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Die Welt in der ich starb.

Das Leben des Niko Eichenberg
von

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845 - Dieser Tag

Es war ein Morgen wie jeder andere wenn ich mich richtig erinnere. Damals arbeite mein Vater als Händler nahe dem Tor von Shiganshina welches weiter ins Innenland führte. Er verkaufte Proviant an Reisende oder welche die grade zu einer aufbrachen. Mutter hingegen saß seit Wochen entweder nur am Küchentisch oder war Auswärts. Einige Tage zuvor hatte ich unsere Nachbarn belauscht welche sich über die Situation bei uns im Hause unterhielten. Meine Eltern seien nur noch zusammen weil sie mich aufzogen, das war eine Last die ich nicht tragen wollte. Ich wusste das meine Eltern jung waren und nur wegen mir auch noch zusammen waren. Aber das sie sich mittlerweile so außereinander gelebt haben konnte ich nicht glauben. Am Mittag sagte ich ihnen das sie nicht wegen mir das weiterführen müssen. Sie sollten einfach nur aufhören mich anzulügen und ihr eigenes Leben leben. Ich sagte ihnen das ich alt genug sei das zu verstehen und das sie nicht länger so leben sollten. Keine Stunde später war meine Mutter aus dem Haus und ich sah sie nie wieder. Ich wusste das ich nicht ihr Wunsch war aber das sie mich anscheinend so sehr hasse konnte ich nicht glauben. Doch konnte ich mir nicht erlauben zu weinen, ich war Erwachsen. Das redete ich mir zumindest ein. Mein Vater sprach dann für den Rest des Tages kaum noch mit mir und bat mich nur etwas vom Markt zu holen und das ich zum Abendessen zurück sein sollte. Anscheinend war er glücklich. Aber ich kaufte ihn nicht ab das all das einfach an ihm vorbei ging aber ich wollte keine Zeit mich diesen Gedanken verschwenden. Das einzige das ich nun tun könnte war es ein guter Sohn zu sein und meine Aufgaben zu erledigen. Auf dem Weg zum Markt sah ich ihn. Eren Jäger. Er war unter uns Kindern bekannt als ein Raufbold, du weißt schon.. die Sorte von denen man sich fernhalten sollte wenn man kein Ärger mit den Wachen haben wollte. Ich hatte ihn schon oft gesehen und oft hatte er ziemlich was aufs Maul bekommen. Das hatte sich aber vor einem Jahr geändert als dieses Mädchen plötzlich immer bei ihm war. Die anderen hatten Angst vor ihr. Ich konnte mir aber nie denken warum das so war.

