Zum Inhalt der Seite

☾ Mikadzuki

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Stumme Pläne

Als InuYasha und Kagome, einige Zeit später, Hand in Hand den schmalen Felspfad wieder herunter kamen, stand Ayame auf dem Plateau vor der Höhle und sah ihnen entgegen. Ihren Sohn hatte sie diesmal nicht dabei, der schlief unter der Obhut eines Kindermädchens.

Kurz weiteten sich ihre Augen, als sie erkannte, was Kagome in der Hand hielt und was dementsprechend um InuYashas Hals fehlte, aber sie verkniff sich einen Kommentar.

Stattdessen sprach sie etwas anderes an. „Kommt. Wir wollen ein paar Kameraden verabschieden. Wenn ihr wollt, könnt ihr dabei sein!“ Ihre Zöpfe flogen, als sie sich schwungvoll umdrehte und zurück in die Höhle lief, als wüsste sie schon, dass die junge Miko und der Hanyou sicher nichts dagegen hätten.

Tatsächlich sahen die beiden sich nur kurz an und folgten dann auf dem Fuße, neugierig, was Ayame damit gemeint hatte.
 

In der Haupthöhle, hatte sich bereits das gesamte Rudel versammelt, Wolfstracht in allen erdenklichen Braun-, Schwarz-, Weiß-, und Grautönen, soweit das Auge blickte.

In der Mitte der Versammlung standen sechs noch recht junge Wolfsdämonen, alle noch nicht so ganz ausgewachsen. Der Älteste von ihnen, im Aussehen kaum jünger als Kôga, war den Gästen bekannt, gut erkennbar an der honigfarbenen Tracht: Kouhei. Kentas Sohn. Hinzu kamen zwei weiß gekleidete Mädchen, ein grauer und ein blauschwarzer Junge und ein hellbraunes Mädchen.

Sie alle sahen zu Kôga, der gerade eben erst die Versammlung einberufen hatte. „Vor langer Zeit bereits wurde ein Vertrag zwischen uns und dem Herrn des Westens geschlossen, der besagt, dass der Frieden dadurch besiegelt wird, dass sechs junge Wolfsdämonen zur Ausbildung an die Schulen der Inuyôkai kommen. Es ist wieder soweit, dass neue Schüler dorthin gehen und daher wollen wir uns nun von diesen sechs Jugendlichen hier verabschieden. Lebt wohl!“

Die letzten zwei Worte wurden vom gesamten Rudel übernommen und hallten von allen Seiten zu den sechs jungen Dämonen hin. Fünf von ihnen lächelten stolz, der sechste blickte ernst drein.

Kouheis Blick lag auf seinem Vater und auf dem kleinen Mädchen, nach menschlichen Maßstäben vielleicht vier Jahre alt, dass der auf dem Arm hielt. Auch es hatte honigfarbene Haare, trug allerdings eine hellgraue Tracht. Das musste Sayoko sein.

Kagome und ihre Freunde beobachteten das Geschehen stumm. Das Rudel hielt eng zusammen, das war hier zu erkennen, aber offenbar sponn sich quer durch dieses Team das Geflecht der einzelnen Familiengeschichten, das alles noch viel komplizierter machte. Wie das wohl bei so einer großen Gruppe auf Dauer funktionierte? Nicht nur Kagome stellte sich diese Frage, das war den restlichen Gästen deutlich anzusehen.

Da trat Kôga vor, gab Kouhei noch eine Papierrolle in die Hand, die der mit einem leichten Nicken annahm und in dem schwarzen Scherpentuch verstaute, das er schräg über der Brust trug. Er wusste, was darin stand, ebenso Kôga, Ayame und Kenta. Sonst niemand. Aber das war noch egal. Der junge Wolfsdämon wandte nun doch den Blick, sah sich im Rudel um – und begegnete dem giftigen Blick eines dunkelgrau gekleideten Dämonenmädchens. Wäre er nicht, wäre sie zum Training zu den Inuyôkai gereist und er wusste, dass sie ihm das übel nahm, aber was sollte er tun? War ja schließlich nicht seine Entscheidung gewesen.

