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Angel of the Wicked

Crossover von Angel Sanctuary und OnePiece
von

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Piraten

Killer sah hinauf in den sich verdunkelnden Himmel. Das Donnergrollen wurde immer lauter und die Luft roch nach Regen. Bald würde der Sturm mit ganzer Kraft zuschlagen. Er seufzte und sein Atem kondensierte als er aus den Löchern seiner Maske strömte. Der maskierte Pirat sah aus wie eine Dampflok.

 

„Wenn Kid nicht bald wieder zurück kommt muss ich ihn wieder einmal suchen“ murrte der Pirat.

 

Glücklicherweise für ihn – und auch für Kid – knarrte kurz darauf die Strickleiter welche über eine Seite ihres Schiffes hing. Killer schnaufte kurz als er rüber ging, wo sich sein langjähriger Freund und Kapitän über die Reling wuchtete. „Da bist du ja endlich“ sagte er kurz, „Warst du schon wieder in einer Schlägerei oder warum hat das so lange gedauert?“

 

„Ja und Nein“ gab Kid zu. „Ja, ich war in einer Schlägerei, und Nein, ich war nicht daran beteiligt.“

 

„Ja klar“ erwiderte Killer höhnisch als er seine Arme verschränkte.

 

„Nein wirklich!“ entgegnete Kid als er sich zur Strickleiter umdrehte, „Jemand anderes hat sich geprügelt; ich habe nur zugeschaut – war übrigens ’ne Show kann ich dir sagen… Oh, und ich habe jemanden getroffen, den ich den anderen vorstellen will. Sind sie drinnen?“

 

„Ja, und warten aufs Abendbrot – verfressene Bande – aber was meinst du?“

 

Kid grinste breit über beide Backen: „Ich habe ein neues Mitglied gefunden, Killer!“ Der Massakersoldat blinzelte in Verwirrung. Doch dann weiteten sich seine Augen unter seiner Maske als Kid ihrem neuestem Mitglied an Deck half.

 

Der Neue war ein Jugendlicher – nein ein Junge – der nicht älter als 15 sein konnte. Er hatte dieselben roten Haare wie Kid und einen ähnlichen, grässlichen Modegeschmack. Der Junge sah Kid verdammt ähnlich, abgesehen davon dass er… na ja, jünger und tätowiert war.

 

„Kid?“ fragte Killer verwirrt, „Wer ist das?“

 

„Nur ein kleiner Teufel, den ich in einer Kneipe gefunden habe.“

 

Michael knurrte dunkel. Killer spürte, wie es plötzlich wärmer wurde. „Ich bin nicht klein!“ zischte der Junge, „Sag bloß nie etwas anderes!“

 

„Was auch immer“ erwiderte Kid und rollte seine Augen, „Der Kleine hat die ganze Kneipe, und alles was darin war, fachgerecht zerlegt. Da habe ich ihm natürlich angeboten unserer Bande beizutreten.“

 

Ich bin nicht klein!“ schrie der Junge. Aber die älteren Piraten ignorierten ihn.

 

Killer sah sich den Neuen noch mal genauer an bevor er sich wieder an Kid wandte. „Wir sind eine Piratenbande, Kid. Denkst du nicht, dass er… zu jung dafür ist?“

 

Michael starrte den Maskierten zornig an.

 

„Dachte ich auch“ entgegnete Kid, „Aber du hättest ihn kämpfen sehen müssen, Killer“ Er grinste wieder als er sich in Richtung der Deckaufbauten machte. „Vertrau mir einfach mal, okay?“

 

Killer sah ihm eine Weile nach. Dann wandte er sich wieder dem rothaarigen Jungen zu. Er hob eine Augenbraue unter seiner Maske und sagte kalt: „Ich hoffe, du weißt in was du hier Reingeraten bist. Das ist keine Kreuzfahrt. Wir sind die berüchtigten Kid-Piraten, und wir werden Gegnern begegnen, die deine Vorstellungskraft übersteigen.“

 

Michael grinste ebenso kalt und erwiderte: „Perfekt. Genau das was ich suche“ Er fletschte ein Paar spitzer Eckzähne und war nicht im Geringsten eingeschüchtert. „Zu Hause wurde es zu langweilig!“

 

„Kommt ihr jetzt oder nicht?“ rief Kid von der Tür her, „Rein mit euch!“

 
 

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Als die drei die große Kantine betraten wurde es urplötzlich still. Michael stand ein wenig hinter Kid und fühlte die Augen der etwa ein dutzend Piraten auf sich. Schnell sah er sich um. Die Kantine war ziemlich groß mit vier langen Tischen und Bänken, woran die Piraten saßen. Mehrere Türen führten aus dem Raum, und Michael nahm an, dass sie zu den Schlafräumen und Lagerräumen führten.

