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Der Schrein der Himmel

Sess x Kag
von

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03 – Der Riese

Hallo zusammen, wie versprochen geht´s weiter!

Vielen Dank an alle für euer Interesse.
 

Mit der Zeit kehrte im Dort wieder der Trott des Alltags ein. Sowie die Natur mit Beginn des Frühlings aus ihrer Winterstarre erwachte und die Landschaft in den schönsten Farben strahlen ließ, ging es auch den Menschen, deren Herzen sich langsam vom dunklen Schleier der Trauer befreiten.

Kagome und Rin wohnten weiter in der kleinen Hütte und Kagome nahm sich nun der Ausbildung von Rin an. Sie ging mit ihr fast täglich in den Wald, um sie in Kräuter- und Pflanzenkunde zu unterrichten. Kaede hatte Kagome damals alles gelehrt, was sie über Naturmedizin wusste. Rins spirituelle Kräfte waren zwar nicht ganz so ausgeprägt wie Kagomes, aber trotzdem schaffte sie es einige Zauber und Bannsprüche zu erlernen. So konnte sie mittlerweile kleinere Dämonen läutern und Geister vertreiben. Aber sie schaffte es nicht genug ihrer Kraft in ihre Pfeile zu legen, um diesen ebenfalls eine läuternde Wirkung zu verleihen.
 

Der Tempel war mit der Zeit in einem etwas baufälligen Zustand und der Winter und seine Stürme waren nicht förderlich. Das Dach war undicht geworden, viele Holzteile waren morsch und der Schrein hatte insgesamt viel von seiner einstigen Erhabenheit verloren. Die beiden Priesterinnen konnten bisher aber immer nur einige kleine Reparaturen durchführen; ihnen fehlten Kraft, handwerkliches Können, Material und schlichtweg Zeit.

Trotz alledem war Kagome froh wieder hier zu sein. Es fühlte sich einfach richtig an, sie fühlte sich gebraucht und ausgefüllt von ihrer Arbeit. Endlich konnte sie wieder das tun, was sie am liebsten tat, anderen Menschen helfen und ihnen beistehen.
 

Eines Morgens saßen die beiden in ihrer Hütte und bereiteten aus den gesammelten Heilpflanzen Arzneien, als ein junger Mann aus dem Dorf völlig außer Atem herein stürmte: „Kagome-sama, ein Dämon! Er kommt auf das Dorf zu! Er ist riesig!“. Kagome blickte ihn ernst an. „Wo ist er jetzt?“ „Bei den Feldern östlich des Dorfes. Heute sind auch die Frauen und Kinder dort, wir bereiten gerade die Felder vor. Rettet sie vor diesem Ungeheuer!“ Sie drehte sich kurz zu Rin um und gab ihr letzte Anweisungen. „Bereite alles vor für eventuelle Verletzte. Leg Verbände zurecht und bereite heißes Wasser vor. Ich gehe und halte den Youkai auf.“ Rin nickte entschlossen. „Alles klar. Pass auf Dich auf.“ Kagome nahm sich schnell ihre Bogen und Köcher und rannte los in die Richtung, die der Dorfbewohner ihr beschrieben hatte.
 

Auf dem Weg kamen ihr schon einige panisch fliehende Menschen entgegen. Kagome rief ihnen zu, ob es Verletzte oder gar Tote gab, doch in ihrer Panik bekamen die Menschen nichts um sie herum mit und rannten nur in Richtung Dorf. Kagome spürte inzwischen ein schwaches Youki. Aber es fühlte sich seltsam an, nicht wie das eines gewöhnlichen Youkai. Vielmehr wie das eines Hanyous. Und zu alledem auch noch ein wenig vertraut.

Sie hörte auf zu rennen, schließlich wollte sie nicht völlig außer Atem den Dämon stellen. Sie nahm einen Pfeil aus dem Köcher auf ihrem Rücken, um für einen überraschenden Angriff gewappnet zu sein. Sie spürte die Aura hinter der vor ihr liegenden Hügelkuppe und schlich sich vorsichtig vorwärts. Als sie die Erhebung erreicht hatte, sah sie einen riesigen Muskelberg, dessen Kopf aber irgendwie seltsam deformiert war. Auf die Entfernung konnte sie lediglich erkennen, dass sein Gesicht eigentümlich länglich war und die übermäßig großen Augen seitlich am Kopf saßen.
 

