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Özgone - Fußball fürs Leben

ÖzilxGómezxNeuer
von

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Kapitel 4

Die ukrainischen Vögel zwitscherten in einer Tonlage mit den deutschen und sorgten so morgens für ein gleichbleibendes Schlafdefizit der Fußballer. Schlaftrunken und unausgeruht wankten sie zu ihrem Frühstücksbuffet in der großen Glashalle des Edelhotels. Knarrend schwang die monströse Doppeltür auf und den Raum betrat, mit einem Duftgemisch aus Rose und Vanille umgeben, Mario Gómez. Die schwere schwarze Sonnenbrille auf seinem Nasenflügel und das eng anliegende Bodyshirt brachten ihm einige gemischte Blicke ein. Neuer kicherte so in seinen Morgenkaffee hinein, dass er sich glatt verschluckte und Reus anprustete, welcher zu seinem Pech nur einen Meter entfernt am gegenüberliegenden Tisch saß. Dieser quittierte die morgentliche Dusche mit einem wütenden Schnauben und raffte sich aus dem Bastenkorbstuhl auf. Schürrle, rechts neben ihm, unterdrückte ein Auflachen als Reus auch noch an einem Nagel hängen blieb, vorwärts über die Teppichkante stolperte und direkt in Gómez hinein fiel. Das wiederum brachte ihn zum Wanken und so stürzten beide zusammen nach hinten auf Özil, der in diesem Moment den Saal betrat.

Hätte man einen Fotoapparat besessen – es wäre vermutlich DAS Foto des Jahrhunderts geworden.

Gómez der komplett auf Özils Bauch kniete, Özil mit hochrotem Kopf und Reus, völlig in dem Zierschal von ihm verfangen, auf Gómez Rücken gestützt. Gerade in diesem Moment wollte auch Löw sein Glück bei der morgentlichen Essensvergabe versuchen und flog prompt über den Haufen Starfussballer hinweg.

Stille.

„Oh mein Gott - ich kann nicht mehr -!“, Schürrle prustete los und krümmte sich schon bald darauf vor Lachen. Langsam setzte auch der Rest des Kaders ein und nur Sekunden später jolte der gesamte Saal. Frühstück und dergleichen war nebensächlich geworden - im Mittelpunkt standen die 3 Pechvögel des Tages, angeführt von Reus. Nach einer nervenaufreibenden Minute, wurstelte sich auch Özil unter Gómez hervor, nicht aber ohne ihm einen vernichtenden Blick zu schenken.

Dieser feixte nur und bleckte kämpferisch die weißen Zähne. Genau dies lies Özil kurz schlucken und sich mit wild hämmernden Herzen umdrehen. Gedankenverloren bahnte er sich seinen Weg zum Buffet und schaufelte, was das Zeug hielt, Gemüse, Joghurt und Rührei auf sein Tablett.

An seinem Platz, nahe der Terrasse, angekommen, mischte er alles zu einem Menemen zusammen, einer der beliebtesten türkischen Speisen. Morgen würde sie Griechenland in Danzig erwarten.

Bei diesem Gedanken verging im glatt der Appetit und unwirsch schob er seinen Teller von sich.

Die Sonnenstrahlen fielen ihm direkt ins Gesicht und schützend kniff er die Augen zusammen.

Leise flüsterten die Bäume und Äste im Wind und boten ihm die Ruhe die er jetzt benötigte.

Alles an seinem Körper tat weh – besonders sein Hintern und er wusste auch nur zu gut warum.

Kantig stand er auf und verschwand unter dem aufmerksamen Blick Gómez, auf den Balkon.

Frischer Wind zerzauste seine Haare und beruhigte den Brechreiz in seinem Magen vorerst ein wenig. Den Blick den er über die Palisaden der Häuser warf, die in der Morgensonne alle auf ihre Art leuchteten, verriet dem aufmerksamen Beobachter seine innere Zerrissenheit. Es ging ihm miserabel und am liebsten, hätte er den Freitod im Sprung vom Dach gewählt. Alles an ihm zitterte als er sich der Brüstung näherte.

