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Der Urknall, der alles veränderte

Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes
von

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Aufopferung

Unkonzentriert stand Sasuke vor Naruto auf dem Trainingsplatz, schielte nur für einen kurzen Moment zu Sakura, die eine kleine Pause machte und wehrte anschließend drei Kunai mit dem Kusanagi ab, die auf seinen Körper gezielt worden waren.

Fünf Tage waren seit seiner Begegnung mit Shizu vergangen, welche ihn geküsst hatte und durch jene Küsse, die er schließlich erwidert hatte, ihren Freund betrogen hatte, der seit zwei Tagen wieder in Konoha war und dem er seither aus dem Weg ging.

"Du solltest mit Yoshi über die entstandene Situation sprechen und Utakata sollte ebenfalls erfahren, was zwischen dir und Shizu gewesen ist. Ich werde dir keine Vorwürfe machen, Sasuke, aber du solltest wie ein Mann zu dem stehen, woran auch du beteiligt warst" kamen ihm die Worte von seinem älteren Bruder in den Sinn und obwohl Sasuke wusste, wie recht Itachi mit jenem Rat hatte, fürchtete er dennoch, dass insbesondere Yoshi ihm dieses Vergehen nicht verzeihen würde, obwohl sie inzwischen sehr gute Freunde geworden waren, die sich gegenseitig halfen.

Ja, inzwischen waren sie wie Brüder, die sich hin und wieder neckten und welche offen miteinander sprechen konnten.
 

"Sasuke-kun, pass auf" rief Sakura und nun erst wurde der junge Uchiha wieder aufmerksam, spürte im nächsten Moment die geballte Faust von seinem besten Freund, die seine linke Wange traf und wurde durch die Kraft des Schlages von seinen Füßen gefegt.

"Ähm... Meine Faust hättest du doch kommen sehen müssen" murmelte Naruto verwundert, betrachtete erst seine rechte Faust und anschließend Sasuke, der auf der Wiese saß und sich lediglich etwas Blut aus Mundwinkel wischte.

"Was ist denn los, Sasuke? Du benimmst dich seit den letzten Tagen so komisch" wollte der Blonde wissen, ging vor Sasuke in die Hocke und versuchte zu verstehen, wieso sein bester Freund derart unkonzentriert war.

"Es... Es ist nichts" murmelte Sasuke, erhob sich schließlich und vergrub seine Hände in den Hosentaschen, während er seinen Kopf gen Boden gesenkt hielt.

"Sakura, könntest du meinen Platz einnehmen? Ich muss etwas Wichtiges erledigen" bat er die Rosahaarige, die zu ihnen heran getreten war und ihn besorgt musterte.

"Kann ich tun, aber...". "Danke" fiel er ihr ins Wort, trat an ihr vorbei und machte sich auf dem Weg zu Yoshi, um endlich mit ihm zu reden.
 

"Sasuke-kun scheint seit einigen Tagen mit seinen Gedanken woanders zu sein. Ich frage mich, an wen er denkt" überlegte Sakura laut und trat vor Naruto, denn im Gegensatz zu Sasuke, der sehr abwesend gewesen war, würde sie bei der Sache bleiben und Naruto genügend Paroli bieten.

"Vielleicht denkt er an Yoshi. Ich meine, er hängt doch in letzter Zeit ständig mit ihm rum und... Ach, ich weiß. Er ist eifersüchtig auf Darui" rief Naruto, verschränkte seine Arme hinter seinen Kopf und sah den mehr als nur heftigen Schlag von Sakura nicht kommen, deren Faust eine große Beule auf seinen Kopf hinterließ.

"Au... Sakura-chan, wofür war das denn?" beschwerte sich der Blonde und kniff sein linkes Auge zu, weil sie wahrlich hart zuschlagen konnte, wenn sie wütend war.

"Sasuke-kun ist nicht schwul, Naruto. War er nie und wird er auch niemals sein" herrschte sie ihn an, verschränkte ihre Arme vor der Brust und stieß einen leisen Seufzer aus, weil sie sich ihrer eigenen Worte nicht sicher sein konnte.

"Darf er einfach nicht sein" wisperte sie, schüttelte ihren Kopf und ging in die Angriffsposition, während Naruto es ihr gleich tat und er ihrem ersten Schlag glücklicherweise ausweichen hatte können, welcher ihm vermutlich mehrere Knochen auf einmal gebrochen hätte.
 

Im selben Moment lief Sasuke die Einkaufsstraße hinab, auf der Suche nach Yoshi, der nicht zu Hause gewesen war und überlegte sich schon einmal, wie er ihm sein Fehlverhalten erklären sollte.

