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Beyond the waves

Gaara X Deidara
von

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Besuch

Die Tür zu Temaris Zimmer war offen. Gaara runzelte die Stirn. Er hatte Deidara doch gesagt, dass er nicht in die anderen privaten Zimmer gehen sollte. In der offenen Tür hielt er inne. Seine Augen weiteten sich. Was er davon halten sollte, wusste er auf Anhieb nicht so recht. Deidara stand vor dem Spiegel und trug einen von Temaris Röcken. Der Rock an sich war weniger verwunderlich, hatte der Blonde bereits Interesse daran gezeigt, aber musste er denn unbedingt in Temaris Schrank herumwühlen? Es war wirklich seltsam, ihn in einem Rock seiner Schwester zu sehen… der ihm offensichtlich auch nicht passte, weil seine Hüfte schmaler war als Temaris. Denn als er ihn losließ, rutschte das Kleidungsstück hinab. Und natürlich trug Deidara nichts darunter.

Gaara schlug sich die Hand gegen die Stirn. „Oh, Gaara.“ Deidara hatte ihn also bemerkt. Langsam senkte der Rotschopf seinen Arm und fixierte den Blonden. Nackt, wie dieser war, drehte er sich zu ihm um. Obwohl Gaara den menschlichen Körper des anderen gut kannte, assoziierte er mit einem unbekleideten Deidara Handlungen, die nicht in diese Situation gehörten. Seine Wangen kribbelten trotzdem.

„Ich hatte doch gesagt, das ist Temaris Raum.“

Deidara schnaufte. „Ich wollte anprobieren. Du hast gesagt, Männer dürfen nicht in den Laden.“ Missmutig sah er an sich hinab zu seinen Füßen, die nun vom Stoff verhüllt wurden. „Das passt nicht, hm“, brummte Deidara.

Gaara kam näher und bückte sich nach Deidaras Unterhose. Mit der anderen Hand gab er ihm zu verstehen, dass er aus dem Rock treten sollte. „Komm, zieh deine Unterhose wieder an.“ Kaum kam der Blonde seiner Aufforderung nach, nahm er Temaris Rock und erhob sich wieder, sah geflissentlich nicht zu Deidaras unbedeckter Mitte. Er wollte sich jetzt nicht ablenken lassen, denn ihm fielen einige Dinge ein, die sie machen könnten, anstatt hier über Frauenkleidung zu diskutieren.

„Ich mag Hosen aber nicht, hm“, maulte Deidara, zog die Unterhose widerwillig an. Gaara legte den Rock zusammen und verstaute ihn in der offenen Schublade. Nachdem er diese verschlossen hatte, schob er Deidara aus dem Zimmer.

„Ich will auch einen Rock, hm.“ Deidara stemmte sich gegen ihn. Auf dem Flur wandte er sich zu ihm um und sah ihn störrisch an. Die Arme verschränkte er vor der Brust. Gaara seufzte. „Du kannst damit nur hier rumlaufen, nicht vor anderen Menschen. Sonst fällst du auf“, erklärte er ihm. Und wenn eines bei Deidara zog, dann das Argument, dass er auffiel. Als Ningyo wollte er die Aufmerksamkeit der Menschen nicht auf sich ziehen. Manchmal musste er diese Taktik anwenden, damit der Blonde sich nicht noch in sein eigenes Verderben stürzte.

Kurz dachte Deidara nach, dann nickte er. „Gut, dann nur hier, hm.“ Auffordernd sah er Gaara an. Er wusste ganz genau, was Deidara wollte. Er sollte ihm einen Rock besorgen. Zugegeben, der Gedanke hatte etwas Reizvolles an sich, Deidara in einem Rock herumlaufen zu lassen, vor allem, da dieser garantiert nichts unter dem Kleidungsstück tragen würde. Schon wieder kribbelten seine Wangen verräterisch.

