Welcome to your New Life
"Sie kommt wirklich zurück? Hast du mal mit ihr geschrieben? Oder sie mal gesehen? Weißt du wie sie jetzt aussieht?" Carolines Stimme überschlug sich fast bei ihren vielen Fragen. Elena schüttelte nur den Kopf.
"Ich hab keine Ahnung wie sie aussieht und mit ihr geredet habe ich auch nicht. Auf Briefe hat sie nie geantwortet. Ja sie kommt heute Nachmittag ungefähr an." Die Brünette widmete sich ihrer Cola vor ihr. Ihre Beste Freundin merkte sofort das da noch mehr war was Elena bedrückte.
"Was ist los Maus?" sie sah sie mit großen fragenden Augen an.
Doch Elena winkte ab."Ach, gar nichts. Hab nur nicht so viel geschlafen. Du ich geh mal Heim. Muss Jenna da noch ein wenig helfen." Caroline nickte und sah ihrer Freundin noch hinterher ehe diese nach draußen verschwunden war.
Obwohl es recht warm war Heute überzog Elenas Körper eine Gänsehaut.
Zehn Jahre war es her, dass sie ihre Zwillingsschwester das letzte Mal gesehen hatte. "Wie es ihr wohl ging? Wie sie drauf war? Wie sie aussah?" ging es ihr durch den Kopf.
Sie konnte damals nie verstehen warum sie weggeschickt wurde und Elena bleiben durfte und doch war sie einerseits froh darüber, dass sie nicht diejenige war die Gehen musste.
Kopfschüttelnd schickte sie ihre Gedanken weg und öffnete die Haustür.
"Schön das du schon da bist Elena. Sie müsste bald ankommen." begrüßte Jenna sie mit ihrer lieblichen Stimme.
Jenna war diejenige, die dafür gesorgt hatte das sie wieder nach Hause kam. Unzählige Diskussionen am Jugendamt raubte ihr manchmal den letzten Nerv und doch hatte sie es geschafft.
Doch die Zweifel vom Jugendamt waren wohl auch berechtigt. Jenna hatte bereits die Vormundschaft für jeremy und Elena übernommen als ihre Eltern von der Brücke stützten und jetzt wollte sie auch noch die Vormundschaft für das dritte Kind übernehmen. Jenna begründete ihr Vorgehen jedoch damit das es Zeit werden würde sie nach Hause zu holen. Wie dringend dieses Vorgehen nötig war würden sie erst Monate später erfahren. Als elena den Müll noch schnell raus gebracht hatte, blieb ihr Blick am Klingelschild hängen. Jenna,Jeremy,Elena Gilbert und Katherine Pierce.
Zur gleichen Zeit war ein schwarzer Pick Up auf dem Weg nach Mystic Falls. Die braunen Augen musterten die vorbeirasende Umwelt. "Na super, da hat mir L.A. Besser gefallen als diese kleine Drecks Stadt."
Zehn Jahre hatte sie keinen Fuß mehr in die kleine Stadt gesetzt und das obwohl es doch ihre Heimat war. Doch was genau war eine Heimat, ein Zuhause? Sie wusste es nicht und wenn das was sie die letzten zehn Jahre hatte ein Zuhause war, dann wollte sie bloß keins haben.
Am liebsten würde sie sofort aussteigen und irgend woanders hinrennen. Ja, im davonrennen war sie richtig gut. Sie würde die Goldmedaille gewinnen, wäre das eine Disziplin bei den Olympischen Spielen. Doch so war es nicht. Es gab keine Disziplin bei den Olympischen Spielen die das Wegrennen beinhaltete und sie war auch nicht dort inmitten der jubelnden Menge. Nein, sie war hier in diesem Wagen auf dem Weg in eine kleine Kleinstadt, die sie fast so sehr verachtete wie diejenigen die sie damals von dort fort gerissen haben.
In ihr stieg wieder diese tiefsitzende Wut auf und ihr Körper bebte innerlich.
"Können wir bitte mal kurz anhalten?" gab sie in bebender Stimme von sich und sah die Fahrerin eindringlich an, die nur bestätigten nickte und an den Fahrbahnrand fuhr. Augenblicklich öffnete Katherine die Tür und schnappte nach Luft.
Sie hatte keine Lust auf diese Kleinstadt, auf die Leute die dort lebten, auf ihre Familie und vor allem hatte sie keine Lust auf ihre idiotische Zwillingsschwester Elena.
Noch immer innerlich bebend vor Wut zündete sie sich eine Zigarette an und zog erstmal kräftig daran und inhalierte den giftigen Rauch um runter zu kommen.
Sie erinnerte sich an die Zeit in L.A zurück. Für sie war es die Beste Zeit, ihr Ruf war ihr vorausgeeilt und somit hatte sie kaum Probleme mit dem erforderlichen Respekt. Anschluss hatte sie schnell gefunden, genug Party gab es auch und in ihrer neuen Schule war sie nicht einmal aufgetaucht. Warum auch? Es ging ihr gut, zumindest äußerlich. Und dann kommt ihre bescheuerte Tante mit der Glanzidee einer Familienzusammenführung, an der Katherine eigentlich kein Interesse hatte. Sie war ja nicht mal auf der Beerdigung ihrer Eltern, wozu auch? Die beiden waren der Grund für all das was in ihrem Leben passiert ist.
Doch welche Wahl hatte sie schon gehabt? Knast oder zurück in diese Kleinstadt? In den Knast wollte sie nicht noch einmal, also blieb ja nur noch die Familienzusammenführung und nun stand sie hier. Inmitten von einem großen Nichts. Wenigstens konnte sie ihren Nachnamen behalten. -Pierce-. Sie wusste das sie fürs Jugendamt nur eines von vielen Heimkindern war. Pierce war der Name den das Jugendamt an die Kinder im Heim verteilte. Eigentlich ein Zeichen dafür das sie kein Zuhause hätte, doch für Katherine war das der letzte Funken Freiheit den sie hatte.
"Wir müssen weiter." erklang die Stimme der Fahrerin. Katherine warf ihre Zigarette auf den Boden und trat noch einmal drauf ehe sie sich wieder in den Wagen setzte und in ihr neues Leben fuhr