Die Gestalt kam langsam auf sie zu, machte aber einen friedlichen Eindruck. Typisch, dachte Kagome, kaum sahen die Menschen einen Dämon, ddachten sie sofort, dass er sie auffressen wolle. Sie hasste diese Vorurteile. Nicht jeder Dämon war ein blutrünstiges, menschenverschlingendes Monster. Sicher, viele – vor allem niedere – Youkai griffen Menschen wahllos an, auch viele mächtige, menschenähnliche Dämonen verachteten das menschliche Leben, aber warum sollte sie ein Wesen bedrohen, dass sich friedfertig verhielt? Schließlich konnte niemand etwas für seine eigene Erscheinung.
 

Der Riese entdeckte sie nun, da er näher gekommen war, blieb stehen und musterte sie. Er schien irritiert zu sein, dass Kagome den Bogen schussbereit in den Händen hielt. Doch nun, als er in Sichtweite stand, erkannte Kagome ihn. „Jinenji? Bist du das?“ Er kam rasch auf sie zugelaufen. „Du kennst mich?“ Kagome lächelte ihn sanft an. „Es ist schon eine Weile her. Ich bin Kagome. Kannst Du dich noch an mich erinnern?“

Jinenji lächelte breit über sein massives Gesicht, stürmte auf sie zu und schloss sie in seine vernarbten Arme. „Natürlich, wie könnte ich Dich jemals vergessen!“ Er hielt sie in den Armen wie ein riesiges Kind. Freudentränen sammelten sich in seinen Augen. „Ich hatte oft gedacht, du hättest mich vergessen. Oh Kagome, ich bin so froh, dass Du da bist!“, sagte er mit gebrochener Stimme.
 

Er wollte sie kaum loslassen. Kagome wand sich sanft aus seiner doch etwas zu festen Umarmung. „Wie geht es Dir? Warum hast du deine Felder verlassen?“ Das Gesicht des Hanyous betrübte sich mit einem Mal. „Das ist eine lange Geschichte. Aber meine Felder gibt es nicht mehr, ich habe kein Zuhause mehr. Deshalb bin ich nun auf Wanderschaft.“

Kagome nahm seine Hand und lächelte ihn aufmuntern an. „Dann komm mit mir und erzähl mir was passiert ist.“
 

Die Dorfbewohner hatten sich alle in ihren Hütten versteckt aus Furcht vor dem Dämon. Sie warteten gespannt auf die Rückkehr ihrer Miko. Einige wenige Mutige spähten aus den Hütten hinaus.

Einige Zeit später sahen sie wie Kagome mit dem Youkai friedlich und schwatzend in das Dorf zurückkehrten. „Der Dämon hat einen Zauber auf Kagome-sama gelegt! Sie sind zusammen ins Dorf gekommen, “ flüsterte der Späher aufgeregt in die Hütte. Die Menschen kauerten sich ängstlich zusammen und harrten der Dinge, die nun geschähen würden.
 

Kagome verzog ärgerlich das Gesicht. Diese beschränkten Menschen sahen Jinenji selbst jetzt noch als Bedrohung, obwohl er in ihrer Begleitung ins Dorf kam. Es würde wohl nie in ihre Köpfe gehen, dass jedes Wesen selbst entscheiden kann, welchen Weg es einschlägt; das hatte nichts, aber auch gar nichts mit der Herkunft zu tun.

