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Free falling

Eine Alex O'Loughlin Fanfiction
von

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I. Episode: Sink or swim (01)


 

Habt Ihr Euch jemals gefragt, was unsere Zeit hier wirklich ausmacht?

Ob ein einzelnes Leben für die Welt von Bedeutung ist?

Oder ob die Entscheidungen, die Ihr trefft irgendeine Rolle spielen?

Ich glaube, dass sie es tun, und ich glaube, dass ein einzelner Mensch, das Leben vieler Anderer verändern kann.

Zum Besseren oder zum Schlechteren
 

 

Langwierige Premierepartys, endlos aneinandergereihte Vorstellungstermine, anstrengende Fotoshootings und nervenaufreibende Drehtage. So sah das typische Leben eines Schauspielers aus. Alles ist eine Farce. Ein Zwang, wenn man sich als Schauspieler behaupten wollte. Es reichte nicht aus Talent zu haben, ehrgeizig zu sein oder ein hübsches Äußeres zu präsentieren. Das Leben als Schauspieler war kein Zuckerschlecken. Ein Darsteller folgt seiner Passion, schlüpft in die Rolle einer fantastischen Gestalt, in den Teil eines Liebespaars oder gar in den Schurken. Es ist der große Traum nach Ansehen und Ruhm, mit dem Tag ein, Tag aus Menschen dieser Leidenschaft folgen und sich als eigenartige Gestalt behaupten, um dann, am Ende eines unglaublich anstrengenden Drehs Erfolg oder Misserfolg zu ernten. Wer es geschafft hat nach ganz oben zu gelangen, wird von gierigen Fotografen verfolgt, in die eigenen vier Wände wie in ein Gefängnis gezwungen und muss sich mit falschen Freunden abgeben.

Wer glaubt, das Leben eines Schauspielers sei einfach, hat sich noch nie mit der düsteren Seite dieses Daseins beschäftigt. Wie viele Berühmtheiten haben sich das Leben genommen? Sich dem Einfluss von Drogen und anderen Suchtmitteln hingegeben um dieses Leben zu ertragen? Es ist ein Spiel von Liebe und Hass. Auf der einen Seite liebt ein Schauspieler die Tage vor der Kamera, auf der anderen Seite verflucht er jene Momente hinter der Kamera. Die Zeiten, in denen das Privatleben zur öffentlichen Anteilnahme in sämtlichen Zeitungen oder auf Internetseiten erscheint.

So ist das Leben.

Einem Schauspieler bleibt nur die Wahl, ob er untergeht, oder mit dem Strom der Zeit schwimmt und um sein Leben kämpft.

Alex O’Loughlin ist einer der Schauspieler, die schon viele Rückschläge einstecken mussten. Mehrere Serien wurden abgesetzt und seine Filme fanden nur in der kleinen Fangemeinde Anklang. Erst mit dem Remake der Erfolgsserie Hawaii Five-O fasste er Fuß, begann auf vollkommen neue Weise Karriere zu machen und fand noch dazu ein zu Hause auf den bezaubernden, paradiesischen Inseln von Hawaii. Inseln, die nach frischen Blumen und Meereswasser duftet. Inseln, die voller Farben sind. Inseln, mit der atemberaubenden Schönheit der Natur, dem warmen Wasser und der klaren Luft. Eigentlich war alles perfekt. Wäre da nicht die gähnende Leere in seinem Leben und die stetig wachsende Ungewissheit, wie sich die Zukunft noch für ihn entwickeln würde. Sicher, gerade war er alias Steve McGarrett in der Erfolgsserie besonders gefragt. Doch was kam danach? Wieder die alte Suche nach einer Rolle?

„Du nimmst das Leben viel zu schwer.“, mahnte ein blondhaariger, etwas kleinerer Mann und betrachtete Alex. Eine Hand in die Seite gestemmt und seine Stirn mit deutlichen Falten verziert ließ er seinen Blick über ihn gleiten.

Scott Caan. Schauspielkollege und Freund trug ebenso wie Alex einen schicken, schwarzen Anzug und drängte sich mit Alex durch die engen Reihen der feierwütigen. Wobei die Zahl durchaus abgenommen hatte. Die Aftershowparty des neuen Kinofilms Battleship war in vollen Gängen und wenn sowas auf O’ahu stattfand durften die Zwei natürlich auch nicht fehlen.

„Muss es einen Sinn ergeben, was du sagst?“, fragte Alex nach und schnalzte einmal mit der Zunge.

„Zumeist nicht, im Moment aber schon.“, grinste Scott und lauschte den Bässen, dem Gesang der hübschen Diven.

