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Free falling

Eine Alex O'Loughlin Fanfiction
von

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VI. Episode: Awake my soul (23)

„Ich bin schwanger.“

Die Worte hallten in seinem Kopf immer und immer wieder, pusteten alles andere einfach so hinfort, weshalb er regungslos vor Holly stand. Alex hielt noch immer ihr Gesicht in seinen Händen, war unfähig sich zu bewegen, oder gar auf diese Botschaft zu reagieren. Was bedeutete eine Schwangerschaft für ihn. Erneut Vater zu werden, in einer Situation, in der ihm das Leben zu viel war. Schon einmal hatten ihn diese Worte überrollt wie ein Lastwagen, der bei Rot über die Ampel fuhr. Er schluckte einmal schwer, befeuchtete seine Lippen und ließ die Hand langsam sinken. Zeitgleich spürte er zwei unfeine, unsichtbare Begleiter. Unsicherheit und Überforderung machte sich in ihm breit und schaffte es doch glatt, den sonst so taffen Schauspieler vollkommen aus der Bahn zu werfen. Holly entging das keineswegs. Ihre Augen suchten nach Blickkontakt und ihre Hände begannen nervös miteinander zu spielen. Sie wusste nicht Recht was sie tun oder sagen sollte und so stand sie vor ihm beobachtete wie jegliche Regung aus seinem Gesicht verschwand und sich selbst die kleinen Falten um seine Augenpartie glätteten. Langsam öffnete sich sein Mund. Kein Wort verließ seine Lippen. Er schluckte, fühlte den dicken Kloß, der sich augenblicklich in seinem Hals bildete, und der sich nicht so ohne weiteres vertreiben ließ. Alex atmete tief durch, befeuchtete die Lippen, legte die Stirn in Falten und schloss seine Augen.

„Ich bin schwanger…“

Nichts anderes hörte er mehr. Nur diese kleine Botschaft. Worte, die von jetzt auf gleich sein Leben ins Wanken brachten und ihn zu Boden zwangen. War er bereit für diese Verantwortung? Für die erneute Vaterrolle. Seufzend öffnete er seine Augen und betrachtete wieder Holly. Wärme strahlte ihm entgegen und genauso die Unsicherheit.

„Ich bekomme das Kind…“, murmelte sie mit einem Mal.

Alex zog seine Augenbraue nach oben, schluckte erneut und öffnete seinen Mund. „… warum sagst du das? Glaubst du, ich würde dich zu einer Abtreibung nötigen…?“, sprach er leise, war fast schon selbst erschrocken wie belegt mit einem Mal seine Stimme klang.

Holly hob ihre Schultern. Alex schüttelte seinen Kopf und drehte sich um, wanderte durch das Zimmer. „Niemals. Es ist nur gerade eine ziemlich große Botschaft.“, gestand er ihr nachdenklich und atmete wieder tief durch. „… ich glaube ich setz mich mal besser hin… genau hier hin.“ Ganz weich waren seine Knie geworden. Verblüffend, dass seien Beine das Gewicht überhaupt noch trugen. Zittrig ließ sich Alex auf den Klavierhocker sinken. Seine Hände ruhten auf seinen Oberschenkeln und ein bisschen mehr Farbe verschwand aus seinem Gesicht.

„Das ist … puh. Du bist also schwanger. Mit einem Baby…“

„Ich hoffe zumindest, dass es ein Baby ist.“, murmelte Holly.

Alex stutzte kurz. „Das ist es? Dein neuer Lebenssinn…?“ Fragend hob er seinen Blick und betrachtete Holly, die durch den Raum schlenderte und über die Surfbretter strich.

„Ja.“

Das kleine Wort aus ihrem Mund sorgte doch tatsächlich dafür, dass er sie erneut verblüfft ansah. Alex rieb sich durch die Haare, blies die Wangen auf und atmete langsam aus. Den Blick zum Boden gesenkt versuchte er irgendwie die Unruhe in sich zu sortieren. Vater werden war bekanntlich nicht schwer, Vater sein umso mehr.

„Ich schaffe das wenn nötig auch alleine.“, meinte Holly mit einem Schulterzucken. Sie hatte sich für dieses Kind entschieden. Für einen Menschen, der sie nicht wegen ihres Reichtums liebte, sondern um ihrer selbst Willen. Sie wusste noch nie, wie sie das alles schaffen wollte, aber sie war bereit alles zu meistern, nur um ihrem Baby ein glückliches Leben zu ermöglichen.

