Zum Inhalt der Seite

Legends

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo Zusammen
Nach einer gefühlten Ewigkeit geht es nun endlich weiter. :)
Viel Spass beim lesen des neuen Kapitels

Liebe Grüsse
Mitsu Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Neumond

Geräuschlos bahnte sich Darkrai seinen Weg durch den Wald. Die Trostu-Ruinen konnten nicht mehr allzu weit entfernt sein. Durch das Blätterdach gelangte kein Lichtstrahl durch die Nacht. Neumond, seine liebste Nacht im Monat, doch für Cresselia die Nacht, in der sie am Schwächsten war. Er seufzte leise als er sich kurz orientierte um sich zu vergewissern, dass er sich in die richtige Richtung bewegte. Hoffentlich würde er sie hier finden…

Nachdem er diese neuen Informationen von Camilles Mutter erfahren hatte, hatte er sich in derselben Nacht noch auf den Weg gemacht, um Cresselia zu suchen. Zu Anfang hatte er noch etwas mit sich gehadert, weil er Paul nicht einfach allein zurücklassen wollte. Zwar waren sie noch nicht lange Partner, doch Darkrai konnte dennoch spüren, dass etwas mit ihm nicht stimmte. Natürlich konnte Darkrai seine Gedanken nicht lesen, aber er konnte seine Emotionen, leider sehr viele Negative, durch ihre Verbindung dafür umso besser spüren. Entschlossenheit, Ehrgeiz, Schmerz, Wut, und war das letzte Eifersucht? Nicht alle dieser Gefühle konnte er deutlich zuordnen, zumal Paul ihn einfach ignoriert hatte, als er ihn darauf angesprochen hatte. Das schien seine übliche Reaktion zu sein, wenn er sich zu etwas nicht äussern wollte. Jedenfalls hatte das Camille gesagt. Doch in einigen Empfindungen erkannte Darkrai seine eigenen Gefühle für Cresselia wieder, weswegen er sich dann doch ziemlich um Paul sorgte. Wenn er doch nur mit ihm reden würde und wenigstens ihm gegenüber nicht so verschlossen wäre. Es war Darkrai wirklich nicht leicht gefallen, jetzt einfach zu gehen, doch nachdem Paul ihm wieder erneut sein Desinteresse gezeigt hatte, war es Darkrai dann auch vorerst egal gewesen. Wenn irgendein Notfall eintreten würde, wären Camille und Selfe ja auch noch da.

Nach seinem Aufbruch hatte er sich gleich zur Vollmond-Insel begeben, dem Zuhause von Cresselia und der Ort, an dem sie eigentlich meist auch aufzufinden war. Wenn sie nicht gerade dabei war, die Albträume der Menschen, für die nicht selten er selbst verantwortlich war, zu vertreiben. Doch dieses Mal hatte er kein Glück gehabt, die Vollmond-Insel war ausgestorben gewesen als er dort ankam. Einzig eine Lunarfeder, die Cresselia immer zurückliess, wenn sie den Ort verliess, hatte sich dort noch befunden. Es hatte ihn in den Fingern gejuckt, die sichelförmige Feder an sich zu nehmen, doch er wusste, dass er es nicht durfte. Cresselia liess immer eine Feder zurück, dass wenn ein hilfesuchender Mensch die Insel während ihrer Abwesenheit betrat, zumindest nicht mit leeren Händen gehen musste. Eine edle Geste, die das warmherzige Wesen von Cresselia immer wieder zum Ausdruck brachte.

Zwar hatte es Darkai nicht gerade erstaunt gehabt, das Vollmondpokemon nicht angetroffen zu haben, dennoch war er besorgt über die Tatsache, dass sie trotz der Gefahr weiter in Sinnoh umherstreifte. Natürlich konnte er sie verstehen, sie sorgte sich um die Menschen und legendären Pokemon und wollte ihren Teil dazu beitragen, dem Ganzen ein Ende zu setzten. Er wünschte sich bloss, sie würde es nicht alleine tun.

Auf seinem Streifzug durch den Wald glaubte er auf einmal ein Geräusch zu vernehmen, dass sich wie ein Schrei anhörte, gefolgt von einem Zischen, als würde etwas durch die Luft sausen. Darkrai bewegte sich jetzt schneller auf den Ort zu, aus dem er glaubte die Geräusche gehört zu haben. Erneut ein Schrei, dieses Mal schmerzerfüllter als zuvor. Nun hatte er keinen Zweifel mehr, und er glaubte, sein Herz hätte für einen Moment ausgesetzt. Diese Stimme würde er unter tausenden wieder erkennen, selbst wenn er sie Jahre nicht mehr gehört hätte. Je näher er an den Ort des Geschehens kam, desto deutlicher waren die Geräusch zu vernehmen, die er mittlerweile einem stattfindenden Kampf zuordnete. Hoffentlich kam er nicht zu spät.

Als er schliesslich in Sichtweite war, die Lichtung, auf der sich das Geschehen abspielte, war seltsamerweise nicht erleuchtet, bot sich ein Bild, dass er niemals gehofft hatte zu sehen.

In der Mitte der Lichtung lag Cresselia, auf dem Boden zusammengekauert und eindeutig in einem schlechten Zustand. Sie schien zu zittern, ihr Blick wie gebannt auf ihre Angreifer gerichtet. In der Dunkelheit, in der Darkrai ohne Probleme sehen konnte, konnte er vier Menschen ausmachen, welche von zwei Iksbat, einem Hundemon und einem Magnayen begleitet wurden. Die Pokemon standen in Kampfhaltung zwischen Cresselia und den Menschen. Cresselia schimmerte wie immer in der Dunkelheit, doch ihr Lichtschein schien gedämpfter, jetzt da sie verletzt zu sein schien. Ansonsten hatte ihr Eigenlicht, das selbst bei Neumond die Dunkelheit durchbrach, ihr immer eine wunderschöne mystische Aura verliehen, die den Menschen Hoffnung gab, sobald sie sie erblickten. Doch genau diese Eigenschaft von Cresselia hatte sie zu einem leicht verfolgbaren Ziel gemacht. Für die Menschen musste es ein leichtes gewesen sein, sie hier in der Nähe ausfindig zu machen, sie war ja schliesslich kaum zu übersehen.

„Ergibst du dich uns jetzt freiwillig, oder müssen wir dich bewusstlos prügeln lassen?“, fragte einer der Menschen, vermutlich derjenige, der unter den Vieren etwas zu sagen hatte. Cresselia antwortete nicht, sie schien zu verängstigt, und vermutlich auch zu verletzt, um sich zu äussern. Ihre Verletzungen liessen darauf schliessen, dass sie sich bis jetzt tapfer gewehrt hatte, doch als Pokemon vom Typ Psycho hatte sie gegen ihre Angreifer leider nicht allzu gute Chancen. Da sie nicht antwortete, ergriff der Mensch wieder das Wort.

„Keine Antwort ist auch eine Antwort. Kürzen wir es doch an der Stelle ab. Hundemon, beende es mit einem Spukball“, gab er seinem Pokemon den Befehl. Auf Kommando öffnete das hundeartige Pokemon mit den beiden zurückgebogenen Hörnern sein Maul. Zwischen seinen Zähnen formte sich ein dunkler Ball, welcher immer grösser wurde. Als er eine bestimmte Grösse erreicht hatte, feuerte Hundemon die Kugel auf Cresselia ab. Diese schien nicht mehr in der Lage, sich zu verteidigen, denn sie wandte ihren sichelförmigen Kopf ab, wohl um sich vor dem Schlimmsten noch etwas zu schützen. Doch Darkrai würde bestimmt nicht tatenlos zusehen, wie Cresselia geschlagen wurde. Er würde nicht zulassen, dass sie noch mehr verletzt wurde.

Es schoss aus dem Dickicht hervor und stellte sich schützend zwischen das Vollmondpokemon und seine Angreifer, den abgefeuerten Spukball schlug er mit einer Bewegung seines Armes zur Seite, woraufhin die Attacke gegen einen Baum flog und ein Loch in die Rinde riss.

Für einen Moment blickten ihn die Menschen erstaunt an, doch dann schlich sich ein Grinsen auf die Lippen des Anführers.

„Was für eine Überraschung, dich ebenfalls anzutreffen. Aber umso besser, unser Boss wird sich freuen, wenn wir mit dem Vollmond- und dem Neumondpokemon zurückkehren werden.“, sagte er überheblich.

„Darkrai, verschwinde von hier und rette dich. Lass mich zurück, ich will nicht, dass sie dich auch fangen“, hörte Darkrai die schwache Stimme Cresselias hinter sich flüstern. Er antwortete ihr nicht, niemals würde er sie zurücklassen. Und diesen Menschen würde er sie erst recht nicht überlassen, lieber würde er selber gefangen genommen werden.

