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Sometimes you put walls up not to keep people out, but to see who cares enough to break them down.

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So ein kurzes Vorwort von mir: Erst mal allen, die sich hierher verirrt haben, ein frohes neues Jahr. Die FF hier ist sozusagen mein NeujahrsprojektxD (falls es irgendwen interessiert, ich werde ab jetzt auch bei meinen anderen FFs wieder die Zeit finden, regelmässig zu updaten)... Ja, die Idee, keine Ahnung, ich wollte was mit Kazuki in der Hauptrolle und ich fand den Spruch, den ich als Titel genommen hab, so schön inspirierend^-^ Auf jeden Fall viel Spaß beim Lesen.
 

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Ein letztes Mal untersuchte Kazuki sein Gesicht genau im Badezimmerspiegel, ob er auch alle Anzeichen des gestrigen Tages komplett überschminkt hatte. Er hatte neben einem Veilchen noch hässliche rote Striemen auf der linken Wange und auch wenn dem Braunhaarigen klar war, dass sowieso jeder in der Schule wusste, was ihm dort Tag für Tag passierte, wollte er es doch nicht zu offensichtlich zur Schau stellen. Es war nicht so, dass er eitel war, wieso auch er war ja nicht hübsch, er wollte nur eben nicht so für jeden deutlich wie das Opfer aussehen, das er war. Und deswegen überschminkte er die sichtbaren Male seiner Pein wie fast jeden Morgen. Am Anfang hatte Kazuki es noch gelassen, hatte sich lieber den fragenden, abwertenden Blicken der anderen hingegeben. Er hatte irgendwie auch Angst gehabt, dass das Mobbing dann noch schlimmer werden würde. Aber nachdem er gemerkt hatte, dass das nicht der Fall war, war er dazu übergegangen seine Wunden zu überschminken. Seine Mitschüler beschimpften ihn sowieso als Schwuchtel, ein bisschen mehr oder weniger Make-Up machte da auch keinen Unterschied.

Der Braunhaarige strich sich noch einmal die Haare zu Recht und lächelte seinem Spiegelbild aufmunternd entgegen, bevor er das Bad verließ. Er musste sich selbst ein bisschen Mut machen, in die Schule zu gehen. Aber bis jetzt hatte er es jeden Tag überlebt, mehr oder weniger verletzt. Meistens kam er eigentlich mit ein paar blauen Flecken, ausgerissenen Haaren oder kaputten Klamotten davon. So schlimm wie gestern war es in den letzten Wochen selten gewesen, aber das Schuljahr hatte ja gerade erst begonnen. Der einzige Lichtblick: Es war das letzte Jahr der Oberschule. In ein paar Monaten würde er das Alles hinter sich gelassen haben. Dann wäre der Alptraum vorbei, endlich.

Auf dem Weg in die Schule beschäftigte Kazuki sich wie immer damit möglichst nicht aufzufallen. Er vermied in der Bahn jeglichen Blickkontakt, duckte sich weg sobald er jemanden sah, der dieselbe Schule besuchte und lief wie immer einen längeren Weg durch die Nebenstraßen. Wofür er möglichst genauso lange brauchen wollte, dass er nur knapp vor Unterrichtsbeginn in seinem Klassenraum ankam. Früher war er immer extra viel zu früh gekommen, in der Hoffnung seinen Peinigern so aus dem Weg gehen zu können, aber mit der Zeit hatte er gemerkt, dass es effektiver war, erst kurz vor dem Lehrer oder am besten zeitgleich mit diesem anzukommen, denn dann kamen erst mal nicht mehr als blöde Sprüche und Beleidigungen und damit konnte Kazuki gut leben. Er war innerlich sowieso so fertig, dass es nichts mehr gab, was jemand zu ihm sagen konnte, was ihn noch schlimmer verletzen konnte. Außerdem machte er sich keine Illusionen über sich selbst, er wusste, dass er hässlich, nicht sonderlich intelligent, unbeliebt und eine feiger Schwächling war. Die anderen sagten also bloß die Wahrheit.