Kurz darauf zogen die sechs Jungdämonen, in Begleitung von einem Dutzend erfahrener Krieger, los. Kôga und Ayame sahen ihnen kurz nach, dann blickte der schwarzhaarige Wolfsdämon zu Kenta. „Kohaku dort…“, er nickte zu dem Jungen hinüber, „… sagte, er und seine Gruppe wollten höher in die Berge, zu den Canyons der Kaji-Yôkai. Ginta, Hakkaku und du, ihr werdet sie begleiten“

Das klang weniger nach einem Befehl, als nach einem freundlichen Vorschlag, aber Kenta nickte trotzdem ruhig und gab Sayoko an die zierliche, schwarz gekleidete Wolfsdämonin neben sich weiter, die das Mädchen sofort auf den Arm nahm. Die Kleine schien sich daran nicht zu stören. „Tschüss, Otou-san!“, rief sie nur und winkte ihrem Vater kurz zu, als die Wolfsdämonin sie mitnahm.

Die restlichen Ookami hatten sich inzwischen zerstreut, nur zwei allseits bekannte, braun gekleidete Gestalten waren noch übrig: Ginta und Hakkaku. InuYasha verdrehte unmerklich die Augen, äußerte sich jedoch nichts dazu. Er wusste, dass Kagome nichts gegen das überschwängliche Verhalten der beiden Wölfe hatte. Und was Kenta betraf, nun, das Thema hatten sie bereits gehabt. Er merkte kaum, dass er sich dennoch ein wenig darauf verließ, dass Kôga Kenta nicht umsonst zu vertrauen schien. Stattdessen wandte er sich um. „Dann kommt endlich! Ich will langsam mal weiter kommen! Bisher sind wir nicht mal dahin gekommen, wo wir den Weg kennen, wie soll es da erst werden, wenn wir nach dem suchen, was wir nicht kennen?“, grummelte er vor sich hin und übernahm bereits die Führung, natürlich ohne sich von Kôga oder Ayame zu verabschieden. Beide nahmen das gelassen, zumal Kagome beiden zulächelte und Shiori, Kohaku und dieser etwas abgerissen wirkende Dämon zumindest grüßend die Hand hoben, ehe sie folgten. Kenta und seine beiden Rudelkollegen schlossen sich an.
 


 

Sesshoumaru und Natsu hatten derweil ihren Weg erneut aufgenommen, kamen rasch voran, zeitweilig auch in Energieform. Aber auch ohne ging es rascher, als geplant. Schließlich waren sie zu viel weiteren Sprüngen fähig, als Menschen und konnten außerdem deutlich einfacher Hindernisse überwinden. Und hier draußen waren keine Dörfer mehr. Langsam wurde die Landschaft kahler, die Bäume kleiner und krummer. Sie näherten sich der nordöstlichen Küste.
 

„Wartet, Sesshômaru-sama!“, rief Natsu auf einmal und war selbst längst stehen geblieben.

Der Hundedämon verharrte, sah sie jedoch nicht an. Was wollte sie?

„Es ist kaum zu erkennen, aber dort, am Ende dieser schmalen Schlucht befindet sich der Bann der Sekai no Tia. Dahinter beginnt direkt der Pfad der Fallen, ehe man auf Kuraikos eigenen Bann trifft. Wenn ich einen Vorschlag machen darf…“, sie verstummte. Dieses eine Mal wollte sie noch höflich sein, denn wenn er der Meinung war, sie jetzt nicht mehr zu brauchen, würde er sie sicherlich hier stehen lassen. Sie hatte ihm zwar erklärt, dass die Fallen sogar einem starken Yôkai gefährlich werden konnten, aber er konnte ja nicht wissen, wie gefährlich.

Aufmerksam wartete sie auf eine Reaktion, die schließlich nur in einem knappen Kopfnicken geäußert wurde. „Wenn ich vorgehen dürfte? Ich kenne die Fallen…“ Diese Bitte war äußerst unhöflich, das wusste sie, aber viel anders würde es nicht gehen. Nicht, wenn sie nicht beide zerfleischt, pulverisiert oder von der Erde verschlungen werden wollten.

Wieder nickte Sesshômaru fast unmerklich und sie konnte erkennen, dass sich seine Hand ein klein wenig anspannte, offenbar bereit, jederzeit etwas abwehren zu müssen. Sehr gut. Langsam trat sie an ihm vorbei, in die kurze, schmale Schlucht hinein. An deren Ende blieb sie stehen. „Was ist dort vorn?“, fragte sie nach, im Wissen, dass der Inuyôkai ihr auf dem Fuße gefolgt war, nicht Willens, weiter als unbedingt nötig, hinter ihr zu marschieren.

