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Artemisia

von

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Sehnsucht (Donnie)

Kapitel 10. - Sehnsucht (Donnie)
 

Gedankenverloren aß Art ihr Stück Pizza. Wie lange war sie eigentlich schon hier bei den Turtles ? Auf jeden Fall waren es mehrere Wochen. Ob man sie an der Oberfläche vermisste ? Gab es irgendjemanden der sie da oben vermissen konnte ? Hatte sie eine Familie ,oder Freunde ? Donnie´s Stimme riss sie aus ihren Gedanken : „Art ?“ „Mmh...?“, machte Art, noch immer halb in Gedanken versunken und schaute ihn an. „Ist alles in Ordnung bei dir ?“, fragte er sanft. Sie nickte stumm. Er konnte die Trauer in ihren Augen erkennen, die ihren Worten Lüge strafen. „Bist du dir sicher ?“, harkte er nach und setze sich vorsichtig neben sie.. „Ich frage mich nur ... Ob ich Familie, oder Freunde habe... Ob ich dort oben jemanden habe, der mich vermisst... Verstehst du ?“ „Diese Ungewissheit muss schrecklich für dich sein.“, meinte Donnie. Sie nickte langsam und lächelte ihn dankbar an. „Wenn ich mich nur erinnern könnte, an die Menschen, die mich lieben. Die mich vermissen und sogar suchen. Die Menschen, die aufzogen und beschützen. Die Menschen, die meine Familie waren.“ Sanft legte Donnie eine Hand auf ihre Schulter. „Und jetzt sind wir deine Familie.“ Trotz dieser tröstenden Worte, konnte das Mädchen seinen Kummer nicht vergessen. „Danke, Donnie. Ich weiss es wirklich zu schätzen, doch ändert es nichts an der Tatsache, dass ich irgendwann, wenn meine Erinnerungen zurückkehren, gehen muss.“ Donnie zog seine Hand zurück und starrte zu Boden. Nach einer kurzen Pause meinte er : „Wenn sie zurückkehren.“ Art drehte sich zu ihm um. „Was ?“ „Ich meinte, wenn sie überhaupt zurückkommen. Bei Amnesie lässt sich das nicht so genau sagen.” Diese Bemerkung zuckte wie ein schmerzender Blitz der Erkenntnis durch ihr Herz. Zwar liebte sie es bei den Turtles und wollte sie auf keinen Fall verlassen, aber der Gedanke an ihre Familie raubte ihr den Schlaf. „Glaubst du wirklich ?“, fragte sie Donnie. Dieser merkte, dass er wohl zu weit geganen war und grinste locker, die Arme weit ausgebreitet : „Das muss aber nicht sein. Vielleicht erinnerst du dich schon morgen wieder.“ Art lächelte traurig : „Ja ... Vielleicht.“ Sie machte eine kurze Pause, ehe sie leiste meinte : „Ich werde euch sehr vermissen.“ Auch Donnie versuchte zu lächeln : „Wir werden dich auch vermissen, Art.“ Dieser Gedanke spendete ihr etwas Trost und Donnie fügte hinzu : „Und du kannst uns dann jeden Tag besuchen kommen.“ Das Mädchen wischte mit einer Hand über ihre Augen und sagte : „Das werde ich. Ganz bestimmt.“ Donnie lächelte ihr noch einmal zu, ehe er, begleitet von seinem Bo, das Versteck verlies.

Donnie wirbelte seinen Stab durch die Luft und hieb auf einen nicht anwesenden Gegner ein. Doch auch dies war nicht in der Lage dazu seine drüben Gedanken zu vertreiben. Schließlich gab er es auf und hockte sich auf den Boden, den Stab legte er auf seine Oberschenkel. Er fühlte Trauer und Schuld zugleich. Er fühlte sich schuldig, weil seine Gedanken um ein anderes Mädchen als April kreisten. Bisher hatte sie seine Gedanken beherrscht und sein Herz schneller schlagen lassen. Doch jetzt war da nur noch Art. Im Gegensatz zu April war es keine flüchtige Schwärmerei, basierend auf der ersten Begegnung. Am Anfang war sie eine Freundin, die allmählich zum Familienmitglied wurde. Doch unmerklich hatte sie einen wichtigen Platzen in seinem Herz eingenommen. Und wenn sie gehen wurde, würde sie eine Lücke hinterlassen, die wohl niemand füllen könnte. Am liebsten würde er sie bitten für immer bei ihm zu bleiben, doch er wusste, dass das nicht ging. Sie gehörte zu ihrer Familie, so wie er zu seiner. Er zog seine Knie näher an seinen Oberkörper. Der Gedanke, sie zu verlieren, schmerzte. Er erinnerte sich an die gemeinsame Zeit mit Art. Sie hatte sich, im Gegensatz zu seinen Brüdern, nie über seine »nerdige Art« lustig gemacht. Im Gegenteil. Sie hatte seinen Ausführungen mit größter Aufmerksamkeit gelauscht. Sie hatte selbst dazugelernt und mit ihm gemeinsam verschiedenen Proben und das Mutagen unter dem Mikroskop untersucht. Dabei waren sie sich so nahe gewesen. Stets hatte ihn Art angelächelt und angeregt mit ihm über das Gesehene diskutiert. Sie hatten zusammen geforscht und neue Erkenntnisse dazugewonnen. Auch beim Training hatte sie große Fortschritte gemacht. Ihr war es nie langweilig geworden seinen Erklärungen zu lauschen, egal ob sie von wissenschaftlicher Natur waren oder nicht. Und erst jetzt, als er erkannte, dass sie bald gehen musste, erkannte er, wie sehr sie ihm fehlen würde.
 

Art schaute Donnie hinterher, als er das Versteck verlies. Kaum war er verschwunden fühlte sie sich noch elender und einsam. Sie zog ihre Knie ans Kinn und versuchte mühevoll ihre Tränen zu unterdrücken. Ihr wäre es lieber ihre Erinnerungen würden niemals zurückkehren, sodass sie immer hier bleiben konnte. Hier bei ihm. Inzwischen hatten die anderen Turtle Donnies´s Verschwinden bemerkt. „Wo ist denn Donnie ?“, fragte Leo. „Er ist nach draußen gegangen...“, antwortete Art ihm. Leo sah sie fragend an. „Ist irgendetwas passiert ?“ „Er hat mich nur aufgemuntert, weil ich mir Gedanken um mein bisheriges Leben und die Zukunft gemacht habe. Nach dem Gespräch ist er gegangen.“ , meinte sie in einem hilflosen Ton. Die Jungs sahen sich an. „Hast du ihm einen Korb gegeben ?“, kam es von Raph. Art sah ihn verständnislos an. „Korb ?“ Leo stupste Raph an und bedeute ihm still zu sein. „Ach nichts, Art.“ Bedrückt sah das Mädchen auf den Boden. „Ob ich ihn ... verletzt habe ?“ Leo lächelte sie beruhigend an. „Keine Sorge. Er ist dir bestimmt nicht böse, was auch immer zwischen euch war.“ Art erwiderte sein Lächeln und stand bestimmt auf. „Danke. Ich werde ihn suchen gehen und noch mal mit ihm reden.“ Sie ging Richtung Ausgang und bat die Anderen : „Sagt bitte Splinter wo ich bin, falls er fragt ja ?“ Die Turtles gaben ihr Einverständnis und Art verlies die Kanalisation.

Vorsichtig schob Art den Kanaldeckel wieder auf seinen Platz zurück. Wo konnte Donnie nur sein ? Sie beschloss, dass es wohl am einfachsten sein würde, ihn von einem erhöhten Platz aus zu sichten. Sie hielt Ausschau nach einem geeigneten Platz. Noch während sie sich umschaute, schlich sich Donnie in ihre Gedanken. Wissenschaft war seine Stärke. In diesem Gebiet konnte ihm niemand was nachmachen. Doch eigentlich war er ziemlich tollpatschig und unbeholfen. Er hatte ein sanftmütiges Herz und war sensibel, dennoch ein ausgezeichneter Kämpfer. Er war ein hervorragender Zuhörer und Tröster. Er hatte schon oft ein offenes Ohr für ihre Probleme gehabt und hatte ihr zu besserer Laune verholfen. Art mochte sein sanftes Lächeln und nur bei dem Gedanken schlug ihr Herz etwas schneller. Das Mädchen wurde etwas rot.