Je länger sie darüber nachdachte, desto wütender wurde sie. „Sagt mal, wie blöd seid ihr eigentlich? Es ist nichts passiert, niemand ist verletzt, aber ihr veranstaltet einen Aufriss, als würde eine Armee Dämonen mit gefletschten Zähnen auf das Dorf zukommen. Dabei läuft nur ein Bauer, dessen Vater rein zufällig ein Dämon ist“ – hierbei verdrehte Kagome theatralisch genervt die Augen – „die Landstraße entlang und möchte in unserem Dorf rasten. Wie kommt ihr dazu ihn angreifen zu wollen?!“ Mit jedem Wort wurde Kagome lauter, am Ende brüllte sie die Dorfbewohner in ihren Hütten an, wie eine Mutter, die ihren Kindern eine saftige Predigt hielt.
 

Der junge Mann, der die Miko alarmiert hatte, war der erste, der seine Sprache wiederfand. „A-aber Miko-sama, er ist eindeutig dämonischen Ursprungs. Und alle Youkai sind eine Gefahr für uns.“

Kagome musste tief durchatmen, da die Wut immer mehr ihren Verstand umfang. Sie schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre Atmung und versuchte dem Impuls, den Blödmann gehörig zu ohrfeigen, nicht nachzugeben.

Nun kam auch Rin dazu, die aus ihrer Hütte herauskam und sich dann ebenfalls neben Jinenji stellte. Sie guckte noch wütender drein als Kagome und ihre Stimme überschlug sich fast, als sie die Menschen anschrie: „Aber Menschen sollen bessere Wesen sein? Ja, natürlich, sie sind alle perfekte und reine Wesen! Ganz besonders die Banditen, die im Winter das Dorf belagert haben, das waren ganz besonders friedfertige und freundliche Menschen! Mir ist jeder Dämon lieber als ein heuchlerischer, verschlagener, rücksichtsloser und egoistischer Mensch! Und jetzt kommt endlich aus euren Hütten, ihr Feiglinge!“
 

Rin blickte erwartungsvoll auf die Ansammlung Häuser. Und tatsächlich kamen nun die Menschen mit vor Scham gesenkten Köpfen aus ihren Häusern hinaus. Sie wagten es nicht die beiden Priesterinnen und Jinenji anzublicken.

„Wir gehen nun mit unserem GAST“, Kagome betonte dieses Wort ganz besonders, „nach Hause. Er wird für eine Weile bei uns bleiben.“ Sie warf noch einen kalten Blick auf den jungen Heißsporn, dann gingen die drei in das kleine Haus am Fuße des Schreins.
 

Sie setzten sich um die Feuerstelle verteilt herum. „Es tut mir leid, dass sie dich so begrüßt haben. Sie werden es wohl nie lernen, egal wie viele friedliche Youkai und auch Hanyou sie kennenlernen.“ Kagome schloss resigniert die Augen. Sie verstand einfach nicht, wie man so verbohrt sein konnte.

Jinenji lächelte sie aufmunternd an. „Mach dir nichts draus, Kagome. Das passiert mir jedes Mal, wenn ich auf Menschen treffe.“ Betretenes Schweigen füllte den Raum.
 

Kagome brach es als erste. „Rin, mach bitte Tee, das Wasser ist ja noch heiß nehme ich an. Und dann erzählst du uns, Jinenji, warum du deinen Hof verlassen hast.“

Kurze Zeit später hielt jeder einen kleinen, irdenen Becher in den Händen und der Riese fing an zu erzählen: „Meine Mutter ist vor wenigen Wochen verstorben. Sie war bereits sehr alt, als du sie kennengelernt hattest, und… nunja, für jeden Menschen kommt einmal die Zeit.“

Kagome musste einmal schlucken. Die resolute alte Frau mir ihrer schroffen Art hatte sie bei ihrer ersten Begegnung ins Herz geschlossen. Und diesem wurde gerade ein Stich versetzt.
 

„Eigentlich wollte ich weiter bei meiner kleinen Farm bleiben und Heilkräuter ziehen. Aber nun, wo meine Mutter mich nicht mehr vor ihnen verteidigte, vertrieben mich die Menschen. Sie kamen eines Abends bewaffnet und stellten mich vor die Wahl: Entweder ich verließe bis zum nächsten Morgen das Dorf, oder sie würden mich jagen, bis sie mich zur Strecke gebracht hätten.“

„Aber du bist doch so groß und stark“, unterbrach ihn Rin, „du hättest sie doch leicht besiegen können!“
 

„Ich hasse Kämpfen, ich hasse Gewalt! Ich will niemandem wehtun“, seufzte der sanfte Riese. Er wirkte nun sehr müde und abgekämpft. „Ich will doch einfach einen Platz haben, an dem ich friedlich leben kann und mich um meine Pflanzen kümmern kann. Mehr möchte ich doch nicht.

