Zum Inhalt der Seite

Das Schicksal der Orks

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Rache

Seit ihrer Ankunft im Nebelgebirge sind beinahe zwei Jahre vergangen. Jahre, die Lugbûrz gut genutzt hatte. Seine Gefährtin Orzâ hatte ihm einen Sohn geboren. Ein Prachtexemplar der orkischen Rasse. Dunkelbraune Haut, rote Augen und ein kräftiger Körper. Auch kannten sich Lugbûrz und seine zugewanderten Orks mittlerweile gut in der Umgebung ihrer Heimathöhlen, die sich tief in die Berge erstreckten, aus. Sie wussten nun, dass sie sich nahe dem Fuße des Gebirges, in der Nähe der Schwertelfleder befanden. Auch hatten sie ihre Rüstungen an die neue Umgebung angepasst. Ihre alten Metallrüstungen bewahrten sie in morschen Truhen auf. Ihre neuen Rüstungen bestanden aus Leder. Gefertigt aus der Haut jener Trolle, welche Lugbûrz und die seinen einst durch das Gebirge gejagt hatten. Lugbûrz trug einen Lendenschurz, Arm- und Beinschienden und Schulterplatten, welche mit Lederriemen an Armen und Brust festgeschnallt wurden. Dazu einen gewölbten Ovalschild aus Holz. Sein altes Schwert trug er noch immer.

Seine Kameraden aus Mordor trugen nun ähnliche Rüstungen. Unterschiede gab es nur in den Details, was das Aussehen der Schulterplatten oder der Schienen anging. Die weiblichen Orks ließen meist die Schulterplatten weg und trugen dafür lederne Oberteile. Manche von ihnen, sowie Orzâ trugen bauchfrei. Seine Orks hatten sich wunderbar in die Hierarchie des Clans eingefügt. Ratznêk hatte als Berg-Ork einen Kommandoposten inne. Orzâ, als die Gefährtin des Häuptlings sowieso. Die Kampforks standen zwar nicht auf einer Stufe mit den großen Berg-Orks, aber immer noch über den kleinen Snagas. Diese waren tüchtige Arbeiter. Unter Lugbûrz‘ Leitung hatten sie die Wohnhöhlen ausgebaut. Sie hatten die Böden und die Wände glattgeschliffen, sodass sie nun selbst für Menschen und andere Rassen Mittelerdes recht wohnlich aussahen. Zwar waren die Höhlen nicht so imposant wie die Bingen der Zwerge, aber für einen Ork-Clan reichte es vollkommen.

Ein weiterer von Lugbûrz‘ Verdiensten war der rege Austausch von Informationen mit den benachbarten Clans. Auf diese Weise erfuhr Lugbûrz, dass eine große Gruppe Menschen im Osten des Nebelgebirges nach Norden reiste. In nicht einmal zwei Wochen würden sie an den Schwertelfeldern sein. Diese würden die Orks in acht Nächten erreichen. Unter normalen Umständen, würde Lugbûrz diese Menschen in Frieden lassen, doch etwas erregte seine Aufmerksamkeit. Diese Menschen trugen ein Königliches Banner. Die Orks des Nebelgebirges wussten das nicht, doch Lugbûrz erriet es, nachdem sie ihm das Wappen beschrieben hatten. Es war jenes Wappen, welches auch vor zwei Jahren auf der Ebene von Gorgoroth wehte. Ein Wappen, welches für den Tod unzähliger Orks verantwortlich war. Somit befahl er den Orks: „Macht eure Waffen bereit, packt Essen und Trinken für drei Wochen ein. Wir marschieren in die Schwertelfelder.“

Der Clan tat wie ihm geheißen. Noch in derselben Nacht, packten die Orks alles zusammen, was sie brauchten. Ebenso Orzâ.

„Nein, du nicht.“, sagte Lugbûrz, als er sah, wie sie gerade Vorräte einpackte. „Du musst hierbleiben und dich um unseren Sohn kümmern.“

„Das kann nicht dein Ernst sein.“, rief sie aus. „Ich habe ebenso das Recht, an diesem Kampf teilzunehmen wie du. Auch ich habe Verwandte und Freunde an diese Kreaturen verloren.“

„Ja, hast du.“, gestand Lugbûrz. „Aber unser Sohn braucht dich jetzt. Dies werden nicht die letzten Menschen sein, gegen die wir kämpfen. Und außerdem muss einer von uns den Clan führen, solange ich weg bin.“

„Was ist mit Ratznêk?“, fragte Orzâ.

