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Die Macht des Drachen mit Eiskaltem Blick

von

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Wie alles Begann

Hallo Leute, schön das ihr meine FF angeklickt habt!

Ich hoffe sie gefällt euch. :)
 

glg Bloonaa
 

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„Ja, ja, jaaa!! Ich bin zurück!“ schrie Bakura freudig und böse lachend. Er warf seine weißen strubbeligen Haare zurück und lachte aus vollem Hals.
 

„Was ist los?“ fragst du verwundert. Gerade noch hast du dich mit ihm unterhalten und auf einmal hatte dein Bruder laut losgeschrien.
 

„Endlich nach 5.000 Jahren…“ brüllt er weiter.
 

„Hallo, Erde an Bakura?“ du fuchtelst mit deinen Händen vor seiner Nase herum.

Was war nur los mit ihm. Ihr saßt wie immer in eurem Alten Haus in eurem Dorf Kul Elna. Das Haus war halb zerstört und überhaupt war das Ganze Dorf mehr eine Geisterstadt. Bis auf euch gab es eigentlich niemand weiter dort.
 

„Ja Nala, diesmal werden wir es schaffen, diesmal Besiegen wir den Pharao und dann versinkt die Welt in Dunkelheit!“ er nahm dich an den Schultern und schüttelte dich heftig sodass dir deine langen,schwarzen Haare ins Gesicht fallen. Er muss wahnsinnig geworden sein. Wütend streichst du dir die nervenden Strähnen aus dem Gesicht und funkelst ihn mit deinen Eisblauen Augen böse an.
 

KLATSCH!
 

Mit voller Wucht hast du ihm eine gefeuert. Deutlich gerötet erkannte man alle fünf Finger auf seiner Wange.
 

„Jetzt mach mal halblang, was ist los mit dir? Warum 5.000 Jahre und was um Himmels Willen meinst du mit diesmal? Wir haben doch noch gar nicht versucht den Pharao zu stürzen?“ Einen Moment sah er dich verwundert an doch dann beruhigte er sich.
 

„Nala, ich weiß wie wir es schaffen können, ich habe den perfekten Plan! Alles andere ist egal. Wir werden unsere Familie rächen und unser Dorf und der Pharao wird ins Reich der Schatten verbannt.“
 

„Ok das klingt ja schon mal ganz gut. Was hast du vor?“ Du warst wirklich neugierig, weil ich schon eine Weile überlegt wie ihr es anstellen sollt, an die 7 Milleniumsgegenstände zu kommen die im Besitz des Pharaos und seiner 6 Heiligen Wächter sind. Und wohlgemerkt die sie nur haben weil euer Dorf ausgelöscht wurde.
 

Rückblende:
 

„Ich habe es geschafft, Bruder ich habe die Lösung um den Krieg zu gewinnen.“ Berichtet Aknadin, der Bruder des alten Pharaos. „Es gibt sieben Mystische Gegenstände mit deren Macht wird gewinnen können und ich weiß wie man sie herstellt.“
 

„Nun gut“, sprach er Pharao „für den Frieden des Landes tu was getan werden muss.“ Es fiel ihm schwer dem zuzustimmen aber es war die einzige Hoffnung.
 

Aknadin verbeugte sich ergeben und machte sich mit ein paar Männern auf den Weg zu einem kleinen Dorf am Rande des Landes.
 

„Seit ihr sicher Meister Aknadin?“ fragte einer der Männer vorsichtig.
 

„Ja, es muss getan werden so schreibt es das Buch vor. Die Gegenstände können aus keiner festen Materie der Welt gegossen werden sondern benötigen 99 Seelen um hergestellt werden zu können. Und die besorgen wie uns aus einem Dorf hier in der Nähe es beherbergt nur Diebe und Räuber.“
 

Währenddessen spielen du und dein Bruder gerade Verstecken in den Felsen nahe dem Dorf, als ihr Schreie hört. Verborgen von den Felsen beobachtet ihr wie die Männer des Pharaos die Bewohner eures Dorfes unter anderem Eure Eltern und Verwandten in eine Unterirdische Höhle getrieben werden. Ihr folgt ihnen ungesehen und Beobachtet das geschehen mit Schrecken, du willst weinen aber dein großer Bruder hält dich im Arm und versucht dich zu trösten während er selbst vor Wut und Angst zittert.
 

Dann beobachtet ihr nur noch wie in 7 Goldene Gegenstände von Hand zu Hand gehen. Eine Pyramide, eine Waage, ein Stab, ein Schlüssel, eine Kette, ein Ring und ein Augapfel. Sie stammten aus einer Großen Steinernen Tafel die im Boden eigelassen war. Gerade als die Männer gehen wollten, streckte sich eine Riesige schwarze Hand aus der Platte und packte einen der Männer.
 

An mehr erinnerst du dich nicht…
 

***
 

Jedes Mal wenn du daran denkst versetzt es deinem Herz einen Stich, seitdem hat sich dein Bruder um dich gekümmert und ihr habt euch geschworen euch am Pharao zu rächen.

Rückblick

Die Zeiten waren nicht immer leicht, oft musstet ihr Hungern. Aber Bakura tat für dich was er konnte. Er musste stehlen um euch über Wasser halten zu können. Oft beobachtest du neidisch andere Kinder welche glücklich mit ihrer Familie waren. Und dann musstest du deine Tränen unterdrücken. Das war nun schon so lange her. Mittlerweile müsst ihr zwar immer noch euer Essen illegal beschaffen aber es wurde leichter.
 

In der Zwischenzeit hatte sich dein Bruder auch eine Bande zusammengesucht. Ein Haufen junger Männer welche entweder von zuhause abgehauen waren oder ihre Eltern verloren hatten wie ihr. Vom Feeling her seid ihr wie eine große Familie. Es wird alles untereinander geteilt. Aber leider konnten einige dieser Männer ihre Finger nicht bei sich behalten, aber dann war dein Bruder zur Stelle. Er duldete nicht das sie dir schaden.
 

Doch er hatte sich verändert, das wurde dir Jahr um Jahr nach eurer Familientragödie immer mehr bewusst. Doch heute hatte er total den Vogel abgeschossen mit seinem Gehabe. Ihr habt euch über euren nächsten Raubzug unterhalten und mit einem Mal verstummt er und bekommt einen glasigen Blick, um im nächsten Moment zu schreien wie am Spieß. Und jetzt sagt er dir er hat einen Plan? Alle eure bisherigen Ideen waren ja nicht so der Hammer gewesen, was hatte er sich da ausgedacht und warum so plötzlich?
 

„Du kennst doch Seto den neuen Wächter des Jungen Pharao?“ fragt er dich und reist dich somit aus deinen Erinnerungen und Gedanken.
 

„Ja er hütet den Milleniumsstab und ist die rechte Hand des Königs. Er ist ungefähr in unserem Alter und hat schon so eine hohe Position am Hof des Königs.“ Du kennst den großgewachsenen, jungen, brünetten Mann. Doch dein Bruder weiß nicht dass du ihn sogar persönlich kennengelernt hast, doch da wart ihr noch jung.
 

Rückblende:
 

Du warst gerade in einer entfernten Stadt um Essen zu beschaffen, deine Masche war einfach:

Dem schmierigen Verkäufer mit tiefem Ausschnitt schöne Augen machen und unbemerkt die Lebensmittel in deinen Kleidern verstecken.

Doch diesmal ging etwas schief. Ein Apfel rollte unter deinem Rock hervor und der Verkäufer rief die Wachen. Welche dich Gefangen nahmen bevor du abhauen konntest und erst mal in einen hölzernen Käfig sperrten. Dein Bruder kann das eindeutig immer noch besser als du stellst du fest. Trotzdem versuchst du es ab und zu um deinen Beitrag zu leisten. Doch nun rückten dir die Männer die dich gefangen genommen haben eindeutig auf die Pelle.
 

„Na Süße, das war aber gar nicht Ladylike.“ Eine der Wachen trat auf dich zu. Er war groß und bullig und leckte sich lüstern über die Lippen. „Willst du das nicht wieder gut machen? Vielleicht lassen wir dich dann laufen.“
 

„Nein danke, du ist nicht mein Typ und außerdem komm ich hier auch alleine raus.“ Antwortest du frech.
 

„Falsche Antwort.“ Er öffnete die Tür und packte dich am Arm. Du wehrst dich heftig und versuchst seinem Griff zu entkommen.
 

„Na mal sehen wie du da rauskommen willst“, er grinste hämisch und schleifte dich an den Haaren hinter einen Felsen an den er dich nun drückte und versuchte dir dein Kleid herunterzureißen. Du versuchst dich ihm zu entwinden oder ihm zumindest einen Tritt in die schmerzempfindlichste Region des Mannes zu verpassen, was scheiterte.
 

Du wurdest unheimlich wütend, das war zu viel für dich. Dein Atem ging schneller und dein Herz klopfte wie wild.
 

Die Wut, der Hass und die Traumatischen Ereignisse deiner Kindheit haben sich in deinem Herzen angestaut. Dort nährten sie über die Jahre ein Monster, welches wuchs und wuchs. Es wird von deinen Gefühlen beeinflusst. Das war eine Situation in der es erwachte.
 

Deine Haare beginnen zu wehen. Strähne um Strähne umschwirrt dich wie ein Schleier und deine Augen leuchten in einem seichten blauen Schimmer, dein ganzer Körper beginnt zu Leuchten und aus deinem Inneren bricht ein Wesen und steigt anmutig in den Himmel.
 

Zu der Zeit war ein Junge mit seinem Pferd unterwegs und sieht von weitem die riesige Bestie emporsteigen. Ein Pechschwarzer Drache mit gigantischen Flügeln und Eisblauen Augen. Er war fasziniert von dieser Kreatur und konnte die Augen nicht von ihr lassen.

Er reitet in Richtung des Dorfes über dem der Drache wütete.
 

Er kam zufällig an dem Felsen vorbei hinter dem du mit der Wache ringst und hörte deine erstickten Schreie. Er beschloss sofort dir zu helfen und zog deinem Angreifer einen Holzstock über den Kopf, das schien ihm aber gar nichts ausgemacht zu haben, er drehte sich einfach nur wütend um. „Das ist ja niedlich.“ Er stopfte dich zurück in den Käfig und ging nun auf den brünetten Jungen zu.
 

Du blicktest ihn verwundert an, er war etwa in deinem Alter und großgewachsen. Er war pfiffig und flink und entkam so dem Wächter, welcher sich ziemlich ungelenk bewegte und ihn einfach nicht erwischte. Er wurde zunehmend wütender und stapfte mit hochrotem Kopf hinter dem Jüngeren her.
 

Irgendwann blieb er stehen und schnaufte wie ein Nashorn, der Schweiß lief ihm über den ganzen Körper und er war kurz vor einem Kollaps. „Was ist denn los, wars das schon? Und das nennt sich eine Wache?“ der Junge lachte, ihm schien das sichtlich Spaß zu machen und er war keine Spur erschöpft.
 

Nach dieser Ansage nahm der Krieger seine Jagd erneut auf, er war aber so fertig das er den Stein im Sand nicht sah und über ihn stolperte. Er flog ausgestreckt in den Sand unfähig sich zu rühren. Das war die Chance. Der Junge rannte zum Käfig hinüber und ließ dich frei und du schaust in seine wunderschönen Himmelblauen Augen.
 

Du dankst ihm und willst gerade gehen als er dich auf sein Pferd hebt.
 

„Aber ich kann alleine fliehen!“ protestierst du.
 

„Sie würden dich erwischen.“, erwidert er und gibt dem Pferd einen Klaps welches sich nun langsam in Bewegung setzt „Du bist geschwächt, nimm mein Pferd und bring dich in Sicherheit.“ Ruft er dir nach.
 

„Darf ich den Namen meines Retter erfahren?“, rufst du währen du dich entfernst.
 

„Seto! Mein Name ist Seto!“ antwortet er und entschwindet deinem Blick.
 

***
 

Seto, dir Klingt der Name immer noch in den Ohren. Aber nun war er ein Wächter des Pharao und ein Feind der besiegt werden musste.

Der ungebetene Gast

„Ich übertrage dir die Aufgabe ihn auszuschalten.“ Bakura ging in den Ruinen eures Hauses geschäftig auf und ab. „Wenn er als rechte Hand des Pharao ausfällt sind die anderen Wächter kein Problem und der Pharao ist erledigt. Hast du verstanden?“ Er blickt dich durchdringend an und seine Augen blitzen.
 

Du nickst, das leuchtete ein. Seit Seto Wächter wurde, war er von Hof nicht mehr wegzudenken, der Pharao vertraute ihm voll und ganz nicht nur bei Regierungsangelegenheiten sondern auch Privat waren sie eng befreundet.
 

„Wie du es anstellst, Schwesterherz, ist mir egal, ich verlass mich auf dich, mit deiner Mission steigt und fällt alles! Und wenn wir uns die 7 Milleniumsgegenstände angeeignet haben, erwecken wir den mächtigen Zorg.“
 

„Ist gut.“ Du verlässt euer Haus und begibst dich Richtung Wüste und überlegst wie du es am besten anstellen sollst.
 

Währenddessen bereitet Bakura einen weiteren Teil seines Planes vor.
 

***
 

„Mein Pharao ist euch nicht gut?“ Seto näherte sich dem König von Ägypten, welcher zusammen mit seinem Stab einer Zeremonie beiwohnte.

„Nein nein, mir geht’s gut. Solche Veranstaltungen sind nur immer furchtbar anstrengend.“ Er lächelte seinen Freund an, welcher sich wieder neben seinen Wächterkollegen einreihte und wachsam umherblickte. Die Sicherheit bei solchen Events lag bei den Wächtern und es konnte immer etwas passieren, obwohl Isis Milleniumskette zuverlässig Zwischenfälle ankündigte.
 

***
 

Ein verrücktes Lachen hallte durch Alterwürdige Hallen. Bakura wühlte sich gerade durch den Schatz eines Pharaonengrabes. Behangen mit Schmuck und Ketten teilte er mit bester Laune seinen Männern mit: „Man kann nie zu förmlich gekleidet sein, wenn man eine Audienz mit dem Pharao hat.“ Und lachte wieder. „Na los, wir wollen den König ja nicht waten lassen. Und mit leeren Händen sollte man auch nicht vor ihn treten.“ Er schnappte sich den Sarkophag und sein Diebesgut und eilte geschäftig hinaus.
 

***
 

„Wartet!“ Die Tänzerinnen und Tänzer verstummten zusammen mit der Musik, alle Augen waren auf die Junge Wächterin gerichtet.

„Was gibt es für ein Problem, Isis?“ fragte Aknadin, der greise Hüter des Milleniumsauges.

„Meine Milleniumskette spürt eine Böse Kraft die sich dem Königreich nähert.“

„Wie nah ist sie?“ fragte Mahad entsetzt.

„Dieses Wesen lauert direkt außerhalb der Palastmauern. Und seine Macht ist gewaltig.“
 

***
 

„Na dann wollen wir mal.“ Bakuras Pferd schnaubte und scharrte nervös mit den Hufen bevor er es den Hang hinuntertrieb von dem aus er die Hauptstadt und den Palast beobachtet hatte. Seine Bande folgte ihm dicht auf den Fersen.

Mit flammenden Pfeilen stifteten sie einiges an Chaos als sie durch die Straßen der Stadt ritten. Männer und Frauen schrien, Kinder weinten während sie zusehen mussten wie ihre Häuser abbrannten.

„Halt im Namen das Pharao!“

„Ihr kommt hier nicht rein!“ riefen die Wachen durcheinander und Positionierten sich vor dem Tor.

„Geht beiseite wenn euch eure Seelen lieb sind.“ Er lachte laut und hämisch und sie schlugen die Wachen in die Flucht.
 

***
 

„Argh…“ Mahad ging auf die Knie der Milleniumsring leuchtete und zuckte aufgeregt. „Sie ist nah, die dunkle Kraft ist in unmittelbarer Nähe.“
 

„Mahad!“ besorgt stürtzt Isis zu ihm um ihn zu stützen.
 

„Entschuldigt die Störung, aber ich glaube man hat vergessen mich auf die Gästeliste zu setzten.“ Bakura stürmte in den Thronsaal.

Alle angestellten und Gäste brachten sich in Sicherheit, nur der Pharao und seine Getreuen, waren noch da.
 

„Bakura“ in der Stimme des Pharaos lag Wut, er umklammerte fest die Lehne seines Throns. „Was willst du von mir?“
 

„Spricht man denn so mit einem alten Freund?“ wieder lachte er. „Ich gehe davon aus du weist sehr wohl warum ich gekommen bin.“
 

„Die Milleniumsgegenstände.“
 

„Aber natürlich, wegen deiner kleinen Feier bin ich bestimmt nicht hier.“ Selbstgefällig stand er da, der geklaute Schmuck klimperte als er den Kopf zurück warf.
 

„Na warte Bakura, dafür werden wir dich bestrafen.“ Seto ging einen Schritt auf ihn zu, den Milleniumsstab auf ihn gerichtet.
 

„Ich erkenne euch nicht an, also unterliege ich auch nicht euren Regeln. Und nun wenn ihr alle so freundlich wärt mir eure Milleniumsgegenstände zu überreichen. Ich hab euch als Dankeschön auch etwas mitgebracht.“ Er pfiff und einer seiner Reiter brachte den Sarkophag herein. „Begrüßt euren ehemaligen Herrscher.“
 

„Was?“ Aknadins Augen weiteten sich.
 

„Unglaublich. Wie kannst du es wagen.“ Setos Stimme bebte vor Wut.
 

„Du plünderst das Grab eines Pharaos?“ Aknadin war sprachlos.
 

„Damit bist du zu weit gegangen!“ Der Pharao erhob sich und fixierte Bakura mit wütendem Blick. „Los reinigt seine Seele mithilfe der Milleniumsgegenstände.“
 

Sofort gingen alle Wächter auf ihn zu. Und man brachte eine Große Steintafel herein und positionierte sie hinter Bakura.
 

„Ihr denkt doch nicht allen Ernstes, dass eure kleinen Zaubertricks mir etwas anhaben können.“ Bakura war siegessicher und er war in Hochstimmung.
 

„Kein Sterblicher kann der Macht dieser Gegenstände wiederstehen.“ Eröffnete ihm Seto.
 

„Wartet.“ Karim trat an ihn heran. „Die Milleniumswaage findet kein Gleichgewicht, die Dunkelheit die in ihm wohnt ist grenzenlos.“
 

„Ja, Meister Seto, er hat Recht.“ Aknadins goldenes Auge blitze. „Seine Seele ist durch und durch Böse. Eine bodenlose Grube in der eine furchbare Kreatur wohnt.“
 

„Shada tritt nach vorn und hebt den Milleniumsschlüssel empor. „Ich bitte dich, zeige mir die Bestie die in ihm wohnt.“ Dieser leuchtet und Bakura lacht wie Besessen.
 

Plötzlich ein Aufschrei, Shada keucht und stöhnt. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Das ist keine gewöhnliche Bestie. Diese Steintafel ist zu klein für dieses Wesen.“
 

Und wie aufs Stichwort erstrahlte eine rote Aura um Bakura, der immer noch lachte. Und aus ihn heraus brach eine Riesige Muskelbepackte Bestie mit einem Schlangenschwanz statt Beinen und gewaltigen Flügeln. „Darf ich euch vorstellen das ist mein Freund Diabound.“
 

„Das gibt es doch nicht, wie kann eine solche Bestie im Herzen eines gewöhnlichen Diebes wohnen.“ Warf Aknadin ein, während die Bestie brüllte und seine Flügel spannte.
 

„Das ist die Kreatur deines Untergangs, Pharao.“ Bakuras grinsen war nicht von seinem Gesicht zu wischen.
 

„Das werden wir ja noch sehen.“ Seto hob seinen Milleniumsstab und bannte die Bestie in die Steintafel. Alle Anwesenden verstummten und warteten Gespannt.
 

Seto war zufrieden. „Seine Seele ist gereinigt.“

Das ergibt doch keinen Sinn

„Oh danke Meister Seto, ihr habt meine Seele gerettet.“
 

Bakura stand immer noch neben dem Sarkophag des alten Königs und hatte den Blick zu Boden gesenkt. Er sprach mit einer ganz anderen Stimme. Einer zarteren, freundlicheren und er lachte nicht mehr. „Diese Kreatur hat meine Gedanken kontrolliert. Aber jetzt bin ich endlich wieder frei.“ Doch Plötzlich riss er den Kopf nach oben: „Frei um dich endlich auszulöschen.“ Seine alte Stimme war zurückgekehrt und er grinste verschlagen.
 

„Das ergibt doch keinen Sinn!“ Seto konnte es nicht fassen.
 

Der Dieb blickte die Steintafel an. „Komm zu mir Diabound!“ Und diese bekam augenblicklich Risse und kleine Steine bröckelten von ihr ab. Mit einem lauten Knall zerberstet sie und Steinbrocken fliegen durch die Gegend. Und eine Staubwolke hüllt die Anwesenden ein. Ein diabolisches Lachen hallt von den Steinmauern wieder. Als die Staubschwaden sich verzogen hatten war die Bestie wieder da. „Sieht aus als hätte ich das Spiel gewonnen, bevor es richtig angefangen hat.“

Alle Augen waren auf ihn gerichtet und der Pharao und seine Getreuen waren wie paralysiert, so etwas hatte keiner von ihnen erwartet.
 

„Habe ich es euch nicht gesagt? Ihr seid Machtlos gegen die Finstere Macht meines Diabound!“
 

„Wir müssen uns Vereinen um diesen übermächtigen Feind zu besiegen.“ Sprach Aknadin mit drohender Stimme. Alle machten sich zum Kampf bereit und hoben jeweils ihren linken Arm an denen sich die goldenen DiaDhanks befanden.
 

„Kein Grund zur Sorge. Ich kann diesen miesen, kleinen Dieb auch alleine besiegen.“ Seto tritt vor.
 

„Nicht!“ Aknadin packt ihn an der Schulter. „Wir müssen alle zusammen gegen ihn ankämpfen.“
 

„Garesgula, Kreatur der Finsternis, ich rufe dich. Hilf uns in diesem Kampf.“ Und in einem gleißend hellen Lichtstrahl erscheint ein organgeroter echsenartiger Drache, der der Größe von Diabound entsprach. „Attacke, vernichte ihn!“ Der Drache öffnete sein Maul und griff Bakuras Kreatur an. Doch dieser rief undbeeindruck ein zweites Monster herbei.
 

Alle Anwesenden waren fassungslos, als ein zweites, kleineres Monster Setos Drachen vernichtete. „Was? Das können nur Mitglieder des Königlichen Gerichts.“
 

„Wie hast du diese Bestie gerufen? Du hast doch kein DiaDhank.“ Fragte Mahad, direkt an Bakura gewandt.
 

Dieser erwiderte nur grinsend: „Schon vergessen ich hab euren ehemaligen Pharao besucht und mir eines seiner Spielzeuge ausgeborgt, meint ihr er nimmt es mir übel? Ich glaube nicht.“ Und er krempelte die Ärmel seines weiten roten Mantels hoch und zeigte ihnen seine neueste Errungenschaft, ein goldenes DiaDhank.
 

„Merkst du denn nicht das du Mächte beschwörst die du nicht mehr kontrollieren kannst?“ fragte Isis ihn.

„Das sehe ich ganz anders meine Liebe, ich habe die absolute Kontrolle, danke eures ehemaligen Herrschers und seiner Privaten Sammlung. Dieser Tyrann…“

„Hast du denn gar keine Skrupel? Noch nicht mal vor den Toten machst du halt.“ Erwiderte sie.
 

„Ich sehe das anders.“ Sei Gehabe veränderte sich, er wirkte nicht mehr wie ein permanent wie ein Wahnsinniger lachender Irrer, er wurde Ernst, todernst. „Bei der Erschaffung der Milleniumsgegenstände zerstörte er mein ganzes Dorf und meine Familie und das nur für seine eigenen Egoistischen Zwecke.“
 

„König Aknamkanon hat uns mit diesen Gegenständen Frieden geschaffen, als große Kriege unser Land erschütterten.“ Rechtfertige Aknadin den ehemaligen Pharao.
 

