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Der gnadenlose Richter

NaruHina
von

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Fehler

Langsam öffnete ich meine Augen. Über mir sah ich eine weiße, fremde Decke. Ich brauchte einige Sekunden um mich zu erinnern, wo ich war und was geschehen war. Natürlich-ich hatte einen Unfall gehabt und lag nun in einem Krankenzimmer.

„Na, wieder unter den Lebenden?“

Ich schaute in die Richtung, aus der die Stimme kam. Hokage Tsunade saß neben meinem Bett und musterte mich eingehend. Anscheinend war sie mit meinen Zustand zufrieden, denn sie atmete erleichtert auf.

„Sehr gut. Ich hätte wohl viel Ärger mit deinem Vater gehabt, wenn du nicht überlebt hättest. Der Hyuga-Clan kann sehr unangenehm werden, wenn eines ihrer Mitglieder zu Schaden kommt. Mit deinem Überleben hast du mir viele Probleme erspart.“

Ich schaute mich im Zimmer um. Außer Tsunade und mir war niemand im Raum.

„Ts, wie ich sehe, hat mein Vater auch sofort alles stehen und liegen gelassen um seine verletzte Tochter an ihrem Krankenbett zu besuchen.“

Sarkasmus und Schmerz lag in meiner Stimme. Mein Vater hielt mich immer noch für eine Enttäuschung für den ganzen Hyuga-Clan und tat so, als würde ich gar nicht existieren.

Tsunade sah mich betreten an. Sie erkannte wohl, dass ihr Versuch, ihre Sorge um mich hinter groben Worten zu verstecken, völlig misslungen war. Sie hatte mich nur traurig gemacht.

„Na ja. Auf jeden Fall hast du einen Besucher, der zurzeit besorgt den Flur rauf und runter läuft und das ganze Personal wahnsinnig macht. Fühlst du dich kräftig genug, um diese Nervensäge für einige Minuten zu ertragen? Ich fürchte sonst, das er sich die ganze Nacht nicht aus dem Krankenhaus bewegen wird.“

Tsunade machte ein zufriedenes Gesicht, als sie sah, wie sich meine Miene erhellte.

„Natürlich. Ich fühle mich zwar, als wäre eine ganze Elefantenherde über mich hinweg getrampelt, aber er kann ruhig reinkommen.“

Tsunade lächelte und verließ das Zimmer. Nur einen Augenblick später kehrte sie mit Naruto zurück. Kaum sah er mich in meinem Bett liegen, wurde er blass und ließ sich neben mir auf die Knie fallen. Sofort griff er nach meine Hand und ich merkte, wie er dabei zitterte.

„Mein Gott, Hinata! Wie geht es dir? Ich hatte solche Angst, als sie Dich in den Behandlungsraum schoben und mir nicht sagen wollten, wie es dir geht.“

Ich konnte es nicht glauben, aber in seinen Augen standen tatsächlich Tränen.

Ich wollte ihn beruhigen, aber seine nächsten Worte ließen mich erstarren.

„Jedesmal wenn du in meiner Nähe bist, wirst du durch meine Schuld verletzt. Du solltest meine Nähe meiden.“

Mir tat es fast körperlich weh, zu sehen, wie schuldig sich Naruto an den Unfall fühlte. Ich sollte also seine Nähe meiden, aber das würde mir das Herz brechen und ich war nicht bereit jemals von ihm zu lassen.

„Unsinn, es war auch mein Fehler. Ich hätte besser aufpassen können. Mir ist unsere Freundschaft ungeheuer wichtig und ich will nicht, dass du auch nur einen Gedanken daran verschwendest, sie zu beenden. Sonst kannst du zum ersten mal erleben, wie es ist, wenn ich wirklich wütend werde.“

Naruto wurde von meinen Gefühlsausbruch so überrascht, dass er mich verblüfft ansah und keinen Ton mehr sagte.

Ein Räuspern unterbrach die kurze Stille und wir schauten auf Tsunade, die ihre Arme verschränkte.

„Also gut. Kann mir nun jemand von euch beiden genau erklären, wie es zu diesen Unfall gekommen ist.“

Naruto begann stockend zu erzählen, was geschehen war. Tsunade hörte genau zu und stellte nur ein paar kurze Fragen. Als Naruto zum Ende gekommen war, schüttelte Tsunade den Kopf.

„Ihr habt beide grobe Fehler gemacht. Naruto, du darfst deine Waffen nicht einfach irgendwo liegen lassen, so das sich andere Leute daran verletzten können. Hinata, du kannst doch nicht einfach eine Arena betreten, in der gerade jemand trainiert. Du solltest wissen wie gefährlich das ist.“

Wir machten beide betretene Gesichter. Wir hatten tatsächlich beide Fehler gemacht, wie sie dümmer nicht sein konnten.

