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Ruffy's Valentinsüberraschung

von

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One Shot

Ein lautes Geräusch ließ Sanji aufschrecken.

Etwas orientierungslos sah sich der blonde Koch im Schlafzimmer der Jungs um, konnte die Ursache des Geräusches aber nicht ausfindig machen.

Gähnend nahm er an, dass er sich das nur eingebildet hatte, und legte sich wieder hin, um weiterzuschlafen. Doch dann hörte er das Geräusch erneut, diesmal etwas lauter. Sofort warf er die Decke beiseite, schlüpfte aus dem Bett und huschte lautlos aus dem Zimmer.

Prüfend warf er einen Blick nach draußen – an Deck war alles dunkel und mucksmäuschenstill. Sanji hob eine gekringelte Augenbraue. Hatte er jetzt schon Halluzinationen? Lag vielleicht an dem ganzen Krach, den die anderen Jungs den ganzen Tag über machten. Dadurch klingelten ihm nachts wohl die Ohren…

Gerade wollte er kopfschüttelnd die Tür schließen, als er das Geräusch wieder vernahm. Und nun wusste er auch, woher es kam: aus der Küche.

Sanji’s Miene verfinsterte sich. Er ahnte schon, wer diesen Krach machte. Das konnte doch nur wieder Ruffy sein! Dieser verfressene Gummiheini machte sich bestimmt wieder über den Kühlschrank her! Dabei hatte er doch extra ein Schloss anbringen lassen, damit er da nicht mehr ran kann!

Offenbar war das herausgeworfenes Geld…

Wütend stapfte Sanji in Richtung Küche. Kaum hatte er die Tür geöffnet, verfinsterte sich seine Miene noch mehr.

Ja!

Da war er!

Bediente sich am Kühlschrank!

Sanji’s Blick wechselte von Ärgernis zur Verwunderung.

Und er schien etwas zu kochen…

Hatte Sanji jetzt wirklich Halluzinationen? Er blinzelte zweimal, aber das Bild veränderte sich nicht: Ruffy stand in der Küche und rührte mehr schlecht als recht ein paar Zutaten zusammen.

Was machte er denn da bloß?

„Ruffy?“, fragte Sanji schließlich. „Was… was machst du denn in aller Herrgottsfrühe hier? Und wieso… Kochst du etwa?!“

Ruffy, über und über mit Schokoladenflecken verdreckt, hielt inne und überlegte kurz.

„Na ja… Ja“, sagte er schließlich.

„Und wieso?“

„Wieso was?“

Sanji rollte mit den Augen. „Jetzt stell dich nicht dumm! Wieso verdreckst du am frühen Morgen meine Küche?!“

„Hey! Ich verdrecke sie nicht, ich koche!“, protestierte Ruffy erbost.

„So, wie es hier drin aussieht, versuchst du wohl eher, mir einen Schlaganfall zu verpassen“, knurrte Sanji zurück und sah sich in seiner Küche um, die er vor dem Schlafengehen in einem Top Zustand zurückgelassen hatte. Das dürfte er in ein paar Stunden alles putzen! Ruffy könnte das ja doch nicht zu seiner Zufriedenheit erledigen.

„Warum kochst du überhaupt?“

Nachdenklich biss sich Ruffy auf die Unterlippe. „Ähm… na ja… Einfach nur so…“

„Einfach nur so?“, wiederholte Sanji ungläubig. „Haben deine Fressattacken jetzt seltsame Ausmaße angenommen? Aber hör mal, wenn du solchen Hunger hast, dass du jetzt schon selbst kochen willst, warum weckst du mich nicht einfach? Dann hätte ich dir was gemacht.“

Ruffy wurde hellhörig. Seine Augen begannen zu leuchten. „Wirklich? Du würdest um diese Uhrzeit was für mich kochen?!!!“