Da ich nicht wusste wohin, begab ich mich auf Wanderschaft, um meinen Vater zu suchen. Ich weiß nicht, ob er noch lebt. Meine Mutter hatte mir erzählt, dass er der Beschützer eines Waldes im Westen ist. Er hat uns verlassen müssen, als ich noch klein war, da immer mehr Dämonen ihr Unwesen in dem Wald trieben während seiner Abwesenheit.“

Mit einem Mal fing Rin an über das gesamte Gesicht zu strahlen: „Wenn der Wald im Westen liegt, so kennt vielleicht Sesshoumaru-sama euren Vater! Vielleicht kann er euch sagen, wo er lebt!“

Kagome schaltete sich nun auch in das Gespräch ein. Sie legte ihre Hand auf Rins Arm: „Rin, du weißt doch selbst nicht, wo Sesshoumaru ist. Wie willst du ihn da fragen?“ Rin schaute sie trotzig an. „Irgendwann werde ich ihn wieder sehen, und wenn ich nach ihm suchen muss!“

Jinenji blickte sie erstaunt an: „Woher kennt ihr den Herrn des Westens? Ich denke, er hasst Menschen? Wieso sollte er sich dann an Euch erinnern, Rin-san?“

„Weil er mich wieder ins Leben geholt und bei sich aufwachsen hat lassen, er hat mich immer beschützt, er war immer für mich da! Er ist wie ein Vater für mich…“
 

Bei der Erinnerung musste Rin immer stärker weinen. Wie sehr sie ihren Meister Sesshoumaru vermisste. Es war nun über 10 Jahre her, dass er sie bei Inuyasha und seinen Freunden zurück ließ. Aber sie verlor nicht die Hoffnung ihn wieder zu sehen. Sie hoffte nur, dass er ihm, Ah-Un und auch Jaken in all den Kriegswirren nichts zugestoßen war.

Kagome nahm Rin stumm in den Arm. Sie würde nie verstehen, wie man in dem kaltherzigen Daiyokai einen Vater sehen konnte, aber sie verstand Rins Schmerz. Mittlerweile war es dunkel draußen. Sie blickte Jinenji an: „Bleib doch hier für ein paar Tage, wir finden einen Platz für dich.“
 

Kagome lag in dieser Nacht lange wach. Es ließ sie einfach nicht los, dass man grausam zu jemandem ist, nur weil er ein Dämon ist oder ein Mensch. Sie konnte diesen Hass einfach nicht verstehen. Sie verstand die Angst der Menschen vor den Youkai, die immer und immer wieder ihre Dörfer angriffen. Aber musste man deshalb gleich alles hassen und bekämpfen, was dämonischen Ursprungs war?

Warum verachteten die Youkai Menschen so sehr? Nur weil sie ihnen in ihren Kräften unterlegen waren? Oder hatten auch die mächtigen Dämonen in Wahrheit nur Angst vor dem ihnen Unbekannten?

Aber wenn Menschen und Youkai eines gemeinsam hatten, dann war es ihre Abscheu gegenüber Hanyou. Diese Mischlinge wurden gnadenlos ausgeschlossen, bedroht oder gar getötet, nur weil sie der lebende Beweis waren, dass Menschen und Dämonen einander lieben konnten. Inuyasha hatte ihr oft erzählt, was ihm als Kind alles widerfahren war. Und sie hatte oft genug gesehen, wie verächtlich Sesshoumaru ihn als Halbblut beschimpfte und ihn deswegen hasste.
 