Aber er musste in einen Laden und einen Rock kaufen. Man würde ihn komisch anschauen. In Aka war es nur eine Frage der Zeit, bis der Buschfunk an die falschen Ohren trug, dass er Frauenkleidung kaufte. Man würde glauben, er kaufe für seine Freundin einen Rock. Nun, so falsch war das dann auch nicht. Niemand wusste, dass er mit einem Mann zusammen war. Oder er bestellte einfach im Internet. Die Alternative gefiel ihm sehr. Dann konnte der Blonde gleich schauen, ob ihm der Rock gefiel. An Deidara konnte er nicht mit den gesellschaftlichen Gepflogenheiten der Menschen herangehen. Wenn er sich mit einem Rock besser fühlte an Land, konnte er das wohl durchgehen lassen.

„Okay“, gab Gaara nach. „Wir kaufen dir einen Rock.“ Oder vermutlich auch mehr als einen, immerhin musste er ja irgendwas anziehen, wenn der Rock in der Wäsche war. Deidara strahlte und drückte ihm einen stürmischen Kuss auf. „Danke, hm.“

Ein kleines Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Zumindest war Deidara recht leicht glücklich zu machen.
 

Gaara suchte mit Deidara also in einem Internetshop zwei Röcke heraus. Allerdings achtete er darauf, dass sie möglichst neutral und nicht mädchenhaft wirkten. Er wollte nun wirklich keine Schleifen oder Rüschen an Deidara sehen. Das ging selbst ihm zu weit. Demnach bekam der Blonde zwei schlichte Röcke in Schwarz, in denen er viel Bewegungsfreiheit hatte. Einer ging bis zu den Knien, der andere bis fast zu den Knöcheln.

Glücklicherweise wurde das Paket noch geliefert, bevor er für ein paar Tage nach Nishihara musste, um seine Prüfungen zu schreiben. Die Hürde, Deidara die Funktionsweise des Telefons zu erklären, meisterte er ebenfalls. Aber er wies ihn an, nur ran zu gehen, wenn sein Name auf dem Display stand, da seine Handynummer in dem Telefon eingespeichert war. Schließlich war er offiziell nun ein paar Tage nicht da.

Die Prüfungen verliefen seiner Meinung nach gut und er telefonierte jeden Abend mit Deidara, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung war. Inzwischen konnte der Blonde auch den Herd selbstständig bedienen, sodass er sich etwas kochen konnte.

Das Haus stand noch, als er zurückkehrte. Eine latente Unruhe hatte die ganze Zeit in seinem Inneren gesessen, weil Deidara ganz allein war. Wenn nun etwas Unvorhersehbares passierte? Glücklicherweise fiel weder der Strom aus, noch ging irgendetwas kaputt.

Ein paar Wochen hatte Gaara nun weniger für die Uni zu tun, sodass er sich intensiver Deidaras Fortschritten in Japanisch zuwenden konnte. Und seiner Malerei. Denn allmählich schienen ihm selbst die Tuschfarben, die Gaara noch aus der Schule hatte, nicht mehr zu genügen. Deidara maulte rum, die Blätter seien zu klein, die nassen Farben wellten das Papier und sie wirkten blass.

In wenigen Monaten hatten sich die künstlerischen Fähigkeiten des Blonden enorm verbessert. Vermutlich nicht außergewöhnlich mit einem gewissen Talent und täglicher Übung. Aber nun begannen die Künstlerallüren. Einerseits fand er es interessant, dass sich Ningyo und Menschen in diesem Punkt stark ähnelten. Andererseits musste Gaara sich Gedanken machen, wie er Deidaras Wunsch nach Entfaltung am besten nachkam. Ob er ihm Ölfarben und Leinwände besorgen sollte? Dann brauchte er aber auch das Zubehör. Alles zusammen war nicht billig. Seinem Vater würde auffallen, wenn er plötzlich recht viel auf einmal vom Konto abhob und dann um einen Vorschuss bitten musste, weil der Rest nicht mehr für Essen bis zum Monatsende reichte.