„Die Küste“, kam es knapp zurück.

„So scheint es, ja. Da seht Ihr, welche Stärke der Bann der Tia hat. Selbst so hochrangige Yôkai wie unsereins…“, ein fast tonloses, unterschwelliges Knurren unterbrach und ermahnte sie. Blitzschnell formulierte sie um: „… wie Ihr, können die Tarnung nicht durchschauen, ohne es zu wissen. Der Durchgang ist dort oben, über dem schmalen Felsvorsprung. An jeder anderen Stelle würde man tatsächlich auf dem Strand landen, anstatt im Inneren des Banns“ Innerlich atmete sie tief durch. Das war knapp gewesen. Sich durch ihre Worte mit ihm auf eine Stufe zu stellen war gefährlich. Nicht, dass es nicht genau so geplant gewesen war, aber das er mit einem Knurren mahnte, war kritischer, als wenn er es mit Worten getan hätte. Ein Knurren war deutlicher und das besonders von einem Hund gegenüber einer Katze, was sie ja im weitesten Sinne war. Sie sollte in Zukunft besser aufpassen, bis wohin sie ihn provozierte, sonst könnte es nach hinten losgehen, was sie plante.

Also spannte sie sich nur an und schnellte in einem einzigen Satz an ihm vorbei, genau durch den Wirbel im Bann, den man nicht sehen, sondern nur kennen konnte. Sesshômaru würde schon hinterher kommen, da war sie sicher, aber sie selbst musste sich jetzt erst einmal mit der ersten Falle herumschlagen.

Die Landschaft veränderte sich nicht, aber unter ihr bröckelte die Erde weg, bis nur noch ein schmaler, fußbreiter Balken über einer tiefen Einkerbung im Boden übrig war. Unten ragten Wurzeln der umstehenden Bäume wie riesige Stacheln in die Höhe, gewaltig im Vergleich zu diesem verkrüppelten Grünzeug. Für sie als Katzenverwandte war das Überqueren dieser einfachen Balanceaufgabe nicht schwer, aber sie war gespannt, wie er das meistern würde, als Hund. Die waren nicht gerade für ihre Feinmotorik bekannt, aber das mochte bei ihm anders sein. Er hatte sich ja schon in einigen Aspekten deutlich unterschiedlich von den Klischees gezeigt. Er hatte keine Gefährtin, war kühl und unnahbar, ein Eigenbrötler, der zwar sehr viel von Höflichkeit, aber wenig von ebensolcher Konversation hielt. Eigentlich untypisch für einen Hund, soweit Natsu das wusste. Nun, wer wusste schon, was sie noch an ihm kennen lernen würde.

Während dieses Gedankenganges hatte sie das andere Ende des Pfades erreicht und drehte sich auf dem baumscheibengroßen, neutralen Punkt um, der sie von der nächsten Falle trennte.

Dann hätte sie am liebsten die Augen verdreht, beherrschte sich aber noch. Gut, ein Klischee bestätigte er: Er war schlau. Seelenruhig und ohne eine Regung im Gesicht schwebte Sesshômaru ein paar Zentimeter über dem schmalen Balancepfad, ließ sich erst gar nicht herab, die Aufgabe bestimmungsgemäß zu erfüllen.

Als ob ich‘s nichts geahnt hätte. Nun, ich werde mich wohl noch auf einige Überraschungen gefasst machen müssen… er aber auch… Und das Letzte war ein stummes Versprechen.
 


 

Kenta, der sich mit seinen beiden Rudelgenossen hinter der Reisegruppe hielt, beobachtete die bunt zusammengewürfelte Truppe. Sie kamen ihm bei aller Toleranz doch recht seltsam vor. Ein Hanyou, der eine… recht enge Beziehung mit einer Miko pflegte, eine berühmte Nekomata in Begleitung eines noch nicht einmal ganz erwachsenen Jungen, ein etwas zerrupft wirkender Dämon, den er keiner ihm bekannten Gattung zuzuordnen vermochte.

Zu gerne hätte er gewusst, was diese Bande zusammengeführt hatte, wenn er schon durch direktes Nachfragen nicht weiterkam.

