Zum Inhalt der Seite

Fight for your Life

Die zerbrochene Seele
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vergangenheit und Einsicht

~ Sie stand auf einer bunten Blumenwiese in einer Sommernacht. In einem weißen Kleid, völlig verzweifelt und mit feuchten Augen. Die Wiese befand sich auf einem Berg, der in der Mitte von Vieren stand. Er war der Höchste. Die Insel hatte an jeder Ecke und eben in der Mitte einen kleinen Hügel und auf dem Freiraum waren die Häuser gebaut. Hier und da betrieben sie Ackerbau. Der Wald, der zwei Stunden von ihrem Haus entfernt war, war ein einziges wildes Dickicht und es war ihr ein Rätsel, wie sie vor zwei Tagen dort hinein und herausgefunden hatte. Sie hustete und ein Tropfen der seltsamen Flüssigkeit der Glasfrucht landete auf einer der schneeweißen Blüten. „Hoffnung, Träume, Ziele, Erkenntnisse, Glück, Liebe“, sagten die Stimmen in ihrem Kopf. Sie schüttelte ihn kräftig und verscheuchte die Erinnerungen. Sie hatte nicht von einem Wort mehr eine Ahnung und hätte nicht sagen können, ob sie das je gehabt hätte. „Hast du es dir endlich überlegt Kleine?“ „Nein!“, antwortete sie den Offizier, der hinter ihr aufgetaucht war. „Du bist immer noch verdreckt von der ganzen Arbeit, die du machen musstest!“ „Na und? Bei euch muss ich auch arbeiten. Halt einfach die Klappe und lass mich alleine, hast du verstanden?“, fauchte sie und tat einen Schritt nach vorne, um von ihm weg zu kommen. „Was zur Hölle soll das, Mädchen? Du hast eine Chance auf eine geniale Karriere! Du hast Potenzial!“, versuchte er sie zu überreden. „Noch was?“, stöhnte sie gelangweilt auf. „Dein Vater wäre nicht stolz auf dich!“ Sie fuhr herum und formte einen Glasdolch. Sie sprang dem Mann an die Kehle und drückte den Dolch dagegen. Das geschah sehr schnell, sodass er völlig überrascht war, als er von der kleinen Fünfjährigen bedroht wurde. „Was weißt du über ihn?“ Der Mann lächelte heimtückisch. „Komm mit und ich sage dir, wie dieser Idiot von Offizier gestorben ist!“ „Ich mache hier die Deals!“, zischte sie und ihre angefertigte Waffe schnitt langsam in seinen Hals ein. „Ist ja gut!“, gab er nach und Amaya nahm endlich ihren Dolch weg. „Rede!“, forderte sie mit einem unglaublich aggressiven Ton in der Stimme. Ihre Kindheit war schon die einzige Hölle von Erwachsenen. „Er hat unsere Armee gegen ein Piratenschiff angeführt und da haben sie ihn abgeknallt!“ Der Offizier war ein wenig verängstigt von dem blutrünstigen Ausdruck in Amayas Augen. „Welche Piraten waren es denn?“ „Whitebeard. Die von Whitebeard!“ Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Ihr Idioten habt diese berüchtigte Bande also immer noch nicht geschnappt? Es ist mir egal wer sie sind. Sie könnten von der Regierung sein und ich würde sie abknallen. Da ihr anscheinend so unfähig seid, werde ich dir folgen und ein Teil der Weltregierung. Nenne mir doch nur kurz noch deinen Namen.