 

Zwei der Piraten – sie waren noch auffälliger als die anderen – standen auf und kamen zu ihnen. Der eine sah aus wie ein Zombie mit langen, hellblauen Haaren und der andere war verdammt groß und trug ein dunkles Cape.

 

Der Zombie sah zu dem rothaarigen Jungen hinunter bevor er sich an seinen Kapitän wandte: „Boss… wer ist das?“

 

„Stimmt“ meinte Kid. Er sah zu seinen Leuten und rief: „Hey Leute! Hört mal eine Sekunde her.“

 

Als er sich sicher war, ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu haben schob er Michael vor sich und fuhr fort: „Das ist Mika!“

 

Michael zuckte unweigerlich zusammen als Kid ihm bei dem Spitznamen nannte, den er vor so langer Zeit von Raphael erhielt. Immerhin ließ Kid das ‚-chan’ weg.

 

„Mika wird unserer Bande beitreten, also behandelt ihn gefälligst so wie einen von den anderen, verstanden?“

 

Für eine Weile war alles still. Dann stand einer von den Piraten – ein ziemlich großer mit einer Narbe über seinem rechten Auge – auf und fragte: „Eh, ich will deine Entscheidung nicht in Frage stellen, Chef, aber ist der Kleine nicht zu kurz um ein Pirat zu sein?“

 

Er bereute es fast sofort.

 

Michael schrie: „Okay, das reicht. WEN NENNST DU HIER KURZ?!“ und katapultierte seinen Körper rüber zu den anderen Piraten. Sofort war eine Schlägerei im Gange, da die anderen Piraten nicht erfreut darüber waren, dass der Neue einen der Ihren angriff und wollten ihm etwas Verstand einprügeln.

 

Es muss nicht erwähnt werden, dass Michael das anders sah.

 

„Wenigstens nutzt er diesmal sein Schwert nicht“ sagte Kid grinsend während Killer, Heat und Wire mehr oder weniger bedeppert hinüber starrten. Der Junge kämpfte wie ein wildes Tier und ließ ihren Männern nicht den kleinsten Hauch einer Chance.

 

„Er hat eine… Einstellung…“ sagte Killer trocken.

 

Wire hob eine Augenbraue und fragte: „Ist er irgendwie mit dir verwandt, Kapitän?“

„Nö“ antwortete Kid, immer noch grinsend.

 

„Aber er verhält sich ganz genau wie du! Als ob er so was wie dein… Bruder ist, oder so!“

 

Kid zuckte mit den Schultern. „Ich habe keine Geschwister. Und ich bin ja wohl noch zu jung um einen Sohn in seinem Alter zu haben.“

 

„Du hast ja überhaupt keine Ahnung“ sagte Michael als er endlich von den anderen abließ und hinüber kam. Hinter ihm lagen die restlichen Piraten und stöhnten in Schmerzen.

 

„Wenn du weiter bei uns bleiben willst, Mika…“ seufzte Killer, „…dann verprügele nicht ständig die Crew.“

 

„Wird nicht mehr nötig sein“ erwiderte Michael und schnappte sich einen Krug Rum. „Die haben ihre Lektion gelernt. Hah! Ich werde nicht umsonst ‚Anführer der Kräfte’ genannt!“

 

Killer seufzte noch einmal und Kid grinste ihn an. „Siehst du Killer? Ich habe gesagt der Junge hat’s in sich!“

 

„Was auch immer. Heat, kümmere dich um unsere Leute. Wir werden sie noch brauchen.“

 

„Mach ich“ sagte der Zombie. Er schnappte sich Wire und ging zu dem Haufen zusammengeschlagener Piraten.

 

Michael hob eine Augenbraue. „Der Typ ist der Doc?“

 

„Nicht was man erwartet, eh?“ antwortete Kid lachend.