„Er vertraute sie uns an um diesen Zustand zu erhalten. Damit unser Alltag von Ruhe und Ordnung geprägt ist. Und um Verbrecher wir dir das Handwerk zu legen.“ Seto packte so viel Wut und Abneigung in seine Stimme wie es ihm nur möglich war.
 

„Euer ach so großer und friedlicher König wollte nur die Macht, die die Gegenstände in sich bergen und sonst nichts. Und er scheute nicht davor die Seelen unschuldiger Menschen dafür zu Opfern, die Wahrheit über die Milleniumsgegenstände liegt tief im Wüstensand, im Dorf Kul Elna begraben.“
 

Entsetzten spiegelte sich in den Augen Aknadins. Woher wusste Bakura von dem Dorf, er dachte das das Geheimnis um seine Existenz und die Geschehnisse dort ausgelöscht wurden.

Konnte es wirklich sein das eine größere Macht gab,eine Macht die den Weltuntergang bedeuten konnte, wenn sie in die falschen Hände gerät? Bakuras Hände? Er musste aufgehalten werden.

„Seto wir müssen gemeinsam Angreifen!“ versuchte er es erneut. Und diesmal riefen alle Wächter geschlossen ihre Monster. Nun hieß es Sechs gegen einen.
 

„Das beeindruckt mich nicht, da müsst ihr euch schon etwas Besseres einfallen lassen.“ Diabound, los!“ und mit einem einzigen Schlag vernichtete er alle ihre Monster. „Oh Pharao, ich glaube du solltest die Besetzung deines Hofes noch einmal überdenken.“
 

„Jetzt reicht es mir aber Bakura.“ Der Pharao mischte sich ein, die ganze Zeit hatte er sich zurückgehalten, aber er konnte und wollte sich dieses Schauspiel nicht länger bieten lassen.
 

„Oh da habe ich bei seiner Hoheit wohl einen Nerv getroffen. Seht es mir nach wenn ich einen König und sein Land nicht anerkenne, weil er meine Familie und mein Dorf vernichtet hat.“
 

„Du bist hier nicht erwünscht, Bakura. Und ich werde dem jetzt ein Ende bereiten: Obelisk der Peiniger ich rufe dich!“
 

Bedrohlich und in gigantischem Ausmaß baute sich die ägyptische Gottheit im Thronsaal des Pharao auf. Und startete seinen Angriff, er lieferte sich einen erbitterten Kampf mit Bakuras dunkler Kreatur. Die Mauern des Palastes wurden erschüttert, der Boden bebte und in einem gleißend hellen Lichtstrahl verschwanden beide Kreaturen.
 

„Sehr nette Einlage Pharao, aber ich denke das reicht für einen Abend, wir werden uns bald wiedersehen. Aber denkt dran, das Spiel ist noch nicht vorbei.“ Sprach er an den Pharao gewandt.

„Und ihr, Mahad, nicht wahr? Ihr solltet euch nicht an den Gegenstand um euren Hals gewöhnen, ich habe eine besondere Verbindung zu ihm. Der Milleniumsring gehört mir! Und alle anderen Gegenstände werden es auch noch.“ Mit einem letzten verschwörerischen Lächeln schwang er sich auf sein Pferd und preschte aus dem Palast hinaus.
 

Von der großen Terrasse aus beobachtete ihn der Pharao und erblickte das Chaos welches seine Banditen hinterlassen hatten. Niedergebrannte Häuser und verzweifelte Familien.

„Mein Pharao, ihr solltet euch erst mal um die Geschädigten kümmern über Bakura beratschlagen wir später.“ Seto erschien an seiner Seite.

„Ja du hast Recht, ich danke dir Seto.“
 

***
 

"Du kannst es nicht lassen Bakura." Liebevoll lächelnd schüttelst du deinen Kopf über Bakuras Mätzchen. Du ziehst deinen Schleier enger um dich, denn ein kalter Wind fährt dir um den Hals. Außerdem willst du nicht gesehen werden. Vorsichtig schleichst du dich vom Palasttor weg, keiner soll dich bemerken. Unbemerkt wandelst du durch die Stadt und gelangst zur Wüste. Wie du so durch den Sand gehst und dein Pferd von einem Stein losbindest überlegst du. Ok der Teil des Planes wer gut verlaufen. Und wie solltest du jetzt deine Aufgabe lösen?

Das ist ganz schön knapp!

„Bist du neu hier?“ eine der Tänzerinnen beäugt dich Neugierig. „Ich hab dich hier noch nie gesehen.“
 

„Oh ja, ich bin gerade erst angekommen.“ Du lächelst sie freundlich an. „Mein Name, mein Name ist Malaika.“ Das war der erst Beste der dir in den Sinn kam, du wusstest nicht ob es klug wäre, deinen wirklichen Namen preiszugeben und entscheidest dich für einen Decknamen.
 

„Willkommen Malaika, ich bin Nerima, das ist Tamara, dort hinten ist Alin,….“ Sie stellte dich allen vor und die andern Mädchen waren wirklich sehr nett zu dir. Und dir kam eine Idee wie du dein Vorhaben, mehr über Seto zu erfahren, vorantreiben kannst. Du musstest nur auf den Richtigen Moment warten.
 

„Wir sollten uns sputen, es ist bald soweit. Husch, husch…“ Nerima übernahm sofort das Kommando und scheuchte euch alle in einen angrenzenden Raum, dieser war edel Gefliest und von Kerzen erleuchtet. Überall fanden sich Blumengestecke und Schalen mit duftenden Ölen. In der Mitte befand sich ein riesiges Badebecken, welches Dienerinnen durch große Krüge mit Flüssigkeit füllten.
 

Die Mädchen begannen sich kichernd vor Vorfreude zu entkleiden und stiegen sacht in das warme Wasser. „Komm schon Malaika, es ist herrlich hier drin.“ Rief dir eines der Mädchen zu. Was solls warum nicht einmal den Luxus genießen.
 

Du streifst deine Kleidung vom Körper und gehst vorsichtig zu der Steinernen Treppe. Du setzt seinen Fuß zaghaft auf die erste Stufe und erschauderst vor der Wärme des Wassers. Du wäschst dich sonst nur im kühlen Fluss, du warst das nicht gewohnt, aber es gefiel dir und so stiegst du zur Gänze hinunter in die wohltuende Wärme des Wassers. Entspannt schließt du die Augen. Wahnsinn, das war wirklich toll. Dann öffnest du sie wieder und beobachtest die andern. Einige hatten angefangen sich gegenseitig die Haare zu bürsten und anschließend auffällige Frisuren zu zaubern.
 

„Soll ich deine Haare machen?“ fragte dich das braunhaarige Mädchen, welches dir als Tamara vorgestellt worden ist.
 

Ein wenig unsicher antwortest du ihr: „Ja das wäre nett von dir.“ Du warst nun einmal hier so musst du dich auch anpassen. Du setzt dich zu den anderen auf einen der steinernen Vorsprünge die sich unter Wasser befinden und Tamara beginnt deine langen Haare zu bürsten.
 

Währenddessen fragst du dich ob dir diese Mädchen vielleicht weiterhelfen könnten.
 

„Wer war denn eigentlich der junge Mann der sich gerade in der Tür geirrt hat und den ihr so freundlich nach draußen geleitet habt.“ Du musst immer noch grinsen wenn du daran denkst.
 

Alle fingen erneut an zu kicher und einigen huschte eine zarte Röte auf die Wangen.
 

„Das war Seto, einer der Hohepriester des Pharao.“ Antwortete dir Nerima. „Aber das hat er noch nie gemacht, eigentlich ist er immer sehr diszipliniert. Nicht das du ein falsches Bild von ihm bekommst.“
 

„Aber es ist auch nicht so, dass wir noch nicht probiert hätten ihn undiszipliniert zu erleben.“ Lachte ein zierliches brünettes Mädchen. Und lief im ganzen Gesicht Rot an.
 

Andere Mädchen blicken sich vielsagend gegenseitig an.
 

„Gut aussehen, tut er ja.“ schwärmt die eine.
 

„Dieser Blick, zum dahin schmelzen.“ Seufzt eine andere.
 

„Ach, also ist er kein Frauenheld?“ fragst du so nebenbei um das Gespräch am Laufen zu halten.
 

„Nein, zumindest nicht das ich wüsste. Er kümmert sich eigentlich fast nur um den Pharao und das Land. Man könnte meinen er ist mit seiner Arbeit verheiratet.“ Erwiderte Nerima.
 

„Nicht das er gar nicht auf Frauen steht?“ fing ein recht junges Mädchen plötzlich an und entsetzt weiteten sich ihre Augen.
 

„Ich hoffe nicht. Das wäre ja wirklich Verschwendung.“ Erwiderte Tamara. Sie war gerade mit dem Kämmen fertig und begann nun deine wallende Mähne zu bändigen. Sie nimmt dünne Stoffstreifen um sie hochzubinden. Du trägst nun einen lockeren hochangesetzten Pferdeschwanz einige lange, schwarze Strähnen hängen aber heraus und Rahmen dein Gesicht ein. Ein paar Strähnen aus dem Pferdeschwanz hat sie gelochten und mit Perlen verziert.
 

„Fertig.“ Sie strahlt dich an. „Du hast wirklich wunderschöne Haare.“ Die andern pflichteten ihr bei und begannen nun aus dem Wasser zu steigen und sich anzukleiden.
 

Alle trugen einheitlich ein hellblaues, bauchfreies Bustiertop, es war ziemlich weit ausgeschnitten. Dazu einen weiten türkisblauen Rock mit einem Schlitz über dem rechten Bein welcher sich bei jeder Bewegung Bauschte. Um die Hüften banden sie sich zusätzlich ein blaues Tuch mit klimpernden Goldscheiben und Perlen daran. An Ober- und Unterarmen waren goldene Spangen befestigt. Vom Oberteil hingen, in Höhe der Schulterblätter noch zwei rosafarbene Tücher herab und sie wurden an den Reifen angeknüpft welche die Handgelenke zierten. Auch um die Fußgelenke waren goldene Reifen geschlungen.
 

Oh Gott das solltest du Anziehen? Das war ganz schön knapp und du warst auch so viel Schmuck nicht gewöhnt, aber wenn deine Tarnung nicht auffliegen sollte musstest du da durch. Ungelenk legst du dir die Kleidung und den Schmuck an und blickst an dir herunter. Phu, also da war ganz schön viel nackte Haut, das Outfit zeigte mehr als das es verbarg. Und darin auch noch tanzen und das für den Hof des Pharao. Hattest du dir das richtig überlegt?
 

Aber nun war es zu spät, die Mädchen nötigten die noch etwas Schminke auf und sprachen dann noch einmal kurz über Musik und Choreographie. Bis der Zeremonienmeister euch in den Thronsaal geleitet und jedem seinen Platz zuwies.
 

***
 

Mist, seit wann sind Kissen so hart, fragte sich Seto. Ihm tat immer noch die Nase weh. Wie konnte er nur so blöd sein und in die Gemächer der Tänzerinnen geraten. Die denken doch jetzt er wäre ein perverser Lustmolch. So etwas war nicht gut für seinen Ruf, so etwas konnte er sich als Wächter nicht erlauben. Er geht immer noch missmutig in seine Gemäche und ruht sich noch ein wenig aus bevor er zum Abendessen geht.

Seremet

Ein riesiger Schwarzer Drache steigt in den Himmel. Die Stadt darunter in Aufruhr.
 

„Ah!“, mit einem Ruck schreckt der Junge Priester aus dem Schlaf auf und sitzt nun aufrecht im Bett. Er blickt sich verwundert um und greift sich an den Kopf. Dann streicht er sich die Haare aus dem Gesicht. Phu ein Traum, nichts weiter.
 

Er legt seine Wächterrobe wieder an, die er beim Schlafen ausgezogen hatte und setzt seine Kopfbedeckung auf. Dann greift er zu dem goldenen, langen Stab mit dem Milleniumssymbol der auf einer Kommode liegt. Nachdenklich betrachtet er ihn.
 

Es hat viel Arbeit gekostet, da zu sein wo er jetzt war. Es war nicht immer leicht und die Ausbildung war hart für einen Jungen aus dem einfachen Volk. Aber er hat sich durchgebissen und es geschafft. Und nun ist er der engste Vertraute des Pharao und kannst nichts tun um die drohende Gefahr für sein geliebtes Land und seinen König abzuwenden. Es war deprimierend. Er atmet einmal tief durch und senkt den Blick und vor seinem inneren Auge erscheinen die wunderschönen Augen des Mädchens von vorhin. Und damit einhergehend erinnert er sich wieder wo er diesen Drachen aus seinem Traum schon mal gesehen hatte.
 

Da waren noch ein Mann und ein Mädchen.
 

Tiefblaue Augen, die ihn durch Gitterstäbe ansehen…
 

Genau, dieses Mädchen von damals. Konnte es sein das sie es war? Aber wie wahrscheinlich ist das? Bestimmt bildet er sich das nur ein. Genauso gut konnte es noch 100 Frauen mit solchen Augen geben. Er hatte gerade andere Probleme. Er musste einen Neuen Plan ersinnen um dem Pharao zu helfen.

Kurz sortiert derPriester seine Gedanken und Richtete sie wieder voll und ganz auf seine Pflichten aus. Dann verlässt er seine Gemächer und lenkt seine Schritte zum Thronsaal in dem heute Abend gespeist werden sollte, er war nur etwas spät dran, er hattest lang geschlafen.
 

***
 

„Hier Malaika, das beruhigt und hilft die Aufregung etwas zu dämpfen.“ Nerima hielt dir einen Becher mit einer Flüssigkeit hin.
 

„Was ist das?“ du beäugst es skeptisch und hälst dann deine Nase darüber, es roch sehr kräftig.
 

„Seremet, ein Dattelhaltiges Getränk, das trinken wir immer vor Auftritten um ein wenig die Stimmung zu lockern.“
 

Du zögerst, denn du kennst das Getränk nicht und eigentlich solltest du eher klar bei Verstand sein, um deine Mission nicht zu gefährden, aber langsam wurde dir schon richtig schlecht, also konnte ein kleiner Schluck zum Entspannen nicht schaden, immerhin verträgst du auch einiges. Da hat das Leben unter Männern doch einen Nutzen.
 

Du nippst daran, es war sehr süß, schmeckte aber nicht schlecht. Je länger ihr wartet umso mehr leerst du den Becher. „Bevor ichs vergesse, dein Schleier.“ Nerima drückte dir flüchtig ein kleines, zartrosafarbenes transparentes Tuch in die Hand. Ihr standet endlich hinter einem großen Roten Vorhang, jeden Moment sollte es losgehen. Schnell band sie sich ihr eigenes Tuch vor Mund und Nase und befestigte es in Ohrenhöhe in ihrer Frisur. Zügig tatest du es ihr gleich und dann setzte die Musik ein. Sie war nicht schnell und auch nicht laut.
 

Nerima war die erste welche durch den Vorhang trat, langsam und anmutig bewegte sie sich mit gewählten Tanzschritten auf die Mitte des Thronsaales zu. Mit einem kleinen Abstand folgte ihr das nächste Mädchen und so weiter sodass ihr in einer Reihe den Raum betretet und in der Mitte einen Kreis bildet. Da du neu bist, trittst du als letzte in den Kerzenschein, welcher den gigantischen Saal erhellte. Dein Herz klopfte wie wild und du zitterst ein wenig. Du versuchst dich so gut es geht an den Andern zu Orientieren um mithalten zu können. Als ihr alle eure Positionen eingenommen habt, führt ihr eine kurze einheitliche Choreographie vor. Und du schafftest es dich noch an alles zu erinnern. Während eurer Kreis rotiert, beobachtest du nebenbei die Anwesenden Leute. Die Tische waren niedrig und Hufeisenförmig angeordnet. In der Mitte saß der Pharao auf weichen Polstern und beobachtete euch interessiert. Neben ihn saßen seine Getreuen: Shada, Isis, Karim, Mahad, Aknadin und der Platz rechts neben ihm war leer.
 

Ihr bewegt euch nun immer noch als Gruppe in die Mitte der Tische um dann mit einem Mal euch zu zerstreuen und jeder an einem Abgesprochenen Platz weiter für sich zu tanzen. Nerima und ein weiteres Mädchen blieben in der Mitte, sie waren die erfahrensten. Du als Neue warst hinter dem Pharao positioniert so war es wenigstens nicht ganz so peinlich falls du noch Fehler machen solltest, war die Begründung. Dir war es Recht, du bewegst dich einfach weiter und fragst dich so langsam wo Seto wohl war und wie lange du das wirst noch durchhalten müssen, langsam zehrte es ganz schön an deinen Kräften. Das Mahl war auch schon fast beendet. Dir wird warm und auch ein wenig schwindelig. Das Getränk schien dir nun etwas zu Kopf zu steigen, anscheinend war es stärker als du dachtest.

Du blickst gerade zu Nerima, welche einen Tanzschritt vorführte, welches als Zeichen abgesprochen war, das es bald vorbei sein würde. Gott sei Dank, du bist erleichtert, nur noch ein bisschen durchhalten. Dir schwamm der Kopf und trotzdem wiegst du dich weiter zur Musik und drehst dich um die eigene Achse. Langsam verschwimmt der Thronsaal um dich herum und du tanzt nur noch für dich. Du achtest auch gar nicht mehr auf deine Umwelt, es war als wärst du allein, es war ein tolles Gefühl.
 

Bis du auf einmal gegen etwas Hartes stößt und zu Boden sinkst.

Bei allen Göttern!

Der steinerne Boden auf dem du sitzt, ist eiskalt. Und du frierst in deinen dünnen Klamotten als die Kälte langsam deinen Körper hinaufkriecht. Dein Schädel brummte und dein Fuß schmerzte ein wenig. Irgendwie musst du ihn dir verdreht haben bei dem Sturz.
 

Es fühlt sich an, als wärst du gegen eine Wand gelaufen.
 

In deinem Kopf geht alles durcheinander während deine Augen versuchen wieder ein klares Bild zu bekommen. Verdammt, in der Mitte eines gigantischen Raumes tanzen und dabei gegen eine Wand laufen, das schaffst auch nur du. Du greifst dir an den Kopf. Es war als würde jemand mit einem Hammer darauf einschlagen.
 

Langsam kannst du wieder halbwegs geradeaus schauen und worauf fällt dein Blick? Nicht auf eine grau-braune Steinmauer, sondern Füße, Füße in edlen weißen Schuhen mit Goldrand. Langsam und vorsichtig blickst du hinauf, über ein wallendes blau-weißes Gewand und eine Menge Goldschmuck direkt in himmelblaue Augen. Sie sind auf dich gerichtet und der dazugehörige Kopf dachte offensichtlich angestrengt nach. Eine Augenbraue war fragend nach oben gezogen.
 

Du wendest schnell den Blick ab. Plötzlich erscheint eine starke, gebräunte Hand direkt vor deinen Augen. Einen Moment bist du verwirrt immerhin hattest du nicht aufgepasst oder warst einfach nur etwas benebelt von der Wärme, der Anstrengung und dem Getränk gewesen. Zaghaft greifst du zu und lässt dir aufhelfen. Um deine Tarnung zu wahren, blickst du beiseite.
 

Würde er sich an damals erinnern und an dich?
 

Du musstest hier weg und zwar schnell und unauffällig. Du löst heimlich und rasch eines der rosa Tücher an deinem Gewand und schlingst es galant um seinen Nacken, behälst aber die Enden noch in den Händen. Über sein Gesicht huschte einen kurzen Moment ein überraschter Ausdruck. Du legst eine Hand auf seine Brust, den Blick gesengt beugst du dich hinauf zu ihm, dann hauchst du ihm ein „Verzeiht mir“ in das rechte Ohr und mit einer fließenden, schnellen Bewegung fährst du mit deiner anderen Hand nahe seiner Halsschlagader entlang.

Du machst noch ein paar Verführerische Schritte um ihn herum, sofern es di rmit dem verletzten Knöchel möglich ist, lässt dein Tuch um seine Schultern geschlungen und tänzelst galant und mit viel Hüftschwung um das Humpeln zu verdecken hinaus.
 

Sobald du außer Sichtweite bist, rennst du was das Zeug hält durch die Gänge des Palastes. In deinem Bein pocht der Schmerz aber du irgnorierst ihn. Unterwegs schnappst du dir ein helles Leinentuch, welches als Tischdecke gedient hatte und wickelst es eng um deinen Körper um deine auffällige Kleidung zu verstecken. Du siehst nun aus wie eine einfache Dienerin und bewegst dich nun wider unauffällig und langsamer. Von einem andern Tisch entwendest du eine Schale frisches Obst und so gelingt es dir mit der Ausrede Essen für die Wachen am Haupttor zu bringen an den andern Palastbewohnern, Dienern, Sklaven und Wachen vorbeizukommen. Kaum durch das Tor getreten verschwindest du durch die nächste Gasse, nimmst dir noch etwas Obst mit und lässt den Rest in einem Busch verschwinden. Dann entschwindest du selbst in die Nacht zurück nach Hause.
 

Dort angekommen empfängt dich dein Bruder. Zum Glück hast du dich unterwegs der Tänzerinnenkleidung entledigt und sie versteckt. Ansonsten hätte es entweder dumme Fragen seinerseits oder zweideutige Anspielungen von Seiten seiner Männer bedeutet.
 

„Meine liebe Nala, auf ein Wort.“
 

Du folgst ihm in die Ruine eines Hauses, ihr setzt euch auf eine niedrige Mauer. Die Steine waren von der Sonne über den Tag erwärmt worden und strahlten diese nun immer noch ab, obwohl es schon Nacht war.
 

„Was hast du dir in deinem Hübschen Köpfchen überlegt?“ begann er ohne Umschweife.
 

„Du hast es mir überlassen. Ich misch mich auch nicht in deine Vorhaben.“
 

„Ja natürlich, Schwesterchen!“, er lachte „Aber die Männer werden langsam unruhig, es geht nicht vorwärts.“
 

„Gut Ding will Weile haben.“ Du zuckst mit den Schultern, du musst Zeit schinden, das war dein einziger Gedanke.
 

„Auch damit hast du Recht, aber ich kann nicht weiter operieren, solang Seto noch munter und aufmerksam über Palast und Pharao wacht.“ Sein Blick verdunkelt sich kaum merklich.
 

„Das ist mir bewusst. Ich werde tun was ich kann. Aber nun würde ich gerne Schlafen, wenn es dir nichts ausmacht, es war ein langer Tag.“ Du stehst auf und willst dich gerade entfernen, dein Fuß schmerzt, du warst wirklich erschöpft und wolltest eunfach nur noch schlafen. Doch er packt dich grob am Handgelenk.
 

„Dir rinnt die Zeit durch die Finger, wie der Sand in einer Sanduhr.“ Murmelte er und in seinen Augen blitzte es. Er zog dich zu sich, schlang seine langen Arme um deine Hüfte und drückte sein Gesicht an deinen Bauch. „Enttäusch mich bitte nicht. Denk an unsere Familie, unser Dorf..“ Seine Stimme bekam einen wehmütigen Klang und er ließ die Hände sinken.

Er war angespannt und innerlich nervös, auch wenn er das nie zugeben würde, er machte sich Sorgen über das gesamte Gelingen des Plans, obwohl eigentlich alles bis jetzt daraufhin deutete das es klappen würde. Du löst dich von ihm, du bist erschöpft, du wankst in euer Haus und mit einem leisen Stöhnen lässt du dich auf dein Lager fallen und bist augenblicklich eingeschlafen.
 

***
 

Derweil war im Thronsaal die Stimmung ausgelassen, das war wahrscheinlich den Mengen an Wein und Seremet zu verdanken der von Dienern regelmäßig ausgeschenkt wurde.
 

Der Pharao war guter Laune. Er unterhielt sich mit seinen Getreuen, aß, trank und erfreute sich der schönen Tänzerinnen. Die Szene hinter ihm blieb weitestgehen unbemerkt. Er hatte lediglich aus den Augenwinkeln beobachtet wie sich eine der Tänzerinnen Seto um den Hals warf. Er beachtete es nicht weiter, denn sein treuer Freund war immer bliebt bei den Frauen, egal wo sie waren.

