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Broken Inside

Where Butterflies never Die
von

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Prolog

Broken Inside
 


 


 


 

Prolog
 


 

Die Nacht war schon längst über Konoha hinein gebrochen, als Fugaku Uchiha endlich sein Büro verlassen konnte. Er war vollkommen übermüdet und wünschte sich nichts mehr als endlich zu Hause an zukommen, seiner Frau ein Kuss zu geben und dann endlich seine wohlverdiente Nachtruhe anzutreten. Seine Söhne würden ihm eine gute Nacht wünschen und dann ihren Pflichten nachgehen.

Alles war in Ordnung.

Fast alles war in Ordnung.

Aus irgendeinem Grund war Fugaku immer noch beunruhigt. Irgendetwas großes würde diese Nacht noch passieren. Das sagte ihm sein sechster Sinn, den er sich mit der Zeit als Polizist erworben hatte.

Vorsichtig bog er in die Straße seiner Wohngegend ein und seufzte zufrieden.

Heute hatte er zwei Fälle zum Abschluss bringen können.

Er war erfolgreich gewesen.

Auf einmal durchbrach das schrille Klingeln seines Handys die Stille.

In Fugaku machte sich so etwas wie Nervosität breit und ließ ihn im ersten Moment zögern, aber dann nahm er schließlich doch ab. Durch die Lautsprecheranlage des Autos kam im ersten Moment nur ein lautes Knacken, ehe die Stimme seines Erstgeborenen ertönte.

„Vater! Wir...wir haben ihn! Wir haben den Entführer des Uzumaki-Jungen!“

Itachi schien aufgebracht zu sein, was auch kein Wunder war, denn der Uzumaki wurde vor knapp acht Jahren entführt.

„Wo seid ihr gerade?“, fragte Fugaku zähneknirschend und fuhr wieder auf die Hauptstraße.

„Tamagoki Street 32. Das Haus der Familie Kikaku. Wir haben den Jungen in einem versteckten Raum gefunden. Er ist völlig verstört.“

„Kikaku? Das waren aber doch Freunde der Uzumakis!“

„Ich weiß.“

„Ich bin gleich da.“, meinte Fugaku noch und legte auf.

Er konnte es kaum glauben. Der Junge wurde endlich gefunden. Nach acht langen Jahren.

Damals hatte er höchstpersönlich die Ermittlungen geführt und dann an seinen Sohn abgetreten, in dem Vertrauen, dass sein Ältester den Jungen finden würde. Auch wenn er nicht mehr aktiv an den Ermittlungen teil nahm, so informierte er sich dennoch ständig über die Fortschritte.

Auf Fugakus Gesicht schlich sich ein leichtes Lächeln.

Heute Nacht würde er zwar wieder keinen Schlaf bekommen, aber das erschien ihm auf einmal nicht mehr so wichtig.

Er konnte einer zerrütteten Familie ihr Kind wieder geben.
 

Naruto Uzumaki würde noch diese Nacht heimkehren.
 


 


 


 

________________________________________________________
 

Vielen Dank fürs Lesen.

Euch ist sicher schon aufgefallen, dass diese Geschichte anders ist, als meine Vorherigen, oder? Auch wenn das hier nur der Prolog ist, merkt ihr es spätestens beim Ersten Kapitel.

Und bedankt euch bei Naruko-chan für die Menma X Naruto FF.

Sie hat mich praktisch dazu animiert, auch wenn sie lange warten musste.

LG TheGroooah

Kapitel 1: The Scar

Kapitel 1: The Scar
 

Menmas Sicht
 

Ich hätte nie gedacht, dass ich meinen älteren Bruder in diesem Leben noch einmal wieder sehen würde. Es war schmerzhaft, aber ich hatte bereits mit ihm abgeschlossen.

Für mich war der Junge zu dem ich aufgesehen habe schon längst tot.

Und jetzt stand er vor mir. Seine blonden Haare waren fettig und schief geschnitten. Ein Auge war zugeschwollen und es quoll gelblicher Eiter raus, aber er hatte immer noch die selben Blauen Augen wie acht Jahre zuvor. Aber die Lebensenergie, die früher nur so aus ihm raus gesprudelt war, ließ sich nicht einmal mehr erahnen.

Er hatte sich anscheinend auch länger nicht mehr rasiert, denn ein schmutziger Dreitragebart zierte sein Gesicht und verdeckte ein paar blaue Flecken.

Seine Haltung war gekrümmt und verbogen, als ob sie zeigen wollten wie verkorkst die Realität wirklich ist.

Ein wenig verloren sah er uns an,er hatte wohl keine Ahnung wie er sich uns gegenüber verhalten sollte.

Mama stürmte los und umarmte ihn so doll als hätte sie Angst, dass alles tatsächlich nur ein Traum gewesen sei.

„Naruto. Oh mein Gott Naruto. Du lebst! Du lebst.“

Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mein Bruder, Naruto, erschien mir so fremd. Für mich war der junge gebrochene Mann nicht mehr mein Bruder.

Mein Bruder war tot.

Als ich seinen Blick auffing, zuckte ich zusammen.

Er lächelte.

Er lächelte mir zu und schien genau zu wissen, was ich in dem Moment gedacht habe.

Ich nahm seine Hand ohne zu wissen warum. Vielleicht wollte ich ihm beistehen und zeigen, dass ich an seiner Seite bleibe, aber das kam mir irgendwie lächerlich vor.

Nein, es war etwas ganz anderes,dass mich seine Hand ergreifen ließ.

Es war ein ganz anderes Gefühl als ich aufmunternd seine Hand drückte.
 


 

Als Mama plötzlich einen Anruf bekam, dachte ich mir schon, dass etwas nicht stimmte.

Nach Papas Tod, brach sie alle alten Freundschaften ab und hörte auf zu arbeiten. Seitdem lebten wir von Papas Lebensversicherung und sie widmete sich ganz meinem Wohlbefinden.

Wir behielten das Telefon auch eigentlich nur noch für den Notfall.

Oder für den Anruf.

Den Anruf der ihre Hoffnungen ihren Sohn ein weiteres Mal zu sehen ,wachsen lies oder komplett zerstörte.

Ich wünschte mir in solchen Momenten, wo sie einfach nur das Telefon anstarrte, dass sie dieses scheiß Plastikteil doch endlich wegschmiss.

Dass es allerdings nie dazu kommen würde, wusste ich genauso gut wie sie.

Naruto könnte ja eventuell noch am Leben sein.

Dieser Gedanke ließ sie weitermachen, obwohl man ihr gleich zu Anfang gesagt hatte, dass Kinder die entführt werden, bei einer Wahrscheinlichkeit von 90% innerhalb der ersten zweiundzwanzig Stunden starben.
 

Ich war damals erst sechs, aber ich konnte mich noch ganz genau daran erinnern wie Papa zu mir sagte, dass sie erst mal nicht mehr aus dem Schlafzimmer kommen könnte, da es Mama ganz schlecht ginge. Natürlich hatte ich damals schon verstanden, dass sie ernsthafte Probleme hatte. Später erfuhr ich von ihren regelmäßigen Alkoholkonsum.

Unsere einst schöne idyllische Familie zerbrach einfach.

Naruto hinter lies nicht als Scherben.
 

Nun standen wie hier, in dem Blaulicht der Polizeiautos und starrten uns an. Keiner rührte auch nur einen Finger, außer unsere Mutter vielleicht. Sie schluchzte immer noch und war vollkommen aufgelöst.

Aus der Dunkelheit löste sich ein Schatten und schritt langsam auf uns zu.

„Frau Uzumaki? Könnte ich mich noch mal mit ihnen reden?“

Der Mann war hoch gewachsen und hatte schwarze lange Haare.

„Ich bin Itachi Uchiha. Mein Vater hat die Ermittlungen geleitet, bis ich sie übernommen habe. Wir würden uns noch gerne einmal mit ihnen unterhalten.“

Mama löste sich irritiert von meinem älteren Bruder und sah den jungen Mann verständnislos an.

„Was meinen sie?“

„Nun ja, wir wollen da ein paar Fragen beantwortet haben. Je nach dem, was sie sagen, könnte sich die Haftstrafe von Frau und Herrn Kikaku verlängern.“

Mama nickte kurz und folgte dem Uchiha zu den leuchtenden Polizeiauto.

Narutos Hand drückte meine einmal kurz, als ob er sich vergewissern wollte, dass ich immer noch da bin.

„Menma.“
 


 


 


 

Es ist jetzt knapp ein Jahr her, dass Naruto wieder zu Hause ist. Er still und des häufigeren abwesend, aber sobald ihn jemand berührte erwachte er wieder und schien sich ein wenig zu freuen.

Sein Verhalten war unerwartet. Normalerweise müsste sich ein Entführungsopfer doch abweisend verhalten, aber wann immer er konnte, suchte Naruto meine Nähe und lies meine Hand nicht wieder los, bis es wirklich nicht anders ging.

In diesem einem Jahr hat sich wieder vieles verändert. Mein Leben wurde noch einmal wieder umgekrempelt. Naruto war da. Er blieb den ganzen Tag zu Hause, kümmerte sich freiwillig um den Haushalt, da er eh nicht aus dem Haus ging.

Er bekam jeden Vormittag ein wenig Privatunterricht, aber das war auch der einzige Kontakt, den er mit anderen Menschen außerhalb der Familie hatte.

Kakashi war wirklich nett, weshalb Naruto schnell eine Bindung aufgebaut hatte. Auch mit Mama herrschten mittlerweile schon fast normale Umgangsformen. Fast so als ob er nicht vor acht Jahren entführt würde.

Zwischen Naruto und mir war es anders. Mehr als anders.

Zugegeben ich mochte ihn mittlerweile auch ganz gerne, aber gleichzeitig hasste ich ihn mehr als alles andere, denn er war für den Zusammenbruch unserer Familie verantwortlich.

Ich wusste,dass es unfair war so zu denken, aber ich konnte nicht anders. Ich wusste ganz genau,dass Naruto sich ja nie absichtlich hat entführen lassen,aber trotzdem brannte in mir immer wieder mal die Wut hoch. Vielleicht war es auch Hass.
 

Sobald er aber meine Hand nahm, wurde ich wieder ruhiger. Irgendwie auch fröhlicher.

Ich mochte ihm so nahe zu sein.

Trotzdem, Naruto Uzumaki ist nicht mein Bruder.

Mein Bruder ist tot.
 


 


 

„Menma? Kannst du bitte noch eben was für das Abendessen einkaufen?“, fragte Mama mich ausgerechnet dann, als ich es mir mit Naruto auf der Couch gemütlich gemacht habe und gerade irgendeine Detektivserie ansah. Sie war nicht sonderlich interessant, aber Naruto mochte sie gerne,deshalb schafften wir uns einen Fernseher an. Für ihn.

„Und was?“, fragte ich kauend zurück und sah in das leicht pikierte Gesicht meine alten Herrin.

„Irgendwas. Such du aus. Aber kein Fleisch. Das ist in letzter Zeit echt zu teuer geworden.“

Ich nickte und stand auf um meine Schuhe an zu ziehen. Viel Lust hatte ich nicht, aber ich hatte auch Hunger. Was konnte man da schon machen?

„Ich komme mit.“, hörte ich Narutos tiefe und irgendwie auch leicht rauchige Stimme hinter mir.

Meine Augenbrauen zogen sich zusammen.

„Bist du dir sicher? Ich meine ...“

„Keine Sorge, ich habe ja dich.“, erwiderte er lächelnd und zog sich ebenfalls Schuhe an.

„Wollen wir?“

Er nickte.
 

Sobald wir ins das Blickfeld von anderen Menschen gerieten, fingen sie an lautstark zu tuscheln. War ja auch klar, von weiten sahen wir uns nicht mal ein bisschen ähnlich, weshalb die meisten wohl dachten, ich wäre hier mit meinem festen Freund unterwegs. Immerhin klammerte sich Naruto an meiner Hand. Ich wusste, dass er es tat weil er Angst hatte. Er war Acht Jahre gefangen gewesen, da konnte er nicht anders auf so eine erschreckende Weite reagieren.

Aber er hielt sich tapfer und aus irgendeinem Grund machte mich das Stolz.

Dieser Junge rief Beschützerinstinkte in mir wach. Obwohl er älter war als ich.

„Wollen wir noch ein Eis essen?“, frage ich ihn, wohl wissend, dass Eis direkt nach Ramen seine Lieblingsspeise war.

„Mhm, klar. Ich wollte schon lange wieder Eis aus einer Eisdiele essen.“

Eigentlich meinte ich Wassereis oder ähnliches von dem Supermarkt, aber ein richtiges Zitroneneis wäre auch nicht schlecht.
 

Wir brauchten nicht lange um zu entscheiden, was heute Abend auf den Tisch kam.

Nabe. Wir kauften alles, was dafür nötig war und bezahlten. An der Kasse zwinkerte mir die Kassiererin noch zweideutig zu. Sie dachte wohl, nur weil ich Narutos Hand halte, hätte ich heute Abend noch etwas vor.

Als Naruto, der die ganze Zeit eine Mutter mit ihrem drängelnden Kind kämpfte beobachtete, seinen Kopf zu ihr hin drehte, erstarrte ihr anzügliches Grinsen und sie starrte schockiert jedem einzelnen von uns an.

Die meisten dachten wohl, da wir andere Haarfarben haben, wären wir keine Brüder. Tatsächlich konnte man von weitem keine Gemeinsamkeit erkennen. Immerhin war Naruto blond und ich schwarzhaarig. Außerdem verhielt ich mich Naruto gegenüber vielleicht auch nicht unbedingt brüderlich . Wann auch immer Naruto einen Versuch startete eine brüderliche Beziehung aufzubauen, blockte ich ab.

Ich wusste, dass ich ihm damit wehtat, aber verdammt! Hatte er das nicht auch getan?

Die Eisdiele war gut besucht, aber wir ergatterten uns trotzdem ein Platz am Fenster.

Naruto hätte lieber eine Stille Ecke bevorzugt, aber da war nichts mehr frei.

Das erste Eis, dass er sich nach acht Jahren bestellte war ziemlich groß, aber Naruto meinte, er musste die acht Eislosen Jahre wieder aufholen.

Als die Bedienung kam wurde sie leicht rot, stammelte erst ein wenig bevor sie dann endlich die Bestellung aufnahm. Ihr Blick wanderte die ganze Zeit unter der Tisch, wo sich Narutos und meine Hände sich in einander verkeilt hatte.

Wir hielten sie schon solange fest, das seine Wärme meine eigene geworden ist.

„Ist dir das unangenehm? Ich...ich kann auch loslassen.“

Naruto versuchte tapfer zu wirken, aber ich spürte den Angstschweiß und das Zittern in seiner Stimme.

„Nein.“, antwortete ich stattdessen. „Mir ist es egal was andere Leute von mir halten. Außerdem mag ich es nicht, wenn du so guckst.“

Mit dem Zeigefinger der freien Hand fuhr ich über die Stirn, bis ich zwischen den Augenbrauen angekommen war. „Das gibt nur Falten.“
 

„Ach sieh mal einer an. Du bist schwul? Und dann bist du auch noch so dreist und kuschelst in der Öffentlichkeit mit deinem Freund rum . Bäh ,das ist ja widerlich.“, tönte auf einmal die höhnische Stimme von jemanden, den ich wirklich nicht leiden konnte.

Naruto war bei diesen Worten zusammen gezuckt und legte sich auf einmal ein dunkler Schatten über sein Gesicht.

Er konnte ihn von seiner Position aus nicht sehen, aber er schien genau zu wissen, dass diese Person wirklich keine angenehme Gesellschaft ist.
 

„Uchiha. Es ist wirklich eine Schande, dass ich dein hässliches Gesicht auch noch am Wochenende sehen muss.“ , gab ich gelassen zurück, drückte Narutos Hand aber fester.
 

„Wie bitte? Hässlich? Ich muss dich doch bitten nicht ausfallend zu werden, sonst haben wir ein Problem.“, gab Sasuke sichtlich angefressen zurück.
 

„Dafür habe ich keine Zeit, immerhin muss ich mein Date hier noch über die Bühne bringen.“

Ich versuchte betont gelassen zu klingen, obwohl ich dem Uchiha am liebsten einen mitgegeben hätte.
 

„Hey Blondie! Dreh dich mal um! Ich will wissen, wie hässlich du bist um dich mit dem da abzugeben.“
 

Da nur ich Narutos Gesicht sehen konnte, war ich auch der einzige, der merkte,dass er sich über den Uchiha lustig machte. Seine hochgezogenen Augenbrauen sagten vieles.
 

Ich hatte Naruto nicht einmal so derart ...amüsiert gesehen.

Was fand er denn so witzig, dass er das Grinsen nicht unterdrücken kann.
 

„Ach Sasuke-teme, da haben wir uns acht Jahre nicht gesehen und dann wirst du gleich so gemein.“, fing Naruto an und wand sein Kopf langsam zu dem Uchiha.

Ich war ehrlich überrascht. Er kannte diesen Schnösel?
 

„N-n-naruto?“

Sasuke, der Eisprinz von Konoha zeigte eine menschliche Reaktion. Etwas was bei einem Uchiha nie vorkam. Schon gar nicht bei ihm.

Seine Augen weiteten sich vor Schock und im nächsten Moment flitzte eine Emotion durch seine Seelenspiegel, die ich nie für möglich gehalten habe.

Zuneigung
 

Ich spürte wie es heiß in meiner Brust wurde und die Luft immer weniger zu werden schien. Gott ich musste hier raus. Unbedingt!
 

„Naruto? Gehen wir? Ich habe keine Lust weiterhin in Anwesenheit dieses Gnoms zu sein.“, unterbrach den offensichtlich sehr emotionalen Moment zwischen dem besagten Gnom und Naruto.

„Was? Aber ich habe noch gar kein Eis gehabt. Und Sasuke-teme-“

„Können wir jetzt bitte!“, schnitt ich Narutos Wort ab. Er sollte so schnell weg von Sasuke wie irgendwie nur möglich.

„Was hast du denn Menma? Es ist doch nur Sasuke-teme.“

„Genau deshalb. Weil er es ist, muss ich weg. Er widert mich an!“, zischte ich.

Sasukes Gesicht verfinsterte sich schlagartig. Er war sauer, aber so richtig sauer.
 

Ich hatte keine Ahnung wieso. Fuck, ich wusste nicht mal, dass Sasuke und Naruto sich kannten.

Ausgerechnet von den tausenden Personen hier in Konoha, schien Naruto sich mit der Person zu verstehen, die mir Jahre lang das Leben zur Hölle gemacht hatte.
 

„ Wir gehen jetzt.“, herrschte ich die beiden an. Meine Stimme hatte etwas eisiges und ich wusste dass ich übertrieb.

Naruto schien gerne noch ein bisschen länger bleiben wollen. Er hing an den Uchiha. Schmerzen breiteten sich in meiner Brust aus, es fühlte sich an wie Eifersucht, aber ich kämpfte es nieder so gut es eben ging.

Naruto zuckte zusammen, als sich meine Hand mehr Druck auf seine ausübte.

„Sorry Teme, sieht so aus, als ob wir unseren kleinen Plausch auf ein anderes Mal verschieben müssen.“, meinte Naruto und hob entschuldigend die Hand.

„Kein Problem. Treffen wir uns, wenn dein Anhängsel nicht da ist.“, gab Sasuke schnaufend zurück und machte kehrt um mit seinen ach so coolen Affen rum zuhängen, die sich intelligenter Weise auch noch Freunde nannten.
 

„Ich gebe dir ein anderes Mal ein Eis aus,ja?“

Ich wusste ganz genau, dass es nicht das war, was Naruto so anpisste, sodass sogar seine Hand ganz locker in meiner lag.

Es war die Tatsache, dass ich ihm die Gelegenheit genommen habe wieder in sein altes Leben zurück zu kehren. Sasuke wäre wohl der erste Schritt gewesen. Das wusste ich nur allzu gut. Er würde vielleicht wieder der Alte werden.

Er würde wieder mein Bruder werden.
 

Ich musste mit der Eifersucht kämpfen. Es war schwer mir deshalb auch nichts anmerken zu lassen. Zwischenzeitlich bemerkte ich immer wieder, wie bissige Bemerkungen von mir gab, wenn Naruto von jemanden anderen sprach, außer Mama und mir. Papa natürlich ausgeschlossen.

Gleich nachdem wir zu Hause ankamen, verschanzten wir uns in meinem Zimmer. Naruto schien über etwas nach zu denken. Er war ganz abwesend. Sagte nichts, bewegte sich nicht, während nur das leise Ein und Ausatmen die Stille kurzzeitig unterbrach.

Nach einiger Zeit habe ich es einfach nicht mehr ausgehalten und kramte ein Buch vor, dass sich irgendwo in den hintersten Winkel meines Zimmers versteckt hat. Ich las nicht gerne. Wirklich nicht. Ich war eher der Typ der raus ging und den Scheiß, den die Leute in den Büchern erlebten, am eigenen Leib spürte. Mit meinen vierzehn, na ja in zwei Monaten fünfzehn Jahren, habe ich schon verhältnismäßig viel Scheiße gebaut. Wie denn auch nicht,bei so einer kaputten Familie wie diese hier.

Wir waren anders als die netten Harunos von Nebenan. Anders als die immer perfekten Uchihas. Und ja auch anderes als die doch ganz schon verschrobene Yamanaka Familie. Das war mir schon klar als Mama mir mit vier erklärte, dass ich ein uneheliches Kind bin. Ich wusste auch, dass wir nie so sein werden, wie alle anderen Familien auf dieser Welt.

Wir sind verkorkst. Die ganze Uzumaki Familie. Ich frage mich immer wieder was uns noch hält.

Naruto unterbricht meine wirren Gedanken.
 

„Sasuke und ich waren damals beste Freunde, wusstest du dass?“

Nein das wusste ich nicht. Verdammt! Woher denn auch? Wie soll ich mich an Dinge erinnern, die vor Narutos Verschwinden passiert sind, wenn meine Erinnerungen nur von dem Leiden meiner Eltern überschattet sind.

„Nein.“, antwortete ich einsilbig. Mein Hals fühlte sich so schrecklich trocken an.

„Ich habe in damals versprochen ihn zur Frau zu nehmen, wenn er mehr Ramen essen kann als ich.“,fuhr er fort und lachte leise. Einfach so. Ohne Rücksicht auf mich zu nehmen. Auf mein armes kleines Herz, dass sich immer mehr zusammen zog, die Sauerstoffzufuhr kappte und mich mit einem schweren Kopf zurück ließ. Gott, mir war so schrecklich schwindelig.

Ich versuchte trotzdem so lässig wie möglich zu wirken.

Es fiel mir schwer. So wahnsinnig schwer.

„Hast du noch Erinnerungen an mich?“

Naruto schwieg.
 


 

In der Nacht musste ich mich sehr oft übergeben. Mama ist wegen dem Würgen wach geworden und hat extrem besorgt aus gesehen.

„Naruto?“, fragte sie. Das Licht war im Badezimmer nicht an, weshalb alles nur in dunkle Schatten gehüllt wurde.

„Geht es dir nicht gut? Soll ich einen Krankenwagen rufen?“

Sie klang wirklich besorgt. Aber um Naruto.

„Menma...ich bin Menma...alles in Ordnung. Ist nur der Stress.“, brachte ich hervor.

Stress den Naruto auslöste.

„Achso, ich lege dir ein paar Tabletten gegen Übelkeit auf den Küchentisch. Schlaf gut.“, gähnte sie müde und machte kehrt.

Zitternd lehnte ich mich gegen die kühle Wand des Badezimmers. Die Kälte tat gut. Sie beruhigte mich.

Naruto....
 


 

Ich wusste nicht was mit mir los war.

Immer wieder dachte ich an ihn. An den blonden Typen der nur ein Raum weiter schläft.

Und jedes Mal spürte ich das selbe. Ich konnte es nicht beschreiben. Es war anders. So verdammt anders.

Ich war mal in das Mädchen von nebenan verliebt. Sakura hieß sie. Wenn ich nur in ihrer Nähe war, lief ich knallrot an, fing an zu stottern und redete nur Scheiße. Typischer Fall von erster Liebe. Ganz typisch. Es ist ganz normal sich so dämlich an zustellen. Immerhin war Sakura genauso, sobald Sasuke auch nur in Reichweite war.

Aber Fakt ist, ich wusste damals ganz genau, wie ich dieses Gefühl zu ordnen sollte.Bei Naruto jedoch ist es so unklar, dass ich nicht mal sagen kann ob es Hass oder Liebe ist.

Ich hasse ihn für alles was er unseren kleinen Familie angetan hat.

Insgeheim gab ich ihn die Schuld an den Tod unseres Vaters. Ich gab ihm die Schuld, dass Mama so viele Antidepressiva schluckt, dass sogar der unglücklichste Mensch noch fröhlicher drauf ist als sie, und dass Sasuke mich jahrelang schikaniert hat. Es war immerhin seine Aufgabe als großer Bruder mich zu beschützen. Er hätte da sein müssen, als ich mir mit sieben das Bein gebrochen habe. Oder als ich Streit mit Mama hatte, weil sie sich wieder in ihr Zimmer eingeschlossen hatte. Wegen Naruto.

Damals war er noch mein Bruder...aber heute?
 

Er war jemand dem ich einerseits Respekt entgegen bringe. Um ehrlich zu sein bewundere ich ihn. Wirklich.

Aber andererseits liebe ich seine zerbrechliche Seite. Ich fühle mich gebraucht. Ich will ihn ganz für mich allein. Ich mich sehne nach ihm.

Und ich denke ich begehre ihn so wie ich eigentlich ein Mädchen begehren sollte, oder wenigstens einen Jungen, der nicht mit mir verwandt ist.
 

Aber Naruto ist nicht mehr mein Bruder. Mein Bruder ist tot.
 

Ich liebe ihn...

Kapitel 2: The Ripple

Kapitel 2: The Ripple
 


 


 

Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen, und ganz ehrlich ich sah scheiße aus. Tiefe Augenringe zogen sich durch mein Gesicht, dass seltsam blass war. Als wäre ich eine Wasserleiche. Gerade frisch aus dem Tümpel von nebenan gezogen.
 

Naruto bemerkte, dass mit mir etwas nicht stimmte. Er wusste es ganz genau.
 

Aus seiner Zeit in Gefangenschaft hatte er die Fähigkeit entwickelt immer ganz genau zu wissen, wann es schlecht um einen stand. Über seine Gefangenschaft selber redeten wir aber nicht.
 

„Menma, willst du nicht lieber zu Hause bleiben? Ich kann Kakashi fragen, ob nicht bei seinem Unterricht mit machen darfst.“,schlug er vor.
 

Am liebsten hatte ich nachgegeben, mich an ihn geschmiegt und geschlafen. Einfach so.
 

