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Vergessen, Verzeihen I

Forget, Forgive
von

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Sensei

Ob er mit Winry reden sollte? Er konnte das alles doch nicht mehr so im Raum stehen lassen! Er hatte so wieso beim Abendessen, vor einer Woche, gemerkt, dass Winry anders war. Den ganzen Abend wollte sie sich nicht küssen lassen… Ob sie etwas gesehen oder gemerkt hatte? Aber Winry war mit Pinako in der Küche gewesen und Al und er beide im Wohnzimmer. Sie konnte davon nichts wissen! Also warum war sie so distanziert gewesen? Am nächsten Tag ging es ja dann auch schon wieder… Ob sie doch etwas gesehen hatte? Denn einmal, so konnte er sich erinnern, dachte er, er hätte ein Geräusch gehört, aber er hatte nichts mehr gehört und es als Einbildung abgetan… Wenn das der Fall war, dann war ihm Winrys Verhalten klar und er musste dringend mit ihr reden! Aber was sollte er ihr sagen? Würde sie es verstehen, wenn er ihr die Wahrheit sagte? Würde sie es verstehen, wenn er ihr sagte, dass sein Bruder in ihn verliebt war?

Da kam ihm noch ein anderer Gedanke! Wenn sein Bruder wusste, dass er ihn liebte, was wusste er dann noch?

„Al? Weißt du etwas?“

Al sah ihn kurz fragend an, bis sein Gesicht sich erhellte und er wusste, was sein großer Bruder meinte.

„Nein… es fühlt sich nur alles bekannt an, mehr nicht und die Gefühle für dich… waren irgendwie… von Anfang an da, nur ich wusste ja nicht, wer du warst und wie ich mich verhalten sollte. Und dann führte eines zum anderen… Bevor ich erfuhr, dass wir Brüder sind, war ich eigentlich der Überzeugung, dass du mein… Freund bist.“

Ed sah zum Fenster raus. Sein Freund…

„Und warum bist du im Krankenhaus bei der Untersuchung so abgegangen?“, wollte er wissen.

„Ich… kannte dich nicht, Ed… Und… ich kenne dich eigentlich immer noch nicht. Ich kann mich nur auf meine Gefühle verlassen und dir vertrauen…“

Der Ältere nickte und legte einen Arm um Al, zog ihn näher zu sich.

„Du kannst mir vertrauen, Al. Ich werde dich beschützen und dein Gedächtnis bekommen wir auch wieder zurück.“

Der Jüngere nickte.

Jetzt da die Gefühle für ihn eh in seinem kleinen Bruder wieder vorhanden waren, konnte er auch dessen Gedächtnis zurückholen. Eigentlich wollte er nicht, dass Al sich an die Transmutation erinnern konnte, aber… auf der anderen Seite wollte er Als Gedächtnis nur nicht zurückholen, damit dieser die Gefühle für ihn nicht mehr hatte. Doch obwohl er sein Gedächtnis nicht hatte, waren die Gefühle für Ed einfach da. Deswegen hatte Ed sich entschieden Als Gedächtnis zurückzuholen, egal wie!

Erneut sah der Ältere sich um. Sie saßen soweit eigentlich alleine, aber… er wollte kein Risiko eingehen.

„Al? Kommst du mit mir auf’s Klo?“ Al hob eine Augenbraue hoch.

„Kannst du nicht alleine auf’s Töpfchen? Soll ihn dir festhalten, ja?“ Ed lachte. Senkte aber dann wieder seine Stimme. Al grinste und war etwas rot geworden.

„Seit wann sind wir denn so versaut, hm? Nein, ich wollte dich nur nicht hier alleine lassen.“

„Ich komm mit!“ Ed nickte und zog Al hinter sich her. Dann schloss er die Toilettentür zu und sah Al an. Eigentlich war es viel zu eng für zwei Menschen. Gut, dass Ed ja nicht wirklich auf die Toilette musste.

„Wird das heute noch was?“, grinste Al ihn an und wartete wahrscheinlich darauf, dass Ed sein Geschäft erledigte.

Ed lachte und drückte seinem Bruder dann einen Kuss auf die Lippen.

