Zum Inhalt der Seite

Der gnadenlose Richter

NaruHina
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gefühle und ein Traum

Seit zwei Tagen befanden wir nun auf der Flucht. Den größten Teil des ersten Tages konnten wir den Wald als Versteck für unsere Flucht nutzen, doch dann waren wir gezwungen ihn zu verlassen und uns aufs offene Gelände zu wagen. Von da an konnten wir uns nicht mehr auf Ninja Art bewegen-wir wären sonst sofort aufgefallen-sondern wir gingen wie normale Reisende. Mit Hilfe meines Byakugan konnten wir jeden Wachposten und jeder Patrouille ausweichen, kamen uns normale Leute entgegen, so zogen wir die Kapuzen unserer Parkas tiefer in unsere Gesichter oder wendeten uns, ohne falsche Hast, ab. So fielen wir niemanden auf und blieben unentdeckt. Das diese Vorsicht nicht unbegründet war merkten wir noch in der gleichen Nacht, als wir kurz vor Mitternacht ein kleines Dorf durchquerten.

Auf dem Dorfplatz stand ein Schaukasten für Nachrichten, Plakate und Verlautbarungen. In Ihm befand sich auch ein Steckbrief von uns. Die Behörden hatten blitzschnell reagiert und die Jagd auf uns eröffnet. Von nun an wusste jeder Einwohner des Landes, welchen Verbrechen man uns beschuldigte.

Wir beeilten uns, das Dorf zu verlassen. Da die Nacht uns nun vor neugierigen Blicken schützte, konnten wir wieder unsere besonderen Fähigkeiten nutzen, um uns schneller fortzubewegen. Wir liefen ohne Pause, bis der Morgen graute. Zu diesen Zeitpunkt lag auf unserer rechten Seite ein Tannenwald.

Naruto deutete auf ihn.

„Wir sollten uns dort erstmal verstecken und uns etwas ausruhen. Durch den Steckbrief weis nun die ganze Gegend von uns, ich denke, wir sollten es vermeiden, von nun an am Tage auf der Straße zu sein. Was meinst du dazu, Hinata?“

„Eine Pause könnten wir wohl alle vertragen.“ Ich faltete unsere Karte auseinander und überschlug im Kopf die Strecke, die wir schon zurückgelegt hatten und die Strecke, die noch vor uns lag. „ Wenn wir bis zum Einbruch der Dunkelheit im Wald bleiben, dann aufbrechen und ohne Pause die ganze Nacht laufen, dann werden wir kurz vor dem Morgen unser Ziel, das Dorf Lamtra, erreichen. Dort nehmen wir dann Kontakt mit dem Kapitän der Maru auf. Hokage Tsunade hat inkognito Kapitän Yuji Tanko einen Transportauftrag erteilt, der dafür sorgen wird, dass die Maru bis morgen Abend in Lamtra angelegt bleiben wird. Wir haben also nur ein kleines Zeitfenster für den ersten Kontakt, denkt daran bitte.“

„Du bist hier unser Genie. Wir verlassen uns ganz auf dich, das wir überall zur rechten Zeit ankommen.“, meldete sich Rin zu Wort.

„Genau, Hinata. Du hast die Landkarte, also bist du auch für den Zeitplan zuständig.“, gab Naruto noch einen drauf. „Wir sind deine treuen Handlanger für deinen genialen Plan, das Denken musst du aber schon übernehmen. Dafür sind wir nicht zuständig“

Naruto und Rin grinsten mich an und ich seufzte. Also hatten die beiden sich gegen mich verbündet, um mich zu foppen. Ich faltete die Karte wieder zusammen und gab mit ihr Naruto einen Klaps auf den Kopf.

„Das hättet ihr wohl gerne. Strengt euren Grips gefälligst selbst an, ihr Hohlbirnen. Ich habe hier nur die Fakten aufgezählt. Also, wer ist jetzt für Narutos Vorschlag mit der Pause?“

Drei Hände gingen nach oben und so war der Vorschlag beschlossene Sache. Wir drangen in den Wald ein, der zum Glück nicht so dicht war, wie der von Konoha. Nach etwa zwanzig Minuten hatten wir eine Stelle gefunden, die ideal für eine Rast war. Wir entledigten uns des Gepäcks und jeder von ließ sich da zu Boden gleiten, wo er gerade stand. Ausgestreckt blickte ich in den Morgenhimmel, der nun immer heller wurde und fragte mich, was gerade in Konoha geschah. Was dachte wohl mein Clan darüber, dass ich nun eine gesuchte Verräterin war.