“ „Nun ja, Wenn du sie erledigen willst, werde ich der Letzte sein, der dich davon abhält. Aber sie sind welche der aller Stärksten und mischen ganz oben mit. Viel Erfolg!“, wünschte er. „Ich wollte nichts von Erfolg wissen, sondern deinen Namen!“ Er war beeindruckt von dem Mut des Mädchens. Den dritt höchsten Offizier derartig an zu brüllen war eine Sache, die er mit dem Leben bestraft hätte. „Chuso. Mein Name ist Chuso.“ „Und weiter?“ „Chuso Eshigawa.“ Amaya nickte und ging langsam hinter ihm den Berg runter. Zufrieden lächelte er. Es war ein voller Erfolg gewesen. Ihr Vater war einzig und allein von der Marineführerin der dritten Diversion umgebracht worden. Als sie unten waren sah Amaya, bevor sie auf das Schiff stieg, ein letztes Mal zu dem grauenvollen Ort ihrer Kindheit, die vor zwei Tagen ein jähes Ende gefunden hatte. Ihre Villa stand in Flammen. „Warum habt ihr es angezündet?“, fragte sie, als sie schon weg fuhren. „Zum einen, weil es deiner Mutter gehörte. Da sie geistesgestört und gewalttätig ist, müssen wir sie aber wegbringen. In einen Turm, weißt du? Du kennst doch das Wort Turm?“, fragte eine nette Offizierin, was Amaya allerdings nicht sonderlich toll fand. „Hören Sie auf! Ich mag fünf Jahre alt sein, aber ich kann Sie sehr gut verstehen. Also halten Sie jetzt entweder Ihre Klappe, oder erklären mir warum Sie unser Haus abbrennen!“ Ihre Augen weiteten sich. Das Mädchen machte ihr Angst. Sie hatte einen Blick voller Mordlust. Sie hatte das Gefühl einer Maschine gegenüber zu stehen. „Also deine Mutter…“ Amaya unterbrach sie grob. „Ich bin jetzt ein Teil Ihres Systems, also siezen Sie mich gefälligst! Ist das zu fassen?“ „Ich bitte um Verzeihung!“, murmelte die verängstigte Offizierin, „Deine..., ich meine Ihre Mutter muss Aufgrund ihrer geistigen Probleme in den Turm gesperrt werden, in den wir alle dieser Sorte stecken. Da niemandem das Haus gehört und nur unnötige Hinweise über die Yamamoto Familie enthalten, verbrennen wir es!“ „Geht doch. Jetzt bringen Sie mir Chuso. Ich habe mit ihm noch etwas zu klären!“, forderte Amaya und hatte sich noch am selben Tag alle auf dem Schiff Untertan gemacht. „Gehen Sie nicht da raus! Sie ist böse!“, warnte ein Soldat Chuso, als er eben das tun wollte. „Ja. Und sie ist fünf!“, blockte er diesen ab und trat zu ihr. „Sie kommen spät!“ „Ja, Kleine! Ich hatte noch zu tun, weißt du...“, hier unterbrach sie wieder: „Ich bin mit Sie anzusprechen! Verstanden?“ „Nun gut, wissen SIE, es ist sehr anstrengend ein drittklassiger Offizier zu sein und da habe ich nicht für alles und jeden sofort Zeit, wenn er oder sie es gerne hätte!“ Sie sah ihn an. Mit einem glasigen, leblosen Blick. Je länger er hinsah, desto mehr erkannte er die Wut und das Machtstreben in ihnen. Wer oder was auch immer sie war. Sie war kein kleines, hilfloses oder gar schwaches Mädchen.