Sie wollte sich das nicht mehr tatenlos ansehen müssen; das einzige, das diese Welt verband, war der allgegenwärtige Hass. Sie wollte die Welt verändern, Gutes tun. Deshalb war sie Miko geworden. Und als Miko sah sie es als ihre heilige Pflicht, diesen blinden Hass zu beenden und sich um die zu kümmern, um die sich sonst niemand sorgen wollte. Nur weil sie die falschen Eltern hatten. Über diesem Gedanken schlief sie langsam ein.
 

Am nächsten Morgen saßen sie wieder zu Dritt um die Feuerstelle und nahmen ihr bescheidenes Frühstück ein. „Jinenji, ich habe mich gestern im Bett an etwas erinnern müssen, das schon viele Jahre zurück liegt. Wir haben uns schon einmal getroffen“, sagte Rin. Der Angesprochene schaute sie überrascht an. „Ja wirklich! Ich war noch ein kleines Mädchen. Ich kam auf deine Farm und bat dich um die 1000 jährige Beere, um einen Freund zu heilen. Doch du hattest dich versteckt und so ging ich dann mit deiner Wegbeschreibung und einer Zeichnung der Pflanze auf die Suche. Dein Name kam mir schon gestern so bekannt vor, doch mir ist es erst eingefallen warum, als du schon schliefst.“ Jinenji lächelte glücklich. „Dann bist du also das mutige Mädchen von damals. Schön, dass wir uns wieder sehen.“ „Das ist ja mal ‘n Ding!“, lachte Kagome, „die Welt ist wirklich klein.“
 

Aber einen Augenblich später schaute sie sehr ernst. „Rin, Jinenji, ich habe mir gestern viele Gedanken gemacht. Über Menschen, Youkai und Hanyou. Es kann nicht mehr so weitergehen, ich kann den Hass und den ständigen Kampf nicht mehr ertragen. Warum sollen nicht alle friedlich zusammen leben können? Wir sind doch alle lebende Beispiele dafür, dass dies möglich ist. Jinenji, deine Eltern haben sich geliebt, obwohl sie verschieden waren. Du hast ein so ein großes Wissen über Arzneien und Kräuteranbau, du hast so viele geheilt, doch sie hatten alle nichts als Verachtung für dich übrig.

Rin, die Menschen haben dich verachtet, weil du ein Waisenkind warst. Aber es war ein Dämon, der dich aufgenommen hat und für dich gesorgt hat.“ Und was für einer, dachte Kagome. „Ich habe auf unserer Suche nach dem Juwel so viele Dämonen und auch Halbdämonen getroffen, die einfach nur ihren Platz im Leben wollten. Auch in unserer Gruppe war es egal, was wir waren. Hanyou, Mensch und Youkai, wir waren Freunde, kämpften gemeinsam und standen uns immer bei.“
 

„Was willst du tun, Kagome?“, fragte Rin gebannt. „Als Mikos stehen wir für Frieden und sind für diejenigen da, die sonst niemanden haben, richtig Rin?“ „Ja! Wir beschützen die Schwachen und helfen jedem, der Hilfe benötigt.“ „Ich habe deshalb beschlossen für alle Youkai und Hanyou da zu sein, die Beistand und Hilfe brauchen. Und ich will versuchen den Schrein zu einem Ort der Zuflucht zu machen. Was haltet ihr davon? Ist das verrückt?“

„Nein, Kagome“, antwortete Jinenji, „das ist etwas so wunderbares, was du beschreibst. Dafür lohnt es sich zu kämpfen!“ Rin nickte zustimmend: „Genau, ich werde dir helfen! Ich bin schließlich auch eine Miko!“ Kagome war überglücklich. Sie hatte eine Aufgabe und Mitstreiter, was gab es Schöneres? „Jinenji, wenn du möchtest, kannst du hier bleiben. Ich würde mich sehr freuen, wenn du uns dabei hilfst diesen Tempel zu einem Ort des Friedens zu machen.“
 

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Nach einiger Zeit hatten sie es mit Jinenjis Hilfe geschafft, den Tempel wieder von einer baufälligen Hütte in einen stattlichen Schrein zu verwandeln. Sie erweiterten den Tempel um einige schlichte Hütten, um alle aufnehmen zu können, die Hilfe brauchten und zur Ruhe kommen wollten. Auch Kranke wurden dort behandelt. Jinenji legte etwas abseits Felder an, wo alle möglichen Arten von Heilkräutern wuchsen. Die Kräuter wurden gesammelt und verkauft, sie betrieben auf dem Gelände des Tempels dazu eine Art Apotheke.