„Hört mal! Ich weiß, das ihr beide zur Zeit frustriert seid, weil ihr keine Missionen erteilt bekommen habt, aber es ist nun mal schwierig, Aufträge zu bekommen, die auch von einer Person erledigt werden können. Ich hatte eigentlich vor gehabt, euch zu zweit in ein Team zu stecken, aber das kann ich ja jetzt vergessen.“

Beide starrten wir die Hokage verblüfft an. Das war wirklich eine Überraschung und mein Herz schlug sofort schneller, bei dem Gedanken mit Naruto zusammen ein Team zu bilden.

Tsunade kratzte sich am Kinn.

„Aber dieser Unfall hat vielleicht auch sein Gutes. Ich habe nämlich ein neues Mitglied für euer Team und ihr habt ja jetzt genug Zeit um es zu integrieren. Du fällst nämlich für die nächsten 14 Tage für jede Mission aus, Hinata!“

Naruto und ich schauten uns entsetzt an.

„14 Tage! So lange?“ riefen wir beide unisono.

Tsunade schaute uns so streng an, das wir sofort unsere Köpfe einzogen.

„Mindestens. Die Klinge hätte beinahe eine Arterie verletzt. Wäre das passiert, würden wir jetzt hier nicht mehr mit dir reden können.“

Naruto wurde nach diesen Worten wieder blass und sah mich schuldbewusst an. Tsunade merkte natürlich, welche Wirkung das Gesagte auf Naruto hatte und lenkte ihn schnell ab.

„Aber seit ihr nicht neugierig auf euer neues Teammitglied? Ich habe eigentlich geglaubt, ihr würdet mich sofort mit tausend Fragen löchern.“

„Natürlich.“ sagte Naruto. „Also wer soll denn unser neues Team verstärken?“

„Tut mir Leid, Naruto.“ erklärte die Hokage. „Dazu ist es jetzt zu spät. Falls du es noch nicht bemerkt hast, aber Hinata fallen gleich die Augen zu. Sie ist erschöpft und muss jetzt ihre Ruhe haben. Wir haben sie lange genug wach gehalten.“

„Das stimmt gar nicht.“ wehrte ich ab und gähnte dabei sofort. Tatsächlich fühlte ich mich sehr müde und zerschlagen. Außerdem ließ wohl die Wirkung der Schmerzmittel nach, denn mein Bein fing an unangenehm zu pochen.

„Doch, wir lassen dich nun erstmal ruhen.“ bestimmte Tsunade. „Gleich wird noch eine Schwester nach dir sehen und dir auch noch ein Schmerzmittel geben, damit du heute ruhig schlafen kannst.“

„Dann schlaf gut und werde bloß schnell wieder gesund. Das Kranksein steht dir nicht.“ lächelte Naruto.

Für einen Moment stellte ich mir vor, er würde sich nun zu mir runter beugen und mir einen Guten-Nacht-Kuss geben, aber natürlich tat er das nicht, sondern er drückte mir nur meine Hand.

Dann war ich allein im Zimmer und enttäuscht sah ich auf die Tür, durch die Naruto und Tsunade gerade verschwunden war. Meine Gedanken gingen zum Zeitpunkt zurück, als Paine Naruto beinahe getötet hätte und wie ich versucht hatte ihm das Leben zu retten. An diesen Tag hatte ich ihm meine Liebe gestanden, doch nach seinen Sieg über Paine und meiner damaligen Entlassung aus dem Krankenhaus, hatte er kein Wort über mein Geständnis verloren.

Ich war enttäuscht und verletzt gewesen über seine fehlende Reaktion. Seltsamerweise war es Sakura Haruno, meine Rivalin um Narutos Gunst, gewesen, die mich damals aus meiner Depression holte. Ohne es eigentlich zu wollen tauchte der Augenblick vor meinem inneren Auge auf, als Sakura und ich Freundinnen wurden.
 

FLASHBACK

Es war ein schöner und warmer Tag, an dem man eigentlich nur positive Gedanken haben sollte, doch ich saß mit düstere Miene auf einer Bank im Konoha-Park. Ich hielt eine Papiertüte mit Taiyaki in der Hand, weil ich gehofft hatte, der Geschmack von Waffelkuchen, gefüllt mit süßen Bohnenmus, würde meine Stimmung heben, aber kaum hatte ich die erste Waffel in der Hand, als mir auch schon der Appetit verging. Missmutig sah ich einigen Kindern bei einen Ballspiel zu und fragte mich, ob ich jemals selbst eine Familie gründen würde, als sich Sakura plötzlich neben mich setzte.

