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Dance With The Devil

von

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Say Goodbye

Ich stand hoch oben auf dem Dach eines der unzähligen Gebäude dieser Stadt. Unter mir sah ich in der Tiefe die paar Autos, die um diese Zeit noch durch die Gegend fuhren. Es wäre so einfach, dachte ich mir. Ich musste mich nur fallen lassen und kurze Zeit später wäre alles vorbei gewesen. Bei dieser Höhe bräuchte ich mir auch keine Gedanken darum machen wieder aufzuwachen. Es wäre so einfach.
 

Du hast recht. Lass dich nur fallen.

Dann hat dein Leid endlich ein Ende!
 

Mich würde sowieso niemand vermissen. Den meisten würde nicht mal auffallen das ich nicht mehr da wäre. Freunde hatte ich keine und meiner Familie war ich schon seit Jahren egal. Dennoch hatte ich Zweifel, ob dies die richtige Entscheidung war. Es konnte sich doch noch alles ändern, oder nicht?
 

Dich hält hier nichts mehr.

Wenn du es jetzt nicht tust, dann machst du es ein anderes Mal!

Du weißt das sich nichts ändern wird, du hoffst das seit zu langer Zeit!

Du verlängerst dein Leid nur.

Willst du das wirklich?
 

Mich interessierte schon lange nicht mehr woher dieses leise Wispern in meinem Kopf kam, ich wusste nur dass diese Stimme recht hatte. Ich verlängerte mein Leid nur aufs Neue.
 

Ein kalter Wind wehte und es herrschte einsame Stille auf dem Dach nachdem der Junge sich schließlich in die Tiefe fallen ließ. Das Hupen der Autos gemischt mit Schreien von Menschen und den Sirenen des Notdienstes erfüllten kurz danach die Nacht.  
 

~ ~ ~ ~ ~
 

„Warum machst du das immer wieder?“ fragte leise eine weibliche Stimme. „Warum mach ich was?“ antwortete der angesprochene merklich amüsiert. „Du weißt genau was ich meine!“ gab das Mädchen mit Nachdruck zurück. „Er war noch jung. Fast noch ein Kind.“

Sie kniete sich neben den Jungen, der reglos neben ihr auf dem Boden lag und strich ihm, schon fast Mütterlich, über die Wange. Der Mann, vom Aussehen kaum merklich älter als der am Boden liegende, lachte leise, während er sie dabei beobachtete.

„Menschen sind so leicht zu beeinflussen.“

„Du bist grausam.“

„Liebes, du vergisst anscheinend was ich bin.“

„Du bist ein Schaf im Wolfspelz.“ Gab sie trotzig als Antwort. Der Mann lachte über ihre Reaktion.

Sie strich nochmal über die Wange des bewusstlosen Jungen, ehe sie sich erhob und an dem Mann vorbei ging.

„Er ist anders. Etwas Besonderes.“ Sagte sie als sie kurz neben ihm stehen blieb. „Und woher weißt du das?“ „Ich kann es spüren. Du etwa nicht?“ Antwortete sie abschätzend. Ein Zeichen das sie sich über ihn Lustig machte. Sie ging weiter und verschmolz nach wenigen Metern mit der Dunkelheit. Der Mann sah ihr nachdenklich nach, ehe er seinen Blick auf dem am Boden liegenden Jungen richtete und abermals anfing zu Grinsen.

„Etwas Besonderes. So, so.“ Er hockte sich grinsend über den Jungen und musterte ihn. „Das wird anscheinend noch amüsant mit uns beiden."

Helpless And Left For Dead

Erschrocken, fast panisch, riss ich die Augen auf und füllte meinen Lungen einmal Kräftig mit Luft und diese genau so schnell wieder raus zu pressen, fast als hätte ich eine lange Zeit keine Luft bekommen. Meine letzten Erinnerungen waren nichts als schemenhafte Bilder vor meinem inneren Auge. Ich wusste nicht mehr was passiert war, doch ich wusste das es nicht so sein sollte wie es jetzt war. Ich setzte mich auf und starrte in endlose Dunkelheit. Wo war ich und wie war ich hier her gekommen? Egal in welche Richtung ich sah, alles war gleich. Dunkelheit und karger, trostloser Bogen. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Hier bleiben oder einfach in irgendeine Richtung los laufen?

Ich versuchte einen Seufzer, doch es gelang mir nicht, da sich einfach keine Luft in meinen Lugen befand. Schockiert stellte ich fest das ich gar nicht Atmete. Selbst wenn ich Luft in meine Lungen füllte, es war vollkommen unnütz, ich brauchte es nicht. Ich hatte auch keinen Puls mehr, kein schlagendes Herz. Meine Haut war kalt und blass. Ich versuchte die aufkommende Panik zu unterdrücken. Was war mit mir los? Mit einem Schlag kamen die letzten Erinnerungen wieder hoch, spielten in Schnelldurchlauf in meinen Kopf ab.

Ich war Tod...

Und das war also das was einem nach dem Tod erwartete? Irgendwie hatte ich es mir nicht so vorgestellt. Ich wusste nicht genau wie ich es mir eigentlich vorgestellt hatte, doch gewiss nicht so.

Vielleicht war dies die Strafe für einen Selbstmörder? Ewige Verdammnis in Dunkelheit und Einsamkeit. Dies alles fühlte sich so falsch an, als sollte es alles nicht so sein. Langsam stand ich vom Boden auf und starrte in die schier unendliche Finsternis. Ob da wohl noch irgendwas war? Ich lief einfach los, was hatte ich denn schon noch zu verlieren? Tod war ich ja schon...
 

~ ~ ~ ~ ~
 

„Meiner Meinung nach verhält er sich nicht wie etwas besonderes.“ Gelangweilt folgte sein Blick dem Jungen. „Was denkst du denn wie er sich verhalten sollte?“ Spottete das Mädchen.

„Sag du es mir! Du behauptest er wäre etwas Besonderes.“ Sie sah ihn böse aus dem Augenwinkel an. „Ich weiß es einfach, vertrau mir.“ Er schnaubte einmal und verfolgte mit seinem Blick weiter dem orientierungslosen Jungen. Dann schoss ihm eine Frage durch den Kopf, nachdenklich sah er wieder das Mädchen neben sich an.

„Sag mal, dieses besonderes an ihm, ist das eher zu meinem Vor- oder eher Nachteil?“ Sie sah ausdruckslos dem Jungen nach der immer mehr in der Dunkelheit verschwand. „Das weiß ich nicht.“



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  DieJESSYcA
2014-07-26T23:24:20+00:00 27.07.2014 01:24
Sehr schönes Einstiegskapitel^^
Am Anfang etwas düster, aber der Perspektivensprung ist klasse! Gefällt mir sehr :D

Paar kleinere Schreibfehler hab ich gefunden, schreib ich dir per ENS ;)

Liebe Grüße und gute Nacht


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