Die Besucher und Gäste des Tempels halfen oft bei den anfallenden Arbeiten mit. Sie waren dankbar, dass sich jemand um sie kümmerte und nicht fragte, ob sie Mensch oder Dämon waren. Sie spendeten auch oft Lebensmittel oder Geld, damit dieser besondere Ort weiter bestehen konnte.
 

Die Kunde von den beiden Mikos, die sich um jeden kümmerten, der ohne Hass in den Tempel kam, verbreitete sich schnell. Doch leider lenkte es auch die Aufmerksamkeit derer auf den Tempel, denen das friedliche Zusammenleben von Menschen und Youkai ein Dorn im Auge war.
 

Eines Tages kam eine Gruppe Mönche zu dem Schrein. Es waren ein Dutzend junge Männer, die einem alten Mönch folgten und durch die Gegend streiften, um das Land von den Dämonen zu befreien. Zu dieser Zeit taten das viele Geistliche, sowohl Mönche als auch Priester und Mikos. Neben der Sorge um das Wohl der Menschen ging es den geistlichen Kämpfern auch um das Wohl ihrer Geldbörsen.

Der Mönch, der die Gruppe anführte, war sicher über 60 Jahre alt. Wie viele Mönche, hatte er den Kopf geschoren und so wirkte sein wettergegerbtes Gesicht noch unbarmherziger. Er hatte einen grimmigen Blick und man konnte in seinen Augen einen stetig schwelenden Hass sehen.

Die Gruppe stieg die Treppen hinauf zum Schrein. Sie blickten auf einen lebendigen Tempel, vor dem Tempel spielten einige Kinder, man hörte aus allen Richtungen Stimmen und Arbeitslärm.
 

Der Mönch trat auf die Kinder zu. Doch als er näher war, sah er, dass es alles junge Youkai war. Zwei Wolfsdämonen und ein kleines Mädchen, das wohl ein Wieseldämon war. Er verzog angewidert das Gesicht. „Heh, ihr, wo ist die Priesterin, ihr Monster?“ Das kleine Wieselmädchen bekam sofort Angst vor dem zornigen alten Mann und fing an zu weinen. Die beiden Wolfsyokai schrien den Mönch zornig an: „Wir sind keine Monster! Wir sind Waisen! Das hat Kagome uns erklärt.“ „Aha, und wo finde ich diese Kagome?“

„Hier.“ Kagome trat aus einem der Gebäude. Sie war durch das Weinen des Kindes aufmerksam geworden. „Was wollt ihr hier?“ Der Rest der Mönchsgruppe kam nun ebenfalls hinzu und kreiste Kagome und ihren Anführer ein. „Weib, was fällt dir ein diesen Schrein durch die Anwesenheit dieser Bestien und Bastarde zu schänden? Als Miko ist es deine Aufgabe, die Menschen vor eben diesen zu bewahren!“

„Nein“, sagte Kagome ruhig. Sie hatte absolut keine Lust sich mit diesem fanatischen Mönch zu streiten. „Meine Aufgabe ist es die Schwachen zu schützen. Es ist mir egal was sie sind, solange sie nichts Falsches tun.“

„Schwachsinn, verrücktes Weib! Wir werden diesen Tempel nun von dieser Dämonenbrut säubern! Ich sage es euch einmal, verschwindet freiwillig oder es wird euch auch erwischen.“ „Nein, wird sie nicht!“, rief Rin, die gerade mit einem Pfeil im Anschlag ihres Bogens aus dem Tempel trat. „Verschwindet, sofort!“ Kagome stand immer noch ruhig umkreist von den Fanatikern. „Würdet ihr bitte diesen Ort jetzt verlassen?“
 

„Das ich nicht lache!“, rief der Mönch verächtlich, „ich lass mich doch nicht von zwei schwachen Weibern aufhalten.“ Er nahm seinen Stab und richtete das geweihte Ende auf das kleine Wieselmädchen. Er fing an zu glühen, er wollte das Kind läutern.