Nun, vielleicht würde er nach deren Abreise mal bei Kôga nachhaken. Der schien die Bande ja zu Genüge zu kennen, so locker und beizeiten sogar begeistert, wie er mit den Sticheleien dieses Hanyou umging.

Theoretisch mussten dann auch Ginta und Hakkaku Bescheid wissen, denn wenn man deren vollkommen an den Haaren herbeigezogenen Heldengeschichten eines glauben konnte, dann, dass sie Kôga nie von der Seite gewichen waren, wenn es sich irgendwie einrichten ließ, dass sie in seiner Nähe blieben. Aber er wusste auch genau, wozu deren Erzählungen dann wieder ausgeartet wären und eigentlich wollte er lieber die Wahrheit erfahren.
 

Damit schob er das Thema erst einmal beiseite und schloss zu der Gruppe auf. „InuYasha?“

Der Hanyou wandte ihm kurz den Kopf zu, sah dann aber wieder nach vorn.

Dennoch hörte er zu, das konnte Kenta sich denken. „Der Pfad hört bald auf, ab da geht es fast senkrecht die Bergwand hinauf“, informierte er bloß, verkniff sich die Belehrung, dass es schwierig werden könnte, die Menschen mitzukriegen.

InuYasha schien auch in keinster Weise besorgt. Er tauschte einen kurzen Blick mit Kagome, dann ließ er sich ein paar Schritte zurückfallen. „Shiori? Wie gut kannst du springen?“, fragte er. Die Komori-Hanyou sah an ihm vorbei in Richtung der zu bewältigenden Felswand. „Wenn ein paar mehr Felsvorsprünge da wären, ginge es. So… ich fürchte, das wird schwierig. Ich müsste wohl klettern“, gab sie zu. „Gut. Geh zu Kirara, sie nimmt dich sicher mit. Was ist mit Tián?“ Shiori zuckte mit den Schultern, sah zu dem dunkelhaarigen Dämon und zeigte dann auf die Felswand. Der Ausdruck ihrer Augen war fragend. Tián folgte ihrem Fingerzeig, schien das Gestein mit ein paar Blicken abzumessen, dann nickte er kurz. Ohne Vorwarnung sprang er aus dem Stand auf und blieb zwei Meter über den anderen in der Luft stehen. Er war also stark genug, schweben zu können, also konnte er die Felswand allein bewältigen.

Soviel hatte auch Kenta mitbekommen.

Und dieser Junge namens Kohaku würde wohl weiterhin auf Kirara bleiben, so wie er es schon die ganze Zeit tat.

Minuten später hatten sie das Hindernis erreicht.

Und ehe Kenta gucken konnte, war der routinierte Teil der Reisegruppe bereit zum Aufstieg. Kirara stand breitbeinig da, zum losfliegen bereit, Kohaku saß in ihrem Nacken, streckte die Hand nach Shiori aus, die eben herankam. Kagome war mit einer geübten Bewegung auf InuYashas Rücken geklettert, wo der sie nun festhielt. Und dieser Tián, wie der fremde Dämon wohl hieß, schwebte noch an Ort und Stelle und schien zu warten. Alle Blicke waren auf Kenta und seine Wolfskollegen gerichtet. Alle drei nickten schnell, irgendwo doch instinktiv bemüht, nicht hinter dieser Flickenteppich-Gruppe zurückzustehen. Kirara nahm das als Aufforderung und stieß sich mit einem lauten Fauchen ab, stieg an dem Felsen empor. Die anderen folgten.
 


 

Weich setzte Sesshômaru direkt neben Natsu auf der neutralen Stelle auf, die ganz offensichtlich keine neue Falle beinhaltete. Überrascht werden, wollte er ungern. Er musste zugeben, dass er diese Aufgabe gerade eben, nicht erwartet hätte. So präzise mit der Erde persönlich zu arbeiten, war nicht einfach und er hatte die Magie darin gespürt. Aber Karan beherrschte das Feuer, Tôran das Eis. Wieso sollte deren Mutter sich nicht der Erde bedienen? Er witterte aufmerksam, konnte jedoch nichts aufnehmen, das auf die nächste Falle hinwies.