„Das passt mir zwar nicht, aber das ist mir ehrlich gesagt lieber als das hier.“ Die Nase rümpfend sah sich Sanji in der Küche um. Dann griff er nach dem Topf, in dem Ruffy gerade etwas zu schmelzen schien. „Gib her, ich mach das für dich.“

Ruffy riss den Topf aber schnell an sich. „Nein! Das muss ich unbedingt selbst machen!“

„Warum denn?“

Ruffy seufzte. „Ich kann es dir nicht sagen… Eigentlich sollte das keiner von euch mitkriegen.“

„Beim dem Chaos, das du hier veranstaltet hast, hätten wir das so oder so mitgekriegt.“

„Ich hätte es ja noch sauber gemacht!“

„Oh, wirklich~?“

Ruffy schüttelte den Kopf. „Okay, Sanji. Würdest du bitte wieder gehen? Ich verspreche auch hoch und heilig, dass ich die Küche wieder in Ordnung bringe, ja?“

Sanji seufzte, ließ sich aber breitschlagen. „Gut, in Ordnung. Und pass auf, das brennt gleich an“, meinte er noch und wies mit der Hand auf den Topf, den Ruffy zurück auf den Herd gestellt hatte.

Als Sanji raus ging, hörte er Ruffy noch fluchen und schimpfen. Warum das denn bloß so schwer sein musste.

Sanji schüttelte den Kopf.

Was machte sein Kapitän da bloß?
 

Einige Stunden später tapste Sanji wieder in die Küche.

Er hatte sich darauf eingestellt, die Küche putzen zu müssen, nachdem, was er vor wenigen Stunden da drin gesehen hatte.

Als er aber die Küche betrat, kam er aus dem Staunen nicht mehr raus: alles war blitzeblank und sauber!

Also hatte Ruffy tatsächlich Wort gehalten und die Küche wie versprochen geputzt.

Anerkennend nickte Sanji und begab sich in Richtung Herd, um das Frühstück zuzubereiten. Plötzlich hielt er inne.

In diesem Moment betrat Robin die Küche. Sie hatte in aller Frühe wieder mal in der Bibliothek gelesen und wollte sich nun wie jeden Morgen einen Kaffee bestellen, um vor dem Frühstück noch etwas zu lesen. Als sie Sanji regungslos dastehen sah, kam sie besorgt näher. „Sanji-kun? Ist alles in Ordnung? Was ist denn da?“

Doch kaum, dass sie neben Sanji stand, sah die schöne Schwarzhaarige auch schon, wo das Problem war.

Vor den beiden, auf dem kühlen Küchenboden, lag ihr junger Kapitän und schnarchte laut. Robin lächelte verzückt. Wie süß!

„Was macht er denn hier?“, fragte sie dann. „Kann er mal wieder das Frühstück nicht abwarten?“

„Nein“, murmelte Sanji zurück, ohne den Blick von Ruffy zu nehmen. Er war immer noch irritiert von den nächtlichen Ereignissen. „Er hat hier heute früh gekocht.“

Robin legte den Kopf schief und betrachtete Ruffy nachdenklich. „Gekocht? Unser Ruffy? Was denn?“

„Keine Ahnung. Es schien aber nicht für ihn zu sein…“

Jetzt war Robin völlig überrascht. „Er hat gekocht und noch nicht mal für sich selbst? Was ist denn hier los?“

„Ach Robin… ich hatte das bisschen Energie, das ich heute früh hatte, darauf konzentriert, mir diese Frage nicht zu stellen…“ Endlich löste er seinen Blick von Ruffy und wandte sich Robin zu. Er schien sie zum ersten Mal wirklich zu bemerken, denn prompt wurde sein Blick ganz verklärt und seine Stimme wurde wie üblich vor Verzückung ganz quietschig und hoch. „Oh Robinchen~ Soll ich dir einen Kaffee machen?“, sang er euphorisch.