Der Ausblicksturm lag noch ein wenig erhöht und beinah in Zeitlupe hoben sich seine Füße, um die Stufen zu ihm zu erklimmen. Kleine Kieselsteine, vermutlich von den Schuhen des Vorgängers, schnippten unter seinen Füßen in die Tiefe. Er fühlte sich einen Moment lang völlig frei als er mit ausgestreckten Armen auf dem Sicherheitsgeländer stand und die Augen schloss. So wie damals -

er erinnerte sich noch ganz genau an den Tag der sein Leben so von Grund auf verändern sollte.

....

Es war ein Mittwoch, vor fast genau 3 Jahren, der 12. August 2009. Die deutsche Mannschaft musste sich gegen Aserbaidschan in einem Freundschaftsspiel behaupten. Und es war die 48. Minute – es stand 1:0 für den DFB, doch noch fehlte das passende Krönchen und auch Aserbaidschan versuchte verzweifelt Boden gut zu machen. Özil erinnerte sich als wäre es gestern gewesen – der Moment als Löw ihm signalisierte ihn einzuwechseln. Der Schiedsrichter hob beinah gebieterisch die Anzeigetafel hoch in den glänzenden Abendhimmel. Die rot leuchtende Zahl 21 bedeutete das Marko Marin, ein bisher recht unauffälliger Spieler des Feld zu verlassen hatte.

Den Körper angespannt bis in die Knochen, noch völlig überrascht von der plötzlichen Ehre stackste er auf das Feld zu. Alle Blicke der Zuschauer hafteten auf ihm und er holte tief Luft.

„UND MIT DER NUMMER 21 VERLÄSST MARKO MARIN DAS FELD, FÜR IHN FOLGT:

MESUT ÖZIL MIT DER NUMMER 8!!“ Das Lautsprechergequake rauschte in seinen empfindlichen Ohren und erst als der tosende Applaus aus den Rängen der deutschen Mannschaft folgte, befreite er seinen Geist von der Anspannung. Er war bereit!

Wie auf ein Kommando rasten alle auf das gegnerische Tor zu und keine Sekunde später, rollte der Ball vor seine Füße. Sein Blick glitt hektisch nach oben und aus dieser Entfernung erkannte er nur einen seiner Spieler – Mario Gómez. Das angespannte Gesicht tauchte in seinem Schussfeld auf und ohne weiter zu überlegen passte er direkt zu ihm. Sein sauberer Pass traf genau ins Ziel und wanderte zu Miroslav Klose. Zehntelsekunden in denen er die Luft anhielt und kurz darauf dröhnte in sein Ohr: „Goal for Germany! 53. minute Miroslav Klose!“ Eine unendliche Last raste von seinen Schultern abwärts und in den aufgewühlten Rasen. Schreiend und jubelnd stürzten sich alle auf Klose, welche unter den schwitzenden Körpern der anderen begraben wurde.

Wie betäubt taumelte Özil über den Bolzplatz und hob bei jedem Gegröle der Fans die Arme in Luft. Nur noch 35. Minuten zu spielen und Deutschland lag 2:0 in Führung. Das Adrenalin, welches durch seinen Körper pulsierte lies ihn beinah Sterne sehen und zu guter letzt kniete er sich auf den Boden, küsste ihn und bekreuzigte sich. Dies entsprach zwar nicht seiner Religion doch für solche Tore würde er glatt den Glauben ablegen. Aufgedreht und spielerisch verflogen die letzten Minuten ohne Gegentore und unter ohrenbetäubenden Geschrei und Jubel pfiff der Schiedsrichter, in der 95. Minute das Spiel endlich ab. Die Freude der Spieler war nun kaum noch in Worte zu fassen. Tanzend und springend verließen sie einer nach dem anderen den Platz. In den kleinen Kabinen fielen sich alle gegenseitig in die Arme – drückten sich, sprachen Glückwünsche aus und dankten leise dem Fußballgott sie erhört zu haben. Özil stahl sich zwischen all den Feierlichkeiten hindurch und betrat die Duschanlage. Erst als er das kalte Wasser auf seiner zerschundenen Haut spürte, realisierte er alles.

ER war eingesetzt worden, ER hatte ein Tor vorbereitet – ER hatte es geschafft! Allein - ohne Hilfe!

...

Bei dem Gedanken an diesen Moment, huschte ein wages Lächeln über Özils, inzwischen älteres Gesicht. Doch dann fiel ihm auch ein weiterer Aspekt dieses Tages ein, der ihn vermutlich am meisten beeinflusst hatte. ...

