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Die Entdeckung der Unendlichkeit

Dum spiro spero
von

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Creatio e nihilo


 

. D u m . S p i r o . S p e r o .

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. H e r m i o n e . & . S e v e r u s .

Creatio e nihilo. - Schöpfung aus dem Nichts.

 
 

Sollte er es wirklich wagen? Würde das des Rätsels Antwort sein? Severus Snape stand vor ihrem Bett und begutachte seine Sachlage und ignorierte nebenbei das zwölfte Schlagen des Glockenturms. Es war mittlerweile Mitternacht und er wartete, doch wusste er nicht worauf. Er berührte das Mahl an seinem Unterarm und setzte sich sachte an die Seite von Hermione Granger. Ein Tarnzauber um sich gelegt und schon versetzte er sich in ihren Geist hinein. »Legilimens!«
 

Es war anders als erwartet, finsterer als anfangs vermutet. Der Halbblutprinz erwartete für ihren Typus eine Gedankenwelt voll mit Wissen, verdeutlicht mit Büchern und Artefakten - Wissen aus aller Welt, Bilder und Geschichten ihrer Familie und Freunden, doch das schien anders. »Ms Granger?« Es bereitete ihm eine Gänsehaut und das gelang heutzutage kaum jemanden bei ihm dies auszulösen, mit Ausnahme seinem totgeglaubter Peiniger. Severus schritt einen dunklen Pfad entlang und erblickte schwarzen Nebel. Im Grunde schlich er Blind umher und das war eindeutig kein gutes Zeichen. Sein Herz raste im ungeahnten Tempo, wodurch seine Sinne reflexartig geschärft waren. Wo war sie? »Ms Granger?« Sie hätte längst hier bei ihm sein müssen und ihn regelrecht davon abhalten, in ihrer Welt herumzuschleichen. Er lief weiter in die Dunkelheit hinein und blieb dann einfach abrupt stehen. »Es hat keinen Sinn«, fluchte er. Severus lief in der zelebrierenden Dunkelheit umher und einen Zauber wollte er hier nicht anwenden. Wer wusste, ob Hermione Granger nicht einen Schaden davon tragen würde. Plötzlich hörte er Ketten rasseln und eine dunkle Stimme, ein männliches Geflüster. Es machte ihn neugierig, zugleich aber nervös. Dann erkannte er hinter den Schatten des Nebels eine zarte Gestalt an einer Mauer angekettet, einfach im nichts. Hier war sonst niemand. »Ms Granger?« Sie blickte ihn nur mit leerem Augen an. Was war bisher geschehen? Er schritt schnellst an sie heran und öffnete mit einem kurzem lösen des Hakens die Ketten, woraufhin sie drohte Richtung Boden zu fallen. Severus fing sie mit Leichtigkeit auf und sah, das man ihr übel zuspielt haben musste. Sein Sinne sagten ihm, das der dunkle Lord eine bedeutende Rolle dazu beitrug und das alles nur noch schlimmer werden würde. Es war also wahr. »Verdammt«, murmelte er und konnte nicht glauben, das der Zauber ausgesprochen worden war. Inwuietum cor nostrum, donec requiescat in te - Conditio sine qua non. Er lebte also in ihr, als Parasit und würde in ihr wachsen und gedeihen. Wie konnte das Geschehen, trotzt der Zerstörung aller Horkruxe? Wo würde der dunkle Lord wohl gerade in diesem Moment sein? Sein Herz pulsierte unkontrolliert und er gestand sich ein, das er angst verspürte. Severus Snape blickte nun zu Ms Know-It-All und erwartete, das sie aufwachte. Doch er spürte, das dies andauern würde, also nahm er sie ausnahmsweise in seine Arme hoch und schritt wieder seinen langen Weg zurück, zum Anfang und würde wieder in die Gegenwart zurückkehren wollen. Ein kurzes unangenehmes Gefühl hindurch seiner schwachen Gemütsskala und er war wieder vor ihrem Bett, zurück - wartend, das Hermione Granger aufwachen würde.
 