Er fragte sich nur irgendwann ob Seto ewig vorhatte rumzustehen oder ob er das hübsche Mädchen gleich mit in seine Gemächer genommen hat. Bald drehte er sich aber doch um, um nachzusehen und sein Freund stand alleine mitten im Raum.
 

„Seto, du hast aber heut lange auf dich warten lassen. Hast du gearbeitet oder hast du dich wieder an meinem Harem bedient?“ er lachte ausgelassen.
 

Doch als eine Antwort ausblieb und Seto nicht reagierte wurde er stutzig und mit ihm der ganze Saal.
 

„Mein Pharao, ich glaube ihr habt ihn Sprachlos gemacht.“ Bemerkte Kairm. „Das das möglich ist, kaum zu glauben.“
 

„Oder die Kleine von vorhin hat ihm den Kopf verdreht.“ Prustete Mahad. „Nichts als Frauen im Kopf der Mann.“ Er schüttelte belustigt den Kopf.
 

„Er lebt von Luft und Frauen, mehr braucht er nicht.“ Karim hatte eindeutig zu viel Wein intus. „Dann geh ihr doch nach und beeil dich, das Essen wird kalt.“
 

„Dann kannst du ihr auch ihr Tuch zurückbringen, nicht das sie friert.“
 

Die zwei Männer schauten sich an, feixten und schlugen sich auf die Schenkel, während Isis nur die Augen verdrehte und seufzte „Seto, nun setzt euch endlich und esst etwas.“
 

„Seto!“ dem Pharao war das langsam unheimlich, das war untypisch für seinen Wächter.
 

Er erhob sich langsam und ging auf ihn zu. Die ganze Zeit über hatte er sich keinen Millimeter bewegt und auch nichts gesagt.
 

„Seto, antwortet mir.“ Er stand nun direkt vor ihm und blickte in sein erstarrtes Gesicht.
 

„Seto!“ er schüttelte ihn an den Schultern. Mit einem Mal sackte dieser mit einem Stöhnen in sich zusammen. Der Pharao versucht seinen Sturz zu dämpfen und geht mir ihm zu Boden.
 

„Oh bei allen Göttern, was ist los mit ihm.“ Der Pharao hielt den Kopf seines Freundes fest und bettete ihn auf seinem Schoß. Seicht klopft er mit der flachen Hand auf seine Wange.
 

Seine Wächter kommen herbei und beobachten besorgt die Szene.
 

Isis bringt eilig einen Becher mit Wasser und sprenkelt ihm einige Tropfen ins Gesicht. Dann zucken seine Augenlieder und er öffnet sie langsam.
 

Sein Blick geht rasch von einem zum andern. „Was…Was ist hier los?“ er war verwirrt und schüttelte den Kopf, den er langsam anhob.
 

„Ruhig, mein Freund, bleib liegen.“ Der Pharao drückte ihn sacht zurück. „Was ist mit dir passiert?“
 

„Ich weiß es nicht“, geistesabwesend, greift es sich an die Stirn und blinzelt noch ein paar Mal.
 

Dann bemerkt er das leichte rosafarbene Tuch welches immer noch um ihn gelegt war.
 

Nachdenklich betrachtete er es.

(K)ein Schritt weiter

„Geht’s dir besser?“ besorgt trat der Pharao in den spärlich erleuchteten Raum. Nur ein paar Kerzen waren von den Dienern angezündet worden. Sie spendeten nur wenig Licht, aber er erkannte deutlich die Person auf dem Bett. Er lag auf dem Rücken und hatte die Augen geschlossen, dennoch schlief er nicht.
 

Der König setzt sich auf den Rand des Bettes seines besten Freundes. „Ich weis du bist noch wach.“

Er wartete einen Moment auf eine Reaktion, aber sie blieb aus. Er hatte sich keinen Millimeter bewegt. „Was war mit dir los, Seto?“
 

„Ich kann es euch nicht sagen, mein Pharao.“ Langsam öffnete er die Augen. Sie waren ihm schwer und er war auch erschöpft aber der Schlaf blieb ihm verwehrt.
 

„Wie oft soll ich dich noch bitten mich bei meinem Namen zu nennen? Wir kennen uns schon so lange.“
 

„Verzeih mir, es entfällt mir des Öfteren!“ mit einem sanften Lächeln blickte er seinem Freund in die Augen.
 

„Also nochmal. Was ist das letzte woran du dich erinnerst bevor du zusammengebrochen bist?“ er ließ nicht locker. Die ganze Geschichte beschäftigte ihn.
 

„Ich hatte mich vor dem Essen einen Moment hingelegt und geruht. Ich betrat den Thronsaal und da war diese Tänzerin…“, er hielt einen Moment inne. „Sie war so vertief in ihre Bewegungen, das sie gegen mich stieß und hinfiel. Ich half ihr auf und… Das nächste woran ich mich wirklich erinnere war dein Gesicht.“ Er hatte geendet und sein Blick wanderte nachdenklich zur Decke.
 

„Na gut, das klingt ja nach nichts besonderem, aber du standest da wie eine Säule, das kann doch nicht alles gewesen sein. Kanntest du das Mädchen?“
 

„Nein, ich weiß nicht wer sie ist.“ Das entsprach der Wahrheit, er kannte weder ihren Namen, noch Herkunft oder irgendetwas anderes. Aber er ließ unerwähnt, dass er glaubte ihr schon einmal begegnet zu sein.
 

„Aber unbekannt ist sie dir dennoch nicht.“ Das war mehr eine Feststellung als eine Frage. Ein verschmitztes Lächeln huschte über das Gesicht des Pharaos.
 

„Hat dein Puzzle Fähigkeiten von denen ich nichts weis? Seit wann ist es dir erlaubt so tief in den Geist eines Menschen Einblick zu erhalten?“ seine Mundwinkel wanderten ebenfalls nach oben.
 

„Das hat damit nichts zu tun. Du kannst nichts vor mir verbergen Seto, dafür kenne ich dich zu gut.“
 

„Du hast Recht, ich glaube ich habe sie schon einmal gesehen, das ist aber schon ein paar Jahre her.“
 

„Und du erinnerst dich wirklich nicht an mehr?“
 

Er seufzte, aber eigentlich konnte er es Atem ruhig erzählen. „Sie kam mir ganz nah, und legte ihr Tuch um mich.“ Geistesabwesend nimmt er es hervor und betrachtet es. „Dann flüsterte sie mir eine Entschuldigung ins Ohr und strich über meinen Hals und dann war es mir nicht mehr Möglich mich zu Bewegen. Es war seltsam, mein ganzer Körper war verkrampft. Sie verschwand und dann hast du mich angesprochen und der Rest ist dir bekannt.“
 

„Das ist interessant, höchst interessant. Was ist da passiert? Hat sie noch irgendetwas Besonderes getan?“
 

„Nein, nein nicht das ich wüsste, das war wirklich alles was mir aufgefallen ist.“ Einen Augenblick blieb der Hohepriester in sich gekehrt. „Ob sie zurück in die Gemächer der Tänzerinnen gegangen ist? Sie hatte sich verletzt, glaub ich. Sie humpelte hinaus.“
 

„Warte ich lasse Nerima, die Oberste der Tänzerinnen rufen, sie muss wissen wer das ist und ob sie noch im Palast ist.“ Atem erhob sich und winkte einen Diener welcher vor der Tür wartete zu sich und gab ihm den Auftrag die Frau zu sich zu holen.
 

Einige Zeit später betrat vorsichtig die junge Frau das Zimmer, warf sich auf die Knie und berührte mit der Stirn den Boden. Die übliche Begrüßung bei einer Audienz mit dem König. „Mein Pharao, ihr habt mich rufen lassen?“
 

„Ja Nerima, erheb dich bitte, schön das du Zeit für mich hast.“
 

„Für euch immer mein Pharao.“ Sie erhob sich und wartete mit gesenktem Kopf auf das was kommen würde.
 

„Keine Sorge ich habe nur einige Fragen an dich. Wer war das Mädchen welches hinter mir getanzt hat?“
 

Sie dachte einen Augenblick nach, dann erhellte sich ihre Miene. „Oh das war eine Neue. Sie sagte ihr Name ist Malaika.“
 

„Und wo ist diese Malaika nun? Kannst du sie herholen?“ sowohl der Pharao als auch Seto blickte nun neugierig die Tänzerin an.
 

„Nein, leider nicht. Sie ist verschwunden.“ Zaghaft senkte sie den Blick und erwartete, dass der Pharao wütend werden würde.
 

Dieser Bemerkte das und beruhigte sie sofort: „Du brauchst keine Bestrafung zu fürchten.“ Er lächelte sie freundlich an. Und sie entspannte sich sichtlich.
 

„Und seit wann ist sie in deiner Obhut?“
 

Erstaunt blinzelt sie ihren König an. „Seit heute, mein Pharao. Sie saß einfach in unseren Gemächern und sagte sie gehöre zu uns.“
 

„Hm, interessant, kam aus dem Nichts und ging auch offensichtlich dahin zurück.“ Murmelte er vor sich hin. Seto starrte enttäuscht ins Leere, das war eine sehr ernüchternde Auskunft, eigentlich wussten sie jetzt nicht viel mehr wie vorher.
 

„Danke dir Nerima, du kannst jetzt gehen und richte deinen Mädchen aus, ihr Tanz war atemberaubend schön heute Abend. Ich bin sehr zufrieden mit euch.“
 

Erfreut über das großzügige Lob, erstrahlte ihr Gesicht. Mit einem Respektvollen Knicks verließ sie das Zimmer.
 

„Fehlanzeige, wir wissen also nach wie vor gar nichts.“ Der Pharao senkte den Kopf. „Es tut mir Leid mein Freund. Und nun, schlaf dich aus, morgen sehen wir weiter.“ Er verließ das Zimmer seufzend.
 

Gern hätte er seinem Treuen Priester geholfen.

Der goldene Ankh

Der Besuch seines Freundes hatte Seto gut getan. Aber nur da er gegangen war hinterließ er eine unangenehme Leere im Raum. Und auch der erholsame Schlaf wollte sich partout nicht einstellen. Der Junge Priester lag nach wie vor wach in seinem Bett und starrte die Decke an. Es war ernüchternd zu erfahren, dass es keinen einzigen Anhaltspunkt gab um etwas über dieses Mädchen herauszufinden. Er drehte sich unruhig von der einen zur anderen Seite, aber er fand keine geeignete Position. Immer wieder beschäftigte ihn die Frage, wie sie es geschafft hatte, dass er sich nicht mehr bewegen konnte. Sie hatte nichts weiter getan und es wirkte nicht wie Magie. Er wusste das Mahad, der Hofmagier gewissen Praktiken kannte die, diesen Zustand hervorrufen konnten. Aber diese sind nichts für Anfänger und selbst der gelernte Hexer des Pharao war nicht in der Lage diese komplizierten Künste durchzuführen, er wusste nur theoretisch von ihnen. Und überhaupt wie sollte sie davon wissen geschweige denn es beherrschen. Er verwarf den Gedanken schnell wieder.
 

Seto du hast momentan andere Prioritäten, ermahnte er sich selbst. Er hatte es schon wieder getan. Er hatte doch eine heilige Pflicht und er schämte sich sie nicht gewissenhaft zu erfüllen, wie es sonst seine Art war. Er hasste sich dafür das er sich schon wieder so schnell ablenken lies. Und er beschloss um seines Friedens und den des Landes, das Mädchen aus seinen Gedanken zu verbannen. Sie war unwichtig und er würde nun seine Energie und seine Gedanken nur noch für das Wohl Ägyptens einsetzten. Er würde noch einmal mit Shada sprechen, vielleicht fanden sie noch eine Möglichkeit, seine Idee zu optimieren oder es fiel ihnen noch etwas Neues ein.
 

Mit den neuen Vorsätzen gelang es ihm auch nun endlich Schlaf zu finden.
 

Zusammen mit ein paar Wachen begeben sich die zwei Priester zum Markt der Stadt vor den Toren des Palastes. Die Sonne stand hoch am Himmel und die Hitze war drückend. Seto betrachtete mehr oder weniger interessiert die Auslagen, grüßte den ein oder andern Bürger von hohem Rang, welchen er kannte, oder wurde angesprochen und beantwortete Fragen zu den Aktuellen Geschehnissen. Ungern gab er Auskunft über den Dieb Bakura, der die Stadt in Aufruhr versetzt hatte. Er hielt seine Antworten knapp und gab nur die offizielle Version preis, wie der Pharao angewiesen hatte. Er wollte keine unnötige Panik verbreiten. So musste er jedem der in fragte erzählen, das alles in Ordnung war und ihr dem Räuber auf der Spur seid.

Doch plötzlich zieht Shada ihn aus einem Gespräch. „Entschuldig mich!“ rief er dem verwundert dreinblickenden Mann mit dem er sich unterhalten hatte zu und wandte sich an seinen Wächterkollegen. „Was habt ihr?“ fragte er.
 

„Mein Milleniumsschlüssel schlägt an.“ Shada blickte ihn erstaunt an. „Er reagiert äußerst stark.“ Er klang sehr besorgt und sofort blickten sie sich in dem Getümmel des Marktplatzes um.
 

Da waren Männer und Frauen unterschiedlichen Standes, von einfachen Bauern welche ihre Ernte anpriesen oder Waren tauschten und Frauen welche Kleidung webten oder Körbe flochten, hier und da rannten Kinder umher und spielten, während sich ab und an eine Katze ihre Wege zwischen den Beinen der Menschen bahnte. Staub und Sand wurden durch die Sandalen der Marktbesucher aufgewirbelt. Doch sein Blick blieb an einer verschleierten Person hängen, welcher gerade dabei war sich Obst von einem Stand zu betrachten und während der Besitzer des Standes sich gerade an einen anderen Kunden wandte, verschwand etwas von dem Stand in der Kleidung der Person, welche versuchte ungesehen zu entkommen.
 

„Hinterher!“ rufst du und verfolgst die Gestalt. Was war hier los? Normalerweise reagierte der Milleniumsschlüssel nicht so stark auf gewöhnliche Marktdiebe. Sowohl die Wachen als auch Shada folgten ihm und erkannten auch bald auf welche Person er es abgesehen hatte.
 

Und schnell bemerkte auch der Verfolgte, wer ihm auf den Fersen war, beschleunigte seine Schritte und Verschwand vom Marktplatz. Die Zielperson schlängelte sich durch die engen Gassen, tief ins Labyrinth des Wohnviertels der Stadt.

Ihr liefert euch eine lange Verfolgungsjagd und ihr teilt euch auf. Seto biegt um eine Ecke und entdeckt, dass der Flüchtende in die Enge getrieben war. Ein Heuwagen versperrte den engen Durchgang zur nächsten Gasse und so kam er nicht weiter er presste sich mit dem Rücken an die Wand.
 

Der Wächter kam näher und anhand der Kleidung und der Körperform schließt er sofort, dass es sich um eine Frau handeln musste. Ihr Kleid war Cremefarben und abgenutzt und sie hatte den Schleier tief ins Gesicht gezogen und den Kopf abgewandt, dass man nichts erkennen konnte. Mit einer gezielten Bewegung schnappt er sich den Stoff und zog ihn ihr vom Kopf.
 

Er erstarrte.
 

Schwarze, lange Haare kamen zum Vorschein und hingen ihr weit ins Gesicht. Sie blickte stur nach unten. Mit der bereits erhobenen Hand packst du sie am Kinn und drehst ihr Gesicht in deine Richtung. Ihr Blick war eisern und sie zeigte keine Furcht.
 

„Du!“ entfuhr es ihm.
 

Kein Zweifel, es war die kleine Tänzerin. Trotzig schaute sie ihm direkt ins Gesicht. Bevor er noch etwas sagen konnte packte sie ihn am Handgelenk, aber er wandte sich sofort aus ihrem Griff und drehte ihr den Arm auf den Rücken.
 

Sie biss die Zähne zusammen und unterdrückte jegliche Geräusche. Beim Versuch ihm einen Tritt zu versetzten drückte er sie einfach nur fest an sich, sodass sie kaum noch Möglichkeiten hatte, etwas zu unternehmen.
 

„Lass mich los!“ verlangte sie.
 

„Oh an deiner Stelle würde ich mir die Respektlosigkeit verkneifen, dafür bist du gerade definitiv in der Falschen Position.“
 

In dem Moment stürmt Shada in die Gasse. Er war etwas außer Atem. „Ihr habt den Dieb, wie ich sehe? Aber…“ Er hielt inne und war sichtlich überrascht eine junge Frau in den Händen des jungen Priesters zu sehen. Das passte überhaupt nicht zu seinen Erwartungen. Aber die Mystischen Gegenshtände die ihnen Anvertraut waren, machten keine Fehler. In seinem Gesicht spiegelten sich seine Gedanken.
 

„Das ist ungewöhnlich nicht wahr?“ fragte Seto.
 

„Durchaus, durchaus.“ Das hatte Shada noch nie erlebt. Es passte so offensichtlich nicht zusammen. Das was sein Milleniumsgegenstand ihm signalisierte und was er vor sich sah. Ein einfaches Mädchen, welches Obst stiehlt darf den Milleniumsschlüssel nicht so beeinflussen. Aber er irrte sich nicht. Die einzige logische Erklärung wäre, dass ein Monster ihr Herz bewohnt. Nur dann könnte er sich diese Situation erklären. Seto schien dasselbe zu denken und so blickte er ihn fragend an.
 

„Tut es, schaut in ihr Herz.“ Er hielt das Mädchen immer noch sicher im Griff.
 

"Was habt ihr mit mir vor?" fragte sie.
 

"Es wird nicht weh tun keine Angst." Shada hob den Schlüssel und schloss konzentriert die Augen.
 

Seto spürte, wie sich die junge Frau versteifte. Aber sie verzog nach wie vor keine Miene. Sie hatte Mut das stand fest.
 

Der goldene Ankh leuchtete und zog alle Blicke auf sich. Einige Sekunden verstrichen bis Shada die Augen aufriss „Beim allmächtigen Rah.“ Entsetzten sprach aus seinem Ausdruck.
 

„Was habt ihr?“ fragte Seto. „Beherbergt ihr Herz eine Kreatur?“ Bei dieser Reaktion, brauchte er eigentlich gar nicht zu fragen. Es war offensichtlich, das sie eine Kreatur in sich trägt. Es war zwar seltener bei Frauen, aber auch durchaus schon vorgekommmen. Es waren meist schwache Wesen, die dafür häufiger Besondere Fähigkeiten hatten als die Mächtigeren Monster der Männer. Er hatte schon einige dieser Kreaturen gesehen und gebannt. Aber warum wirkt Shada so fassungslos? Da konnte etwas nicht stimmen.
 

„Seto, diese Bestie...Ihre Macht ist vergleichbar mit der Bakuras."

Der Schwarze Magier

„Was sagt ihr da?“ Setos Augen weiteten sich.
 

„Es ist unglaublich, aber sie trägt eine ungeheuer große Macht in sich. Und ich habe keine Ahnung woher sie stammen könnte.“ Shada dachte angestrengt nach. „Ob wir mit ihrer Hilfe Bakura besiegen könnten? Eurer Einfall bei der letzten Ratssitzung, das Mädchen wäre die Lösung dafür. Wir sollten sie mitnehmen.“ Schloss er.
 

Der Priester hielt das Mädchen immer noch in Gewahrsam. Sie hatte sich mittlerweile beruhigt und jegliche Gegenwehr aufgegeben. Ihr Blick war starr auf den Boden gerichtet und ihre Haare bedeckten einen Großteil ihres Gesichtes. Konnte er ihr das wirklich antun? Wenn sie das Mädchen war, welches er als Junge befreit hatte, dann konnte er sie doch jetzt nicht eigenhändig einsperren.
 

„Meister Seto, Meister Seto!“ ein Bote des Palastes hastete in die Gasse. „Endlich hab ich euch gefunden.“ Er keuchte und hielt sich die Hand auf die Brust während er sich verbeugte.
 

„Was gibt es? Wir sind beschäftigt.“ Er war genervt, er hatte gerade wirklich andere Probleme.
 

„Verzeiht, aber Ihr müsst sofort in den Palast zurückkehren. Ein Befehl des Pharao.“
 

„Na gut. Shada, wir nehmen sie vorerst mit, aber nicht als Gefangene. Sie wird mein Gast sein.“
 

„Aber Seto…“ Shada war empört und zugleich besorgt. Dieses Mädchen konnte gefährlich werden.
 

„Das, ist ein Befehl von mir!“ betonte er noch einmal und warf seinem Kollegen einen warnenden Blick zu. Er wollte sich gerade Richtung Schloss bewegen, aber sein Gast stemmte die Füße in den Boden.
 

„Was soll denn das werden?“ fragte er sie unwirsch.
 

„Ich werde nirgendwohin gehen.“ Erwiderte sie stur.
 

„Du hast keine andere Wahl.“ Er drehte sie zu sich, sodass er ihr ins Gesicht blicken konnte. Dann ließ er ihre Hände los und bevor sie das registriert hatte, hatte er ihr auch schon eine Hand an den Rücken gelegt und die andere in ihre Kniebeuge. Er hob sie hoch und ging davon Richtung Palast, die ungläubigen Blicke Shadas und der Wachen im Rücken. Es kümmerte ihn jedoch reichlich wenig.
 

„Lass mich runter!“ zeterte sie und strampelte.
 

„Nein.“ Antwortete er unbeeindruckt.
 

„Ich warne dich.“ Ihre Augen verengten sich. „Wenn du mich nicht freiwillig runterlässt, dann sorge ich dafür, dass du es tust.“
 

Er lachte nur und fasste mir der Hand, welche er an ihren Rücken gelegt hatte um sie herum und hielt erneut ihre Hände fest.

„Was auch immer du vorhattest, jetzt wird es schwierig.“
 

Er ging schnurstracks zu seinen Gemächern und setzte sie dort auf ein der Polsterliegen. „Ich muss nochmal weg. Du bleibst hier bis ich wiederkomme.“ Und ohne weitere Worte verließ er das Zimmer.
 

Besorgt begab er sich zum Thronsaal. Ob es wieder um Bakura ging? Er hoffte nicht, denn ohne neue, vorzeigbare Ideen, wäre es äußerst unangenehm für ihn.

Als er den riesigen Raum betrat bot sich ihm ein seltsames Bild. Die Wächter umringten den Pharao, welcher die schluchzende Mana im Arm hielt. „Was ist hier los?“ Er war verunsichert, irgendetwas passte nicht ins Bild. Aber ihm wollte nicht auffallen was es war.
 

Mana wurde von ihren Weinkrampfen geschüttelt und drehte sich zu ihm um. Ein Tränenschleier benetzte ihr Gesicht. „Mahad, er ist weg…“
 

„Aber, aber Mana. Ich hab es dir doch schon gesagt. Er ist nicht verschwunden.“ Isis legte beruhigend ihre Hand auf ihre Schulter.
 

„Was soll das heißen? Wo ist Mahad? Hat Bakura etwas damit zu tun?“

„Ja, Mahad wollte ihn auf eigene Faust aufhalten, aber er scheiterte.“ Isis senkte traurig den Kopf.
 

„Er ist weg. Und ich wollte noch so viel Lernen…“ Manas Stimme verebbte.

„Was ist mit ihm passiert?“ über Seto senkte sich eine Schwere, welche auch die anderen Anwesenden herunterzog.
 

„Er hat seine Lebensenergie verbraucht.“ Der Pharao drückte Mana fester an sich. Man sah ihm an wie sehr es ihn mitnahm.
 

„Aber er ist nicht weg. Er hat dem Pharao das größte Opfer gebracht, welches ihm Möglich war. Er hat sich mit seinem vertrautesten Wesen verbunden und wurde zum Schwarzen Magier.“ Ergänzte Isis und seufzte tief.
 

„Wo ist er jetzt?“ langsam und leise stellte Seto diese Frage, zu sehr schmerzte ihn der Verlust seines Freundes. Er mochte Mahad, er war nicht nur ein verantwortungsvoller Wächter sondern auch ein exzellenter Magier und ein enger Vertrauter.
 

„Er ist in eine Steintafel gebannt.“ Der Pharao blickte zur Seite und streichelte unbewusst über Manas Rücken, welche sie zu beruhigen schien.
 

