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Der gnadenlose Richter

NaruHina
von

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Blutige Begegnung

Kaum war das fremde Schiff auf gleicher Höhe mit der Maru, als auch schon dunkle Schatten durch die Nachtluft flogen und fast geräuschlos auf unser Deck landeten. Solo erkannte ich sofort, aber er hatte auch fünf weitere Begleiter mitgebracht, die sich sofort auf dem ganzen Schiff verteilten, nur eine Gestalt blieb in seiner Nähe.

Solo fixierte mich mit einen spöttischen Blick.

„So sehen wir uns also wieder, Hyuga.“

Ich zeigte ein hartes Grinsen und deutete auf seinen Leibwächter.

„Ich bin bereit für die zweite Runde, aber mir scheint du nicht oder warum brauchst du die Verstärkung? Sehr fair ist das nicht. Hast du so große Angst vor mir, Solo?“

Ich versuchte ihn zu provozieren, doch leider ging er nicht darauf ein, er erlaubte sich nur ein kurzes Auflachen.

„Nicht schlecht, deine Idee mich wütend und damit angreifbar zu machen, aber ich muss dich endtäuschen, Hyuga. Ich bin nicht hier um mit dir zu kämpfen, auch wenn ich das bedauere, ich habe den Auftrag, dir und deinen Begleitern ein Angebot zu machen, also lass deine Waffen stecken.“

Aus den Augenwinkeln nahm ich wahr, das Naruto und Rin sich dem Bug näherten, allerdings wurden sie dabei von zwei Männern aus Solos Garde begleitet. Die vier beäugten sich zwar misstrauisch, machten aber keine Anstalten sich gegenseitig an die Kehle zu gehen.

„Und warum glaubst du, dass uns dein Angebot interessieren könnte, Solo? Vor kurzem hast du noch versucht uns umzubringen und jetzt willst du uns so etwas wie ein Friedensangebot machen, wie passt das zusammen?“

„Dieser Angriff war nur ein Test eurer Fähigkeiten, keine persönliche Angelegenheit und darum gibt es für euch auch keinen Grund an eine Revanche zu denken, im Gegenteil, ich will euch sogar meine Hilfe anbieten.“

„Wir brauchen deine Hilfe nicht!“, meldete sich Naruto zu Wort. Er stand mit Rin nun an meiner Seite und funkelte Solo wütend an. „Jemand der seine Leute so ins offene Messer laufen lässt, wie du, den kann man nicht vertrauen und den sollte man auch nie den Rücken zukehren.“

Für einen kurzen Augenblick zuckte es in Solos Gesicht und er stieß ein zorniges Zischen aus, gewann aber sofort wieder die Kontrolle über seine Gefühle.

„Ich glaube nicht, Uzumaki, das du derzeit den Luxus hast, dir deine Hilfe auszusuchen oder sie sogar auszuschlagen. Nach euren missglückten Anschlag jagt euch das ganze Land und egal wir gut ihr kämpfen könnt, früher oder später wird man euch entweder gefangen nehmen oder sofort töten. Ein sicheres Versteck gibt es für euch nicht, man wird euch überall finden und dann ist es aus mit euch. Es gibt aber eine Alternative für euch.“

„Und wie soll die aussehen?“, wollte ich wissen.

„Mein Auftraggeber ist in der Lage euch Sicherheit und Freiheit zu gewähren und als Gegenleistung verlangt er von euch nur, dass ihr für ihn arbeitet. Natürlich wird er diese Arbeit fürstlich bezahlen.“

„Welche Art von Arbeit soll das denn sein? Und wer ist dein Auftraggeber? Hat er wirklich die Macht, uns ein sicheren Zufluchtsort zu geben?“

„Seine Identität werdet ihr erfahren, sobald ihr meinem Vorschlag zugestimmt hat. Also, ja oder nein?“

„Du musst schon verstehen, dass wir skeptisch sind. Du versprichst uns ziemlich viel, aber kannst du es auch halten?“, fragte ich.

Ein zufriedenes Funkeln trat in Solos Augen, offensichtlich glaubte er, gewonnen zu haben.

„Ihr müsst mir schon glauben und bereit sein, ein gewisses Risiko einzugehen.“ Solo deutete zuerst auf seine Männer und dann auf die Yacht, die mittlerweile längsseits gegangen war. „Wie ihr seht, verfüge ich über viele Männer und über ein imposantes Transportmittel. Mein Auftraggeber ist im Besitz vieler Ressourcen und er hat sehr viele mächtige Freunde. Das sollte euch als Beweis doch reichen, oder?“

Ich tat so, als müsste ich über seine Worte intensiv nachdenken, aber innerlich triumphierte ich. Alles war so gekommen, wie es Ibiki Morino geplant hatte. Nur Kohei Komuro konnte der geheimnisvolle Auftraggeber von Solo sein und er hatte nun, wie gewünscht, Kontakt mit uns aufgenommen.

