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Heartlines

MShenko One-Shots
von

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▪ Sag's noch einmal ▪

"Huh, das war wirklich gut." Er sah zu, wie sich John gegen die Rückenlehne der Couch lehnte und einen Moment die Augen schloss. Der leere Teller auf dem Tisch vor ihm sprach Bände, denn scheinbar hatte das Essen wirklich, wirklich gut geschmeckt.

"Das habe ich doch von Anfang an gesagt!" Kaidans Stimme klang gespielt empört, wie hatte John denn nur jemals daran zweifeln können, dass es wirklich so sein würde?

"Hey, ich wurde fast von meinem eigenen Klon umgebracht, wer sagt, dass sie nicht den Klon meines Freunds schicken, um mich zu vergiften?"

Der Commander sah mit einem kecken Gesichtsausdruck in die Richtung des Biotikers, ehe er aufstand und nach den Tellern griff, während Kaidan ihn nur ansehen und missbilligend eine Augenbraue heben konnte. Manchmal hatte der Spectre schon einen sehr derben Humor - wenn er sich denn einmal so weit entspannte, dass er überhaupt einen Witz machte.

Kaidan machte sich daran, sich ebenfalls zu erheben, allerdings schüttelte John schon bei der leichtesten Andeutung einer Bewegung den Kopf.

"Du hast gekocht, ich wasche ab", meinte der Commander lächelnd, während er sich auf den Weg in die offene Küche machte. "Du entspannst dich jetzt."

Nur ungern ließ sich Kaidan, der sich trotz allem schon halb erhoben hatte, wieder auf die Couch fallen. Fein, wenn der Commander einen Befehl gab, dann widersprach man besser nicht. Und das Abwaschen bestand ohnehin nur daraus, das gesamte Geschirr im Spüler zu verstauen... dabei brauchte er nun wirklich keine Hilfe.

Schweigend betrachtete der Biotiker den anderen Mann, wie er das Geschirr einräumte und die Tür der Maschine ganz galant mit dem nackten Fuß zutrat, ehe er zum Kühlschrank trat und diesen öffnete.

"Wie wäre es mit einem Whiskey?" John hielt die Flasche in die Höhe, ehe sein Kopf wieder hinter der Kühlschranktür hervor lugte und er zu Kaidan sah, der es sich auf der Couch bequem gemacht und das Kinn auf die auf dem Seitenkissen verschränkten Arme gelegt hatte. Die Tür schloss sich und John zuckte die Schultern. "Was frage ich eigentlich? Natürlich möchtest du einen!"

Mit geschickten Fingern, die sonst nur Waffen führten und Fausthiebe verteilten, holte er zwei Gläser aus dem Schrank über der Spüle und öffnete dann die Flasche.

"Du kennst mich zu gut", meinte Kaidan von der Couch her und lächelte dem Commander zu, der schnell den Whiskey im Kühlschrank verstaute, ehe er mit beiden Gläsern in der Hand zurück kam.

Wussten die meisten Menschen eigentlich, was sie für ein Glück hatten? Sie konnten so etwas Normales immer haben. Sicher, nicht, wenn die Reaper vor der Tür standen, aber noch vor ein paar Jahren, ach, sogar noch vor ein paar Monaten, da hatten sie jeden Tag so leben können. Das war etwas, das ihnen beiden nie vergönnt gewesen war. Und Kaidan wollte jede einzelne Minute genießen, in denen John und er einmal nicht an den Krieg und die Verluste denken mussten... In denen er nicht daran denen musste, dass er John bereits verloren hatte, dass jeder von ihnen jederzeit fallen konnte und -

"-ten zu kennen."

Kaidan blickte überrascht auf, als John plötzlich neben ihm stand, die Gläser noch immer in der Hand und ihn mit schief gelegtem Kopf ansah. "Oh... wie bitte?"

"Ich sagte, ich gebe mir ja auch Mühe damit, dich von allen am besten zu kennen." Ja, da hatte er wohl Recht, John kannte gerne jede einzelne Facette seiner Kameraden und Freunde und... ja, er kannte ihn wohl wirklich besser als Kaidan sich mitunter selbst. Commander John Shepard könnte wahrscheinlich von jedem Wesen im Universum geliebt werden - und dennoch war er mit einem biotischen Freak zusammen, dessen soziale Kompetenzen ziemlich schnell aufgezählt waren.

"Ja", flüsterte Kaidan, während er mit einem sanften Lächeln zu John hinauf sah. "Genau deswegen liebe ich dich so sehr."

Einen Moment lang war es still im Raum, während der Commander einfach nur zu Kaidan hinunter sah, der nach einem Moment der Realisierung zur Seite sah und leise vor sich hin stammelte. "Also, eh... Ich..."

Er hörte die Gläser leise klirren, als sie etwas härter als wahrscheinlich geplant auf dem Tisch aufkamen und starrte darauf, da er ja nicht wie eigentlich geplant in den Ritzen der Couch versinken oder sich unsichtbar machen konnte.