„Isis, ich möchte euch nicht zu nahe treten, aber konntet ihr nicht sehen, was Mahad vorhatte?“
 

Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Man konnte in den Gesichtern der anderen Wächter ablesen, dass sie verunsichert über diese Frage waren. Zweifelte er etwa ihre Kompetenz an?
 

„Nein Seto, alles was mit Bakura zu tun hat ist in einen schwarzen Schatten gehüllt, der mir die Voraussicht unmöglich macht.“ Sie warf ihm einen Vernichtenden Blick zu. „Ich tue alles um diese Dunkelheit zu durchdringen, aber es gelingt mir nicht.“
 

„Mehr kann man nicht verlangen.“ Warf der Pharao ein und auch er blickte skeptisch über diese Frage.
 

„Verzeiht Isis, das war so nicht gemeint. Ich hatte nur Hoffnung, dass wir nun wieder eine Hilfe hätten etwas gegen Bakura zu unternehmen. Dann nun ist er noch gefährlicher. Nun beherrscht er der Milleniumsring.“
 

Daran hatte noch niemand wirklich gedacht. Natürlich hatte Bakura nun ebenfalls einen Milleniumsgegenstand, was die ganze Sache nicht vereinfachte.
 

„Pharao ich bitte euch, lasst mich die Nächsten Schritte gegen Bakura anführen. Ich habe mir ein paar Sicherheitsmaßnahmen überlegt.“ Er hatte noch keinen wirklichen Plan, aber immerhin einige Vorschläge die vielleicht nützlich sein könnten.

„Erster Punkt: Alle Grenzen des Königreiches sichern und streng kontrollieren. Zweiter Punkt: Alles Bürger observieren, solange wir keine näheren Informationen haben, können wir niemandem trauen.“
 

„So soll es geschehen.“ beschloss der Pharao.
 

***
 

Das war natürlich wieder ganz großes Glück, das du dir essen beschaffst und von gleich zwei Wächtern erwischt wirst. Und auch noch von Seto. Und sicherlich war es nicht gerade praktisch das sie jetzt von deinem Drachen wussten und ihn auch noch gegen Bakura einsetzten wollten. Das musstest du schnellstmöglich verhindern.

Du erhebst dich und huschst zur Tür, du öffnest sie einen Spalt breit und blickst hinaus. Sofort kreuzen sich zwei Speere vor deiner Nase. „Ja schon klar.“ Sagst du genervt und schließt die Tür wieder. Wie töricht von dir zu glauben er würde dich unbewacht zurücklassen. Nachdenklich lehnst du an der Tür.
 

Fenster? - Unwahrscheinlich.
 

Zweiter Ausgang? – Wahrscheinlich aber bestimmt versteckt.
 

Balkon? – Bingo!
 

Du gehst zu den sorgfältig geschlossenen, schweren Vorhängen am anderen Ende des Raumes. Du trittst hindurch und staunst. Der Ausblick war wirklich gut. Nur leider lagen Setos Gemächer verdammt weit oben. Du schaust über die Brüstung und musst feststellen, dass der Balkon über die Palastgärten ragt, welche nur so von aufmerksamen Wachen wimmelten. Verdammt, Flucht war also nicht möglich und nun?
 

Du setzt dich zurück auf die Liege und überlegst.
 

***
 

Du blinzelst und langsam schlägst du die Augen auf, du liegst weich, mit den Händen betastest du deine Unterlage, es sind gemütliche Polster.

Du hebst langsam deinen Oberkörper an und eine leichte Decke rutscht von deinem Körper. Wie kommt die denn da hin?
 

„Na gut geschlafen?“ fragt dich eine dir bekannte Stimme. Oh Mist, du musst weggenickt sein. Und in der Zwischenzeit muss der Priester von seiner Ratssitzung zurückgekehrt sein. Er stand neben der Liege und musterte dich.
 

Du bleibst ihm die Antwort schuldig und blickst lieber starr die Wand an.
 

„Wie heißt du eigentlich?“
 

„Mein Name ist Malaika.“ Das hatte schon einmal funktioniert.
 

„Warum glaube ich dir das nicht?“ fragte er.
 

„Warum sollte ich nicht diesen Namen tragen?“
 

„Es ist die Art wie du es sagst, als ob du selbst daran zweifelst.“
 

Er war gut, er hatte ein gutes Gespür und Menschenkenntnis. Es würde schwer sein etwas vor ihm zu verheimlichen, aber du warst ja geübt.
 

„Nala.“
 

„Na siehst du, geht doch.“ Er lächelte zufrieden.

Alte Schuld

Es klopfte. Nala horchte sofort auf. Seto erhob sich und ging zur Tür.

Wenig später kam er zurück und seufzte.
 

„Leider kann ich nicht lange bleiben. Der Pharao wünscht mich noch einmal zu sprechen.“, eigentlich hatte er sich vorgenommen sich den Rest des Abends mit ihr zu beschäftigen um mehr über sie zu erfahren und um herauszufinden ob sie wirklich das Mädchen von damals ist, aber daraus wird nun nichts werden.
 

Ungern ließ er sie abermals allein zurück, aber er konnte auch seine Pflichten als Berater nicht vernachlässigen. Er schloss schweren Herzens die Tür seiner Gemächer hinter sich, nickte den Wachen auf dem Gang zu und schritt mit wehendem Umhang durch die Steinernen Flure.

Der Pharao erwartete ihn auf dem großen Balkon.
 

***
 

„ Haltet die Augen offen! Wir dürfen nicht zulassen das der Dieb noch einmal in den Palast gelangt.“ Der Hauptmann der Wachen versicherte sich noch einmal, dass jeder seiner Männer an seinem Platz war und begab sich ebenfalls auf seinen Posten.
 

„Nun gut, ich hoffe Nala arbeitet fleißig in ihrer Aufgabe. In der Zwischenzeit, kann ich ja ruhig noch etwas Chaos stiften.“ Der Meisterdieb grinste verschlagen. Vorsichtig spähte er um eine Steinerne Wand und beobachtete wie die Wachen aufmerksam auf und ab marschierten und dabei keinen Winkel unbeobachtet ließen.

Er berührte kurz den goldenen Ring um seinen Hals, welcher aufleuchtete, dann stolzierte er schnurstracks auf die Wächter zu und begab sich zum Haupteingang. Er lief selbstsicher über die großen Steinplatten vor dem Haupttor, welches das Palastgelände von der Stadt abgrenzte.

Sein neues Spielzeug bewirkte dabei, dass er von niemandem wahrgenommen wurde, es war als wäre er unsichtbar.
 

***
 

„So trifft man sich wieder? Ich hoffe du hast es bequem, denn heute hast du niemanden der dir hilft.“ inbrünstig lachend, stand Bakura mit dem Fuß auf der Brust seines Opfers, der Milleniumsring glühte um seinen Hals.

„Ich könnte dir gleich dein Schmuckstück abnehmen.“ Sagte er süffisant. „Aber ich habe eine bessere Idee.“ Sein Fuß rückte näher zur Kehle des am Boden liegenden. Dieser röchelte deutlich hörbar.
 

„Lass mich sofort frei!“ verlangte Bakuras Gegner und umfasste dessen Fußgelenk, sein Gesicht war schmerzverzerrt.
 

„Entschuldige, aber du bist gerade absolut nicht in der Position Forderungen zu stellen.“ Der Dieb beugte sich zu ihm herunter nahm den Fuß von seinem Körper und packte ihn am Kragen um ihn zu sich heranzuziehen. Er sah ihm tief in die Augen.
 

„Präg dir mein Gesicht gut ein, denn ich werde es sein der dich vernichtet, so wie du ohne zu zögern meine Familie vernichtet hast!“ In seinen Augen konnte man deutlich die Verachtung sehen die er dem Mann entgegen brachte. „Und anfangen werde ich mit dem einzigen, das dir noch etwas bedeutet. Und während wir hier reden, stürzt er sich bereits in sein Verderben.“ er hob seinen neu erworbenen Milleniumsgegenstand vor das alte, runzelige Gesicht. „Nun Begrüßen wir deine Dunkle Seite. Das wird ein Spaß werden.“ Das goldene Amulett leuchtete und, die Schreie des Mannes verhallten in den riesigen Steinhallen. Während das Echo eiliger Schritte sie begleiteten.
 

Und in einer Rauchschwade, erbebte das steinerne Sanktuarium in dem leblos eine weiß gekleidete Person lag.
 

***
 

„Was war das?“ entfuhr es dem Pharao, der ganze Boden hatte gebebt. Er stand auf dem Balkon und erblickte den Staub welcher einen der Tafelschreine umgab.

„Das ist Meister Aknadins Tempel!“ rief Seto, der neben ihm stand. „Es gibt nur einen der dazu fähig ist.“

„Bakura!“ knurrte der Pharao verächtlich. „Wachen verfolgt ihn! Dieser Wahnsinn muss ein Ende haben!“ sprach der Pharao und bestieg sein Pferd, er beschloss eigenhändig etwas zu unternehmen um den Feind aufzuhalten.

Er hinterließ eine Staubwolke und verfolgte den Dieb mit Slifer dem Himmelsdrachen im Schlepptau.
 

***
 

„Er muss aufgehalten werden…“ das röcheln erstarb. Aknadin war zu schwach. Seto und Shada waren zu im geeilt. Er lag erschöpft am Boden um ihn herum die Trümmer seines eigenen Schreins.
 

„Hat Bakura euch das Angetan?“ fragte Shada entsetzt. Und stützte den Kopf des alten Mannes.
 

„Das Böse…in Menschengestalt…“ sprach der Verletzte verwirrt und wurde Ohnmächtig.
 

„Wir müssen handeln und zwar schnellstmöglich.“ Sprach Seto an Shada gewandt. Sein ernster Blick durchbohrte ihn.
 

Der Angesprochene nickte versonnen, er dachte an das Mädchen welches sie am Tage aufgelesen hatten. Konnte sie die Rettung sein? Er musste in Ruhe noch einmal mit Seto darüber sprechen.
 

***
 

Während der Träger des Milleniumsauges in seine Gemächer gebracht wurde, damit er sich erholen konnte, verfolgte der Pharao weiter verbissen, seinen momentan größten Gegner. Slifer und Diabound bekämpften sich erbittert. Bakuras schmutzige Tricks machten dem König dabei ganz schön zu schaffen. Der Meisterdieb war bereit über Leichen zu gehen und Slifer beschützte die Bürger Ägyptens so gut es ging indem er Bakuras Monster in den Himmel zog. Dessen Fähigkeit sich in den Schatten zu bewegen erschwerte allerdings den Kampf.
 

„Händige mir doch einfach dein Milleniumspuzzle aus, dann lass ich deine hübsche Stadt in Ruhe.“ Verlangte Bakura.
 

Die Ablenkung des Pharao misslang und nun waren beide Monster zum Angriff bereit. Eine Schwarze Hand hielt sich bereit sich um den König zu schließen während der Himmelsdrache mit geöffnetem Maul über seinem Gegner schwebte.
 

„Pharao wir eilen euch zu Hilfe!“, rief der Träger des Milleniumsstabes. Der König war erleichtert, dass seine Getreuen ihm zur Seite standen, nur Bakuras Blick verfinsterte sich. „Komm Diabound wir sind in der Unterzahl.“ Er wendete sein Pferd und machte sich aus dem Staub, als er die heraneilenden Wächter entdeckte.
 

„Wachen, sichert die Stadt, löscht die Brände und bringt die Verletzten und Obdachlosen in den Palast.“ Ordnete Seto an. Und die Männer entfernten sich um ihre Aufgaben zu erledigen.
 

„Und wir verfolgen ihn, los!“ rief der Pharao und trieb sein Reittier an. „Slifer, lass es uns hinter uns bringen!“ Das gigantische Maul des Gottes öffnete sich und er war bereit zum Angriff.
 

Mitten in der Dunkelheit erschien ein helles Licht und steuerte direkt auf den Drachen zu. Dieser hielt plötzlich inne und wurde von dem Lichtstrahl vernichtet. Der Pharao sackte auf seinem Pferd in sich zusammen und griff sich an die schmerzende Brust.

„Atem!“, seinen Freund stützend warf er Bakura einen vernichtenden Blick zu.
 

***
 

„Meister Aknadin!“ Shada rannte zu dem am Boden liegenden Wächter. Was machte er hier? Er war doch erst in seine Gemächer gebracht worden um sich zu erholen. Wie kam er nur in das Sanktuarium des Pharaos? Dann richtete sich sein Blick auf die Steintafel von Slifer dem Himmelsdrachen. Weiße Blitze zuckten über den Fels und am Boden neben dem Bewusstlosen, lagen Teile eines zerbrochenen Schwertes.
 

***
 

„Los zeig dich, Geflügelter Drache des Rah! Nun werde ich dich endgültig ausschalten.“ Der König erhob sich und löste sich dabei von Seto. Er kochte vor Wut.

Goldenes Licht durchbrach die dunkeln Wolken und entblößt Bakuras Bestie. Diabound konnte sich im Glanz des Sonnengottes nicht mehr in den Schatten verstecken. Der ägyptische Gott stieß einen Markerschütternden Schrei aus und spannt seine gewaltigen Flügel.
 

Konzentriert schloss der König seine Augen und beschwor die goldene Gottheit sich zu transformieren.

Rot-goldene Flammen züngelten an Rah empor, als wäre er plötzlich in Brand gesteckt worden. Und er schwebte nun über ihnen in seiner alles Vernichtenden Phönix-Formation. Dann flog er direkt auf Diabound zu. Bakura schrie auf und verlor das Gleichgewicht. Er fiel von seinem Pferd und rollte sich auf dem Boden vor Schmerz als seine Kreatur zerstört wurde bis er erschöpft liegenblieb.
 

Nein, das kann nicht sein! Der Pharao durfte nicht gewinnen. Er brachte seine letzten Kräfte auf um die Zeit zu beschwören ihm zu helfen.
 

Ein Beben erschütterte den Schauplatz, sodass Abgründe und Spalten im Boden entstanden und die Zeit begann sich rückwärts zu drehen. Sie beobachteten erneut den Kampf des Gottes mit Bakuras Diabound bis hin zur Vernichtung des Himmelsdrachen. Bakura saß nun wieder auf seinem Pferd und lächelte erhaben auf den Pharao herab.
 

„Was hast du getan, Bakura!“ der Pharao war verwirrt und blickte um sich.
 

„Mir Zeit gekauft!“ er lachte zufrieden. „Diabound versuchen wir es erneut.“ Die schwarze Bestie griff an und riss mit seiner Attacke dem Pharao den Boden unter den Füßen weg. Dieser stürzte von seinem Pferd und konnte sich gerade noch so an der Felskante einer Schlucht festhalten.
 

„Nein!“ schrie Seto entsetzt und versuchte zu ihm zu gelangen aber der Vernichtungsschlag von Diabound hatte ihn davon geschleudert.
 

„Dankeschön!“ Bakura nahm sich die goldene Pyramide. „Dort wo du hingehst brauchst du das nicht mehr.“ Und mit einem gezielten Tritt nahe seiner Hand, brachte der Dieb den Stein zum bersten und der Pharao verlor den halt. Mit einem erstickten Schrei stürzte er in die Tiefe. „Viel Spaß in der Welt der Schatten.“ Waren die letzten Worte Bakuras bevor er sich abwendete und Verschwand. Alles lief wunderbar. Er hatte schon zwei der wertvollen Milleniumsgegenstände und die restlichen würden bald folgen.
 

***
 

Würde Bakuras Rachefeldzug niemals enden? Gedankenverloren betrachtete Shada den schlafenden Aknadin. Er hatte ihn wieder in seine Gemächer gebracht, aber fragte sich nach wie vor wie er in den Tafelschrein des Pharao gelangt war und was er da zu suchen hatte. Erst wurde Mahad angegriffen und nun der Älteste unter den Wächtern.
 

Die Gedanken des alten Mannes kreisten während er schlief. Er nahm Stimmen war. Sie überlappten und vermischten sich. Aber hier und da schnappte er einen Fetzten auf. Es waren Erinnerungen. Ja er kannte sie und nun sah er auch Bilder vor seinem inneren Auge.
 

Eine Frau stand auf einem Sonnengefluteten steinernen Hof. Sie hielt einen kleinen Jungen an der Hand. Und er hörte seine eigene Stimme sprechen. „Es ist besser wenn niemand erfährt, dass ich eine Familie habe. Ihr müsst fort von hier. Ich wünschte es gäbe einen anderen Weg. Aber er darf niemals erfahren wer ich in Wirklichkeit bin.“ Er blickte in die Traurigen Blauen Augen des Jungen, der nicht begriff was da vor sich ging. Dann verschwamm die Szene.
 

Diesen Tag wird er nie vergessen, es war sein größter Erfolg, aber auch die Dunkelste Stunde seines Lebens. Er opferte seine Familie für den Frieden Ägyptens.
 

Das nächste was er sah war erst Schwärze, dann ein goldenes Licht.
 

„Geister der Dunkelheit ich befehle euch, setzt eure Macht frei, damit die Milleniumsgegenstände geboren werden können.“ Hörte er sich feierlich verkünden. Vor ihm erschien das Steinerne Abbild eines Sarkophag in dem sieben goldene Gegenstände eingelassen waren. Das Bild wurde verzerrt und er sah nur noch eine schwarze Hand die sich ausstreckte.
 

Dann wurde es heller. Er war im Thronsaal,des Pharao und die Kerzen brannten.
 

„Erhebt euch Seto, der neue Wächter des Milleniumsstabes.“ Sprach sein Bruder feierlich.
 

Ein Brünetter, in Blau gekleideter junger Mann erhob sich von seinen Knien.
 

Niemand im Raum ahnte auch nur die bestehende Verbindung. Und niemals hätte er gedacht das Seto es auch ohne seine Gebürtigen Rechte, es zu solcher Größe und zu solchem Ansehen schaffte.
 

Er könnte noch mehr schaffen, er könnte viel erreichen, …er könnte sogar Pharao werden.

Diese Idee ergriff von ihm Besitz und kontrollierte sein Gedanken.

Und er schwor sich sein Sohn wird König werden, koste es was es wolle.
 

Langsam öffnete sein verbliebenes Auge.
 

„Meister Aknadin, sprecht mit mir, geht es euch gut?“
 

„Shada sagt mir habt ihr nach Seelen gesucht?" er sprach ruhig und bedacht.
 

Der Angesprochene zögerte: „Ja haben wir."
 

„Und habt ihr auch starke Bestien gefunden?“
 

Der Wächter des goldenen Ankh war verwundert über diese Frage, denn Setos Idee hatte bei der Ratsversammlung keine Anhörung gefunden und eben Aknadin war doch der gewesen, der als erstes Einwände gehabt hatte.
 

„Ja, wir sind einem jungen Mädchen von niedrigem Rang begegnet. Es trägt eine der Mächtigsten Kreaturen in sich, die wir je gesehen hatten.“
 

„Was? Ein Mädchen?“ der Weißhaarige erhob sich keuchend.
 

„Bitte, legt euch wieder hin und ruht euch aus.“ Er versuchte den älteren wieder auf sein Lager zu drücken.
 

Mit einem Ruck erhob er sich und stieß den Jüngeren von sich. „Aus dem Weg!“
 

„Aber…Nicht! Wartet Meister!“ 
 

***
 

„Wir haben das ganze Königreich durchsucht und immer noch keine Spur vom Pharao. Verzeiht uns Meister Seto!“ Die Wache zitterte, während er vor Shimun, Isis, Karim und dem Hüter des Milleniumsstabes kniete.
 

„Und wenn ihr den Nil trocken legen müsst, ich will, dass er gefunden wird. Ich bin sicher das er noch am Leben ist und für den Frieden von Ägypten ist es unbedingt notwendig das er zurück auf den Thron kommt.“
 

„Isis, könnt ihr nichts sehen?“ wandte sich Shimun an die einzige Wächterin im Stab des Pharaos.
 

Diese schloss die Augen und konzentrierte ihre Energie auf ihre Kette.
 

„Nach und nach werden wir alle in Gefahr geraten und Ägypten wird in Dunkelheit getaucht. Eine zerstörerische Macht nähert sich. Uns läuft die Zeit davon!“
 

„Das Schicksal Ägyptens ist in Gefahr.“ Der Berater des Königs erschauerte bei dem Gedanken.
 

„Nein Shimun, ich fürchte ich spreche vom Schicksal der ganzen Welt!“ schloss die junge Frau.
 

„Die Ordnung die die sieben Milleniumsgegenstände hergestellt haben ist in Gefahr. Und ich dachte sie würde ewig halten.“, er senkte bedrückt den Kopf. „Wie konnte ein Mann das alles durcheinander bringen?“
 

***
 

„Was soll das heißen Aknadin ist fort?“ Seto wandelte mit Shada durch die steinernen Gänge des Palastes.
 

„Als er erwachte stürmte er davon, als ich ihm von unserem Fund erzählt habe.“ Erklärte der Wächter des Milleniumsschlüssels.
 

„Was?“ Setos Augen weiteten sich. „Du hast ihm von dem Mädchen erzählt?“
 

Plötzlich rannte er los. Er ahnte nichts Gutes und nahm den direkten Weg zu seinen Gemächern. Schweißgebadet stürmte er an den Wachen vorbei und riss die Tür auf.
 

Der Raum war Menschenleer.
 

„Wo ist sie?“ Bluffte er einen der Männer an. Er musste sich zurückhalten um nicht auszurasten.
 

„Ich dachte ihr seid informiert? Sie wurde abgeholt.“ Erwiderte der Gefragte verwirrt. „Meister Aknadin wollte mir ihr in die Unterirdischen Kammern.“

Wagt es und ich garantiere für nichts!

Er war entsetzt. Warum hatte Aknadin Nala in die Unterirdischen Kammern gebracht? Das ergab doch überhaupt keinen Sinn. Sofort machte er sich auf den Weg hinab in die untersten Geschosse und Kammern des Palastes. Sie wurden selten betreten bzw. genutzt. Wenn er darüber nachdachte, was war da unten wo er mit ihr hinwollte? Es gab noch ein paar alte Kerkerräume, Lager für Schriftrollen und andere Aufzeichnungen und…eine Kampfarena. Nein das durfte nicht sein, er beschleunigte seine Schritte und bewegte sich schnurstracks auf den größten Raum zu der ihm im Untergrund des Palastes bekannt war

Es wurde immer kälter je weiter er die Treppen in die Tiefe hinabstieg. Seine Fackel warf ihr Licht spärlich auf den alten Boden. Lange war hier unten niemand mehr gewesen bis zum heutigen Tag. Als er die letzte Stufe erreichte hatte, gelangte er in einen schmalen Gang, welcher an einer großen hölzernen Tür endete. Er öffnete sie und ihm Gefror das Blut in den Adern bei dem Anblick der sich ihm bot.
 

In dem gigantischen Raum war es düster. Er stand direkt an einem Abgrund, der bodenlos schien. Von der Decke hingen lange eiserne Ketten, welche verschiedene Plattformen hielten. Sie waren aus Holz oder Metall und es sah aus als ob sie über der Schwärze schwebten. Doch am meisten verwundert war der Wächter darüber das drei Männer auf je einer der Plattformen standen und direkt hinter jedem von ihnen schwebte ein riesiges Monster.
 

„Nein, das kann doch nicht wahr sein.“ Entfuhr es ihm.
 

Dann erblickte er zu seiner Rechten auf einem Thronartigen Stuhl saß der weißhaarige, alte Wächter und beobachtete das Treiben auf dem Schlachtfeld.
 

„Meister Aknadin ist verrückt geworden.“
 

„Hey du da, hier wird keine Pause gemacht. Kämpft weiter! Erledige deinen Gegner bevor er dich erledigt.“ hörte er ihn in ernstem Ton sagen. Erhaben saß er auf den Polstern und überblickte das Schauspiel.
 

Gegner? Was trieb er da? Dann erstarrte er, als er Nala in einem Käfig nahe dem Thron entdeckte. Sie hockte in einer Ecke ihres Gefängnisses und ihre Haare bedeckten ihr Gesicht. Sie hatte ihn noch nicht bemerkt.

Fassungslos stand Seto in der Tür.
 

