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Free falling

Eine Alex O'Loughlin Fanfiction
von

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IX. Episode: Body & Soul (40)

In der Nacht war kein Flug mehr zu bekommen. So harrte sie am Flughafen aus, dicht umringt von ihren Freunden, keine Chance auf Schlaf. Holly entschied sich eine weitere SMS an Alex zu Schreiben. Etwas Hoffnung in den dunklen Stunden, denn vielleicht antwortete er ihr doch!

‚Hey Alex.

Heute ist ein verdammt blöder Tag. Ich weiß noch immer nicht wo du bist und ich habe Angst, dich zu verlieren, jetzt, wo ich dich erst gefunden habe. Es hat so unglaublich lange gedauert, bis du mir in meinem Leben begegnet bist und mir das geschenkt hast, was ich fast schon unendlich hoffnungslos gesucht habe: Glauben. Den Glauben an eine Zukunft, an Glück, Freude… und zuletzt Liebe. Ich habe nie geglaubt, dass es Liebe gibt. Ich lebte für die Musik, für andere, die mir zuhören wollten. Nicht mehr seit ich dich getroffen habe. Denn du hast mir gezeigt, wie schön es ist einfach nur zu LEBEN. So habe ich gelebt und ich freue mich so unglaublich auf unser Kind und unsere Zukunft. Unser gemeinsames Leben und die Liebe. Und jetzt … jetzt sitze ich hier und alles woran ich denken muss ist unser letztes gemeinsames Frühstück. Immer wieder hat mir der Wind eine Haarsträhne ins Gesicht gepustet und insgeheim war ich so froh darüber, denn jedes Mal hast du deine Hand gehoben und mir über die Wange gestreichelt um der frechen Haarsträhne Einhalt zu gebieten und jedes Mal hast du mich angelächelt. Du. Du mit deinen unglaublichen Augen. Dem Strahlen. Dem frechen Funkeln. Diesen magischen Augen. Ein Gemisch aus blau und grün, dem ich schon immer verfallen bin.

Alex. Das kann doch nicht schon alles gewesen sein, oder?

War das unsere letzte Unterhaltung?

Unser letzter Kuss?

Unser letztes Frühstück?

Werde ich nie wieder in deine Augen sehen?

Werde ich dich nie wieder festhalten?

Alex…

Ich liebe dich.‘

Holly schickte die Nachricht ab und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Carey schenkte ihr ein aufbauendes Lächeln.

„Und du bist dir sicher, dass wir dich nicht begleiten sollen?“, fragte Marcus besorgt nach.

Verneinend schüttelte sie ihren Kopf. „Ich habe Julian und in Honolulu warten bereits Scott und Grace. Ihr müsst doch auf Tournee gehen und ich bin sicher, dass es nur ein Missverständnis ist.“, log Holly.

Julian nickte ihr zu.

„Sicher?“, kam über Careys Lippen und sie legte eine Hand auf Hollys schmale Schultern.

„Sicher.“

„Du solltest was Essen, Schätzchen.“

Holly schüttelte ihren Kopf.

„Solltest du wirklich.“, brummte Marcus.

Die Amerikanerin reagierte nicht. Stattdessen betrachtete sie ihr Handy und wählte schließlich eine Nummer. Ohne auf die verwirrten Blicke ihrer Freunde zu reagieren erhob sie sich und distanzierte sich in der Flughafenhalle etwas von ihnen. Erneut presste sie das Mobiltelefon – mit dem fast erschöpften Akku – an ihr Ohr und lauschte dem Freizeichen.

Mobilbox!

„Hey… Brandon. Ich weiß, du bist irgendwo auf geheimer Mission unterwegs, aber … ich brauch dich. Du fehlst mir und ich weiß langsam nicht mehr weiter. Bitte. Bitte. Ruf an, sobald du die Nachricht hörst oder noch besser, komm einfach wieder zurück…“, flüsterte sie mit zitternder Stimme. Die Aufnahme endete und erneut benötigte sie ein Taschentuch, um sich die Tränen aus den Augenwinkeln zu wischen. Julian reichte ihr dieses mit einem aufbauenden Lächeln.

„Das wird schon.“, meinte er zu ihr.