„Ihr erbärmlichen Menschen glaubt doch wohl nicht, dass ihr die Macht habt, mich einzufangen?“, antwortete er erzürnt. Er würde ihnen gar nicht erst die Gelegenheit dazu geben. Auch wenn sie zuvor vier gegen einen gegen Cresselia im Vorteil gewesen waren, so hatten die Pokemon dennoch schon etwas Schaden genommen, und waren nicht mehr ganz so fit. Ganz im Gegensatz zu ihm. Zwischen seinen Händen formte es eine helle, leicht bräunlich schimmernde Kugel, die es auf das Hundemon abfeuerte. Das Pokemon, nicht darauf gefasst, konnte dem Fokusstoss nicht rechtzeitig ausweichen und wurde mit voller Wucht getroffen. Ein Jaulen erklang aus Hundemon Kehle als es zurückgeschleudert wurde, sich ein paar Mal überschlug und liegen blieb. Nur mühsam konnte es sich wieder aufrappeln. Auch die Menschen schienen mit dieser Attacke kalt erwischt worden zu sein, versuchten aber, die Situation wieder unter Kontrolle zu bekommen.

„Hundemon, Flammenwurf! Magnayen, Spukball!“, wurden die Pokemon zum Angriff aufgefordert. Netter Versuch, doch die Dunkelheit war Darkrais Element, hier würde ihm niemand so schnell was vor machen, zumal sie ihn vermutlich im schwachen Licht von Cresselia eh kaum sehen konnten. Bei Neumond konnte er sich ausserdem noch schneller bewegen als ohnehin schon in der Dunkelheit, und geschickt wich er den beiden Angriffen aus, ehe er direkt auf Hundemon zusteuerte und sich dann seitlich näherte. Erneut schoss er einen Fokusstoss auf das Pokemon ab, dieses Mal aus nächster Nähe. Das Hundemon wurde von seinem Standpunkt weggeschleudert, direkt in Magnayen hinein und die beiden Hundepokemon prallten schliesslich gegen einen Baum in der Nähe. Reglos blieben die Pokemon liegen.

„Wagt ihr es immer noch, mich zu unterschätzen?“, fragte er an die Menschen gewandt hinzu, die nun nur noch von den beiden Iksbat beschützt wurden. Dass sie Darkrais Stärke wohl gehörig unterschätzt hatten, schien ihnen langsam bewusst zu werden, denn eilig riefen sie die beiden besiegten Pokemon zurück. Der Anführer schien fieberhaft zu überlegen, was er tun sollte.

„Wenn ihr jetzt sofort verschwindet, verschone ich euch, doch wenn ihr es weiter wagen solltet, Cresselia oder mich anzugreifen, dann verspreche ich euch, werdet ihr für den Rest eures Lebens nicht mehr schlafen wollen, weil ihr von Albträumen geplagt werdet, die schlimmer sind als alles, was ihr euch vorstellen könnt“, drohte er ihnen. Nebenbei formte er erneut einen Fokusstoss zwischen seinen Händen, um jederzeit sofort eine Attacke abfeuern zu können.

Seine Drohung schien erstaunlicherweise aber Wirkung zu zeigen. Anstatt weitere Angriffe zu starten, wurden die Iksbat auf Geheiss des Anführers zurückgerufen und sie wichen etwas zurück.

„Glaub ja nicht, dass das schon alles war. Das nächste Mal kriegen wir euch, alle beide“, waren die letzten Worte des Anführers, ehe sie sich eilig aus dem Staub machten.

Für einen Moment blieb Darkrai noch in seiner Angriffshaltung, während er starr in die Richtung blickte, in die die Menschen verschwunden waren. Erst als er sich sicher war, dass sie wirklich nicht zurückkommen würden, liess er den Fokusstoss in der Luft verpuffen.

Eilig wandte er sich nun Cresselia zu, die nach wie vor auf derselben Stelle lag und sich kaum regte. Doch sie hob den Kopf, als er sich ihr vorsichtig näherte und sich auf dem Boden vor ihr niederliess. Trotz ihres Zustandes wollte sie sich zu einem Lächeln durchringen, und sie schien sich auch wirklich über sein Erscheinen zu freuen.

„Darkrai… Danke vielmals für deine Rettung, wärst du nicht in letzter Sekunde erschienen, hätten sie mich wohl gefangen genommen. Ich kann dir nicht genug danken“, sprach sie, doch ihre Stimme klang recht schwach. Schnell schüttelte er den Kopf.

