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Victim of Community

SasuNaru
von

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Ehrlich gesagt war ich noch nie der Beziehungstyp gewesen. Ob nun Liebe oder nicht, es stand mir einfach nicht Tage und Nächte mit ein und derselben Person zu verbringen. Nicht das ich Abwechslung bräuchte, aber irgendwie schwang in dem Wort Beziehung immer der Begriff Verpflichtung für mich mit. 

In der Grundschule war ich einmal verliebt gewesen, zumindest behaupte ich das einfach mal. Mir war damals heiß und kalt gewesen, wenn ich sie gesehen hatte. Sie selbst galt damals als der Schwarm vieler Jungs. Ich war also nicht der Einzige, der es auf sie abgesehen hatte. Außerdem muss man dazu sagen, dass ich zu der damaligen Zeit auch nicht wirklich viel mit dieser Person zu tun hatte. Eigentlich kannte ich sie kaum, dennoch ließ ich sie in meinen Gedanken nie los. 

Als ich mich schließlich eines Tages dazu durchrang ihr einen Brief zu schreiben, in welchem ich ihr meine Liebe offenbaren würde, war ich nervös wie eh und je. 

Ich werde niemals vergessen, wie oft und lange ich diesen Brief durchgelesen, korrigiert und dann doch wieder verworfen hatte. 

Als ich mich schließlich doch für einen Variante entschieden hatte, versuchte ich oft eine geeignete Gelegenheit in der Schule zu finden, ihr besagten Brief unterzujubeln. Von persönlich überreichen war nicht die Rede, würde ich ja doch nur nervös vor ihr stehen und das wollten wahrscheinlich weder sie noch ich. 

Sie war wirklich eine Schönheit, glaubt es mir. 

Die schlimmste Zeit war die, in der ich es schaffte ihr den Brief in ihre Tasche zu stecken. Dann kam das Warten. 

Ich konnte nächtelang nicht schlafen, wartete auf eine Reaktion von ihr, wenn ich in den Klassenraum kam und sie schon auf ihrem Platz saß. Doch es kam keine. Bis zu diesem einen Tag, in welchem ich in besagten Raum kam, und sie den Brief in den Händen hielt, nur um ihn im nächsten Moment all' ihren Freundinnen zu zeigen. Und glaubt mir, das waren biestige Weiber vom Feinsten. Mein Herz rutschte mir in die Hose, hatte ich doch so viel von ihr gehalten. Doch nur weil jemand nach Außen hin schön scheint, heißt das nicht, dass das Innerste nicht bis aufs Kleinste verfault ist. Sie war so eine Person.

Ich konnte froh sein, dass ich ihr den Brief ein paar Wochen vor Schulende gegeben hatte. So musste ich mir wenigstens nicht lange die Sprüche der Anderen anhören. 

Sprüche, die mich prägten. 

Sprüche, die einfach nur weh taten, hatte ich mir doch so viel erhofft. 

Sprüche, die mich nie wieder so leichtfertig lieben lassen würden.
 

Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich Sasuke kennenlernte.

 
 

~*~*~

 
 

Dummer Uchiha, schoss es mir immer weiter durch den Kopf, während wir langsam um die Ecke bogen und uns somit auf dem Schulhof befanden. Sasuke hatte mal wieder nichts gesagt, war stumm und still neben mir her gegangen. 

Ich überlegte die ganze Zeit, ob er das Ganze auch ernst meinte. Ich meine, waren wir jetzt befreundet, oder-

"-Weißt du in welchem Raum wir haben ?", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen und könnte mir für meine Unaufmerksamkeit gerade eine runterhauen. 

"Ähm, ich glaube im zweiten Stock, Raum 06", gab ich nur geistesgegenwärtig zurück, während ich meinen Rucksack schulterte. 

Das Schulgelände war wie leer gefegt, waren wir aufgrund meines Verschlafens recht spät dran. Sasuke schien das nicht zu stören, denn er ging seelenruhig neben mir her. Es schien nicht so, als wolle er sich sonderlich beeilen. 

Meine Gedanken kreisten jedoch gerade um etwas ganz Anderes: Was wenn Kiba schon da war? Was, wenn er schon auf mich wartete?

Unbewusst fasste ich mir an meine Wange, nur um an den Tag zurück zu denken, an dem ich im Schwimmbad ein blaues Auge kassiert hatte. Irgendwie hatte ich schon Angst. Aber auf der anderen Seite-

-Ich ließ meinen Blick über den Rücken des Schwarzhaarigen gleiten, der bestimmt vor mir herging.
 

Auf der anderen Seite hast du ja Sasuke.

Ohne das ich es bemerkte, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. 

Vielleicht war es ja doch nicht so schlecht einen Freund zu haben.
 

Wir gingen die Treppen hoch und dann kam der Moment, an dem Sasuke an der Tür klopfte, nur um mit einem "Ja?" hereingebeten zu werden. Zu meinem Erstaunen fehlten recht viele Schüler, waren ja auch über die Hälfte bei Kibas Party gewesen und hatten wahrscheinlich vor ihren Rausch noch einen weiteren Tag auszuschlafen.

Unbemerkt, so glaubte ich zumindest, ließ ich meinen Blick über die Tische gleiten. Hinata, Ino und ... Kiba war nicht da.

Innerlich fiel mir gerade ein Stein vom Herzen, äußerlich sah es wahrscheinlich ziemlich armselig aus, wie ich da vorne neben dem Uchiha stand. 

Mein Blick glitt jedoch auch zum Lehrerpult, wo Kakashi saß und uns entgeistert anschaute. Dann begann eine Predigt vom feinsten, in der er sich mal wieder darüber aufregte, dass sein Unterricht durch Zuspätkommer wie uns unterbrochen und das Lernverhalten gestört würde. Völliger Schwachsinn, wenn ihr mich fragt, denn hier hörte auch so keiner zu. Kakashis Unterricht war einfach langweilig. 

"Von dir Naruto hätte ich das ja erwartet, aber dass du Sasuke da mit rein ziehst." Bitte was? Oh wenn der nur wüsste.

Kakashi runzelte die Stirn und schnappte sich seinen Stift, nur um uns kurz darauf ins Klassenbuch einzutragen. War ja nichts Neues für mich.

Sasuke stand immer noch still neben mir. Wir waren halt zu spät, mein Gott, was war bitte so schlimm daran?
 

"Eigentlich war ich derjenige der verschlafen hat, aber denken sie doch was sie wollen", sagte Sasuke schließlich und kehrte auf dem Absatz um, nur um sich gezielt auf seinen Platz zu setzen. Mich ließ er vorne zunächst einmal verwirrt stehen, bis ich mich schließlich auch setzte. Kakashi schien der Mund offen zu stehen, hatte er keinen Konter auf die Aussage des Uchihas. Mir war das sichtlich unangenehm, da das strikt gelogen war. Ich meine, ich war der Einzige dem man hier die Schuld zuschieben sollte. Keinem Anderen.
 

Der Unterricht verlief recht ruhig, ruhte mein Kopf ja die meiste Zeit auf der Tischplatte. Ich versuchte wirklich nicht einzuschlafen. Sasuke neben mir beobachtete ich einige Zeit dabei, wie er mit seinem Handy unterm Tisch einige Male hin-und herschrieb. Mit welcher Person genau wusste ich nicht. 

Nervös schaute ich auf die Uhr, die im Klassenraum hing. Konnte der Tag nicht einfach schnell rumgehen?
 

~*~*~
 

"Na, wie fandest du die Party?"

Ich würde nie verstehen, wie man am Morgen schon so eine gute Laune haben konnte. Gut, vielleicht war ich einfach zu aufgewühlt um mich über irgendwas freuen zu können.

Sakura stand seit fünf Minuten vor mir und stellte mir ununterbrochen Fragen, so langsam fühlte ich mich hier wie bei einem Verhör. 

Sasuke hatte sich während der Pause nicht zu mir gesellt. Also saß ich alleine auf der Bank, auf der ich auch sonst immer alleine gesessen hatte. Er meinte vorhin irgendetwas von wegen er wolle eine rauchen gehen. Sollte er doch. Sollte er doch seiner Gesundheit schaden.
 

Oh, man. Ich höre mich schon an wie eine besorgte Mutter, schmunzelte ich in Gedanken.

"Naruto? Alles ok?", holte mich dann schließlich Sakuras Stimme wieder in die Realität zurück, während sie sich dann endlich neben mich setzte und  nicht mehr nervös vor mir hin-und herwippte. 

"Die Party?", fragte ich mehr in mich hinein und senkte langsam den Kopf. Nervös fummelte ich an meinem Trinkpäckchen herum, dass ich mir vorhin noch am Schulkiosk gekauft hatte.

"Ich hab dich und Sasuke an dem Abend gar nicht gesehen. Ihr wart aber da, oder?", fragte sie erneut und schaute mich dabei mit großen Augen an, so als wolle sie auch sichergehen, dass ich wirklich da war. Was hatten die alle mit der Party? Und warum wusste sie bitte nichts von dem Streit? Gefühlt hatte es jeder mitbekommen.
 

"Es gab einen Streit", fing ich an und lehne mich dabei ein Stück zurück. 

"Sasuke und Kiba haben sich geprügelt."

Ich seufzte, fast schon erleichtert auf und schaute dann wieder zu Sakura. Eigentlich hätte ich jetzt gerne ihr Gesicht fotografiert. Wie sie mich anschaute war wirklich zu komisch. 

"Bitte was? Wann?"

"Ähm, ich weiß nicht, so gegen 2 Uhr?", fragte ich, eher als ich die Frage beantwortete, und nahm einen Schluck von meinem Trinkpäckchen.

Ich hatte wirklich mit etlichen Antworten gerechnet, aber das was Sakura dann sagte, ließ mich aus allen Wolken fallen.

"Naruto, glaubst du nicht, dass ihr Mal mit Kiba reden solltet? Vielleicht klärt sich das alles-"

"-Sakura, das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?", unterbrach ich sie, nur um im nächsten Moment ihre Hand auf meiner zu spüren. 

Was sollte das?

"Aber vielleicht sind es auch nur die Umstände und-" Ok, jetzt ging's aber los.

"-Was für Umstände, Sakura? Der Typ hat's einfach voll auf mich abgesehen und das weißt du genau!" Ihre Hand glitt langsam von meiner weg. 

Empört stand ich auf und schmiss mein Trinkpäckchen in den nächsten Mülleimer. Genervt stemmte ich die Hände in die Hüfte und redete munter weiter. Irgendwie regte mich das gerade so sehr auf, dass ich ihr unbedingt meine Sicht verklickern wollte. Nein, ich musste das, denn sie wollte es anscheinend nicht verstehen.

"Sakura, Kiba hat mir ein blaues Auge verpasst und ich soll versuchen mit ihm zu reden? Das glaubst du doch wohl selber nicht", stieß ich hervor, bevor ich wieder sprachlos vor ihr stand. Echt, Sakura kannte mich jetzt schon so lange, und dann machte sie solche Vorschläge? Woher nahm sie diese Gedanken?

"Ich glaube er ist gar kein so schlechter Kerl, wenn man ihn mal näher kennen würde", antwortete sie mir und blickte mir stur entgegen. 

"Aha, besser kennen? Ich denke mir reicht das was ich gesehen habe."

Ich sah, wie sie ihren Blick senkte und den Gurt ihrer Tasche fester umgriff. 

"Naruto, ich glaube wir kommen hier nicht auf einen Nenner", sagte sie noch, bevor sie aufstand und mir nochmal gegenüberstand. Irgendwie verspürte ich gerade eine gewisse Angst. Ich bereute auf eine Art und Weise das, was ich in den letzten 2 Minuten gesagt hatte. Auf der anderen Seite war das was ich gesagt hatte nur die Wahrheit. Ich sollte mich nicht schlecht fühlen. Ich hatte Gründe für meine Aussagen. 

Sakura schaute mich erst ernst, dann fast schon traurig an. 

Irgendwie tat sie mir leid. 
 

"Sakura ich-", setzte ich an, doch sie schüttelte beschwichtigend den Kopf, nur um mich danach doch noch anzulächeln.

"Lass gut sein, Naruto. Alles gut."

Und dann machte sie sich auch schon auf den Weg Richtung Schulgebäude. Irgendwie stimmte mich das Ganze nicht so gut, immerhin war Sakura eine der wenigen Personen, die mit mir noch gut klar kamen.
 

Enttäuschend über den Ausgang unseres Gespräches setzte ich mich wieder auf die Bank. Ich ließ meinen Blick über den Schulhof wandern. Mir war noch nie wirklich aufgefallen, wie viele vereinzelte Gruppen sich auf dem Gelände tummelten. Klar, jeder hatte so seinen eigenen Freundeskreis, aber mir war immer fraglich gewesen, wieso man nicht einfach mit jedem gut klar kommen konnte. 

Ich seufzte kurz auf, war der Gedanke, dass ich, Naruto Uzumaki, ja doch nie zu einer dieser Gruppen gehören würde, ernüchternd und beschämend zugleich. Ja, ich schämte mich. Schämte mich deshalb, weil ich anscheinend zu blöd war um mit meinen Mitmenschen zu reden und somit eine Bindung aufzubauen. 

Wirklich, früher war ich nicht so gewesen. Ich war ein aufgeschlossenes und hektisches Kind gewesen. Da wo Menschen waren, da war ich normalerweise auch zu finden. Doch nach der Grundschule veränderte sich so einiges.

Vielleicht war ein Bestandteil meines Alleinseins auch die Tatsache, dass meine Eltern fast nie zuhause waren. 
 

Aber das war bei Sasuke ja auch nicht der Fall.
 

Ich schulterte also meinen Rucksack und machte mich auf den Weg zurück in den Klassenraum. Was sollte ich schon hier rumsitzen? Da konnte ich mich auch genauso gut drinnen aufhalten. 

Ich seufzte. 

Eigentlich hatte ich ja damit gerechnet, dass der Uchiha auch in der Schule mit mir redete. Ich meine, nach der Aktion von heute morgen, wo er ungefragt vor meiner Tür stand könnte alles möglich sein. 

Wahrscheinlich ist ihm das dann doch zu dumm, dachte ich mir, während ich die Treppen im Schulgebäude langsam hochging. 

Im Klassenraum angekommen setzte ich mich auf meinen gewohnten Platz, war ja doch kein Anderer da mit dem ich mich irgendwie unterhalten wollte. Selbst wenn hätte ich wahrscheinlich keinen Mucks von mir gegeben. 

Ich schaute gelangweilt aus dem Fenster und sah plötzlich etwas, was bei mir ein flaues Gefühl im Magen auslöste. 

Ich sah Sasuke, wie er gerade seine Zigarette auf den Boden warf und anschließend austrat. Doch das war nicht das Schlimme. Neben ihm stand Kiba und rauchte zusammen mit ihm. 

Meine Gedanken kreisten um die Party. Hatten die sich etwa wieder vertragen? Warum standen die zusammen draußen? Und warum war ich nicht derjenige, der neben Sasuke stand? Ok, das Letzte streichen wir bitte. 
 

Uzumaki werd' mal nicht verrückt, redete ich mir in Gedanken ein und schaute auf die Tischplatte. Ich merkte wie ich sichtlich nervös wurde und meine Hände schwitzig wurden.
 

Würde er gleich in den Unterricht kommen? 

Sollte ich lieber nach Hause gehen? 

Hatte Sasuke mich nur angelogen?
 

Ich beließ es dabei und wartete, bis die nächste Stunde anfing. Circa 10 Minuten später, in welchen ich verzweifelt versucht hatte Gesehenes zu verarbeiten, kam Sasuke zurück. Kiba war nicht gekommen.

Anscheinend wollte der sich heute nicht blicken lassen, zu meinem Vorteil natürlich. Sasuke setzte sich schweigend neben mich und schien mich, wie die ersten Tage, nicht zu beachten. 

Als der Unterricht anfing bemerkte ich, wie der Uchiha neben mir wieder auf seinem Handy rum tippte, nur um es im nächsten Moment in seiner Hosentasche verschwinden zu lassen. 
 

Was ein Tag. 
 

~*~*~
 

"Warum warst du eigentlich die Pause drinnen?", fragte mich der Uchiha, während ich, meinen Rucksack geschultert, neben ihm herging. 

Wir hatten gerade Schulschluss und ich wollte so schnell wie möglich nach Hause. Wirklich. Das Theater hier wollte ich mir nicht mehr geben. Sasuke spielte doch ein falsches Spiel, oder irgendetwas in der Art. Warum er jetzt wieder mit mir nach Hause ging, oder es anscheinend vorhatte, konnte ich einfach nicht verstehen. 

"Ich find's drinnen schöner", lügte ich ihm vor und kam mir im nächsten Moment nur noch dämlicher vor. 

"Aha", gab er nur von sich, während er die Tür zum Schulhof öffnete und die heiße Mittagssonne uns entgegen schien. Mensch ich hasste den Sommer.
 

"Warum hast du eigentlich heute morgen auf mich gewartet?", fragte ich schließlich und blieb auf der Stelle stehen. Sasuke schien überrascht von meinen Worten und drehte sich zu mir um. In seinem Gesicht konnte ich, wie auch sonst, keinerlei Emotion erkennen. Selbst wenn er mich anlügen sollte, würde ich es wahrscheinlich nicht mal bemerken. 

"Ich glaube wir sind uns sehr ähnlich", sprach er anschließend, während er erneut sein Handy aus der Hosentasche kramte und einige Sekunden darauf herumtippte. 

Ich fühlte mich wie immer: Überflüssig und nicht ernst genommen. 

"Ähnlich inwiefern?"

Ein Stirnrunzeln seitens des Uchiha. "Einzelgänger", war das Einzige was Sasuke darauf antwortete und danach schweigend weiterging. Einzel-was? Ich suchte es mir bestimmt nicht aus alleine zu sein. Niemand war gerne alleine, wenn ihr mich fragt.

Die Gesellschaft anderer zu genießen lag, meiner Meinung nach, in der Natur des Menschen. Man musste nur die richtigen Genossen finden. 

"Ich bin kein Einzelgänger", gab ich nur gleichgültig zurück und verschränkte die Arme hinterm Kopf, während ich munter neben dem blöden Uchiha herging. Ja, jetzt war er wieder der Blöde für mich. 

"Ach ja?", erwiderte der blöde Arsch.

"Ja."

Das war der Moment, in dem ich meine ein kleines Schmunzeln auf den Lippen des Uchihas gesehen zu haben. "Und wo sind dann deine ganzen Freunde?", fragte er schließlich, drehte sich um und fixierte mich dabei mit seinen Augen. Ich war mir unschlüssig wie ich die Frage beantworten sollte. Den Blick senken würde aber auch Schwäche zeigen, deshalb entschloss ich mich dazu sein Blickduell mitzuspielen. 

"Das geht dich gar nichts an", zischte ich fast schon, wollte gerade an ihm vorbeigehen, als seine Hand mich jedoch zurückhielt.

"Ich glaube, dass mich das sehr wohl was angeht."

"Ach ja? Und wieso?", platzte es aus mir heraus, sodass ich mein Handgelenk aus seinem Griff befreite. Echt, was ging ihn das an? Er war der Neue, der den alle cool finden sollten. Er sollte sich nicht mit mir abgeben. Er sollte seine Zeit nicht mit mir verschwenden, wo er mich doch nicht einmal richtig kannte. Er-

"-weil wir doch befreundet sind."

Es war ein einziges Wort, was mich irritierte. Es war nicht Sasukes Blick oder seine Haltung, die diese Situation gerade so unangenehm für mich machte. Es war die Tatsache, dass man mir erklären musste, wann eine Freundschaft stattgefunden hatte.

Ich wusste es nicht besser, war gefangen in meiner kleinen, eigenen, einsamen Welt. 

Und ich glaubte in diesem Moment wusste Sasuke genau, wie es mir ging. Ich konnte nicht einmal genau sagen, wieso. Es war einfach so ein Gefühl. 
 

"Und jetzt komm, ich will auch irgendwann mal nach Hause", hörte ich ihn noch sagen, während er sich von mir abwandte und weiterging. Ich wusste zunächst nichts mit diesem Abbruch anzufangen, fing mich aber schnell wieder und trottete kleinen Schrittes hinter ihm her. 