"Kaum zu glauben, aber ich habe ein schlechtes Gewissen wegen dieser Sache" dachte er sich insgeheim, denn er hatte sein Versprechen gegenüber Yoshi gebrochen, der ihm von Anfang an geraten hatte, sich von Shizu weitgehend fern zu halten.

"Niemals könnte ich dich vergessen, Sasuke. Dafür warst und bist du mir zu wichtig" kamen ihm die Worte der Schwarzhaarigen in den Sinn, die ihn seit fünf Tagen verfolgten und schüttelte seinen Kopf, um jene Worte wieder zu verdrängen.

"Ihre Worte müssen mir egal sein" rief er sich selbst zur Vernunft, erinnerte sich unweigerlich an die erste Zeit mit Shizu und schüttelte abermals seinen Kopf.

"Ob sie es inzwischen bereut, mich geküsst zu haben oder unterdrückt sie all ihre negativen Empfindungen?" fragte er sich, sah sich ein weiteres Mal nach Yoshi um, den er jedoch nicht finden konnte und blieb abrupt stehen, als er Darui in der Menschenmenge erblickte.
 

Mit eiligen Schritten näherte er sich dem Hellblonden, der durch das weiße Shirt und die ebenso weiße Hose sehr auffiel und entdeckte neben ihn Yoshi, der sich mit Darui die Schaufenster eines neuen Modegeschäftes ansah und sich offenbar köstlich amüsierte.

"Yoshihiro" rief er den Schwarzhaarigen, der sofort über seine Schulter blickte und ihn mit einem breiten Grinsen begrüßte.

"Hey, Sasuke. Sieh dir das an" grinste Yoshi, deutete zum Schaufenster des neuen Modegeschäftes und sah zu Darui auf, dem er zuvor hatte erklären müssen, zu welchen Anlässen solche Gewänder getragen wurden.

"Mode interessiert mich im Moment nicht. Könnten wir unter vier Augen miteinander reden? Es ist wichtig" erwiderte Sasuke und warf nur einen kurzen Blick zum Schaufenster, in denen bunte Gewänder ausgestellt worden waren und die offensichtlich Sari genannt wurden.

"Es geht um Shizu, oder?" wollte Yoshi wissen und kramte in seiner Hosentasche herum, um Darui seine Schlüssel zu geben, denn wenn Sasuke sagte, dass es wichtig war, würde er sofort mit ihm reden, um ihm anschließend, wenn er konnte, zu helfen.

"Ist doch okay, wenn ich...". "Sicher, ich muss sowieso noch einige Angelegenheiten klären. Wir sehen uns dann später bei dir" unterbrach Darui seinen Lover, beugte sich zu ihm hinab und beraubte ihn eines leidenschaftlichen Kusses, ehe er ihm in die linke Pobacke zwickte und mit einem belustigten Grinsen auf den Lippen den jungen Uchiha und Yoshi allein ließ.
 

"Du hast mich warten lassen, Sasuke. Steckt Shizu in Schwierigkeiten oder wieso musstest du zuerst mit Itachi sprechen?" kam Yoshi direkt auf den Punkt und sah den jungen Uchiha fragend an, der sich mit seinen Antworten unglaublich viel Zeit ließ.

"Könnten wir uns einen ruhigeren Ort zum Reden suchen?" fragte Sasuke und der Schwarzhaarige schien einverstanden zu sein, folgte ihm in die nächste Gasse, die wesentlich ruhiger war und blieb nach nur wenigen Schritten wieder stehen, drehte sich zu Yoshi um, der eigentlich sehr gute Laune besaß und überlegte, wie er bloß ihr Gespräch beginnen sollte.

"In erster Linie kann ich dich beruhigen. Es scheint ihr gut zu gehen und sie hat wohl eine Menge von Orochimaru gelernt. Ihr Charakter hat sich auch nicht sonderlich verändert, jedenfalls habe ich keine drastische Veränderung bemerkt" begann Sasuke und hörte sehr wohl den erleichterten Seufzer, welcher Yoshi unweigerlich über die Lippen huschte.

"Das sind doch gute Neuigkeiten. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, nachdem sie letztes Mal so verängstigt bei uns aufgetaucht ist" gestand der Schwarzhaarige mit den goldenen Augen, lehnte sich an die Hauswand und verschränkte seine Arme vor der Brust.