„Mach dir keine Sorgen, Hinata. Dein Vater wird mir die ganze Schuld für dein angebliches Verbrechen geben. Er war doch schon immer der Meinung, dass ich einen schlechten Einfluss auf dich ausübe. Jetzt kann er jeden erzählen, wie recht er doch hatte.“

Ich schrak zusammen und drehte meinen Kopf. Naruto lag neben mir auf der Seite und hatte seinen Kopf auf seine Hand gestützt. Er grinste mich zwar an, aber in seinen Augen lag auch ein wenig Schmerz. Es tat ihm weh, das es immer noch Menschen gab, die ihn ablehnten, obwohl sie ihn gar nicht richtig kannten.

„Woher weißt du eigentlich, was ich gerade denke? Bin ich für dich schon so ein offenes Buch geworden, das du mir nur einmal ins Gesicht schauen musst, um zu wissen, was in mir vorgeht? Eine Frau will doch noch immer ein paar Geheimnisse haben, also hör bitte damit mal ganz schnell auf.“

Narutos Grinsen wuchs in die Breite und der Schmerz in seinen Augen machte einem fröhlichen Funkeln Platz.

„Das war leicht zu erraten. Auch wenn du zornig auf deinen Vater bist, so bleibst du doch im Grunde deines Herzens ein Familienmensch. Du würdest um keinen Preis auf der Welt deinen Clan verlassen und das macht dich zu der besten Clanführerin, die man sich nur denken und wünschen kann. Dein Vater wird das auch noch erkennen.“

Ich musste lächeln, weil sein Trost mir gut tat, aber in einer Sache widersprach ich ihm.

„Das ist nicht richtig, Naruto. Für einen ganz bestimmten Menschen würde ich ohne zu zögern sofort meinen Clan verlassen. Er müsste mich nur darum bitten.“

Naruto wurde rot. Er wusste natürlich, wen ich mit diesen bestimmten Menschen meinte. Abrupt drehte er sich auf den Rücken, um mir nicht mehr ins Gesicht schauen zu müssen.

„Das wäre ein schlechter Tausch für dich, Hinata, den du früher oder später bereuen würdest. Vermutlich früher. Ich bin bei weitem nicht so edel wie du glaubst. Du würdest nur enttäuscht werden.“

Mit diesen Worten wendete er mir seinen Rücken zu, als Zeichen, das er das Gespräch für beendet hielt. Ich richtete mich halb auf und sah in Richtung Rin Fuma. Ihre tiefen Atemzüge verrieten mir, dass sie schon fest in Orpheus Armen lag. Diesmal würde ich das letzte Wort haben.

„Ich frage mich wirklich, wie ein Mann, der es gewagt hat, Paine entgegen zu treten, im privaten Bereich seines Lebens so ein Feigling sein kann. Leg dich ruhig schlafen, ich werde die erste Wache übernehmen und dich dann in drei Stunden wecken. Vorher werde ich nicht mehr belästigen.“

Mit diesen Worten stand ich ganz auf und sucht mir einen Platz für meine Wache. Dort hockte ich mich nieder und warf Naruto keinen Blick mehr zu. Eigentlich glaubte ich, damit sei unser kleiner Disput zu Ende, aber da irrte ich mich. Nach einigen Sekunden spürte ich, das Naruto aufgestanden und hinter mir getreten war.

„Ich wollte dich nicht verärgern, Hinata.“ Narutos Stimme klang vorsichtig, so als hätte er Angst, mich mit seinen Worten zu einen Wutausbruch zu verleiten. „Um ehrlich zu sein, die letzten Monate mit dir waren die Besten, die ich jemals erlebt habe. Sogar besser als meine Zeit mit dem kauzigen Bergeremiten und meine Zeit in Team 7.“

Ich sagte kein Wort, aber ich entspannte mich ein wenig. So nett hatte er noch nie mit mir über meine Gesellschaft geredet. Ich hatte nur gespürt und auch gehofft, das Naruto unser Beisammensein genoss, aber es nun aus seinen Mund zu hören, war doch etwas Besonderes für mich.