Ich warf meinen beiden Gefährten fragende Blicke zu. Auch sie spielten sofort mit und nickten nach merklichen Zögern.

„Wenn du zusagst, dann bin ich auch dabei.“, erklärte Rin.

„Ich bin auch einverstanden.“, stimmte Naruto zu. „Trauen tue ich dem Kerl aber nicht und bei dem geringsten Hinweis auf eine linke Tour von ihm, rappelt es im Karton, das versichere ich euch.“

Ich drehte mich wieder zu Solo um und nickte.

„Also gut, wir sind einverstanden und gehen mit dir, aber wie Naruto schon sagte, der geringste Verdacht, dass die ganze Sache ein mieser Trick ist und du lernst uns kennen.“

Solos Leibwächter gab ein ärgerliches Grunzen von sich und machte einen Schritt nach vorn.

„Du hast eine ziemlich große Klappe, meine Kleine. Euer Attentat war ja kein besonderer Erfolg, ich frage mich, ob ihr wirklich so gut seid, wie man von euch behauptet. Bislang habe ich nur leere Sprüche von dir gehört, Süße, lass doch mal Taten sehen.“

Nach dieser Herausforderung breitete sich eine erwartungsvolle Stille über das Deck aus. Naruto wollte vortreten, doch mit einer Armbewegung hielt ich ihn auf. Die Herausforderung galt mir und nur ich durfte sie annehmen, wenn ich nicht in dieser Sekunde den Respekt aller Anwesenden verlieren wollte. Ich ging auf meinen Kontrahenten zu und blieb so dicht vor ihm stehen, dass kein Blatt Papier mehr zwischen uns passte.

„Wie hast du mich eben gerade genannt, du Arsch?“

Für einen Moment zeigte sich Unsicherheit in seinen Augen, doch dann erwachte der Trotz in ihm.

„Hast du etwas mit deinen Ohren? Ich habe dich Kleine und Süße genannt und das meine ich so und das nehme ich auch nicht zurück.“

Ich zauberte ein Lächeln auf mein Gesicht, vor dem jeder vernünftige Mensch sofort die Flucht ergriffen hätte.

„Dann muss ich dir wohl Manieren beibringen.“ Ich blickte Solo an. „Das kann aber schnell tödlich enden, ich hoffe das hat keine negativen Auswirkungen auf unsere Abmachung, wenn ich ihn umbringe.“

Solo schaute seinen Untergebenen mit einen kalten Blick an, der ihn zusammen zucken ließ.

„Das ist eine Sache zwischen euch zweien, niemand wird sich einmischen und niemand wird den Verlierer rächen.“

Mein böses Lächeln verstärkte sich.

„Also gut, Freund, du hast den ersten Schlag.“

Mein Gegner ließ sich das nicht zweimal sagen. Sein Karatefaust zielte genau auf mein Gesicht, ich machte jedoch einen weiten Satz nach hinten und die Wucht seiner eigenen Bewegung ließ ihn ins Leere taumeln. Wütend zog er sein Katana von seinen Rücken und richtete es gegen mich.

Ich kniff die Augen zusammen, als ich die Waffe sah. Selbst ein Laie konnte mit einen Blick erkennen, wie wertvoll und edel das Schwert war und ich konnte mir nicht vorstellen, dass mein Gegenüber der rechtmäßige Eigentümer der Waffe war.

Schon seine ersten Hiebe zeigten mir, dass er kein besonders geübter Schwertkämpfer war. Mit Leichtigkeit wich ich ihm aus und machte ihn damit immer wütender, trotzdem war er um Klassen besser als die Gegner im Wald. Als seine Schwertspitze gefährlich nahe an meine Kehle vorbei zischte, wurde mir klar, dass ich den Kampf so schnell wie möglich beenden sollte, wenn ich nicht das Risiko eingehen wollte, verletzt zu werden.

Ich wich einen weiteren Angriff aus und ließ meinen Fuß vorschnellen. Mein Hacken traf sein Knie und er sackte in sich zusammen, er kreiselte jedoch herum und nur mit Mühe konnte ich einen Treffer mit der Klinge entgehen.