"Erklärt aber nicht, wieso du vor fünf Tagen mit Itachi sprechen musstest. Weißt du, Yuuki und Saori machen sich auch Sorgen, daher solltest du mir allmählich verraten, was Sache ist, damit ich sie ebenfalls beruhigen kann" fuhr Yoshi fort und sah Sasuke abwartend an, dem wohl die richtigen Worte nicht einfallen wollten, um ihm zu erzählen, was er seit fünf Tagen vor ihnen verschwieg.
 

"Yoshi, ich... Ist es möglich, in zwei Menschen auf einmal verliebt zu sein? Mein Bruder meinte, dass es schon möglich wäre, aber... Er sagte auch, dass einer der geliebten Menschen benachteiligt werden würde" wollte Sasuke erfahren und sah sehr wohl die Reaktion des Schwarzhaarigen, der zwar manche Anspielungen nicht sofort verstehen konnte, aber zu verstehen begann, was Sasuke ihm indirekt zu sagen versuchte.

"Hat Shizu gesagt, dass sie dich liebt?" fragte Yoshi sofort nach und stieß einen weiteren erleichterten Seufzer aus, als der junge Uchiha seinen Kopf schüttelte.

"Nein, also... Nicht direkt, wenn ich ehrlich sein soll. Ich habe ihr gesagt, dass es falsch ist, nur mich sehen zu wollen und das sie... Das sie doch Utakata liebt, aber... Anschließend hat sie so viele verwirrende Sachen gesagt und gemeint, dass sie mich niemals vergessen könnte und dann... Dann hat sie mich einfach geküsst. Ich weiß, in dem Moment hätte ich sie einfach von mir stoßen müssen, aber ich habe stattdessen... Ich weiß doch auch nicht, wieso ich auf sie eingestiegen bin. In dem Moment wollte ich, koste es, was es will, sie nicht noch einmal verletzen, wie ich es zuvor schon so oft getan habe" erzählte Sasuke unsicher und wusste um den Fehler, den er gemacht hatte.
 

"Sasuke..." erhob Yoshi nach etlichen Minuten der Stille, die unweigerlich eingekehrt war, seine Stimme und ergriff dessen Kragen, um ihn anschließend gegen die Hauswand zu drücken.

"Nenne mir nur einen guten Grund, weshalb ich dir nicht die Seele aus dem Leib prügeln sollte. Das, was Shizu getan hat, ist für mich unterste Schublade, aber das du auch noch... Was hat dich nur geritten? Wisst ihr überhaupt, wie mies das gegenüber Utakata eigentlich ist? Inzwischen hat er sogar zu dir ein wenig Vertrauen gefasst und... Hinter seinem Rücken knutscht du mit seiner Freundin rum, meiner Zwillingsschwester" knurrte Yoshi ihn an, wusste einfach nicht, wie er nun mit Sasuke verfahren sollte und ließ dessen Kragen ruckartig los.

"Ich hätte wissen müssen, dass Shizu... Echt, so etwas hat sie noch nie gebracht. Hoffentlich badet sie in Schuldgefühlen und... Moment, hat sie Reue gezeigt? Was ist nach eurem Kuss passiert?" wollte Yoshi wissen und wartete geduldig, bis Sasuke ihm auch diese Fragen beantwortete.

"Reue? Sie wird von Orochimaru ausgebildet, der ihr die Reue schon längst aus dem Leib geprügelt haben müsste. All diese Gefühle, wie zum Beispiel Mitleid, Mitgefühl und auch Reue dürfte sie inzwischen nicht mehr empfinden, denn all diese Gefühle würden sie daran hindern, Menschen zu töten" erklärte Sasuke und dachte an seine eigene Zeit, die er bei Orochimaru verbracht hatte.

Mit der Zeit hatte er eine noch stärkere Gleichgültigkeit entwickelt, die er ohnehin schon besessen hatte.
 

"Sie muss sich aber schuldig fühlen, Sasuke. Orochimaru kann unmöglich...". "Doch, er kann und wenn sie ihm nur ein wenig vertraut und immer tat, was er von ihr verlangt hat, hat auch sie mit der Zeit gelernt, solche Gefühle tief in ihrem Unterbewusstsein zu verschließen. Einzig und allein ihre fröhliche und kindliche Art ist ihr geblieben" unterbrach Sasuke den Schwarzhaarigen, um ihm von der einzig möglichen Veränderung zu erzählen, die er selbst in den letzten Tagen in Betracht gezogen hatte.