Nach einigen Minuten blinzelte die Gryffindor und erwachte langsam aus ihrem Schlaf. Severus macht sich bereit sie zu verhören, bedauerlicherweise kam es anders, bemerkte er. Kaum hatte sie ihre Augen geöffnet, richtete sie sich auf und wollte vom Bett aufstehen, was sie schließlich auch tat. Der Halbblutprinz beobachtet das Geschehen kurz, doch dann besann er sich seiner Pflicht und das in üblicher Manier seine Arbeit. »Ms Granger, bleiben sie liegen, bis sie die Erlaubnis von Madame Pomfrey erhalten.« Er wollte sie am Arm packen und zurück ins Bett drücken, bis plötzlich erneut etwas anderes geschah. Es ging viel zu schnell: ihre Augen glühten in einem hellen grün und hatten mit einem kurzen Schwung und niederringen seinerseits ans Bett gedrückt, Hermione Granger über ihn gebeugt. Sie drückte ihm mit beidem Händen seine Kehle zu. »Severus, tz, tz, tz«, drohte sie in ungewöhnlicher Stimme und er wusste, das es der dunkle Lord war – nur sein konnte, welcher in ihrem Körper steckte. »Ich dachte ehrlich du würdest im Jenseits wandern und siehe da, du lebst. Das kommt mir sehr gelegen. Du wirst nun mein Diener sein und dieses mal wirst du mir nicht untreu werden«, zischte der dunkle Lord mit ihrer Stimme. Es tat weh, das spürte Severus mit jeder Sekunde indem er erschwert Luft bekam. Mit einem schlag war alles vorbei und das grüne leuchten in den Augen seiner Schutzbefohlenen entschwand. »Professor?« Sie ließ abrupt ihre zarten Hände von ihm ab und sah mit tränenden Augen auf ihn herab. »Es t-tut m-mir leid!« Er war wütend, reagierte aber nicht sofort, wusste nicht, ob die Wut ihm oder ihr galt. Hermine Granger entriss sich seiner Gegenwart und rannte ohne Worte davon. Er blieb perplex zurück und sah ihr hinterher. Severus strich sich sein Haar reflexartig hinter sein Ohr und versuchte sich selbst zu beruhigen. »Das konnte alles nicht wahr sein, das durfte so nicht sein«, schrie sein Herz. Schließlich knurrte er, beschimpfte seine angst und rannte ihr dann einfach nach, nicht wissend, was er als nächstes tun sollte, bis Severus dann doch stehen blieb. Zuerst musste er etwas anderes tun, kam ihm der Geistesblitz und verschwand in Richtung seiner dunklen Kerker. Es war bereits nach drei Uhr morgens und seine Panik stieg ins Unermessliche. Die Zeit im Unterbewusstsein der Gryffindor, verbunden mit schwarzer Magie, verging wohl in einem anderen Zeitfenster, erkannte er außer Atem und rannte weiter in seine Kerker.

 

 
 

═══.♥.══════════════════
 

 

Sie schrie. Immer wieder mit dem Gefühl, das der Boden sich unter ihren Füßen auftun würde und keiner würde sie Retten können.
 