Aber ich konnte nicht. Ich konnte es einfach nicht.
 


 


 

In der Schule lief es ab wie immer. Ino erzählte mir bei jeder Gelegenheit, wie man Naruto mit ein paar Tränken helfen könnte und dass die ja wahre Wunder bewirken könnten.
 

Bullshit.
 

Ihre Familie führte zwar hauptberuflich einen Blumenladen, aber nebenher trieben sie noch Geschäfte als Scharlatane und verhökerten ihren zusammen gebrauten Scheiß an die ganz Dummen mit zu viel Geld und zu viel Zeit.
 

Aber ihrer Meinung nach würden Voodoo und ein paar Tinkturen helfen um Narutos Angst vor allem zunehmen.
 

Ino war halt eine Esoterik-Tante.
 

Die Cafeteria füllte sich langsam mit unbekannten und manchmal auch bekannten Gesichtern.
 

„Sag mal, was ist heute eigentlich los mit dir? Du bist heute schon die ganze Zeit so abwesend. Das ist doch nicht normal.“, zischte sie, als ich auch bei mehrmaligen Rufen meines Namens nicht reagierte.
 

„Nichts.“, gab ich nur als Antwort zurück.
 

Ino wusste es besser. Alles war los. Einfach alles. Und sie spürte es.
 

„Es hat wieder was mit Naruto zu tun, oder?“
 

Sie wusste es. Ganz sicher. So sicher wie das Amen in der Kirche.
 

Sie wusste, dass ich ihn liebte. Ich spürte wie die Magenkrämpfe wieder kamen.
 

„Was soll ich machen,Ino? Für ihn bin ich immer noch der kleine Bruder von vor acht Jahren.“, ich ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen.
 

„Ist er für dich dein Bruder? Ist er noch der Naruto, den du vor acht Jahren kanntest?“, kam ihre Gegenfrage.
 

„Nein. Nein, ist er nicht. Mein Bruder ist tot. Naruto ist für mich einfach nur Naruto.“
 

Inos Hände glitten durch meine schwarze Mähne.
 

„Einfach nur Naruto.“, murmelte ich kaum hörbar.
 

„Dann ist es doch alles in Ordnung.“
 

Mein Kopf schoss hoch. Was hatte dieses verrückte Weib gerade von sich gegeben.
 

Ungläubig sah ich sie an.
 

„Alles in Ordnung?! Was daran ist alles in Ordnung? Ein Scheißdreck ist in Ordnung!“, brüllte ich.
 

Ich hatte auf einmal die ganze Aufmerksamkeit meiner Mitschüler.
 

Ganz ehrlich, es war mir egal.
 

Sollen die sich doch um ihren eigenen Scheiß kümmern.
 

Ino blieb ganz ruhig. Vermutlich hatte sie meine Reaktion schon voraus gesehen. So typisch beste Freundin, halt.
 

Langsam setzte ich mich wieder hin, die Fäuste dennoch geballte, vermutlich um mich selbst unter Kontrolle zu halten.
 

„Ich warte Ino. Was ist deiner Meinung nach denn in Ordnung,hm? Das was ich für Naruto empfinde, ist abartig. Etwas was nicht sein dürfte.“,knurrte ich.
 

Unbeeindruckt nestelte sie an ihrem Salat, der vor ihr stand.
 

„Naruto ist für dich kein Bruder mehr. Dann seid ihr auch keine Brüder. Ende der Geschichte.“
 

Verständnislos sah ich sie an. Was ging nur in ihrem Kopf vor?
 

Zumindest wusste sie was in meinem vorging.
 

„Was ich damit sagen will, ist, dass du keine brüderlichen Gefühle mehr für Naruto hegst, genauer gesagt hast du ihn seit sieben Jahren nicht einmal von ihm als Bruder geredet. Nicht einmal. Für dich ist er Naruto. Er war nie dein Bruder und deshalb hast du unbewusst Gefühle entwickelt.“
 

Dieses Gespräch wurde langsam echt unangenehm.
 

„Es ist nicht abartig für jemanden diese Art von Liebe zu empfinden, nur weil er durch das Blut mit dir verbunden ist. Menma, es ist nur abartig, wenn du und er brüderliche Gefühle für einander haben würden. Du musst dir nur noch darüber klar werden.“
 


 

Ich stand auf und ließ sie allein zurück. Ohne ein weiteres Wort mit ihr zu wechseln.
 


 


 

Das Gespräch mit Ino hatte mich mächtig aufgewühlt. Mathe und Japanisch rauschten einfach nur an mir vorbei. Nicht ein Fetzen blieb hängen. Ino hingegen ignorierte ich so gut wie ich konnte. Es war unfair, ich weiß. Sie wollte mir nur helfen.
 

Und trotzdem fühle ich mich noch schlechter als vorher. Viel schlechter.
 

Wieso konnte nicht einmal in meinem Leben etwas richtig laufen. Ganz ohne Probleme.
 

Jede Sekunde die verstrich machte mich wahnsinnig.
 

Ich fühlte mich allein gelassen.
 


 

In Erdkunde zeigte ich auf und fragte Sensei Asuma, ob ich mich zur Krankenstation begeben könnte.
 

Er nickte ohne zu zögern.
 

Ich ging natürlich nicht zum Krankenzimmer.
 

Warum denn auch? Da konnte mir auch niemand helfen. Stattdessen verkroch ich mich auf die Toilette in vierten Stock. Eigentlich für die älteren Schüler gedacht.
 

Ich ließ den Wasserhahn laufen und hörte eine Zeitlang einfach nur dem Rauschen des Wassers zu. Hörte wie es plätscherte und dann im Abfluss verschwand.
 

Ich stützte mich auf das Waschbecken und sah in den mit Graffiti beschmierten Spiegel.
 

Ich sah scheiße aus. Kein Wunder, dass Asuma mich ohne große Worte gehen ließ.
 

Das beschissene Licht machte mich auch nicht ansehlicher.
 

„Ach nee, wen haben wir denn da? Unseren kleinen Lieblingsuzumaki.“
 


 

Scheiße.
 


 


 


 


 

Ich humpelte die Treppe runter. Sasuke hatte heute echt den Vogel abgeschossen.
 

Zischend zog ich die Schultern ein, als meine Hüfte geben die Schultasche schlug.
 

Ich hasse ihn. Ich hasse diesen Uchiha.
 

Ino wartete unten an der Treppe auf mich,zog die Augenbrauen hoch und schnalzte missbilligend.
 

Sie hatte mich schon oft gewarnt. Ich sollte Sasuke nicht so provozieren.
 

Er konnte ja auch nichts für, dass er so ein Arsch ist. Das liegt ihnen in den Genen.
 

Manchmal vergaß sie wohl, dass eben diese überperfekte Familie dafür gesorgt hat, dass ich Naruto noch einmal kennen lernen durfte. Recht hatte sie trotzdem.
 

Ich ignorierte sie immer noch. Behandelte sie wie Luft. Ich musste einfach irgendwo all die angestauten Aggressionen ablassen. Auch wenn sie nichts dafür konnte. Rein gar nichts. Aber sie akzeptierte es.
 

Ich fürchte für ihren Geburtstag, darf ich mir wohl etwas ganz besonderes einfallen lassen.
 

„Weißt du Menma, vergiss nicht, dass du und Naruto nur Halbbrüder seid.“, meinte sie und lächelte leicht.
 

Ich lächelte zurück.
 

Sie hatte ja recht.
 

Aber ist Halbbruder wenig verwandt genug?
 


 


 


 

Ich war ein uneheliches Kind. Papa hatte damals, als er noch Bürgermeister war, seine Sekretärin gevögelt. Und offensichtlich nicht aufgepasst.Kurz darauf kündigte die Frau und schob mich bei den Uzumakis ab. Mama sagte mir mal ich sei ein Unfall. Ich glaube, da war ich sieben. Am nächsten Tag habe ich dann jeden in der Grundschule stolz erzählt, dass ich ein Unfall sei. Ich hatte es einfach nicht besser gewusst. Ich dachte echt, dass es cool sei ein Missgeschick zu sein.
 

Meine damalige Klassenlehrerin hatte erschrocken die Luft eingezogen, während ihre Augen vor Schock fast raus gefallen wären. Knapp zwei Minuten später saß ich im Büro des Rektors, der meine Mama wütend am Telefon anschrie.
 

Danach wiederholte sie es nie wieder, aber ich wusste was sie dachte. Nur zu gut.
 


 


 

Zuhause saß Naruto vor dem PC und sah sich irgendwelche Teenie-Serien an. Ich vermutete,dass er insgeheim genauso leben wollte wie die hirnlosen Idioten, die mehr Gehirnzellen in ihren Hoden verstecken, als in den hübschen Schädel.
 

Ich konnte es ihm nicht einmal verübeln. Naruto konnte seine Teenagerzeit nie ausleben.
 

Nie.
 

„Was ist mit dir passiert, Menma? Du bist überall grün und blau.“, meinte Naruto plötzlich als wir gerade mal wieder eine seiner Krimiserien sahen.
 