Heute hatte Kazuki es auch wirklich geschafft zeitgleich mit ihrem Mathelehrer anzukommen und so konnte er sich ungestört auf seinen Platz setzen. Über die Jahre war Mathe sogar Kazukis Lieblingsfach geworden, nicht weil er besonders gut darin war oder so, sondern weil sie seit dem Beginn der Oberschule den gleichen Lehrer hatten und dieser furchtbar streng war. So streng, dass sich nicht einmal Sono traute, den Braunhaarigen auch nur mit einem Stift zu bewerfen, denn das Risiko eine Strafarbeit zu bekommen, war einfach zu groß. Und so hatte er wirklich die ersten beiden Stunden Ruhe, konnte entspannt dem Unterricht folgen, ohne Angst gleich mit Stiften oder anderem beworfen zu werden.

Als es irgendwann zur Mittagspause läutete, rannte Kazuki regelrecht aus dem Klassenraum. Sein Ziel war ein kleiner Platz hinter den Turnhallen, den außer ihm anscheinend niemand kannte und an dem er bis jetzt immer sicher vor den anderen gewesen war. Falls er es bis dahin geschafft hatte, denn meistens wurde er vorher von irgendjemandem abgegriffen. Und da das Leben ihn sicher hasste, rannte er heute natürlich direkt in einen kleinen Blonden, den er nur allzu gut kannte, kaum war er aus dem Klassenraum getreten. Aber wieso sollte er nach heute Morgen noch ein zweites Mal am Tag Glück haben?

„Kazuki.“, kam auch sofort ein bedrohliches Knurren von dem Kleineren, der im Gegensatz zu dem Braunhaarigen bei ihrem Zusammenprall auf dem Boden gelandet war, da er eben einfach ein ganzes Stückchen kleiner und leichter als Kazuki war. Eigentlich war es doch lächerlich, dass er sich von so jemandem tyrannisieren ließ, wobei bei Ruki das Äußere täuschte. Kazuki hatte ganz am Anfang ein Mal den Fehler begangen sich gegen den Kleineren zu wehren, war ihm aber haushoch unterlegen gewesen.

„Ent… Entschuldigung.“, brachte er stotternd hervor, wollte so schnell wie möglich hier verschwinden, doch eine Hand die sich bestimmt auf seine Schulter legte hielt ihn zurück. Nein, bitte nicht. Kazuki spürte wie er grob herumgedreht wurde, kniff reflexartig die Augen zusammen, auch wenn er wusste, dass es nichts daran ändern würde, dass Sono dort stand und ihn gleich wieder mit seinen üblichen Grausamkeiten überhäufen würde.

„Nana, Schwuchtel, das ist aber nicht nett, andere Leute umzurennen.“, kam es belustigt von dem Schwarzhaarigen, der ihn jetzt grob an seiner Uniformjacke packte und zu sich zog. „Und ich mag es auch gar nicht, wenn du vor mir wegrennst.“ Sono hatte schon wieder dieses bedrohliche Zischen in der Stimme und Kazuki wusste, dass das größere Schmerzen bedeutete. Natürlich hatte der Braunhaarige nicht den Hauch einer Ahnung, warum sein Klassenkamerad schon die ganze Woche so gereizt war, aber das Opfer der schlechten Laune war unverkennbar er. „Ich glaub, wir müssen dir mal wieder ein paar Manieren beibringen.“ Mit diesen Worten zog der Kleinere ihn hinter sich her und auch ohne hinzusehen, wusste Kazuki, dass er zu den Toiletten im Keller gebracht wurde. Dort kamen kaum andere Schüler vorbei und Lehrer schon gar nicht.

Ein paar Minuten später landete Kazuki auch wie erwartete auf dem harten Fließenboden im Vorraum der Toiletten. Sein rechter Arm schmerzte jetzt schon von der unschönen Landung und sowieso tat ihm vieles noch von gestern weh. Aber wirklich Zeit darüber nachzudenken, hatte er nicht, denn kaum hatte Kazuki sich ein wenig wieder aufgerappelt, spürte er einen Tritt in die Magengegen, fiel überrascht japsend wieder zurück auf den kalten Boden.