Deidara könnte klein anfangen. Mit ein paar Grundfarben und kleinen Leinwänden, für die er nicht unbedingt eine Staffelei brauchte. Das Loch in seiner Geldbörse wäre dann nicht bedenklich. Aber in Aka selbst gab es keinen Künstlerbedarf. Entweder musste er extra nach Okinawa rüber fliegen oder er bestellte wieder im Internet. Letzteres wurde zu einer wirklich angenehmen Alternative.

Deidara ließ er wie üblich mit Stiften, Farben, Papier und einer Schale mit Trockenfrüchten im Wohnzimmer, während er sich an den Laptop in seinem Zimmer setzte und das Internet durchforstete. Grübelnd ging er die verschiedenen Ergebnisse seiner Suche durch. Gaara hatte von Malerei keine Ahnung. Wie sollte er wissen, welche Marken gut waren und welche weniger?

Die Stimme seiner Schwester riss ihn aus seinen Gedanken. „Hey, Brüderchen!“, rief sie durch das Haus. „Ich wollte mal sehen, wie es dir geht.“ Gaara erstarrte. Temari war hier? Das konnte nicht sein! Sonst kam niemand unangekündigt. Wieso ausgerechnet jetzt? Vielleicht halluzinierte er nur. Seine Reglosigkeit abschüttelnd stemmte er sich hoch und hastete in den Flur. Just in diesem Moment sah er Temari ins Wohnzimmer gehen. Eilig folgte er ihr. Deidara war dort. Das war eine Katastrophe! Im Türrahmen verharrte er und betrachtete die Szene. Deidara war vom Tisch aufgesprungen, den Stift noch in der Hand. Misstrauisch musterte er die Blonde. Temari stand wenige Meter entfernt mit dem Rücken zu Gaara, sodass er ihr Gesicht nicht sehen konnte.

Gaara warf Deidara einen beruhigenden Blick zu. Er sollte jetzt nur nichts Falsches machen. Weglaufen wäre auffälliger als bleiben. Er musste sich eine Geschichte ausdenken, warum der Blonde hier war. Eine gute Geschichte. Verdammt! Gaara log nicht gern. Bisher war es auch nie nötig gewesen. Nur das eine Mal, als er Temari nicht verbessert hatte in Bezug auf seine Freundin.

„Hallo, Temari.“ Seine Schwester drehte sich zu ihm um und maß ihn nun mit einem zweifelnden Blick. „Ich wollte dich besuchen, aber ich sehe, du hast schon Besuch?“ Gaara wollte gar nicht wissen, was seine Schwester von Deidara dachte. Er stand nur in einem Rock vor ihr. Vielleicht konnte man es als Künstlereigenheiten erklären.

„Warum hast du dich nicht angekündigt?“, hakte Gaara nach.

Temari stemmte die Hände in die Hüfte. „Ich wollte dich überraschen.“ Erneut folgte ein schräger Blick zu Deidara. „Und wer ist das?“

Gaara fuhr sich durchs Haar und atmete einmal tief durch. Wenn er schon lügen musste, wollte er so wenig wie möglich lügen, um sich nicht unnötig in dem Gespinst zu verstricken. Temari durfte nicht herausfinden, was Deidara war, aber seine Herkunft hatte nichts mit ihrer Beziehung zu tun.

„Darf ich vorstellen? Meine Freundin.“ Nach einer kurzen Pause fügte Gaara an Deidara gerichtet fort. „Deidara, das ist meine Schwester Temari.“ Gaara war sich nicht ganz sicher, ob Temari nun erstaunt oder doch eher erschrocken die Augen aufriss. Auf jeden Fall aber war sie sprachlos. Ihr Mund öffnete sich, aber sie schloss ihn wieder, ohne ein Wort gesagt zu haben. Ihr Blick huschte zwischen ihnen hin und her.

