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Dragon - Drachen lieben gefährlich

von

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Kapitel 12

Kapitel 12
 

Wir warteten jetzt schon zwei Stunden und nichts passierte. Es kam kein Arzt, um uns schlechte geschweige denn gute Nachrichten zu berichten. Mom konnte nicht still sitzen und lief im Warteraum hin und her. Ich saß auf einem der ungemütlichen Stühlen und stütze mich auf meinen Knien ab.

„Mr. Jacobs?“, ertönte eine tiefe Stimme und Mom und ich sahen zu dem Mann, der auf uns zu trat. Es war ein Polizist, also setzte Mom ihren Lauf fort. Ich stand auf und ging zu dem Officer.

„Ja?“

„Kann ich Ihnen ein paar Fragen stellen?“

„Über den Unfall?“ Er nickte und wir setzten uns in eine Ecke. „Was ist überhaupt passiert?“

„Man hat Mr. Taylor von allen Seiten bedrängt, sodass er ausweichen musste, gegen die Leitplanke geschleudert wurde und mit der Limousine ins Schleudern geriet. Die Angreifer sind wohl noch weiter auf das Auto zugefahren, damit es sich ein paar mal überschlägt.“ Ich schluckte und fuhr mir durchs Gesicht.

„Aber warum?“ Der Oficer holte aus einer Mappe ein Bild raus und reichte es mir. Es war das Bild der Limousine, die wieder auf den Rädern stand. Auf der Frontscheibe stand mit roter Farbe: Wir bekommen dich noch, Alec Jacobs.

„Was ist das?“, fragte meine Mutter und stand schon hinter mir, bevor ich das Foto verstecken konnte. Sie holte tief Luft und hielt sich die Hand vor den Mund.

„Wir gehen davon aus, dass Sie eigentlich das Ziel dieser Truppe waren“, erklärte der Polizist sachte.

„Alec“, hauchte Mutter. Ich nahm ihre Hand und drückte sie.

„Alles okay“, sagte ich ruhig. „Würdest du noch mal nach Jamie fragen gehen?“

„Aber ...“

„Bitte“, unterbrach ich sie. Sie nickte und verschwand aus dem Warteraum. „Hat man gesehen, wer es war?“ Der Polizist schüttelte den Kopf.

„Die Leute die wir gefragt haben, sagten, dass alle Masken auf hatten.“ Ich nickte und sah mir noch mal das Bild an. „Mr. Jacobs, wir würden Ihnen gerne einen Sicherheitstrup zur Seite stellen.“

„Nein, nein, nicht nötig. Sie haben schon genug zu tun. Ich werde mich darum kümmern.“

„Aber Sie haben keine Ahnung, wer es auf Sie abgesehen haben könnte, oder?“, fragte mich der Oficer höflich. Ich schüttelte den Kopf. Keinen der für euch Menschen keine Gefahr wäre.

Meine Mutter kam wieder und der Oficer verabschiedete sich. Sie schaute sich nach dem Polizisten um und wartete, bis er weg war, bevor sie etwas sagte.

„Meinst du, das es jemand von uns gewesen ist?“

„Ich weiß es nicht, Mutter, aber irgendwas läuft hier.“

Schon seit Wochen passierten unseres Gleichen solche Unfälle … mit Toten. Der Rat würde erst in ein paar Tagen eine Versammlung haben, zu der ich auch eingeladen war. Es war ein Risiko sich zu treffen, denn der Rat bestand aus dem Angesehensten Männern und Frauen einer Spezies. Es war einfach Gefährlich für sie in so einer Zeit zusammen zu treffen und zu diskutieren, aber es musste sein.

„Wenn dein Vater noch hier wäre, dann wäre es nie so weit gekommen.“ Ich verdrehte die Augen und lehnte mich auf dem Stuhl zurück. „Und wenn du nicht abgelehnt hättest, dann hätten wir ...“

„Ich war zu jung, als Dad starb und um ehrlich zu sein, ich will mit dem ganzen nichts zu tun haben.“

„Du könntest etwas ändern, Alec.“ Ich schüttelte den Kopf und fuhr mir durchs Gesicht. „Dein Onkel hätte nie in den Rat gehen sollen, du weißt ganz genau, dass du, als Nachfolger deines Vaters, hättest gehen müssen.“

„Und doch sitzt Bec jetzt auf dem Stuhl, auf dem Vater gesessen hat. Mom, ich war 50 Jahre alt, als Dad starb, ich war nicht reif genug, um im Rat zu agieren. Wenn es wirklich so sein sollte, dass ich die Drachen vertreten soll, dann erst wenn Bec tot ist.“ Mom fluchte leise und fing wieder an, herum zu laufen. Ich schloss die Augen und kniff mir in den Nasenrücken.

Verdammt, Jamie. Ich hoffe, dass er es schafft.

Plötzlich klingelte mein Handy. Ich zuckte zusammen und auch Mom drehte sich zu mir um. Ich holte das Handy raus und sah auf den Display. Dejna.

„Wer ist das?“, fragte Mom mich. Ich seufzte und schüttelte den Kopf.

„Hey“, meldete ich mich.

„Huch, du hast aber lange gebraucht. Ist irgendwas passiert?“, ertönte Dejnas sanfte Stimme. Ich schloss die Augen und saugte ihre Stimme in mich auf. „Ich hab schon fünf Mal versucht dich an zu rufen, aber es ging immer nur die Mailbox dran.“

„Ich bin im Krankenhaus, hier hab ich nicht wirklich Empfang. Was ist den los?“

„Du bist im Krankenhaus?“, fragte sie etwas lauter. „Was ist passiert? Geht es dir gut?“ Ich musste lächeln. Sie machte sich also Sorgen um mich. Wie süß.