„Unsinn.“, brummte Alex vor sich hin und kratzte sich am Hals, knetete nervös die Hände ineinander und atmete tief durch.

„Doch. Ich kann das.“

Alex verdrehte die Augen. „Schon klar, aber ich meinte eher damit, dass du es nicht alleine schaffen musst. Immerhin gehören zwei dazu …“ Das ließ sich eindeutig nicht leugnen, denn Kinder wurden nicht vom Storch gebracht.

Holly drehte sich wieder zu ihm um und wanderte wieder durch das Zimmer. Ihre Finger glitten über den Schleier, der über dem Bett baumelte, bevor sie sich auf der weichen Matratze nieder ließ und ihn unverändert betrachtete und ein bisschen lächelte. „Du weißt die Vaterschaft gar nicht von dir… ich habe immer gedacht, die erste Frage von dir sei, ob noch andere als Vater in Frage kommen.“

Alex schnalzte mit der Zunge. „Ich habe noch immer Kratzspuren am Rücken.“

„Was hat das damit zu tun?“

„Das ich dadurch sehr gut weiß, wer lange keinen Sex mehr hatte.“

Holly verzog ihr Gesicht, schnitt ihm eine Grimasse und streckte ihm die Zunge entgegen. Alex konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Wieder atmete er tief durch und strich über das glatte Holz des Klaviers. Der Gedanke Vater zu werden holte ihn schon wieder ein und er schluckte. „Spielst du mir was vor?“, erklang seine leise Bitte. Er brauchte jetzt etwas, das ihn ablenkte und wieder auf andere Gedanken brachte. Holly nickte und scheuchte seine Finger ein bisschen beiseite. Die Füße stellte sie auf den Pedalen ab und zuerst klappte sie das Klavier auf, warf einen kurzen Blick zu ihm und lächelte. Andächtig sah Alex auf ihre zarten Hände, als eine Melodie erklang und den ganzen Raum durchflutete. Ihre Finger huschten über das Klavier und langsam schlossen sich ihre Augen. Die Melodie brachte Alex zum tief durchatmen. Er seufzte auf, hörte einfach nur diesen Klängen zu, die seinen Körper durchdrangen und all die Sorgen mit sich nahmen! Stumm saß Alex auf seinem Platz und lauschte den Tönen, beseitigte das Chaos in seinem Inneren. Zurück blieb lediglich die Erkenntnis, dass er erneut Vater wurde und ebenso der feste Wunsch danach, dass diesmal alles anders wurde.

„Ich will nicht nur aus der Ferne zusehen, wie mein Kind aufwächst.“, flüsterte er in die zarten Töne des Klaviers.

Holly nickte. „Hat auch niemand von dir verlangt.”, stellte sie fest. 

„Und? Was glaubst du, wie wir das machen werden. Eingesperrt in einem Haus…“, fragte Alex und seufzte leise.

„Sicher nicht und ich glaube auch nicht, dass es einfach wird. Immerhin stehen wir beide im Rampenlicht und ich habe die Reaktionen deiner Fans bereits hautnah mitbekommen.“

„Deine sind auch nicht gerade die Nettesten… zumindest einige davon.“, seufzte Alex.

„Es gibt immer Ausnahmen. Jene Fans, die zu … krasse Ansichten verfolgen und am liebsten einen Star besitzen würden, anstatt zu akzeptieren, dass Kunst und Mensch etwas vollkommen anderes sind. Ich renn ja auch keinem Koch hinterher oder schick ihm Liebesbriefe, nur weil mir sein Essen schmeckt. Ich werde diesen Hype nie verstehen. Vor allem nicht, wenn manche Fans sich Drohungen und dergleichen herausnehmen. Für mich ist klar, dass ich die Musik aufgeben werde, wenn ich feststellen muss, dass meinem Kind zu große Gefahr droht.“, sprach Holly. Alex warf einen Blick auf ihre Hände. Sie war so unglaublich talentiert. Eigentlich ein Jammer, ein solches Talent zu vergeuden, doch er konnte sie vollkommen verstehen.