Erst, als er Johns Hand an seiner Wange spürte (sie war nass, er hatte in der Eile sicher etwas von dem Whiskey verschüttet), sah er wieder auf und begegnete dem Blick des Commanders.

"Was hast du gerade gesagt?", fragte John mit rauer Stimme, während seine blauen Augen die gesamte Zeit über auf Kaidan ruhten, der geradezu spürte, wie die Hitze in sein Gesicht stieg. Schweigend biss er sich auf die Unterlippe, bis die zweite Hand des Spectre ebenfalls sein Gesicht umschloss.

"Ich liebe dich", wiederholte der Biotiker in genau dem Moment, als sich Johns Lippen bereits auf seine pressten. Noch vollkommen überrumpelt sah Kaidan den Mann vor sich an, der ihn rücklings in und auf die Polster der Couch drückte, während er selbst über ihn kletterte.

Johns Augen wirkten so dunkel, als er sich von Kaidan löste und mit einem schwachen Lächeln auf den Lippen zu ihm hinunter sah. Der Biotiker atmete mit einem leisen Stoß aus, und ein Schauer lief ihm über den Rücken, als die Hand des Commanders über seine noch von Stoff bedeckte Brust strich. Schweigend.

Und noch ehe Kaidan irgendetwas sagen oder tun oder an irgendetwas zweifeln konnte, da fühlte er bereits die Lippen des Spectre an seinem Hals, spürte, wie sich die Zähne des anderen Mannes in seine Haut gruben, wie die Zunge über die hinterlassenen Bissspuren fuhr. Der Major keuchte auf, schloss fest die Augen, als Johns Lippen sich weiter über seinen Hals vorarbeiteten und seine Hände an den Schnallen seiner Uniform zugange waren.

"Sag's noch einmal", verlangte der Commander mit viel zu sanfter Stimme, während seine Fingerspitzen über Kaidans nun bereits nackte Haut strichen. Immer weiter hinunter, bis zum Bund seiner Hose.

"Ich liebe dich", brachte Kaidan leise hervor und schlang die Arme um Johns Hals. Eine Antwort bekam er nicht, aber so, wie John über seine Haut strich, so, wie er sich daran machte, all die lästige Kleidung zwischen ihnen zu entfernen - Da konnte er es doch nur genauso empfinden... nicht wahr?

 

"Erinner mich daran, dass wir Tali nie wieder nach Filmen fragen..."

Kaidan lag auf der Couch vor dem überaus großen Fernseher (wie viele Möbelstücke und Elektrogeräte hatte dieses Appartement eigentlich?), lediglich mit Johns T-Shirt und seiner eigenen Unterwäsche bekleidet. Was auch immer das für ein Film war, er war wirklich überladen mit Klischees und schlechten Witzen und unrealistischen Begebenheiten. Laut der Quarianerin war es aber ein Kassenschlager, was Kaidans Meinung nach an dem dann doch etwas kruden Geschmack dieser Rasse liegen musste. Oder daran, dass er wohl wirklich für das weibliche Publikum gemacht sein musste.

"Hmhm..." Das müde wirkende Grummeln hinter ihm ließ ihn aufmerken. John lag an ihn geschmiegt auf der Seite da (nur gut, dass es nicht nur viele Möbelstücke hier gab, sondern, dass sie auch noch riesig waren!), einen Arm um den Biotiker geschlungen, um ihn mit dem Rücken gegen seine Brust zu drücken. Ebenso wie Kaidan war er lediglich mit seiner Unterwäsche bekleidet, und mit seinem Hoodie, der aber ohnehin offen war und damit mehr präsentierte, als dass er etwas bedeckte.

Johns Hand strich abwesend über die Haut unter Kaidans Oberteil, und seine Augenbrauen waren gefährlich zusammengezogen, während er auf den Bildschirm starrte, wahrscheinlich, ohne überhaupt etwas von dem Film zu sehen oder zu hören.

Einen kurzen Moment lang betrachtete Kaidan den Mann über die Schulter, ehe er sich wieder in Richtung Fernseher drehte und seinen Kopf an Johns Arm schmiegte, den der unter ihn geschoben hatte. Sie schwiegen beide und Kaidan verharrte noch einen Moment in dieser Haltung, ehe er den Kopf schüttelte.

"Du..." Er wollte anfangen zu reden, aber der Kloß in seinem Hals und das leise Pochen in seinem Hinterkopf machten das im Moment ziemlich schwer. "...du musst nichts sagen. Das solltest du wissen."

John sollte sich nicht verpflichtet fühlen, so etwas sagen zu müssen, nur, weil Kaidan es getan hatte. Nicht, wenn es dann gezwungen wirken würde. Oder sich für John selbst nicht richtig anfühlen würde.

"Kaidan..." Erneut schüttelte der Biotiker den Kopf, als John zu sprechen begann und unterband damit vorerst jedes weitere Wort.

"Es ist in Ordnung, John."

