Zum Inhalt der Seite

Der Schrein der Himmel

Sess x Kag
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, jetzt gehts gegen Hakai :) Ich hoffe, es geht euch danach besser! Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

26 – Schlachtenlärm

Siegessicher zog Hakai mit seinem Heer durch die Nacht, immer weiter auf den Schrein der Himmel zu. Er hatte tausende von Dämonen um sich gesammelt, er wollte auf Nummer sicher gehen, dass der Tempel auch wirklich dem Erdboden gleichgemacht werden würde. Seine Gefolgschaft bestand zum großen Teil aus niederen Dämonen, die teils aus Angst teils aus Dummheit ihm folgten. Er hatte es sogar geschafft einige Oni zu beschwatzen für ihn zu kämpfen und hatte ihnen das Fleisch der Miko in Aussicht gestellt. Diese ungleiche Armee war ihm zwar nicht treu ergeben, aber als Kanonenfutter würden sie allemal genügen, dachte sich Hakai. Er selbst hielt sich wie immer im Hintergrund und ließ sich von zwei gewaltigen Erdgeistern flankieren.
 

Kurz vor der Dämmerung sahen sie den Giebel des Haupthauses des Heiligtums hintern den Wipfeln des düsteren Waldes auftauchen. Der Morgen tauchte alles in ein blutrotes Licht, seine Kämpfer zogen lange Schatten auf den Tempel. Am Ende der Treppe, die zu dem Schrein hinaufführte funkelte etwas im Licht der aufgehenden Sonne. Hakai traute seinen Augen kaum, dort stand die Miko, die er so sehr hasste, kampfeslustig mit gezogenem Schwert! Er war erstaunt sie so zu sehen, ging er doch davon aus, dass er sie mit dem Mord an ihrem Gefährten gebrochen hatte. Und nun stand sie stolz wie eh und je an der Spitze ihres Tempels und schien auf ihn zu warten! Aber schnell gewann Hakai seine Fassung zurück. Sollte sie doch, dachte er abfällig, sie war allein und er führte eine Armee von hunderten Youkai an. Da würde ihr auch dieses grotesk große Schwert nichts helfen. Und für ihren merkwürdigen Bogen hatte er ja seine Armee…
 


 

Kagome wusste nicht mehr wie lange sie schon an der Spitze ihres Tempels wartete. Die Kampfeslust loderte in ihr ungeduldig und ihre dämonischen Kräfte schrien nach Blut und Verderben. Die Sonne eroberte immer mehr des Platzes mit ihren Strahlen und der große Feuerball zeigte sich nun in seiner vollen Pracht am Himmel. Kagome zuckte aufgeregt zusammen. Sie spürte endlich etwas! Eine gigantische Wolke Youki bewegte sich auf ihre Position zu.
 

Grimmig lächelnd wog sie das schwere Schwert in ihren zierlichen Händen. Ihre Vorfreude schien auf das Metall überzuspringen, Tessaiga schien zu vibrieren. Sie hatte keine Angst, egal was nun aus dem Wald treten würde, ob Mensch, ob Dämon oder Bestie, sie würde sich dem stellen und bis zum letzten Atemzug kämpfen. Langsam drang der Lärm des marschierenden Heers an ihr Ohr. Kagome legte sich den Bogen nun um die Schultern, um besser Tessaiga führen zu können. Wichtig war aber weiterhin, dass sie Kontakt zu dem Bogen hielt, damit das Youki frei fließen konnte.
 

Mit wilden Kampfschreien auf den Lippen brachen die ersten Youkai durch das Unterholz und stürmten auf die Treppe hinauf zum Schrein zu. Kagome rief sich alles ins Gedächtnis was Inuyasha über die Handhabung Tessaigas erzählt hatte. Sie konzentrierte sich voll auf die Aura, die die Angreifer verströmten. Ihr früherer Kampfgefährte hatte ihr oft von der Windnarbe erzählt, daher wusste sie nun wonach sie zu suchen hatte. Der heranstürmende Mob hatte in der Zwischenzeit die beiden ersten Shintotore passiert. Hektisch flog ihr Blick durch die Luft, immer auf der Suche nach dem Schnittpunkt der beiden Auren. Ein flackerndes Leuchten fiel in ihr Auge und blendete sie einen Moment. Da war sie, die Reibungsfläche der beiden Auren. Ungezügelte Energie entlud sich blitzartig an ihr, das war der Punkt, den sie zu treffen hatte. Sie hob das Schwert keinen Moment zu spät. Die Angreifer waren nur noch wenige Schritte von ihr entfernt, als gleißende Lichtblitze sie plötzlich in Stücke rissen. Die Kraft der Windnarbe jagte den Aufgang des Tempels hinab und hinterließ eine breite Schneise der Verwüstung im Wald und in den Reihen von Hakais Getreuen.
 