 

„Naja. Immer noch besser als der Frauenheld den ich als Doktor kenne…“

 
 

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Ein wenig später saßen Killer, Kid und Michael in Kids Kajüte um Michaels Eintritt in die Mannschaft perfekt zu machen.

 

„Okay, Mika“ fing Kid an, „Wenn du hier bleiben willst, dann merke dir folgendes. Erstens: Ich bin der Kapitän. Meine Worte sind Gesetz hier, verstanden? Was ich sage befolgst du ohne zu hinterfragen, klar?“

 

Michael zuckte mit seinen Schultern. „Klar.“

 

Mit seinem Daumen zeigte Kid auf Killer. „Killer ist mein Stellvertreter. Seine Befehle werden auch befolgt. Heat ist der Doktor, hat also ’ne spezielle Position. Ihm wird auch gehorcht.“

 

„Ja, weil du das auch immer machst“ erwiderte Killer höhnisch. Kid funkelte ihn sauer an.

 

„Schnauze“ murrte er schlecht gelaunt. Dann wandte er sich wieder dem kleinen Rotschopf zu, der auf seinem Bett saß. „Benimm dich und vielleicht wirst du auch mal eines Tages was zu sagen haben. Damit meine ich: Verprügele nicht die anderen ohne einen triftigen Grund zu haben!“

 

„Sie haben mich ‚kurz’ genannt“ grummelte Michael nach einigem Herumgedruckse, „Ich sag euch was: Ich hasse es, wenn man mich an meine Körpergröße erinnert. Leute sterben wenn ich an meine Körpergröße erinnert werde!“

 

„Oh, dann hattest du wohl einen guten Tag, wie?“

 

„Zu müde jemanden zu töten“ seufzte Michael, „Außerdem wäre es ein schlechter Start wenn ich 80% der Mannschaft am ersten Tag umbringen würde, nicht wahr? Seht mich einfach nur nicht als selbstverständlich an. Ich bin nicht wie alle anderen… und ich werde mich nicht ignorieren lassen.“

 

„Haben wir schon mitbekommen“ sagte Killer, „Du hast ein ziemlich heißes Gemüt“

 

Dann starrte er den Jugendlichen noch mal an und fragte: „Du bist sicher, dass du nicht mit Kid in irgend einer Weise verwandt bist?“

 

„Absolut sicher.“

 

„Damit ist dann ja wohl alles klar“ sagte Kid. „Willkommen an Bord, Mika.“

 
 

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Ein paar Stunden später lag der Junge in seinem neuen Bett. Eigentlich war es nur eine Hängematte in einem kleinen Raum neben der Kapitänskajüte. Michael sah sich um. Der Raum war wirklich klein, und bot gerade einmal genug Platz für seine Hängematte, eine Kleiderkiste und einem kleinen Schreibtisch mit Hocker. Er entschloss sich, später noch mehr Kleidung zu kaufen.

 

Er hatte Killer gefragt, ob alle der Männer solch eine Kajüte zugestellt bekommen. Killer erklärte ihm, dass die meisten Mehrbettzimmer mit ihren Kameraden teilen mussten. Michaels Raum war bis vor ein paar Stunden ein kleiner Lagerraum. Das war Michael aber egal. Immerhin hatte er hier ein bisschen Privatsphäre.

 

Der Engel sah noch einmal an die Decke als er seine Arme hinter seinem Kopf verschränkte. Raphael würde ihn später wahrscheinlich ausschimpfen weil er sich mit Menschen – schlimmer noch, mit Piraten – einließ. Aber das hatte erst mal Zeit. Die da oben würden bestimmt eine Weile brauchen bevor sie seine Abwesenheit bemerkten. Und bis dahin würde Michael sich sicher sein, ob er überhaupt hier bleiben würde oder nicht.

 

Bis dahin würde er sich ausruhen.

 

Damit drehte er sich ein wenig unbeholfen um – er hatte sich noch nicht an die schwankende Hängematte gewöhnt – und schloss seine Augen. Eine seiner Fähigkeiten war es, fast überall schlafen zu können, auch auf einem knarrenden, schwankenden Schiff in einer schwankenden Hängematte! So war es nicht verwunderlich dass er innerhalb von kürzester Zeit eingeschlafen war.



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