Hermione schrie aus Leibeskräften in die Dunkelheit hinaus und ihr eigenes Echo ging im Nebel unter. Ihre Stimme krächzte. Sie war alleine, doch spürte sie, wusste sie, das Tom Marvolo Riddle in ihr parasitierte und Einfluss auf sie hatte. Sie fühlte sich schmutzig, verdreckt. Nie war ihr ein schlimmeres Gefühl begegnet. Es kostete Hermione sehr große Energie den Teufel in ihr zu unterdrücken, leider wusste die Gryffindor, das dies nicht lange bestand hatte. Sie weinte bitterlich und zitterte am ganzen Leibe. »Wieso?« Wieso geschah das mit ihr? Mit seiner Anwesenheit in ihrem Körper erkannte sie auch, wieso das Geschehen war, wie das alles Geschehen konnte. Sie hatte das Gefühl erbrechen zu müssen und bekam nur schwer Luft, sie sank immer weiter auf den Boden und ignorierte das knarzten der Hängebrücke, nicht unweit von Hagrids Hütte. Wie lange war sie nun schon hier? Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Sie ignorierte ihre Umwelt, die Herbstkälte, den plätscherten Regen und konzentrierte sich schlussendlich, ihr Bewusstsein nicht an Voldemort zu verlieren, der bereits dabei war, ihre Gegenwehr ins Jenseits zu befördern. Es gelang ihr nur erschwert, bis ihr plötzlich ein komisches Lederband um ihr Handgelenk gebunden wurde. Mit tränenverschwommenen Augen blickte sie hoch, erkannte verwirrt Severus Snape und plötzlich war das widerliche Gefühl verdreckt zu sein, verschwunden. »Besser?«, fragte der Halbblutprinz ruhig und hielt ihrem Arm noch immer fest. Hermione nickte nur und blickte ihn schließlich fragend an, dann ihr eigenes Handgelenk. Ihre Tränen versiegten und langsam erkannte sie ihre Umgebung besser, ihre Motorik reagierte langsam wieder.
 

»Ein Relikt von Rowena Ravenclaw, das dunkles verschließt, zumindest für eine Weile ... . Bis wir eine Lösung gefunden haben. Kannst du deinen Geist endgültig vor ihm verschließen?« Hermione überlegte einen kurzen Moment und horchte in sich hinein und spürte, das sie es tatsächlich konnte, auch nur, weil das Armband ihr half. Wie auch immer. Sie nickte schließlich, war aber gleichzeitig verwundert, das er sie duzte. Sicherlich nur ein Versehen, dachte sie unpassender Weise. »Es funktioniert, ich weiß nur nicht wie lange«, flüsterte die Gryffindor und spürte die kalte Hand von Severus Snape noch immer. Er kniete noch immer vor ihr, bis er sie langsam mit sich nach oben zog und erklärte, das es besser wäre, wenn sie ihr Gespräch im warmen, in seinen Kerken klären sollten. Sie folgte ihm auf leisen Schritten und spürte nur eine pochende leere in sich. Sie erkannte nun, anhand Toms Erinnerungen, wie es soweit kommen konnte und sie verfluchte gänzlich, sich selbst die Mission aufgetragen zu haben, aber andererseits beschlich ihr das schlechte Gewissen, das es doch so richtig war. »Der siebte Horkrux war an alldem Schuld und ich besitze es auch noch«, dachte die junge Frau leise und lief wieder schneller voran.
 

Doch wieso sie? Hermione kannte die Antwort und schluckte ihr Übelkeit herunter. Es waren Minuten vergangen, seit sie schon in den Sessel von ihrem Professors saß, doch sie spürte es einfach nicht. Ihre Realität wirkte noch völlig verzerrt, verschleiert und so unwirklich. Der Halbblutprinz saß ihr mittlerweile gegenüber und wartete. Sie blickte ihn irritiert an und wusste nicht, wo sie anfangen sollte. Dann, ohne das er danach fragte, begann Hermione langsam von ihrer Mission zu erzählen, was sie alles erfahren hatte, bis hin von den Geistern, der Portraits, den Büchern und auch von dem Gespräch mit Dumbledore - es sprudelte nur so aus ihr heraus. Das Gespräch endete schließlich bis zu ihrem kurzzeitigen Tod. Dann schwieg die Gryffindor und verlor sich in ihren Gedanken. Er schwieg weiterhin merkwürdigerweise, woraufhin sie sehr dankbar war und nervös mit ihren Fingern spielte. Sie war schrecklich müde und ihr Rachen kratze. Von ihrem Tot wusste sie aber eigentlich, wenn sie ehrlich war, überhaupt nichts mehr. Wie ein traumloser Schlaf, was sie einerseits erleichterte, doch wollte sie gerne mehr wissen.
 

