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Winterdepressionen

von

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Kapitel 1: Enttäuschung:
 

Wieder mal wartete er auf seinen Freund. Das Abendessen fertig auf dem Tisch stehend. Seufzend begann er zu essen und sich danach um den Abwasch zu kümmern, als plötzlich sich zwei Arme um ihn legten und zwei Lippen seine Wange berührten. „Guten Abend mein Schatz.“, säuselten ihm diese Lippen in das Ohr, was ihn damit ringen lies, schwach zu werden. Doch tat er das zu oft, weswegen er sich aus der Umarmung löste und und das Handtuch weglegte. Stumm stellte er er die letzten Teller in den Schrank, bevor er die Küche verließ und in sein Arbeitszimmer verschwand. Dort schloss er die Türe ab und legte sich seine Funkkopfhörer um die Ohren.

Mit etwas klassischer Musik begann er seiner Arbeit nachzugehen. Überhörte so auch das Klopfen an der Tür. Lieber versuchte er sich von den Gedanken die er hatte abzulenken.

Den Gedanken über das ständige zu spät kommen seines Freundes, so wie das vermehrte Verschwinden von Kleidung und Sachen aus seiner Wohnung.

Klar es war seine Wohnung, aber eigentlich war Robert mittlerweile mehr hier, als in seiner eigenen Wohnung, weswegen dessen Sachen immer mehr Platz hier vorgefunden hatten.

Bis vor ein paar Wochen.

Immer öfter war er später zu ihm gekommen und manche Tage sogar gar nicht. Ohne jegliche Erklärungen. Lediglich Entschuldigungen regnete es deswegen. Nach und nach waren dann auch Sachen verschwunden, was ihm erst aufgefallen war, als er richtig geputzt hatte.

Was das Ganze aber noch verschlimmerte, war die Weihnachtsstimmung die vorhanden sein sollte, doch irgendwie wollte sie in ihm einfach nicht aufkommen. Nicht mit der Furcht, dass er bald wohl wieder allein dastehen würde.
 

Wenig zufrieden mit seiner Arbeit, kam er dann aus dem Arbeitszimmer heraus und ging ins Wohnzimmer, in der Hoffnung, dass er dort seinen Liebsten noch vorfinden würde. Doch die Zweifel die er dabei hegte, wurden wieder ein mal bestätigt. Seufzend sah er sich um und räumte das Geschirr weg, was Robert gern mal stehen lies. Danach setzte er sich noch etwas in den Sessel und zappte durch das TV-programm, während ihm die Tränen begannen über die Wange zu laufen. Ein Blick zum Kalender lies ihn erst Recht traurig werden. Bald war Weihnachten und somit auch sein Geburtstag.

Ja das würde wohl dieses Jahr ein richtiges Desaster werden, dachte er, kurz bevor er dann im Sessel einschlief. In seinen Träumen wurde er natürlich auch von diesen Ängsten geplagt. Sie ließen ihn einfach nicht in Ruhe. Irgendwann wachte er schweißgebadet auf. Doch nicht im Sessel wo er zuvor noch gewesen war. Denn er konnte sich nicht daran erinnern, ins Bett gegangen zu sein. Doch hier lag er nun. Neben Robert, der still neben ihm lag und seelenruhig zu schlafen schien. Allein der Anblick brachte ihn wieder dazu aufzuschluchzen. „Ach...wieso muss es nur in die Brüche gehen?“, fragte er sich leise und kuschelte sich weit an den Rand seiner Bettseite. Nahm sich seine Decke und schmiegte sich in diese.
 

Morgens wachte er wieder allein seinem Bett auf. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, dass Robert bereits wieder auf der Arbeit sein musste. Selbst das sonst gemeinsame Frühstück, fand bereits kaum bis gar nicht mehr statt. Zwar arbeitete er als freier Graphiker mehr zu Hause, aber dennoch wollte er so viel Zeit wie möglich mit Robert verbringen, weswegen sie meist zusammen aufgestanden waren und wenigstens etwas gefrühstückt hatten, aber seit er sich so komisch verhielt, fiel das auch aus.

Deprimiert wie die ganze Zeit sonst auch, duschte er erst mal, bevor er eine Freundin anrief und fragte ob sie Lust hätte zu Frühstücken. Aufgrund seiner Stimmung die geradezu durch das Telefon zu sehen war, sagte sie natürlich zu und versprach ihm leckere Brötchen mitzubringen, wenn er dafür alles Andere vorbereiten würde.

Gesagt getan, deckte er schon mal den Tisch und bereitete auch Rührei vor für sie Beide. Gerade als er alles auf dem Tisch hatte, klingelte es auch schon an de Türe.

An dieser wurde er sofort in die Arme seiner Freundin geschlossen, bevor er dann von ihr in die Wohnung zurückgedrängt wurde. „So und nun erzähl mir schon was ist los?“, fragte sie, während sie die Tasse Tee mit beiden Händen umschloss und sich daran aufwärmte. „Nichts?“, nuschelte er und bekam daraufhin nur ein enttäuschtes Schnalzen zu hören. „Wie lange kennen wir uns schon? Meinst du echt, du kannst vor mir verbergen, dass es dir mies geht? Allein die Wohnung spricht doch für sich. Sonst ist es hier voll mit Weihnachts- und Winterdeko. Aber zur Zeit erinnert lediglich deine eisige Stimmung an die Winterzeit.“, meinte sie dann und wollte eine Antwort haben.

„Ich sag ja es ist nichts. Das ist es. Robert ist kaum noch hier. Und wenn ist er meist spät da und entschuldigt sich ständig, aber Erklärungen kriege ich keine. Und meist ist er auch kaum wirklich zu was im Stande, da er einfach erschöpft ist. Ich weiß nicht was er tut. Aber es fehlen immer mehr seiner Sachen aus der Wohnung. Ich hab das Gefühl er will mich verlassen...“, lies er dann seine Sorgen heraus, die sich nun seit Wochen angestaut hatten und die er niemandem mitteilen wollte. Anfangs hatte er noch gehofft er täuscht sich, doch je länger das alles ging, desto mehr verstärkte sich der Verdacht in ihm.

„Ach Christian...“, eine Hand legte sich auf seine Schulter und eine andere auf seinen Kopf. „Warum hast du nicht eher was gesagt? Du weißt ich bin immer für dich da.“, seine Freundin nahm ihn in den Arm und strich ihm über den Rücken. Zum ersten Mal bekam er den Halt den er jetzt brauchte. Er Klammerte sich an sie und lies alle Tränen heraus, die in ihm steckten.

Es dauerte eine Weile bis er sich beruhigt hatte, aber als es soweit war, rieb er sich über die Augen und seufzte. „Tut mir leid...“, meinte er und sah sie entschuldigend an. Erntete dafür aber einen Klaps auf die Schulter. „Wir sind beste Freunde. Da ist das doch normal. Wie oft hab ich mich bei dir ausgeheult wegen irgendeinem Kerl? Und nun mal mit der Ruhe? Vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm wie du denkst. Habt ihr denn schon mal miteinander darüber gesprochen?“, fragte sie dann, auch wenn sie es bezweifelte, da sie ihren Freund kannte. Dessen Kopfschütteln bestätigte das nur noch. „Du musst ihn schon fragen, wenn du wissen willst was los ist.“, meinte sie und setzte sich direkt neben ihn. „Aber.... ich will es nicht hören. Nicht jetzt. Eigentlich gar nicht...“, nuschelte er und vergrub seinen Mund an der Teetasse.

„Ja aber wenn es was ganz anderes ist, machst du dir umsonst Sorgen und quälst dich unnötig.“, erwiederte sie seufzend. „Aber wieso sollte er das sonst alles tun?“, fragte er dann und sah sie forschend an, in der Hoffnung nun die ultimative Antwort zu bekommen. Seine Rettung aus diesem Elend. Doch sie zuckte nur mit den Schultern. „Ich weiß es nicht und deshalb solltest du mit ihm reden, eben weil er es ja weiß.“, meinte sie und versuchte ihm wenigsten etwas Mut zuzusprechen.
 

Sie hatten da noch eine Weile gesessen bis sie aber dann doch los zur Arbeit musste. Er selbst musste auch noch genug tun, denn gestern hatte er ja nicht viel geschafft. Aber erst ging er einkaufen. In drei Tagen war Weihnachten, da wollte er wenigstens die Zutaten schon mal bereit haben. Außerdem würde ihm etwas frische Luft bestimmt gut tun. So nahm er sich seinen Rucksack und ein paar Tüten mit und machte sich auf den Weg zur Bahn. Dabei hatte er wie immer seinen MP3-Player an und versuchte abzuschalten.

Sitzend, fuhr er so ein paar Haltestellen, bis er plötzlich jemand sah, den er nicht erwartet hatte zu sehen. „Das... das kann er nicht sein. Rob...“, doch dann fuhr auch schon ein Auto vorbei und er war aus der Sicht verschwunden. An der nächsten Haltestelle stieg er mit einem mulmigen Gefühl aus, welches ihn den ganzen Einkauf über begleitete. Auch daheim, ging es ihm nicht besser. Immer schwankte er zwischen dem glauben, dass er sich verguckt hatte und, dass es wirklich Robert gewesen war.

Am Computer ging er wieder seiner Arbeit nach und hörte dabei Musik. Vergaß, dabei heute sogar zu kochen. Was vermutlich eh egal gewesen wäre, da Robert wie immer zu spät kam.

Dieser sah ins Arbeitszimmer, nachdem er niemanden in der Küche hatte vorgefunden. Christian saß dort und war in seine Arbeit vertieft, weswegen er ihn einfach in Ruhe lies.

Aus dem Augenwinkel sah dieser jedoch etwas, was ihn aufschrecken lies. Aber als er zu der Tür blickte, sah er niemanden und seufzte. „Ach was … er wird eh noch nicht da sein...“, seufzte er vor sich hin und sah auf die Uhr. Irgendwie hatte er Hunger, aber nicht genug, dass er sich jetzt etwas kochen wollte. War es doch eh verschwendete Zeit, da er ungern für sich alleine großartig kochte. Außer er hatte wirklich Hunger auf etwas besonderes. Erst durch Robert war er dazu gekommen wieder regelmäßiger zu kochen. Doch wenn er nicht a war musste er auch nicht kochen.

Deswegen machte er einfach weiter mit der Arbeit und vergaß dabei völlig die Zeit. Wenigstens kam er dabei etwas voran, was er gestern ja nicht gekommen war. Erst das Magengrummeln, holte ihn aus dieser Arbeitsphase heraus.

Gähnend streckte er sich und schaltete den Computer aus. Mit der Überzeugung genug getan zu haben heute.

Im Arbeitszimmer machte er auch alles andere aus und ging dann in die Küche wo er dann plötzlich Robert vor fand. Ihn dort stehen zu sehen, holte die Erinnerung von heute Mittag hervor, dass er ihn dort gesehen hatte, aber irgendwie wollte er ihn nicht fragen, wusste nicht was er auch fragen sollte. Deswegen schwieg er, wie er es mittlerweile oft tat. Wenn er es schaffte standhaft zu bleiben. Still ging er an den Kühlschrank und schreckte somit seinen Freund auf. Dieser begrüßte ihn natürlich wieder liebevoll. Auch wenn er ihm dabei nicht näher kam, was für Christian eigentlich nur noch eine Bestätigung seiner Meinung war. „Hallo.“, meinte er nur und seufzte innerlich über ihre bescheidenen Gespräche. Aber er wurde nicht schlau aus Robert. Einerseits sprach er wie immer mit ihm, aber sein Handeln stand so in einem enormen Kontrast zu dem was er sagte, dass er einfach nicht mehr wusste was er tun sollte zukommend zu seiner enormen Traurigkeit über den Verlauf ihrer Beziehung. Traurig über das alles nahm er sich sein Schokoladeneis aus dem Gefrierfach und verzog sich damit auf das Sofa und machte sich dort lang. Nebenbei lief wie immer der Fernseher und er aß sein Eis. Dabei war ihm egal dass gerade Winter war. War in ihm doch eh alles kalt. Hatte er das heute nicht sogar gesagt bekommen?

Während sein Blick auf den Fernseher oder eher auf die Luft davor gerichtet war, denn mehr sah er im Moment nicht an, bemerkte er nicht der Blick den Robert ihm zuwarf. „Du bist Weihnachten zu Hause oder?“, fragte er ihn dann, was Christian aufblicken ließ. „Hmh..“, brummte er und nickte noch mal, weil es mit Löffel im Mund nicht so eindeutig war. „Okay. Ich bin dann so gegen Mittag hier, aber am 23. kann ich leider nicht hier sein.“, erklärte er ihm, was Christian nur emotionslos drein blicken lies. Dann stellte er sein Eis ab und seufzte. „Meinetwegen brauchst du auch gar nicht mehr wiederkommen.“, meinte er dann noch ruhig und hatte die Augen geschlossen, bevor er seinen Freund traurig ansah. „Es ist doch eh aus, du musst nicht bis nach Weihnachten warten, also verschwinde.“, mit jedem Wort wurde er wütender und schmiss ihm irgendwann ein Kissen entgegen. Danach rannte er aus dem Wohnzimmer in sein Arbeitszimmer und lies einen verduzt schauenden Robert zurück.



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