Monate später spielte die fünfjährige bereits eine sehr wichtige und unverzichtbare Rolle im Innendienst, genauer gesagt im Verteidigungsministerium. „Fräulein Yamamoto?“ Das Mädchen ignorierte, dass sie angesprochen worden war und tippte auf dem Computer rum. In ihr Headset schrie sie: „Was soll das heißen? Wie, Sie können sie nicht treffen?“ Eine Pause entstand. „Bemühen Sie sich gefälligst! Ich lasse Sie hinrichten, wenn Sie meinen mich verarschen zu können! Ist das zu fassen?“ Jetzt verstand man auch den Mann, den sie so brutal zusammen brüllte. „Aber Ministerin Yamamoto! Das besagte Zielobjekt hat einen Schutzschild ausgefahren. Es ist unmöglich, irgendwie vorbei zu schießen!“ „Geben Sie mir die verdammten Koordinaten! Sie bekommen aber auch gar nichts hin!“ Eine Datei erschien auf dem Bildschirm des Computers, vor dem sie saß. Sie öffnete diese und sah das Haus, das man zerstören sollte. Die Quelle des Schutzschildes hatte sie ebenfalls schnell gefunden. Sie gab mehrere Codes ein und schon beim fünften hatte sie sich eingehakt. „Schießen Sie!“, forderte Amaya. „Aber...“ „Nichts aber! Sie haben zu schießen wenn ich es sage! Schießen Sie jetzt verdammte Scheiße!“ Mit einem Mausklick war der Schutzschild deaktiviert und das Gebäude zerfiel. Amaya hatte sich eine genaue 3D Grafik gebaut und begutachtete ihr Werk lächelnd. Dann legte sie das Headset ab und sah zu der Frau auf, die ihren Namen gerufen hatte. „Ah. Sie schon wieder Leutnant Tashigi“, begrüßte sie die Offizierin. „Ja. Ich soll Ihnen das hier geben!“ Sie reichte ihr einen Brief. „Danke Tashigi!“ Amaya öffnete ihn. Darin stand eine Änderung an den Computersystemen und man brauchte ihre Einverständniserklärung. Sie strich mehrere Absätze und strich zehn der Codes, die darauf standen, durch. Sie ersetzte einige Zahlen und unterschrieb erst dann. „Sie können gehen!“ „Da wäre noch etwas!“ „Was denn Tashigi?“ Sie zog eine Augenbraue hoch. „Sie sollen mich im Außendienst neu zuteilen!“ Amaya rollte genervt mit den Augen und seufzte. „Dann bewegen Sie Ihren Arsch zum Außenministerium. Zum Rechtsminister. Der gibt Ihnen dann einen Ausfüllbogen und schon bekommen sie einen neuen Vorgesetzen!“ Sie zeigte mit dem Finger auf die Tür. „Nein, sie wollen aber, dass Sie mir einen zuteilen, weil Sie so eine hohe Auffassungsgabe haben!“ Amaya betrachtete Tashigi nur kurz bis ihr Urteil fiel. „Das wird nicht leicht für Sie, aber eine nahezu perfekte Karrierechance. Ich will Sie zum Gehilfe von Offizier Smoker machen.“ Sie füllte einen Bogen aus und unterschrieb. Tashigi stutzte. Sie hatte Recht, daran hatte sie nämlich auch schon gedacht. „Wie kamen Sie darauf?“ „Wenn man die Strategie und den Posten mit ein berechnet und dann noch einige andere Daten hinzufügt kommt man von ganz allein darauf. Jetzt verschwinden Sie endlich. Ich habe nicht ewig Zeit und noch einen Haufen Arbeit vor mir!“ Sie wendete sich dem Computer zu und öffnete ein Dokument voller Zahlen. „Das sollen die Konstruktionskoordinaten sein? Diese Trottel. Wenn die das so machen, fällt ja gleich alles auseinander!“ Amaya schlug sich die Hand gegen die Stirn und schämte sich, so eine Lächerlichkeit verbessern zu müssen. Tashigi sah zu, wie sie eine drei in eine neun verwandelte und noch alles Mögliche andere verbesserte. Irgendwann ging sie dann mit einem unguten Gefühl zum Außenministerium und überreichte ihnen den Bogen. Auch ihr war, wie allen anderen auch, ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter gelaufen, als dieses kleine Mädchen wie eine Erwachsene mit ihr gesprochen hatte, den Hass in ihren Augen und natürlich der Intelligenz, mit der sie Baupläne verbesserte und mit ein paar Mausklicks ein Gebäude in Staub und Asche verwandeln konnte, oder zumindest dabei geholfen zu hatte. Sie behielt ihren Posten bis sie acht Jahre alt war, denn ab da übernahm Chuso die Macht.