Als keine Reaktion von mir kam, setzte er sich neben mich, zog seine Knie an und umschloss sie mit seinen Händen. Er wirkte auf einmal sehr verletzlich.

„Ich vertraue dir und darum würde ich gerne mit dir etwas Persönliches besprechen.“ Naruto zögerte kurz. „Etwas, was ich noch keinen anderen gesagt habe und was mich schon seit einiger Zeit beschäftigt.“

Neugierig schaute ich ihn an. Schon längst war ich versöhnt und nicht mehr wütend auf ihn. Weil Naruto keine Anstalten machte, weiter zu reden, ermutigte ich ihn.

„Ich habe immer gehofft, dass du mich ins Vertrauen ziehst und wenn ich dir irgendwie helfen kann, dann werde ich es tun.“

Naruto atmete tief durch. Die ganze Sache fiel ihm offensichtlich schwer. Er war es nicht gewohnt, mit anderen Personen offen über seine Gefühle zu sprechen.

„Es geht um Sakura.“

Innerlich stöhnte ich auf. Ich hatte eigentlich gehofft, Naruto hätte das Thema Sakura endlich abgehakt, aber nun stand die pink haarige Frau wieder vor meinen inneren Auge und grinste mich höhnisch an, nach dem Motto: „Hoppla, da bin ich wieder!“

„Sakura hat mir vor einiger Zeit ihre Liebe gestanden und ich habe sie abgewiesen, weil mir seit einiger Zeit klar geworden ist, dass ich sie nie geliebt habe.“

Mit diesem Geständnis verblüffte mich Naruto nun doch und ich schaute ihn verdutzt an, während mein Herz ein Freudentanz aufführte.

„Aber du hast doch all die Jahre immer gesagt, du würdest sie lieben. Hast du dich all diese Jahre geirrt oder hast du—einen schlechten Scherz gemacht?“

Ich wollte nicht das Wort Lüge gebrauchen, aber irgendwie schwang es in meiner Frage mit.

Naruto wurde rot. Ob aus Scham oder aus Wut über meine Frage konnte ich nicht sagen.

„Natürlich war es keine Lüge-ich habe damals geglaubt, dass ich sie liebe, oder besser gesagt, ich habe es mir wohl eingeredet. Es war zu der Zeit, als unsere Teams gegründet wurden. Ich habe jeden erklärt, dass ich der beste Hokage werde den es je gegeben hat, aber die Meisten lachten mich aus und meinten, das nur einer die Qualifikation dazu hätte und das sei Sasuke Uchiha. Das war der Anfang unserer Rivalität. Ich wollte in allem besser sein als er und ich wollte dass dies jeder sieht.

Als Sakura erklärte, sie würde Sasuke lieben, war von da an mein oberstes Ziel, Sakura dazu zu bringen, dass sie sich nun in mich verlieben würde. Es wäre für mich der größte Triumph gewesen, sie Sasuke vergessen zu lassen. Aber um einen Menschen in sich verliebt zu machen, muss man ihn selber auch lieben, jedenfalls ist das meine Meinung und so habe ich mir eingeredet, das sich sie unsterblich lieben würde. Ich war ein Narr-ein egoistischer, dummer Narr, der auf die Gefühle anderer Menschen keine Rücksicht nahm.

Eines Tages kam es zur einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Sasuke und mir und Sakura ging dazwischen um das Schlimmste zu verhindern. Ich fuhr sie deswegen harsch an und drohte ihr. Da wurde mir klar, dass ich sie nicht liebte, denn meine Rivalität zu Sasuke war mir wichtiger als sie, wichtiger als ihre Angst, die sie zu diesem Zeitpunkt um Sasuke und mich hatte. So handelt kein guter Mensch.

Trotzdem hielt ich diese Charade weiter aufrecht, bis sie sich tatsächlich in mich verliebte. Kannst du dir meinen Schock vorstellen, als sie mir ihr Liebesgeständnis machte? Ich wusste nicht, was ich sagen sollte und so hab ich sie ohne eine Antwort stehen lassen. Ich habe ihr wehgetan. Wie so oft.