Ganz ich Gedanken versunken, bemerkte das Mädchen die Person nicht, die sich heranschlich. Sie wirbelte herum, als sich die Gestalt bis auf wenige Meter genährt hatte. Das Gesicht war im Schatten verborgen, sodass sie es nicht erkennen konnte. Mit zugekniffenen Augen starrte Art in die Dunkelheit. „Donnie ?“ Sie erkannte den Irrtum sofort. Nein, das war nicht Donnie. „Wer sind Sie ?“, fragte sie, versuchend ihre Unsicherheit zu verbergen. Es dauerte eine Weile, bis der Fremde antwortete : „Mein Name ist nicht von belang.“ Seine Stimme war dunkel, rau und etwas zischend. Der Tonfall erinnerte sie an eine Schlange, die jeden Augenblick hervorschnellen und zubeißen würde. „Und was wollen Sie ?“ Der Mann trat einen Schritt vor. „Ich will gar nichts von dir.“ Art zuckte zusammen, als das Licht des Mondes auf sein Gesicht viel. Schuppen zierten sein Gesicht, welches von schwarzen Haaren umrahmt wurde. Seine Augen glühten bedrohlich in der Dunkelheit. Langsam öffnete der Mann den Mund und entblößte dabei spitze, lange Fangzähne. „Aber meine Auftraggeber haben ein großes Interesse an dir.“ Das Mädchen erschrak und ging langsam einige Schritte rückwärts. Blitzschnell war der Mann neben ihr und packte ihre Haare nahe an deren Wurzeln. Sie versuchte verzweifelt ihn mit ihren Händen abzuwehren, doch er hielt sie unerbitterlich fest. Er leckte sich die Lippen und sein Mund näherte sich ihrem Hals. Art begann zu zittern. „Nein...bitte nicht. Lassen Sie mich gehen. Bitte.“ Der Mann grinste schief. „Keine Angst. Umbringen gehört nicht zu meinen Job.“, meinte er und biss zu. Zunächst spürte das Mädchen, wie der Schmerz durch ihren ganzen Körper zuckte. Dann wurde ihr schwindelig, bis sie schließlich die Besinnung verlor. Dass der Mann sie auffing, spürte sie schon nicht mehr.

Schließlich kehrte Donnie ins Versteck zurück. Er wusste nun genau was zu tun war, auch wenn es schmerzte. Er seufzte leise. Waren all seine Beziehungen zum Scheitern verurteilt, ehe sie überhaupt begannen ? Aber er wollte sie nicht unglücklich sehen und würde deshalb Art bei ihrer Suche nach ihrer Vergangenheit und Familie helfen. „Ich bin wieder da.“, teilte er seinen Brüdern mit, welche im Gemeinschaftsraum versammelt waren. Verstohlen sah er sich um. Wo war Art ? War sie in der Küche, oder auf ihrem Zimmer ? Er fragte seine Brüder nach ihr. „Wir dachten sie ist bei dir.“, sagte Mikey und Leo ergänzte : „Ja. Sie wollte dich suchen gehen.“ „Aber sie ist nicht bei mir.“ Donnie begann im Zimmer auf und ab zu laufen. Hatte er sie verpasst ? Oder war ihr sogar etwas zugestoßen ? Er musste sie suchen und finden. Genau in diesem Augenblick betrat Splinter den Raum. „Wo ist Artemisia.“, fragte er, als er ihr Verschwinden bemerkt hatte. „Sie ist vermutlich an der Oberfläche, Sensei.“, antwortete ihm Donnie. Splinters Blick ruhte fragend auf ihm. „Was tut sie dort ohne meine ausdrückliche Erlaubnis ?“ „Sie wollte mich suchen, Sensei. Ich war draußen und musste etwas ... für mich alleine sein und nachdenken.“ „Wenn du alleine sein willst, dann geh auf dein Zimmer Donatello.“, sagte er streng. Dann sah er seine Söhne an. „Geht sie suchen.“ Die Turtles nickten. „Hai, Sensei.“



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