„Woher willst du das wissen?“

„Weil du es verdient hast.“, meinte der junge Bodyguard Schulterzuckend. Holly sah zu Boden und seufzte auf, strich sich mit den Fingersitzen über ihren Bauch. Schweigend wanderte sie zurück und drückte Marcus, anschließend Carey und die Anderen.

Lange Zeit sahen Marcus und Carey Holly noch nach. Sie war im Check-In Bereich mit ihrem Bodyguard verschwunden und mischte sich unter all die anderen Menschen, die heute von Hilo nach Honolulu flogen. Erst war noch sehr früh am Morgen und so wirkten die meisten abgespannt und müde. So auch Holly. Um nicht mit Julian sprechen zu müssen, drückte sie sich die Ohrenstöpsel in ihre Ohren und lauschte der Musik, die am heutigen Tag ihren Schmerzen auch keine Linderung verschaffen konnte.

 

Finley legte sein altes Mobiltelefon von Nokia beiseite und seufzte schwer auf. Grace schlief zusammengerollt wie eine Katze auf dem Sessel in seinem Zimmer und Scott hockte vor dem Fernseher. Allerdings war der Ton abgedreht und er hielt seine Augen geschlossen. „Mit wem hast du telefoniert?“, fragte er leise. Offensichtlich stellte sich der Schauspieler nur schlafend.

„Mit Alex‘ Mutter. Sicher erfahren die Medien bald, dass ein Schauspieler vermisst wird und sie soll das nicht über die Klatschzeitung erfahren. Außerdem muss jemand mit Saxon reden.“, murmelte Finley knapp und rieb sich die Schläfen.

Seit mehr als 24 Stunden galt Alex mittlerweile als vermisst und es fehlte jegliche Spur oder jeder Hinweis auf seinen Verbleib. „Wann landet Holly?“, durchbrach Finley die bedrückende Stille, die sich binnen weniger Augenblicke über den Raum gelegt hatte.

„In zwei Stunden. Grace und ich wollten sie abholen, wenn dir das Recht ist und wir dich hier alleine lassen können.“, antwortete Scott.

„Eigentlich wollte ich euch begleiten.“

„Vergiss es!!“, wiedersprach Scott sofort vehement! Finleys Augenbraue schnellte in die Höhe.

„Wieso nicht?“, fragte er skeptisch nach.

„Weil du verletzt bist.“, log Scott, denn er wusste bereits von dem Fund der Polizei.

„Aber wenn ihr doch sowieso hier her kommt….“

„Fin bitte!“, unterbrach Scott ihn energisch. Finley verzog sein Gesicht und ließ sich tiefer in die Kissen sinken.

„Was ist denn los?“, brummte Grace, geweckt von dem lauten Ruf ihres Kollegen. Sie rieb sich die Augen und streckte sich einmal ausgiebig.“

„Nichts. Wir sollten langsam fahren.“

„Ich dachte sie landet erst in zwei Stunden.“, gab Finley pikiert zurück.

„Ja, aber wir müssen durch die halbe Stadt fahren und immerhin wollen wir Holly vor den Paparazzi finden.“, knurrte Scott und sprang auf, schritt erhobenen Hauptes in Richtung Tür. Finleys Flunsch wurde noch ein bisschen breiter. Auch das sanfte Küsschen von Grace konnte ihn nicht auf andere Gedanken bringen.

„Dann … beeilt euch bitte.“, murmelte er vor sich hin.

„Werden wir! Und du! Ruh dich aus! Schlaf verdammt noch mal und lass dir was gegen deine Schmerzen geben.“, befahl Scott.

Finley hatte dafür genervtes Seufzen übrig, von dem Scott und Grace nicht mehr viel mitbekamen. Sie hatten die Tür bereits geschlossen.

 

Ihre Haut war noch blasser geworden und nur mühsam schaffte sie es das Flugzeug hinter sich zu lassen. „Komm schon. Wir machen das zusammen.“, sprach Julian ihr etwas Mut zu und führte sie hinaus. Den Arm um ihre Schultern gelegt, verließen sie den langen Gateway. Holly nagte auf der Innenwand ihrer Wange herum und immer wieder holte sie zittrig Luft. In der Flughafenhalle hob sie endlich wieder ihren Blick. Nicht zuletzt, weil sich ihr zwei Personen näherten und schon fand sie sich in den Armen von Scott wieder, nachdem sie Julian beiseitegeschoben hatte.

