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Die Flucht vor sich selbst...

Eine Grablicht-Fanfiction
von

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Das verwirrte Mädchen

Am nächsten Tag wachte ich im dunkeln auf. Ich konnte nichts sehen. Wo war ich? Was ist passiert? Ich wurde panisch und schlug beinahe um mich. Plötzlich packte mich jemand. „Ganz ruhig, Chérie.“ sagte Herr David. Ich beruhigte mich, während er etwas öffnete. Als ich aufstand bemerkte ich wo genau ich eben geschlafen hatte. „Wieso haben wir in einem Sarg geschlafen, Herr David?“ fragte ich nervös. „Weil wir Vampire sind.“ „Ach Quatsch. Vampire gibt es doch gar nicht.“ sagte ich lachend. Er streckte mir einen kleinen Handspiegel entgegen und sagte ich solle doch mal den Mund öffnen. Ich bemerkte meine spitzen Eckzähne, die mir zuvor nicht aufgefallen waren. Erschrocken blickte ich ihm in die Augen, denn ich konnte es nicht fassen. Ich war ein Fabelwesen. Panisch dachte ich darüber nach was dies zu bedeuten hatte. Ich würde Blut trinken, ich würde nie wieder in die Sonne gehen können. Herr David hatte mich zu einem Monster gemacht! „Wie konnten Sie nur?“ fragte ich ihn entsetzt. „Ich wollte doch einfach nur als Mensch ein normales Leben führen, und dann machten Sie mich zu einer Bestie!!!“ Weinend und schluchzend rannte ich aus der Wohnung hinaus. Ich wusste nicht wohin, doch ich wollte einfach nur weg. Ich rannte über die Straße, mitten in einen Wald. Es war stockduster, ich konnte nicht mal die eigene Hand vor Augen sehen. Viele Äste und Zweige sah ich nur kurz vor dem Stolpern, und konnte sie nur noch knapp hochheben. Plötzlich bemerkte ich etwas an meinem rechten Fuß. Ich fiel, doch durch meine Panik und Wut bemerkte ich nichts. Ich stand auf, humpelte zu einem Baum und ließ mich dort erschöpft zu Boden sinken. Erst jetzt bemerkte ich Nässe an meinem Fuß. Irgendetwas stimmte da nicht. Ich sah nervös an meinem Bein hinab, und bemerkte eine Wunde. Sie war noch frisch. Das muss passiert sein, als ich hingefallen war. Ich winkelte meine Knie an, legte meinen Kopf darauf und schloss die Augen für einen kurzen Moment. Plötzlich bemerkte ich ein Rascheln hinter mir, doch kurz darauf wurde es still. Ich muss mir das Geräusch nur eingebildet haben, dachte ich. Verängstigt saß ich dort. Unter einem riesigen alten Baum. Es war eine Trauerweide, neben einem See. Viele Tiere waren selbst jetzt, wo es wieder dunkel war noch wach. Ich bemerkte eine Eule, die direkt in dem Baum über mir saß, mehrere Zikaden, Fledermäuse, Mottenschwärme und außerdem Wolfsgeheul. Natürlich war ich damit noch beunruhigter als zuvor. Ich versuchte verzweifelt aufzustehen, doch es funktionierte einfach nicht. Jedes mal brach ich wieder zusammen. Ich gab auf, denn ich wusste es würde alles nur schlimmer machen. Eine plötzliche Stille ließ mich den Atem anhalten. Ich lauschte gebannt, und robbte in einen Busch um mich zu verstecken. „Emily...“ ich hörte verzweifelte Rufe von Herrn David. Unsicher ob ich nun antworten sollte oder nicht, blieb ich einfach still in dem Busch versteckt. Seine Blicke wanderten zu dem Baum, wo ich vor kurzem noch saß. Er schien das Blut zu bemerken. Jedoch lief er einfach an mir vorbei. Ich dachte immer Vampire hätten eine bessere Wahrnehmung als Menschen. Nachdem er an mir vorbeigelaufen war, und auch nicht mehr hörbar war, seufzte ich leise. Die Tiere begannen wieder Geräusche von sich zu geben und ich robbte zurück zu dem Baum. Gefühlte Stunden später bemerkte ich wie die ersten Spatzen zu zwitschern begannen. Da es Sommer war, war die Nacht nur sehr kurz.



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