»Wissen Sie, wie es dazu kam, das der dunkle Lord nun in Ihnen lebt?« Hermione Granger spürte, das ihm die Frage schwer fiel, wissend, das er auch einen Schock zu verarbeiten hatte. Es tat ihr wirklich leid. »Ich kann seine Gedanken lesen und sehen, obwohl ich von ihm abgeschirmt bin.. Wie kann das sein?«, lenkte sie ein. »Noch sind Sie Heer über Ihren Körper und besitzen diese Fähigkeit. Die Frage bleibt bestehen, wie lange das gut geht.«

»Sicherlich bis zur Mondfinsternis.«

»Gut möglich. Das liegt näher, als uns gut tut.« Sie seufzte. Hatte er recht? »Professor … Ich erkenne den Zusammenhang meiner.. unserem Problem. Es muss mit dem Zauber von Bellatrix Lestrange angefangen haben, dann durch eine Reaktivierung des Horkruxes, dem Buch von Godric Gryffindor. Ich denke mein Tot war der letzte Schritt gewesen in meinem Bewusstsein einzudringen.« Doch was war in der Truhe von Sir Nicholas und Tyr Neuta, welche im schwarzen See vergraben lag? Und wieso in Merlins Namen hatte Tom Marvolo Riddle wieder ein Tagebuch als Horkrux gewählt? »Dachte es wäre der Ring Gryffindors«, flüsterte sie für sich.
 

Severus Snape verschränkte mürrisch seine Arme. Er schien tief in seinen Gedanken versunken zu sein, sodass Hermione die Gelegenheit nutze und ihn ausgiebig von oben herab musterte. In üblicher Manier seiner Präsenz hatte er einen klaren Blick, hielt nach allem Ausschau und verschleierte seine Emotionen. Sein Haar fiel lässig nach vorne herab, lagen auf seine Schultern und der schwarze Umhang verschlang ihn fast gänzlich, doch blieb seine schlanke Statur nicht verborgen. Seine Haltung verdeutlichte für jedermann eine klare Distanz zu seiner Person, ihm dauerhaft meiden zu müssen, doch erkannte Hermione auch eine schmerzliche Einsamkeit. Einsamkeit die Jahrzehnte andauerte, ihn niemals loslassen würde. Severus Snape blickte sie dieses Mal direkt an. »Ich entmündige Sie komplett als Schülerin hier in Hogwarts. Es ist sicherer den Ort des Geschehens zu verlassen.«

»NEIN!«, war ihre klare Aussage, die ihrem Professor in keinster Weise zu gefallen schien. »Hogwarts ist die Lösung, deswegen bin ich von einem Portrait zum nächstens gewandert. Mich wegzuschicken ist keine Lösung.« Seine Miene verfinsterte sich. »Dennoch, und das lässt sich nicht bestreiten, lebt in Ihnen nun ein Todesser in menschlicher Gestalt, die in Ihrer. Wenn wir mal Sachlich darüber nachdenken, könnte er in Ihrer Position mehr bewirken, als er es in Potters Unterbewusstsein ursprünglich tat. Er könnte Ihre Welt auf den Kopf stellen, Ms Granger«, sprach er monoton, »angefangen damit, Lehrer und Schüler aufeinander zu hetzten, Ihre Anstellung im Ministerium doch anzunehmen und daraufhin nutzen, und mehr Chaos anrichten, als die Zauberwelt noch ertragen würde!« Hermione Jean Granger zitterte leicht und blickte ihn schockiert an, weniger weil es so geschehen könnte, sondern, weil sie nicht an dieses Ausmaß gedacht hatte. War sie so egoistisch gewesen? »Doch trotzdessen werde ich nicht von hier verschwinden.«