„Greif endlich an!“ fuhr Aknadin einen der Männer an. Daraufhin bewegten sich zwei der Bestien aufeinander zu und kämpften erbittert.
 

Nun endlich konnte sich der Junge Wächter rühren und eilte zu Aknadin herüber. „Seid ihr von Sinnen! Wie könnt ihr Gefangene gegeneinander kämpfen lassen und das nur zu eurem Privatvergnügen!“ er konnte nicht glauben was er da sah. So kann man sich in eine Menschen täuschen niemals hätte er gedacht, dass der weise, alte Mann dazu fähig wäre.
 

„Ich kann das nicht zulassen, hört sofort damit auf!“ verlangte er.
 

„Das ist eure Idee, gewesen mein Junge, versteht ihr das nicht? Seht hin!“ Sie

beobachteten wie der Kampf der beiden Monster beendet war. Eine Insektenähnliche Kreatur hatte gesiegt und wurde merklich größer. „Oh nein, sie wächst ja auch noch!“ hauchte Seto und er ballte die Hände zu Fäusten.
 

„Ja, ich habe herausgefunden, dass bei einem Kampf um Leben und Tod, die Bestien wachsen. Sie werden von den Gefühlen ihrer Träger beeinflusst. Am stärksten sind Wut und Angst. Ja Todesangst! Ich habe eure Idee weiterentwickelt, das ist die Lösung!“
 

„Nein, so habe ich mir das nicht vorgestellt.“, der blauäugige schüttelte den Kopf über dieses Schauspiel.
 

„Seto, denkt doch einmal richtig nach!“ Er wandte sich an Seto und versuchte ihn zu überzeugen. „Der Pharao ist verschwunden und langsam wird es Zeit.“ Stellte Aknadin etwas ruhiger fest.
 

„Der Pharao ist noch da draußen! Und jeder verfügbare Mann sucht jeden Winkel des Landes nach ihm ab.“ Brachte Seto vor.
 

„Seid doch realistisch.“ Aknadin winkte ab. „Es ist Zeit einen neuen Pharao auf den Thron zu bringen. Einen der uns retten kann. Jemand wie ihr Seto. Und dafür erschaffe ich euch eine Armee starker Kreaturen. Kreaturen, welche mit den Ägyptischen Göttern konkurrieren könnten.“
 

Nun Zweifelte Seto ernsthaft an der Vernunft seines ehemaligen Lehrmeisters. Das sah ihm gar nicht ähnlich und vor allem, war er derjenige gewesen, dem der Gedanke missfallen war, dass dafür Menschen geschädigt werden konnten. Ihn nun so zu sehen tat weh. Er musste ihm Einhalt gebieten, so schnell es ging.
 

„Und nun zum Richtigen Kampf, wir haben ja schließlich noch einen Trumpf im Ärmel. Wachen, holt die Gefangene!“, wies Aknadin an.
 

Angst sprach aus seinem Gesicht, als er beobachtete wie einer der Wachen zum Käfig ging in dem Nala saß. Sie hob den Kopf und ihr Blick traf den seinen. Wie ihr zu Mute war konnte er nur erraten, denn ihr Ausdruck gab nichts davon Preis. War sie verängstigt und war es ihr egal? Er vermochte es nicht einzuschätzen.
 

„Hört auf, das könnt ihr nicht ernst meinen!“ rief er panisch, während Nala am Arm gepackt und mitgeschleift wurde. Sie wand sich in den Armen des Mannes der sie festhielt.
 

„Aber Seto, ihr wisst genauso gut, wie ich, dass sie nicht das kleine unschuldige Mädchen ist, für das man sie auf den ersten Blick hält. In ihr schlummert die Gefährlichste Kreatur, die wir je gesehen haben. Sie wird das Punktstück unserer Sammlung.“ Während er sprach wurde eine neue Plattform herabgelassen und Nala darauf abgesetzt.
 

„Egal wie mächtig sie sein soll, wir wissen es nicht und außerdem ist sie unschuldig und hat diese Behandlung nicht verdient.“
 

„Sei nicht so naiv.“ Polterte der alte Mann los und schlug mit der Faust auf seine Stuhllehne. „Auch wenn ich mich Irre, ich tue das nur zum Wohle unseres Volkes.“
 

„Nein!“ Seto stürzte nach vorn doch die Wachen hielten ihn auf.
 

***
 

Das war so gar nicht geplant. Du warst überrumpelt worden, von den Wachen und dem alten Wächter, welche plötzlich in Setos Gemächern aufgetaucht waren und dich mitgeschleift hatten. Dann warst du in den Käfig geworfen worden und musstest mit ansehen wie zahlreiche Gefangene gegeneinander kämpften und zum Teil auch ihr Leben ließen.

Du warst überrascht aber zugleich auch erleichtert gewesen als Seto den Raum betrat. Er war deine einzige Chance da raus zu kommen ohne dich zu verraten. Aber nun standest du selbst auf einer der Plattformen und blicktest zaghaft hinter dich. Der Blick von Setos Himmelblauen Augen ruhte auf dir. In seinem Gesicht spiegelte sich Entsetzten.

Fliehen aus eigener Kraft war im Moment einfach nicht Möglich, es wäre zu auffällig gewesen die Wachen auszuschalten. Und wenn der Drache erscheinen würde, hätten sie den Beweis und das was sie wollten, das durftest du nicht zulassen. Außerdem hattest du einen Schein zu wahren. Du tust so als wärst du schrecklich verängstigt und hilflos. Du stehst zitternd auf deiner Plattform.
 

„Lasst den Kampf beginnen!“ rief Aknadin hinter dir.
 

„Was soll das denn. Die Kleine gegen uns?“ rief einer der Männer auf einer der Plattformen und lachte. „Das wird ja ein Spaziergang!“
 

„Ja guter Witz!“ pflichtete ihm ein anderer zu. „Die besieg ich ja mit den Händen auf dem Rücken gefesselt.“ Und nun hetzten sie ihre Monster auf dich.
 

„Lass deinen Gefühlen freien Lauf! Zeig sie uns!“ rief Aknadin und beugte sich gespannt vor.
 

Du blickst den Bestien die sich dir Nähern mit deinen Eisaugen entgegen, aber versuchst angestrengt deine Gefühle zu kontrollieren. Aknadin lauert darauf, dass der Drache hervorkommt. Doch den Gefallen würdest du ihm nicht tun. Du schließt die Augen und versuchst deinen Körper zu beruhigen. Deine Gedanken wandern zu deinem Bruder und dem Sieg dem ihr so Nahe seid. Du entspannst dich und dein Herzschlag normalisiert sich wieder. Es war anstrengend aber du schaffst es die Aufsteigende Wut auf den Alten Mann zu unterdrücken und den Drachen zurückzuhalten.
 

Du konntest es in seinem Gesicht lesen. Er verstand nicht warum du die Kreatur nicht erscheinen lässt um dich zu schützen und er begann an dem zu Zweifeln, was ihm berichtet wurde.
 

„Langsam hab ich genug, ich will deine Kräfte sehen, Mädchen!“ Aknadins Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
 

Auch Seto konntest du aus den Augenwinkeln angestrengt nachdenken sehen. „Ich kann das nicht zulassen!“ Er befreit sich und springt zu dir auf die Wackelige Plattform. Er schlingt einen Arm um deine Taille. Du lässt ihn gewähren und er lässt eine seiner Kreaturen erscheinen welche auf die Monster die dich angreifen losgeht.
 

„Seto, komm sofort zurück! Das könnt ihr nicht machen!“Aknadin schnaubt vor Wut, doch das interessiert Seto nicht.
 

„Hab keine Angst, dir wird nichts geschehen!“ sprach er leise zu dir. Du nickst ihm zu.

Das Schwert seines Monsters durchtrennte die Ketten der Plattformen auf denen die Männer standen. Sie stürzten samt ihren Monstern in die Tiefe des Abgrundes. Allerdings hatte das durchtrennen der Ketten eurer Gegner auch zur Folge das eure Plattform kippte und ihr abrutscht. Du versuchst dich panisch irgendwo festzuhalten, als eine Hand dich packt und festhält. „Ich hab dich!“
 

„NEIN, Seto!“ schrie Aknadin entsetzt.
 

Seto hielt sich mit einer Hand an einer herabhängenden Kette fest, während er mit der anderen dich festhielt. Dir wurde ernsthaft Angst abzustürzen und es fiel dir schwer weiterhin den Drachen zurückzuhalten, der nun wieder versuchte auszubrechen.
 

Das übergroße Insekt hatte sich und seinen Träger in einem Netz aus weißen Fäden vor dem Absturz gerettet und beide hingen nun über dir und Seto. „So meine Bestie die Fütterung beginnt!“ er lachte dreckig und bereitete seinen Angriff vor.
 

Deine Gefühle überschlugen sich und die Anstrengung war zu groß. Deine Augen begannen sanft blau zu leuchten, du spürtest die Wärme in dir aufsteigen und eine dünne Aura umspielte dich. Seto beobachtete dich interessiert. „Du bist es…“ hauchte er und in seinen Augen konntest du Sorge erkennen.
 

Aber auch Aknadin bemerkte die Veränderung. „Sollte es wirklich war sein?“
 

Wütend war dein Blick auf die Kreatur gerichtet welche sich gerad auf euch stürzten wollte doch bevor du die Kontrolle über dich und deine Kreatur verlierst schritt Seto ein. Sein Krieger schaffte es sie aufzuhalten. Sein Schwert durchtrennte weißen Fäden und sie stürzte zusammen mit ihrem Herrn in die Tiefe.

Du wolltest nicht, dass der Drache endgültig auftaucht und diese gewaltige Anstrengung ihn zurückzuhalten übermannte dich. Du verlierst das Bewusstsein.
 

***
 

Seto hatte nun wieder festen Boden unter den Füßen. Die leblose Nala in seinen Armen. Er strich ihr eine Strähne schwarzen Haares aus dem Gesicht dann wandte er sich zum gehen.
 

„Habt ihr eine Vorstellung davon was wir jetzt in den Händen halten? Das Mädchen kontrolliert eine Macht, welche ausreicht Bakuras Diabound zu vernichten. Wir müssen sie ihr schnellstmöglich entreißen.“ Eine Kapuze verdeckte Aknadins Augen und den Großteil seines fahlen Gesichtes. „Wir müssen ihre Seele in eine Steintafel bannen! Und…“
 

„Wenn ihr es wagt, dann garantiere ich für nichts.“ Die Wut und der Hass mit dem Seto sprach überraschten den greisen Wächter sehr.
 

„Lasst euch doch nicht von Emotionen und einem hübschen Gesicht einnehmen.“ Er blickte auf das ohnmächtige Mädchen in Setos Armen. „ Sie ist eure Chance auf den Thron!“ Er konnte nicht akzeptieren, dass sein Sohn diese einmalige Gelegenheit sausen ließ.
 

„Wir haben bereits einen Pharao.“ Er sprach ruhig aber sein Blick hätte Töten können. „Und ich will ihn finden und ihn nicht ersetzten.“ Er wollte sich abwenden aber Aknadin trat vor und hielt ihn an der Schulter fest: „Man erzählt sich er hätte seine Seele im Reich der Schatten verloren. Und Ägypten braucht einen Herrscher. Ihr müsst es zum Wohle des Volkes tun.“
 

Doch dieser riss sich erbost los: „Es reicht, ich weigere mich, dem weiter zuzuhören. Mein Platz ist neben dem Thron und nicht auf ihm. Und glaubt mir dort werde ich stehen sobald ich ihn gefunden habe. Und nun entschuldigt mich.“ Seinen Nerven lagen blank, er hatte genug. Genug gehört und gesehen.
 

„Wartet…“ setzte Aknadin an, aber Seto ignorierte ihn bewusst. Er hatte genug von diesem Schauspiel dieser Arena und überhaupt. Es war kalt hier unten, er wollte Nala nicht länger diesen Temperaturen aussetzten.
 

Enttäuscht und Verzweifelt blickte Aknadin seinem Sohn nach.

Du bist es wert

„Nun entbiete ich dir schon den zweiten Milleniumsgegenstand. Meine Sammlung wächst.“ stellte Bakura zufrieden fest und legte das Milleniumspuzzle an seine Stelle in dessen Geburtsstein. Zein Körper erzitterte bei dem Gedanken an den nahenden Sieg. „Es fällt mir ein wenig schwer mich davon zu trennen aber ich muss.“ Ein wenig melancholisch passte er den Milleniumsring in die für ihn vorgesehene Steinerne Vertiefung in der großen Felsplatte ein. Ein Leuchten bestätigte das er an seinem Platz war und Bakura lachte laut vor Freude. „Ja es funktioniert. Und wenn ich erst die anderen Gegenstände ergänzt habe, öffnet sich das Tor zwischen den Sphären und der finstere Zorg wird entfesselt, um die Welt in Dunkelheit zu hüllen.“ Triumphierend hob er die Hände in die Luft.
 

„Endlich nach so langer Zeit…“ sinnierte er wehmütig. „Nala meine Kleine, langsam wird es aber Zeit. Was treibst du nur so lange?“ Er machte sich keine Sorgen um seine Schwester. Er wusste, sie konnte gut auf sich selbst aufpassen. Immerhin war sie in einer Räuberbande aufgewachsen und hatte dort viel gelernt. Außerdem besaß sie als Trumpf ihren Drachen.
 

***
 

„Pharao, Pharao,…PHARAO!!!“
 

„Mein König!“
 

„Könnt ihr uns hören!“
 

Verschiedene Stimmen riefen immer wieder nach ihm, allein oder im Chor. Mehrere Reiter unter anderem der Hüter des Milleniumsschlüssels, bewegten sich am Nil entlang und suchten unermüdlich ihren König. Dabei drehten sie jeden Stein zweimal um. Ein Mann kam ihnen entgegen.
 

„Meister Shada“, rief er. „Wir haben die ganze Wüste abgesucht und niemanden gefunden. Ich weis nicht was wir noch tun können, mein Herr.“ Ein Hauch von Verzweiflung klang in seiner Stimme mit und der Schweiß der Sonne Ägyptens rinnt ihm den Körper hinab.
 

„Wir dürfen nicht aufgeben.“ Sorgenfalten erschienen auf seiner tätowierten Stirn. „Er ist da draußen und wir werden ihn finden.“ Er packte so viel Optimismus in seine Stimme wie ihm möglich war. Das konnte doch nicht wahr sein. Der König lebte, da war er sicher, aber wo steckte er? Ob Bakura ihn wohl gefunden hatte? Er hoffte inständig, dass dies nicht der Fall war. Sie durften einfach nicht aufhören weiter zu Suchen.
 

***
 

Es war enttäuschend. Aknadin verlor jegliche Vernunft und der Pharao ist immer noch nicht aufgetaucht. Der junge Priester seufzte tief. Das einzige was sich ihm offenbart hatte war, das Nala welche erschöpft auf einer Liege vor ihm lag, das Mädchen aus seiner Kindheit war. Dieser riesige, schwarze Drache, welcher damals über der Stadt schwebte musste die Mächtige Kreatur sein, welche Shada in ihr gesehen hatte. Er erinnerte sich nur zu gut an ihn.

Ihr Atem ging ruhig und sie lag friedlich auf Polstern in seinen Gemächern. Unscheinbar, das war ein treffendes Wort. Keiner würde mit einer Bestie wie der ihren im Herzen einer Frau rechnen. Sie hatte sie nicht gerufen. Warum war sie so eisern versucht gewesen ihre Kreatur zurückzuhalten? Und wo kam sie eigentlich her? Immer wenn er eine Frage beantwortet hatte, warfen sich mindestens drei neue auf. Das war zum verzweifeln. Und zu allem Übel durfte er sie jetzt auch nicht noch einmal so leichtsinnig unbewacht lassen, nicht seit Aknadin es sich in den Kopf gesetzt hatte ihr ihren Drachen entreißen zu wollen. Was war nur mit ihm passiert? Er war ein Vorbild gewesen und ein Vertreter von Großmut, Gerechtigkeit und Mitgefühl, selbst gegenüber von Schwerverbrechern. Und jetzt? War er verwirrt oder war es das Alter? Er vermochte es nicht zu sagen.

Erschöpft von diesem teils ernüchternden, teils verwirrenden Tag legte er sich mit einem letzten Blick auf die Schlafende Person im Nachbarraum ins Bett und war auch bald eingeschlafen.
 

***
 

Du wachst in der Nacht auf und du bist allein in dem Raum in dem du auch das letzte Mal schon geschlafen hast. Wie kommst du nur hierher? Das letzte woran du dich erinnerst ist sind der Kampf in der Arena und die unterirdischen Gänge. Genau, du warst dorthin gebracht worden und dann war da noch Seto. Er hatte dich beschützt und vor Aknadins Willkür gerettet. Wahrscheinlich hatte auch er dich wieder hierhergebracht. Ohne ihn wärst du gezwungen gewesen den Drachen zu rufen. Und Aknadin hätte bekommen was er wollte. Zum Glück hat er das verhindert und hier fühlst du dich vorerst sicher.

Aber was war nur los, du verlierst dein Ziel aus den Augen. Du bist hier um Seto auszuschalten, auch wenn du keine Idee hast wie du das anstellen sollst und vor allen Dingen war es richtig ihm zu schaden? Du musst dich zusammenreißen. Natürlich war es richtig. Und vor allem war es war wichtig für das Vorhaben von dir und deinem Bruder. Leise erhebst du dich und schleichst dich in den angrenzenden Raum dort siehst du das in dem Großen Bett eine Person liegt. Du kommst Näher und betrachtest dir Seto genau. Er hatte sich ganz schön verändert seit dem Zusammentreffen in eurer Jugend. Er war größer und viel erwachsener geworden. Seine braunen Haare welche über seine Stirn fallen und die harten Gesichtszüge, die bei deinem Anblick weich wurden… Was? Warum denkst du gerade daran. Du schüttelst deinen Kopf. Was hast du vorhin festgestellt? Nicht ablenken lassen. Aber es fiel dir so schwer. Er war nicht gerade unattraktiv und immerhin hatte er dir geholfen als du in Not warst und jetzt solltest du ihm schaden? Die Gedanken schwangen hin und her in deinem Kopf. Von eurem Plan bis zu dir bisher unbekannten Gefühlen und wieder zurück. Alles drehte sich.
 

„Dir geht’s wieder gut?“ flüstert er plötzlich ohne die Augen zu öffnen.
 

Erschrocken weichst du zurück und versuchst du dich hinter den Vorhängen zu verstecken.
 

„Zwecklos ich weiß das du da bist, Nala.“, eröffnete er dir lächelnd.
 

„Aber woher…?“ flüsterst du leise.
 

„Weist du ich konnte auch nicht schlafen. Komm ruhig her und setz dich zu mir.“ Er erhob sich und saß nun aufrecht im Bett.
 

Langsam kommst du hervor, gehst zögernd zu ihm und setzt dich auf die äußerste Kante seines Bettes nahe seinen Füßen. Dir ist nicht wohl, am liebsten würdest du verschwinden. Du konntest ihn kaum ansehen und wusstest auch nicht so recht, was du sagen solltest.
 

„Es freut mich, dass es dir besser geht.“, fing er an, du wolltest ihn ansehen doch dann stockt dir der Atem. Seine Decke war heruntergerutscht und hatte seinen Oberkörper entblößt. Du spürtest wie deine Wangen leicht rot wurden. „Dankeschön.“ Stammelst du und bist versucht ihn nicht anzublicken.
 

„Wofür?“ fragt er leicht belustigt und schaut aufmerksam in deine Richtung obwohl es dunkel ist und nur der Mond einen leichten silbernen Schimmer durch das Fenster schickt.
 

„Vorhin im Kerker.“ Mehr bringst du nicht heraus. Die Situation war so seltsam und so absurd? Du unterhälst dich Mitten in der Nacht mit dem Mann den du ausschalten sollst, aber dem du auch viel zu verdanken hast.
 

„Das ist nicht der Rede wert.“
 

„Aber du hast mir jetzt schon zweimal geholfen.“ Erwiderst du mit etwas Nachdruck. Das war dir wichtig, er sollte das nicht so herunterspielen.
 

„Na und? Du bist es wert.“ Hatte er das wirklich gesagt? Du warst verwirrt, was sollte das von ihm? Flirtete er mit dir?
 

Er lächelt und rückt ein Stück näher an dich heran und legt dir eine Hand auf die Schulter. Du zuckst zusammen unter der Berührung. Du warst es nicht gewöhnt von anderen Menschen angefasst zu werden außer von deinem Bruder. „Keine Angst, vor mir hast du nichts zu befürchten, hier bist du sicher!“
 

Verdammt, in deinem Kopf ging gerade alles drunter und drüber. Was war los mit dir? Du hattest keinen Plan was du tun solltest. Dann drehst du dich zu ihm um und schaust ihm in die Augen. Wärme durchflutete dich. Es war komisch, unter der Schulter die er berührte pulsierte es und dir wurde es immer weniger unangenehm. In deinem Kopf drehte sich alles.
 

Seine Hand wanderte zu deiner Wange und er strich dein Haar aus dem Gesicht. Dann berührter er dein Kinn und hob deinen Kopf an. Er betrachtete dich gedankenverloren dann sprach er. „Du bist in diesem Moment so scheu wie ein junges Fohlen und genauso verletzlich. Aber in dir steckt mehr, viel mehr.“
 

Du wendest dich ab und blickst bewusst in eine andere Richtung. Nicht das er dir auf die Schliche kam. Er ahnte etwas, aber das durftest du nicht zulassen.
 

„Was hast du im Thronsaal mit mir gemacht. Wie hast du es angestellt, dass ich mich nicht mehr bewegen kann?“
 

Du blickst wieder zu ihm und leicht verzieht sich dein Mund zu einem Lächeln. Du hast mit dieser Frage gerechnet. Nicht jetzt aber früher oder später. Wie erklärst du ihm das am besten. „Weist du im Körper gibt es verschiedene Punkte.“
 

„Was für Punkte denn?“ platze es aus ihm heraus.
 

„Jetzt unterbrich mich nicht, ich erklär es dir ja.“ Du bist selbst über deinen Ton überrascht. Aber er muss ja auch nicht so ungeduldig sein. „Punkte an denen mal besonders viel empfindet. Und einige dieser Punkte können wenn man Druck auf sie ausübt den Körper für eine Gewisse Zeit lähmen, entweder nur zum Teil oder Komplett.“ Irgendwie ist es angenehm sich mal locker mit jemandem zu unterhalten auch wenn es komisch ist mit ihm darüber zu reden, hatte es trotzdem etwas Schönes an sich.
 

„Und du kannst das? Das ist faszinierend, aber auch mächtig!“ stellte er fest.
 

„Nun ja, ich habe einen Heiler belauscht, welcher sich mit dieser Kunst auskannte und von ihm abgeschaut. Ich benutzte diese Technik nur zur Selbstverteidigung. Und in diesem Moment erschien es mir so, als müsste ich weg und ich wollte nicht das du mich aufhälst.“
 

Du konntest sehen wie sehr es ihn drängte dich nach dem Grund zu fragen, aber er tat es nicht stattdessen fragte er: „Interessiert dich das heilen?“
 

Einen Moment überlegst du angestrengt. „Ja, es ist nützlich und man kann damit helfen. Auch diese Drucktechnik hat nicht nur negative Folgen. Der Mann dem ich es abgeschaut habe, hat damit Verspannungen geheilt und noch manch andere Sachen. Mit Massagen lässt sich da viel machen.“ Plapperst du darauf los. Oh Gott, wieso erzählst du ihm das alles? Du hast viel zu viel von dir Preisgegeben. Du solltest vorsichtiger sein.
 

Er bemerkte deinen Sinneswandel und versuchte dir entgegenzukommen. „Zum Beispiel? Zeig mir einen dieser heilenden Punkte.“
 

„Was?“ erschrocken stockt dir der Atem. Wieso um alles in der Welt will er das Wissen und was solltest du ihm Zeigen? Die positiven Funktionen hattest du noch nie angewendet, wenn etwas schiefgeht könnte das fatal sein. Angestrengt arbeitet es in deinem Gehirn. Was wusstest du noch darüber?

Es ist verlockend...