Komischerweise fühlte sich die Stille zwischen uns nicht mehr unangenehm an. Sie war locker, vielleicht auch einfach wegen den Worten des Schwarzhaarigen. Mit jemandem befreundet zu sein, bedeutete für mich sehr viel, nämlich, dass die Person sich meine Anwesenheit ausgesucht hatte und ich kein Klotz war. 
 

Sasuke verabschiedete sich anschließend mit einem Winken von mir, sodass ich die letzten Meter zu mir nach Hause alleine gehen musste. 

Mir ging einfach viel zu viel durch den Kopf und zu warm war mir auch. Gelangweilt ließ ich meine Händen in meine Hosentaschen gleiten. 
 

Meinte der Uchiha das wirklich ernst? Ich meine, er hatte es selbst gesagt. Befreundet, mit einem Loser wie mir.
 

~*~*~
 

An diesem Tag ging ich alleine nach Hause und auch die Tage danach. Ich sah Sasuke nicht besonders oft, sah ihn nicht, wie er neben mir im Unterricht saß oder auf dem Schulhof rauchte. Ich sah ihn eigentlich eine ganze Weile gar nicht. Irgendwie stimmte mich das nicht gut. 

Mit Sakura hatte ich mich wieder einigermaßen normal unterhalten können. Zumindest die letzten Tage, in denen Sasuke nicht da gewesen war. Sakura selbst hatte das Thema nicht einmal auf Kiba gelenkt. Wahrscheinlich hatte sie endlich verstanden, dass ich damit abgeschlossen hatte und demnach auch nichts mehr davon hören wollte. 

Kiba selbst war die vergangene Woche zwei Mal zum Unterricht erschienen, hatte sich aber nicht mehr wirklich für mich interessiert. Ein Glück.
 

Eines Tages, es war ein Freitag, verabschiedete ich mich gerade von Sakura und ging den Rest des Weges alleine nach Hause. Ich dachte mir nichts dabei, wirklich nicht. Es war ein greller, heißer Sommertag. Nur noch die nächste Schulwoche würde mich von den lang erträumten Sommerferien trennen. Dann hätte ich endlich Mal ein wenig Auszeit von diesem ganzen Trubel. Schule tat mir irgendwie nicht gut, wirklich nicht. Es machte mich geradezu krank fünf Tage die Woche über acht Stunden in einem stickigen Raum zu sitzen. 
 

Da es mir gerade ohnehin zu still war, kramte ich kurzerhand meine Kopfhörer aus meinem Rucksack und hörte anschließend etwas Musik. Irgendwie hatte ich das die letzten Tage des Öfteren getan. 

Ich bog ein paar Straßen ab und wippte angetan von dem Beat in meinem Ohr mit den Fingern. Musik war momentan das Einzige, was mir irgendwie den Tag versüßte. Irgendwie freute ich mich immer auf den Weg nach Hause. Dann hatte der Tag wenigstens etwas Gutes.
 

Als ich jedoch um die Ecke bog, sah ich jemanden auf dem Bürgersteig, angelehnt an eine Mauer stehen. Ich meine, es  hätte jeder sein können und deswegen beachtete ich denjenigen nicht Besonders. Als ich jedoch an ihm vorbeigehen wollte, bemerkte ich schnell, dass es nicht dabei bleiben sollte. Mein Instinkt sagte mir ich solle schneller gehen, doch als ich genau dies tun wollte, wurde ich an meinem T-shirt zurück gerissen. Ich verlor das Gleichgewicht, konnte mich jedoch gerade so abfangen um nicht ganz auf dem Boden zu landen. Entgeistert schaute ich die Person vor mir an, nur um dann festzustellen, dass es sich um Sasuke handelte. 

"Scheiße, was soll das?", fragte ich laut und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Er antwortete nicht, sondern schaute nur zur Seite, wo ich die nächste Person erkannte. Kiba kam langsam auf mich zu und mir gefror das Blut in den Adern. Irgendwas lief hier doch gerade mächtig falsch.

Als ich jedoch gerade fragen wollte was hier für ein Spiel gespielt wurde, bekam ich auch schon den ersten Schlag. Von Sasuke. Ich konnte kaum reagieren, da mir sofort schlecht wurde. Sofort. 

Eine Schlag in den Bauch zu bekommen ist wirklich nichts Schönes. Ich sackte sofort auf die Knie und stützte mich gerade noch so mit den Händen ab. Kiba neben Sasuke nahm meinen Rucksack und riss ihn mir geradezu vom Leibe. 
 

Scheiße, scheiße, scheiße.

Fuck, Sasuke wieso machst du das?

Das war wirklich momentan das Einzige, was mir durch den Kopf ging. Ich konnte es einfach nicht in Worte fassen. Meine Finger krallten sich in den Asphalt und mein Blick hielt sich gesenkt, war ich geradezu den Tränen nahe. Wie konnte jemand einen nur so hintergehen? Wie-
 

"-Ich würde sagen wir sind dann hiermit fertig", hörte ich den Uchiha sagen, monoton wie immer, während er sich langsam von mir abwandte und zu Kiba schritt. 

Ich wollte das gerade einfach nicht wahrhaben, war verloren im Moment und wagte nicht Mal mich zu bewegen. 