Also richtete sich sein bernsteinfarbener Blick kühl auf Natsu, die tatsächlich verstand und sich etwas drehte. „Diese Bäume da drüben sind nicht halb so tot, wie sie aussehen. Allerdings nicht so wie Baumgeister, diese da sind einfach nur Stolperfallen, mit hervorschnellenden Wurzeln und greifenden Ästen. Man muss jedoch einzig schnell sein. Die beiden ersten Aufgaben sind noch harmlos um solche Leute abzuhalten, die sich hierher verirren. Erst danach wird es gefährlich“

Dass sie schon wieder zu viel redete, merkte sie offenbar nicht, aber immerhin hatte sie ihn mit ihren bisherigen Warnungen offenbar doch nicht veralbern wollen. Denn das hier oder ein paar lebensmüde Pflanzenteile wurden ihm sicherlich nicht im Geringsten gefährlich. Aber wenn noch anderes kommen würde… nun, eine ‚Reiseführerin‘ mochte dann noch hilfreich sein. Hoffentlich. Um Überraschungen zu vermeiden.

„Geh!“, befahl er gelassen und wartete ab, dass sie wieder vorgehen würde. Schließlich kannte sie den kürzesten Weg.
 


 

InuYasha war derweil, gemeinsam mit Kagome, auf dem oberen Plateau angekommen, ließ sie vorsichtig absteigen. Kurz darauf folgten Tián, Kenta, Ginta und Hakkaku, beinahe gleichzeitig. Bloß Kirara ließ auf sich warten, aber als die Gruppe sich schon wundern wollte, erkannten sie, dass es einen Grund dafür gab.

Die Nekomata schwebte wenige Meter unterhalb des Plateaus in der Luft und starrte auf eine kleine Gruppe der nun schon allseits bekannten, niederen Oni. Kohaku hatte sie jetzt auch entdeckt, stieß genervt die Luft aus. Das waren drei einzelne Exemplare, mal wieder sagenhaft schwacher Sorte. „Shiori, kletter das letzte Stück. Ich kümmere mich um die Viecher“, sagte er über die Schulter und obwohl das Halbdämonenmädchen etwas perplex über diese Aufforderung war, tat sie, was ihr gesagt wurde.

Der junge Taijiya machte sich derweil nicht einmal die Mühe, seinen Kampfanzug anzuziehen, er zog bloß die Kusarigama aus dem dünnen Gürtel und spannte sich an. „Kirara!“, rief er aus, worauf die Nekomata sich sofort in der Luft nach vorn warf, jedoch selbst nicht eingriff. Sie gab Kohaku nur ein wenig Schwung, der ihm durch das Sitzen sonst gefehlt hätte. Kohaku hob den Arm, nutzte den Schwung und schleuderte die Kettensichel in Richtung der Oni. Die kamen, trotz ihres wilden Blicks und der hektischen Bewegungen in seine Richtung gar nicht mehr dazu, auszuweichen. In einem einzigen Streich durchtrennte Kohakus Waffe ihre entfernt echsenähnlichen Körper und sie trudelten in Teile gehackt, tot gen Boden. Das Ganze war beinahe lautlos vor sich gegangen. Der Dämonenjäger sah ihnen nur kurz nach, ehe er Kirara das Signal gab, sich umzudrehen und sich zu den anderen zu gesellen.

Gerade als Shiori ihre Kletterpartie beendete und sich über die Kante zog, setzte auch Kirara auf dem Plateau auf. Sie nickte Kohaku zu, ebenso wie InuYasha und Kagome.

Die Wölfe aber waren leicht paralysiert.

Und Kenta fügte eine weitere Frage zu dem Katalog hinzu, der Kôga demnächst erwarten würde.
 

Im selben Moment geriet ihm ein Geruch in die Nase, der nach Feuer, aber nicht nach Verbranntem roch. Auch InuYasha war bereits herumgewirbelt, starrte etwas überrascht auf die drei Gestalten, die sich ihnen näherten. Sie sahen entfernt aus wie Flammen mit Beinen und Kopf. Arme fehlten. Und ein wenig Yôki war aus dieser Richtung zu spüren. „Die Kajis!“, raunte Kenta nur, hielt sich ansonsten im Hintergrund. Im Gegensatz zu den anderen war er ab und an bereits hier oben gewesen, früher, als Yōrōzoku noch gelebt hatte. Der alte Wolfsfürst hatte rege Freundschaft mit den drei wandelnden Fackeln geschlossen gehabt.