„Setz dich“, bat Gaara. Deidara bedeutete er, ihm zu folgen. „Wir machen Tee.“ Er musste kurz mit dem Blonden allein sein. Viel Zeit hatten sie nicht, aber irgendwas würde ihm schon einfallen. Zumindest musste er Deidara von seinem Plan erzählen, damit er nicht mit einem unpassenden Kommentar die Lüge zerstörte, die ihn schützen sollte.

Kaum waren sie in der Küche, schloss Gaara sorgfältig die Tür hinter ihnen und setzte das Teewasser auf. Deidara stand nahe neben ihm. Er wirkte so beunruhigt wie Gaara sich fühlte. „Was jetzt, hm?“, fragte der Blonde. „Ich lüge“, erklärte er leise. Irritiert legte Deidara den Kopf schief. Das Wort kannte er offensichtlich noch nicht. Manchmal verlor Gaara den Überblick über Deidaras Wortschatz.

„Ich erzähle ihr etwas Falsches.“

Gaara öffnete eine Schranktür und holte Teeschalen sowie die dazugehörige Kanne heraus. „Und was, hm?“ Die Teedose folgte. Während er den Tee in das Sieb gab, überlegte er. Was wäre logisch? „Du kommst aus Island“, begann er schließlich Deidaras falsches Leben auszuarbeiten. „Deine Mutter hat sich von deinem Vater getrennt und du bist mit deinem Vater hierher gezogen.“ Sie brauchten noch eine Erklärung, warum Deidara hier wohnte. „Dein Vater ist vor kurzem an einer Krankheit gestorben. Da du noch Probleme mit der Sprache hast, findest du keine Arbeit. Deswegen wohnst du hier.“ Himmel, er hoffte, Temari nahm ihm diese Geschichte ab.

„Sag am besten nichts und lass mich reden“, fügte Gaara an. Das heiße Wasser goss er nun in die Kanne. Ein paar wenige Minuten blieben ihnen noch, in denen der Tee ziehen musste. Gaara wandte sich dem Blonden zu. Sanft strich er ihm über die Wange. „Wir kriegen das schon hin“, murmelte er. Deidara war unruhig, er konnte es ihm ansehen.

„Wie alt bist du eigentlich?“, fragte er plötzlich. Das war wichtig. Temari würde vermutlich irgendwann fragen. Und solch wichtige Details sollte man von seinem Partner eigentlich wissen. Gaara hatte sich vorgenommen, Deidara irgendwann zu fragen, wenn er ihn verstand. Jetzt war wohl der Zeitpunkt gekommen.

Kurz dachte der Blonde nach. „21 …lange Nächte“, murmelte er vor sich hin. Lange Nächte? Meinte Deidara damit den Winter? „21 Jahre, hm“, fügte er schließlich entschlossener hinzu. Der Blonde war ungefähr zwei Jahre älter. Dann passte das einigermaßen. Denn in diesem Alter ging man normalerweise nicht mehr zur Schule. Wenn er beispielsweise vor drei oder vier Jahren nach Japan gekommen war, kümmerte sich niemand mehr darum, ob er die Schulbank drückte.

Gaara nahm das Teesieb aus der Kanne und platzierte alles auf einem Tablett. Tief atmete er noch mal durch. „Auf in die Schlacht“, gab er leise von sich. Deidara öffnete ihm die Tür und folgte langsamer ins Wohnzimmer. Seine Schwester saß am Tisch und betrachtete die Zeichnungen. Als sie näher kamen, sah sie auf und schaffte etwas Platz, um das Tablett abzustellen.

Schweigend setzten Deidara und er sich dazu. Gaara verteilte die Schalen und füllte Tee hinein. Die Überraschung war aus Temaris Miene gewichen. Doch nach wie vor huschte ihr Blick skeptisch von ihm zu dem Blonden und wieder zurück. Gaara fühlte sich unwohl. Die Sekunden schienen sich wie Kaugummi in die Länge zu ziehen.

„Ihr seid wirklich zusammen?“, fragte Temari schließlich. „So richtig?“

Gaara nickte. Sie sah den Blonden an. „Dann hat er von dir die Perle?“ Deidara wirkte nach wie vor argwöhnisch, was Gaara ihm nicht verdenken konnte. Aber er nickte bestätigend.

„Und wie lange geht das schon?“ Gaara griff nach der Teeschale und trank einen Schluck. „Was soll das werden? Ein Verhör?“, fragte er.

„Es interessiert mich. Offensichtlich hältst du deine Beziehung ja schon länger geheim. Hast du geglaubt, wir reißen dir den Kopf ab?“

Gaara runzelte die Stirn. „Warum hätte ich etwas sagen sollen? Es ist meine Sache.“

Temari seufzte. „Aber wir sind eine Familie. Ich nehme an, Vater und Kankurô wissen nichts davon?“ Ein Kopfschütteln folgte auf die Frage. Natürlich nicht. Kankurô würde sich vermutlich darüber lustig machen. Und Vater… seine Reaktion konnte Gaara nicht einschätzen. „Ich wäre dir dankbar, wenn du ihnen nichts von Deidara erzählst.“ Ein Schnaufen folgte. „Es ist deine Entscheidung. Aber ich finde sie nicht gut.“ Das hatte Gaara sich schon gedacht. Temari mochte Geheimnisse innerhalb der Familie nicht.

„Also, wie lange schon?“ Temari hatte die Frage also nicht vergessen. „Ein paar Jahre.“ Konnte sie sich das nicht denken? Gaara besaß die Perle lange genug. „Und ihr habt die ganze Zeit eine Fernbeziehung geführt?“ Sie pfiff anerkennend. „Nicht schlecht.“

Ihr Blick wanderte nun wieder musternd über Deidara. „Aber was hast du dir da geangelt? Einen Künstler? Oder warum läufst du in einem Rock rum?“ Sie kombinierte bereits, hatte sie schließlich Deidaras Bilder gesehen.

„So in der Art. Er ist talentiert.“

Temari zog eine Augenbraue hoch. „Kann er nicht sprechen oder warum redest du für ihn?“

Nun ging der komplizierte Part also los. „Er ist kein gebürtiger Japaner. Ist erst vor ein paar Jahren hierher gezogen. Mit unserer Sprache hat er noch ein paar Schwierigkeiten.“

Interessiert betrachtete Temari den Blonden. „Und wo kommst du her?“ Deidara überlegte kurz, dann antwortete er selbst. „Is…land, hm.“ Es war gut, dass Gaara ihm grob erzählt hatte, was sie am besten sagen konnten. Wenn Deidara auch ein bisschen redete, fiel die Lüge hoffentlich weniger auf.

„Das ist ja am anderen Ende der Welt“, kommentierte sie. Einige Augenblicke Ruhe gönnte seine Schwester ihnen, als sie etwas von ihrem Tee trank. Ihr grübelnder Blick verhieß jedoch nichts Gutes. „Wo habt ihr euch damals getroffen? Du bist doch immer schwimmen gegangen oder warst irgendwo in den Wäldern unterwegs.“

Verdammt! Daran hatte er nicht mehr gedacht. Allerdings wusste sie nicht, seit wann genau sie sich kannten. Die Perle hatte Deidara ihm erst ein Jahr später geschenkt. „Wir sind uns im Wald begegnet. Er hat am Rand von Aka gewohnt.“ Der Weg war nicht allzu weit, wenn man gut zu Fuß war und gern durch den Wald streifte. Verstehend nickte Temari.