Mein Blick hob sich langsam, bis ich einige meiner Schulutensilien entdeckte, die kreuz und quer auf dem Boden verteilt waren. Dieser verdammte-
 

"Sasuke, glaubst du wirklich das war's schon?", fragte Kiba und drehte sich anschließend zu Sasuke um. Sein Gesichtsausdruck sprach Bände. Ein ekelhaftes Grinsen schlich sich auf seine Lippen, während er meinen leeren Rucksack mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden warf. Seine Hand wischte er sich zunächst an seiner Hose ab, so als hätte ich die Pest selbst. 
 

Kiba schlurfte leise an mir vorbei, ließ eine ruhige und zugleich furchteinflößende Aura zurück, die mich zu umgeben schien. Als ich ihn anschaute erkannte ich auch das was folgen sollte. Er hatte ein Taschenmesser gezückt und ließ es zwischen seinen Fingern hin-und hergleiten. "Sasuke, dein Bruder wäre stolz auf dich, glaub mir", sagte er noch, bevor er Sasuke das Messer gab und ihm irgendwas ins Ohr flüsterte, was ich nicht genau verstand. 
 

Mein Körper fühlte sich taub an. Ich wollte mich bewegen, wollte aufstehen, doch wurde von Kiba zurückgehalten. Meinen einen Arm hielt er hinter meinem Rücken fest, mit der anderen Hand umgriff er meinen Hals und drückte zu. 

Ich glaube ich hatte noch nie eine solche Angst verspürt wie in diesem Moment. Meine Kehle schnürte sich zu, mein Hals wurde rau und trocken. Seine Hand war eiskalt und fühlte sich an wie ein Fremdkörper, der sich in meine Seele fraß. Ich konnte mir nur vorstellen, wie er gerade aussah. Wie er mich festhielt und sich das wahrscheinlich schon immer erträumt hatte. Der Außenseiter, der ich nun mal war, war gefangen. Eine Situation die sehr aussichtslos war.
 

Als ich nach vorne blickte erkannte ich Sasuke, der das Messer mit einer fast schon geschickten Handbewegung aufklappte. Seinen Blick konnte ich nicht deuten, hatte er wie immer  seinen gleichen Ausdruck aufgesetzt. Ich dachte an den Abend, den ich bei ihm verbracht hatte. Dachte daran, wie er zu mir gewesen war und konnte und wollte das hier gerade nicht verstehen. Gerade noch wollte ich nach Hause gehen und jetzt fand ich mich hier wieder. 
 

"Warum?", fragte ich zwischen dem festen Griff von Kiba und merkte nicht einmal wie mir eine Träne die Wange runterlief. Wie meine Fassade anfing zu bröckeln, die ich mir jahrelang aufgebaut hatte. "Halt die Klappe", zischte Kiba und festigte seinen Griff, sodass mir langsam schwindelig wurde. Sasuke stand immer noch vor uns. Ich hoffte innerlich das jemand zur Hilfe kommen würde. Das jemand uns sehen würde und eingreifen würde. Das es noch Menschen auf der Welt gab, denen es nicht egal war, wie es mir ging. 
 

"Mach schon Sasuke!", schrie Kiba nun fast schon und erhöhte den Druck auf meinem Handgelenk, welches er in seinem Griff hielt. Ich ächzte und mein Körper versuchte nun zum ersten Mal sich aus dem Griff des Verrückten zu befreien. Sasuke beachtete ich schon gar nicht mehr, hatte ich doch gerade viel mehr damit zu kämpfen nicht komplett entstellt zu werden. "Du verdammter-", zischte Kiba und ließ mich im nächsten Moment los, nur um mir einen festen Schlag ins Gesicht zu verpassen. Ich taumelte einige Meter zurück, wollte gerade auf ihn losgehen, als mich mein Verstand beinahe verließ. Meine Sicht wurde schwarz und in meinen Ohren fing es an zu rauschen. 

Doch dann geschah etwas sehr Seltsames. Sasuke stellte sich vor mich und konnte mich gerade noch auffangen. Ansonsten hätte dies wahrscheinlich der Boden übernommen. 

Doch irgendwie fühlte sich das nur noch mehr falsch an. Warum sollte er sich noch für mich interessieren? 
 

"Verdammt, lass-" Ich brach mitten im Satz ab.

Automatisch taumelte ich wieder nach hinten und stützte meine Hände auf die Knie. Man war mir schwindelig. Ich fasste mir automatisch ins Gesicht und bemerkte auf einmal das ich blutete. 

"Verdammt, was soll die scheiße?", rief Kiba und packte Sasuke am Kragen. Ich konnte das Ganze nur aus dem Augenwinkel beobachten, war ich gerade doch zu sehr mit mir selbst beschäftigt. 

"Denkst du denn gar nicht an deinen Bruder?", schrie Kiba weiter und riss Sasuke das Messer aus der Hand, nur um es ihm im nächsten Moment an die Kehle zu halten.
 

Fuck.Fuck.Fuck

Was passierte hier? Warum war ich dabei? Warum musste ich so etwas mit ansehen?
 

