Es war Hochsommer. Ein friedlicher Tag im Kamiya Kasshin Dojo. Die Zikaden zirpten und die Hitze verbreitete sich überall. Kenshin saß auf der Veranda und hatte die Augen geschlossen. Kaoru und Yahiko trainierten. Wo sich Sanosuke herrum trieb wusste mal wieder niemand. Garnichts deutete darauf hin das irgendetwas passieren könnte. Kenshin genoss diese friedlichen Tage mehr als alle anderen.
Als plötzlich…
„Himura-dono!? Himura-dono!? Seit ihr da?? Himura-dono!!“
„Oro?“ Kenshin stand auf und ging zum Eingang wo jemand wie verrückt an die Tür klopfte.
Kenshin öffnete sie.
„Oro? Die Polizei? Was gibt es denn?“
„Himura-dono!...“ der Polizist hatte sich auf seine Knie gestützt und war ganz verschwitzt und außer Atem.
„…Ihr seid noch am Leben!“ brachte er nach Luft holend herraus.
„Was ist denn hier los?“ Kaoru kam angerannt als sie das Geschrei des Polizisten hörte.
Der Polizist hielt Kenshin ein Blatt Papier hin. Kenshin nahm es an sich und las.
….
„Kenshin?“ fragte Kaoru und schaute ihn mit besorgtem Blick an.
Er schaute sie ein wenig betrübt an und gab ihr den Brief.
„Schon wieder ein Schatten meiner Vergangenheit… ich werde mein Schwert niemals ablegen können.. das ist mein Schicksal.“
„Aber Kenshin.. du musst das nicht tun!“
„Kaoru.. wenn ich es nicht tue wird er EUCH angreifen! Ich werde gehen!“
Kaoru wusste das es ab diesem Zeitpunkt keine Worte mehr gab die sie sprechen konnte um ihn davon abzuhalten.
In der Zwischenzeit ließ sich auch Sano im Kamiya Anwesen blicken und wurde sofort davon unterrichtet was gerade passiert ist.
„Kenshin! Ich komme mit! Einer muss ja auf dich aufpassen!“
„Ich danke dir Sano!“
Kaum hatte er das ausgesprochen standen auch schon Yahiko und Kaoru mit Sack und Pack in der Tür. Kenshin seufzte aber er wusste auch, er konnte sie nicht davon abhalten mitzukommen, genauso wenig wie sie ihn davon abhalten konnten wieder in den Kampf zu ziehen.
Auf dem Weg zum, in dem Brief angegeben Treffpunkt, gingen alle still nebeneinander her.
„Wer… ist der Typ eigentlich?“ fragte Kaoru leise.
Kenshin lächelte betrübt.
“Um ehrlich zu sein.. ich weiß es nicht. Er schrieb er hätte noch eine Rechnung mit mir offen. Ich habe so viele Männer getötet. Ich kann mich wirklich nicht an alle erinnern.“
Nachdem er das aussprach hatte er wieder dieses Kenshin typische lächeln aufgesetzt welches Kaorus Herz immer wieder auf ein Neues zuschnürte. Sie griff vorsichtig nach seinem Kimonoärmel um ihm zu zeigen dass er nicht alleine ist.
„Da sind wir.“ sagte er schließlich.
„Aber hier ist niemand.“ stellte Yahiko fest während er umher lief und sich umsah.
Kenshins Blick verfinsterte sich und er war konzentriert. „Er ist hier…“
„Hitokiri Battousai … also doch, ich war mir nicht sicher ob du es wirklich bist aber die Narben an deiner Wange verraten dich!“
„Wer bist du?!“
„Ein Schatten deiner Vergangenheit.. so nennst du es doch?“
Kenshins Blick wich nicht einen Zentimeter von dem Mann dessen Gesicht er nicht erkennen konnte da es im Schatten lag.
„Zeig dich endlich und sag mir warum du mit mir Kämpfen willst!“
„Glaube mir Battousai… ein Kampf wird nicht nötig sein.. ich werde dein friedliches Leben durcheinander bringen! DU hast nicht das recht in Frieden zu Leben! HAAAAAAAAAAA!!!
Kenshin griff nach seinem Schwert und war bereit anzugreifen. Doch stattdessen merkte er nur eine Druckwelle und war gelähmt. Er hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und sank auf die Knie. Nur ein Lachen vernahm er noch von seinem Gegner welches langsam verblasste. Er fühlte sich benommen und dann wurde ihm schwarz vor Augen.
„Kenshin!!!“ rief Sano und lief zu ihm.
„Hey wo bist du … komm! kämpf mit mir wenn du dich traust…. Hey!!“ doch Sanos rufen war nutzlos, wer auch immer es war, er war weg.
„Kaoru?!“ rief Yahiko. Sano drehte sich um und sah wie Kaoru in Yahikos Arme sank.
