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Ein Meer voller Geschichten

One Piece Drabbles
von

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Bitter


 

„Kinder erleben nichts so scharf und bitter wie Ungerechtigkeit.“

 
 

Charles Dickens (1812 - 1870), Pseudonym Boz, englischer Advokatenschreiber, Parlamentsberichterstatter und Erzähler

 
 

~

 

Es schneite wieder heftig. Die Herde drängte sich aneinander um die wenige Wärme zu teilen, die sie aufbrachten.

Unweit der Tiere lag eine kleine Form zusammengekauert auf dem Boden. Ihre blaue Nase war derzeit kaum zu sehen, immerhin war das Jungtier schon zu einem guten Teil eingeschneit. Die Augen hatte das Kleine zugekniffen, denn bei einem Wetter wie es an jenem Tag vorherrschte biss die Kälte an jeder ungeschützten Stelle. Durch den Schneesturm hindurch hörte es das gelegentliche Blöken eines der Herdenmitglieder.

 

Eine Herde, der er nicht angehören durfte. Warum, dass begriff das Junge nicht. Es hatte gerade erst den Verstand erhalten, um solche Gedanken hegen zu können. Diese seltsame Frucht hatte ihm die Fähigkeit gebracht und auch seinen Körper verändert. Aber dennoch war das alles neu für ihn – das Denken und Fragen.

 

Das Schlimme daran war, dass ihm niemand eine Antwort gab. Er war so anders. Er war immer allein. Auch vorher schon war er immer ausgeschlossen worden. Nun verstand er zumindest, warum: Er war anders. Er hatte eine blaue Nase. Warum dies jedoch schlecht war, das verriet ihm niemand.

Und je länger er in der Nähe der Herde blieb, desto aggressiver wurde sie. Und je mehr Fragen sich in dem Kopf des Jungtieres bildeten, desto klarer wurde die Erkenntnis, dass er hier keine Antworten finden würde.

Er war einfach zu anders.

 

Es gab noch viele Wesen jenseits der Herde, die anders waren. Er hatte noch keine gesehen, die wie er waren, aber vielleicht hatte er noch nicht genug gesucht. Vielleicht gab es noch andere wie ihn, mit einer blauen Nase und vielen Fragen. Vielleicht konnte irgendjemand dort draußen Antworten geben.

 

Der kalte Wind biss und pfiff aus jeder Richtung. Das Junge riskierte ein bisschen Schmerz, hob den Kopf an und schaute zur Herde hinüber.

Nur war da keine Herde mehr. Sie waren weg und der heftige Schneefall hatte ihm keine Spuren gelassen, die er hätte verfolgen können.

 

Wären die Tränen nicht sofort in seinem Fell gefroren, hätte das Kleine in jenem Moment gern bitterlich geweint.

Es war anders und ganz allein.

Und keiner war da, um seine Fragen zu beantworten.

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  HathorCat
2013-11-15T17:56:04+00:00 15.11.2013 18:56
och möönsch >.>
der arme kleine knuddelige chopper >.<
das ist so traurig, der arme hat soviel durchgemacht :(

Ich finde die Gedanken und den teufelskreis, in dem er sich befindet sehr gut beschrieben :)
hast du super hinbekommen!
Und jetzt gib dem kleinen Zuckerwatte, damit er nicht mehr so traurig ist :)
Antwort von:  Yalene
15.11.2013 23:18
Jep, er bekommt Zuckerwatte und wird einmal ordentlich durchgeknuddelt. =)
Danke für den Kommentar. ^^


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