"Du hast mir was versprochen", sagte Sasuke leise und man merkte wie sich seine Stimmfarbe langsam änderte. "Wir hatten einen Deal, Uchiha!", rief Kiba noch, bevor er Sasuke das Messer den Arm entlangstriff. "Und du hast dich nicht dran gehalten", füsterte der Verrückte, bevor er Sasuke das Messer in den Arm rammte. Der Uchiha ächzte auf, packte sich Kiba und riss ihn zu Boden. Die Waffe steckte immer noch in seinem Oberarm, doch er zog sie mit einem Keuchen heraus und ging langsam auf Kiba zu. 

Ich hatte Sasuke noch nie so gesehen. Es war ein Horrorfilm, der nicht enden wollte. 

"Ich hab früher wirklich viel von dir gehalten", sprach der Uchiha bestimmt und blickte auf den Verrückten, der vor ihm auf den Boden gefallen war. Kiba wollte sich gerade aufrichten, als Sasuke ihn jedoch davon abhielt. 
 

"Fuck, Uchiha was-"

"Halt die Klappe!", schrie nun Sasuke und, ich meine es ernst, ich hatte ihn noch nie so gesehen. Noch nie so bereit Gewalt anzuwenden.

Kiba drehte den Kopf zur Seite, war mittlerweile unter dem Schwarzhaarigen zu Boden gedrückt worden und grinste nur leise vor sich hin. 

Sein Blick fiel auf mich, der einige Meter weiter saß und sich das Gesicht hielt. Fuck, ich glaube er hatte mir das halbe Gesicht demoliert.
 

"Ist es der Uzumaki? Bedeutet er dir so viel?", stichelte Kiba weiter und ich bemerkte wie Sasukes Hand, in welcher sich das Messer befand, anfing zu zittern. 

"Du weißt gar nichts", redete Sasuke weiter und schaute mich immer noch nicht an. Ich wusste nicht einmal, ob ich ihm nun trauen konnte oder nicht. Was spielte er für ein Spiel?

"Erinnert er dich an deinen Bruder, hm? Tja, dann ist es ja bald-"

Der Satz wurde durch einen dumpfen Knall beendet, denn Sasuke hatte Kiba einen Schlag ins Gesicht verpasst. Ich fühlte mich, als würden sich die Aktionen von dem Partyabend wiederholen, nur dass ich nicht wusste auf wessen Seite ich stand. 

Kibas Blick verfinsterte sich, er wollte gerade etwas sagen, als er noch einen Schlag kassierte. Und noch einen. Und noch einen. 

Sasuke schien wie in Rage. Sein Gesichtsausdruck wurde immer finsterer, dann schlug er irgendwann in pure Verzweiflung um. 

Mir selbst wurde schlecht bei dem Anblick. Sasuke schlug auf einen Menschen ein, der bereits auf dem Boden lag. Das Gesicht von Kiba war blutüberströmt und ich erahnte, dass er bereits nicht mehr bei Bewusstsein war.
 

Langsam richtete ich mich auf und schritt auf die Beiden zu. 

"Sasuke", sagte ich bestimmt und hörte im nächsten Moment, wie er in seiner Bewegung erstarrte. 

Er drehte seinen Kopf und schaute mich an. Seine Hand war von Blut getränkt. Kibas Gesicht glitt einem Massaker. Langsam schaute er wieder zu Kiba und dann auf seine Hände. Er ließ das Messer in seiner einen Hand mit einem Klirren fallen und stand dann auf. Ich hielt mir immer noch meine Stirn und wollte das gerade Geschehene nicht einfach so an mir vorbeiziehen lassen. 

Ich fühlte an Kibas Hals und konnte erkennen, dass noch ein Puls da war. Man hätte auch denken können, dass Sasuke ihn tot geprügelt hätte. Der Uchiha neben mir strich sich gedankenverloren über den Arm und blickte mich im nächsten Moment an.

"Naruto, ich-"

"-Sei ruhig", sagte ich und fühlte mich gerade so, als hätten wir zum ersten Mal die Rollen getauscht. "Ich will dir das wirklich erklären", sprach Sasuke weiter und durchdrang mich mit seinem Blick, doch mir war gerade etwas Anderes ganz wichtiger.

"Später."
 

~*~*~
 

Es war wirklich ein beschissener Tag. Nach der Prügelei hatte Sasuke den Krankenwagen gerufen. Kiba wachte bis zu dessen Ankunft nicht auf. Auf die Frage des Sanitäters, was denn passiert war, lügte Sasuke ihm vor eine Gang hätte es auf uns abgesehen gehabt. Immerhin hatten wir alle 3 etwas abbekommen. 

Kiba wurde in den Krankenwagen gehoben und Sasuke und ich stiegen mit ein. Mir kam die ganze Situation so surreal vor. Immerhin war ich mit meinem schlimmsten Feind und ... mit Sasuke auf engstem Raum. Die Fahrt über sagten weder Sasuke noch ich etwas. Irgendwie hatte ich das Gefühl, wir hatten uns später noch genug zu sagen. Ich schaute ihn auf dem Weg ins Krankenhaus des Öfteren an. Irgendwie sah er jetzt nicht mehr so gewalttätig aus. Er war ruhig und hielt seinen Blick gesenkt. Seine Wunde am Arm war provisorisch verbunden worden und seine Hand war, laut des Sanitäters angebrochen. 