„Mir geht es gut. Jamie hatte einen Autounfall.“ Sie zog scharf die Luft ein.

„Geht es ihm gut?“

„Wissen wir noch nicht, er ist noch im OP.“

„Brauchst du Unterstützung? Soll ich vorbei kommen?“ Ich hörte, wie sie von irgendwas auf stand und hastig zur Tür lief.

„Nein, brauchst du nicht. Bleib wo du bist, okay?“ Sie blieb stehen.

„Ist denn jemand bei dir?“ Ich sah zu meiner Mutter, die immer noch wie eine Verrückte hin und her lief.

„Ja, ich bin nicht alleine.“

„Mir gefällt das nicht, Alec. Dir hätte auch etwas passieren können. Weißt du schon, wie es passiert ist? Du sahst doch nicht in dem Auto drin, oder? Sonst wärst du jetzt auch im Krankenhaus. Was ist wenn du eigentlich das Ziel … oh mein Gott.“

„D, mir geht es gut, okay. Alles ist gut und Jamie wird das auch packen.“

„Ich möchte gerne zu dir kommen.“ Wieder sah ich zu meiner Mutter, die jetzt stehen geblieben war, als ich Dejnas Spitznamen ausgesprochen hatte. Perfekt.

„Ja, okay.“

„Ich beeile mich“, damit legte sie auf und auch ich beendete den Anruf.

„Wer war das?“, fragte Mom. Wieder ein Mal kniff ich mir in den Nasenrücken und lehnte mich wieder zurück. „Alec!“

„Das war Dejna.“

„Die Kleine von heute Morgen?“ Ich nickte nur. Ich hatte jetzt wirklich keinen Nerv, mich mit ihr zu streiten. Vor allem um ein Thema, was sie eigentlich gar nichts an ging. Es war doch wohl meine Sache, mit wem ich mich traf oder mit wem ich was anfing.

Zehn Minuten später erschien Dejna in ihrem weißen Sommerkleid. Sie suchte mit ihren dunkelgrünen Augen nach mir und als sie mich fand kam sie sofort angelaufen. Sie hatte richtige Sorgenfalten auf ihrer Stirn. Ich stand auf und wäre beinahe umgekippt, als sie auf mich zugesteuert kam und mich umklammerte. Ich war total überrascht. Sie hatte kein Wort gesagt, war nur schnur stracks auf mich zu gekommen und hatte ihre Arme um mich geschlungen. Ihren Kopf vergrub sie an meiner Brust. Ich sah auf sie herunter und legte auch meine Arme um sie.

„Schon was neues von Jamie?“, fragte sie leise und sah zu mir auf.

„Nein, noch nicht.“ Mom räusperte sich und Dejna ließ mich sofort los. Ich konnte nur die Augen verdrehen. „Mom, das ist Dejna. Dejna, das ist meine Mutter Jillian“, machte ich die beiden bekannt. Mom musterte Dejna von Kopf bis Fuß.

„Hallo“, sagte sie dann nur.

„Hallo, schön Sie kennen zu lernen“, lächelte Dejna und streckte meiner Mutter die Hand entgegen. Diese nahm die Geste aber nicht an.

„Ignorier sie einfach“, meinte ich zu Dejna und schüttelte den Kopf. Mutter drehte sich nur wieder um und sah aus dem Fenster. Dejna nickte nur und wir setzten uns hin.

„Was genau ist denn passiert?“, fragte sie und sah mich besorgt an.

„Er wurde von der Straße gedrängt. Er wird schon wieder okay werden.“ Sie nickte und legte eine Hand auf meine, die auf meinem Knie lag. Es waren diese kleinen Gesten, die einfach gut taten. Ich sah erst zu unseren Händen und dann in ihr Gesicht. Ihre dunkelgrünen Augen studierten mein Gesicht, aber das war mir gerade egal. Ich wollte gerade anfangen, mir noch mal ihr wunderschönes Gesicht an zu sehen, als ein Arzt den Warteraum trat.

„Mr. Jacobs?“ Wir standen auf und ich nickte dem Arzt zu.

„Wie geht es Jamie?“

„Er ist außer Gefahr. Er wird jetzt in ein Zimmer gebracht.“

„Ist er wach?“, wollte Mutter sofort wissen. Der Arzt nickte.

„Sie können zu ihm.“ Mom nickte erleichtert und lief sofort los. Ich bedankte mich bei dem Arzt und folgte mit Dejna meiner Mutter. Sie war auch nicht mehr so angespannt.

Jamie hatte ein Einzelzimmer und als wir eintraten sah er sofort zu mir.

„Alec“, hauchte er und streckte seine Hand nach mir aus. Ich nahm sie an und drückte seine Hand fest.

„Was machst du auch für Sachen?“, fragte ich ihn. Er grinste nur.

„Ich bin nur so froh, dass du nicht in dem Auto saßt“, flüsterte er. Ich nickte und machte den Blick auf Dejna frei.

„Wir reden nachher.“ Er nickte und lächelte Dejna an. Sie kam sofort zu uns und nahm Jamies Hand. Sie plapperte sofort los, dass sie sich Sorgen gemacht hatte. Ich ging ein bisschen zur Seite und war einfach erleichtert, dass diese Idioten Jamie nicht noch mehr angetan hatten.



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