„Wirst du konkreter, oder muss ich warten, bis du betrunken bist?“, brummte Alex und nippte an seinem grellblauen Cocktail. Einem Hawaii Blue!

„Na das Leben. Du nimmst es zu schwer. Machst dir über alles deine Gedanken, anstatt einfach wieder zu leben. Du bist absolut verkniffen. Mit Stock im Arsch eben.“

Alex verzog sein Gesicht. „Ich bin kein Teenager mehr, Scott. Etwas Professionalität schadet garantiert nicht!“, betonte der Schauspieler energisch und hob seinen Blick, als eine weitere Sängerin auf die Bühne gerufen wurde. Der Gastgeber – Regisseur Peter Berg – hatte eigens für diesen Abend eine Karaokeanlage organisiert. Immerhin waren genug berühmte Sänger geladen.

„Shit.“, zuckte Scott mit seinen Schultern.

„Was?!“

Alex warf ihm einen gereizten Blick zu.

„Du klingst wie irgendein kastrierter Kerl, der seiner Männlichkeit hinterher trauert.“

„Oh Scott, du willst nicht über meine Männlichkeit sprechen.“, meinte Alex entschieden und wanderte vorbei an den großen Glasskulpturen, lauschte dieser Stimme. Schon oft war sie ihm aus dem Radio entgegengeschallt, weshalb er genau wusste, wer die Bühne für sich erklomm.

„Vielleicht sollten wir darüber sprechen. Gibt es nichts, was du los werden willst?“ Scott grinste besonders breit und schlenderte hinter ihm her, besah sich weder Skulptur, noch irgendwelche der zahlreich aufgebauten Speisen, sondern viel lieber das weibliche Hinterteil. Ohne sich zu genieren folgte sein Blick einer jungen Frau, die an ihm vorbei stöckelte und dabei ihre Hüfte besonders aufreizend kreisen ließ. Alex hatte etwas anderes entdeckt. Jene zierliche Frau, zu der diese atemberaubende Stimme gehörte. Jeans, weißes Hemd, graue Weste und eine rote Krawatte zierte ihr Äußeres, während sie die besonders lieblichen Töne anstimmte und dem Lied von Travis eine neue Stimme verlieh. Mit schief gelegtem Kopf beobachtete Alex, wie sie unter lautem Applaus die Bühne verließ und sich durch die Menge in Richtung Terrassentür schob.

„Vergiss es Alter.“, ertönte die Stimme von Scott und schon lag der Arm des Mannes um Alex‘ Schultern.

„Was denn?“

„Die Kleine spielt in einer anderen Liga, ganz egal, wie dringend du es nötig hast.“

Alex schob ihn von sich und warf noch einen kleinen Blick zur Terrassentür. Kopfschüttelnd verlor sich der Blick aus seinen strahlend blauen Augen in seinem Getränk. Mit einem müden Seufzen pickte er die Ananasspalte vom Rand und biss genüsslich hinein.

„An was du wieder denkst. Als wenn ich rumlaufe und die Frauen ins Bett zerre…“, murmelte Alex.

„Du bist Steve McGarrett. Du könntest sie alle haben, wenn du wolltest. Immerhin laufen dir doch die weiblichen Fans in Scharren nach.“, lachte Scott.

„Erstens bin ich nicht du. Ich würde sowas nicht machen und zweitens sind wir hier auf einer Premierenfeier und die meisten hier sind wesentlich bekannter als ich. Mein Status nützt mir hier faktisch gar nichts. Und drittens bin ich nicht Steve McGarrett sondern Alex O'Loughlin“, betonte der australische Schauspieler entschieden und stieß Scott von sich.

Ohne einen weiteren Schluck zu nehmen ließ Alex das Glas auf einem Fensterbrett zurück.

„Wohin gehst du?“, rief Scott hinterher.

„Auf die Toilette? Willst du vielleicht mitkommen und mir helfen?!“, gab Alex bissig zurück.

Scott verzog sein Gesicht und drehte ihm demonstrativ den Rücken zu. Kopfschüttelnd lief Alex‘ die Stufen nach oben, um in den ersten Stock zu gelangen. Dorthin, wo die Toiletten auf ihn warteten! Leise summte er vor sich hin, hörte noch ganz genau den leisen Gesang von Holly Shepard…

 

Mein Name ist Alex O’Loughlin. Ich bin mittlerweile 34 Jahre und lebe derzeit in Honolulu. Honolulu ist ein perfektes Fleckchen Erde und eigentlich wie für mich gemacht … ja. Eigentlich. Mir fehlt etwas im Leben. Ich weiß nicht genau was und ich kann auch nicht sagen, wie ich es finden kann, aber es fehlt …. Irgendwo tief in meinem eigenen Herzen. Ich versuche mir immer einzureden, dass alles gut ist, dass ich endlich angekommen bin… dort angelangt, wo ich hin wollte, aber eine kleine Stimme in mir, wispert leise, dass dem nicht so ist.