Er musste schlimme Schmerzen haben. Doch man sah es ihm nicht an. Man sah ihm nie etwas an. 
 

Im Krankenhaus trennte man uns dann. Kiba wurde gleich dabehalten und seine Eltern wurden informiert. Immerhin hatte er wohl einige Verletzungen davongetragen. 

Ich selbst hatte eine Platzwunde auf der Stirn, die geklebt werden musste. Ich müsse wohl eine Woche mit diesem Pflaster auf meiner Stirn rumlaufen. Na toll. 

Meine Handinnenflächen waren außerdem aufgeschürft und nach etlichen anderen Untersuchungen wurde ich wieder auf den Flur geschickt. Dort setzte ich mich auf einen der vier Stühle und versuchte das Geschehene zu verarbeiten.

Ich bemerkte fast nicht, wie Sasuke nach zehn Minuten aus einem der vielen Räume kam und sich neben mich gesellte. 

"Es tut mir leid", hörte ich ihn leise neben mir und seufzte vor mich hin. Ich schloss kurz die Augen, nur um mich dann zu ihm zu wenden. Mein Blick traf auf dunkle Augen, die mich irgendwie besorgt anschauten. 

"Wieso?", fragte ich einfach nur und merkte wie meine Hände schwitzig wurden.

"Er vesprach mir, dass es meinem Bruder dann besser geht", fing Sasuke an und lehnte seinen Kopf an die Wand. "Er meinte wenn ich mitspiele, könne er etwas für Itachi tun." Sasuke schloss die Augen und krallte seine Hände in den Stoff seiner Hose. 
 

Irgendwie tat er mir leid.

Man hatte ihn benutzt.
 

"Seit wann geht das so?", fragte ich ruhig und strich mir durch meine Haare.

Sasuke schaute mich an. "Seit der Party."
 

"Deswegen wolltet ihr, dass ich mitkomme?", fragte ich leise und fühlte mich gerade sehr ausgenutzt und betrogen. Auf der anderen Seite hatte sich Sasuke jedoch für mich eingesetzt. Machte ihn das also immer noch zu meinem Freund?

"Ich wollte das deswegen, ja. Aber ich mochte es nicht, wie er dich behandelt hat.", sagte Sasuke und spielte abwesend mit dem Verband an seinem Arm rum. 

Er wollte es so.
 

"Und das mit dem befreundet sein?", fragte ich weiter und merkte sofort, wie meine Stimme bei dem Thema ein wenig zittrig wurde. Fuck, ich hasste mich dafür. 

"Was sollte damit sein?", fragte der Uchiha zurück.

"War das echt?", schoss es aus mir heraus und ich hätte mich wirklich für diese komischen Fragen umbringen können. Wirklich, ich kannte keinen, der sich mit zwischenmenschlichen Beziehungen so ungeschickt anstellte wie-

"-Du stellst Fragen, Usuratonkachi", grinste Sasuke und boxte mir gegen den Arm. Mein verwirrter Blick schien ihn nur noch mehr zu amüsieren.

"Klar ist das echt", sagte er jedoch dann und irgendwie war das wie Musik für meine Ohren. Zugeben würde ich das natürlich niemals.

"Ich hab doch gesagt wir sind uns ähnlich", fügte er noch hinzu und stand im nächsten Moment auf. 

"Sind wir nicht", gab ich meinen Senf dazu und wusste immer noch nicht, ob ich ihm trauen konnte. Auch wenn der Gedanke, einen Freund wie Sasuke zu haben irgendwie ein warmes Gefühl in mir auslöste.

"Doch."
 

Sasuke war manchmal wirklich scheiße. Ich meine so richtig scheiße. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl, dass wir beide zusammen etwas Gutes ergaben. Irgendwo ... war da etwas. Auch wenn ich zum jetzigen Zeitpunkt und vor allem nach dem Geschehenen nicht genau sagen konnte, was wir genau waren. Ich würde es bestimmt noch raus finden.
 

"Komm, wir gehen", sagte der Uchiha und zog mich einfach mit sich mit. Auch, wenn er mir vor ein paar Stunden noch einen Schlag verpasst hatte, ließ ich es einfach geschehen. Meine Gedanken kreisten immer noch um die ganze Erpressung Kibas und wieso Sasuke sich darauf eingelassen hatte. 
 

Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, was uns noch alles erwarten würde. Ich hatte nie an die Freundschaft geglaubt, doch an eine andere Sache noch weniger, nämlich an die Liebe.

 

 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hach ja, die Uni hat angefangen.
Ich glaube ein Kapitel pro Woche ist drin, liebe Leser :)
Wir fandet ihr das Kapitel? Lasst mir gerne einen Kommentar da, ich würde mich riesig freuen.
Ich wünsche Euch noch ein schönes Wochenende und eine gute nächste Woche.
LG
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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  KatanaYuki
2019-01-14T02:59:55+00:00 14.01.2019 03:59
Ich fand das Kiptel ziemlich gut.. Ich muss gestehen, dass ich zum ersten Mal in einer FF Kiba absolut nicht mag..😦


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