Robin schenkte ihm ein Lächeln. „Das wäre nett, danke.“

Verliebt tänzelte der blonde Koch an Ruffy vorbei und machte sich daran, Kaffee zu kochen. Von dem Krach der Kaffeemühle wachte schließlich der junge Kapitän auf. Herzhaft gähnend streckte sich Ruffy genüsslich, wischte sich den Sabber aus dem Mundwinkel und sah sich dann den Bauch kratzend in der Küche um.

„Guten Morgen, Kapitän. Gut geschlafen?“, fragte Robin fröhlich. „Was hast du denn hier gemacht?“

Ruffy musterte sie einen Augenblick lang, dann sah er langsam in eine andere Richtung und murmelte: „Nix Besonderes…“

Robin schmunzelte. Er war ja so ein schlechter Lügner. „Am Besten solltest du mal aufstehen. Du erkältest dich sonst noch. Der Boden ist doch kalt.“

Ruffy nickte, rappelte sich hoch und setzte sich auf die Arbeitsplatte.

Robin entschied sich prompt, zu bleiben. Die ganze Sache hatte sie neugierig gemacht. Das Buch konnte sie auch noch später weiterlesen.

Nach und nach gesellten sich dann auch die anderen Crewmitglieder zu ihnen.

Als Sanji Nami erspähte, tänzelte er zu ihr rüber und flötete: „Namilein~ Heute ist Valentinstag, deswegen habe ich für dich eine ganz besondere Überraschung! Ein leckeres Schokoladensouffle´! Für dich natürlich auch, Robinchen!“

Robin, die sich neben ihre beste Freundin setzte, und Nami, die schöne, rothaarige Navigatorin der Crew, lächelten sich an.

„Hört sich lecker an“, erwiderte Nami.

Hocherfreut, dass den Damen seine Überraschung gefällt, wollte sich Sanji sogleich ans Werk machen – doch als er den Kühlschrank öffnete, um die spezielle Zutat zu holen, traf ihn der Schlag. Sie war weg! Da konnte nur einer dahinter stecken!

„Ruffy! Wo ist die Schokolade, die ich extra für heute gekauft hatte?!“

Ruffy, der noch immer auf der Arbeitsplatte saß, schien irgendetwas in den Händen zu halten und es nachdenklich zu fixieren. Ohne seinen Blick davon abzuwenden, fragte er: „Welche Schokolade denn?“

„Tu doch nicht so! Jetzt sag endlich, was du hier heute früh gemacht hast!“, fauchte Sanji böse.

„Später vielleicht“, sagte Ruffy geistesabwesend und sprang entschieden von der Platte runter. „Ich muss jetzt was erledigen. Frühstück brauche ich keins, hab keinen Hunger.“

Mit diesen Worten marschierte Ruffy schnurstracks aus der Küche.

Seine Freunde hingegen erstarrten zu Salzsäulen und sahen ihm mit offenen Mündern nach. Was war denn hier los? Ruffy und kein Hunger? Ging jetzt die Welt unter?

Ruffy kümmerte sich nicht weiter darum, was seine Freunde jetzt wohl von ihm dachten. Er hatte Wichtigeres zu tun. Der zweite Schritt musste nun folgen. Und der würde weitaus schwieriger werden, als der erste. Obwohl er sich das nach der Tortour von heute früh kaum vorstellen konnte.

Aber das war nicht wirklich ein Problem. Letztendlich musste er einfach nur genügend Mut aufbringen, dann würde es schon klappen!

Rasch suchte Ruffy das Deck ab und fand schließlich im Aquarium, wonach er suchte. Dort, auf dem gemütlichen Sofa, das im Halbkreis vor dem Aquarium stand, saß Trafalgar Law, der Kapitän der Heart-Piratenbande.

Vor Kurzem erst hatte Law Ruffy eine Allianz ihrer beiden Crews angeboten und Ruffy hatte freudig zugestimmt, glaubte er doch, dass dies ein Freundschaftsangebot war.