„Sano! Sie ist auch bewusstlos!“
„Ahhhhrg! So ein dreck“ Sano rammte wütend die Faust auf den Boden. Dann blieb ihnen nichts anderes übrig als die beiden wieder zurück zu bringen und Megumi Bescheid zu geben.
„Megumi…?“ Sano sah besorgt aus. Auch Yahiko stand, Megumi flehend ansehend, daneben.
Megumi trat gerade aus dem Zimmer nach draußen.
„Macht euch keine Sorgen, sie sind lediglich bewusstlos…“ sie seufzte „...aber ich kann beim besten Willen nicht sagen wann sie wieder aufwachen werden.“
Sano und Yahiko sahen sich betrübt an.
„Also gut!“ sagte Yahiko „Ich und Sano werden uns solange um das Dojo und die beiden kümmern! Verlass dich auf uns!“
Megumi zog eine Augenbraue hoch.
„…also gut, ich komme jeden Tag vorbei um nach Ihnen zu sehen.“
Yahiko nickte dankbar.
„Was soll der Blick, Füchsin!“ grummelte ihr Sano noch hinterher. Dann machten sie sich an die Arbeit.
Eine Woche später.
Kenshin öffnete langsam die Augen und starrte an die Decke.
„W… was ist passiert? Wo, wieso? Ahh! mein Körper fühlt sich komisch an.“
Noch ein wenig benommen stand er auf und ging nach draußen. Er schaute sich um und fragte sich was eigentlich passiert ist und wie lange er geschlafen hatte und vor allem... wo waren alle?
„Du bist wach! Endlich!! Ich freu mich so!“
„Oro? Yahiko.. was ist los? Was… hm? Was ist?“
Yahiko stand da und glotze ihn regelrecht an.
„Hast du gerade “Oro“ gesagt? Machst du... machst du jetzt Kenshin nach?“
„Oro? Was? Wieso ich…?“
Yahiko kam näher und sah ihm direkt ins Gesicht.
„Kaoru? Alles ok mit dir?“
„Ehhh? Kaoru?? Was….?“ er sah an sich runter.
„Uuuuwwwaahhhhhhhhh!!!!! Was was was?? ... wie?“
er stolperte vor Schreck nach hinten und landete auf dem Po.
„Ah! Das tat mehr weh als sonst.“
Yahiko stand nur sprachlos und mit offenen Mund da.
„Was ist denn das für ein Lärm? Was ist passiert?“
Kenshin blickte auf und sah… sich selbst.
Kaoru blickte nach unten und sah… sich.
Beide schrien vor Schreck wie am Spieß und fielen gleich darauf wieder in Ohnmacht.
Yahiko berichtete, nachdem er sich selbst wieder gefangen hatte, Sano und Megumi von dem Vorfall. Kurze Zeit später als die beiden wieder wach waren saßen sie alle beim Essen um zu besprechen wie sie dieses verzwickte Problem lösen konnten.
„Kenshin, das muss dieser Typ gewesen sein der dich heraus gefordert hat, er sagte er will dein Leben durcheinander bringen.. nun das hat er wohl geschafft.“ schlussfolgerte Yahiko.
Stille…
„Hm?“
Sano stupste Yahiko an und zeigte auf Kaoru.
„Du… redest die ganze Zeit mit Kaoru, das da ist Kenshin.
Stille…
„Ahhhh ich halte das nicht aus! Das ist echt zu verwirrend! Also Kenshin ist Kaoru und Kaoru ist Kenshin? Und wie…“
„Kenshiiiiiin… ahhhhhrg würdest du bitte aufhören immer auf meine Brüste zu starren! Und wag es ja nicht sie anzufassen hast du das verstanden!?“
„Oro… I…i.. ich habe nicht darauf gestarrt! Es ist nur ungewohnt..ehehehehe… aber dann hör auf dir ständig.. da.. hinzufassen... verdammt... lass die Finger davon!!“
Sano, Yahiko und Megum sahen sich das Schauspiel eine Weile an bis sie in lautes Gelächter ausbrachen.
Kaoru und Kenshin unterbrachen daraufhin ihre Streitereien.
„Was ist daran so witzig!!!“ fragten beide gleichzeitig.
„Also gut, ernsthaft…“ sagte Megumi während sie sich sichtlich das Lachen verkneifen musste.
„Wir sollten wirklich eine Lösung für das Problem finden.“
„Wir müssen rausfinden wer der Typ ist der euch das angetan hat und aus ihm heraus kriegen wie wir das wieder rückgängig machen können.“
„Genauso ist es! Ich werde es schon aus ihm heraus Prügeln! Wenn er Kenshins Leben durcheinander bringen wollte ist er sicher noch in der Nähe um sich das ganze anzusehen. Ich finde ihn schon!“
Mit diesen Worten verschwand Sano aus der Tür.
„ich hoffe er findet ihn!“ flüsterte Megumi.
Ab diesem Zeitpunkt lief im Kamiya Anwesen nichts mehr wie sonst.