„Na, tut das weh? Hast du dir selbst zu zuschreiben, was kommst du uns auch immer in die Quere.“ Sono hatte sichtlich Spaß daran, ihm weh zu tun, aber das war ja nichts Neues. Kazuki konnte nur hoffen, dass er nicht zu viele Tritte und Schläge bekommen würde. Doch daraus wurde wohl nichts, denn er bekam gleich den nächsten Kick dieses Mal in den Rücken, bevor noch weitere folgten, in den Bauch, auf die Beine, wieder den Rücken, die Arme und erneut den Bauch. Sein Körper schmerzte, vor allem sein Magen zog sich krampfend zusammen und ihm wurde schon leicht schwarz vor Augen als die anderen endlich aufhörten.

„Na, weint der kleine Loser?“ Saga. Kazuki hatte seine Peiniger noch immer nicht angesehen, aber er erkannte sie an ihren Stimmen, mittlerweile erkannte er sie auch an der Art wie sie zutraten, schlugen oder ihn anpackten. Natürlich weinte er nicht, er war fraglich kurz davor, aber würde er weinen, würde das nur alles noch schlimmer machen und noch hatten sie ihm nicht so weh getan, dass er die Tränen nicht mehr zurückhalten könnte.

„Ich finde, er sieht noch ein bisschen zu glücklich aus.“ Mit einem gewaltsamen Ruck hatte Sono ihn auf die Füße gezogen und jetzt entkam dem Braunhaarigen doch ein leises Wimmern. Er hasste es an den Haaren gezogen zu werden, denn das tat wirklich weh, seine Kopfhaut brannte immer höllisch und jetzt schossen ihm auch Schmerzenstränen in die Augen. Wo er hingezogen wurde, nahm er gar nicht richtig war, sein Kopf war bloß erfüllt von dem dumpfen, brennenden Schmerz in seinen Haarwurzeln. Erst als er etwas Nasses an seinem Gesicht spürte, klärte sich Kazukis Verstand wieder und reflexartig hielt er sofort die Luft an, war aber zu langsam und schluckte Wasser. Sofort begann er unkontrolliert zu husten, schluckte noch mehr Wasser, hustete wieder. Ertrinken war das Schlimmste, es war das schlimmste Gefühl, dass Sono ihm gab und als der Wassertank endlich leergespült war und die Hand, die ihn fest in die Schüssel gedrückt hielt, endlich verschwunden, sackte er nur kraftlos und mit einer Mischung aus Japsen und Husten auf dem Toilettenboden zusammen. Er hasste es, er hasste es so sehr, aber das interessierte sie nicht und wenn sie es wüssten, würden sie es wohl noch viel öfter machen.

„Ach übrigens, dein Essensgeld krieg ich heute.“, vernahm er noch gedämpft Sonos Stimme reagierte aber gar nicht weiter darauf. Was sollte er auch dagegen tun? Hunger hatte er gerade sowieso nicht mehr.
 

Kazuki hatte noch bis zur Mitte der nächsten Stunde zusammengekauert auf dem Boden der Toilettenkabine gelegen, es war nicht mal so, dass er wirklich schlimme Schmerzen hatte, er war einfach nur fertig, er war kaputt und kraftlos und er wollte nicht mehr. Es ging einfach nicht mehr. Kazuki hatte es die letzten zwei Jahre jeden Tag ertragen, aber langsam hatte er keine Kraft mehr. Alleine um sich von ein paar vergleichsweise fast harmlosen Tritten zu erholen, denn fest zu getreten hatten die Drei heute wirklich nicht, Kazuki wusste, dass sie mehr konnten, brauchte er schon eine halbe Ewigkeit. Er war am Ende und auch wenn er sich jeden Tag aufs Neue sagte, dass es das letzte Jahr war, in solchen Momenten war er sich nicht sicher, es zu überstehen.