„Dafür musst du mir nicht danken. Ganz im Gegenteil, ich hätte das gar nicht erst zulassen dürfen, ich hätte dich schon viel früher suchen sollen. Bitte verzeih mir“, antwortete er und legte ihr zögerlich eine Hand auf ihren schlanken Kopf. Er machte sich wirklich schreckliche Vorwürfe. Cresselia kämpfte eigentlich nie, nur wenn es um Leben und Tod ging, oder in Situationen wie jetzt gerade. Er hätte sie wirklich gleich suchen sollen und sie begleiten als klar wurde, dass die legendären Pokemon in Gefahr waren. Ihre grösste Schwäche im Moment war nunmal die Tatsache, dass die legendären Pokemon im Normalfall so weit voneinander getrennt waren, oder sich gar bekämpften. Zumindest Palkia, Dialga und Giratina hatten sich soweit versöhnen können, dass sie nun aufeinander aufpassten, anstatt sich gegenseitig Schaden zuzufügen. Doch die anderen? Zwar war Heatran zumindest in seiner Nähe gewesen in letzter Zeit, da sich das Vulkanpokemon im Überlebensareal niedergelassen hatte. Aber im Grossen und ganzen waren sie alle verstreut, die übrigen beiden Feen in ihren Seen und Regigigas in Blizzach. Jetzt, da er Cresselia so verletzt vor sich sah, da sie sich alleine gegen die Menschen hatte verteidigen müssen, realisierte erst, wie naiv sie alle gewesen waren. Es war so einfach, sie ausfindig zu machen, schliesslich rankten sich genug Legenden um die legendären Pokemon, die allesamt auf wahren Begebenheiten beruhen. Es war ein leichtes, die legendären Pokemon zu finden, wenn man wusste, wo man suchen musste.

Darkrai war für einen Moment so in seine Gedanken versunken, dass er gar nicht merkte, dass sich das Lunarpokemon wieder regte. Cresselia wollte erneut das Wort ergreifen, doch ihr Körper fing stärker an zu zittern und es wirkte so, als würde sie gleicht das Bewusstsein verlieren.

„Cresselia!“, rief Darkrai erschreckt und versuchte sein Möglichstes, damit sie bei Bewusstsein blieb. Jetzt fiel ihm eine Bisswunde auf, wohl von einem der Iksbat. Die Wahrscheinlichkeit war sehr gross, dass Cresselia von der Attacke vergiftet worden war. Eine Vergiftung würde ihren Körper noch mehr schwächen, als er es durch die Verletzungen ohnehin schon war.

Ohne weiter nachzudenken, hob Darkrai das verletzte Pokemon in seine Arme, darauf bedacht, keine ihrer Verletzungen zu berühren oder gar zu verschlimmern.

„Keine Sorge Cresselia, ich bringe dich in Sicherheit. Nochmals werden sie dir nicht so nahe kommen. Das werde ich zu verhindern wissen“, flüsterte er ihr zu, als sie ihn fragend anschaute.

„Wo… Wo bringst du mich hin?“, brachte sie gerade noch hervor.

„Zu Menschen, die es gut mit uns legendären Pokemon meinen. An einen Ort, an dem sie uns nicht so leichtsinnig angreifen werden“, antwortete er ihr, bevor er sich in Bewegung setzte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  -Scarlet
2017-03-05T16:35:11+00:00 05.03.2017 17:35
Hey ho
Das letzte Kapitel ist ja schon eine Weile her aber es freut mich das es doch noch weiter geht :) die Grundidee der Story gefällt mir sehr gut und ich bin echt gespannt wie sich die Story und vor allem die Charaktere noch entwickeln.
Hätte da auf jedenfalls noch eine Frage die mir durch den Kopf geht
Wie haben sich Paul und Camille kennengelernt? Die beiden müssen ja schon länger befreundet sein, dass Paul sich ihr so "öffnet" bzw ihre Gegenwart toleriert ^^

Also dann bis zum nächsten Kapitel :)
Antwort von:  Mitsunari_Ishida
27.03.2017 21:34
Hallo!
Entschuldige die späte Antwort. >< Vielen Dank für deinen Kommentar! Es freut mich sehr, dass meine Story nach wie vor gelesen wird, auch wenn ich eine so lange Pause hatte.
Um auf deine Frage zu kommen: Offengestanden habe ich für mich selber noch nicht komplett ausgeführt, wie sich Paul und Camille kennen gelernt haben. Jedoch sind sie, wie du bereits erkannt hast, schon sehr lange miteinander befreundet. Sie haben sich jedoch schon sehr früh auf ihrer ersten Reise kennen gelernt (wenn nicht sogar schon vorher) und sind seit da auch zusammen gereist. Ich hoffe das genügt im Moment als Antwort :)

Viele Grüsse und bis zum nächsten Kapitel! :)


Zurück