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Free falling

Eine Alex O'Loughlin Fanfiction
von

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XVIII. Episode: If tomorrow never comes (77)


 

Tag 5
 

 

Mit einem überaus strengen Blick hatte Aubrey am Abend zuvor alle ins Bett geschickt. Streng und unnachgiebig hatte sie höchst persönlich darüber gewacht, dass alle – außer Ryan und Leila – endlich für mehrere Stunden zur Ruhe kamen. Selbst Alex und Holly hatte sie ins Bett geschickt und ihnen schon mit Schlafmittel gedroht, ehe die Zwei sich endlich zur Ruhe gelegt hatten.

Frederick wurde seines Zimmers verwiesen, stattdessen zogen Ylvie und Mikael in das nun frei gewordene Gästezimmer, im anderen nächtigten Aubrey und Ella. Auf dem bequemen Sofa nächtigten Grace und Finley, während Frederick unter lauten Wehklagen gemeinsam mit Christoper auf einer dünnen Matte auf dem Boden nächtigen musste. Einzige Alternative wäre die Hundehüte und darauf verzichtete Frederick doch lieber! Endlich kehrte Ruhe ein im Traumhaus, wobei der Schlaf von Holly von Albträumen geplagt war und auch Alex sich immer wieder unruhig hin und her warf. Leila und Ryan hielten Wache, bauten leise in der Küche die große Flipchart auf, brachten Bilder an und notierten mögliche Thesen.

 

Pünktlich zum Sonnenaufgang gesellte sich Scott zu der Truppe, brachte frische Semmel und allerhand leckere Köstlichkeiten für ein stärkendes Frühstück mit. Frederick wurde früher als alle anderen aus seinem Schlaf gescheucht und zum Kaffee- und Teekochen verdonnert! Nachdem sich auch Ella, Grace, Finley und Ylvie aus den Betten gekämpft hatten wurde der lange Tisch in der Küche mit dem Tisch im Wohnzimmer vereint und die Speisen wurden aufgetragen. Eine lange Tafel mit Marmelade, diverser Wurstsorten, Frühstückseier, Bacon, Pancakes, Semmeln, Gemüse, Obst und natürlich mit Grace‘ heißgeliebter Erdnussbutter wartete nur darauf verspeist zu werden. Der Kaffee dampfte, der hawaiianische Tee duftete, als auch Holly und Alex aus dem Bett purzelten.

Geduscht und mit frischer Kleidung bestückt saß die große Mannschaft versammelt um die Tafel. Holly wirkte wenig begeistert, wurde aber von allen Seiten energisch ermuntert zu Essen.

„Wir haben einen anstrengenden Tag vor uns, also los, esst.“, forderte Aubrey die Gruppe auf. Auf ihrer Nasenspitze thronte eine kleine Brille und immer wieder huschte ihr Blick über die Zeitung, die Chris ihr organisiert hatte.

„Und du? Isst du gar nichts?“

„Ich esse doch Liebes.“, deutete Aubrey auf ihr Müsli. Holly seufzte.

Aubrey spähte hinter ihrer Zeitung hervor. „Keine Sorge, ich esse nachher noch richtig. Aber im Moment muss ich mich auf das Laufende bringen.“

Holly nickte und wog einen Apfel hin und her, als Grace ihr das Glas Erdnussbutter unter die Nase hielt. „So was gibt Energie. Nicht dein lächerlicher Apfel.“, erklärte sie und nickte deutlich.

Flüchtig schmunzelte Holly. Alex beobachtete die gelöste Stimmung am Frühstückstisch. Kurz blieb sein Blick an Ryan und Leila hängen. Beide warfen sich hin und wieder einen verliebten Blick zu.

„Wissen wir eigentlich schon irgendwas?“, fragte er schließlich in die Runde.

„Ich habe eine Vermutung.“, sprach Leila.

„Die da wäre?“, interessiert sah Chris auf.

„Ich glaube, dass es nichts mit Holly zu tun hat.“

„Sondern?“, wurde der Bodyguard gleich ein bisschen misstrauischer.

„Mit Alex. Erst der Einbruch, bei dem lediglich Gegenstände verschwunden sind, die ihn betreffen und dann die Entführung seines Kindes. Meine Vermutung ist, dass es sich nicht um einen Stalker von Holly handelt und Brandon seinerzeit eher zufällig über den Einbrecher gestolpert ist.“, erklärte die junge Frau und tauschte einen Blick mit Ryan.

„Das würde auch erklären, warum Tiny involviert war.“, murmelte dieser. Sein ehemaliger guter Freund, der ihn hintergangen und bei dem Flugzeugabsturz beinahe ums Leben gebracht hatte.

„Finley, die Briefe…“, stieß Holly Finley mit einem Mal an und zog sämtliche Blicke auf sich.

„Was für Briefe?“, fragte Chris misstrauisch. „Ich weiß bisher nur von Anrufen auf Alex Telefon.“

„Ich auch!“, rief Alex etwas entsetzter aus!

Finley und Holly sahen erneut einander an und ließen sich etwas in den Stühlen nach unten sinken.

„Nun ja…“, begann Finley und rieb sich unruhig über den Nacken.

„Finley!“, fuhr Alex ihn wütend an.

„Alexander.“, mahnte Ella mit strengem Blick sogleich.

Finley holte tief Luft. „Du bekommst Liebesbriefe. Alle paar Tage und immer mit dem gleichen Lippenstift vorne drauf. Ich habe angefangen sie wegzuwerfen.“

Chris schlug sich mit einem lauten Klatschen gegen die Stirn. „Und das sagst du uns erst jetzt?!“, fragte er entnervt nach.

„Er bekommt viel Post, entschuldige wenn ich nicht jeden gleich beachte… und Holly war genau derselben Meinung, dass die Briefe nicht wichtig sind.“, verteidigte er sich entschieden.

Chris schielte zu Holly. Sie wagte er nicht zu schimpfen, denn die junge Mutter hatte schon genug um die Ohren.

„Moment … wollt ihr mir gerade sagen, dass diese … diese Person meine Tochter entführt hat.“, begann es Holly langsam zu dämmern.

Keiner wagte es den Verdacht laut auszusprechen.

„Hast du noch irgendwo einen von diesen Briefen?“, wollte Ryan schließlich wissen.

Langsam schüttelte Holly ihren Kopf.

„Aber es ist sicher inzwischen wieder einer im Briefkasten vom alten Haus.“, warf Finley ein.

Ryan sprang auf, dicht gefolgt von Alex.

„Leute, das gute Essen!“, rief Aubrey ihnen tadelnd hinterher, allerdings wurde sie schon nicht mehr gehört. Die Männer waren auch schon unterwegs zur Ausgangstür.

 

Unruhig saß Alex auf dem Beifahrersitz und starrte nach draußen. Die hohen Häuser von Honolulu kamen immer näher und zogen rasch an ihnen vorüber. Die Sonne stach vom Himmel. Das Licht brach sich immer wieder in den gigantischen Häuserschluchten Alex‘ Blick wanderte über die Umgebung, die Palmen, das unglaublich blaue Meer, dass die Menschen anlockte. Durch das leicht geöffnete Fenster strömte nicht nur angenehme Luft, sondern auch lautes Kinderlachen. Er lächelte bitter und seufzte.

„Du wirst deine Kleine auch irgendwann so lachen hören. Sie wird lachen, quietschen und dir den Kopf verdrehen.“, versuchte Ryan ihn aufzubauen.

„Ich hoffe ich. Im Moment frage ich mich nur, ob es meine Schuld ist, dass Izzy nicht mehr bei uns ist“, sprach er leise.

„Wieso sollte es deine schuld sein? Es gibt auf dieser Welt so unglaublich kranke Menschen, die sich in ihre Psyche einreden, dass es richtig ist, was sie tun. Deine Arbeit ist ein Teil von dir und nur weil es manche Menschen übertreiben und sich in ihren Wahn steigern, dich angeblich zu lieben, bedeutet das nicht, dass du dich in ein Schneckenhaus zurückziehen musst. Lebe dein Leben weiter und kämpfe auch weiter für das, was du liebst.“ Ryan lächelte flüchtig.

„Kann nicht. Kann ich erst, wenn Isobel wieder in den Armen ihrer Mutter liegt.“

„Vielleicht wird sie das schon bald.“, nickte Ryan und lenkte den Wagen in die Einfahrt von Alex altem Haus. Ihm schauderte.

„Ich war lange nicht mehr hier…“, flüsterte Alex und stieg mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend aus dem Wagen.

„Wir sind auch sofort wieder weg. Hoffen wir einfach, dass ein paar Briefe hier sind und wir endlich eine Spur zu Isobel finden.“

Ryan ließ seinen Blick über das Anwesen schweifen. In den vergangenen Monaten war es stark heruntergekommen. Kein Gärtner hatte sich um den Erhalt der wundervollen Anlage gekümmert und auch das Innenleben sah nicht anders aus. Finley hatte lediglich die Räume, die er benutzt hatte in Ordnung gehalten. Alles andere kam einem Chaos gleich. Es war noch genauso wie nach dem Einbruch. Alex schauderte.

„Hast du damals alles kontrolliert.“

„Ja. Es haben einige Klamotten gefehlt, ein paar Dekorationen, Fotos und Hollys kompletter Schmuck und ihre Garderobe. Von uns Beiden reichlich, weshalb wir nie davon ausgegangen sind, dass der Einbruch nur mir galt.“, erklärte Alex und schloss den Briefkasten auf, während Ryan in das Haus trat und sich flüchtig umsah.

„Der Ordentlichste war Finley nicht.“

„War ich auch nicht. Nur hatte ich eine Putzfrau.“, seufzte Alex und überprüfte die Post.

„Hier …“

In geschwungener Schrift stand die Adresse auf dem Umschlag und anstatt eines Absenders prangte ein roter Kussmund in der Ecke des Briefumschlages. Ryan zupfte Alex den Brief aus der Hand und prüfte ihn ausgiebig.

„Ich sage es nur ungern, aber die Briefmarke ist nicht abgestempelt.“

In Alex‘ Blick trat das blanke Entsetzen!

„Heißt das … diese Frau war hier, am Haus.“

Mit einem Mal begann Ryan breit zu grinsen. „Wenn sie es war, dann haben wir eine Aufzeichnung von ihr.“

„In wie fern?“, hob sich langsam die Augenbraue von Alex.

„Ich weiß, du warst gegen solche Überwachungsmethoden, aber ich war für deinen Schutz zuständig.“

„Das heißt, du hast Kameras installieren lassen.“, zögerte Alex noch kurz, während sein Bodyguard nickte.

„Gehen wir.“, verkündete er mit einem kleinen Grinsen und klopfte Alex auf die Schulter. „Außerdem haben wir DNA.“, deutete er auf den Kussmund.

Ein Lächeln huschte über Alex‘ Züge. „Wir kommen ihr also einen Schritt näher …“

„Ja. Ich sagte doch, wir finden Isobel!“, rief Ryan freudig.

 

Gemeinsam kehrten sie zur Einsatzzentrale in Ewa Beach zurück, wo die beiden Männer bereits sehnsüchtig erwartet wurden. Chris und Ryan demonstrierten, zu was sie in der Lage waren. Sie nahmen Proben von dem Kussmund, überprüften den Umschlag auf Fingerabdrücke und während Ryan das Überwachungsmaterial sichtete, öffnete Chris vorsichtig den Umschlag. Alex und Holly beobachteten ihn gespannt.

Der Mundwinkel des Bodyguards zuckte.

„Zumindest wissen wir jetzt, dass Isobel noch lebt.“, drehte er das Foto um, das als einziges in dem Umschlag steckte. Holly entriss ihm augenblicklich das Bild, das Isobel zeigte. Die Kleine lag bäuchlings auf einer weichen Lammfelldecke und streckte gerade ihr Köpfchen in die Höhe. Tief atmete Holly durch, berührte das Foto andächtig und drehte es in ihren Händen hin und her. Auf der Rückseite prangten in geschwungener Schrift die Worte ‚Unsere Tochter vermisst dich.‘

Alex schluckte und legte platzierte vorsichtig seine Hand auf Hollys Rücken. „Siehst du. Sie lebt und wir werden sie finden.“, murmelte er.

Geistesabwesend nickte Holly und betrachtete andächtig das Foto des kleinen Mädchens, das so freudig in die Kamera blickte. Es war der fünfte Tag und endlich gab es ein Lebenszeichen und die schnell wachsende Chance den Entführer zu finden. Allerdings hieß es nun auch, sich in Geduld zu üben, denn Beweise mussten zuerst ausgewertet werden.

Die Videoaufzeichnungen waren ein Schuss in den Ofen, denn offensichtlich brachte der Postbote die ominösen Briefe. Jeden Tag einen. Immer wieder. Und wieder. Einen Hoffnungsschimmer in Händen haltend war für Holly an diesem Tag bereits sehr viel. Er bedeutete, dass sie vorausschauen und wieder Glauben konnte… doch wie lange ging es Isobel noch gut?

Das war eine Frage, die vor allem Alex beschäftigte, denn es war offensichtlich, dass die Person, die Izzy entführt hatte, es eigentlich nur auf ihn abgesehen hatte…

 



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