Mühsam hatte der Braunhaarige sich irgendwann aufgerappelt, seine Seite tat unheimlich weh und er musste nicht nachsehen, um zu wissen, dass er dort wohl schon einen riesigen blauen Fleck hatte. Seine Haare und sein Hemd waren noch immer ziemlich nass und wie sein Gesicht ansonsten aussah konnte er nicht einschätzen und wollte es auch nicht wissen. Auf jeden Fall war klar, dass er so wie er gerade aussah nicht in den Unterricht zurück konnte. Das hieß zumindest diese Stunde nicht, denn er hatte Englisch und sie eine ganz neue Lehrerin, die einfach zu viele Fragen stellte. Also schlich er sich erst mal in die Cafeteria und ließ sich entkräftet auf einen der umstehenden Stühle fallen. Eigentlich hatte er vor allem jetzt wo er hier die ganzen Nahrungsmittel sah auch ziemlichen Hunger, immerhin hatte er heute noch nichts gegessen. Da er aber auch kein Geld hatte, hatte Sono ihm ja geklaut wie immer, konnte er sich wohl nichts kaufen und musste wie so oft bis zum Abend warten, bis er nach Hause kam.

"Kazuki?", vernahm er eine ihm bekannte Stimme, die einzige Stimme hier, die ihn zu einem kleinen Lächeln brachte. Vorsichtig hob er seinen Kopf blickte auch wirklich in das besorgt dreinschauende Gesicht eines kleinen Blonden.

"Hallo, Ayame." Es war nicht direkt so, dass sie Freunde waren. Ayame war in Rukis und somit in Kazukis Parallelklasse und er war irgendwie der einzige hier, der sich manchmal um den Braunhaarigen kümmerte. Zwar würde der Blonde sicher nie dazwischen gehen, wenn Kazuki verprügelt wurde, aber das erwartete der Braunhaarige auch gar nicht. Einerseits weil er verstehen konnte, dass Ayame selbst nicht auch zum Opfer werden wollte, denn er war auch so schon nicht sonderlich beliebt und andererseits weil er so klein und zierlich war, er würde wohl in einem Kampf nicht mal eine Chance gegen eine Grundschülerin haben. Es reichte Kazuki, dass Ayame im nachher oft half seine Wunden zu versorgen oder seine Klamotten zu flicken bzw. ihn nach Hause brachte, wenn es besonders schlimm war.

"War das Sono?", fragte der andere nachdem er ihn sich genauer angesehen hatte. Leugnen das wieder etwas passiert war konnte Kazuki ja so wie er aussah sowieso nicht, also nickte er. Das es aber Sono war, war vollkommen unnötig zu fragen. Was er Ayame aber nicht übel nahm. Am Anfang fand er es seltsam, fand es sowieso komisch, dass der Blonde sich mit ihm abgab und ihm half ohne ihn überhaupt zu kennen und er hatte Ayame zu Beginn auch nicht getraut, sich der Hilfe des Kleinen meistens sogar verwehrt, weil er einfach nicht glauben konnte, dass jemand ihm nichts Böses wollte. Mit der Zeit hatte Kazuki aber gemerkt, dass Ayame einerseits wirklich helfen wollte und andererseits es vor allem wegen Sono tat. Der Kleine war bis über beide Ohren in den Schwarzhaarigen verliebt, was Kazuki nebenbei gar nicht verstand, denn wirklich nett war Sono zu Ayame auch nicht und mal davon abgesehen hasste er Schwule ganz offensichtlich. Dank dieser Schwärmerei fühlte sich der Kleinere aber wohl dazu verpflichtet Kazuki zu helfen oder wie der Braunhaarige es gerne beschrieb: Sonos Dreck wegzuräumen. Außerdem versuchte er immer wieder den Schwarzhaarigen zu rechtfertigen und zu verteidigen. Alles in allem war es Kazuki klar, dass Ayame nur aus Mitleid und aus seltsamer Zuneigung zu Sono hilfsbereit zu dem Größeren war. Aber das war okay für Kazuki. Er war Ayame dankbar für jedes Mal wenn er ihm half, egal warum er es tat. Denn in dem Blonden hatte er wenigstens einen Menschen mit dem er ab und zu mal ein paar Worte wechseln konnte, ohne gleich unsicher oder panisch zu werden.

„Du hast eine Wunde über dem Auge, lass mich das kurz sauber machen, damit es sich nicht entzündet.“ Ayame kramte schnell einen kleinen Erste-Hilfe-Kasten aus seiner Tasche und begann dann vorsichtig Kazukis Gesicht zu desinfizieren. Soweit Kazuki das wusste, hatte der Kleine extra wegen ihm solches Zeug mit in der Schule, okay warum auch sonst? Welcher normale Schüler brauchte schon Verbandsmaterial in der Schule? „So das war’s. Hast du noch irgendwelche Verletzungen, die ich behandeln soll?“

„Danke, ich…“ Der Braunhaarige wollte ihm gerade antworten, als sein Magen ihm einen Strich durch die Rechnung machte und schön laut knurrte. Na toll das hatte gerade noch gefehlt, aber er hatte ja heute noch nichts gegessen und wirklich Hunger. Aber das laute Knurren war ihm trotzdem peinlich, also senkte er nur beschämt den Blick auf den Boden und hoffte einfach, dass Ayame nicht weiter darauf eingehen würde.

„Hast du schon wieder nichts gegessen? Du musst besser auf dich aufpassen, Kazuki.“ Als er den Blick hob sah er in das lächelnde Gesicht des Kleineren, der ihm ein Bento über den Tisch schob.

„Danke, ich… Sono hat mir mein Geld geklaut.“ Irgendwie fühlte Kazuki sich so, als müsse er sich rechtfertigen. Er aß ja nicht bewusst nichts. Morgens bekam er nur nichts runter, wenn er an Schule dachte und mittags hatte er meistens kein Geld mehr. Ayame blickte nur wieder schuldbewusst auf seine Knie und schob das Essen jetzt mit mehr Nachdruck zu dem Braunhaarigen. Kazuki wusste, dass es sinnlos war abzulehnen, also nahm er das Essen. Es schmeckte wie immer ausgezeichnet, die Mutter des Kleineren musste eine gute Köchin sein. In letzter Zeit hatte Kazuki oft Ayames Bento bekommen, auch wenn es offensichtlich war, dass der Blonde dann selber den ganzen Tag nichts zu essen hatte. Dabei war er selbst wahrscheinlich viel dünner als Kazuki und hätte es nötiger genug zu essen. „Das Essen ist wirklich gut, aber du solltest auch was essen. Ich fühl mich schlecht, wenn ich immer dein ganzes Bento esse.“ Kazuki hatte knapp die Hälfte des Schulfrühstücks gegessen, schob den Rest wieder zu Ayame zurück. Er war zwar nicht wirklich richtig satt, hatte aber genug gegessen, um den Rest des Schultages zu überstehen.

„Nein, das ist schon okay. Du kannst ruhig alles essen.“ Das war gerade dasselbe Spiel wie immer, Kazuki gab dem Kleinen immer die Hälfte wieder, dieser lehnte immer ab und normalerweise ging es solange weiter, bis der Braunhaarige alles aufgegessen hatte. Aber heute wollte er nicht nachgeben, einerseits weil er sich wirklich schlecht fühlte und andererseits weil er sich ein bisschen Sorgen um Ayame machte. Auch wenn sie keine wirklichen Freunde waren, merkte er ja dass der andere weder genug wog noch genug aß, um nicht noch magerer zu werden. Wobei Kazuki ehrlich gesagt auch gerne so dünn wäre wie der andere.

„Ayame, du hilfst mir schon genug, ich will nicht, dass du wegen deiner Freundlichkeit auch noch fast jeden Tag hungern musst.“

„Aber, ich hungere…“, begann Ayame, brach aber ab und nahm stattdessen die Schüssel mit dem Essen dann doch wieder an sich. „Du brauchst dir wirklich keine Sorgen um mich machen.“

„Schon okay.“ Kazuki schenkte dem anderen ein ein bisschen missglücktes Lächeln, da sein Gesicht bei zu ausschweifender Mimik doch noch schmerzte.
 