„Schöner Tag heute. An solch einen Tag sollte man nur mit einem Lächeln durch die Welt gehen.“

Ich gab keine Antwort und überlegte, ob ich nicht aufstehen und sie einfach allein sitzen lassen sollte, aber irgendetwas hielt mich davon ab.

„Ich kann mir schon den Grund denken, warum du ein Gesicht machst, als wäre dir deine gesamte Ernte verhagelt. Heißt der Grund vielleicht Naruto?“

Ich gab immer noch keine Antwort, aber mein Seufzen sagte mehr als tausend Worte.

Sakura lächelte, aber es lag keine Freude darin, sondern zu meiner Verwunderung Wehmut und Traurigkeit.

„Wie du ja weißt, bin ich vor einigen Tagen zu Naruto gegangen, um ihn zu sagen, dass ich ihn liebe.“

Ich nickte nur.

Diesmal seufzte Sakura und lehnte sich mit geschlossenen Augen zurück. Es schien mir, als würde sie in Gedanken noch einmal die jüngste Vergangenheit erleben.

„Ich stehe also vor ihm und sage ihm, dass ich ihn liebe und er nicht mehr Sasuke zu mir zurück bringen muss-und was macht er? Er schaut mich an, als käme ich vom Mars und fragt mich, ob ich noch bei Verstand bin. Und als ich ihn frage, ob er mich vielleicht nicht mehr liebt, hält er es noch nicht mal für nötig, mir eine Antwort zu geben.“

Verblüfft schaute ich Sakura an. Sicher, nach ihrer Rückkehr von Naruto hatte jeder von uns sofort an ihrem Verhalten erkannt, dass sie sich offensichtlich eine Abfuhr bei ihm geholt hatte. Aber dass er sie so gefühllos behandelt hatte, konnte ich nicht glauben. Schließlich hatte er jahrelang Sakura den Hof gemacht und jeden erzählt, wie sehr er sie liebte. Jede dieser Liebeserklärungen war für mich wie ein Dolch im Herzen gewesen.

„Ich war ziemlich verletzt und habe geglaubt, sein Desinteresse wäre seine Rache dafür, dass ich ihn stets abgewiesen habe und das ich seine Liebe zu mir ausgenutzt habe, damit er mir Sasuke zurück bringt. Damals war ich ziemlich egoistisch und habe mich um seine Gefühle nicht gekümmert. Er hätte also jeden Grund gehabt, sich an mir zu rächen.“

„So etwas würde Naruto nie machen!“ rief ich empört. „Das ist nicht seine Art.“

„Natürlich ist das nicht seine Art. Das wurde mir schließlich auch klar. Aber was war dann der Grund für sein Verhalten. Tja, und dann wusste ich die Antwort. Ich glaube, Naruto denkt, das sich niemand wirklich in ihn verlieben kann. Er hält sich unbewusst nicht für gut genug, um von einer Frau geliebt zu werden. Er hat auf mein Geständnis nicht reagiert, weil er sie für eine Laune von mir hielt oder für ein Täuschungsversuch, um zu erreichen, das er Sasuke nicht mehr sucht.

Bei dir ist es das Gleiche, Hinata. Du bist ein Mitglied des Hyuga-Clans und vielleicht wirst du eines Tages sogar die neue Clanführerin. Dein Clan ist sehr mächtig und reich, du wirst eines Tages ein großes Vermögen erben. Du musst doch nur mit den Fingern schnippen und sofort kommen aus allen Teilen des Landes Verehrer angereist um dir den Hof zu machen. Darum glaubt Naruto dir nicht, das du ihn liebst. Er hält sich nicht für würdig genug für deine Liebe.“

„Aber ich liebe ihn wirklich!“ sagte ich heftig. „Ich liebe ihn seit unseren ersten Treffen, als wir noch Kinder waren und er sich für mich einsetzte, als ich in Schwierigkeiten steckte. Sakura, ich liebe ihn so sehr, dass es für mich schier unerträglich ist, ihn auch nur einen Tag nicht zu sehen oder nicht in seiner Nähe zu sein.“

Ich hatte Tränen in den Augen, aber seltsamerweise fühlte ich mich auch befreit. Es tat gut, endlich mit jemanden so offen über meine Gefühle sprechen zu können.

„Du wirst es nicht leicht mit ihm haben. Er glaubt sicher, dass du das Geständnis nur aus der Situation heraus gemacht hast. Er wird glauben, dass du ihn liebst, wie man einen Bruder liebt oder einen sehr guten Freund, aber nicht wie einen Mann, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen möchte.“

„Dann sollte ich wohl mein Geständnis wiederholen und zwar sofort.“

Ich wollte mich von der Bank erheben, doch Sakura hielt mich mit einer Handbewegung auf.