Es war nur ein kurzer Moment, ehe der Commander Kaidan gepackt und sich irgendwie trotz der dann doch nicht so gewaltigen Breite der Couch über ihn gerollt und unter sich zum Liegen gebracht hatte. Der Major blinzelte ein paar Mal heftig und blickte zu dem Mann herauf, der lächelnd auf ihn hinab blickte, ehe er sich hinunter beugte und Kaidans Lippen gerade einmal so leicht mit seinen berührte, dass Kaidan ein angenehmer Schauer über den Rücken lief. Könnte es sein, dass...?

"Ich habe überlegt, für wie lange schon", sagte John leise, während er sich vorsichtig auf Kaidan legte und ihm mit einer Hand durch die Haare fuhr. "Das hat eine ganze Weile gedauert."

Kaidan sah ihn nur fragend an und versuchte, den immer wiederkehrenden Kloß in seinem Hals los zu werden. Was nicht einfach war, wenn einem zusätzlich noch das Herz so laut und stark gegen die Brust schlug.

"Für wie lange schon?", wiederholte er etwas ungläubig, ehe John die Stirn an seine lehnte. Eine Hand strich noch immer durch Kaidans Haar, während der Commander Kaidans Frage leise bejahte. Seine Lippen fuhren sanft über die des Biotikers, ehe er sich wieder ein Stück weit von Kaidan löste.

"Ich liebe dich", sagte er schließlich leise und der Major hatte einen Moment lang das Gefühl, als würden seine Innereien einmal in seinem Körper einen Radschlag machen, ehe er mit einem erstickten Keuchen ausatmete. "Schon... seit ich denken kann. Vielleicht war es nicht Liebe auf den ersten Blick, aber so viel länger hab ich eigentlich auch nicht gebraucht. "

Seit er denken konnte? Das war eine lange, lange Zeit. Eine, die Kaidan gerade verloren erschien, wenn sie beide schon immer dasselbe gefühlt hatten. Denn so viel mehr Blicke als der Commander hatte er auch nicht gebraucht, wenn er denn ehrlich zu sich selbst war.

"Ich komme mir gerade wirklich blind vor", flüsterte er und betrachtete den Mann über sich nachdenklich. Wenn dem denn wirklich so gewesen war... wieso hatte er denn niemals etwas davon bemerkt gehabt?

"Nur, weil ich mein Bestes getan habe, es vor dir geheim zu halten." John lächelte sanft und ließ sich wieder etwas zur Seite fallen, ehe er einen noch immer recht verdutzten Major wieder mit dem Rücken an seine Brust zog. "Ich war gerade dein kommandierender Offizier geworden, Kaidan. Ich wollte es nicht gleich von Anfang an versauen oder falsch machen."

Wahrscheinlich war das auch das einzig Richtige gewesen, aber all die verlorene Zeit, alles, was sie schon früher hätten haben können... Doch wer war er schon, sich darüber jetzt Gedanken zu machen? Immerhin hatte er es doch nicht anders gehandhabt. Als Lieutenant hatte er es schon nicht gewagt, irgendetwas auch nur ansatzweise preis zu geben (egal, wie sehr Ashley auch gestichelt hatte) und dass er es nun getan hatte, das war für ihn selbst am überraschendsten gewesen.

"Wir sind wohl beide gute Schauspieler", meinte Kaidan schließlich leise lachend, wenn auch nicht ohne ein gemisses Maß Selbstironie in der Stimme. Und ein leises "Hmm, scheint so" war alles, was er zur Antwort bekam.

Schweigend strich er über Johns Arm, den Abspann des Films beachtete schon keiner mehr wirklich. Und erst nach einem Moment sah Kaidan lächelnd über die Schulter zu John.

"Sag's noch einmal", bat er leise und sah das herzliche Lächeln, das sich auf das Gesicht des Commanders legte.

"Ich liebe dich, Kaidan."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Rooro
2013-09-06T20:42:41+00:00 06.09.2013 22:42
Natürlich möchte Kaidan Whiskey, irgendwie gehört das bereits zu ihm wie sein schwarzes Haar ;)
Und siehe da, Kaidan ist so in Gedanken versunken, dass er gar nichts mehr hört, das erinnert mich grad an jemanden xDDD (sorry, musste jetzt einfach sein *lach*)
Und jetzt also sein Liebesgeständnis :) Das war echt schön! Also nicht das Geständnis selbst, das waren wohl eher laute Gedanken, aber Johns Reaktion. Die zu laut und hastig abgestellten Gläser, der sogar noch verschüttete Inhalt.
Und dann nochmal, "Ich liebe dich" und das genau in den Kuss. Das ist einfach.... aaaw x//3
Und Johns Antwort war herrlich! Ich mag deine sanften Beschreibungen bei dem Thema einfach voll!
Und jetzt dieses ganz sanfte Bussi auf den Mund. Also das hat mir ja schon im Spiel selbt gefallen, so ganz leicht, das liest sich jedes Mal wieder wirklich schön :)
Ein irgendwie süßer Oneshot :)



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