Einige Zeit später wieder stand ich vor unserem Haus und wollte grade die Tür öffnen als ein Beben die Stadt erschütterte. "Was war passiert?", das war der erste Gedanke der mir durch den Kopf schoss. Dann riss mein Vater die Tür auf und Starrte entsetzt zur Mauer. Auf seinem Gesicht war der Schrecken abgezeichnet und als ich mich umdrehen wollte packte er meine Hand und rannte zum nicht all zu entfernten Tor. "Niko.. wir müssen weg.. egal was du tust dreh dich nicht umhörst du?! Hast du das verstanden?!", seine Stimme klang Panisch und hätte ich gewusst wovor er mich bewahren wollte hätte ich mich nicht umgedreht. Ich konnte ihn sehen. Einen Titan der die Mauer überblickte, von seinem Körper stieg Dampf auf. Die Leute um uns herum starrten nur entsetzt an die Mauer während mein Vater mich mittlerweile mitriss. Ich konnte meinen Blick nicht mehr abwenden, ein Titan der die Mauer überblicken konnte wie war das möglich? Sie sollten doch maximal fünfzehn Meter groß sein oder? Dann ertönte ein Knall und vom Tor aus flogen Gesteinsbrocken durch den Himmel und Schlugen auf die Häuser und Menschen nieder die sich in der Stadt befanden. Hinter mir konnte ich einen Mann sehen der von einem dieser Felsen getroffen wurde und nur seine Beine waren noch zu sehen. "Niko! Schau weg! Immer nach vorne sehen!", redete mein Vater auf mich ein ehe ich ihn nicht mehr verstehen konnte. Das Geschrei der Menschen war zu laut als das man noch irgendetwas verstehen konnte. Noch immer konnte ich meinen Blick nicht von dem Riesigen Titanen abwenden ehe dieser einfach im Rauch verschwand. Und dann konnte ich auch "Sie" sehen. "V-v-vater... sie... sind...", mir raubte es den Atem als ich diese Worte sprechen wollte aber mein Vater hatte das Tor passiert und sah sich hastig um. "Wir gehen nach Trost. Wenn.. sie es bei diesem Tor geschafft haben.. wird es bei dem hier auch nicht mehr lange dauern..", sagte mein Vater in einem sehr gestressten Tonfall. Er war vorbereitet auf dieses Szenario. Schon seit dem ich klein war hatte er mir immer und immer wieder erzählt das die Mauern nicht ewig halten würden, es sei alles nur eine Frage der Zeit. Und diese Zeit war jetzt. Unser Friedliches Leben war nun vorbei oder?  Ich sah auf die Stadt zurück und auf die Soldaten die nun äußerst widerwillig aber doch Pflichtbewusst in die Stadt stürmten. Nur langsam konnte ich meine Gedanken ordnen als mich mein Vater schon auf eines der Boote zog ehe sich eine große Menschenmasse aus der Stadt heraus bewegte. Dieses Boot, das erste von wohl vielen füllte sich schnell und keine 5 Minuten später legte die Fähre ab und fuhr den Fluss entlang. Besorgt und Neugierig suchte ich die Masse nach bekannten Gesichtern ab aber konnte keines sehen. Waren sie noch dort? Waren sie schon tot? Tränen sammelten sich in meinen Augen als mein Vater meine Hand nahm und mich an sich drückte. "Niko.. sie sind sicher alle am leben. Die Stadtwache wird alles geben um sie alle lebend aus der Stadt zu bringen da bin ich mir sicher...", flüsterte dieser leise als dann einer der Soldaten den Bauen am Land die schlechten Nachrichten zurief. Chaos brach aus. Erst später würde ich erfahren wie dieses Feuer um sich schlug und welche Folgen das alles noch haben würde.

Es war bereits Nacht als wir Trost erreichten und kurz darauf erreichte uns die Nachricht das die Mauer Maria endgültig gefallen war. Mein Vater hatte also recht gehabt. Stumm folgte ich ihm und versuchte immernoch bekannte Gesichter zu erhaschen. Da war eines. Wieder Eren Jäger. Er sah anders aus als noch heute Mittag. Sein Blick war angefüllt mit Trauer und Zorn, ich mochte mir nicht aus mahnen was er gesehen hatte was ihn so verändert hatte. Er war ja für seinen Jähzorn bekannt aber das sprengte den Rahmen von allem was ich über ihn gehört hatte. Dann erhaschte ich eine Gespräch zweier Männer die sich über jenen Jungen unterhalten von dem ich eigentlich fern bleiben wollte. "Es hat gebrüllt das er alle Titanen vernichten will.. jeden einzelnen... in dem Alter.. was hat er wohl gesehen...", der andere hielt ihm den Mund zu denn er wollte anscheinend nichts mehr von Titanen heute hören und nach diesem Tag konnte ich es verstehen. Uns Flüchtlingen von Shiganshina bot man einen Stall zum nächtigen bis man wusste wie man weiter verfahren sollte. Erst jetzt wurde mir bewusst das es noch nicht einmal ein Zehntel aus Shiganshina geschafft hatte. Die ganze Nacht lag ich wach und starrte an die Decke. Ich war sicher nicht der einzige dem es so ging. Hier und da konnte ich vereinzeltes Schluchzen vernehmen und dazu einige aufmunternde Worte. So blieb ich die ganze Nacht lag wach und hoffte das es vielleicht alles ein Böser Traum war. Aber wie sich noch herausstellen sollte würde es noch viel schlimmer werden.



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