"Vielleicht wäre es besser gewesen, aus ihrem Leben zu verschwinden. Ich bin nur Itachi zuliebe mit zum Dorf gekommen und... Ja, ich wollte noch einmal mit ihr reden, um mich für mein vorheriges Verhalten zu entschuldigen, aber...". "Jetzt mach dich nicht unnötig fertig. Wenigstens zeigst du Reue, im Gegensatz zu Shizu, die mich nun stark an Yuuki erinnert, weil... Die Jashinisten haben sie zu einem ähnlichen Verhalten gezwungen. Yuuki ist inzwischen wieder unsere alte Yuuki, auch wenn ihr hin und wieder noch arrogante Sprüche über die Lippen kommen. Wir müssen uns einfach überlegen, wie wir von nun an mit Shizu umgehen sollen und vor allem sollte Utakata erfahren, was zwischen dir und Shizu gewesen ist" fiel Yoshi dem jungen Uchiha ins Wort und dachte nach.

Natürlich wäre Utakata verletzt, wenn er von diesem Vergehen erfahren würde, aber er sollte auch nicht länger in den Glauben bleiben, dass Shizu immer noch seine liebenswerte Freundin war, die er, Utakata, lieben gelernt hatte.
 

Währenddessen standen sich Naruto und Sakura außer Atem gegenüber, sahen sich in die Augen, wobei der Blonde über die Schlagkraft seiner Teamkameradin schmunzeln musste, denen er zum Glück immer wieder hatte ausweichen können.

"Du hast die Landschaft verändert, Sakura-chan" grinste Naruto und deutete auf die vielen Krater um sie herum.

"Möchtest du auf etwas anspielen, Naruto?" murrte sie, atmete weitere Male durch und beobachtete, wie sich Naruto auf den Rasen fallen ließ und lediglich seinen Kopf schüttelte.

"Nein, ich bin nur froh, eine so starke Teamkameradin zu haben" grinste er sie offen und ehrlich an, zuckte im nächsten Moment zusammen, als er etwas Kühles an seiner linken Wange spürte und nahm dankbar ihre Trinkflasche entgegen, um ebenfalls etwas Wasser zu trinken.

Auch Sakura musste nun lächeln, setzte sich neben ihn auf den Rasen und sah zu den wenigen Wolken am Himmel auf.

"Wir sind wieder ein Team. Ich bin den Informanten unendlich dankbar, denn ihnen war es möglich, Sasuke-kun zu uns zurück zu bringen" gestand sie leise, schlang ihre Arme um ihre angezogenen Beine und bettete ihr Kinn auf ihre Knie.

"Die Zukunft spielt keine Rolle für mich, so lange wir ein Team bleiben und uns gegenseitig helfen und unterstützen" fügte sie lächelnd hinzu und nahm die Trinkflasche entgegen, die Naruto nicht mehr benötigte.
 

"Darauf musst du mir deinen kleinen Finger geben, Sakura-chan. Ich verspreche hoch und heilig, dass wir immer, was auch passieren wird, Team Sieben bleiben werden" versprach Naruto, hielt ihr seinen kleinen Finger hin, den sie erst argwöhnisch musterte, schließlich aber ihren rechten, kleinen Finger erhob, um dieses Versprechen mit dem Verhaken ihrer kleinen Finger zu besiegeln.

"Glaubst du, Sasuke-kun würde uns auch seinen kleinen Finger auf dieses Versprechen geben?" fragte Sakura unsicher und gab einen enttäuschten Laut von sich, als Naruto grinsend seinen Kopf schüttelte.

"Eher nicht, aber das macht auch nichts. Ich weiß, dass wir uns in Zukunft immer auf ihn verlassen können" beantwortete er ihr ihre Frage und nun erst kehrte das verblasste Lächeln auf ihren zurück, ehe sie ihm leise zustimmte.
 

Leise Schritte ertönten hinter ihnen und Sakura drehte ihren Kopf, sah über ihre Schulter, in der Hoffnung, dass Sasuke zurück war und hielt erschrocken ihre Luft an, als sie den schwarzen Mantel mit den roten Wolken erblickte.

"Sasuke, wir bleiben doch für immer Team Sieben, oder?" fragte Naruto, sah nun ebenfalls über seine Schulter und wurde zur Seite gestoßen, während Sakura nur knapp dem breiten Schwert entkommen konnte und nur wenige Meter von dem Mann mit der blauen Haut entfernt in Angriffsposition ging.

"Eigentlich ist es mein Auftrag, meinen verräterischen Partner zu töten, aber mein Boss würde sich über den Kyuubi ebenfalls freuen" grinste der Blauhäutige, der auf den Namen Kisame hörte und sah erst zum Jinchuuriki, der nun ebenfalls in die Angriffsposition ging, ehe er das rosahaarige Mädchen ins Visier nahm.