Bevor seine Schwester die Möglichkeit erhielt, noch weitere Fragen zu stellen, drehte Gaara den Spieß um. Ein Versuch war es zumindest wert. Er war in der Konversation weniger geschickt als Temari. Aber vielleicht hatte er mal Glück. „Wie lange bleibst du denn?“

Ein amüsiertes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. „Stör ich euch etwa?“ So viel dazu. Gaara wollte diese Frage nicht beantworten. Demnach überhörte er sie einfach. „Wie lange?“ Leichte Enttäuschung spiegelte sich in ihrem Gesicht. „Ich habe das Gefühl, du willst mich loswerden, Brüderchen.“

Gaara seufzte. Schon wieder keine klare Antwort. „Ich will dich nicht loswerden. Ich möchte es nur gern wissen. Ich habe einfach nicht mit dir gerechnet.“ Temari störte ihn an sich nicht. Das Problem war, dass er und Deidara nun aufpassen mussten, was sie taten. Ihr Alltag wurde eingeschränkt. Deidara konnte nicht mehr ins Wasser gehen und Fische fangen. Er durfte sich nicht mehr am Strand trocknen lassen, während sie hier war. Sie mussten Acht geben.

„Ich wollte ein paar Tage bleiben und mal schauen, dass du nicht vereinsamst. Aber offensichtlich bist du gar nicht einsam.“ Sie grinste vielsagend.

„In der Tat“, murmelte Gaara zustimmend. Einsam war er wirklich nicht. Außerdem traf er sich auch ab und an mit Naruto und seinen Freunden. „Keine Sorge, ich spiele nicht den Anstandswauwau. Ihr seid alt genug.“ Ein prüfender Blick traf Deidara. „Seid ihr doch?“ Deidaras sichtbare Augenbraue zog sich hoch. „Ich bin 21 Jahre, hm.“ Anscheinend verstand er seine Schwester besser als Naruto. Das war schon mal recht hilfreich.

Zufrieden nickte Temari. „Gut.“

Wunderbar. Die nächsten Tage spazierte seine Schwester also munter durch das Haus. Früher oder später bemerkte sie, dass Deidara praktisch hier wohnte. Vor diesem Gespräch würde er sich gern drücken. Aber es kam. Vorerst wollte Gaara selbiges jedoch hinauszögern. Sollte Temari den Anfang machen, wenn sie darüber unbedingt reden wollte. Den ersten Part hatten sie erst mal einigermaßen heil überstanden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Okay, ich glaube, jetzt muss mal eine Erklärung folgen. Es war nicht geplant, dass Deidara jetzt im Rock rumläuft! Zugegeben, ich steh auf Männer im Rock, bei einigen sieht das richtig heiß aus. Aber ich wollte die Klischees mit einem weibischen Deidara nicht anfachen. Das Dumme ist nun, dass Blondie sich selbstgeständig gemacht hat. Da er als Ningyo keine Kleidung gewohnt ist, mag er selbige nicht und vor allem stört ihn der Stoff zwischen den Beinen. Das ist der einzige Grund, warum er nun einen Rock will. Ich hab ja schon erklärt, dass Deidara nicht wie wir Menschen denkt und er eben die Unterschiede der Kleidung nicht versteht. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Mangrovenkrabbe
2014-11-02T18:50:30+00:00 02.11.2014 19:50
Wahhhh die Katze ist - zumindest teilweise - aus dem Sack! War ja klar, dass das irgendwann passieren musste... bin mal gespannt was das noch wird! Und ich finds sowohl amüsant als auch pragmatisch dass Deidara jetzt Röcke hat :D Sie müssen mal Urlaub in Schottland machen, so weit ich weiß trägt man traditionell doch auch nix unterm Kilt xD
Freu mich schon wenns weitergeht! :)
Von:  Sakami-Mx
2014-11-02T08:26:17+00:00 02.11.2014 09:26
Richtig geiles kapi! Ich konnte das unbehagliche Gefühl richtig miterleben XD freu nicg schon voll aufs nächste ^^


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