Noch während das kühle Wasser über seinen muskulösen Rücken strömte, hörte er die Tür zum Duschraum sich leise schließen. Das kurze Klicken verriet seinen geschulten Ohren, dass sie von innen verschlossen wurde. Langsam wand er sich um, bereit irgendwelche Glückwünsche entgegen zunehmen doch vor ihm stand nur, an die Wand gelehnt, Gómez. Der verräterische Blick mit dem er ihn betrachtete, verunsicherte Özil. Geschmeidig, wie eine Katze, stieß Gómez sich von der Wand ab und trat näher. Sie beide trennten keine 50 Zentimeter mehr – Özils Atem ging schneller und gespannt wartete er auf eine Bewegung Gómez.

Die Hand seines Gegenüber zuckte kurz und richtete sich dann auf ihn, doch anstatt sie ihm zu reichen hob er sie zur Decke. Eine stille Geste der Bewunderung. Dieselbe, welche Özil auf dem Spielfeld benutzt hatte. Und dann, ohne ein gesagtes Wort, machte er auf der Stelle kehrt und entriegelte die schwere Tür. Er hatte es ihm allein zeigen wollen, ohne das Team. Seine aufrichtige Anerkennung. - Özils Herz schlug bei diesem Gedanken lauter als je zuvor und er ein prickelndes Gefühl machte sich in seinem Bauch breit. Fast erlag er der irren Versuchung sich an sein Herz zu fassen – so lächelte er nur kurz und wand seinen Blick zu Boden. Er war glücklich!

Das erste Mal seit Jahren fühlte er sich freier als jeder Vogel. Wenn er gewollt hätte, Özil wäre davon geflogen. Weg in den rötlichen Abendhimmel immer Richtung Norden. Immer weiter...

...

Die tausend Gedanken in diesem Moment begruben Özil unter sich und knickten ihn ein. So kauerte er vor der Brüstung und griff verkrampft an seine Brust. Tränen der Verzweiflung rannen seine eben mäßige Haut hinab und tropften auf den warmen Stein unter ihm. Warum hatte er es damals nicht unterbrochen.

Diese Gefühle – er hätte sie im Keim ersticken müssen solange es noch ging – doch jetzt war es zu spät. Nichts konnte er mehr zurück nehmen.

Keine Reaktion – kein Wort.

Er war haltlos verliebt in ihn ... von jetzt bis in alle Ewigkeit! ...
 

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Hier bin ich nun und will mich allerherzlichst für die lieben Kommis von Twinkle bedanken und natürlich auch meinen zwei Favoleutchens (Twinkle, kmolchi)

Hey ich hätte nie gedacht dass überhaupt irgendwer das liest x3

in dieser hinsicht habe ich zu verkünden dass *tradadadm* Twinkle und kmolchi

beide eine GASTROLLE bekommen !!!

Wenn die sich in den nächsten tagen bei mir melden kann ich alles weiter mit ihnen besprechen.

Bis dahin lg und bleibt cool x3 Yuuka235

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Red_Skorpion
2012-09-12T19:28:58+00:00 12.09.2012 21:28
OMG O.o
ich liebes dieses Kapitel kihi ...
und mich würde auch die Gastrolle interesieren *hin und her hüpf*

schreib weiter soo.. ich liebe es *dir um den hals spring*
Von:  Yuuka235
2012-09-12T19:28:09+00:00 12.09.2012 21:28
Danke danke für diese lieben Kommis von Twinkle x3
Wie ich bereits erwähnte werde ich ihr eine Gastrolle einräumen ;)
Aber bevor ich es vergesse damit klar wird warum ich diese Geschichte geschrieben habe- es war die EM und meine beste Freundin hatte Geburstag - ich war betrunken und hab mich über den Sieg des DFBs gefreut - kaum eine Minute später saß ich da und hab die erste Seite geschrieben ;)
Betrunken in die EM x3
lg Yuuka235
Von:  Twinkle
2012-09-12T09:20:30+00:00 12.09.2012 11:20
O.O Armer Özil... das ihn das so fertig macht.
Aber was soll man(n) machen wenn ein Mario Gomez vor einem steht ;)
Am Anfang lag auch ich auf dem Boden und habe mich scheckig gelacht :3
*freu* Ne Gastrolle, ernsthaft?! *0* *hibbel* *vor Freude rumhüpf* Super Idee :D


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