"Euer kindisches Versprechen wird mein Samehada verschlingen" grinste Kisame, deutete mit der Schwertspitze auf Sakura, die ihre Fäuste nur noch fester ballte und genügend Chakra konzentrierte.
 

Zur selben Zeit standen Yoshi und Sasuke nach wie vor in der ruhigen Gasse, überlegten sich, wie sie mit Utakata reden sollten und sahen augenblicklich auf, als sie starkes, sehr mächtiges Chakra wahrnehmen konnten, welches die Luft um sie herum erhitzte.

"Sasuke..." murmelte Yoshi, erlangte dessen Aufmerksamkeit und deutete auf den rötlich verfärbten Stein, der an der silbernen Kette hing, die er von Darui geschenkt bekommen hatte.

"Dieses Chakra... Dieses Gefühl würde ich niemals vergessen. Komm mit" erläuterte Sasuke, sprintete nach seinen Worten direkt los und sprang auf das nächste Dach, um zum Trainingsplatz zu schauen.

"Yoshihiro, informiere Kakashi. Er wird wissen, was zu tun ist" rief Sasuke ohne jegliche Erklärung, sprang anschließend über die Dächer und behielt das große Ungetüm, welches aus Naruto heraus gebrochen zu sein schien, im Auge.

Wieso hatte Naruto dem Kyuubi die Kontrolle überlassen?

Was war nur auf dem Trainingsplatz in seiner Abwesenheit vorgefallen?
 

Nur einige Minuten später erreichte der junge Uchiha den Trainingsplatz, erkannte schon vereinzelte Mitlieder von der ANBU, die verzweifelt versuchten, den Kyuubi zu bändigen und blieb vor einer Blutlache stehen, die nichts Gutes verheißen konnte.

"Sa... Sasuke-kun..." hörte er seinen Namen, sah sich einige Male um und erblickte rosanes Haar hinter einem dicht bewachsenen Gebüsch.

Augenblicklich trat er heran, schluckte unwillkürlich, als er Sakura auf dem Boden liegen erblickte, verzweifelt versuchend, ihre stark blutende Wunde mit einem Heilninjutsu zu heilen, obwohl ihr bereits vereinzelte Gedärme aus dem Bauch quilten.

Zum ersten Mal seit Jahren verspürte er Angst, ging neben ihr in die Hocke und hob ihren Kopf vorsichtig an, während er seine freie Hand auf ihre Handrücken legte.

"Wer hat dir das angetan, Sakura?" erhob Sasuke seine zittrige Stimme, senkte seinen Kopf, um die Tränen zu verbergen, die sich an die Oberfläche drängten und biss seine Zähne fest aufeinander, um einen Schluchzer zu unterdrücken.

Er hätte bei seinem Team bleiben sollen.

Bei seinem Team, doch stattdessen hatte er nur an sich und seine dämlichen Probleme gedacht.
 

"Wollte... Wollte nur... Naruto schützen... Wir... Ein Team... Gegenseitig beschützen" brachte sie schwach über ihre Lippen, lächelte ebenso schwach und senkte ihre Augenlider.

"Pass... Pass auf Naruto auf, Sa... Sasuke..." wisperte sie, ehe das grüne Chakra, welches von ihren Händen ausgegangen war, verschwand und ihr Kopf leblos zur Seite sackte.

"Sakura" rief Sasuke, rüttelte an der Rosahaarigen, obwohl sein Unterbewusstsein bereits wusste, dass sie nicht mehr auf seine Rufe reagieren würde und drückte sie an seine Brust, während er sein Gesicht in ihrer Halsbeuge vergrub.

Nach nur wenigen Sekunden, in denen er sich an all die schönen und auch amüsanten Momente mit ihr erinnert hatte, legte er sie vorsichtig auf dem Boden ab, erhob sich und aktivierte sein Sharingan.

Eine minimale Veränderung nahm er wahr, doch jene Veränderung interessierte ihn im Moment nicht.

Nein, er wollte einzig und allein Rache nehmen und der Person, die es gewagt hatte, seine Teamkameradin zu töten, jeden einzelnen Knochen brechen.

Mit jenen Gedankengängen setzte er sich in Bewegung, näherte sich mit jeden weiteren Schritt dem Kyuubi, dessen Ausbruch er sich nun auch erklären konnte und blieb stehen, als seine linke Schulter ergriffen wurde.
 

"Sasuke..." hörte er die Stimmung seines älteren Bruders, dessen Hand er zur Seite schlug und sah ihn mit seiner neuen Gabe direkt in die Augen.