„Du dachtest echt, dass ich auf’s Klo muss? Ich finde es selbst ja auch etwas… seltsam, aber da draußen können wir uns wohl kaum küssen. Wir sind Brüder…“ „Recht hast du…“

Al erwiderte seinen Kuss und drückte sich gegen Ed. Dieser nahm ihn in den Arm und drückte Al ebenfalls noch enger an sich. Es war unbeschreiblich den anderen so nah zu spüren. Seit sie im Zug saßen war es Ed eigentlich egal, dass er mit Winry zusammen war. Er ignorierte es einfach. Er wollte das hier mit Al genießen… Al war wichtiger.
 

Nach zehn Minuten, in denen sie sich nur ab und an getrennt hatten um Luft zu holen, hatten sie sich äußerst wild geküsst. Ihre Kleidung war etwas in Mitleidenschaft gezogen worden, aber das störte die beiden nicht wirklich.

Plötzlich klopfte es an der Tür und die beiden fuhren auseinander. Ed strich seinem Bruder lächelnd durch die Haare und richtete wieder seine Kleidung. Al tat es ihm gleich. Warum wurden sie JETZT unterbrochen?!

„HEY! SIE SIND NICHT DER EINZIGE, DER AUF DIE TOILETTE MUSS!!!“, hörte man eine Frau schreien und Ed erstarrte.

„Was ist los, Nii-chan?“, flüsterte Al leise.

„Das… Das ist… unsere Sensei!“

„Du meinst diese Izumi Curtis?“ Ed nickte.

Er schloss die Tür auf und öffnete sie.

„Sensei! Was machen Sie denn hier? Geht es Ihnen gut?“, begrüßte Ed sie.

Izumi sah die beiden überrascht an und fragte sich sofort, weshalb die beiden zusammen auf die Toilette gingen.

„Edward! Alphonse! Das müsste ich euch fragen! Oder eher… Was macht ihr zusammen auf dem Klo? Und ja, es geht mir sehr gut! Und euch?“

„Na ja, wissen Sie… Al geht es momentan nicht so gut und da wollte ich ihn nicht alleine lassen, nicht dass ihm etwas passiert! Ich muss doch auf ihn aufpassen!“

Izumi sah Al sofort besorgt an.

„Dir geht es nicht gut? Was hast du denn?“

Al war etwas überfordert. Er sah diese Frau doch zum ersten Mal, wie sollte er sich jetzt verhalten?!

„Ihm… wird immer leicht schwindelig und… er war sogar schon einmal ohnmächtig… und seitdem lasse ich ihn nicht mehr aus den Augen, Sensei.“

Also war er am besten einfach still und ließ Ed sprechen.

„Hat er auch seine Stimme verloren?“

„Nein, aber… ich hätte auch keine Lust zu reden, wenn es mir mies geht…“

Izumi nickte.

„Vielleicht fängt er sich eine Grippe ein! Achte gut auf ihn, ja?“

„Natürlich, Sensei!“

Damit tauschten sie sozusagen die Seiten und Izumi verschwand in der Toilette.

Verdammt! Warum musste sie auch hier im Zug sein?! Aber warum war sie überhaupt hier? Ihm fiel kein Ort auf dieser Route ein, wo sie hinwollen könnte.

Ach was! Vielleicht hatte sie irgendwelche Freunde, die sie besuchen fuhr. Was wusste Ed schon über ihre Sensei? So gut wie gar nichts!

Die Brüder gingen wieder zu ihren Plätzen und setzten sich. Al lehnte sich wieder an ihn, schloss die Augen und Ed legte einen Arm um ihn.

„Schade, dass wir so unterbrochen wurden…“, sagte Al leise.

„Jaa… aber nachher haben wir noch genug Zeit, Otōto. Wir gehen ja erst morgen nach Fitzley. Du bist ja richtig süchtig.“, kicherte Ed leise.

„Aber du oder was, hä?!“, lachte Al. Ed gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Lange würde die Zugfahrt nicht mehr dauern. Beim nächsten Stopp mussten sie schon aussteigen. Howlseye!

„Wir müssen gleich raus, Al.“, informierte sein Bruder ihn.

„Okay…“, kam von diesem und setzte sich normal hin.

Es war ein recht langer Weg gewesen… Resembool, East City (umsteigen), Central City (umsteigen), Howlseye!

Morgen würden sie dann nach Fitzley fahren.



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