Prolog
Krieg, kennt keine Sieger.
Er verschlingt und gibt nichts wieder.
Nur tote Krieger.
Krieg verändert die Menschen.
Er zerstört Familie, Freundschaft, Verträge und Schwüre, Vertrauen.
Verschlingt Städte und Länder.
Für wen, bist du gestorben?
Die Zerstörung, die sich tief und blutrot wie eine klaffende Wunde, durch die Landschaft und die Herzen der Menschen zieht, ist groß und manchmal durch nichts auf der Welt zu beheben.
Für was hast du gebrannt?
Vor allem die Seele trägt einen unwiderruflichen Schaden davon. Man sieht dem Tod ins Auge. Man sieht seine Freunde und Kameraden sterben. Du überlebst. Vielleicht. Und du musst mit deinen Erinnerungen und Gefühlen leben.
Dein Blut verrinnt im Wüstensand.
Mit den Verletzungen, dem Verlust, dem Schmerz, der Trauer.
Wut, Rachsucht, Ohnmächtigkeit und Angst.
So viel Angst. Angst vor der Dunkelheit. Angst vor der Stille der Nacht und den Träumen, die dich mit scharfen, kalten Klauen auf das Schlachtfeld zurückziehen.
Angst vor dir selbst. Angst vor dem, was der Krieg aus dir gemacht hat. Und Angst vor dem, der du einmal warst.
Wer hat dich betrogen?
Du lebst. Du lebst mit den Erinnerungen an die Toten, deren letzte Minuten, Seite an Seite mit dir auf dem Schlachtfeld, dich in jedem Moment an dein Versagen erinnern. Ihre toten Augen und der metallische Geruch des Blutes, die dich in deinen Träumen vorwurfsvoll verfolgen.
Und die Erinnerungen an diejenigen, die man nie wieder gesehen hat, halten dich mit Feuerfingern fest und verbrennen das, was einmal deine Seele gewesen sein mag, stück für Stück.
Nie wieder gesehen. Vermisst. Vom Krieg verschlungen.
Wem bist du nachgerannt?
Doch die Hoffnung, die wie ein Funke in deinem Herzen versucht, die Dunkelheit zu vertreiben, die jedoch nur ein Loch in deine Seele und dein Herz brennt, welches sich nicht wieder zu schließen vermag.
Der Funke, der sich von Träumen und Wünschen nährt und dich mit schwelendem Feuer zu verschlingen droht, um dich ausgebrannt und leer zurück zu lassen, in der Dunkelheit.
Was hast du gewonnen?
Für wen hast du gekämpft?
Denn die Hoffnung kann noch schmerzvoller sein, als der Tod, die Angst und die Gewissheit.
Die Hoffnung ist es, die dich ihr Gesicht in der Menschenmenge suchen lässt, die glauben lässt ihr Lachen gehört zu haben und die, die dich zweifeln lässt an deinem Verstand.
Das Herz hofft, auch wenn du daran zerbrichst.
Du warst ein Großer Krieger,
Doch der Krieg kennt keine Sieger.