"Rache kannst du später üben, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist und..." versuchte Itachi seinen jüngeren Bruder zur Vernunft zu bringen, ehe er mitten im Satz verstummte, als die Gestalt des Kyuubi verschwand und Naruto mit etlichen Verbrennungen in den Krater fiel, den der Kyuubi verursacht hatte.

"Was weißt du schon, Itachi? Deine Teamkameradin ist nicht eben in deinen Armen gestorben. Wenn ich bei ihnen geblieben wäre, dann... Dann wäre Sakura noch am Leben und wir... Wir wären immer noch ein Team" brüllte Sasuke, wobei er bei den letzten Sätzen immer leiser geworden war und seinen Kopf gen Boden senkte.

"Ich fühle mich so schuldig, weil ich nicht da gewesen bin, um mein Team zu beschützen" wisperte Sasuke und sein Stolz brach, konnte nicht länger die Tränen unterdrücken und wurde von seinem älteren Bruder in die Arme geschlossen.
 

"Zuerst solltest du dich ein wenig beruhigen, kleiner Bruder. Ich weiß, wie du dich fühlst" murmelte Itachi und drückte Sasuke noch etwas enger an sich, während er den vielen Schritten lauschte.

Im Augenwinkel erkannte er Tsunade und Minato, die den Trainingsplatz betreten hatten und zu Naruto eilten, der sich wie durch ein Wunder zurück verwandelt hatte.

Insgeheim hasste er, Itachi, sich schon dafür, nicht mehr für Sasuke tun zu können, außer ihm ein wenig Halt zu geben, den er im Moment brauchte.

"Komm, wir gehen erst einmal nach Hause" schlug Itachi vor, sah seinem jüngeren Bruder in die Augen, direkt in das erwachte Mangekyou Sharingan, ehe Sasuke ihm wortlos zunickte und er das Mangekyou Sharingan deaktivierte.

Ja, vorerst würde er mit Sasuke nach Hause gehen, der diesen schweren Verlust erst einmal verarbeiten und sich etwas beruhigen musste.

Naruto würde ihnen sicherlich später erzählen, sofern er sich an das Geschehen erinnern konnte, was sich beim Kampf zugetragen hatte.
 

~Outtakes~
 

"Was ist denn los, Sasuke? Du benimmst dich seit den letzten Tagen so komisch" wollte der Blonde wissen, ging vor Sasuke in die Hocke und versuchte zu verstehen, wieso sein bester Freund derart unkonzentriert war.

"Ich begreife das einfach nicht" nuschelte Sasuke, kratzte sich überlegend am Hinterkopf und verschränkte anschließend seine Arme vor der Brust.

"War das möglicherweise ein Hirngespinst? Ein Trugbild?" dachte er laut nach, ehe er sich erhob und vereinzelte Schritte lief, während seine Augen zu den Steingesichtern der Kage wanderten.

"Aber Shizu und Orochimaru haben diese blutigen Worte ebenfalls gelesen" fuhr er leise nuschelnd fort und schrak zurück, als er eine Hand vor seinem Gesicht erkannte und sah unweigerlich zu Naruto, der um seine Aufmerksamkeit verlangte.

"Was ist mit dir, Sasuke-kun?" fragte nun Sakura, richtete ihr Haar ein wenig und folgte seinen Augen, die erneut zu den Steingesichtern wanderten.

"Ich war... Ich war mit Shizu und Orochimaru letzte Nacht im verlassenen Dorf und dort... Um Mitternacht... Glaubt es oder nicht, aber vor uns ist tatsächlich eine Gestalt aufgetaucht, hat ihren Arm erhoben und auf eine blutige Schrift an eine der Wände gedeutet. 'Verlasst unser Dorf' hat klar und deutlich auf der Wand gestanden und wir... Shizu war vor uns weg, sie muss höllische Angst bekommen haben und... Heute Morgen war ich noch einmal im Dorf, um noch einmal die blutigen Worte zu überprüfen, die nicht auf der Kamera zu sehen waren, ebenso wenig diese Gestalt, aber... Nichts... Gar nichts war auf dieser verdammten Wand" redete sich Sasuke nach und nach in Rage, weil er nach wie vor nicht begreifen konnte, was für ein Spiel mit ihnen gespielt wurde.

Er wollte eben nicht glauben, dass Geister tatsächlich existierten.

Naruto schluckte unwillkürlich, fühlte sich in seiner Annahme bestärkt, berechtigte Angst vor Geister zu haben und kaute nervös auf seiner Unterlippe herum.