Sein Gesicht verzerrte sich voller Hass, weil er merkte, dass er sich langsam aber sicher vor seinen Freunden und vor seinen Boss lächerlich machte, weil es ihm nicht gelang, einen entscheidenden Schlag gegen mich zu führen.

„Ich schneide dich in Stücke, du Miststück!“, fauchte er.

Weit holte er aus, um mir mit einen Schlag, den Kopf von meinen Schultern zu trennen. Die Klinge sichelte auf mich zu, ich duckte mich und rammte meine Fäuste in seinen Leib.

Mit einen Schrei ließ er die Waffe fallen und flog nach hinten, fing sich aber wieder ab und zog zwei Dolche. Ich griff nach dem Schwert und wog es kurz in meinen Händen. Abwehrbereit hob ich das Katana.

„Lass es sein.“, warnte ich ihn. „Von nun an mache ich ernst, der nächste Angriff ist dein Letzter.“

Es hatte keinen Zweck. Ohne auf meine Warnung zu hören, stürmte er auf mich zu und schleuderte einen seiner Dolche. Ein kluges Manöver, er wollte, dass ich dem Wurf auswich und dabei in den Dolch in seiner Hand stürzte. Für mich gab es nur eine Möglichkeit, diesem tödlichen Schicksal zu entgehen.

Ich ließ das Katana durch die Luft schwirren, die Klinge traf den Dolch und brachte ihn so aus der Flugbahn, dass er gefahrlos an mir vorbei wirbelte. Mein Gegner konnte seine Bewegung nicht mehr stoppen und das Schwert bohrte sich in seine Brust. Ungläubig und voller Schmerz riss er seine Augen auf und starrte mich mit Furcht an, bis sein Blick brach und er leblos in sich zusammen sackte.

Mit steinernem Gesicht wendete ich mich vom Toten ab und ließ meinen Blick über die Anwesenden schweifen.

„Noch jemand, der ein Problem mit mir oder meinem Verhalten hat? Er soll vortreten.“

Ich hoffte, dass niemand das Zittern in meiner Stimme heraus hörte. Ich hasse es zu töten, doch einer Kunoichi bleibt manchmal keine andere Wahl.

Niemand gab einen Ton von sich. Solo blickte geringschätzig auf seinen toten Leibwächter und zeigte damit wieder, dass er sowas wie Mitleid oder Gnade nicht kannte. Zu meinem Leidwesen musste ich mich etwas seinen Verhalten anpassen und mich genauso kaltschnäuzig geben.

Ich bückte mich, riss einen Stofffetzen aus der Kleidung des Toten und wischte damit das Blut meines Gegners von der Klinge meiner Beutewaffe ab. Dann löste ich die Schutzhülle für das Schwert vom Rücken meines toten Gegners, versenkte das Katana darin und band es mir auf den Rücken.

„Wir holen dann mal unsere Sachen.“, sagte ich ruhig.

Solo nickte nur grinsend und wir machten uns auf dem Weg. Dabei mussten wir auch an der Brücke der Maru vorbei. Ich warf einen kurzen Blick durch ein Fenster und sah meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Die zwei anderen Söldner hatten ganze Arbeit geleistet, Kapitän Tanko und seine Leute auf die Brücke verfrachtet, sie getötet und sie dann einfach auf einen Haufen geworfen. Als Naruto die Toten erblickte wurde er blass.

„Mein Gott, was für Bestien.“, murmelte er.

„Warum solch ein Massaker?“, flüsterte Rin.

„Ich habe da so eine Ahnung.“, gab ich zur Antwort. „Nur aus Spaß machen sie so etwas nicht, dahinter steckt eine bestimmte Absicht.“

Wir holten unser Gepäck und auf dem Rückweg deutete Rin auf das Schwert.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du auf solche Trophäen stehst. Willst du es tatsächlich behalten?“

„Mein Vater hat eine umfangreiche Katana-Sammlung, er ist ein begeisterter Sammler und dadurch kenne ich mich auch mit Schwertern gut aus.“, erklärte ich. „Diese Waffe hat ein wahrer Meister geschmiedet und ist ungeheuer wertvoll. Ich behalte sie und werde nach Ende dieser Mission versuchen den wirklichen Eigentümer oder seinen Erben ausfindig zu machen, damit das Katana wieder in die richtigen Hände kommt.“

Auf Deck sahen wir, das Solo mittlerweile weitere Verstärkung bekommen hatte. Die meisten seiner Leute hatten graue Pakete mitgebracht, die sie nun unter Deck schleppten. Ich ahnte, dass sie Sprengstoff enthielten. Es war offensichtlich, das Solo vorhatte, das Schiff mittels einer Sprengung zu versenken und damit alle Spuren zu verwischen. Dann brachten Solos Männer drei große Säcke an Bord. Die Säcke wurden aufgeschnitten und zu unserem Entsetzen kamen drei leblose Körper zum Vorschein, zwei junge Frauen und ein Mann mit blonden Haaren, wie die von Naruto. Die beiden Frauen glichen von der Statur und dem Aussehen Rin und mir.