„Der kommt mit mir. Ebenso wie alle Berg-Orks. Nur die Kampforks und die Snagas bleiben. Damit will ich vor allem verhindern, dass sie sich gegen uns verbünden und dich töten, während ich weg bin.“

Sie stritten noch lange weiter, doch am Ende konnte sich Lugbûrz behaupten und Orzâ dazu bewegen, nicht mitzugehen.

Schon in der nächsten Nacht brachen die Berg-Orks auf.

 

 

Die Orks lagen gut verborgen im Hinterhalt und beobachteten die Menschen, die auf ihren Pferden einen Weg durch das sumpfige Gebiet suchten. An der Spitze des Trupps ritt ein Mann in prächtiger Rüstung um dessen Hals etwas leicht golden schimmerte. Auf seiner Brust prangte das Königliche Wappen. Ebenso auf den nicht weniger prächtigen Rüstungen von drei jüngeren Reitern. Lugbûrz erkannte den Mann an der Spitze. Es war derselbe Mensch, der einst die Gelegenheit hatte, den Einen Ring zu vernichten und sie nicht genutzt hatte. Er nahm zu Recht an, dass es sich bei den drei jüngeren Reitern um dessen Söhne handelte.

Brüllend sprang Lugbûrz aus seiner Deckung. Im folgten dutzende Berg-Orks zu beiden Seiten des Weges. Sie stachen und hieben mit ihren Waffen nach Reitern und Pferden und brachten sie so zu fall. Doch es waren viele Menschen. Viele schafften es, sich aufzurichten und den Kampf aufzunehmen. Lugbûrz kämpfte sich zu der Spitze des Menschentrupps durch. Er wollte die Anführer. Und da standen sie auch schon. Die drei jüngeren wehrten sich tapfer gegen die Berg-Orks. Doch sie hatten nicht mit Lugbûrz gerechnet. Der große Ork stürzte sich wild brüllend auf sie und trieb sie mit seinen Hieben immer weiter zurück. In seiner Wildheit nahm es Lugbûrz mit allen drein auf. Er wehrte Angriffe ab, wich ihnen aus, trat und schlug nach den Menschen. Zwei schleuderte er zu Boden, dem dritten rammte er sein Schwert in den Bauch, sodass dieser röchelnd zusammensackte.

„Aratan!“, rief einer der beiden übrigen und sprang auf. Sogleich wurde er von Lugbûrz enthauptet.

Der letzte schrie laut „Nein!“, ehe er auf Lugbûrz zustürmte. Es war ein vergeblicher angriff. Der Ork schlug ihm mit dem Schild das Schwert aus der Hand und spaltete ihm den Schädel. Dann begab er sich auf die Suche nach dem wahren Anführer der Menschen. Er sah dessen totes Pferd, aber keine Leiche des Mannes. Wut entbrannt sah sich Lugbûrz um und warf sich wieder in die kämpfende Meute. Auf seiner Suche nach diesem Mensch erschlug er so manchen Soldaten. Dann streifte sein Blick den Fluss und da sah er plötzlich den Körper dieses Mannes auftauchen. Er lebte noch.

Lugbûrz brüllte wütend auf und suchte nach Pfeil und Bogen. Er fand beides bei einem toten Menschen. Danach rannte er zum Fluss und schoss mehrere Pfeile ab. Drei davon trafen, töteten den Mann und färbten das Wasser um ihn herum rot.

Es dauerte nicht lange, da hatten die Orks jeden Menschen und jedes Pferd erschlagen. Sie selbst hatten zwei Brüder verloren und fünf waren verletzt. Lugbûrz fand, dass es weitaus schlimmer hätte kommen können. Schließlich waren die Menschen in der Überzahl gewesen. Lugbûrz befahl seinen Orks ihre toten ins Moor zu werfen. Die Menschen sollten sie liegen lassen. Danach kehrten sie heim ins Nebelgebirge.



Fanfic-Anzeigeoptionen
Blättern mit der linken / rechten Pfeiltaste möglich
Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück