Zum Inhalt der Seite

Moments

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fifth Moment: Destiny

Thor´s POV:
 

Als wir am Abend den Palast erreichten, wurden wir bereits von Odin und Frigga erwartet.

Das Herrscherpaar hatte in einem kleinen Konferenzsaal Platz genommen und als wir den Raum betraten, richteten sich ihre Blicke sofort auf uns.

Doch weder wurde Loki gefangen genommen, noch bekam Odin einen seiner berühmten Wutanfälle.

Die beiden saßen einfach auf ihren Stühlen und lächelten uns wissend an.

Verwundert blickte ich zu Loki, doch der Schwarzhaarige schien genauso verwirrt wie ich und er zuckte sogar zusammen, als Frigga sich erhob und auf ihn zukam.

„Loki.“, sagte sie und in ihrer Stimme lag die Liebe einer Mutter, die ihren Sohn wiederbekommen hatte.

Als sie ihn erreichte, schloss sie ihn in ihre Arme und drückte ihn an ihren Körper.

Loki selbst schien einen Moment völlig die Fassung zu verlieren, doch dann entspannte er sich und lehnte sich an die blonde Frau.

„Verzeiht, aber was geht hier vor?“, fragte ich und richtete meine Aufmerksamkeit auf Odin, welcher immer noch auf seinem Stuhl saß.

Dieser wartete, bis Frigga sich von Loki gelöst und wieder neben ihm Platz genommen hatte, bevor er eine Handbewegung machte und sagte: „Setzt euch.“

Sofort kamen wir dem Befehl nach, auch wenn ich immer noch verwundert war. Ich hatte mit Gebrüll und Zorn gerechnet, und nicht mit einem ruhigen Gespräch.

„Ihr wundert euch, warum ich nicht zornig, nicht wahr?“, fragte Odin und nachdem Loki und ich einen kurzen Blick gewechselt hatten, nickten wir.

„Heimdall hat mir schon vor einer Weile berichtet, was Loki getan hat. Die Wahrheit.“, fuhr er fort und Loki hob eine Augenbraue, bevor er erwiderte: „Du weißt, warum ich Midgard angegriffen habe?“

Odin nickte: „Ich weiß alles. Ganz Asgard weiß von deiner Heldentat, Loki. Und sie sind dir alle dankbar.“

Einen Moment musste ich Odin´s Worte sacken lassen, bevor ich es schaffte den Grünäugigen erleichtert anzugrinsen. Dieser schien auch nicht so Recht begreifen zu können, was der Allvater da gerade gesagt hatte, doch bevor er antworten konnte, fuhr Odin bereits fort: „Außerdem hat mir Heimdall erzählt, was bei eurer Rückkehr auf der Brücke vorgefallen ist.“

Sofort spannte ich mich an. Ich wusste, Heimdall würde uns nicht verraten, wenn Odin ihm keinen direkten Befehl gegeben hatte, aber das bedeutete nicht, dass Odin nicht auch anderweitig Informationen bekam.

„Was willst du damit sagen?“, fragte ich und meine Hand hatte unwillkürlich Loki´s gepackt, um ihn im Falle eines Kampfes hinter mich ziehen zu können.

„Ich will damit sagen, dass ich von eurer Beziehung weiß und sie gutheiße.“

Ich erstarrte. Völlig verblüfft blickte ich in das Gesicht meines Vaters, auf der Suche nach einem Anflug von Amüsement oder Wut, doch nichts dergleichen zeichnete sich in dem weisen Gesicht ab.

„Was soll das heißen, du heißt das gut?“, fragte nun Loki, der genauso verwirrt klang, wie ich mich fühlte.

„Loki.“, seufzte Odin und ich sah Frigga nachsichtig lächeln: „Bei aller Liebe, du bist einer der klügsten Köpfe in Asgard, doch manchmal benutzt du ihn zu wenig.“

Loki kniff die Lippen zusammen, ob dieser Beleidigung, doch Frigga führte Odin´s Erklärung fort, sodass er keine Möglichkeit erhielt, etwas zu erwidern.

„Loki, Odin hat dir doch einmal erzählt, warum er dich aus Jotunheim mitgenommen hat, erinnerst du dich.“

Loki senkte den Kopf und nickte, bevor er sagte: „Er meinte, er wolle durch mich ein neues Bündnis formen zwischen Asgard und Jotunheim.“

„Und wie formt am Besten ein Bündnis zwischen zwei Völkern?“, fragte Frigga weiter und langsam hatte ich genug von diesem Spiel, doch bevor ich etwas einwerfen konnte, sagte Loki: „Durch eine Hochzeit. Ein Zusammenschluss zweier Familien ist die beste Möglichkeit um zerstrittene Parteien zu einen.“

Frigga lächelte und langsam begannen sich die Räder in meinem Kopf zu drehen, doch Loki schien die Schlussfolgerung schon beendet zu haben, denn er hob erschrocken den Kopf und starrte Frigga und Odin ungläubig an.