Und ohne es zu wissen, tat ich damit auch dir weh. Ich verletzte aus puren Egoismus zuerst Sakura und dann auch dich, weil ich durch meinen Ehrgeiz der Beste zu sein, deine Gefühle nicht bemerkte und du hast mir dabei so oft gezeigt, was ich dir bedeute, aber ich war zu blind und zu dumm, um das zu merken.

Das soll keine Entschuldigung für mein Handeln sein, aber ich habe nie gelernt, wie man die Gefühle anderer Menschen erkennt, wie man wirklich auf sie zugeht und offen seine ehrlichen Empfindungen zeigt. Vielleicht werde ich das nie können und da willst du mit mir eine Beziehung eingehen? Ich habe Angst, dir wieder Schmerzen zu zufügen, aus purer Dummheit furchtbare Fehler zu machen, die vielleicht dafür sorgen, dass du mich eines Tages hasst und dass ich dadurch deine Freundschaft aufs Spiel setze. Ich habe Angst, dass ich jetzt schon deine Freundschaft verloren habe, aber ich musste dir das jetzt sagen, weil ich nicht bei dir die gleichen Fehler machen will, wie bei Sakura.

Ich liebe dich, Hinata, und das ist für mich wie ein Traum. Ich will nicht dass dieser Traum an der Wirklichkeit zerbricht, lieber soll dann alles so bleiben, wie es jetzt ist. Vermutlich ist das wieder egoistisch von mir, aber so fühle ich. Darum bedränge mich bitte nicht weiter.“

Mit diesen Worten stand Naruto auf und legte mir eine Hand auf die Schulter.

„Ich habe meine Eltern verloren und ich habe meinen geliebten Mentor Jiraiya verloren—ich will nicht auch noch den Menschen verlieren, der für mich der wichtigste auf der Welt ist. Ich will nicht auch noch dich verlieren, Hinata. Es tut mir Leid.“

Damit drehte er sich um und ging zu seinen Schlafplatz zurück. Ich blieb auf meinen Platz hocken und starrte in die Ferne, ohne wirklich etwas wahr zu nehmen. Mein Blickfeld war verschwommen, durch die Tränen in meinen Augen.

Naruto hatte Recht. Er verstand die Gefühle anderer Menschen tatsächlich nicht, sonst hätte er gewusst, was seine Worte bei mir auslösten. Nach seiner Beichte liebte ich ihn noch mehr. Welcher junge Mann hatte schon so einen starken Charakter, dass er gegenüber einer Frau, für die er was empfand, so offen seine Fehler zugab. Darum fühlte ich mich in seiner Nähe so geborgen. Er verbarg seine Fehler vor anderen nicht und darum konnte ich in seiner Nähe meinen Schutzschild senken, ich musste nicht mehr die perfekte Hyuga sein, ohne Fehl und Tadel, ich konnte ganz ich sein. Und darum würde ich ihn zu meinen Ehemann machen und sollte darüber auch die Welt einstürzen.

Ich wischte mir die Tränen aus den Augen. Naruto hatte mir seine Liebe gestanden und das war mehr, als ich mir jemals erhofft hatte. Im Stillen bedankte ich mich bei Sakura und besann mich dann auf meine Aufgabe.

Alle zehn Minuten aktivierte ich mein Byakugan, um die Umgebung zu scannen. Kurz vor Ende meiner Wache entdeckte ich sie. Sie waren zu siebt und schwer bewaffnet. Keiner von ihnen trug eine Uniform oder irgendein Abzeichen, was mir verriet, dass es sich bei ihnen um Kopfgeldjäger handelte. Ohne Zweifel hatten sie unsere Spur entdeckt. Langsam, aber zielsicher, bewegten sie sich auf unser Versteck zu.

Ich hastete zu meinen Gefährten und rüttelte sie wach. Alarmiert schauten mich beide an.

„Wir bekommen Probleme.“, sagte ich nur.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  narutohinata1
2014-03-30T11:51:09+00:00 30.03.2014 13:51
super kapitel
Antwort von:  tprau66
07.04.2014 18:37
Vielen Dank. Ich versuche Hinata etwas taffer zu gestalten, als im Manga. Ich bin deshalb froh über Deinen positiven Kommentar.
Antwort von:  narutohinata1
07.04.2014 20:36
genau das gefällt mir ja an disem ff
Von:  fahnm
2014-03-29T20:51:15+00:00 29.03.2014 21:51
Super Kapi^^


Zurück