Langsam nickte der Schauspieler und atmete einmal tief durch. „Wir stehen also zu uns.?“

„Gibt es ein uns?“

„Ein Solo ist das hier eindeutig nicht.“, scherzte Alex ein bisschen. „Du bist zwar diejenige, die das Kind unter dem Herzen trägt, aber ich bin ja genauso beteiligt, außerdem….“

Holly stoppte ihr Speil und sah fragend und abwartend zugleich zu Alex. „... außerdem?“, fragte sie leise nach

„Außerdem ist doch da was zwischen uns… ich bilde mir das nicht ein. Seit ich dir das erste Mal begegnet bin, ziehst du mich an wie ein Magnet. Das Schicksal führt uns  - zwar nicht immer ganz so sanft – zusammen. Ich habe nie daran geglaubt, dass es das gibt. Bis du mir begegnet bist.“, raunte er Holly zu und rutschte ein kleines Stück näher an sie heran.

Holly tippte auf ein paar Tasten des Klaviers und lauschte den Tönen die im Raum wiederklangen und schließlich verschwanden. „Dann müssen wir einfach warten, wohin uns das Schicksal noch führt. Vielleicht war es genau das, was es erreichen wollte. Ein kleiner Mensch, der verdient hat auf die Welt zu kommen, zu leben und zu lieben.“, lächelte Holly und neigte dabei ihren Kopf etwas zur Seite. Alex streichelte ihr über den Nacken, die Haare entlang und atmete tief durch.

„Jeder Mensch hat das. Du auch.“, wisperte er ihr zu und hauchte einen Kuss auf ihre Ohrmuschel.

„Wer weiß.“ Holly hob ihre Schultern und lächelte ihn sanft an, schloss ihre Augen und ließ ihre Hände vom Klavier zu Alex gleiten. Alex Hand wanderte über ihre Beine und den anderen Arm legte er um ihre schmalen Schultern. Die Stirn an Hollys Schläfe abgelegt atmete er einmal tief durch. „Du hast es verdient und vor allem bist du nicht alleine auf dieser Welt. Du bist nicht mehr einsam.“, griff er ein Thema auf, dass sie schon einmal hatten.

„Ich weiß es nicht.“

„Du bist nicht einsam. Du hast das Baby. Du hast mich.”, betonte er entschieden.

„Dich?“

„Ja. Du hast etwas in mir geweckt, Holly. Ich fühle es ganz genau. Jeden Tag und jede Minute. Du hast mich erweckt und mir gezeigt wie schön es ist wieder einem Menschen Vertrauen zu schenken. Ich … ich weiß nicht wohin uns das hier führt, kann aber mit Gewissheit sagen, dass ich endlich wieder atmen kann. In den letzten Tagen war ich dazu nicht in der Lage und auch bevor du mir begegnet bist. Ich glaube daran, dass es etwas zu bedeuten hat, dass wir uns gefunden haben und nicht mehr alleine durch die Dunkelheit irren… ich bin hier, für dich und mit dir.“, sprach der Australier das aus, was ihm auf der Seele lag. Bedeutsame Worte. Die Gefühle, die er empfand, wenn Holly ihm in die Augen sah. Die Augen waren die Fenster zu Seele und wenn er in Hollys Seelenspiegel blickte, sah er das, wonach er schon so lange suchte. Liebe. Aufrichtigkeit. Vertrauen.

Holly strich sich eine verirrte Locke aus dem Gesicht und lehnte sich zu Alex hinüber, sodass ihre Lippen nur wenige Millimeter voneinander entfernt waren.

„Ich vertraue dir.“, flüsterte sie ihm zu. Drei Worte, die Alex zum Lächeln brachten. Vertrauen war ein wertvoller Besitz. Nichts, womit leichtfertig umgegangen wurde und vor allem für einen Star war es manchmal schwierig zu vertrauen.

„Wir schaffen das alles, lernen uns kennen, entdecken wohin uns die Reise führt. Egal was kommt. Ich bin immer hier an deiner Seite … und an der unseres Babys.“, flüsterte Alex ihr liebevoll ins Ohr und ließ seine Hand hinauf zu ihrem Bauch gleiten. Holly seufzte leise auf und ließ sich in seine Arme sinken, versiegelte ihre Lippen zu einen innigen, begierigen Kuss.

 

 
 

Manchmal wird Schmerz zu einem so

großem Teil in Deinem Leben,

dass Du erwartest, dass er immer da sein würde,

weil Du Dich an keine Zeit im Leben mehr

erinnern kannst, als es nicht so wahr.

Aber eines Tages fühlst Du etwas anderes,

etwas das sich falsch anfühlt,

aber nur, weil es so ungewohnt ist und in

diesem Moment wird Dir klar, dass Du glücklich bist!
 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sabine
2012-11-11T10:11:48+00:00 11.11.2012 11:11
Wieso bekomme ich das Gefühl nicht los, dass es nicht so einfach gehen wird?


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