„Die Drei werden eure Doubles sein.“, erklärte Solo süffisant. „Ich lasse die Maru sprengen. Die Leute werden glauben, Tanko hätte Sprengstoff geschmuggelt und dabei wäre ihm durch einen Unfall die ganze Ladung explodiert. Man wird nicht nur Tanko und seine Besatzung finden, sondern auch die Überreste eurer Doubles und glauben, ihr wärt bei der Detonation ebenfalls ums Leben gekommen. Nach Toten wird nicht mehr gefahndet, ihr habt eure Ruhe und wir genug Zeit, um euch in Sicherheit zu bringen.“

„Wo habt ihr denn unsere Doubles her?“, fragte Rin.

Solo runzelte die Stirn.

„Warum wollt ihr das wissen? Diese Leute waren nicht wichtig, der Kerl war ein reisender Handwerker, der uns zufällig über den Weg lief und passender Weise Uzumaki ähnelte und die beiden Frauen haben wir aus einen Bordell freigekauft. Viel wird nach der Explosion von ihnen nicht mehr übrig sein, sie müssen euch also nur etwas ähneln.“

Ich musste mich zusammenreißen, um Solo nicht einfach ins Gesicht zu schlagen. Der Kerl war ein brutaler, eiskalter Mörder, ohne jegliches Gewissen, der ohne zu zögern über Leichen ging um sein Ziel zu erreichen.

„Mit dem Sprengstoff sind wir fertig.“, meldete einer von Solos Gefolgsleuten. „Wir bringen die Leichen jetzt unter Deck und dann können wir hier verschwinden.“

Zufrieden nickte Solo.

„Gut, ich bringe unsere Gäste schon mal auf unser Schiff. Beeilt euch gefälligst, unsere Späher haben berichtet, das in etwa 20 Minuten ein weiteres Schiff hier auftauchen wird. Zu diesem Zeitpunkt sollten wir schon weit weg sein.“

Solo übernahm die Führung und wir enterten die Yacht. Als ich über die Reling springen wollte, berührte Naruto kurz meine Schulter um meine Aufmerksamkeit zu bekommen.

„Wenn die Mission zu Ende ist, dann gehört der Dreckskerl mir, versprich mir das, Hinata!“, flüsterte er mir ins Ohr.

Selten hatte ich so viel Wut in seinen Augen gesehen, wie in diesen Moment. Für ihn repräsentierte Solo alles, was er an der Ninja-Welt hasste.

„Meinetwegen.“, gab ich ebenso leise zurück. „ Aber denke daran, unsere Mission geht vor. Lass dich nicht von deinen Rachegefühlen leiten.“

Zu meiner Erleichterung huschte ein kleines Grinsen über sein Gesicht.

„Ist doch klar, da mach dir mal keine Sorgen. Rache ist ein Gericht, das man nur kalt genießen sollte.“

Wir sprangen auf die Yacht und folgten Solo, der sofort unter Deck ging. Das Schiff war natürlich eine ganz andere Preisklasse als die Maru, die schmalen Gänge hatte man mit wertvollen Materialen ausgelegt, an den Wänden hingen Bilder alter Meister, die von protzigen Kristallleuchter angestrahlt wurden. Wem immer die Yacht gehörte, er legte Wert darauf, dass jeder Besucher den Prunk bemerkte, mit dem man die Yacht eingerichtet hatte.

Solo steuerte auf eine breite Tür aus echten Teakholz zu und klopfte artig, für mich ein Zeichen, das hinter dieser Tür der große Boss saß.

„Komm herein.“

Ich runzelte verblüfft die Stirn. Die Stimme klang hell und sehr jung, ohne Zweifel kam sie von einer Frau. Als wir eintraten, erlebten wir eine kleine Überraschung. Hinter einen antiken Schreibtisch saß Sayo Komuro und schaute uns mit kalten Lächeln entgegen.

„Da sind ja unsere Delinquenten.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-05-30T19:22:51+00:00 30.05.2014 21:22
Hammer Kapi


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