„Ich verfüge hiermit, dass Amaya Yamamoto einen Außenposten erhält!“, hatte er gesagt und ihr kurzerhand einen Mantel umgehängt. Ab da feierte sie einen Erfolg nach dem Anderen. Stieg auf und bereits mit zehn Jahren saß sie dem obersten Offizier auf dem Weltgipfel gegenüber. Ihre Pläne waren einwandfrei und perfekt. Nie lief etwas schief, oder wenn nur sehr, sehr selten. Nur drei Jahre darauf rückte sie auf den Platz der dritten Offizierin auf und die Regierung war so erfolgreich wie nie. Die Waffen, Systeme und nie zuvor da gewesenen Strategien beeindruckten jeden und waren immer perfekt. Zumindest fast immer. Zwei Jahre darauf stand sie auch schon an der Spitze und nach der offiziellen Verkündung sagte sie den Satz, den sie umsetzten würde: „Ich werde diese Welt zu einem Ort, der sich nach mir zu richten hat umgestalten und euch viel Tod bringen“ So hatte sie sich bedankt. ~

Sie hatte wirklich viel Tod gebracht, beinahe ein Zeitalter der Finsternis geschaffen und das in einem Alter von fünfzehn Jahren. Beinahe hätte sie die Welt in das größte denkbare Verderben geschickt, doch es war richtig gewesen zu gehen. Auch Chuso war der Plan missglückt, erst vor einer halben Stunde, als er hatte sterben müssen. Amaya sah ihren Fehler ein. Der einzige Fehler den sie begangen hatte, war diese Frucht zu essen. Wäre das nicht passiert, wäre niemand auf die Insel gekommen, um den Gerüchten auf die Spur zu kommen, dass sie es wirklich getan haben sollte. Dann hätte auch niemand die geistige Störung ihrer Mutter bemerkt. Niemand hätte sie mitnehmen müssen und überhaupt gar nichts wäre passiert. Diese Frucht war an allem Schuld. Diese gottverdammte Frucht. Die ganzen Fehler, das Leid, das sie über die Welt gebracht hatte. Die Gefühle, die wie ein Puzzle waren, in dem alle Teile vorhanden waren, aber falsch eingesetzt wurden. Amaya sah ihr Leben als Trümmerhaufen vor sich. Tag für Tag, Nacht für Nacht hatte sie an die Finsternis gedacht, die sie über die Welt gebracht hatte. Sie spürte wie sich in ihr alles zusammensetzte. Wie ein Uhrwerk, indem die Zahnräder starteten sich zu drehen. Ihr Körper schien zusammenzufallen, denn die verkrampften Muskeln wurden locker und strafften den Arm kein Stück mehr. Auch ihr Kopf fiel auf die Seite und es sah aus, als ob die letzten Minuten ihres Lebens eingetreten waren. „Amaya!“ Sie sah Ruffy an. Den hatte sie ja ganz vergessen. „Was ist mit dir verdammt?“ „Alles“, antwortete sie und verstand selbst nicht, was in ihr vorgegangen war. Wie hatte sie sich nur so verschätzen können? Ihre Angaben waren immer genau gewesen und immer einwandfrei, aber bei der wichtigsten Sache, machte sie es falsch. Bei sich selbst. Sie hatte sich selbst komplett verloren und ein blutdurstiges Schattenebenbild von sich geschaffen, in dem sie geglaubt hatte, sich selbst zu sehen. Es war wie ein Neuanfang, als alles in ihr begann zu erkennen, dass es Amaya Yamamoto nicht gab. Nicht so, wie sie es sich gedacht hatte. Sie schien sich innerlich aufzulösen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2013-10-23T20:34:36+00:00 23.10.2013 22:34
Spitzen Story.^^


Zurück