Keuchend hielt Kagome das mächtige Schwert in der Hand und sah zufrieden auf die Klinge. Ihre Muskeln brannten, es hatte sie unglaublich viel Kraft gekostet der wilden Kraft der Windnarbe eine Richtung zu geben. Sie war völlig außer Atem. Oft würde sie die Windnarbe nicht nutzen können, sie musste sie klug einsetzen. Sie steckte das Schwert vorerst in seine Scheide an ihrem Gürtel und nahm den Bogen von ihrer Schulter. Keine Sekunde später lag ein Pfeil auf der Sehne und flog in einem hellen Lichtschweif in die vielen Angreifer hinein.
 


 

Was war das bitte für eine Kraft, die sein Heer soeben dezimiert hatte? Welche Überraschungen hatte diese verfluchte Miko noch zu bieten? Hakai stand verwirrt in mitten der Zerstörung und sah fassungslos den Hügel hinauf. Er selbst hatte es knapp geschafft sich mit einem Sprung zu retten, die beiden Oni zu seiner Seite vergingen in dem zerstörerischen Licht, dass seinen Ursprung in dem seltsamen Schwert der Miko hatte. Er würde weiter vorsichtig sein müssen, wer konnte schon ahnen was die Trickkiste der Priesterin noch zu bieten hatte. Aber es schien seine Gegnerin viel Kraft gekostet zu haben. Sie stand schnaufend vor dem Tempel und steckte das Schwert in den Gürtel. Oft würde sie das nicht machen. Seine Karten waren wohl doch nicht so schlecht wie eben gedacht. Sie war eben doch nur ein Mensch und als Mensch verfügte sie nicht annähernd über die Kraft dämonische Waffen zu führen. Es war ohnehin seltsam, dass dieses Schwert ihr gehorchte. Aber selbst wenn sie darauf verzichtete, irgendwann würde sie sich der Übermacht beugen müssen. Sie war ein Mensch, ihre Kraft begrenzt. Er musste nur warten, bis sie erschöpft war…
 


 

Verdammt, dachte Kagome, es werden einfach nicht weniger und mir gehen die Pfeile aus! Auch ihre Kraft versiegte mit jedem Schuss den sie abgab mehr und mehr. Sie würde das nicht mehr lange durchhalten und das ohne auch nur zu Hakai durchgedrungen zu sein. Es waren einfach zu viele Dämonen, die er zu ihr den Hügel hinauf schickte. Sie konnten ihr zwar nicht wirklich gefährlich werden, aber ihre schiere Masse machte ihr zu schaffen. Reiß dich zusammen, ohrfeigte sie sich in Gedanken. Wenn sie Sesshoumaru rächen wollte, musste sie sich etwas einfallen lassen. Aber das einzige was ihr in den Sinn kam, war eine weitere Windnarbe heraufziehen zu lassen. Und ihre Kraft reichte auch nur noch für eine einzige. Aber was war die Alternative?
 

Wenn das ihr Schicksal sein sollte von einer Übermacht Dämonen überrannt zu werden, dann würde sie wenigstens so viele wie möglich mit in den Tod nehmen. Außerdem hatte sie gerade mit ihrem letzten Pfeil einen hässlichen, großen Oni geläutert.
 

Erschöpft hing sie sich wieder den Bogen um die Schultern und zog Tessaiga. Sie ließ ihre Sinne über das Schlachtfeld wandern; irgendwo musste sich Hakai verschanzt halten. Ihre letzte Chance auf Genugtuung war ihn zu finden und der Windnarbe die passende Richtung zu geben. Ganz am Ende des Heeres konnte sie schwach seine Präsenz fühlen. Der Feigling schien wirklich Angst vor ihr zu haben.
 

Ihre Muskeln protestierten heftig, als sie das schwere Schwert zu führen hatten. Kagomes Blick verschleierte sich immer mehr durch die immer größer werdende Erschöpfung. Ein letztes Mal konzentrieren. Dort war der Punkt. Auf einer Linie mit Hakai. Sie sammelte ihre Wut in ihrem Herzen, den Hass, den sie diesem Ränkeschmied gegenüber empfand. Nur noch ihr Wunsch nach Vergeltung hielt sie auf den Beinen. Sie würde all ihre Kraft in diesen Schlag legen. Tessaiga schien verstanden zu haben. Es pulsierte wild in ihrer Hand, wollte nun ebenfalls die Entscheidung. Mit dem Mut der Verzweiflung zerschnitt Kagome die Luft und ließ eine Welle der Zerstörung los.
 


 

Hakai hatte es auch diesmal geschafft den Tod zu entgehen. Im Gegensatz zu seiner Armee, deren Reste gerade desertierten. Die Attacke der Miko war stärker als zuvor, sie hatte wohl ihre letzten Kräfte mobilisiert. Seine Anhängerschaft war aufgerieben, die letzten Reste liefen nun um ihr Leben. Aber das war Hakai egal. Kagome war am Ende. Sie stütze sich auf ihr Schwert, konnte kaum noch stehen. Jetzt war der richtige Zeitpunkt für ihn gekommen in das Kampfgeschehen einzugreifen. Er würde ihr den Rest geben. Langsam schritt er auf dem Tempel zu, nahm ruhig Stufe für Stufe.
 

Kagome konnte ihren Kopf nicht mehr heben, sie hatte keine Ahnung, welche Zerstörung Tessaiga angerichtet hatte. Sie wunderte sich nur noch am Leben zu sein. Scheinbar hatte sie das niedere Dämonengewürm in die Flucht geschlagen.
 

„Na wie fühlt man sich so kurz vor seinem Tod“, drang plötzlich eine süffisante Stimme an ihr Ohr. Mit letzter Kraft hob Kagome ihrem Blick und sah, dass Hakai ihr lässig entgegen schlenderte. „Ich muss sagen, Miko, du hast gut gekämpft, bravo! Aber das hat nun ein Ende.“ Das darf nicht wahr sein, dachte Kagome, endlich stand sie dem Drecksack gegenüber und nun hatte sie keine Kraft mehr für einen Kampf. Denk nach Kagome, irgendwas muss dir einfallen, schalt sie sich innerlich. Hakai schien ihre Gedanken lesen zu können. „Ja das ist in der Tat bedauerlich, so völlig am Ende und ganz allein zu sein. Aber keine Angst, gleich wirst du wieder mit deinem Gefährten vereint sein.“ Der Gedanke an Sesshoumaru brachte Kagome nochmals dazu die letzten verbliebenen Kräfte zu bündeln. Sie durfte jetzt einfach nicht aufgeben. Verschwommen sah sie, wie Hakai seine Energie in einem kleinen Ball bündelte.
 

Kagome war wehrlos, sie hatte bis auf ein paar Sutras nichts mehr, was sich im Entferntesten als Waffe nutzen lassen konnte. Mit einem verklärten Blick nahm sie die geweihten Papierstreifen in die Hand. Was hatte sie noch zu verlieren?
 


 

Rin hatte zusammen mit Jinenji die übrig gebliebenen Bewohner des Tempels in das nächste Dort gebracht. Selbst dort, ein ganzes Stück vom Schrein entfernt, konnte sie das Beben der Windnarbe wahrnehmen. „Es hat angefangen“, sagte Jinenji. „Und Kagome ist alleine!“, rief Rin, „wir müssen sofort zu ihr!“ Jinenji nickte eifrig. „Sie muss das so geplant haben. Auf, vielleicht ist ihr noch zu helfen!“ Die beiden legten die kurze Entfernung im Laufschritt zurück, getrieben von der Angst um ihre Freundin. Ein zweites Beben erschütterte plötzlich den Wald und eine gewaltige Druckwelle holte sie von den Beinen. Irgendetwas musste passiert sein. Sie mussten in unmittelbarer Umgebung des Kampfes sein, also rannten sie so schnell sie konnten immer weiter. Völlig außer Atem traten sie aus dem plötzlich endenden Wald, der den Blick auf das Schlachtfeld freigab. Überall lagen zerfetze Leiber auf dem Boden, die Luft stank nach Blut. Dutzende Pfeile steckten im Boden zwischen den Gefallenen. Überall lagen die Reste zersplitterter Bäume. Was war nur passiert? „Wo ist Kagome?“, stellte Rin die entscheidende Frage.
 

Zusammen überquerten die beiden den Platz bis sie vor den Stufen hinauf zum Tempel zum Stehen kamen. Sie sahen gerade noch, wie jemand die obersten Stufen erklomm und dann ihren Blicken entschwand. Entsetzt sah Rin Jinenji an. „Hakai! Das war er! Und dort oben scheint Kagome zu sein. Los, wir müssen ihr helfen!“ So schnell die Beine trugen, rannten sie die vielen Stufen zum Tempel hinauf. Kaum kamen sie oben an, sahen sie wie Kagome in jeder Hand ein Sutra hielt.
 


 

„Wie niedlich, willst du mich wie einen kleinen Poltergeist nun hier austreiben?“ Belustigt sah Hakai auf den beschriebenen Papierstreifen, den ihm die Miko genau vor die Brust hielt. „Nein, ich werde dich bezahlen lassen für das, was du getan hast!“, zischte Kagome. Sie schloss die Augen und legte das Sutra in ihrer Linken sich selbst auf die Brust. Gleich bin ich bei dir, Liebster, dachte sie. Dann drückte sie den Bannzettel in ihrer rechten Hand Hakai auf die Brust.
 

Rin und Jinenji wurden geblendet von einem gleißenden hellen Licht, dass die beiden Todfeinde umfing. Hakais Schreie wurden immer leiser, bis sie völlig verstummten. Nach einigen Minuten verblasste das Licht und gab den Blick auf das Geschehen wieder frei. Von Hakai war nichts übrig geblieben, er musste wohl in dem Leuchten vergangen sein und Kagome lag regungslos am Boden. Rin war die erste, die sich aus ihrer Starre löste. „Oh bei den Göttern, das hat sie nicht wirklich getan!“ Sie lief sofort zu Kagome und kniete sich neben sie. Tränen schossen ihr sofort in die Augen. „Doch, das hat sie…“, flüsterte sie betreten. Nun war auch Jinenji bei ihr und sah sie verwirrt an. „Was hat Kagome getan? Was ist hier eben passiert?“
 

Schluchzend fing Rin an zu erklären: „Du hast doch die beiden Sutras gesehen. Kagome hat eine Verbindung zwischen sich und Hakai aufgebaut und ihre gesamte heilige Energie in ihn hineinfließen lassen. Sie hat ihn so geläutert. Nur ohne ihr Reiki kann eine Miko nicht leben, es ist sozusagen ihre Lebenskraft, die Kagome genutzt hat um Hakai zu besiegen…“ Schweigen breitete sich aus.
 

Unruhig ließ Jinenji seinen Blick über den Platz schweifen. Das durfte nicht sein, dass nach Sesshoumaru nun auch Kagome tot war. Plötzlich blieb sein Blick an dem Bogen der Himmel hängen, der einige Meter entfernt von Kagome auf der Erde lag. „Rin, könnte man Kagome vielleicht retten, wenn man ihr wieder heilige Kraft gibt? Ich verstehe nichts davon, aber das wäre doch ein Versuch wert.“ Mit verweintem Gesicht sah ihn Rin ungläubig an. „Wie willst du das machen? Wo willst du sie hernehmen?“
 

„So!“, sprach Jinenji und legte Kagome den Bogen auf den Körper. „Sie hat doch erzählt, dass er aus heiligem Holz ist…“ Beide knieten nun neben Kagome und warteten gespannt was passieren würde.
 


 

Als Kagome nach einiger Zeit wieder zu sich kam, war das erste was sie tat Jinenji und Rin jeweils eine schallende Ohrfeige zu verpassen. „Ihr Idioten! Warum habt ihr das gemacht? Warum habt ihr mich nicht sterben lassen können?“, schrie Kagome die beiden unter Tränen an. „Aber du…“, fing Rin an zu sprechen. „Nein! Was will ich in einem leeren Leben? Im Tod wäre ich mit meinem Gefährten vereint gewesen, jetzt bin ich hier wieder in einem wertlosen Leben gefangen.“ Mit leerem Blick sah Kagome in den freundlichen Morgen. Vögel flogen über ihre Köpfe und begannen ihr Lied zu singen. Doch in Kagome sang nichts mehr.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, noch zwei Kapitel übrig für Teil eins :)
Lasst wieder was da! Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2015-01-03T08:20:51+00:00 03.01.2015 09:20
Ha! Hakai tot und Kagome zurück im Leben. Ich kann ihre Reaktion ja verstehen, aber auch Rin und Jinenjis.^^
Von:  cindy-18
2014-04-26T15:47:09+00:00 26.04.2014 17:47
oh man die arme Rin sie wollte kagi doch nur helfen aber irgendwie versteh ich kagi ja ich hätte das auch nicht gewollt
aber deine ff ist der Hammer
Von:  Celine-jichan
2014-04-25T10:10:09+00:00 25.04.2014 12:10
Die zwei hahen es doch nur gut gemeint kagome. Aber ich kann sie verstehen.
Ja endlich ist dieser dreckskerl tot. Hast du gut gemacht kagome.
LG


Zurück