Es gab aber noch einen Grund und den hatte Ruffy Niemandem verraten. Und er würde es auch Niemandem verraten. Deswegen dürfte auch niemand etwas davon wissen, was er heute früh in der Küche gemacht hatte.

Aufgeregt betrat Ruffy das Aquarium, nahm all seinen Mut zusammen und sprach Law an. „Guten Morgen, Torao!“

„Morgen, Strohhut-ya“, brummte Law zurück. Er saß nur da und beobachtete die Fische im Becken hinter sich, die die Strohhutbande gefangen hatte und die nun munter umher schwammen. Ruffy würdigte er keines Blickes.

Zu gern würde Ruffy wissen, was der Ältere wohl dachte.

Aber das spielte jetzt keine Rolle. Jetzt war nur eines für ihn wichtig.

Ruffy fasste sich ein Herz und trat direkt vor seinen Verbündeten. Dann hielt er ihm stumm etwas hin.

Nun schenkte Law ihm doch seine Aufmerksamkeit. In Ruffy’s dargebotener Hand lag eine Kugel. Sie war mit buntem Papier umwickelt.

Fragend hob Law seinen Kopf und sah Ruffy ins Gesicht. „Was soll ich damit?“

Ruffy grinste breit. „Ist für dich. Eine Schokoladenpraline.“

Überrascht riss Law seine Augen auf. Heute war doch Valentinstag. Sollte das etwa heißen…?

Da Law nicht reagierte, fing Ruffy an, die Praline auszupacken. „Eigentlich wollte ich ja mehrere Pralinen machen, aber leider ist nur diese Eine etwas geworden“, erzählte er dabei fröhlich. Nachdem er das Papier entfernt hatte, beugte sich Ruffy zu Law vor und hielt ihm die Praline vor den Mund. „So. Und jetzt sag mal AH!“

Langsam öffnete Law den Mund. Dann ließ er zu, dass Ruffy ihm die Praline in den Mund schob. Unter den erwartungsvollen Augen des Jüngeren begann er schließlich langsam, auf der Praline herumzukauen.

„Und? Wie schmeckt sie denn?“, fragte Ruffy neugierig.

„… Gar nicht übel“, murmelte Law kauend. Tatsächlich schmeckte sie wirklich lecker.

Er wusste wirklich nicht, was ihn mehr überraschte: dass Ruffy für ihn Schokolade zum Valentinstag gemacht hatte oder dass sie schmeckte.

Ruffy war jedenfalls sehr erfreut. Er wandte rasch den Blick ab und sagte leise: „Das ist schön. Wenigstens die Eine schmeckt… Nun gut, das war alles, was ich wollte. Wir sehen uns dann“, fügte Ruffy eilig hinzu, dann verließ er auch schon das Aquarium.

Law schluckte die Reste der Praline hinunter und sah dem Kapitän der Strohhutpiraten nach. Es stimmte, was man sich über ihn erzählte: der Gummimensch war immer für eine Überraschung gut.
 

~ Owari ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Shikiluna
2018-12-08T15:23:38+00:00 08.12.2018 16:23
So eine süße Story.
Es ist ein Wunder,dass Sanji seinen Kapitän ans Herd lässt,da wir alle wissen,dass nichts bei Ruffy sicher ist.XD
Wie heißt es so schön,die Liebe sorgt für die Sättigung. Stattdessen versüßt er Law seinen Tag.Wie süß ist das denn.😍
Von:  Rajani
2014-03-28T18:24:31+00:00 28.03.2014 19:24
oh wie süß :) wie Ruffy ernsthaft in der Küche steht und Schoki macht :D und dann auch noch aus Sanjis Schoki die er eigentlich für die Mädels machen wollte XD
und dann schenkt er ihm das gaaaaaanz unschuldig :D
gefällt mir ;)
Von:  fahnm
2014-02-27T23:50:30+00:00 28.02.2014 00:50
Hammer Stark^^


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