„Auf keinen Fall, Hinata. Du hast einen guten Anfang gemacht, aber wenn du ihn jetzt mit weiteren Liebeserklärungen unter Druck setzt, wird er nur alles abblocken. Aber wenn du es schlau genug anstellst, dann wird er von ganz allein zu dir kommen.

Bekämpfe deine Schüchternheit, wenn du in seiner Nähe bist und du musst ab sofort seine Gesellschaft suchen. Werde einfach seine Kameradin, mit der er reden kann, wenn er jemanden zum Reden braucht. Unternehme etwas mit ihm, ohne das es ein Date ist, Trainiere mit ihm, geh mit ihm zum Mittagessen, wie es Freunde und Kameraden machen und helfe ihm bei seinen Streichen. Sei ihm einfach eine gute Freundin.“

Ich starrte Sakura mit großen Augen an. Die junge Frau mit den pinken Haaren hatte sich regelrecht in Rage geredet und sie stoppte in ihren Redefluss nicht.

„Wenn du das alles machst, dann wird er früher oder später erkennen, dass du es ernst meinst. Und vor allem gibst du ihm endlich die Gelegenheit, sich auch in dich zu verlieben. Ich meine, wie soll er das auch machen, er kennt dich doch gar nicht richtig. Was hast du ihm eigentlich über dich erzählt?“

„Ähm-eigentlich hat es sich nie ergeben, dass ich über mich und mein Leben mit ihm gesprochen habe.“

Sakura verdrehte die Augen.

„Himmel, Mädchen! Aber das habe ich mir schon gedacht. Nun, wenn du ab sofort mehr Zeit mit ihm verbringst, wird er dich ganz automatisch besser kennen lernen. Du hast einen liebenswerten Charakter, das wird er dann schon bald merken.“

„Aber warum erzählst du mir das alles?“ wollte ich wissen. „Wieso willst du mir dabei helfen, dass ich Narutos Herz für mich gewinne, wenn du doch selbst in ihn verliebt bist?“

Die Traurigkeit in Sakuras Augen nahm noch zu.

„Weil es für mich zu spät ist. Ich habe den richtigen Augenblick schon vor Jahren verpasst. Die Sache mit Sasuke wird immer zwischen mir und Naruto stehen. Selbst wenn er meine Liebeserklärung angenommen hätte, so würde er doch stets glauben, dass ich Sasuke immer noch liebe und ich wär es schon bald Leid ihm immer zu versichern, dass dies nicht stimmt. Ich besitze nicht deine Geduld und dein Verständnis, es würde ständig Streit geben und was wäre das für ein Leben! Irgendwann würden wir anfangen, uns zu hassen und das will ich nicht. Wenn ich mal alt bin, dann will ich mit Liebe und voller Freundschaft an Naruto denken und nicht mit Hass und in Feindschaft.“

Mit einen Ruck stand Sakura von der Bank auf.

„Mach nicht den gleichen Fehler wie ich, Hinata!“

Sie hatte sich schon einige Schritte von mir entfernt, als mein Ruf sie stoppte.

„Bitte warte, Sakura!“

Ich lief hinter ihr her. Als ich hinter ihr zum Stehen kam, drehte sie sich langsam um und ich konnte sehen, dass sie Tränen in den Augen hatte. Bevor sie überhaupt was sagen konnte, umarmte ich sie. Für einen Moment versteifte sie sich, doch dann ließ ihre Anspannung nach und sie erwiederte die Umarmung.

„Ich werde alles so machen, wie du es gesagt hast, das verspreche ich dir.“, flüsterte ich ihr ins Ohr. „Aber ich möchte auch, dass wir beide Freundinnen werden.“

„Das sind wir auch von nun an. Und wehe, du machst Naruto nicht glücklich, dann wirst du sehr viel Ärger mit mir bekommen.“, schluchzte Sakura.

FLASHBACK ENDE

Das Öffnen der Tür holte mich in die Gegenwart zurück. Wie von Tsunade versprochen, brachte die Nachtschwester mir eine Schmerztablette, die ich mit einem Glas Wasser runter spülte. Danach schaltete sie das Licht aus und verließ das Zimmer.

Allein blieb ich in der angenehmen Dunkelheit liegen und dachte an Naruto und schlief mit einem glücklichen Lächeln ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2014-07-03T19:22:06+00:00 03.07.2014 21:22
echt cooles kapi
Von:  fahnm
2014-02-07T21:02:27+00:00 07.02.2014 22:02
Super Story^^
Mach weiter so^^


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