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Manchmal ist das Kleinste das Größte!

Alle Hindernisse sind Stufen, auf denen wir in die Höhe steigen.
von

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Sechs Jahre später

Kapitel 1: Sechs Jahre später
 

[Taichi Yagami]
 

Das angenehm warme Wasser prasselte herunter auf seine braun gebrannte Haut. Innerhalb kürzester Zeit war sein volles braunes Haar jeglicher Form gewichen. Es bedeckte nun seine Stirn, seine Ohren und seinen Hals. Das Wasser vermischte sich mit dem Schaum, der nach Moschus duftete. Es war angenehm, wohltuend. Die Gliedmaßen reckend und streckend entspannte er sich zusehends. Das Training war anstrengend gewesen, sehr anstrengend. Er war gelaufen, gerannt, so schnell er konnte. Den Ball dribbelnd, vorbei an seinen Mitspielern hatte er den Ball im Tor versenkt und dafür die Anerkennung seiner Teamkameraden und seines Trainers geerntet. Nun befand er sich im Duschraum des Sportvereins. Er war allein. Er begann, seine Haare einzuschäumen; massierte dabei langsam und sachte seine Kopfhaut. Dabei sog er die Wärme und den angenehmen Duft, die sich um ihn herum ausgebreitet hatten, ein. Schließlich wusch er den Schaum aus seinem Haar und auch von seinem muskulösen Körper. Dann schloss er noch ein letztes Mal seine Augen und genoss das warme Wasser auf seiner Haut. Nach einer Weile drehte er am Hahn und stellte das Wasser aus. Zugleich bereute er diese Entscheidung. Er hätte noch ewig unter dem sanften Strahl des warmen Wassers stehen können. Er seufzte leise und schnappte sich sein weiches hellblaues Handtuch, das neben der Tür an einem Haken auf ihn wartete.

Dann begab sich Taichi in den Umkleideraum. Dort saßen noch zwei seiner Teamkameraden; einer davon war Daisuke Motomiya. Der Junge mit den dunklen schimmernden Haaren war um einiges jünger als er selbst. Besagter war auch mit Taichis kleiner Schwester Hikari befreundet. Sie gingen in dieselbe Klasse und jener schwärmte schon seit er denken konnte von der eher zierlich wirkenden Hikari, die von allen schlicht Kari gerufen wurde. Seit nunmehr gut sechs Jahren gehörte auch Daisuke zu den Kindern, die die digitale Welt vor dem Ungleichgewicht bewahrten. Mittlerweile waren sie jedoch fast ausnahmslos zu jungen Erwachsenen herangereift. Daisuke zog gerade seine Hose an, ansonsten stand er oberkörperfrei im Raum. Als er Taichi sah, konnte er sich ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. „Na das wurde aber auch Zeit! Sag mal, was machst du denn immer so lange unter der Dusche?“ Der angesprochene ging nicht wesentlich auf Daisukes Kommentar ein; stattdessen murmelte er nur etwas Unverständliches vor sich hin, das in etwa klang wie: „Muss mich beeilen. Es gibt heute Abendessen bei meinen Eltern.“ Taichi stand nun mit seinem hellblauen Handtuch um die Hüften im Umkleideraum. Er begann, in seiner dunkelblauen Sporttasche zu wühlen. Er fischte ein paar dunkelrote frische Socken und eine dazu farblich passende blau-rot-karierte Boxershort heraus. Daisuke legte unterdessen den Kopf schief. „Das war ja wiedermal klar. Ich kenne außer dir echt keinen Typen, der sogar seine Unterwäsche aufeinander abstimmt!“ Taichi ignorierte ihn abermals, dennoch gab er ihm insgeheim recht. Er selbst hatte sich verändert. Er war nicht mehr der kleine braunhaarige Junge mit der blauen Fliegerbrille im Haar, der stürmisch und unbedacht über das Ziel hinaus schoss. Mit seinen fast einundzwanzig Jahren war er um einiges erwachsener und verantwortungsbewusster geworden. Seit nunmehr fünf Semestern besuchte er die Universität. Nebenbei trainierte er noch zweimal die Woche in einem Fußballclub. Im selbigen fungierte er auch als Trainer einer Jugendgruppe, der auch Daisuke Motomiya und Ken Ichijouji angehörten. Daisuke, der von allen nur Davis genannt wurde, ließ es sich dabei nicht nehmen, so oft er konnte, auch an dem Training der Älteren teilzunehmen.

Eilig zog Taichi zuletzt seinen dunkelblauen Trainingsanzug an; seine Haare waren immer noch leicht feucht und hingen ihm ins Gesicht. Er schulterte seine Sporttasche und verabschiedete sich flüchtig mit einem lässigen Wink von seinen Teamkameraden. Daisuke hingegen schmollte frustriert. „Warum hat er mir eigentlich nicht angeboten mitzukommen? Dann hätte ich den ganzen Abend mit Kari verbringen können!“ In Gedanken arrangierte er schon eine Szene, die ihn und die zierliche Hikari bei einem Candle-Light-Dinner zeigte.