Deine Gedanken überschlagen sich und angestrengt gehst du alle Griffe durch die du kennst. Einige Minuten später weist du was du tust. Du atmest einmal tief durch. „Dreh dich um.“ Forderst du ihn auf und schluckst sämtliche Zweifel und Gedanken hinunter. Er blickt dich mit großen Augen an.

„Na gut, aber keine faulen Tricks!“ warnte er dich. Dennoch aus seinem Gesicht sprach ein Lachen. Er wandte sich um und setzte sich mit übereinandergeschlagenen Beinen in die Mitte seines Bettes, den Rücken dir zugewandt.
 

Peinlich berührt über den Anblick des halbnackten Mannes, denn er trug nichts weiter als einen weißen Lendenschurz, versuchst du ihn mit deinen Händen zu erreichen. Das ist mit abgewendetem Blick gar nicht so einfach und außerdem sitzt du sowieso zu weit weg. Wohl oder übel musstest du aufs Bett klettern und dich hinter ihn setzten. Nicht das du vorher nicht schon Männer in dieser Art Kleidung gesehen hättest, aber bei ihm war es anders, du hattest ein mulmiges Gefühl. Und außerdem war sehen etwas anders als anfassen. Sein Geruch stieg dir in die Nase und du atmest tief ein. Genüsslich schließt du die Augen. Er roch gut, irgendwie. Den typischen Männerduft kanntest du bereits, aber ein Hauch von wohlriechenden Ölen und Salben umschwirrte ihn außerdem. Langsam hebst du deine Hände und setzt sie sachte knapp oberhalb seiner Schulterblätter auf. Er fühlte sich herrlich warm an und seine Haut war weich. Schnell schluckst du deine Zaghaftigkeit hinunter und beginnst deine Hände über seinen Rücken wandern zu lassen. Schon nach den ersten Griffen spürst du wie er sich entspannt und stellst dir sein Gesicht vor, wie er die Augen genüsslich geschlossen hat und ein Lächeln auf seinen Lippen liegt.
 

„Das ist Unglaublich…“ brachte er hervor. Seine Stimme war brüchig. Du lässt deine Hände kreisen und massierst ihm den Nacken, welchen er genüsslich Streckte. Du spürtest die Verspannungen welche sich dort angesammelt hatten und knetest die betroffenen Stellen mit deinen Händen bis du merkst wie sie sich lösen. Dann übst du sanft Druck auf einige Muskeln seines Rückens aus und ihm entweichen Geräusche, welche seinen Genuss bekunden.
 

Plötzlich kam dir ein Gedanke. Langsam schleicht er sich heran und breitet sich in deinem Kopf aus. Das wäre die Gelegenheit! Eine Gelegenheit auf die du nur gewartet hast. Du könntest ihn jetzt ausschalten. Er würde nichts mitbekommen und er hat sich dir so bereitwillig angeboten. Es war verlockend…Du könntest es beenden und hättest deine Mission erfüllt. Eine einzige Berührung und er wäre gelähmt, eine einzige Berührung und er wäre… Doch bevor du den Gedanken zu endebringen konntest, ergriff seine Hand deine, als diese gerade auf seiner Schulter ruhte. Du zuckst kurz zusammen.
 

„Das ist wirklich sehr angenehm. Ich kann mir vorstellen, dass diese Methoden auch heilen können.“ Hörst du ihn leise sagen. Dann drehte er sich zu dir um und blickt dich an.
 

Die Minuten vergingen und nichts passierte. Bis er näher kam und sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von deinem Entfernt war. Es war dir unheimlich, du versuchst zurückzuweichen aber er war schneller und eure Lippen trafen sich. Und dich traf es währenddessen wie ein Schlag. Es war wunderschön, dir schwamm der Kopf und gleichzeitig warst du durcheinander, aber spürtest auch ein Glücksgefühl, was überwältigend war. Dein Kopf schien zu platzen von den vielen Gedanken die ihn gerade beschäftigen. Doch dann ging ein Ruck durch deinen Körper, du hattest dich entschieden. Du konntest und wolltest nicht mehr damit aufhören!
 

Du kamst näher an ihn heran und legst deine Arme um ihn. Der Träger deines Kleides rutschte dabei herunter und ihr löst euch voneinander. Er wollte ihn wieder zurückschieben doch du hälst seine Hand auf und lehnst dich an ihn. Es war so warm und gemütlich bei ihm zu sein, eine Wärme und ein Gefühl, welches du schon lang nicht mehr spüren durftest, er küsst dich erneut und beugt sich so über dich das du dich hinlegen musst. Er stützt sich auf den Ellenbogen ab und betrachtete dich im seichten Mondlicht. Er lächelte und schob nun auch den zweiten Träger sacht hinunter. Damit erzeugte er eine Gänsehaut auf deiner Schulter und ein kribbeln unter der Haut. Scheu senkst du den Blick und genießt die Berührungen. Zärtlich fährt er die Kontur deiner Schulter und deines Armes ab. Vorsichtig, als ob er Angst hätte dich zu zerbrechen, schält er dich aus deinem Kleid. Du lässt dich zurück in die Laken sinken und wartest. Er streicht sanft über deinen Bauch und zeichnet mit seiner Hand Kreise auf deine Haut. Er blickt dich voller Gefühl an und lächelt glücklich. Dann traust auch du dich einen Schritt weiter und streichst zaghaft über seine Brust. Du spürst seine kräftigen Muskeln und er erschauert vor sich anbahnender Erregung.

Erwartungsvoll liegst du unter ihm und harrst der Dinge die kommen werden. Deine Mission und dein Bruder waren vergessen, einmal dachstest du einfach nur an dich und begannst zu genießen.
 

***
 

Die Sonne kitzelte sacht deine Nase und langsam schlägst du die Augen auf. Du blinzelst einen Moment verwirrt. Verwirrt darüber wo du warst. Du liegst immer noch in Setos Bett und spürst den warmen Mann an deiner Seite und atmest beruhigt seinen Duft ein. Aber was deine Nase kitzelte war doch nicht die Sonne sondern eine Strähne Haar, silbrig weißes Haar. Wo kommt das her? Du blickst Seto an, er war wach, lächelte und drückt dir sanft einen Kuss auf den Mund. Du erhebst dich leicht und kannst in einen Spiegel blicken der an der Wand hängt. Dein sonst schwarzes Haar hatte jetzt eine weiße Strähne die dir genau über die Stirn fiel. Und genau diese Strähne hatte Seto in der Hand gehabt. Wie war das passiert fragst du dich. Doch deine Gedanken wurden unterbrochen denn Seto erhob sich langsam aus dem Bett und zog sich an. Du beobachtest ihn dabei und kannst ein Lächeln nicht unterdrücken. Dann beugte er sich zu dir. „Bis später.“ Ein Kuss und er war gegangen.
 

Du sahst immer noch auf dem Bett und betrachtetest dein Spiegelbild nachdenklich. Was war geschehen? Wie geht sowas? Und plötzlich unterbrechen starke Zweifel deine Verwunderung über deine Haare. Was hattest du getan? Er war der Feind und du Teilst sein Bett? Deine Hand strich sanft über die zerwühlten Laken, sie waren noch warm und du erinnerst dich an die letzte Nacht. Eine Nacht wie diese hattest du noch nie erlebt. Das Gefühl welches immer noch nachklang, war überwältigend. Du nimmst deine Sachen, hüllst dich sorgfältig in deinen Schleier und verlässt den Palast, zum Glück ungesehen. In deinem Kopf drehte sich immer noch alles. Hattest du dich wirklich in ihn verliebt? Nein das war nicht möglich. Warum solltest du? Du hast eine Mission und die galt es jetzt umzusetzen. Du schiebst die Gedanken an die Nacht als Ausrutscher beiseite und ernsthaft nimmst du dir vor nun endlich etwas zu unternehmen.
 

***
 

Bakura war zufrieden. Du hattest deine Mission erfüllt, wenn auch unbewusst. Und nie hättest du gedacht auf welche Weise es gelingen würde. Du hattest zwar nichts weiter gemacht, aber Seto schmerzte es so sehr, dass du weg warst und er dich nicht finden konnte, dass er vorerst außer Gefecht war sich auf den Kampf gegen deinen Bruder zu konzentrieren. Bakuras Spione berichteten ihm, das der Priester fast ausschließlich Apathisch in seinen Gemächern säße und keinen wirklich klaren Gedanken fassen könne.
 

„Mensch Schwesterchen, das hätte ich dir gar nicht zugetraut. Ihn verführen und ihn mit Liebeskummer aus dem Verkehr ziehen. Brillant!“ Er umarmt dich überschwänglich vor Freude. Wie eine leblose Puppe liegst du in seinen Armen und starrst unkonzentriert an die Wand. Dein Blick war leer und ausdruckslos.
 

„Ja.“ mehr brachtest du nicht heraus, denn es schien dich doch mehr mitzunehmen als du je geahnt hättest. Es war kein Ausrutscher, auch du empfindest etwas für ihn. Du vermisst seine Berührungen, seinen Geruch, seine bloße Anwesenheit. Es war furchtbar, du hattest seit Tagen keinen Hunger und keine Lust irgendetwas zu tun. Am liebsten würdest du die ganze Zeit allein sein und vor dich hin starren.
 

„Die Waffen einer Frau ich habs gewusst.“ Er lachte dreckig und seine Untergebenen mit ihm. Schaurig hallte es in der unterirdischen Höhle. „Dann kann es ja losgehen. Holen wir uns die Wächter und ihre Milleniumsgegenstände. Das Puzzle habe ich dem Pharao bereits abgenommen und für Seto habe ich mir auch schon etwas ausgedacht.“ Du spürtest die seine Blicke in deinem Rücken nicht. Du senkst nur den Kopf und gehst.
 

In den nächsten Tagen hälst du dich von deinem Bruder fern, du suchst die Einsamkeit. Dieser war eh voll und ganz mit dem Plan zum Sammeln der Milleniumsgegenstände beschäftigt und du hattest deinen Auftrag erfüllt. Du hast Kopfschmerzen und dir ist Schwindelig. Außerdem sind neue helle Strähnen in deinem Haar erschienen. Du fragst dich nur kurz wieso, aber eigentlich ist es dir egal, du beschäftigst dich nicht weiter damit, da du zu sehr über Seto nachdenken musst. Wie mag es ihm jetzt gehen, was tut er? Es war zum verzweifeln. In was für eine Situation hattest du dich da nur gebracht?
 

„Schwesterherz hast du einen Moment für mich?“ Bakura rief nach dir und unterbrach somit deine Gedanken. Du warst nur geringfügig neugierig was er von dir wollte, da er doch eigentlich so beschäftigt war. Und du hattest auch nicht das Bedürfnis groß mit ihm zu Reden. Du hattest zu gar nichts Lust. Als du ihm gegenüberstandest und wissen wolltest, was er von dir möchte, hält dir plötzlich jemand von hinten ein Tuch an den Mund. Du reißt panisch die Augen auf und umklammerst die starken Arme welche dich umschlungen hielten bis dir schwindelig wird. Deine Beine knicken ein und du sackst leblos zu Boden…

Was willst du?

Warum war sie verschwunden? Er hatte schon den ganzen Palast auf den Kopf gestellt auch hatte niemand eine Fremde beobachtet. Nicht das Bakura hinter ihr her war. Sie trug immerhin eines der Mächtigsten Wesen in sich die er je gesehen hatte. Warum also nicht? Er konnte sie sicherlich für seine Machenschaften gebrauchen. Er würde gern mit jemanden darüber sprechen. Aber der Pharao war nach wie vor unauffindbar und die anderen Wächter wollte er damit nicht belasten. Das war allein sein Problem und wenn es soweit kommen sollte, sein Kampf. Die anderen hatten zu viel mit sich selbst zu tun. Mahad hatte es immerhin schon erwischt. Die Seele des Trägers des Milleniumsringes wurde in eine Steintafel verbannt, verbunden mit seinem vertrautesten Monster, dem schwarzen Magier. Es war traurig. Mahad war ein guter Freund gewesen. Und auch Aknadin scheint nach wie vor von Bösen Mächten besessen zu sein. Der Hüterin der Milleniumskette war es Momentan nicht vergönnt in die Zukunft blicken zu können um ihnen mit ihrem Feind zu helfen. Irgendwie entzog sich Bakura ihrem Auge immer noch.
 

„Meister Seto!“, ein aufgeregter Schrei hallte durch die Gänge des Palastes in Richtung der Gemächer des Priesters. Ein Bote hastete herbei und hielt sich die schmerzende Brust als er in der Tür des jungen Mannes erschien. Er japste, völlig außer Atem: „Ich habe gerade die Nachricht erhalten, dass der Pharao wohlauf ist.“
 

Der Angesprochene saß auf seinem Bett und starrte gedankenverloren vor sich hin. Sein Gesicht war fahl und seine Wangen eingefallen. Er hatte nicht viel zu sich genommen. Sein Blick war leer, aber es leuchtete kurz in seinen Augen auf als er die frohe Kunde vernahm.

Erleichterung machte sich ihn ihm breit: „Ich wusste es. Wo ist er?“
 

„Am Südufer des Nils.“
 

***
 

„Der Pharao ist bei bester Gesundheit und Shada wird für seine gesicherte Rückreise sorgen.“, verkündete Isis im Thronsaal, den Wächtern und den Wachen des Palastes. Ihre Milleniumskette hatte ihr seit langem wieder einmal Einsicht gewährt in das was kommen wird. Erleichtert atmeten mehr oder weniger alle Anwesenden auf und waren in guter Stimmung über die freudige Nachricht.
 

Seto hatte sich mittlerweile aufgerafft und seine Depressionen verdrängt. Er stand auf einem Balkon des Palastes und blickte nach unten in die Stadt, die dunkel und grau dalag. Alle warteten gespannt auf die Rückkehr ihres Königs und er wollte der Erste sein der ihn begrüßt. Plötzlich wurde er auf ein Pferd aufmerksam. Er blickte genauer hin. Bakura saß darauf und vor ihm eine mit Tüchern verhüllte Gestalt.

„Hallo Seto, wie geht es dir?“, rief er ihm zu und grinste hämisch. Sein Pferd trabte erhaben auf und ab.
 

„Was soll das Bakura was willst du?“, eigentlich hatte er jetzt keinen Nerv dafür und er fragte sich auch ernsthaft, wie dieser gewiefte Dieb es immer wieder schaffte ihre Wachen zu umgehen und sich in die Stadt zu schleichen.
 

„Das weißt du ganz genau die Frage ist, was willst du?“, er zog das Tuch mit dem die Gestalt verhüllt war ein Stück herunter sodass ihr Gesicht entblößt wurde. Es war Nala, sie war bewusstlos.
 

Seine Augen verengten sich und er ballte die Fäuste vor Wut. Hatte er sie also doch Entführt. Er hatte es gewusst: „Gib sie frei!“
 

„Dann hol sie dir doch, wir können ja tauschen.“, mit diesen Worten ritt der Dieb davon.
 

Sofort rannte er durch den Palast. So schnell er konnte trieb er ein Pferd auf und verfolgte ihn quer durch die Wüste bis er zu einem alten verfallenem Dorf gelangte wo er ihn in einer Höhle verschwinden sah. Er sprang von seinem Pferd und ohne Vernunft und Angst betrat er die Unterirdischen Gänge.
 

***
 

„Was hat er vor?“, rief Isis erschrocken, „ Er wird doch nicht…!“

Ihre Stimme erstarb.
 

„Was habt ihr gesehen, ist etwas passiert?“, rief Shimun entsetzt.
 

„Isis, wisst ihr wo Seto ist?“, fragte der Pharao. Er war gerade im Palast angekommen wo man ihn herzlich begrüßt hatte und er sich nach seinem Freund erkundigte. Niemand wusste etwas und er machte sich ernsthaft Sorgen. Man hatte ihm berichtet, dass er sich in den letzten Tagen seltsam verhalten hätte.
 

„Er verfolgt jemanden in ein Dorf am Rande des Landes. Es ist vollkommen zerstört.“, antwortete die Priesterin und senkte bedrückt den Kopf. „Bakura ist auch dort. Ich glaube er ist in Gefahr.“
 

„Wir müssen ihm helfen!“, sofort stand der Pharao auf und begab sich in die Ställe. Seine Getreuen folgten ihm.
 

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Bakura stand mit dem Rücken zu dem jungen Priester gewandt, am Ende eines Tunnels mitten in einem unterirdischen Raum. Staub und Sand rieselten herunter. Die Wände waren mit Spinnweben überspannt. Steine und Bruchstücke derer lagen überall verstreut. Er hielt die leblose Nala in Händen. Ihre Arme hingen schlaff herunter, ihr Kleid warf große Falten und ein Schleier bedeckte ihre Haare und ihren Oberkörper.
 

„Nun Seto, was sagst du zu meinem Angebot?“, rief er an den Wächter gewandt.
 

Man sah ihm an wie er innerlich mit sich rang. Wenn Bakura es schaffte alle Gegenstände zu bekommen, war die Welt verloren, aber wenn er Nala etwas antat, war er selbst es. Er konnte sie nicht aufgeben. Aber er war ebenso wenig gewillt seinen Pharao zu verraten und zu enttäuschen. Das konnte Seto nicht zulassen, keines von beiden. Was sollte er nur tun? Er war in der Falle.

Doch die Entscheidung wurde ihm schneller abgenommen als ihm lieb war und er geahnt hätte. Er wurde plötzlich von hinten gepackt und bevor er sich wehren konnte, wurden seine Hände über ihm an eine steinerne Säule gefesselt. Er hatte gar nicht mitbekommen wie sich Bakuras Schergen an ihn herangeschlichen hatten. Diese standen nun neben ihm und lachten dreckig.
 

„Hab ich dich Seto, du bist dumm, das du mir hierher gefolgt bist. Hier hab ich den Heimvorteil. Hier herrsche ich!“, er lachte triumphierend. „Ich bin gespannt. Was wirst du jetzt tun?“, er nahm eine kleine Fiole mit einer milchigen Flüssigkeit und träufelte davon in Nalas Mund.
 

„NEIN, was tust du? Ist das Gift? Du hast doch was du willst, lass sie gehen!“, schrie er erschrocken und zerrt an seinen Fesseln, die ihm nur unerbittlich tiefer ins Fleisch schnitten. Er war verzweifelt, das konnte dieser dreckige Dieb doch nicht machen.
 

„Nein, kein Gift. Wach auf, meine kleine…“, säuselte er sanft und lächelte zärtlich. Nala blinzelte und schlug ihre blauen Augen auf. Langsam setzte er sie auf den Boden. Sie war noch sehr wackelig auf den Beinen, sodass er den Arm um sie behielt. Sie schwankte bedrohlich, aber hielt sich vertrauensvoll an dem weißhaarigen neben ihr fest. Als ihr Blick den Setos traf erstarrte sie vor Schreck.
 

„Alles in Ordnung, Schwester?“, sagte Bakura zu ihr. Man konnte es schon fast fürsorglich nennen als er sie mit einem liebevollen Blick bedachte. Seine Gesichtszüge, welche sonst von Hass oder Häme verzerrt sind, waren weich und freundlich als er sie anblickte.
 

Schwester? Sie waren Geschwister? Nein, nein, das kann einfach nicht sein. Seto traute seinen Augen und Ohren nicht.
 

„Ein hübsches Ding unsere kleine Nala, nicht wahr? Und sie hat dir ganz schön den Kopf verdreht mein lieber Seto und alles nach Plan. Du warst so blind vor Liebe, dass du in meine Falle getappt bist. Jetzt bin ich bei der Erfüllung meines Planes so Nah, dass es fast schon weh tut.“ Er lachte, laut und böse.
 

Der Priester verlor die Fassung. Wie dumm er gewesen war. Das war alles geplant und inszeniert gewesen. Er hatte seine Schwester vorgeschickt um ihn um den Finger zu wickeln. Wie konnte er nur darauf reinfallen? Aknadin hatte Recht gehabt. Er hatte sich von einem hübschen Gesicht täuschen und ablenken lassen.
 

***
 

„Dort ist es mein Pharao.“, rief Shada und zügelte sein Pferd.
 

Es war ein schauriger Anblick. Ruinen und halbhohe zerfallene Mauern waren alles was von den Häusern noch übrig war. Holzplanken, Sand und die knöchernen Überreste von Tieren lagen überall auf den Straßen verstreut. Kein Mensch war zu sehen.
 

„Man sagte mir, es wurde früher von Rebellen, Dieben und allerlei anderem Gesindel bewohnt. Zu der Zeit nannte man es noch Kul Elna.“, erklärte Shada und blickte sich angewidert um. Es war kein schöner Anblick. „Aber eines Tages, waren alle Bewohner verschwunden. Jetzt halten es alle für eine Geisterstadt.“
 

„Das ist das Dorf in dem Bakura aufwuchs. Ob es wahr ist was er sagte?“. Der Pharao dachte angestrengt nach, das war ihm nicht geheuer.

Das Dorf hatte eine seltsame Ausstrahlung. Und sein Gefühl täuschte ihn nicht, denn auf einmal erhoben sich mit Schwertern bewaffnete Skelette aus dem sandigen Boden und griffen sie an. Bakura hatte ihnen ein Empfangskomitee gesandt. Während Shada und die Wachen sie ablenkten, machte der König sich auf den Weg und suchte den Meisterdieb.
 

Er fand auch eine Treppe welche in den Untergrund des Dorfes führte. Er ging einen langen Tunnel entlang an dessen Ende er den fand den, den er suchte. Aber ihm bot sich ein erschreckendes Bild.

Sein Feind stand zusammen mit einem Mädchen triumphierend in der Mitte des Raumes, war das nicht die Tänzerin? Irgendwie bestand eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den beiden. Und in einer Ecke entdeckte er seinen treuen Freund gefesselt an eine Säule. Setos Augen weiteten sich bei seinem Anblick. Jetzt war alles verloren, der Pharao besaß den Schutz den ihm das Milleniumspuzzle gewährte nicht mehr. Nun war er ein leichtes Opfer für Bakura.
 

„Ah, hallo Pharao, du hast es also geschafft, wie ich sehe.“, begrüßte ihn der Weißhaarige erfreut.
 

„Natürlich und ich bin gekommen um es zu beenden und meinen Freund zu retten.“ Sein Blick wanderte zu dem Brünetten hinüber, welcher nun entmutigt den Kopf hängen ließ. Dann entdeckte er vorauf Bakura stand. „Ist das etwa die Milleniumssteintafel?“
 

„Ja genau die. Sieh nur die sieben Milleniumsgegenstände passen genau hier hinein. Ach und die Wächter der Tafel habt ihr ja bereits kennengelernt. Sag guten Tag zu den Seelen die an der Herstellung beteiligt waren.“ Weiße schwach leuchtende Auren schwebten in der Luft über der Tafel.
 

„Und ich glaube meine Schwester Nala kennst du auch noch nicht.“ Die Geister umkreisten Bakura und das Mädchen. „Weist du warum sie das tun? Weil wir als einzige das Attentat deines Vaters überlebt haben und endlich können sie sich rächen.“ Er drückte die junge Frau enger an sich.
 

Die Seelen stürzten sich auf den Pharao und umschwirrten ihn. Doch plötzlich trat Mahad in Form des Schwarzen Magiers vor den Pharao um ihn zu beschützen.

Zorc, erhöre mich!

Deine Beine wollten dir immer noch nicht Recht gehorchen. Dein Bruder war es also, der dir das Schlafmittel verpasst hatte. Und er hatte dich auch noch dazu benutzt um Seto herzulocken. Jetzt war auch noch der Pharao aufgetaucht und wenn er hier war, konnten seine Wächter nicht weit sein. Die Wächter mit ihren Milleniumsgegenständen. In deinem Kopf waren im Moment so viele Zweifel. War es richtig was dein Bruder und du vorhatten? Und was empfindest du für Seto? Dein Bruder hatte keine Skrupel dich zu benutzen, ob du wolltest oder nicht. Du wusstest nicht mehr, ob du ihm noch vertrauen konntest. Aber am meisten schmerzte Setos enttäuschter Blick. Und du wusstest warum. Er kannte nun die Wahrheit. Er wusste, dass dies alles geplant war. Als ein Spiel deines Bruders.
 