Hätte ich jetzt nicht gedacht… kommentierte InuYasha ironisch die nett gemeinten Worte Kentas, sprach es aber aus diesem Grund nicht aus. Hinter ihm drängelte sich Kirara nach vorne, neigte den Kopf vor den Feuerdämonen und blickte sich dann zu ihrer Gruppe um.

„Guten Tag. Wir sind gekommen, um zu fragen, ob das Phönixjuwel noch in Sicherheit ist“, meldete sich Kagome freundlich zu Wort und sah ihre Gegenüber an, eifrig bemüht, ihre Neugier über deren Gestalt zu verbergen.

Der Vorderste der Feuerdämonen nickte. „Das Juwel der Vorfahren, oder Hōō Hoseki, wie ihr es in eurer Sprache nennt, ist nach wie vor bei uns in Sicherheit. Kommt mit, wir zeigen es euch“ Damit drehten die drei sich um, ohne auf eine Reaktion zu warten. Anscheinend waren sie nicht im Geringsten überrascht über diese Art von Besuch. Keiner der Gäste würde erfahren, dass die Feuerdämonen beinahe nie Besuch bekamen und seit Yōrōzukos Tod schon mal gar nicht, dass sie aber die Körperwärme der Gruppe gespürt hatten und mit einem ähnlichen Anliegen rechneten. Was sollte man hier oben in den kargen Canyons auch sonst suchen?

Den anderen blieb jedenfalls nichts anderes übrig, als zu folgen, schließlich wollten sie alle wissen, wie weit es mit der Sicherheit des Juwels her war. Denn wenn das in die falschen Hände geriet, dann reichte ein düsterer Gedanke und es würde noch mehr Tod und Verderben bringen, als es das Shikon no Tama getan hatte. Und das hatte etwas zu heißen.

Die Feuerdämonen baten sie einen schmalen Gang hinab, der sich treppenartig aus dem Nichts in das Plateau grub. Hier waren sie gezwungen, hintereinander zu gehen, aber das war das geringste Problem. Immer tiefer führte der Pfad ins Gestein, bis er schließlich auf einen ebenen Gang traf und geradeaus führte. Am Ende leuchtete rötlich schimmerndes Licht.

Und Kagome war die einzige, die die Vielzahl an Bannkreisen spürte, durch die sie geführt wurden, mindestens ein halbes Dutzend an der Zahl. Dann erreichten sie einen kleinen Höhlenkessel und einen Bannkreis, den nun alle sahen. Kristallin schimmernd hing er mitten in der Luft vor einer kleinen Aushöhlung im Felsen. Und dahinter lag es, tiefrot schimmernd und es schien eine lebendige Flamme darin zu lodern: Das Phönixjuwel.

Kagome streckte vorsichtig die Hand aus, nur um zu prüfen, wie stark der Bann war und schreckte bereits Zentimeter, bevor sie ihn berührt hätte, zurück. Selbst sie, als Miko, wurde aufs Heftigste abgewiesen.

Da war eines mal sicher: Das Juwel war vor jeglicher Fremdeinwirkung bestens geschützt.

Und sie hatten den ersten Teil ihrer Aufgabe erfolgreich erledigt!


Nachwort zu diesem Kapitel:
Na also. So langsam kommen wir weiter^^
Im nächsten Kapitel "Fragen über Fragen", setzt Kenta seinen Plan um, Natsu und Sess erreichen die dritte Falle und Kouhei seinen neuen Aufentaltsort. Außerdem lernen wir einen weiteren, wichtigen Bewohner des Inu-Schlosses kennen. Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Avialle
2013-10-23T12:40:52+00:00 23.10.2013 14:40
Ohman, ich kicher wie doof wegen den Wölfen und speziell Kentas Fragen zu der Gruppe :D
Natsu und Sess sind aber auch wieder einsame Spitze gewesen! Hach, ich mag Natsu in jedem Kapitel ein wenig mehr *gg*
Das erste Artefakt hätten wir also und es ist noch sicher. Immerhin was!
Fragen bleiben nach wie vor genügend offen...
Und wenn ich mir dein Nachwort so durchlese denke ich, dass da noch mehr kommen und wenige beantwortet werden.
Antwort von:  Mimiteh
23.10.2013 17:23
Freut mich, dass Natsu gefällt^^
Und was die Fragen betrifft... da könntest du Recht haben. Und neben Fragen werden auch noch eine Menge Probleme hinzukommen...


Zurück