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Haunted by madness

von

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Prolog

Er erwachte wieder einmal mit brummendem Schädel in einem fremden Zimmer, in einem fremden Bett. Die kahle Zimmerdecke, hatte offensichtlich schon einmal bessere Zeiten erlebt, hier und dort blätterte der Putz ab und gab das graue Innenleben frei. Es schien noch sehr früh zu sein, durch das geöffnete Fenster drangen nur das Zwielicht des anbrechenden Tages und die dumpfen Geräusche der noch schlafenden Stadt. Leise schlug er die Bettdecke beiseite und schwang die Beine aus dem niedrigen Futon. Als er stand, warf er einen Blick über die Schulter. Seine gestrige Errungenschaft, hatte sich im Schlaf von ihrer Decke frei gestrampelt und lag nun bäuchlings mit entblößtem Hinterteil da. Er widerstand dem Drang, ihr das Haar aus dem Gesicht zu streichen, das sich wie ein dunkler Vorhang darüber gelegt hatte. Auch schlafend mit verdecktem Gesicht, konnte man erkennen dass sie ausgesprochen hübsch war, aber das waren sie immer. Nichts weiter als ein netter Zeitvertreib, schön anzusehen und schön ihre körperliche Nähe zu spüren, aber meistens hatte der junge Mann sich schon nach wenigen Stunden, höchstens einem Tag satt gesehen.
 

Ohne nennenswerte Geräusche zu verursachen, sammelte er seine Kleidung ein, die durch die leidenschaftliche Begegnung vor wenigen Stunden, im gesamten Zimmer verstreut lag, zog sich an und schloss leise die Wohnungstür hinter sich. Ihr Name war ihm entfallen und er war sich nicht einmal mehr sicher, ob er sie danach gefragt hatte. Vermutlich nicht, aber es war ihm ohnehin egal.
 

Während er in seinem BMW eine weithin verlassene Landstraße entlang fuhr, wurde das graue Zwielicht von den zarten Lilatönen eines sonnigen Morgens eingeholt. Wahrscheinlich würde es einer der letzten schönen Tage des Jahres werden. Alles um ihn herum wurde in das klebrig-süße rosa-rote Licht getaucht. Frisch verliebte Pärchen hätten wohl ihre helle Freude an diesem Anblick gehabt, vorausgesetzt, sie hätten es um diese frühe Uhrzeit aus den Laken geschafft. Doch so hatte er diesen Anblick für sich alleine, ohne ihn wertschätzen zu wollen. Aus dem Radio in der Mittelkonsole tönte ohrenbetäubender Metal, der Frontsänger von Hammerfall sang von Erlösung. Mit dem letzten Ton, schnippte er seine Zigarette aus dem geöffneten Fenster.
 

Seine ganze Familie wohnte noch in seiner Heimatstadt, wobei Stadt hier ein falsches Bild vermittelt, eher eine Siedlung, rund um das große Herrschaftsanwesen. Das einzige weitere, signifikante Gebäude war die Ortskirche. Der junge Mann war schon lange weg gezogen, weit Weg von dem behüteten Leben auf dem Land, vor allem weit weg von der Familie. Seit Jahren war er nun schon nicht mehr dort gewesen uns seit einigen Monaten wurde er nicht Mal mehr mit wöchentlichen Anrufen belästigt, die ihn auf sein ungebührliches Fernbleiben hinweisen sollten. Zumal diese meistens sowieso von der Voice-Mail beantwortet wurden.
 

Doch nun war er auf dem Weg dort hin, in die Höhle des Löwens, gewissermaßen. Alle würden dort sein. Alle…



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