„Nala“, Setos Stimme durchbrach zitternd die entstandene Stille. Und sofort richtete die Angesprochene ihren Blick auf den Gefangenen. „Ich hätte nie gedacht, dass du so etwas tun würdest.“ In seinen Augen lag Kummer und mittlerweile war ihm egal was nun mit ihm geschehen würde. Oder mit der Welt. Es bedeutete alles nichts mehr. Er war zu sehr enttäuscht, zu sehr getroffen von dem Geschehenen. Jetzt war alles verloren. Bakura hatte so gut wie alles, was er wollte.
 

„Das ist ja niedlich. Du hast wirklich ganze Arbeit geleistet. Er und seine Wächterfreunde sind völlig am Ende.“ Dein Bruder grinste verschlagen und warf dir einen zufriedenen Blick zu.
 

Du senkst den Kopf. Es war alles deine Schuld. Du hattest Seto das angetan.
 

***
 

„Mahad“, sprach der Pharao nun, „Sag mir, hat mein Vater wirklich seinerzeit ein ganzes Dorf ausgelöscht, um die Milleniumsgegenstände zu erschaffen?“ Man hörte deutlich das Schuldbewusstsein und die Zweifel aus seiner Stimme heraus, denn sie bebte leicht. Das was Bakura ihm ständig vorhielt, beschäftigte ihn. Er war sich unsicher ob es stimmte oder nicht.
 

„Das kann ich dir beantworten, immerhin war ich dabei.“ Die letzten Worte spie er förmlich heraus.

Und er bedachte den König mit einem hasserfüllten Blick. „Ich erinnere mich genau an diesen Abend. Und wir werden ihn auch unser Leben lang nicht mehr vergessen.“ Mit einem kurzen Blick auf seine Schwester begann er zu erzählen. „Versteckt beobachteten wir wie die Schergen deines Vaters unsere Freunde, Verwandten und alle anderen Dorfbewohner in die Enge trieben, um seine egoistischen Ziele zu erfüllen. Nur damit er Macht besaß. Alles andere war ihm doch egal. Was mit uns passierte war ihm egal.“ Er kochte vor Wut und er entlud alles, seinen ganzen angestauten Hass.
 

„Nicht so schnell Bakura, du verschweigst, dass die Bewohner des Dorfes allesamt Diebe und Ganoven waren. Ihre Herzen waren abgrundtief Böse.“, warf Mahad ein und hoffnungsvoll hob sich der Blick des Pharaos. „Ich habe beim Umgang mit meinem Milleniumsring immer eine schwache, böse Aura gespürt. Sie entstand durch die verdorbenen Seelen aus denen sie erschaffen worden sind.“ Der Pharao dachte angestrengt nach. Dann erhellte sich seine Miene. „Ihr habt Recht! Ich hab es auch schon gespürt!“
 

„Ich habe meine Theorie auch Eurem Vater mitgeteilt und er war genauso überrascht wie ihr und nicht weniger geschockt.“, erläuterte Mahad. „Er nahm die Verantwortung und die Schuld auf sich, damit ihr für Frieden sorgen könnt.“
 

Nala hörte sich das Gespräch gespannt an. Konnte es wirklich sein, dass alles wofür sie ihr Leben lang gearbeitet und woran sie geglaubt hatte, falsche Vorstellungen waren? Sie begann ernsthaft darüber nachzudenken, während der Geduldsfaden der Person neben ihr zu reißen drohte.
 

„Seid ihr endlich mal fertig mit eurem Plausch?“ Bakura platze gleich vor Wut, weil er so dreist von dem Magier übergangen wurde.
 

„Jetzt sei nicht so gereizt. Du bist im Unrecht, du kannst mir nichts mehr weismachen. Mein Vater war unschuldig und ein ehrenhafter Mann.“, verteidigte sich der König und ballte die Fäuste. Mahad reagierte sofort auf die Änderung der Gefühlslage seines Herren und griff die Geister, die sie immer noch umschwirrten, an. „Gib die Milleniumsgegenstände ihren Besitzern zurück!“, verlangte er.
 

„Ich bringe sie nur an ihren angestammten Platz zurück. Du tust ja gerade so, als ob sie dir gehören würden. Nun beenden wir es.“ Er lachte abfällig und warf seine Haare zurück, während er Diabound beschwörte. „So und nun meine Geister erfüllt mich mit Macht damit ich in der Lage bin euch zu rächen.“ Wie von einem gewaltigen Sog angezogen, sammelten sich alle Geister und vereinten sich mit Bakura, welcher nun mächtiger war als je zu vor. Mit etwas ängstlicher Miene und leicht schwankend wich auch Nala von seiner Seite.
 

Er ließ seine Kreatur erneut in der Dunkelheit verschwinden um Mahad aus dem Hinterhalt angreifen zu können. Doch dieser reagierte prompt und schuf mit einigen Attacken Lichtschächte in die Decke der Höhle. Durch die einfallenden Lichtstrahlen ließ sich sein Aufenthaltsort erahnen. Doch Diabounds Angriffe waren dennoch zu stark und setzten dem Magier stark zu. Mithilfe von Manas Magiermädchen allerdings gelang es ihm sich zu retten. Lange hielt dieser Effekt aber auch nicht an, denn trotz der geballten Energie von zwei Magiern, war Diabound dennoch stärker. Isis, Karim, Shada und Shimun erreichten den Unterirdischen Schrein.
 

„Da kommen ja unsere restlichen Gäste zusammen mit ihrem Milleniumsgegenständen. So hab ich mir das vorgestellt!“ Bakura war siegessicher und lachte laut auf. „Schwester! Siehst du, es hat funktioniert. Es hat funktioniert!“ Er wendet sich an sie und strahlte über das ganze Gesicht. Sie stand verloren mit einem geringen Abstand zu ihrem Bruder in der alten Ruine.
 

„Jetzt fehlt nur noch einer.“ Bakuras Vorfreude wächst und wächst. „Ah da ist er ja. Nun, mein treuer Sklave. Bring es zu Ende.“
 

Alle Augen waren entsetzt auf den Alten Priester gerichtet, welcher hineingewankt kam. Nun verstanden die anderen, das war der Grund warum er sich so seltsam verhalten hatte. Sein Verstand war von der Dunkelheit vernebelt worden. Mit einem Wink seiner Hand waren der Pharao und seine Getreuen unfähig sich zu bewegen. Und ungestört konnte Aknadin die restlichen Gegenstände einsammeln. Dann setzte er zufrieden alle Objekte in die Steintafel und sprach. „Zorc, erhöre mich! Ich entbiete dir die sieben Milleniumsgegenstände.“ Ein nachtschwarzer Schatten erschien über der Steintafel. Bedrohlich knurrend entfaltete er sich und breitete seine Schwingen aus. Es war kaum mehr als ein Nebel den man erkennen konnte. Zorc war noch nicht vollständig in dieser Welt angekommen.
 

„Ja, es ist fast geschafft!“ Bakuras Begeisterung war nicht zu übersehen, während sich in Nalas Gesicht Zweifel abzeichneten.
 

„AH, ENDLICH. UND DA IST DER MENSCH, DER FÜR DIE ERSCHAFFUNG DER MILLENIUMSGEGENSTÄNDE VERANWORTLICH IST. DU BIST ALSO ZURÜCKGEKEHRT. NUN SAG DICH VON ÄGYPTEN LOS UND SCHWÖRE MIR DIE TREUE, DANN WERDE ICH DIR DEINE WÜNSCHE ERFÜLLEN!“, sprach die Bestie zu Aknadin, als er ihn erblickte.
 

„Ich wünsche mir nur, dass bald ein neuer Pharao ernannt wird und es soll mein Sohn Seto sein!“, siegessicher wandte er sich dem Hüter des Milleniumsstabes zu, welcher geschockt an seinem Platz stand. Er war unfähig sich zu rühren, aber seine Gedanken überschlugen sich. Meister Aknadin war sein Vater? Warum hatte er sich nie zu erkennen gegeben? Warum hatte er es ihm nie gesagt?
 

„SO SEI ES.“ Zorc hob seine Pranke und richtete seine Handfläche auf den alten Mann. Ein Lichtstrahl schoss aus seiner Hand und umhüllte ihn. Ein markerschütternder Schrei hallte durch die alten Mauern und der Körper des Mannes wandelte sich in ein Monster mit blutroter Mähne, schwarzem Gewand und dem Gesicht zur Hälfte bedeckt mit einer weißen Maske.
 

Bakura beobachtete zufrieden die Szene. Ihm gefiel der Lauf der Dinge. Ein weiterer mächtiger Verbündeter auf seinem Weg zum Ruhm. Er hatte gut entschieden, als er sich entschloss den Hass in Aknadins Herzen zu seinem Vorteil zu Nutzen. Dass Seto sein Sohn war, überraschte ihn zwar ein wenig, aber was spielte das für eine Rolle?
 

„Seto, ich will nur, dass du es verstehst. Der letzte Pharao war mein Bruder. Somit bist du der nächste in der Thronfolge sollte dem jetzigen König etwas zustoßen.“, rechtfertigte die gerade erschaffene Kreatur sich vor dem jungen Priester. Dieser Hass auf seinen Bruder kochte schon sein Leben lang in ihm. Er war neidisch darauf, dass er der Erstgeborene war und er auf ewig verdammt war ihm zu dienen. Für seinen Sohn wollte er ein anderes Schicksal und er war kurz davor es zu erreichen. „Und bald wird deine Zeit beginnen! Dafür sorge ich.“ Er löste Setos Erstarrung und mit einem Wink lösten sich seine Fesseln.
 

„Ich bin nicht Euer Sohn! Niemals würde ich den Pharao hintergehen und niemals würde ich mich Euch anschließen! Euch und euren Plänen.“ Die Stimme des Priesters war fest und entschlossen, seine Entscheidung war getroffen. „Du Schattenkreatur hast keinerlei Anspruch auf mich. Ich diene dem Pharao und werde treu und mit Stolz an seiner Seite kämpfen!“
 

„Es wird dir nie gedankt werden! Auch ich habe Jahrelang gedient und hinter dem Rücken des Pharao für Frieden in Ägypten gesorgt. Und er erntete den Ruhm und die Anerkennung des Volkes. Und so leitete ich alles in die Wege um die Milleniumsgegenstände zu erschaffen Ganz nach der Anleitung eines alten Manuskripts. Ohne mich gäbe es sie nicht! Und mein Opfer war gewaltig. Ich habe für das Wohl des Königreiches meine Frau und meinen Sohn verlassen müseen. Aber irgendwie habt ihr euren Weg zurück zu mir gefunden, als ihr zu Hofe kamt.“
 

Nach dieser Erläuterung begann Seto angestrengt nachzudenken. Es war verwirrend, aber nun ergab einiges einen Sinn. Aknadin war immer für ihn da gewesen und hatte viel Zeit für seine Ausbildung aufgebracht. Aber er wusste die ganze Zeit, dass er sein Sohn war und hatte ihn all die Jahre belogen.
 

Der Schatten, der früher einmal Aknadin war, sprach nun weiter und unterbrach seine Gedanken. „Seit dem Tag Eurer Geburt hatte das Schicksal Großes mit Euch vor. Aus diesem Grund kreuzte auch immer wieder eine Kreatur Euren Weg. Ein gewaltiger schwarzer Drache… "

Dieser Narr!

Setos Gesichtsfarbe änderte sich schlagartig. Er wurde aschfahl, als er erkannte welches Monster er meinte. Er sprach von Nalas Kreatur.

Aber nicht nur der junge Priester war geschockt, auch andere runzelten die Stirn über diese Aussage.

Ihr Drachen, da war sich Nala sicher. Er war ja schon in dem unterirdischen Schlachtfeld scharf auf ihn gewesen und jetzt plante er wirklich, ihn ihr abzunehmen. Doch das würde sie nicht zulassen, niemals würde er ihre Kreatur bekommen. Sie war ein Teil von ihr und das nicht nur körperlich. Der Drache war aus ihren Gefühlen gewachsen. Aus ihrer unendlichen Wut auf den Pharao, ihrer Verzweiflung täglich als Waise ums überleben Kämpfen zu müssen, und ihrer inneren Einsamkeit, welche bisher nur ihr Bruder füllen konnte. Und nun reihten sich in dieses Gefühlschaos weitere ein; die unendliche Trauer über Setos Ablehnung und ein Anflug von Panik. Wie würde das Ganze jetzt weitergehen?
 

Ebenso horchte auch ihr Bruder auf und stutzte. „Moment Aknadin, was meint Ihr damit?“

„So wie ich es gesagt habe, mit der Macht dieses Monsters wird mein Sohn der Herrscher über Ägypten. Er braucht die Macht nur diesem Mädchen zu entreißen.“

„Meine Schwester gebietet über diese Kreatur und ich werde nicht zulassen, dass ihr etwas geschieht. Ihr findet auch eine andere Bestie, die geeignet für ihn wäre, haltet sie da raus.“ Er hatte in Aknadin nur die Dunkelheit gesät und seine schon vorhandene Abneigung und seinen Hass genutzt, um ihn auf seine Seite zu ziehen. Er wusste nichts von den Plänen, die er außerdem verfolgte. Nie hätte er geahnt, dass er Nala in sein Vorhaben mit hineinzog.
 

„Es spielt keine Rolle, was du willst. Du hast deine Aufgabe erfüllt, Zorc ist schon fast vollständig zurückgekehrt! Und nun schweig! Dieser Drache ist mächtiger als jedes Monster, was mir bisher untergekommen ist. Er ist perfekt für meinen Sohn. Er hat nicht weniger als das Beste verdient!“, donnerte die dunkle Kreatur und mit einem Wink flog Bakura gegen die Wand, an der er erschöpft hinabsank. Das Beste war für sein Fleisch und Blut gerade gut genug. Irgendwie würde er es hinbekommen, egal was Bakura sagte.
 

„Vielleicht hat er ja Recht…“ Seto sprach nun, aber seine Stimme hatte sich verändert, er klang nicht mehr wie er selbst. Seine Augen starrten geradeaus und er brabbelte leise vor sich hin, wie in Trance. „Ich sollte herrschen und der schwarze Drache wird mir dabei helfen.“
 

Langsam ließ nun die Starre der anderen Anwesenden nach. Sie konnten sich wieder rühren. Und sofort erhob der Pharao Einspruch. „Es reicht, hör sofort auf, ihn zu belügen und zu manipulieren. Gebt ihn frei!“
 

„Ich muss mich ihm anschließen.“ Seto starrte wie gebannt auf die schwarze Gestalt, welche immer noch vor der Milleniumssteintafel stand. Es war, als wäre er hypnotisiert.
 

„Oh nein, Seto, bitte tu das nicht!“, Nala hatte genug gehört, das war nicht der Mann, den sie kennengelernt hatte. Er würde den Pharao nicht verraten, niemals.

„Schweig Mädchen, zu dir kommen wir gleich noch!“ erwiderte der Maskierte. „Und nun Seto, komm zu mir!“
 

Der Pharao verstand nun, dass dieser Drache, von dem sie sprachen, im Herzen dieser Nala wohnte, der Schwester von Bakura. Aber Seto konnte doch nicht dieser jungen Frau ihre Macht entreißen. Nach ihr hatte er doch gesucht. Er hatte Gefühle für sie, das war ihm klar. Was er nicht verstand, warum Zorcs Schöpfung sich Bakura wiedersetzte, und Nala den Drachen abnehmen wollte. Auf jeden Fall musste er den Einfluss dieser Kreatur auf seinen Freund unterbinden. „Seto, hör mir zu, bitte!“
 

„Halt dich da raus! Du wirst mir noch büßen, was dein Vater mir angetan hat!“, schrie der Maskierte.
 

Ein Lachen drang von der Ecke, in der Bakura saß, er hatte sich wieder aufgerappelt und blickte abschätzig auf die finstere Gestalt. „Wirst du es denn bald schaffen, deinen Sohn endgültig zu überzeugen und den Pharao zu vernichten? Mir wäre es auch egal, wenn du selbst die Herrschaft über das Neue Reich übernimmst, nachdem Zorc erst einmal auf der Erde gewandelt ist. Und ich warne dich, erhebe nie wieder die Hand gegen mich, oder du wirst es bereuen. Meine Macht wächst mit der des allmächtigen Herrn der Finsternis.“ Er demnonstrierte sie auch gleich, indem er auf Aknadin eine Art Blitz schleuderte. Dieser schrie vor Schmerz auf und krümmte sich. Das dauerte ihm einfach zu lange, der Pharao hätte schon längst ausgeschaltet werden sollen. Und er sollte Nala im Auge behalten, er wusste nicht, wozu sein Diener noch fähig war, wenn er es auf sie abgesehen hatte. Mit einem abschätzigen Blick wandte er sich von ihm ab.

Aknadins neue Gestalt hatte sich wieder gefangen und ging nun direkt auf Seto zu, um weiterhin zu versuchen, ihn zu überzeugen.
 

„Ihr gehört zu uns, hört nicht auf ihn!“, warf Isis ein. Es schmerzte der Wächterin, mit anzusehen, wie der junge Priester der einäugigen Kreatur mehr und mehr verfiel, die sein Vater gewesen war. Es schien so unwirklich, dass der treueste Freund des Königs wirklich in Erwägung zog, sich dem Feind anzuschließen.

„Macht nicht denselben Fehler wie Aknadin. Entzieht Euch dem Bösen, Ihr seid ein festes Mitglied der heiligen Wächter des Pharao.“, redete auch Shada ihm ins Gewissen.
 

Nala schmerzte der Anblick des hin- und hergerissenen jungen Mannes, und es fiel ihr schwer, sich nicht einzumischen. Sie trat ein paar Schritte auf ihn zu. „Seto…“, hauchte sie besorgt.
 

Doch die Stimmen schienen weit entfernt zu verklingen, sie drangen gar nicht wirklich zu Seto durch. Der Schattenkreatur riss langsam der Geduldsfaden. „Hört auf, euch einzumischen!“ Er erschuf einen violetten Strudel, ein Portal, durch das er Seto schubste. Dann zog er Nala zu sich heran und verschwand ebenfalls mit den Worten: „Dich werden wir auch brauchen!“ Der Strudel wurde immer kleiner und man hörte nur noch Bakuras donnernden Schrei: „NEIN!“
 

„Dieser Narr!“ Der Weißhaarige tobte. „Wie kann er es wagen! Das entspricht nicht dem Plan!“ Er hatte nur einen Moment zu spät reagiert. Das würde er bereuen! Er wurde von einer unbändigen Wut ergriffen. Er stellte sich mitten auf die Steintafel und hob die Hände, der Boden zitterte und die Tafel löste sich aus dem Boden. Ächzend und knirschend erhob sie sich mit ihrer Last. Die Decke der Höhle wurde nun vollends zerstört.
 

***
 

„Erhebe dich, mein Sohn!“

Er hörte diese Stimme, sie kam ihm bekannt vor. Er blinzelte und er sah hellen Sandstein. Er lag auf dem Dach eines Gebäudes. Langsam rappelte er sich auf und erblickte den der Gesprochen hatte. Es war die rothaarige, dunkle Gestalt dessen, was mal sein Vater gewesen war.

„Dir steht die Macht der ägyptischen Götter zu! Und du sollst sie bekommen! Und wenn du diese Gabe akzeptiert hast, dann kannst du herrschen.“ Er deutete auf eine Gestalt, die ebenfalls am Boden lag. Sie war bewusstlos. „Sie enthält den Schlüssel zum Thron! Du musst ihn dir nur holen.“
 

Er blickte von oben herab auf den leblosen Körper. Eigentlich hatte sie es ja verdient. Sie war eine Lügnerin und obendrein die Schwester dieses Banditen. Aber er zögerte dennoch. Er hatte diese Nacht nicht vergessen, ihre Berührungen,… wenn er daran dachte, erschauerte er trotz der Hitze der hochstehenden Sonne Ägyptens. Und doch hatte sie ihn verraten, sie hatte ihn betrogen und ihn dem Dieb ausgeliefert…
 

„Worauf wartet Ihr?“ rief der Finstere ungeduldig. Er erwartete Bakuras Zorn, da er sein Verbot missachtet hatte, das Mädchen zu opfern, um an ihre Macht zu gelangen. Aber es war nun mal nötig! Er hatte etwas Zeit geschunden, indem er sie auf das Gelände dieses Tempels gebracht hatte, aber es würde nicht mehr lange dauern. Wie aufs Stichwort bebte plötzlich der Boden. Es lief ihnen die Zeit davon, die Auferstehung stand kurz bevor!
 

***
 

Eine Art schwarzer Nebel hüllte alles gänzlich ein. Während finstere Wolken aufzogen und die Wüste verdunkeln. Es war düster, und die Vorahnung dessen, was geschehen wird, legte sich über den Pharao und seine Wächter. Das Erdbeben verschlimmerte sich zunehmend und es flogen durch den aufkommenden Wind Sand und kleinere Gesteinsbrocken durch die Luft. Bakura lachte laut auf und ließ die Steintafel weiter schweben. Ein Wirbel aus Steinen und Geröll umschwirrte ihn und seine Stimme klang dämonisch. „Das Zeitalter der Finsternis ist angebrochen! Und wenn ihr Diabound schon mächtig und furchteinflößend fandet, dann lernt nun den mächtigen Zorc kennen!“ Wie gerufen erschien hinter ihm seine persönliche Kreatur und unterstrich seine Worte.
 

Erschrockenheit sprach aus den Gesichtern der Anwesenden, als sich plötzlich sowohl Bakura als auch seine Bestie in Luft auflösten. Ein roter Lichtstrahl schoss aus der Tafel in den Himmel, erzeugte dort einen Wolkenstrudel und wurde dann zurück auf die Steintafel reflektiert, welche zersprang und die Milleniumsgegenstände in alle Himmelsrichtungen verteilte. Hier und da riss der Boden auf, gewaltige Spalten bildeten sich und spuckten Feuer wie Vulkane. Aus den Flammen und einem grellen, rotschimmernden Licht erhob sich eine Bestie unbeschreiblichen Ausmaßes. Sie war pechschwarz mit rubinrot glimmenden, schlangenartigen Augen und gewaltigen Reißzähnen. Hörner ragten aus seinem Kopf und ein Drachenkopf aus seiner Brust mit dem dazugehörigen Schwanz auf dem Rücken.. Die schwarzen Schwingen entfalteten sich. Der allmächtige Zorc, der Erschaffer des Schattenreiches, war auferstanden. Schnurstracks bewegte er sich auf die Hauptstadt und den Palast zu, und ließ dabei die im Vergleich zu ihm ameisengroßen Menschen am Boden außer Acht, welche panisch kreischten und um ihr Leben rannten.

Ich werde meine Meinung nicht mehr ändern...

„Jetzt tu es endlich!“ schrie der Maskierte seinen Sohn an. Doch dieser stand immer noch unschlüssig da. Er wusste nicht, was zu tun war. Die am Boden liegende Nala wurde langsam wieder wach und erhob sich zitternd. Verwirrt blickte sie sich um, bis ihr Blick an Seto hängen blieb. Schmerz spiegelte sich in ihren Ozeanaugen. Aber Setos Aufmerksamkeit wurde auf einen schwarzen Riesen gelenkt, der direkt auf sie zukam.
 

Aknadin begann zu zittern, es war zu spät. Zorc war auferstanden. „Wie konntest due es wagen! Spüre nun meine Wut!" Der Herr des Schattenreiches sprach mit einer Stimme, ähnlich der Bakuras, aber sie war extrem verzerrt. Der Drachenkopf auf seiner Brust öffnete sein Maul, und mit einer Attacke war der ehemalige Hohepriester zu Staub zerfallen. Setos Reaktion darauf war eindeutig. Er senkte den Blick und schaute stumm auf den Boden. Sein Gesicht zeigte keine Regung. Sein Vater, oder das was er mal gewesen war, war gerade vernichtet worden. Aber er kam einem nicht traurig oder niedergeschlagen vor. Es schien Seto völlig gleichgültig zu sein.
 

Der Pharao und die anderen folgten geschwächt der Spur der Zerstörung. Sie sammelten sich vor dem Stadttor und griffen zusammen mit der Königlichen Armee und allem was sie aufbringen konnten, den Finsteren an. Doch Speere erreichten ihn nicht und Steinbrocken, welche mit Katapulten auf ihn geschleudert wurden, verglühten, bevor sie seine Haut berührten.
 