Ich versuche jeden Tag aufs Neue mit so vielen quälenden Gedanken fertig zu werden.

Versuche meinen Traum ein berühmter und anerkannter Schauspieler zu sein wirklich zu werden.

Doch die Frage bleibt nicht aus… die Frage, ob das wirklich alles ist!

Oder ob es da noch mehr gibt.

Irgendwo…

Irgendwie…

Und auf mich wartet.

Ich bin Alex. Ich lebe in einem perfekten Leben. Zumindest meinen das meine Fans. Doch wie es in mir aussieht. Das weiß keiner.

 

Im großräumigen Badezimmer stieß er die Fenster auf und ließ die angenehme, laue Nachtluft herein fluten. Atmete tief durch und fühlte die Bewegung seines Körpers. Mit geschlossenen Augen tasteten seine Finger fahrig durch die kurzen Haare, die sich sofort leicht kringelten und schließlich ein kleines bisschen von seinem Kopf abstanden.

Von einem kleinen Seufzen begleitet ließ er sich auf dem Badewannenrand nieder und kramte in seiner Hosentasche. Nach ein paar Augenblicken lag eine kleine, orangene Dose in seinen Fingern. Alex schloss seine Augen und atmete einmal tief durch, drehte das Döschen hin und her, lauschte dem rasselnden Geräusch, das es auslöste.

„Alex, du bist darüber hinweg.“, knurrte er sich selbst leise an, öffnete trotz dessen mit einem leisen Knacken den Deckel. Die kleinen, ovalen Pillen landeten in seiner Handfläche, kugelten etwas umher, während Alex sie etwas wog.

Ein leises Klirren weckte ihn aus der Lethargie, dem Kampf mit einem Gefühl das so mächtig und vereinnahmend war. Die Tabletten landeten in dem Döschen, blieben vorerst achtlos auf dem Badewannenrand zurück. Langsam führten ihn seine Schritte zum Fenster und er brauchte gar nicht lange um die Quelle des Geräuschs ausfindig zu machen. Unten auf der im Dunkeln liegenden Terrasse stand eine zierliche Frauengestalt. Der Lichtschein, der durch die Fenster drang warf lange Schatten auf die Terrasse und verlieh dem Pool einen verzauberten Glanz. Die kleinen Scherben des Glases glitzerten und funkelten. Alex beobachtete Holly und riss entsetzt seine Augen auf, als sie tatsächlich einen Schritt nach vorne tat und mit einem Platschen im Wasser landete. Er lehnte sich über das Fensterbrett und starrte sekundenlang wie gebannt nach unten.

Sie war gesprungen.

Gesprungen!!

Alex stieß sich ab und stolperte beinahe über den wuschligen Badezimmerteppich, der sich dank seiner Eile zu einer bedrohlichen Wurst zusammengerollt hatte! Mit zittrigen Fingern schloss er die Tür auf und war im Begriff die Stufen nach unten zu laufen, als er nochmal umdrehte. Die zurückgelassene Pillendose! Er konnte unmöglich riskieren, dass sie auf dem Badewannenrand entdeckt wurde! Fluchend stopfte er das Döschen zurück in die Hosentasche, übersprang einige Stufen.

Scott schlenderte ihm mit fragenden Ausdruck entgegen. „Alles klar….“

Er brach ab, als Alex ohne auch nur ein Wort an ihm vorbei lief und auf die Terrasse hastete. Noch immer trieb die wunderhübsche Frau am Grund des Wasser, machte keinerlei Anstalten aufzutauchen. Die Wasseroberfläche beruhigte sich.

Ohne zu zögern sprang er ebenso in das kühle Nass. Sein Anzug saugte sich voll mit Wasser, klebte binnen Sekunden an ihm. All das war egal! Er tauchte, schluckte Wasser und fand die dünnen Arme von ihr. Mühsam zog er sie nach oben und schaffte es ihren Kopf über die Oberfläche zu bekommen.

Sie hustete, sah ihn irritiert an und erst jetzt erkannte er, wen er da gerade im Begriff war zu retten…!

„Hey … hey…. Alles okay??“, wollte Alex wissen, versuchte aus ihrem Blick schlau zu werden, doch sie schwieg. Zeigte keinerlei Regung, sondern starrte in die Leere. Scott und ein weiterer Kollege waren herbei geeilt, halfen Alex sie aus dem Wasser zu ziehen….

 

 



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