Taichi war mittlerweile an die schwül warme Sommerluft getreten. Er löste das Schloss seines Fahrrads und schob letzteres zunächst neben sich her. Ein paar Meter weiter fand er sich dann schon auf seinem Sattel wieder und lenkte durch die Straßen. Es war nicht weit bis zu seinem Elternhaus. Die warme Sommerluft trocknete derweil sein Haar. Er bog rechts ab und sah schon in der Ferne das mehrstöckige Gebäude, in dem seine Eltern mit seiner kleinen Schwester Hikari wohnten. Kleine Schwester … Halt! Stopp! Er wurde doch nicht etwa sentimental? Auch Hikari war nicht mehr das kleine zurückhaltende Mädchen, das sie noch bei ihren ersten Abenteuern in der digitalen Welt gewesen war. Hikari war mittlerweile siebzehn Jahre alt und stand kurz vor dem Abschluss. Zeitnah würde also auch sie eine Ausbildung oder ein Studium beginnen. Taichi seufzte erneut und ehe er sich versah, war er auch schon an seinem angestrebten Zielort. Er sicherte sein Fahrrad und trat dann in den Hausflur des mehrstöckigen Gebäudes ein. Da er noch ein wenig schlapp vom Training war, nahm er den Fahrstuhl. Die Türen schlossen sich daraufhin und der Aufzug setzte sich langsam in Bewegung. Ein leises Klingeln signalisierte kurz darauf, dass er den siebten Stock erreicht hatte. Die Türen glitten auseinander und Taichi betrat den weitläufigen Flur. Seine dunkelblaue, voll bepackte Sporttasche wurde langsam schwer und so war er froh, als er die Eingangstür zur Wohnung seiner Eltern erreicht hatte.

Taichi klopfte kurz und energisch an die massive Wohnungstür und just einige Sekunden später öffnete seine Mutter ihm auch schon. „Da bist du ja endlich. Komm rein. Das Essen ist in ein paar Minuten fertig.“ Taichi betrat nach ihrer Aufforderung die Wohnung und zog seine Schuhe aus. Neben der Haustür lagen immer noch seine Hausschuhe; sie waren dunkelgrün und aus Filz – im Großen und Ganzen recht schlicht gehalten. Er schlüpfte geschickt in diese hinein und folgte seiner Mutter in die offene und helle Wohnküche. Seine kleine Schwester Hikari saß derweil mit einer Tasse in der Hand auf der grauen Sofagarnitur und schaut irgendeine Serie, die Taichi nicht kannte. Hikaris Aufmerksamkeit richtete sich jedoch zeitnah auf ihren älteren Bruder. Sie lächelte und umarmte ihn dann herzlich. Fast schon zu herzlich – könnte man meinen. Taichi runzelte kurz die Stirn und setzte dabei sein für ihn typisches Grinsen auf. Er wusste, dass seine Schwester die vergangenen zwei Tage in der digitalen Welt verbracht hatte. Nicht umsonst hatten Taichi und Hikari ihre Eltern in dem Glauben gelassen, dass das junge Mädchen an diesem Wochenende bei ihrem Bruder übernachtet hätte. Ihre Eltern wussten selbstverständlich schon seit Jahren davon, dass sich ihre beiden Kinder und deren Freunde von Zeit zu Zeit in der digitalen Welt aufhielten. Durch die damaligen Ereignisse mussten sie sie zwangsläufig einweihen; insbesondere die Medien hatten ihren Teil dazu beigetragen. Dass die digitale Welt jedoch dieser Zeit wieder das Gleichgewicht zu verlieren drohte, hatten die Freunde bisher noch für sich behalten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  dragonfighter
2014-03-10T12:30:27+00:00 10.03.2014 13:30
Es ist ein schöner Anfang. Das Tai sich so sehr verändert hat find ich gut jetzt geht er wenigstens nicht mehr mit dem Kopf durch die Wand XD
Ich freue mich schon deine Geschichte weiter zu lesen also schreib schnell weiter XP
Liebe Grüße von :
Dragonfighter
Antwort von:  briniblocksberg
10.03.2014 19:27
Lieben Dank für deinen Kommentar. Ich bin schon fleißig dabei :)
Von:  Taiora87
2014-03-07T21:18:52+00:00 07.03.2014 22:18
Sehr schöner Beginn deiner Geschichte , bin gespannt in welche Richtung sie verläuft .
Antwort von:  briniblocksberg
08.03.2014 11:22
Herzlichen Dank für Deinen Kommentar! Ich bin selbst ganz gespannt, was sich im Laufe des Schreibprozesses noch entwickeln wird :)


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