„Er ist zu mächtig für uns…“ in Isis Stimme lag die pure Angst, als sie beobachteten, wie Zorc unaufhaltsam immer weiter lief. Und die anderen wussten, dass sie Recht hatte.
 

Sie versuchten es mit ihren besten Monstern, aber selbst die Ägyptischen Götter konnten nichts ausrichten, und wurden in Stein verwandelt.
 

***
 

Von der Tempelruine aus beobachtete Seto wie gelähmt das Schauspiel, welches sich ihm bot. Sein Zuhause war gerade in Gefahr und seine Freunde kämpften erbittert. Aber er war machtlos. Der Hohepriester konnte es nicht verhindern, und diese Gewissheit legte sich wie ein schwarzer Schleier auf sein Herz.
 

Nala beobachtete ihn aufmerksam und sie wusste sich nicht zu helfen. „Seto…“ In ihren Augen funkelte eine Träne. Er drehte sich zu ihr um und strafte sie nur mit verächtlichen Blicken. Das würde er Nala nie verzeihen.
 

***
 

Nein, das erträgst du nicht länger, er durfte dich nicht länger so ansehen. Die Worte Mahads klangen noch in deinem Kopf. Der alte Pharao war unschuldig und euer Dorf war abgrundtief böse gewesen. Die meisten hatten ihr Schicksal offenbar verdient. Und du konntest nicht zulassen, dass sich die Geschichte wiederholte und nun die Hauptstadt dem Erdboden gleichgemacht wurde. Diese Menschen konnten ebenso wenig etwas dafür, wie die Bewohner von Kul Elna. Sie würden dadurch auch nicht mehr lebendig, und wenn ihr alles vernichtet, wärt ihr keinen Deut besser.
 

Du wankst zitternd Richtung Hauptstadt, Seto ließ dich ziehen. Er war zu sehr mit sich selbst beschäftigt und im Grunde interessierte es ihn auch nicht. In Reichweite von Zorc bleibst du stehen. Da er sich mit Bakura verbunden hatte, warst du dir sicher, dass du seine Aufmerksamkeit auf dich ziehen konntest.
 

„Bruder, hör auf!“
 

„Was?“ Er klang wütend und seine rubinrot glühenden Augen funkelten sie zornig an. „Nala, wir haben es fast geschafft! Unser Dorf ist so gut wie gerächt! Reiß dich zusammen!", ertönte es.
 

***
 

Die Augen aller Anwesenden waren auf dich gerichtet. Die Soldaten, welche auf den Stadtmauern die Verteidigung aufrecht erhielten, stoppten und wandten sich dem Geschehen zu. Der Pharao und sein Gefolge beobachteten gespannt was da passierte. Sie waren verwundert darüber, dass ausgerechnet die Schwester Bakuras sich nun gegen ihn erhob. Und auch Seto konnte es sich nicht verwehren und schaute auf die junge Frau.
 

***
 

„Es ist nicht richtig. Wir gehen zu weit.“ Du sprichst diese Worte ruhig aber bestimmt.
 

„Du warst dabei! Du hast gesehen, was die getan haben! Sie haben es verdient."
 

„Aber es ist so wie es ist. Wir sollten das Unrecht, dass uns widerfahren ist, nicht mit der Zerstörung der Welt rächen, das ändert nichts. Und außerdem…“ Du stockst und schluckst sämtliche Zweifel deines Vorhabens hinunter „…liebe ich Seto und kann nicht zulassen, dass ihm etwas zustößt…“ Deine Stimme erstarb.
 

„Lügnerin!“ schrie Seto herüber. „Wie schon die ganze Zeit, du hast mich nur belogen…“ Tränen glitzerten auf seinen Wangen und tropften auf den trockenen Boden. Der heiße Wüstensand ließ sie bereitwillig verschwinden.
 

„Nein, es ist wahr.“ Schluchzt du.
 

„Es reicht, Nala. Ich hätte nie gedacht, dass du uns so verraten würdest! Du verrätst dein Dorf und unsere Eltern! Wir sind fast am Ziel, und du wirst mich jetzt nicht Aufhalten! Ich habe zulange auf diesen Moment gewartet.“ Ein Wink mit seiner gewaltigen Pranke und ein Luftstoß riss dich von den Füßen. Schmerzhaft schlägst du auf dem steinigen Boden auf, und bleibst dort einige Zeit liegen. Zittern erhebst du dich auf alle Viere und schließlich stehst du mit bebendem Körper auf. Deine Lippe ist aufgeplatzt und du blutest, dein Körper ist übersät mit diversen Schrammen und Kratzern. Dein rechter Arm schmerzt so sehr, dass du ihn mit deiner linken Hand umfasst und du spürst eine unglaubliche Wut in dir aufsteigen.
 

„Es ist zu spät, ich liebe ihn, und werde meine Meinung nicht mehr ändern.“, knurrst du. „Und nun werde ich alles daran setzten, dass du nicht erfolgreich bist.“ Entschlossen reckst du dein Kinn nach vorne. Du verschnaufst einen Moment, denn dein Körper schmerzt und dein Kopf droht zu bersten.
 

„Wenn du gegen mich kämpfst, wird das dein Verderben!"
 

Du ignorierst die kreischende Gestalt direkt vor dir. „Seto, glaub mir bitte!“ Rufst du verzweifelt, dem Mann, der nach wie vor am Tempel stand, zu, doch er schüttelt nur traurig den Kopf.
 

Es schmerzte, das zu sehen, aber du hattest einen Entschluss gefasst und du könntest dich selbst nicht mehr ertragen, wenn du dich davon jetzt abbringen lassen würdest. Ein seeliges Lächeln erschien auf deinem Gesicht. Du kamst mit dir selbst wieder ins Reine. Nach stundenlangem Grübeln und Bangen, ob eure Pläne und eure jahrelange Wut begründet waren, hattest du deine Entscheidung getroffen und sie war gut.
 

„Dann muss ich es dir beweisen…“ Du schließt die Augen und konzentrierst dich. Alle Ereignisse der letzten Tage stürmen noch einmal auf dich ein. Alle Gedanken und Gefühle lässt du noch einmal Revue passieren, deinen Körper und deinen Geist durchströmen und ihn komplett einnehmen. Eine helle Aura umhüllt dich. Du leuchtest und weißes Licht umspielt deinen Körper und nimmt dich zur Gänze ein.
 

„Da, seht doch, was geschieht mit ihr?“, rief der Pharao verblüfft. Viele entsetzte Blicke waren nach wie vor auf dich gerichtet.
 

Wind kommt auf und fährt dir durch die Kleider. Ein Sturm schickt immer stärkere Windböen. Sie peitschen dir um den Körper. Blitze zucken aufgeregt durch die dunkle Wolkendecke und kündigen an, dass bald etwas geschehen wird. Ein gewaltiger Donnerschlag ertönte. Mitten im Auge des Unwetters stehst du sicher und fest, als gäbe es nichts, was daran etwas ändern könnte. Sand streicht um deine Füße, welchen der Wind aufgewirbelt hatte. Dein Schleier flog weg weg und enthüllt deine mittlerweile zur Gänze silbrig weiß gewordenen Haare. Bei diesem Anblick weiteten sich Setos Augen. Das gleißende Silber hebt und senkt sich, und Strähne um Strähne tanzt durch die Luft. Dann reißt der Wind dir deine Kleider weg und du Leuchtest ganz in strahlendem weiß. Als ob du den Platz der Sonne einnehmen wolltest, um die Dunkelheit zu vertreiben. Nur deine Augen stechen noch strahlend blau hervor. Ihre Farbe gleicht der Tiefe des Meeres und dem schimmernden Eis eines Gletschers.
 

„Ich werde das beenden…“, hauchst du, doch es ist nicht deine Stimme. Sie klang anders als sonst, fast schon sphärisch, und ertönte über den ganzen Kampfplatz. Dann breitest du mit einem Ruck die Arme aus und verwandelst dich in deinen Drachen. Körperteil für Körperteil wandelte sich, wurde größer und Kräftiger. Lange klauenbestückte Pranken erschienen dort wo einmal zarte Hände und Füße waren. Aus einem mächtigen, muskulösen Rumpf auf dem die Schuppen glänzten, brachen gigantische Flügel heraus. Die Kreatur ist größer als gewöhnlich. Dein aktuelles Gefühlschaos hat ihn wachsen lassen und deine Wut hat ihn genährt. Und noch etwas war anders. Er war nicht mehr schwarz wie die Nacht, sondern strahlend weiß, Perlweiß, nur die Augen waren nach wie vor Blau; Eisblau und kalt. Dein Herz und deine Ansichten hatten sich ganz gewandelt und somit auch deine Kreatur. Deine Absichten waren nicht mehr Böse, sondern nun wolltest du die Dunkelheit besiegen.
 

Seto konnte den Blick nicht von dir wenden. Er verstand nicht, was er da sah. Zorc schrie zornig von unten herauf. „Was soll das? Was ist mit dir passiert?"
 

Du wirfst ihm einen vernichtenden Blick zu. Dann breitest du deine Flügel aus und erhebst dich mit einem markerschütternden Schrei in die Lüfte. Du nimmst deinen Platz ein, und der befindet sich zwischen dem Palast und Zorc.
 

„Du kannst mich nicht besiegen!“, rief er mit einer unheimlichen Stimme. „Auch wenn dein Drache sich verändert hat, er wird nie stärker sein als ich!" Und er hatte recht. Er war weitaus größer und mächtiger als du. Du wusstest um deine Chancen, aber was hattest du für eine Wahl? Deine Antwort war nur eine Attacke, dein Maul öffnet sich und ein weißer Lichtstrahl trifft die gewaltige Bestie. Doch diese stand unbeeindruckt da und lachte.
 

„Ich habe es dir doch gesagt!" Zorcs Lachen hallte durch die Luft wie Peitschenhiebe. „Du kannst den Fürst des Schattenreiches nicht bezwingen!"

Eiskalte Blaue Augen

Der Dunkle war sich seiner Überlegenheit deutlich bewusst. Und auch Nala war es. Sie wusste, dass ihre Chancen gleich Null standen, aber hatte sie eine Wahl? Was blieb ihr noch? Bakura hatte sich dem Bösen verschrieben und Seto wandte sich von ihr ab. Sonst hatte sie niemanden auf der Welt. Und wenn die beiden Personen die ihr am Meisten bedeutet hatten ihr nicht mehr nahe waren, dann war ihr auch egal was mit ihr passieren würde.
 

„Es ist vorbei!“ schrie der Allmächtige und Griff mit einem Markerschütternden Gebrüll an. Das riesige Drachenmaul auf seiner Brust spie einen Feuerstrahl vermischt mit schwarzen Schatten welche den weißen Drachen direkt am Körper trafen. Sie hatte keine Möglichkeit gehabt dem auszuweichen. Sie wurde zurückgeschleudert und riss einen großen Teil der Stadtmauer mit sich. Gesteinsbrocken flogen umher und man hörte Menschen schreien, welche versuchten sich vor ihnen zu schützen. Nala setzte nun zum Gegenschlag an. Da ihre Attake nicht gebracht hatte versuchte sie einen Angriff mit direktem Körperkontakt. Blitzschnell flog sie auf ihn zu und versuchte mit ihren Messerscharfen Zähnen zuzubeißen, aber es gelang ihr nicht denn Zorg gelang es sie am Hals zu packen und zog sie zu sich.
 

„Warum versuchst du es überhaupt?“ Eiskalte blaue Augen funkelten ihn nur bedrohlich an und der Drachenkörper zitterte. „Es ist jammerschade, aber du hast es ja nicht anders gewollt!“ Er holte weit aus und schleuderte sie mit einer kraftvollen Bewegung davon. Sie flog ein gutes Stück und schlug dann auf dem Boden auf. Ein wenig schliff sie noch über den unebenen Boden und blieb denn regungslos liegen. Völlig erschöpft, mit Schrammen und Kratzer übersäten, ihre Augen waren halb geschlossen, wusste sie, dass sie geschlagen war.
 

***
 

„Nala“ rief Seto vom Boden aus. Der weiße Drache hob schwach und kaum merklich seinen langen, geschwungenen Hals. Die Perlmuttschuppen glänzten und er blickte ihn müde mit seinen Eisaugen an.

Er wusste um die Chance die sie im Kampf gegen Zorc hatte. Sie konnte nicht gewinnen. Das war ihr Tot. Und er wollte nicht, dass sie das tat, weil sie Schuldgefühle plagten und sie ihm etwas beweisen wollte. Die Änderung der Farbe ihres Monsters bewies ihren Wandel, denn die Gefühlswelt und das Herz beeinflussen maßgeblich die Kreaturen die darin lebten.
 

„Ich liebe dich auch!“ schrie er und weitere Tränen liefen ihm übers Gesicht. „Du hast dich verändert, zum Guten, ich glaube dir!“ Er wollte ihr einfach nur sagen, was er empfand. Er konnte es einfach nicht länger zurückhalten.
 

***
 

Das Gesagte wehte Warm zu dir herüber. Der Eisige Blick bekam etwas zärtliches, denn seine Worte waren Balsam für deine Seele und sie breiteten sich wie eine Schockwelle in deinem ganzen Körper aus. Mit letzter Kraft erhebst du dich. Zitternd hälst du dich auf deinen Beinen. Aber deine Kraft kehrte zurück. Es pulsierte und arbeitete in deinem Körper und er begann zu wachsen. Du wurdest größer und mächtiger und blicktest nun von Oben auf Zorc herab.
 

„Freu dich nicht zu früh…“ waren deine Worte. Während sie verhallten startest du erneut einen Angriff und tauchtest ihn in strahlend helles Licht gestärkt von der Liebe des Mannes den auch du liebst. Und diesmal schrie Zorc wie am Spieß und langsam wurde er kleiner und verschwand schließlich und mit ihm Bakura. Die Sonne brach durch die dichte Wolkendecke, die Dunkelheit war besiegt. Und der Weiße Drache leuchtete angestrahlt von der Sonne noch heller. Plötzlich ein Lichtblitz und der Drache Zerfiel zu weißen und blauen Sternen, welche auf Seto und die Stadt herunter rieselten.
 

***
 

Das Volk jubelte und freute sich über den Sieg und auch der Pharao war erleichtert und eilte zu dem sprachlosen Seto.

„Wo…Wo ist sie?“ stammelte er und blickte unverwandt auf die Stelle wo sich bis eben noch Nalas Drache befand.

„Ich weiß es nicht.“ Antwortete der Pharao „Aber sie hat uns gerettet.“

„Ich muss sie suchen.“ Zittern versucht er ein paar Schritte vorwärts zu gehen aber es fiel ihm schwer. Der Pharao griff ihm unter die Arme und stützte die nächsten Gehversuche.

„Dort hinten Seto!“ ruft er und deutet auf eine Stelle unter einer Palme. Die Staubwolken hatten sich gelegt und man sah nur etwas silbrig Schimmerndes am Boden liegen.

Sie gingen darauf zu und sahen dort den Leblosen, nackten Körper von Nala. Ihre Haut leuchtete nicht mehr, sie wirkte sogar noch blasser als sonst. Ihre Haare waren nach wie vor silbrig weiß und bedeckte einen Großteil ihres Oberkörpers und fielen ihr ins Gesicht. Ihre Augen waren geschlossen. Nun löst sich der Priester vom Pharao und nahm seinen Umhang ab und um ihn ihr überzuwerfen.

„Ist sie… ist sie tot?“ seine Stimmer erstarb. Der Pharao erschien neben seinem Freund und legt ihm die Hand auf die Schulter.

„Nein Seto, sie Atmet noch. Aber sie ist sehr schwach, sie braucht Hilfe.“

Er hob sie hoch und trug sie, selbst wankend, zum Palast. Dort angekommen rief er die besten Heilerinnen und Ärzte der Stadt.
 

***
 

Wie angestochen lief Seto vor seinen Gemächern, auf und ab, wartend auf die Diagnose. Die Heiler waren nun schon seit Stunden bei Nala, welche in seinen Räumen behandelt wurde. Seine eigenen Wunden waren ihm egal. Essen wird ihm angeboten aber er lehnt ab. Ein paar Mal schaut der Pharao vorbei und fragt nach Neuigkeiten. Doch auch ohne dass der Priester antwortet verstand er und zog sich zurück.
 

Endlich nach einer Ewigkeit trat eine Heilerin heraus und winkte den jungen Mann zu sich.

„Was ist los mit ihr, wird sie wieder gesund? Bitte sagt mir alles, könnt ihr etwas für sie tun?“

„Beruhigt euch Meister Seto, sie erholt sich, es war einfach zu viel für sie. Diese Enorme Kraftanstrengung, der Stress und die Angst, der Druck sie haben fast ihre vollständige Energie gekostet, sie braucht Zeit und vor allem in ihrem Zustand. Aber sie wird wieder, seid unbesorgt sie braucht nur Schlaf.“ Sie lächelte ihn sanft an.

Im ersten Moment war er unheimlich erleichtert das zu hören. Ein ganzes Gebirge fiel ihm vom Herzen. Doch Moment…

„Vielen Dank für eure Bemühungen. Doch von welchem Zustand sprecht ihr?“ fragte er verwundert. „Ist es sehr ernst? Ist sie krank?“

„Sie ist in freudiger Erwartung, die Götter haben sie mit einem Kind gesegnet, es ist wohlbehalten und wird sich, nach allem was wir momentan sagen können, gesund entwickeln, es ist ein Wunder nachdem was sie durchgemacht hat.“

Dem Wächter klappte die Kinnlade herunter und er brachte kein Wort heraus.

„Wollt ihr zu ihr? Vielleicht hilft ihr eure Anwesenheit, wenn ihr Nala eben so viel bedeutet wie sie euch Meister Seto.“ Sich lächelte Wissend.

Langsam wie in Zeitlupe betrat er den Raum, sie lag in seinem Bett, die anderen Heiler waren gegangen. Sie atmete ruhig und schlief immer noch tief und fest. Langsam legt er seine Hand auf ihren Bauch und auf einmal durchdrang ihn ein wohliges Gefühl. Konnte es sein das er der Vater des Kindes war? Bei dem Gedanken umspielt ein Lächeln seine Lippen.

Der Pharao trat hinter seinen Freund und erkundigt sich nach den Fortschritten, er blickte auf seine Hand und ihren Bauch und sah ihn fragend mit hochgezogener Augenbraue an.

„Ich weiß es nicht ob ich der Vater bin.“

„Wärst du es gern Seto?“

„Ja“ er lächelt immer noch. „Liebend gern.“

„Du…bist…es.“ Schwach, wie ein leises Säuseln des Windes hauchten ihre Lippen diese Worte. Dann schlug sie langsam ihre Augen auf. Sie waren immer noch von dem Wunderschönen Blau wie er es kannte und wie die Augen des weißen Drachens.

„Ich liebe dich Nala und es tut mir leid was ich zu dir gesagt habe, ich dachte du hättest mich hintergangen aber nachdem du uns alle gerettet hattest mit dem Risiko dein eigenes Leben und das des Kindes ins dir zu verlieren…“ Er brach ab, er hatte so schnell und aufgeregt gesprochen, dass seine Stimme sich fast überschlagen hatte.

Sie hob langsam eine Hand und legte sie auf seine Wange. Ein sanftes Lächeln erschien auf ihren Lippen und sie weinte vor Freunde. „Ich dich auch.“

Er beugte sich zu ihr hinunter und ihre Lippen versanken in einem Kuss.

Frieden

„Papa, Papa, bist du bald fertig?“

Ein zehn jähriger Junge mit braunem zerzaustem Haar lief aufgeregt in den Thronsaal. Entsetzt drehten sich die Wachen und alle Anwesenden um. Aber das störte ihn nicht. Unbeirrt setzte er seinen Weg fort.

„Warte du kannst doch nicht…“ Zu spät, seine Mutter hatte ihn nicht aufhalten können. Schwer atmend erschien sie am Eingang zu der großen Halle. Sie war ihm schon quer durch den Palast gefolgt.

„Entschuldigt Pharao, ich war zu langsam.“ Sie beugte Ihren Oberkörper nach vorn und senkte den Kopf zur Entschuldigung. Doch der König lächelte nur.

„Nein, nein Schatz ich habe ihm versprochen heute mit ihm auszureiten und zu trainieren, er kann’s einfach nicht erwarten.“ Der großgewachsene brünette Mann, welcher direkt neben dem Pharao stand lachte. Und Nala blickte verlegen in die Blauen Augen ihres Mannes.

„Wir reden sowieso schon viel zu lange, das wars für heute.“, stellte der Pharao fest und winkte die anderen Stabsmitglieder hinaus.

„Wie wärs wenn ich euch begleite?“, er grinste schelmisch. „Ich kann dir auch ein paar Tricks zeigen, was hälst du davon Bakura?“ Der Junge kam freudestrahlend auf seinen adeligen Patenonkel zugerannt und setzte sich auf seinen Schoß. „Oh ja Onkel Atem.“

Nala gesellte sich zu den dreien, griff sich immer noch leicht außer Puste an den Kopf und warf dann ihr silbernes Haar nach hinten. „Ich glaub mein Sohn ist der einzige der den Pharao beim Namen nennt.“

„Wenn es sonst keiner tut.“ Der König lachte herzlich und kitzelte Bakura bis er vor Lachen nicht mehr konnte.
 

***
 

Die drei Männer machten sich auf den Weg zu den Ställen und du schaust ihnen gedankenverloren nach. Du warst glücklich so wie es gelaufen ist. Du vermisst deinen Bruder aber seine Taten und Auffassungen nicht. Du hattest deinen Frieden mit deiner Vergangenheit und dem Geschehenen gemacht. Er hatte es nicht geschafft, dennoch hast du deinen Sohn nach ihm benannt.

Du gehst auf den großen Balkon des Palastes und beobachtest die drei Reiter, die in die Wüste hinaus entschwanden. Du schließt die Augen und du genießt den Moment, der Stille und des Friedens. Ein Frieden nicht nur hier, sondern in ganz Ägypten.

Ein Frieden geschaffen vom weißen Drachen mit Eiskaltem Blick.
 

***********************************************************************

So das wars nun mit dieser Story, ich hoffe sie hat euch gefallen und das Ende war nicht zu schnulzig :)

Vielen Dank an meine Kommentatoren jon_dt_9, JDee und vor allem fahnm und die, die diese FF in ihrer Favo-Liste aufgenommen haben

- --Marana--

- DreamWings

- fahnm

- JDee

- jon_dt_9

- JSK5017

- MaiKujaku

- pinkimaus

- Reena89

- Zero_Silver.

Glg Eure Bloona und wenn ihr Bock auf was Lustiges habt, dann schaut doch mal hier rein:

http://www.fanfiktion.de/s/4f4a7fb8000235e30660714a/1/YGO-Und-die-eiskalten-Wahrheiten



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2013-12-22T02:35:31+00:00 22.12.2013 03:35
Schönes Ende^^
Von:  fahnm
2013-12-22T02:35:06+00:00 22.12.2013 03:35
Schönes Kapi
Von:  fahnm
2013-11-19T23:23:43+00:00 20.11.2013 00:23
Hammer Kapi
Von:  fahnm
2013-10-23T20:59:31+00:00 23.10.2013 22:59
Hammer Kapi^^
Von:  fahnm
2013-10-01T21:20:15+00:00 01.10.2013 23:20
Also das hat er vor.
Und ich kann mir denken was er nun vorhat.
Das Kapi ist klasse
Von:  JayDe
2013-09-16T16:52:43+00:00 16.09.2013 18:52
Ich bin schon gespannt wie es weiter geht!
Von:  fahnm
2013-09-15T21:16:58+00:00 15.09.2013 23:16
Jetzt ist es raus.
Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter gehen wird.
Von:  fahnm
2013-08-28T20:22:49+00:00 28.08.2013 22:22
Hammer Kapi^^
Was hat Bakura jetzt wieder vor?
Es bleibt spannend
Von:  fahnm
2013-08-14T23:34:56+00:00 15.08.2013 01:34
Klasse Kapi^^
Von:  fahnm
2013-07-31T18:24:31+00:00 31.07.2013 20:24
Klasse Kapi^^


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