»Ich unterbinde den Kontakt, ob es Ihnen nun passt oder nicht.« Sie war verzweifelt. »Aber ich will meinen Abschluss machen und auch noch leben dürfen.« Sein Blick veränderte sich in blanke Wut. »Denken Sie das sollte jetzt noch Bedeutung haben? Seien Sie lieber froh, das ich Sie nicht nach Askaban exekutieren lasse. Halten Sie die Vorstellung im Hinterkopf, das dies noch schlimmer sein könnte wie der kalte Krieg es war, und das Sie sterben werden-«

»Jetzt hören Sie mir mal zu: denken Sie ich bin senil, leide unter Gedächtnisschwäche? Ich werde in den kommenden Wochen vermutlich Sterben, daran komme ich nicht vorbei!«

»Reden Sie keinen Unsinn, Ms Know-It-All«, knurrte er. Noch bevor er sich weiter in Rage reden würde, bebte Hermiones ganzer Körper. »Professor, denken Sie ich würde das hier überleben können? Niemals. Jeder weitere Schritt den ich von einem zum anderem Portrait ging, war ein schritt in eine Richtung, die meinen Tot bedeutete. Das am See war nur eine Warnung. Nur mein Tot beendet die Existenz von Voldemort, nur mein schlagendes Herz erhält ihn am Leben. So sagen Sie mir, wie ich das Überleben kann?«
 

Sie hoffte, nein, sie betete, das er ihr eine Lösung geben könnte, eine Antwort die sie zufrieden stellen würde. Hermione griff sich mit ihren zitternden Händen an ihren Kopf und schloss für wenige Sekunden ihre Augen, bevor sie dann flüsternd weiter sprach. »Von Anfang an wusste ich, das ich sterben würde. Ich wollte es verdrängen, gar ignorieren, doch erst jetzt wird mir klar, das es sich nicht vermeiden ließe. Keiner wusste von dem fehlenden Horkrux, nicht einmal Professor Dumbledore. Gerade er und Sie hätten es Wissen müssen. Es war vielleicht dumm es geheimzuhalten«, daraufhin zischte Severus drohend, doch Hermione redete geschwächt weiter. »Aber ich sehe doch das Leid, die Schmerzen die noch immer Präsent sind in jedem von uns … . Zumal nur ich der Auslöser war, das er nun lebt, zumindest durch diesen einen Zauber.«
 

Severus Snape sprang von seinem Sessel auf und ging in seinem Büro auf Wanderschaft. Hermione sah seine nachdenklichen Schritte und erwartete nun den nächsten Angriff auf sie. »Weiß Potter davon?« Hermione senkte ihren Kopf nach unten. »Nein.«

»Dabei wird es auch bleiben!« Sie blickte zu ihm auf und erwartete, das er weiter ausführen würde. »Wir werden einen Zauber an Sie anwenden, der sich mit Ihren magischen Chakra verbindet und aufleuchtet, sollte der dunkle Lord stärker die Oberhand über Ihren Körper und Geist gewinnen.« Damit steuerte er auf sie zu und griff unerwartete nach ihrem Arm und zwang sie, sich aufzustellen und sich ihm Gegenüber präsentieren. Der Halbblutprinz nahm ihre beiden Hände sanft in seine, streckte sie nach vorne hinaus und ließ sie dann einfach los. Das Kribbeln auf ihrer Haut verschwand plötzlich, eine leichte Enttäuschung machte sie in ihr auf, welches sie zu verdrängen drohte. Hermione beobachtete, wie er seinen Zauberstab auspackte und mit dessen Spitzte auf ihre beiden Hände tippte und plötzlich vereinzelnde Stränge, feine blaue Laufbahnen in ihrer Hand sich zeigten und sich an ihrem Körper verteilten. Sie spürte, wo die einzelnen Linien verliefen und vermerkte, wie eine starke Aura sich in ihr legte, sie umhüllte und stärkte. »Ein Zauber, der Sie von innen heraus schützt. Das Armband wird als erstes Leuchten, sollte der dunkle Lord stärker an Sie heran treten. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie lange es ihn zurückhalten wird. Schwierig zusagen, dennoch sind als nächstes Hindernis die Chakren, die er umgehen muss, das Sie ihm unterlegen werden. Sollte sich das Armband bemerkbar machen, werden Sie umgehend zu mir kommen, selbiges gilt mit ihrem Chakra. Verstanden?«
 