"Siehst du? Bleibt besser dem verlassenen Dorf fern und lasst die Geister in Ruhe. Bestimmt lassen sie uns auch in Ruhe, wenn wir ihren Wunsch respektieren" nuschelte Naruto vor sich her, vergrub seine Hände in seinen Hosentaschen und seufzte erleichtert, als sein bester Freund nickend zustimmte.

"Also ich betrete dieses verfluchte Dorf bestimmt nicht noch einmal. Einmal hat mir definitiv gereicht" versprach Sasuke und nickte dem Team zu, weil er durch seine Nachdenklichkeit ihre Dreharbeiten unterbrochen hatte.
 

"Yoshihiro" rief er den Schwarzhaarigen, der sofort über seine Schulter blickte und ihn mit einem breiten Grinsen begrüßte.

"Kurze Unterbrechung, bevor wir unsere eigentliche Szene drehen. Stimmt es, dass du mit Shizu und Orochimaru beim verlassenen Dorf gewesen bist? Shizu wollte mir nicht erzählen, ob oder was ihr gesehen habt" hielt Darui den Schwarzhaarigen auf, stellte stattdessen seine persönliche Frage, auf die er sich Antworten erhoffte und bemerkte sehr wohl, wie unwohl Yoshi bei jener Frage wurde.

"Sie wirkte auch irgendwie... Verängstigt, muss ich anmerken. Yuuki macht sich auch schon Sorgen um sie" schilderte Yoshi den heutigen Morgen, bei dem Shizu in ihren Zimmer geblieben war und sich geweigert hatte, mit ihnen zu frühstücken.

"So schlimm? Vielleicht hätte ich doch bei ihr bleiben sollen" entgegnete Sasuke nachdenklich und erinnerte sich, wie still Shizu in der vergangenen Nacht auf dem Heimweg gewesen war.

"Wir haben eine vermummte Gestalt gesehen, eine Geistergestalt, die kein Mensch war und... Auf einer Wand stand geschrieben 'Verlasst unser Dorf'. Shizu ist augenblicklich abgehauen, Orochimaru und ich erst wenige Sekunden später, als er meinte, dass wir uns vorerst zurück ziehen sollten. Ich wusste nicht, wie ich auf diese Erscheinung reagieren sollte und ehrlich gesagt glaube ich immer noch nicht, was ich in der vergangenen Nacht gesehen habe" erläuterte Sasuke das genaue Geschehen von letzter Nacht, nicht ohne Darui darüber zu informieren, dass er heute Morgen noch einmal beim verlassenen Dorf gewesen war, nur um zu erkennen, dass der blutige Schriftzug verschwunden war.

"Ach du Scheiße" murmelte Yoshi mit erstickter Stimme und sah augenblicklich zu den Steingesichtern auf.

"Habt ihr diese Erscheinung auf Band?" erkundigte sich Darui und seufzte enttäuscht, als er erfuhr, dass sie zwar mit der Kamera los gezogen waren, aber auf der Aufzeichnung rein gar nichts zu sehen war.

"Und ihr habt alle die gleiche Erscheinung und diese blutige Aufforderung gesehen?" stellte er eine weitere Frage, die von Sasuke bejaht wurde und dachte über diese Informationen nach.

"Wie gesagt, ich weiß selbst nicht, was ich davon halten soll. Ich weiß nur, dass ich dieses Dorf nie mehr betreten werde" beendete Sasuke dieses Thema, denn er bemerkte durchaus, wie unwohl sich Yoshi eigentlich fühlte und trat einige Schritte zurück, um ihre Szene noch einmal zu wiederholen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  jyorie
2014-10-29T06:37:14+00:00 29.10.2014 07:37
Hallo (゚ー゚)

fünf Tage hat Sasuke das schon in sich hineingefressen? Okay, dann hat es ihn wohl sehr beschäftig und ich glaub ihm auch, dass er sich schuldig fühlt. Warum ist Yoshi deswegen so sauer geworden – glaubt er das du nur mit Utakata glücklich werden kannst?

Bei dem Akasukimantel hatte ich schon befürchtet das Sasuke wieder aus Konoha verschwinden will. Da war ich anfangs erleichtert das es nur Kisame gewesen ist, aber was ist den auf dem Trainingsplatz passiert, das der Kyuubi rausgekommen ist und war es wirklich Naruto, der Sakura die tödliche Wunde zugefügt hat? Ich kann das noch gar nicht glauben, wie schnell da die Ereignisse sich überschlagen haben. (Hat Sasuke Sakura doch gemocht, das er so wütend auf Naruto losgehen wollte?) Momentan fühlt sich das noch wie eine Seifenblase an und ich glaube das gleich jemand aufwacht und sagt alles nur ein Traum, so schnell und einfach Sakura Tod?