„Ich bin sicher, dass ist ein Irrtum. Wenn du willst, geh ich…“, bot er ihr flüsternd an.

Holly schüttelte ihren Kopf. „Nein. Ich mach das. Ich muss es wissen…“

Grace strich ihr über den Rücken.

„Wie geht es Finley?“, wollte Holly leise wissen.

„Soweit ganz gut. Er hat ein paar gebrochene Rippen. Er … er weiß noch nicht, dass eine Leiche gefunden wurde….“, erklärte Grace leise. Die Musikerin nickte.

„Wir sollten fahren.“, mischte sich Julian in das Wiedersehen ein. Holly nickte und schon ging der schwere Gang zur Polizeistation von Honolulu los.

Ein paar Tränen kullerten über Hollys Wange, als sie aus dem Fenster des Wagens starrte. Nachdem sie den Flughafen verlassen hatte,  hatte Julian sie sofort zu einem Geländewagen gezogen und von dort ging es weiter in Richtung Polizei. Scott und Grace folgten mit dem zweiten Wagen.

Holly guckte nach draußen und dachte immer wieder an Alex wunderhübsches Gesicht, an seine liebevolle Art und wie so oft musste sie daran denken, dass er vielleicht nie wieder zu ihr zurückkehren würde.

Sie schluchzte auf. „Alex … Bitte…“, murmelte sie und schloss ihre Augen.

Wie durch einen dichten Schleier drangen die Worte von Julian an ihre Ohren. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Fühlte sich gelähmt und kaum fähig ihre Beine zu heben. Ihr Personenschützer war bei ihr, als sie hinab in die Gerichtsmedizin geführt wurde. Sie klammerte sich an ihn, sträubte sich ein paar Momente weiter zu gehen.

„Er ist es nicht, Holly. Da bin ich mir sicher.“, sprach Grace leise.

„Ich möchte diesen Mann nicht verlieren. Dieses selbstlosen, liebevollen, führsorglichen Mann…“, murmelte sie leise. „Bitte.“ Es war ein Stoßgebet, das sie gen Himmel schickte.

„Das wirst du auch nicht.“, meinte Scott und sprach sich im Moment wohl genauso Mut zu, wie sie!

Der junge Officer – Kalo – wies Julian, Scott und Grace zurück. Die Drei mussten vor den Türen warten. Holly hob ihre Füße, zitterte, bei jedem Schritt den sie tat, durch diesen kühlen, sterilen Raum, mit den grellen Lichtern. Holly biss sich auf die Unterlippe, fühlte sich einmal mehr wie im freien Fall gen Boden! Holly schloss ihre Augen und holte tief Luft, als aus dem großen Schrank eine Trage gezogen wurde. Die Leiche war nur mit einem weißen Tuch verhüllt.

„Sind Sie bereit?“

„Kann man für so etwas bereit sein?“, wisperte Holly leise und biss die Zähne tapfer aufeinander. Kalo schluckte und legte seine Fingerspitzen auf das Tuch. Wieder zitterte die Amerikanerin unweigerlich auf. Es war so kalt. So schrecklich kalt und das Herz in ihrer Brust schnürte sich zusammen.

Der Polizist nickte leicht und hob langsam das Leichentuch um das Gesicht der Leiche zu enthüllen. Holly erstarrte und Tränen schossen in ihre Augen.

„Miss…?“

Eine Hand lag schützend auf ihrem Bauch und ihre Unterlippe zitterte. In ihrem Gesicht zeichnete sich so viel Schmerz, so viele Qualen ab und sie schloss ihre Augen. „Miss Shepard?“, fragte der Polizist, als sie ihre Hand hob und anzeigte, die Leiche nicht mehr sehen zu wollen. Sofort verschwand das Gesicht des Mannes unter dem Tuch.

Sie schluckte, schniefte und öffnete ihren Mund. „Es ist …“



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