Sie freute sich ein wenig, wenn auch verunsichert. Das ging ihr doch ein wenig zu schnell, ehe sie verstehen würde, was gerade geschehen war. »Ich darf also bleiben?«

»Unter besonderen Bedingungen«, knurrte er. Sie hörte, das er mit sich rang. »Sie werden nicht mehr im Mädchenschlafsaal hausen. Sie werden bei mir in den Kerkern Einzug finden. Ich richte Ihnen etwas her.« Hermione öffnete den Mund und war sprachlos, wollte etwas erwidern, doch blieb sie einfach stumm, zu sehr war sie überrascht. »Des weiteren werden Sie in jeder pause, die nach dem Unterricht erfolgt, mich aufsuchen, damit ich mir ihre Vitalwerte anschaue und Einhalt gebiete, falls etwas geschehen sollte.« Was sollte geschehen? Doch unterbrach sie ihren Professor nicht. »Auf die frage hin, weshalb Sie bei mir in den Kerkern Wohnen, werde ich der Schulleiterin und den Professoren mitteilen, das es, aufgrund Ihrer Krankheit, am besten sei, das Sie in meiner Reichweite sind, da ich ein Gegenmittel brauen werde, das dessen ausmaß einschränken sollte - und Sie an meiner Seite arbeiten müssen, da Sie die nächstgelegene Person sind, die ansatzweise etwas über Zaubertränke versteht. Sie agieren als meine Assistentin. Schülern und Freunden wiederum wird klargestellt, das Sie dauerhaft Strafarbeit ableisten müssen und der Grund des Umzuges liegt dem nahe, das sie offiziell in der Nähe von Madam Pomfrey wohnhaft sind wegen dieser Krankheit. Die Wahrheit bleibt dennoch verborgen, da werden sie nicht drumherum kommen. Haben Sie das verstanden?« Sie nickte. War überrascht, wie schnell er doch einfach mal so nebenbei einen Plan zustande brachte, mit dem sie zufrieden war. Es hätte sie schlimmer treffen können, gestand sich die Gryffindor ein. »Wenn man mich fragen wird, welche Krankheit habe ich den?« Der Halbblutprinz murmelte kurz etwas in sich hinein, ehe er sich zu ihr umdrehte. Er lief noch immer in seinem Büro umher. »Sie haben aufgrund Ihrer unsäglichen Neugierde«, er klang genervt, »sich eigenhändig an einen Zauber in Zaubertränke gewagt, dem Sie weitgehend unterlegen waren, dabei haben Sie einige Nebenwirkungen entfacht, die Ihre Zauberkräfte beeinflussen.«
 

Hermione Jean Granger fühlte sich erleichtert, was sie eigens gleichzeitig erschrak, doch war sie einfach nur dankbar, wenngleich auch froh, endlich nicht mehr alleine mit diesem Thema zu sein. Sie sah ihm dankbar in seine dunklen Augen. »Darf ich den Zaubern?«

»Können Sie es überhaupt noch?«, entgegnete er ihr ernst. Sie war unsicher und zog ihren Zauberstab hervor. Ein einfaches Lumos sollte reichen, doch nichts geschah. »Lumos.« Dachte sie, gesprochen würde es besser funktionieren, so wurde sie enttäuscht. »Mein Zauberstab akzeptiert mich nicht mehr«, antwortete Hermione eher geschockt. »Ist es seinetwegen?« Ihr stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben, das spürte sie und hatte plötzlich ein flaumiges Gefühl in ihrem herzen. Welchen Wert hatte sie überhaupt noch, wenn sie nicht einmal mehr Zaubern konnte? Wie sollte sie hier in der Schule bestehen können? Tränen standen ihr in den Augen, die sie zu unterdrücken versuchte. Sie war verwirrt. Die letzten Stunden waren sehr unangenehm und nervenzerfetzend gewesen, am liebsten wäre sie einfach ins Bett gegangen und hätte alles vergessen. »Folgen Sie mir«, lenkte er ein und schritt aus seinem Büro raus. Stillschweigend folgte sie ihm einfach und legte ihren Zauberstab weg. Sie erkannte, das sie einen Weg im Kerker einschlugen, der in seine privaten Räumlichkeiten führen würde. Er wirkte alles andere als begeistert, dennoch sah er das Problem als größeres an und ignorierte die missliche Situation, das sie bald Mitbewohner waren. Ein kleiner Funken in ihr Freude sich sogar, etwas mehr von ihm kennenzulernen und brannte geradezu zu wissen, wie er lebte und was sie gleich erwarten würde. Dann standen sie beide in seinem Wohnzimmer und Hermione war überrascht, wie spartanisch es eingerichtet war, hell und nicht so düster, als erwartet. Dass er so lebte, überraschte sie bei weitem. Grün, grau und cremefarbene töne waren am meisten vertreten, eine große Couch am Kamin prunkte am meisten hervor, neben den großen Bücherregalen. Das meiste, was in den Räumen zur Schau kam, waren die unzähligen Bücher. Ihre Neugierde glühte auf und sprühte funken. Severus sah ihre Freunde und murrte, ja er zischte fast wütend. »Ich werde Ihnen einen Raum herrichten, der Ihnen jederzeit zu Verfügung steht, dennoch nur dieser Raum und das Wohnzimmer. Jeder weiter Raum ist Tabu. Verstanden, Ms Granger?« Zum Ende hin wurde er stimmlich ruhiger und zauberte neben einer schweren Flügeltür, eine einfache nebenan.
 

Was verbarg sich hinter der großen Flügeltür? Etwa sein Schlafgemach? Sie bemerkte, das sie sich intensiv seine Räumlichkeit einprägte und nicht mitbekam, wie er sich neben sie gesellte und in ihr neues Zimmer deutete. Sie lief hinein und sah, das es wie im Vertrauensschüler Trakt aussah, nur etwas kleiner, dennoch bewohnbar. Nur die rötlichen tönen hatte ihr Professor sicherlich mit Absicht weggelassen und es in den Farben von seinem Wohnzimmer angepasst hatte. »Dankeschön, Professor.« Er nickte kaum merklich. »Heute werden Sie noch den Unterricht meiden, werden Ihre Sachen packen und sich hier einrichten. Ich werde Nachforschungen anstellen, während Sie dann in diesem Zimmer verweilen oder im Wohnzimmer. Das Passwort lautet Amantes amentes.« Sie wollte etwas erwidern, doch erstickte Severus Snape es sofortig im keime. »Sie werden erstmals zur Ruhe kommen. Es gibt einige Lektüren in meinen Regalen im Wohnzimmer, an die Sie sich bedienen dürfen. Weitere Induktionen gebe ich Ihnen heute Abend. Sollten Sie etwas bedürfen, rufen Sie meine Hauselfe Winky. Jetzt legen Sie sich erstmals schlafen. Ich gebe Ihnen Bescheid.« Damit schien das Thema beendet und er wendete sich von ihr ab. Hermione wollte ihrem Professor nicht mehr belästigen und verstand, das sie wirklich müde war. Sollte sie wirklich schlafen können? In ihr war eine unausgesprochene Angst, die sie zwang, hellwach in ihrem neuen Bett zu liegen, die Decke zu bewundern, die sie auch einfach anstarrte – dieses Blickduell verlor sie. Die junge Frau war elendiglich müde, doch wollte, konnte sie nicht schlafen, da sie das Gefühl nicht abschütteln konnte, das Tom Marvolo Riddle sie beobachtete, wartete, das sie einschlafen würde und so über sie herrschen könnte. Würde sie es überleben können?

 

 

 



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