Das mit der Geisterschrift find ich immer noch grusselig. Die anderen scheinen sich ja auch sehr dafür zu interessieren, was die drei in dem Dorf erlebt haben. Stellst du noch mehr nachforschungen darüber an, oder glauben jetzt alle, das es wohl realität war, weil Darui und die anderen wollen ja noch die Kammera sichten.

Liebe Grüße, Jyorie

Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
29.10.2014 19:31
Huhu ^.^
Lieben Dank für dein Review.
Tja, Sasuke musste wohl erst darüber nachdenken und lernen, mit dem Kuss um zu gehen. Passiert ja auch nicht jeden Tag und na ja... Yoshi macht sich nur Sorgen und wie er bereits meinte, eigentlich ist ein solches Fehlverhalten unterste Schublade. Macht man eben nicht, also Fremdküssen und da kann man ruhig auch einmal schimpfen, schätze ich :D

Gemocht hat Sasuke sie schon, sie waren schließlich ein Team, auch wenn er keine romantischen Gefühle, wie Sakura selbst, für sie empfunden hat. Der Verlust eines Freudes... Verständlich, dass da das Mangekyou Sharingan erwacht.
Im nächsten Kapitel wird erläutert, was genau eigentlich passiert ist, aber scheinbar habe ich das ein wenig umständlich umschrieben, sorry xD
Naruto und Sakura wurden von Kisame angegriffen und wir wissen ja, wie stark er eigentlich ist. Naruto geriet in Gefahr, drohte vom Samehada durchbohrt zu werden und na ja... Sakura warf sich mehr oder weniger dazwischen, um ihren Teamkameraden zu beschützen. Den Rest... Ja, kann man sich denken.
Daraufhin ist Naruto ausgerastet, der Kyuubi nutzte die Wut und ja... Kann ich persönlich nachvollziehen, bei so etwas würde wohl jeder Mensch ausrasten.
Ich bin nicht sonderlich gut in Kampfszenen zu umschreiben, obwohl in den späteren Kapiteln einige Kampfszenen kommen, aber ich habe mir das hier noch nicht so zugetraut, daher die grobe Umschreibung ^.^v

Liebe Grüße

Sasu/Shizu(Oro?)

P.S. Hatte ich irgendwie verpennt zu erwähnen, weil ich noch einmal weg musste. Wegen der Geisterschrift, tja... Bleibt ein Rätsel, obwohl ich vielleicht in den späteren Kapiteln noch etwas dazu schreiben werde. Mal sehen :D
Antwort von:  jyorie
29.10.2014 20:25
Hi^^

ah, okay, ja stimmt, freunde waren sie ja irgendwo schon. Ich hatte nur bisher immer den Eindruck, das Sasuke sie nicht mag, oder halt zumindest so abweisend ist, weil sie bei ihm so aufdringlich war.

Bin Froh, das Naruto nicht so schuld hat, wie Sasuke es denkt, das er schuld ist am Tod von Sakura.

Das mit Sakura kam sehr überraschend, einfach von jetzt auf gleich einer der (Film-)Haupt-Charas ist tot, aber das ist wohl auch im echten leben so, das man das nicht erwartet und es einem kalt erwischt.

Beim lesen hatte ich es so empfunden, als wenn Kisame nicht mehr am Schauplatz ist, als Sasuke kommt. Weil er ja direkt Naruto dafür verantwortlich macht. hi hi, danke für den kleinen Spoiler^^°

LG
Jyorie
Antwort von:  xXSasukeUchihaXx
30.10.2014 01:08
Nyo, kein Ding ^.^
War wohl doch etwas zu umständlich umschrieben oder ich hatte damals einen schlechten Tag xD
*nick* Gerade solche Sachen kommen oftmals sehr unerwartet, wo man sich so denkt 'Nein, oder? Kann doch nicht'. Schon oft in Filmen oder Serien gesehen, total brutal, solche Sachen xDD
Mh... Ja, aufdringlich ist sie auf jeden Fall, aber ich schätze, bis zu einem gewissen Grad toleriert er sie doch irgendwo, gehört eben zu Team Sieben, denke ich. Zumindest glaube ich nicht, dass Sasu des kalt lassen würde. (>.> Obwohl ich mir da nicht so sicher bin, wenn man an den Anime denkt xDDD)


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