„Wollt ihr etwa sagen, ihr hattet vor mich mit einem eurer Kinder zu verheiraten?“, fraget er und das Entsetzen in seiner Stimme, ließ auch mir die Haare zu Berge stehen.

Doch dann fiel mir etwas auf und ich musste leise lächeln, denn Odin und Frigga hatten außer mir keine anderen Kinder, und Frigga hatte schon immer zu mir gesagt, ich würde keine Geschwister bekommen.

Als Loki kam, hatte Odin ihn zwar als meinen kleinen Bruder vorgestellt, doch es gab noch eine andere Bezeichnung, die den Titel Bruder trug.

„Blutsbruder.“, sagte ich und Odin und Frigga sahen mich überrascht an, während ich Loki anlächelte, der mich verwirrt anstarrte.

„Loki, du bist mein Blutsbruder. Das meinte Odin, als er dich mir vorstellte. Wir sollten als Brüder aufwachsen, um später dann unsere Häuser in einer Verbindung zu vereinen. Du warst als Partner für mich bestimmt. Schon immer!“

Loki´s grüne Augen weiteten sich mit jedem Wort, das ich sprach ein bisschen mehr und man sah ihm deutlich an, wie es in seinem Kopf arbeitete.

„Aber ich bin ein Mann. Der Kronprinz Asgards hatte schon immer die Pflicht eine Frau zu heiraten, obgleich anderen Göttern die Ehe mit Personen ihres eigenen Geschlechts nicht untersagt war.“

Vorsichtig legte ich meine Hände auf seine blassen Wangen und sah in diese unglaublichen Augen, bevor ich antwortete: „Der Kronprinz Asgards hat die Pflicht sich einen Partner zu suchen, der ihm Erben schenken kann. Das ist die Regel und wenn ich mich Recht entsinne, sind Eisriesen doch ohnehin in der Lage Kinder zu gebären, selbst wenn sie männlich sind. Und du bist dazu noch ein mächtiger Zauberer, und die Magie richtet doch alle Fehler, wenn ihr Besitzer einen Gefährten bekommt, der seinem Geschlecht entspricht.“

Schockiert starrte Loki mich an, bevor er sich zu Odin wandte, der sich leise räusperte.

„Einer der Gründe,“, sagte er: „Warum wir damals in Jotunheim einmarschierten, war nicht nur das Massaker, welches sie auf Midgard anrichteten, sondern auch eine Prophezeiung, in der es heißt, der Kronprinz Asgards hätte einen Gefährten, welcher das blaue Blut des Eisvolkes in sich trug. Laufey konnte es nicht sein, doch als ich dich im Tempel fand, wusste ich, dass du Thor´s Schicksal bist. Und deshalb habe ich dich mitgenommen.“
 

Loki brauchte lange, um das Gespräch wirklich zu verarbeiten und Odin entließ uns deshalb.

Wir gingen gemeinsam in meine Gemächer, die nun uns gehören sollten und alle Diener, an denen wir vorüber kamen, verhielten sich, als wäre nie etwas passiert.

Als wir das Zimmer erreichten, legte sich Loki auf das große Bett und starrte eine Weile an die Wand, während ich begann, ein Feuer zu entzünden und Abendessen zu beordern.

Doch erst nachdem die Flammen im Kamin schon eine Weile brannten und ich mein Abendmahl verzehrt hatte, regte sich wieder Leben in Loki´s schlankem Körper und er richtete sich auf.

„Geht es dir besser?“, fragte ich und setzte mich neben ihn auf das Bett.

Er blickte mich an und dann lächelte er. Und es war kein wahnsinniges Lächeln, welches er die ganze Zeit auf Midgard zur Schau getragen hatte, sondern ein ehrliches, aufrichtiges Lächeln, welches ich so vermisst hatte.

„Ja!“, sagte er: „Es geht mir sogar sehr gut. Denn ich bin nicht gefangen genommen worden, konnte meine Welt retten und habe die Liebe meines Lebens nun sogar legal in meinem Bett.“

Ich lachte leise, bevor ich meine Hand in seinen Nacken schob, ihn zu mir zog und leidenschaftlich küsste.

Als ich mich von ihm löste, strahlten seine Augen und ich sah all die Liebe und Hingabe in ihnen, die ich schon seit meiner Kindheit hatte sehen wollen.

„Ich liebe dich, Loki!“, flüsterte ich.

„Und ich liebe dich, Thor.“, erwiderte er und dann versanken wir in einem Kuss, der alle anderen Küsse weit in den Schatten stellte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück