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A different Future

von

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Epilog

Wir lagen, wie fast um jede Zeit der vielen vergangenen Stunden und Tage und Monate, die wir im Raum von Geist und Zeit verbracht hatten, zusammen im Bett und genossen die Anwesenheit und Wärme des anderen. Und wie so oft ließ ich meine Finger über seine Narben an der Brust streichen, die mich immer an diesen einen schrecklichen und doch so glücklichen Tag erinnern würden.

„Es sind sieben Stück“, sagte ich nun leise, nachdem ich sie – nicht zum ersten Mal – nachgezählt hatte. „Sieben Sterne. Wie bei den Dragonballs.“

„Meine Lieblingszahl“, merkte Son Goku lächelnd an.

„Apropos Zahl: Wie lange sind wir eigentlich schon hier?“, fragte ich ihn. Ich hatte völlig mein Zeitgefühl verloren. Im Raum von Geist und Zeit gab es weder Tag noch Nacht. Wir hätten hier schon Monate, aber auch schon Jahre sein können. Ich hatte ihn bisher nie gefragt, aus Angst, er könnte auf die Idee kommen, zurück zur Erde zu wollen. Aber langsam gewann ich den Eindruck, dass er ebenso wenig zurückwollte wie ich. „Glaubst du nicht, man wird uns bald vermissen und alles daran setzen, hier hereinzukommen, wenn wir nicht rauskommen?“ Ich korrigierte mich: „Also, zumindest für dich wird man wohl schon einen Suchtrupp losgeschickt haben, denke ich.“

„Bestimmt nicht schon nach zwei Tagen“, sagte er gelassen. „Nach meiner Rechnung sind wir jetzt nämlich ungefähr zwei Tage hier. Vielleicht auch ein bisschen mehr.“

„Zwei Tage…“, wiederholte ich. „Das bedeutet, wir sind schon zwei Jahre hier?“, fragte ich verblüfft. Die Zeit war wie im Flug vergangen.

„Zwei Jahre ohne Tag und Nacht“, sagte er nachdenklich und schaute mich dann grinsend an: „Ich bin dafür, wir nehmen nur die Nacht.“

Ich grinste mit ihm und küsste ihn. Wir verschlangen gegenseitig unsere Körper, schwitzten, als wäre ein schlimmes Fieber ausgebrochen, doch bei dem Anblick seiner schweißnassen Haut musste ich längst nicht mehr an seine Herzkrankheit denken. Sie war immer so lange vergessen, bis ich seine sieben Sternnarben sah oder ihre Erhebung unter meinen Handflächen spürte, und nicht einmal dann war es sicher, dass ich noch einen Gedanken daran oder an die Welt verschwendete, aus der wir vor Jahren geflohen waren.

Der Schweiß löste nur einen Gedanken bei mir aus: Ich wollte duschen. Die Betten, die wir inzwischen immer abwechselnd benutzten, waren viel zu schnell triefnass und mussten viel zu oft gewaschen werden, auch wenn wir mittlerweile an noch ganz anderen Orten unseren Schweiß vertropften. Im Badezimmer, in der Küche, auf der Terrasse, eigentlich überall. Aber wir trainierten inzwischen auch tatsächlich ein wenig. Ab und zu. Doch auch ohne richtige Kämpfe, zu denen wir gar nicht mehr fähig waren, brachten wir unsere Körper regelmäßig an ihre Grenzen.

Auf dem Weg ins Badezimmer bemerkte ich plötzlich, dass etwas nicht stimmte. Ich blieb verdutzt mitten im Raum stehen, der zugleich Küche und Esszimmer war. Ich spürte es mehr, als dass ich es sah, dass irgendetwas anders war. Ich ließ meinen Blick schweifen und dann sah ich es: Die Eingangstür war verschwunden.

„Son Goku“, rief ich zögernd. Ich war verwirrt.

„Ja?“, kam es fragend aus dem Schlafzimmer zurück. Er hörte sich an, als wäre er schon fast eingedöst.

„Die Tür ist weg“, sagte ich nur. Ich wusste nicht, wie ich es anders ausdrücken sollte.

Es kam keine Antwort und ich dachte schon, dass er eingeschlafen war, doch im nächsten Moment trat er durch die Schlafzimmertür. Er kam auf mich zu, stellte sich neben mich und betrachtete den Eingang, der kein Eingang mehr war.

„Ja, das passiert, wenn man zu lange im Raum von Geist und Zeit bleibt“, sagte er schlicht.

Was passiert, wenn man zu lange hier bleibt?“, wollte ich wissen.

„Dann kommt man nicht mehr heraus. Und niemand kann hinein. Der Eingang verschwindet“, fasste er noch einmal zusammen.

„Du wusstest das?“, fragte ich ihn perplex. Er nickte etwas unsicher. „Und du wolltest, dass das passiert?“, schlussfolgerte ich.

Er nickte abermals. Ein keckes Lächeln umspielte seine Lippen. „Und wenn es nur ein Mythos gewesen und nichts passiert wäre, dann hätte ich nachgeholfen und den Eingang eigenhändig zerstört.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Hatschepueh
2013-11-18T20:34:25+00:00 18.11.2013 21:34
Gutes Ende. Jetzt kann sie wirkich keiner mehr stören oder auseinander bringen.
Antwort von:  BondingTails
18.11.2013 22:22
Hey, Hatschepueh - Hammer, dass du mir gleich für jedes Kapitel einen Kommentar geschrieben hast! Du hast ja praktisch eine komplette Rezension geschrieben. xD
Danke auf jeden Fall für deine Meinung!
Zum Ende: Meine Freundin, die die Storys immer zuerst zu lesen bekommt (und dann die Bilder dazu zeichnet), würde es gar nicht zulassen, dass es KEIN Happy End gibt. Sie sitzt mir ständig im Nacken und schaut mir auf die Finger. ^^°
Ich finde es echt schön zu lesen, wie wütend oder glücklich oder was auch immer meine Leser während dem Lesen sind. Das ist echt das Schönste am Schreiben. ^-^
Mit meiner nächsten Story - falls ich nicht vorher die Shortfic hochlade - hoffe ich, dass ich es auch schaffe, euch zum Lachen zu bringen. :)

Bis dahin,
BondingTails
Antwort von:  Hatschepueh
19.11.2013 14:38
Na wenn schon dann richtig ^^ In jedem Kapitel steckt immer so viel Arbeit und das sollte dann auch von uns Lesern gewürdigt werden. Und ich bin mir sicher das auch deine Funfic hervorragend wird. Freu mich schon drauf sie zu lesen. Und auch die Shortfic.


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