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Turks lieben kompliziert

von

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Ein Treffen am Morgen

Ihr Atem ging schnell, ein leises Stöhnen verließ ihre Lippen. „Sag mir wo Mutter ist.“, raunte eine Stimme und strich dabei sanft über ihren Oberschenkel. „Ich weiß nicht, wovon du sprichst.“, presste sie hervor, bevor sie erneut vor Schmerzen aufschrie, als sich das Messer erneut tief in ihr Bein versenkte. „Sag es mir, dann ist der Schmerz ganz schnell vorbei…“, meinte sie sanfte Stimme und Elena liefen Tränen über die Wangen. „Ich weiß es nicht.“, hauchte sie und ihre kalten Hände gruben sich in die klamme Erde unter sich.

Ein Schnauben sagte ihr, dass ihr Folterer kein Wort glaubte und zwei Klingen glitten unterhalb ihrer Brust entlang, sie spürte wie Blut ihr Oberteil tränkte. Jetzt würde sie sterben….
 

Mit einem Schrei wurde Elena wach und ihr Herz hämmerte hart gegen ihre Brust. „Lass mich doch endlich in Ruhe…“, schluchzte sie und Tränen liefen über ihr Gesicht, ließ ihre Schultern erbeben, als sie erneut schluchzen musste. Ihre Lippen bebten und sie schlang die Arme um sich. Seit Tagen wurden die Träume wieder schlimmer, die Erinnerungen stärker. Als wenn Kadaj nicht wollte, dass sie ihn vergessen sollte.
 

Ihr Kopf schmerzte und langsam stand die junge Frau auf, um wenige Sekunden später auf den Boden zu sinken. Ihre Hand fuhr zu den zwei Narben unterhalb ihrer Brust. Elena stöhnte gequält auf.

Erneut liefen Tränen über ihre Wangen. Obwohl sie genau wusste, dass es nur Phantomschmerzen waren, hatte sie das Gefühl die Klingen wieder zu spüren. Tief schnitten sie sich in das Fleisch und raubten ihr den atem. Entsetzt schnappte Elena nach Luft und schüttelte dann den Kopf.
 

„Schluss jetzt!“, ermahnte sie sich selbst und stand auf. Die Beine zitterten und ihr Gang war wankend, aber sie schaffte es bis ins Bad, wo sie sich ihrer durchschwitzen Klamotten entledigte und unter die Dusche stieg.

Das heiße Wasser entspannte ihre verkrampften Muskeln und wusch die Tränen weg. Langsam kehrte Ruhe ein in ihren aufgewühlten Gedanken und sie seufzte schwer.
 

Wieso konnte sie einfach nicht loslassen?
 

Langsam stellte sie das Wasser aus und stieg aus der Dusche. Fahrig glitten ihre Hände zu dem Handtuch und sie begann sich nachdenklich abzutrocknen. Was sie wohl heute für eine Aufgabe bekommen würde? Da sie gestern mit den Akten von Tseng fertig geworden war, konnte es nur bedeuten, dass auf sie noch ähnliche Aufgaben warten würden.
 

Sollte sie krank machen?
 

Nein. In ihren 3 Jahren bei der Shinra hatte sie noch nicht einen einzigen Fehltag gehabt, wenn man von ihren kurzen Aufenthalten auf der Krankenstation absah. Elena schnalzte mit der Zunge. „Wirst du jetzt etwa feige, weil du einmal zu deiner eigenen Meinung stehst?“, schimpfte sie leise über sich selbst und zog sich ihren Anzug an.
 

20 Minuten später war sie auf dem Weg zum neuen Shinra-Gebäude. Natürlich war sie fast eine Stunde zu früh dran, aber das war ja nicht schlimm. Dann konnte sie vorher noch einmal in die Schießhalle gehen, um auf andere Gedanken zu kommen. Leise glitt sie durch die Eingangshalle in die Schießhalle. Als Elena die Tür leise hinter sich geschlossen hatte, fuhr sie erschrocken zusammen, als eine Stimme hinter ihr ertönte.
 

„Ich hab nicht erwartet so früh am Morgen jemanden von euch hier zu sehen.“, meinte die sanfte Stimme und sie drehte sich herum. Dabei zog sie geschickt ihre Shotgun und richtete sie auf die Person vor sich.

Ihr Gegenüber zog eine Augenbraue hoch.

„Guten Morgen Elena.“
 

„Präsident.“, hauchte sie entsetzt und ließ die Waffe sinken. Sich auf ihre Manieren besinnend verneigte sie sich tief vor ihrem Chef. „Verzeihen Sie, Sir, ich war nur erschrocken. Ich hatte nicht erwartet hier jemanden zu treffen.“, stotterte sie zusammen und Rufus grinste leicht.

„Gleichfalls Elena. Kaffee?“, fragte er lächelnd und ging zu dem Kaffeeautomaten. Ohne auf eine Antwort ihrerseits zu warten, zog er einen Kaffee und reichte ihn ihr.

„Nun, verrätst du mir, was meine einzige weibliche Seniorturk so früh am Morgen bereits in der Schießhalle zu suchen hat?“, hakte er nach und ließ sich langsam wieder auf die Bank sinken. Neben sich hatte Rufus ein aufgeschlagenes Buch liegen, ein geübter Blick zeigte ihr, dass es die Geschichte der Shinra war, welche er las.

Seelenruhig packte sie ihre Waffe weg und nippte an dem Kaffee. „Ich wollte ein wenig Schießen üben, Sir. Verzeiht meine Frage, aber was macht ihr so früh hier?“, hakte sie misstrauisch nach.
 

Der Präsident verließ selten alleine das Haus und auch wenn er im obersten Stockwerk des Gebäudes seine Wohnräume hatte, so war er nie in den Schießhallen anzutreffen, und wenn doch, dann nur in Begleitung eines Turks. Ohne Leibwache verließ der Blonde so gut wie nie seine Wohnung.
 

Rufus lächelte sie an. „Ich lese.“, meinte er und deutete auf sein Buch. „Hier unten ist es ruhig und es gibt guten Kaffee. Ich bin morgens einfach zu faul die Kaffeemaschine anzumachen. Außerdem drehe ich so jeden Morgen meine Runde durch das Gebäude.“, erklärte er auf ihren fragenden Blick hin und sie nickte verstehend. „Aber das beliebt unser kleines Geheimnis, Elena.“

Er zwinkerte seiner Seniorturk zu und legte einen Finger auf seine Lippen. Schnell nickte die junge Frau zustimmend. „Ja natürlich Sir. Ich werde es niemanden sagen.“, versprach sie und Rufus lächelte sie an. Dann stand er auf und nahm sein Buch.
 

„Ich weiß, dass man sich auf dein Wort verlassen kann, Elena.“, meinte der Blonde und ging zur Tür. „Ich wünsche dir einen angenehmen Arbeitstag.“
 

Dann fiel die Tür ins Schloss und in Elena zerbrach etwas…



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