Als Kazuki endlich den Vorhof ihres Wohnblockes betrat, war es schon dämmrig und es hatte sich unangenehm abgekühlt. Den Schultag hatte der Braunhaarige zwar ohne weitere Zwischenfälle überstanden, vor allem da Sono und Saga den Nachmittagsunterricht geschwänzt hatten und Ruki ihn nie alleine oder von sich aus attackierte. Dafür war der Heimweg umso schlimmer gewesen. Die meisten seiner heutigen Verletzungen waren zwar Prellungen, die nicht weiter weh taten und seine komplett blau-geschlagene Magengegend beschränkte sich auch darauf weh zu tun, wenn er zu ausschweifende Bewegungen vollführte. Seinen Rücken hatten sie dafür richtig erwischt, wahrscheinlich hatte er sich sogar einen Wirbel verstaucht oder ähnliches, denn seine rechte Seite, vor allem die Schulter, konnte er mittlerweile gar nicht mehr bewegen. Hoffentlich war das morgen wieder vorbei. Denn seine Peiniger würden sicher keine Rücksicht auf etwaige Verletzungen nehmen und besser werden würde es sicher auch nicht, wenn er direkt morgen wieder Schläge oder Tritte abbekäme. Eine ähnliche Verletzung hatte Kazuki erst einmal gehabt, vor ungefähr einem Jahr und daran waren die Drei noch nicht mal schuld gewesen. Er hatte sich beim Weglaufen eine Rippe gebrochen, als er auf einen Stein gefallen war und selbst da hatten Sono und die anderen ihn gerade mal eine Woche nicht weiter gemobbt. Nein, von ihnen hatte er definitiv kein Mitleid zu erwarten.

Kraftlos schleppte der Schüler sich die Treppen in den zweiten Stock nach oben, wollte gerade die Wohnungstür aufschließen, als ein lautes Poltern aus der Nachbarwohnung ihn aus seinen Gedanken riss. Was war da denn los und seit wann hatten sie Nachbarn? Bis eben war Kazuki noch der Meinung gewesen, nur sie würden auf dieser Etage wohnen und die anderen beiden Wohnungen wären leer.

Aber wirklich Zeit weiter darüber nachzudenken, hatte er nicht, denn im nächsten Moment wurde die Tür nebenan kraftvoll aufgerissen und ein junger Mann trat schreiend heraus. „So eine Scheiße, Papa, wo… oh, wer bist du denn? Ein Nachbar? Freut mich.“

„Err…“ Der Fremde hielt Kazuki eine Hand entgegen, die dieser nur fragend anstarren konnte, wobei er ehrlich gesagt auch noch ganz andere Dinge an dem anderen fand, die er gerade anstarren könnte. Eigentlich wusste Kazuki gerade nicht so genau, wo er zuerst hingucken sollte. So jemanden hatte der Braunhaarige definitiv noch nie getroffen und der wohnte jetzt ihm gegenüber. Na das konnte ja was werden.
 

tbc

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So, dann alle, die es bis hierher geschafft haben, ich hoffe es hat gefallen. Über Rückmeldungen dazu würde ich mich wie immer freuen^-^

In welchen Abständen ich hier update, weiß ich noch nicht, ne Woche wird es immer mindestens dauern... ich denke, ich mach es ein bisschen davon abhängig, wie viele Leute sich für die Geschichte interessieren^-^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  -Uruha-
2013-01-04T01:32:59+00:00 04.01.2013 02:32
oh ich hoffe der Fremde ist Jin <3
es gibt einfach zu wenig bzw. kaum FF's mit ihm ;_;


Von: abgemeldet
2013-01-02T14:35:13+00:00 02.01.2013 15:35
also erstmal.. schön, dass es dann jetzt wieder mehr von dir zu hören gibt! ^-^

..aber.. oje, der arme Kazuki >______>
und Ayames rolle wirkt bisher auch iwie ziemlich traurig.. ._____.
bin aber mal gespannt wie sich das so ändert mit dem neuen nachbarn ^^

(ps: is Saga sitzengeblieben oder warum is er älter? x'D)
Von:  MycroftCoon
2013-01-02T12:48:29+00:00 02.01.2013 13:48
Hey,
ich mag deine Storyidee und deinen Schreibstil sehr.
Vorallem da Kazuki mal nicht der Obermacker und Gott ist. :-)
Aber verdammt...
Wer zieht da neben ihm ein?
Und das Saga böse ist...wuhhaaaaa!



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