Doch plötzlich hörte man das laute Splittern von Holz und der Stab fiel in zwei Teilen auf den Boden. Als der alte Mann aufblickte, sah er vor sich einen Riesen stehen mit Armen wie Baumstämmen. Vor Schreck wagte er es nicht einmal zu protestieren, dass sein geweihter Stab zerstört wurde.

„Würdet ihr jetzt bitte gehen. Ich möchte euch nicht wehtun, also verschwindet.“ Jinenjis Augen leuchteten rot auf, um seiner Forderung einen gewissen Nachdruck zu verleihen.
 

Die Gruppe junger Mönche war völlig perplex. Sollten sie angreifen? Aber wen? Und warum eigentlich, es war bisher ihrem Meister nichts geschehen, von dem Stab mal abgesehen. Doch als ihr Meister sich umdrehte und mit kreidebleichem Gesicht sehr zügig weglief, schlossen sie sich umgehend an.
 

Es passierte immer wieder, dass entweder wütende Menschen oder aufgebrachte Dämonen diesen Ort angriffen. Kagome und Rin wurde es immer lästiger. Bisher konnten sie sich immer verteidigen, aber sie mussten nun einfach Vorkehrungen treffen, um sich die Angreifer vom Hals halten zu können. Oft saßen Kagome und Rin beisammen und studierten alte Schriften auf der Suche nach einer Möglichkeit, den Tempel sowohl gegen feindlich gesinnte Menschen als auch Youkai zu schützen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Vigeta_Lord_d_T
2019-05-25T14:23:48+00:00 25.05.2019 16:23
Na da drücke ich den 2 alle Daumen das sie eine Lösung finden.
Von:  KagomeKizu
2016-11-14T19:22:20+00:00 14.11.2016 20:22
Recht haben die beiden, ich hab FFs sie finden eine Lösung.

Glg Kago
Von:  Hidan_1975
2015-07-12T20:23:35+00:00 12.07.2015 22:23
Genau...
Von: abgemeldet
2015-01-02T14:00:32+00:00 02.01.2015 15:00
Also ist hier wohl eher Kagome gemeint und nicht Kikyo, wie zuvor gedacht. Interessant. Dieser alte Priester, also wirklich. Ich kann es auch nicht ab, wenn man gegenüber anderen, die nicht so sind wie wir, sich gleich herausnehmen müssen, diese gleich töten, oder ob wie in diesen Fall, ein Dämonenkind läutern zu wollen. Immer dieser Hass.
Kogome, Rhin und Jinenji tun auf jeden Fall das Richtige.
Antwort von:  Seelenfinsternis
02.01.2015 18:32
Tja, die Menschheit hat aber bis heute nichts dazugelernt
Von: abgemeldet
2013-10-27T11:56:41+00:00 27.10.2013 12:56
das ist ein sehr schönes kapitel. ich glaube ich habe schon eine vorahnung wer die miko ist die den tempel, von dem in der legende erzählt wird, erbaut hat.^^
Von:  cindy-18
2013-08-31T19:05:36+00:00 31.08.2013 21:05
das ist eine super ff deine story gefällt mir
Von:  luchia1
2012-10-22T07:56:42+00:00 22.10.2012 09:56
Cool :) Deine Idee und die Ausführung finde ich sehr interesant :) Na mal shcauen wann und wie Sesshoumaru da ins spiel kommt :)
freu mich schon sehr auf's neue Kap. :)

LG Luchia
Von:  Ling-Xiao
2012-10-20T20:03:43+00:00 20.10.2012 22:03
Hey es ist mal wieder ein wundervolle Kapitel geworden und ich muss sagen alle Achtung.
Du hast einen tollen Schreibstil und finde die Idee mit dem Schrein sehr gut.
Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.

LG Ling-Xiao.


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