„Habe mich gestritten.“,knurrte ich. Im Endeffekt wollte ich nicht mehr daran denken.
 

„Mit wem?“
 

Auf einmal ließ Naruto den großen Bruder raus hängen. Wirkte so autoritär, wie ich es mir von meinem Bruder gewünscht hätte, wenn er noch leben würde.
 

Naruto ist es aber nicht. Er ist nicht mein Bruder.
 

„ Lass mich in Ruhe. Das geht dich nichts, aber auch gar nichts an.“
 

Ich machte Anstalten vom Sofa aufzustehen, aber Naruto hielt mich zurück.
 

„Menma, es geht mir sehr wohl was an. Du bist mein kleiner Bruder, ich mache mir Sorgen um d-“
 

„Halt die Fresse!“, unterbrach ich ihn. Mein Herz schlug fast schon schmerzhaft gegen die Brust. „Halte deine verdammte Fresse. Du bist für mich schon lange kein Bruder mehr. Er tot, verdammt. Aber du...du bist nur Naruto!“
 

Er bewegte sich nicht. Zuckte nicht mal zusammen, als ich mich losriss.
 

Die Tür von meinem Zimmer knallte laut ins Schloss und es wurde dunkel. So dunkel, dass ich das Gefühl habe zu ertrinken.
 


 


 


 

Ich wusste nicht mehr wie lange ich da in diesem dunklen Raum saß, aber es war genug um darüber nach zu denken, wie ich weiter machen will. Ich wusste ganz genau, dass ich so nicht weiter gehen konnte, ohne Naruto zu verletzten.
 

Mein Hals fühlte sich schrecklich an, meine Hüfte schmerzte noch immer von Sasukes Tritten und Fieberwellen überrollten mich unaufhörlich.
 

Mir ging es schlecht. Vermutlich lag an dem Stress, der auf mich ein rieselte.
 

Hatte Mama sich auch so gefühlt, als Papa von uns gegangen ist? So scheiße?
 

Anders konnte ich es nicht beschreiben.
 

„Nar..u...to...“, Sprechen fiel mir schwer. Besonders seinen Namen auszusprechen tat mir so unendlich weh, dass ich kaum mehr atmen konnte und verzweifelt nach Luft schnappte.
 

Meine Hände zogen wieder an meinen schwarzen Haaren. Eine Angewohnheit, die ich schon hatte seit ich ein Kind war.
 

Ich wollte sie mir ausreißen. Und ich stellte mir insgeheim die Frage, an die ich seit meiner Kindheit nicht mehr gedacht habe.
 

Warum konnte ich nicht auch blonde Haare haben wie Naruto? Oder die roten Haare meiner falschen Mutter. Warum hatte ich die meiner biologischen?
 

Dieses Mal stellte ich diese Frage aber nicht, weil ich mich nicht zu gehörig fühlte. Im Gegenteil, ich stellte diese eine Frage, weil sie mir Hoffnungen machte.
 

Witzig oder? Seit wann machen schwarze Haar Hoffnungen?
 

Sie erinnerten mich daran, dass ich und Naruto nicht richtig mit einander verwandt sind.
 

Also halt nur Halbbrüder. Und dass machte es schwerer.
 

Ich bin sein Bruder, aber irgendwie auch nicht.
 

Nicht dass Naruto davon wüsste. Er hatte keine Ahnung, warum ich schwarze Haare habe und er nicht. Er wusste nicht, dass wir Halbbrüder sind.
 


 


 

Dieser scheinbar harmlose Gedanke, brachte mir eine Idee, die eigentlich völlig wahnsinnig war. Ein falscher Tritt und alles wäre gelaufen. Mein ganzes Leben.
 

„Na...ru...to“, brachte ich schwer atmend hervor.
 

Meine Hand griff nach meinem schmerzenden Herzen. Einbildung, ich weiß. Das Herz schmerzt gar nicht. Ist ja alles nur im metaphorischen Sinne gemeint. Trotzdem tut es weh.
 


 

Am nächsten Morgen versuchte ich Distanz zwischen mir und Naruto zu bewahren, aber erschien zu wissen, dass etwas mit mir nicht stimmte und sprach mich mehrmals darauf an.
 

„Menma, willst du nicht lieber zu Hause bleiben? Dir ging es gestern schon nicht gut, aber heute siehst noch kranker aus.“
 

Naruto sah mich ehrlich besorgt an. So wie man einen Bruder ansieht.
 

Mein Gesicht verzog sich zu einer Fratze, als mich dieser kleine Stich durch fuhr.
 

Mama mischte sich plötzlich ein. Zwar war sie die ganze Zeit schon anwesend gewesen, hatte aber beharrlich geschwiegen.
 

„Ich denke dein Bruder hat Recht. Vorletzte Nacht hast du dich noch übergeben. Bleibe erst mal für ein oder zwei Tage zu Hause.“
 

Ich sah ihr in die Augen. Sie funkelten kaum mehr, wenn sie mit mir sprach. Aber wer konnte es ihr verübeln? Ich war nicht ihr leiblicher Sohn, sondern der Beweis der Affäre ihres toten Mannes. Bei Naruto war es anders. Sie strahlte förmlich und nichts in der Welt konnte besser sein als er. Ich hatte mich schon vor einiger Zeit damit abgefunden, dass ich nur ein Ersatz für Naruto gewesen bin, als er noch...weg war. Das nahm mich nicht mit.
 

Nicht im geringsten.
 

Gar nicht .
 


 


 


 

Ich blieb also zu Hause. Aus der Küche konnte ich Kakashis Stimme hören, während er Naruto etwas über die Abschottung Japans erzählte.
 

Hatte ich schon letztes Schuljahr.
 

Naruto hatte sein ganzes Leben lang kaum Schulbildung genossen. Ich wusste, dass er gerne lernte. Ganz anders als damals als er als acht Jähriger sich geweigert hatte die Hausaufgaben zu machen.
 

Aber wer konnte es ihm verübeln. Ihm wurde es verweigert. Acht beschissene Jahre lang.
 


 

Ich rollte mich auf die Seite und fischte nach einem Taschentuch. Meine Nase lief unaufhörlich. Das Bett knarzte leise.
 

Kakashi hatte sich vor einer halben Stunde verabschiedet. Sie waren für heute durch mit dem Stoff.
 

Naruto war in der Küche geblieben, um seine Hausaufgaben zu machen, aber ich wusste, dass er lieber komische Figuren an die Ränder kritzelte. Er mochte zwar den Unterricht, aber Hausaufgaben waren ihm zu wieder.
 

Mama war zu den Harunos rüber gegangen, so wie sie es immer machte.
 

Naruto und ich waren alleine zu Hause.
 


 

Als ich aufstand, musste ich mich an der Wand abstützen, da mich das Schwindelgefühl so stark überrollte, dass ich fast hingefallen wäre.
 

Langsam oder zumindest so schnell, wie mein Körper es zulassen würde, schlurfte ich in die Küche um mir etwas zu trinken zu holen.
 

Naruto sah von den Zetteln auf, die über den Tisch verstreut waren.
 

„Wie geht’s?“, fragte er. Seine Stimme klang angenehm und brachte mein Herz so stark zum schlagen, als hätte ich gerade einen Marathon gelaufen.
 

„Besser.“,log ich. In Wahrheit ging es mir mnur schlechter als gestern.
 

Skeptisch zog Naruto eine Augenbraue hoch.
 

„Und was ist damit? Willst du mir auch mal irgendwann sagen wer das war?“
 

Mit der Hand deutete er auf meine entblößte Hüfte. Meine Jogginghose war wohl etwas verrutscht und zeigte deutlich die Blutergüsse, die schon langsam gelb wurden.
 

„Nein.“, antwortete ich nur. Ich sah es nicht ein, ihm davon zu erzählen.
 

Es ging ihn nichts an.
 

„Menma, ich will dir helfen. Ich weiß, dass ich momentan nicht viel machen kann. So wie ich jetzt bin. Aber ich will für dich da sein, auch wenn ich es die letzten acht Jahre nicht konnte.“
 

Er wirkte so verzweifelt. Ich war kurz davor ihm einfach alles zu erzählen. Einfach alles.
 

„Immerhin bin ich dein großer Bruder. Ich sollte für dich da sein.“
 

Das saß wie ein Schlag ins Gesicht.
 

Und es schmerzte noch viel mehr.
 

„Du bist nicht mein Bruder.“, flüsterte ich. Er hörte mich trotzdem.
 

„Natürlich bin ich das.“, verwirrt sah er mich an. Konnte sich meine Reaktion nicht erklären.
 

„NEIN BIST DU NICHT!“, schrie ich, meine Wut und Hilflosigkeit hatte ich kaum mehr unter Kontrolle.
 

„Was meinst du?“ Seine Stimme war kaum mehr als ein Hauch.
 

Ich hatte ihn verletzt.
 

Seufzend setzte ich mich auf den Stuhl und zog wieder an den Haaren. Scheiß Angewohnheit.
 

„Ich bin nicht der Sohn von Kushina Uzumaki und Minato Namikaze.“, Meine Stimme brach ab.
 

„ Natürlich bist du das...“
 

Er musterte meine Haare.
 

„Das heißt, Mama ist nicht deine biologische Mutter?“
 

Berechtigte Frage. Ich würde trotzdem lügen. Lügen bis alles Pechschwarz war wie meine Haare.
 

„ Ich bin ein Findelkind. Ich lag einfach an der Türschwelle. Das ich so aussehe wie Vater ist Zufall.Und gerade weil so aussehe wie er, hat es Sie dazu veranlasst mich auf zu nehmen. Aber wir, du und ich, wir sind nicht einmal entfernt miteinander verwandt.“
 


 

Das war natürlich gelogen. Von vorne bis hinten gelogen. Aber das war der Plan. Mein Plan Naruto näher zu kommen.
 

Mein Magen drehte sich und ich fühlte mich schlechter als je zuvor.
 

Ihm eine derartige Lüge aufzutischen ist abartig.
 

Es stimmte zwar, dass ich auf der Türschwelle abgelegt wurde, aber dass war es auch schon. Es bestand nämlich keinen Zweifel, dass ich Minatos Sohn bin.
 

Ein Bastard.
 


 


 

Er glaubte mir.
 

Ich konnte es in seinen Augen sehen. Ich war die Person die er am meisten vertraute. Am liebsten wäre ich aufgestanden und hätte mir alle Schuldgefühle aus dem Leib gekotzt.
 

Doch ich blieb sitzen und sah ihn an. Seine blonden Haare die wild um seinen Kopf wuselten,diese starken blauen Augen , die ihr Vertrauen in mir zeigten und der Mund, der mir sagte, dass alles in Ordnung ist.
 

„Bitte sag Mama nichts davon. Sie soll nicht wissen, dass du davon weißt. Sie möchte, dass ich ein Bruder für dich bin. Wenn sie wüsste, dass du es weißt, zerstört das ihre Familie.“
 

Ich wusste nicht, wie ich es anders sagen sollte. Aber stimmte ja. Es würde ihre Illusion einer perfekten Familie zerstören.
 

„Klar mach ich.“, er nickte um seine Antwort zu unterstützen. „ Auch wenn wir nicht richtig mit einander verwandt sind, bist du trotzdem mein kleiner Bruder sein.“
 

„Nein. Ich will nicht!“, war das letzte was ich sagte, bevor ich aufstand und auf mein Zimmer verschwand.
 


 

Ich konnte es Naruto ansehen, dass es ihn schwer getroffen hat, zu wissen, dass wir keine richtigen Brüder sind.
 

Aber ich war froh darüber. Wirklich froh, gleichzeitig fühlte sich mein Körper an, als wäre er eingefroren worden. Ich nahm alles nur noch betäubt war, wie durch einen Filter.
 

Schuldgefühle waren was schlimmes. Etwas sehr schlimmes.
 

Sie fressen dich von innen auf, lassen dir keine Ruhe und springen dir jedes mal entgegen, wenn du in den Spiegel schaust.
 

Ich bin wütend auf mich selbst und kann es immer noch kaum glauben, dass ich ihn angelogen habe.
 

Und doch gibt mir diese kleine Lüge die Möglichkeit uns näher zu bringen. Auch wenn wir das als Brüder nicht sollten.
 


 


 


 

Am späten Nachmittag schneite Ino, bepackt mit irgendwelchen kuriosen Tränken in unsere Wohnung.
 

„Die sind für deine Genesung.“,meinte sie und stolzierte in die Küche um Tee zu machen.
 

Ich setzte mich währenddessen in die Stube. Ino wusste ja wo alles steht.
 

„Hi Naruto? Willst du auch einen Tee? Ist mit frisch gemahlenen Kröten.“, fragte sie ihn, scheinbar völlig unbewusst, wie widerlich es eigentlich klang.
 

Zum Glück war ich schon daran gewöhnt.
 

„Äh...Ähm...Nein danke. Ich verzichte.“, schlug Naruto ihr Angebot ab. Wahrscheinlich war er noch ein bisschen eingeschüchtert von ihrem Auftreten.
 

„Dein Verlust. Stimmt doch oder? Menma?“,rief sie und kam mit zwei heißen Bechern ins Wohnzimmer und pflanzte sich direkt neben mir auf dem Sofa.
 

„Mhmm.“
 

Ich war wegen dem Gespräch mit Naruto nicht besonders gut gelaunt.
 

„Ah ja, ich merke es schon. Mr Uzumaki hat schlechte Laune.“, erwiderte sie und nahm einen großen Schluck von ihrem Gebräu.
 

Als sie den dampfenden Becher abstelle, bedeutete sie mir, dass sie sich noch mal mit mir alleine unterhalten möchte. Unter vier Augen.
 

Sie war wirklich scharfsinnig, was Zwischenmenschliche Beziehungen anging.
 


 


 

Nachdem sie mir ein paar Geschichten aus der Schule erzählt hatte, und mir brühwarm erklärte, wie sie sich an meiner Stelle an den Uchiha gerächt hat, gingen wir in mein Zimmer.
 

Angewidert rümpfte sie die Nase und öffnete das Fenster.
 

Hier roch es wirklich unangenehm. Nach etwas Kranken.
 


 

„Also,was los mit dir und Naruto?“, sie schmiss sich auf mein Bett und lehnte sich zurück.
 

„Ich habe ihm erzählt, dass wir keine Brüder sind. Nicht mal durch das Blut mit einander verwandt sind.“
 

Ino schnappte nach Luft. Ihre Augen weiteten sich.
 

„Und wie willst du das Spielchen weiterführen? Du kannst doch nichts mit ihm anfangen und so eine große Lüge erzählen. Naruto vertrau-“
 

Sie sprach nicht weiter, weil sie erkannte, dass ich von Schuldgefühlen zerfressen werde.
 

Ich legte mich neben sie auf das Bett.
 

„Ino?“
 

„Ja?“
 

„Warum kann ich ihn nicht lieben, ohne diese Schuldgefühle zu haben?“
 


 

Sie drehte sich auf die Seite und sah mich ernst an.
 

„Weil er immer noch dein Bruder ist.“
 


 


 

Ino verschwand als Mama durch die Haustür fegte, mit Frau Haruno von nebenan.
 

Sie mochte Mama gar nicht und Frau Haruno schon mal gar nicht.
 

Vermutlich wohl, weil sie die Mutter von Sakura war, ihrer Erzfeindin.
 

Naruto sah neugierig von seinem Buch auf, als Mama laut stampfen auf mich zu kam.
 

Ich hatte vor nicht mal einer Minute noch im Wohnzimmer gesessen und mit Ino irgendeinen Weiberstreifen angesehen, da hörte ich Mama laut schimpfend auf dem Flur des Hochhauses.
 

„Menma! Wie konntest du das nur tun?“, schrie sie und wollte sich gar nicht mehr beruhigen.
 

„Was? Was soll ich getan haben?“
 

Ich wusste nicht, was ihr Problem war. Ehrlich nicht.
 

„Ich musste mir gerade von Mebuki anhören, dass mein eigener Sohn Sasuke Uchiha verletzt hat. Kannst du mir das mal erklären, junger Mann?“
 

Mebuki stand mit verschränkten Armen hinter ihr und schnalzte missbilligend.
 

„Ich habe mich nur gewehrt. Es war immerhin nicht meine Idee andere Leute auf der Toilette an zu springen und zu verprügeln.“
 

Ich wusste, dass es nichts bringen würde mich zu rechtfertigen. Mama war viel zu sehr darauf fixiert, dass ich einem Uchiha verletzt habe.
 


 

„Hast du eigentlich eine Ahnung was die Uchihas für uns getan haben!? Sie haben deinen Bruder wieder gebracht. Da kannst du auch mal kleine Raufereien
 

ertragen, ohne Sasuke zu verletzten.“
 


 

„Er ist nicht mein Bruder.“, wiederholte ich diese fünf Wörter, die über die Zeit eine Art Mantra geworden waren.
 


 

„Was?“, hauchte sie völlig entgeistert. Mebuki zog die Luft scharf ein und zog eine ihrer perfekt gerupften Augenbrauen hoch.
 


 

„Er ist nicht mein Bruder.“
 


 

Sie erhob die Hand und schlug zu. Als die Hand auf meine Wange auftrat, klatschte es laut. Ihre Hand und auch meine Wange wurden im selben Moment noch rot und es brannte höllisch.
 

Ich hatte einen Fehler gemacht. Einen gewaltigen.
 


 

„Dann bist du ab jetzt nicht mehr mein Sohn.“

Kapitel 3: One Track Minded Age

Kapitel 3: One Track Minded Age
 


 


 


 


 

For Naruko-chan
 


 


 


 


 

Mein Gesicht schwoll auf die Hälfte an. Kushina hatte wirklich heftig zu geschlagen. Ich spürte ihre Hand immer noch auf der Wange.
 

Ich konnte nicht auf der Seite liegen, es tat zu sehr weh. Mein Auge tränte unaufhörlich, wegen der Schwellung, die fast mein Auge einquetschte. Das Eis zum Kühlen war schon vor einer Weile geschmolzen, aber ich wollte nicht aufstehen. Es ging nicht.
 

Auf dem Nachttisch konnte ich Schmerztabletten sehen mit einem Glas Wasser. Naruto hatte sie herein gebracht,war aber wieder verschwunden,als ich ihn angeschrien habe.
 

Ich weigerte mich die Tabletten zu nehmen. Ich hatte die Schmerzen verdient.
 

Insgeheim wünschte ich mir, dass sie stärker wären. Dann wäre ich vielleicht sogar bewusstlos vor Schmerz.
 


 

Die Tür ging einen Spalt auf und Licht drang in das Zimmer. Ich sah Naruto durchschlüpfen.
 

Ich drehte mich auf die Seite. Momentan wollte ich nicht einmal mit ihm reden.
 

Die Matratze senkte sich. Unwillkürlich spielten sich Bilder vor meinem inneren Auge ab, wie Naruto unter mir lag, verschwitzt und stöhnend.
 

Ich verbannte diese Gedanken wieder in die Dunkelheit.
 

„Menma, ich glaube du solltest zum Arzt gehen. Du könntest eine Gehirnerschütterung haben.“
 

Ich antwortete ihm nicht, gab nur ein ablehnendes Brummen von mir.
 

„Komm schon. Ich komme auch mit.“, drängte er.
 

Ihm war es ernst. Sonst würde er nicht freiwillig nach draußen gehen.
 

Er machte sich sorgen.
 

„Naruto? Was denkst du über mich?“, fragte ich ihn.
 

Das war das erste, was ich seit einiger Zeit wieder sagte.
 

Seine Hand fuhr durch meine schwarze Mähne.
 

Aber er antwortete nicht.
 


 


 

Narutos Hand hielt meine fest umschlossen, als wir das Krankenhaus betraten.
 

Ich hasste sie. Er fühlte sich anscheinend auch nicht besonders wohl.
 

Krankenhäuser riefen immer schlechte Erinnerung wach. Dinge, die man in die hintersten Ecke des Bewusstsein verdrängt hatte, tauchten wieder auf und machten den Krankenbesuch nur unerträglicher.
 


 

An der Rezeption lächelte die Dame freundlich, obwohl man ihr den Stress deutlich ansah.
 

Beim Anblick meines Gesichtes seufzte sie traurig und verwies uns an die Krankenstation.
 

Das Wartezimmer war voll besetzt, obwohl es mitten in der Woche war. Wie suchten uns ein Platz, der ein wenig abseits war und von den man freien Blick auf den kleinen Park hatte, der an das Gebäude angrenzte.
 

„Wir müssen wohl ein bisschen warten,hm?“, versuchte Naruto ein Gespräch an zu fangen.
 

Ich war aber nicht auf eine Unterhaltung aus.
 

Müdigkeit lähmte meinen ganzen Körper und verlangsamte mein Gehirn. Ich will schlafen.
 


 


 


 

Als ich wieder wach wurde, versuchte Naruto mich zu wecken. Während der kurzen Zeit meiner geistigen Abwesenheit, war mein Kopf auf seine Schulter gefallen.
 

Die getrocknete Spucke klebte an meinem Mundwinkel und auf seinem Shirt.
 

„Kommst du? Du bist dran.“,flüsterte er leise und holte mich aus meinem Trance-artigen Zustand.
 

Immer noch ein wenig benommen stand ich auf, Narutos große Hand fest in meiner, und folgte der Schwester, die ungeduldig auf uns wartete.
 

„Hier entlang,bitte.“, wies sie uns an und führte uns in einen relativ kleinen Behandlungsraum.
 

Der Arzt saß gebeugt über eine Akte und verzog hin und wieder die Lippen.
 

Als er uns bemerkte sah kurz auf und ich fühlte mich unwillkürlich an einen Uchiha erinnert.
 

Ich mochte ihn jetzt schon nicht.
 

„Ah, Hallo Herr Uzumaki. Setzen Sie sich doch bitte. Ich brauche noch einen kleinen Augenblick.“, meinte er und fing an die Blätter zu sortieren.
 

Wie angewiesen setzen Naruto und ich uns auf die Bahre, die im Raum stand.
 

Mir war unwohl und Naruto spürte das.
 

Vorsichtig drückte meine Hand noch ein bisschen mehr und ich musste mit meinem plötzlich flatternden Herzen kämpfen.
 

„So, ich bin Shisui Uchiha. Nennt mich ruhig Shisui.“, stellte er sich vor.
 

Ich hatte also recht. Dieses Arsch war auch ein Uchiha.
 

Naruto stieß mir mit dem Ellbogen in die Rippen.
 

„Menma.“
 

Shisui zog die Augenbrauen hoch.
 

„So einsilbig wie meine Familie,huh? Na ja dann, du bist nicht her gekommen um dir meine Familiengeschichte anzuhören,sondern etwas gegen die Schwellungen in deinem Gesicht zu unternehmen.“
 

Mit so einer Taschenlampe leuchtete er mir in die Augen, fragte verschiedene Symptome ab und schickte mich zum Röntgen.
 

Naruto hatte fast einen Kollaps, als wir uns wegen den Röntgenstrahlen los lassen mussten. Er versuchte sein bestes nicht darauf zu reagieren, dass ich nicht seine Hand hielt, aber auf die Art und Weise, wie er sofort wieder nach meiner Hand griff wie ein Ertrinkender, ließ mein Herz für eine Sekunde aussetzen.
 

Und dann kam plötzlich ein schrecklicher Gedanke einfach aus dem Nichts. Völlig aus der Luft gegriffen.
 

Was wenn Naruto mich nicht mehr braucht?
 

Mir war schon vor einiger Zeit klar geworden, dass ich ihn insgeheim mehr brauchte als er mich.
 

Trotzdem war der Gedanke, dass Naruto mich irgendwann verlassen könnte unerträglich.
 


 

Unten im Behandlungsraum sah Shisui sich die Testergebnisse an. Seine Stirn war in Falten gelegt.
 

„Okay, du hast nur eine leichte Gehirnerschütterung, aber um ganz sicher zu gehen, möchte ich, dass du noch ein paar Tage zu Hause bleibst.Ich habe dir Schmerzmittel aufgeschrieben und deine Schwellung solltest du regelmäßig kühlen.“, erklärte er und schrieb nebenbei auf einem kleinen Zettel rum.
 

Ich hörte nur mit einem Ohr zu.
 

Nach kurzer Zeit legte er den Stift weg und faltete die Hände vor dem Mund.
 

„Es ist unangenehm, aber ich muss diese Frage stellen. Werden sie zu Hause misshandelt?“, er hörte sich ernst an. Sehr ernst.
 

„Nein, ich habe mich geprügelt.“, gab ich zurück und wollte einfach nur noch verschwinden. Naruto kniff die Lippen zusammen.
 

Ungläubig zog er die Augenbraue hoch, schon wieder und genauso wie alles Uchihas es konnten.
 

„Meine Kollegen bei der Radiologie berichteten mir, dass du weitere Blutergüsse an der Hüfte und Brustbereich hast. Deshalb entsteht bei mir der Verdacht der Misshandlung.Ich, als Arzt muss das ernst nehmen. Wirst du zu Hause geschlagen?“, fragte er noch einmal.
 

„Nein, verdammt! Und jetzt lassen sie mich in Ruhe.“,knurrte ich.
 

Ich war es Leid mich mit diesen Typen auseinander zusetzen.
 

Er ließ das Thema erst mal fallen, aber ich wusste, dass es noch Folgen haben würde.
 


 

„Ich wollte euch die ganze Zeit schon fragen, also warum haltet ihr Händchen? Ist das nicht für in eurem Alter ein bisschen peinlich?“
 

Scheiß-Uchiha.
 

„Das geht Sie ´nen Scheißdreck an.“
 


 


 


 

Zuhause wartete Kushina auf uns am Küchentisch. Sie wartete nicht mal bis wir überhaupt in der Wohnung waren.
 

„Ihr könnt eure Schuhe anlassen,wir fahren jetzt zu den Uchihas und entschuldigen uns.“, befahl sie und klaubte den Autoschlüssel von dem Tisch.
 

„Ich werde mich nicht bei ihn entschuldigen. Das kannst du vergessen, du alte Hexe.“, zischte ich und sah ihr in die Augen die vor Wut schon Funken sprühten.
 

„Wie bitte?“
 

Naruto drückte meine Hand und flüsterte mir leise ins Ohr.
 

„Geh einfach mit. Ich will nicht, dass so endet wie gestern.“
 

Er hatte mich.
 


 


 

Die Uchihas lebten natürlich in dem protzigsten und größten Haus in der protzigsten Straße Konohas. Ich hatte es ehrlich gesagt auch nicht anders erwartet.
 

Als der Wagen an den Häusern vorbei rauschte, fühlte ich mich wieder in meine Kindheit zurück versetzt. Am Ende der Straße stand unser altes Haus,in dem wir lebten, als Papa noch Bürgermeister war.
 

Seufzend lehnte ich dem Kopf gegen die kühle Fensterscheibe und wünschte mir ich wäre wieder zu Hause.
 

Ich spürte Narutos Wärme neben mir und hätte mich am liebsten an ihn gekuschelt und die Außenwelt ausgeblendet.
 

Aber es ging nicht, weshalb ich mich mit dem beinahe halbherzigen Druck meiner Hand zufrieden geben musste.
 

Als wir auf die Einfahrt der Uchihas fuhren, säumten kunstvoll geschnittene Figuren den kleinen Kiesweg. Mich nervte dieses Pseudoedel-Gehabe jetzt schon.
 

Kushina parkte ihren Mittelklassewagen, der hier einfach nur wie ein Schandfleck aussah neben den Springbrunnen, der sich vor der Haustür säumte.
 

Dabei versperrte sie den Weg für andere Fahrzeuge, aber das schien sie herzlich wenig zu interessieren.
 

„Kommt jetzt und blamiert mich nicht.“,zischte sie und stieg aus.
 

„Keine Sorge, dass schaffst du auch alleine.“,murmelte ich und folgte ihr lustlos.
 

Gott, dass was wir hier gerade veranstalteten war so erbärmlich und zeugte von null Selbstrespekt.
 

„So schlimm wird es wohl nicht.“, versuchte Naruto mich aufzumuntern, aber seine Miene sprach eine ganz andere Sprache. Er war mindestens genauso angespannt wie ich.
 

Kushina stand schon an der Tür klingelte praktisch Sturm.
 

Ich konnte es mir nicht verkneifen genervt die Augen zu verdrehen.
 

„Was kann ich für Sie tun?“, fragte ein etwas betagterer Herr, als er die Tür aufmachte.
 

„Ich würde mich gerne für das Verhalten von Menma entschuldigen. Er hat so ein schlechtes Gewissen, wegen dem was er Sasuke angetan hat.“, verkündete sie und senkte demütig ihren Kopf.
 

„Nun, mir ist derartiges nicht zu Ohren gekommen, aber folgen Sie mir bitte. Die Familie Uchiha ist gerade zu Abend.“, gab der Butler zu verstehen.
 

Wetten er heißt Sebastian?
 

Naruto lehnte sich gegen mich, als wir das Haus betraten. Er mochte keine fremden Häuser, das war mir schon aufgefallen, als wir Ino mal besucht hatten.
 

Schweigend folgten wir dem alten Sack in etwas, was normale Menschen wohl Ballsaal nennen würden, aber für Uchiha-Verhältnisse wohl als normal galt.
 

Gott, kotzten die Leute mich an.
 

Wie der Butler vorhin schon erwähnte, war die Familie gerade am Essen und schauten ein wenig überrascht auf, als wir in den Saal marschierten.
 

„Familie Uzumaki wünscht euch zu sprechen.“, rief der Butler, damit er auch nocham Ende des Saals hörbar war.
 

Insgesamt befanden sich acht Leute neben uns im Saal. Die meisten erkannte ich.
 

Fugaku, Oberhaupt der Familie hatte es sich am Kopf des Tisches gemütlich gemacht, rechts von ihm seine Frau Mikoto und Links Madara. Auf der Rechten Seite folgten dann noch Itachi, der uns interessiert musterte und Sasuke, der überheblich grinste.
 

Ich war drauf und dran über den Tisch zu sprinten und ihm ordentlich eine zu kleben.
 

So wie Kushina gestern.
 

Neben Madara saß Shisui, für den ich nur einen finsteren Blick übrig hatte und so ein komischer Kauz, den ich nicht kannte.
 

„Dann nehmt doch bitte Platz, Familie Uzumaki. Ich lasse sofort ein weiteres Mahl für euch anrichten. Ihr seid herzlich eingeladen.“,meinte Fugaku und lächelte leicht. Zumindest falls es bei einem Uchiha möglich war.
 

„Vielen Dank für ihre Einladung, aber ich kann sie nicht annehmen. Ich bin lediglich hier um mich für Menma zu entschuldigen. Er bereut seine Tat zu tiefst.“, erwiderte sie und stieß mir unauffällig in die Seite. Naruto musterte mich besorgt.
 

Ich sagte nichts.
 

Ich hatte keinen Grund mich zu entschuldigen. Schon gar nicht bei Sasuke.
 

„Menma!“, zischte sie leise. „Entschuldige dich gefälligst.“
 

Ich wusste, dass sie am liebsten noch einmal zu geschlagen hätte. Ich sah es in ihren Augen.
 

„Es tut mir leid sie unterbrechen zu müssen, aber weshalb sollte sich ihr Sohn bei uns entschuldigen? Hat er denn irgendetwas getan, dass eine Entschuldigung rechtfertigen würde?“, mischte sich Itachi in dieses kleine Debakel zwischen ihr und mir ein.
 

Sie würde hellhörig und wand ihre ganze Aufmerksamkeit wieder den beschissenen Uchihas zu.
 

„Es tut mir leid. Anscheinend war Sasuke großzügig genug über den Fehler meines Sohnes hinweg zu sehen.“,antwortete sie.
 

Auf einmal war ich wieder ihr Sohn. Wen wollte sie etwas vor machen? Den Uchihas vielleicht? Ich hasse sie zwar, aber sie waren nicht dumm. Ich bin mir sicher, sie haben schon eins und eins zusammen gezählt. Wir hatten kein gutes Verhältnis zu einander.
 


 

„Nun dann erklären Sie doch bitte, wo der Fehler ihres Sohnes liegt.“, ergriff Fugaku wieder das Wort.
 

„Eine gute Freundin hat mir erzählt, dass mein Sohn ihren wohl ohne ersichtlichen Grund geschlagen hat. Das tut mir wirklich außerordentlich leid.“
 


 

„Stimmt das, Sasuke?“, wand sich das Oberhaupt an seinen jüngsten Sohn.
 

Bevor dieser irgendetwas dazu sagen konnte, mischte sich Shisui ein.
 

„Menma war heute im Krankenhaus und hat sich wegen einer Gehirnerschütterung behandeln lassen, wobei wir diverse Blutergüsse an der Hüfte und Brust entdeckt haben. Bist du das gewesen, Sasuke?“
 

Er stöhnte laut auf, ihm wurde bewusst, dass sein Lügennetz sich langsam aber sicher auflöste.
 

Ein kleines Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen, als ich sah wie Sasuke immer mehr in Bedrängnis geriet.
 

„Nur das mit der Brust und der Hüfte. An seiner Visage bin ich nicht schuld.“, verteidigte sich der jüngste Spross der Familie.
 

Narutos freie Hand fuhr sanft über die kaputte Seite meines Gesicht. Er sah aus, als würde er mitleiden.
 


 

„Nun, wie es aussieht, müsste ich mich wohl eher für das Verhalten meines Sohnes entschuldigen. Mir war nicht bewusst, dass ich ihn so verzogen hatte.“,lenkte Fugaku meine Aufmerksamkeit auf mich,so wie die aller anderen. Allen außer der von Itachi. Er durchbohrte mich und Naruto mit seinen Blicken.
 

„Wa-as?“,Kushina klang schon fast dümmlich.
 

„Bitte setzt euch, ich bestehe darauf. Ich muss mich wirklich für das Verhalten meines Jüngsten entschuldigen.“
 

Wir folgten seinen Worten, als Kushina uns mit einem strengen Kopfnicken bedeutete, dass wir uns hinsetzen sollten.
 


 

„Warum halten die beiden Jungen Händchen?“, schoss es aus dem komischen Kauz den ich nicht kannte.
 

Madara, der die ganze Zeit still gewesen war, schlug dem Typen auf den Hinterkopf.
 

„Obito! Das ist unhöflich!“ Mit dem typischen abschätzenden Blick sah Madara uns an.
 

„Obwohl es mich auch interessieren würde.“, gab er schließlich zu.
 

Ich antwortete nicht. Warum sollte ich auch. Ich war niemanden Rechenschaft schuldig. Absolut niemanden.
 

Kushina war aber anscheinend der Meinung und kicherte verlegen.
 

„Ach, Naruto fühlt sich ohne Menma außerhalb unserer Wohnung einfach nicht wohl, deshalb bleiben sie draußen immer nahe beieinander. Wenn Naruto ohne Menma klar kommen würde, dann...“, sie verstummte, bevor sie etwas Falsches sagen konnte.
 

Aber ich wusste,was als nächstes kam.
 

Wenn Naruto ohne mich leben könnte, dann hätte sie mich schon längst aus der Wohnung geschmissen.
 

Aus ihrem Leben verbannt.
 


 


 

Das Essen lief ansonsten schweigsam. Jedes mal, wenn jemand versuchte ein Gespräch mit mir an zu fangen, schwieg ich eisern. Naruto redete so wieso nicht gerne in Anwesenheit vieler Personen.
 

Auch Sasuke Versuche ein Gespräch mit seinem ehemaligen besten Freund zu beginnen, wurden von Naruto eiskalt ignoriert. Ich konnte spüren, dass er sauer auf den verkappten Uchiha war. Es verschaffte mir ein Gefühl der Genugtuung.
 

Am Anfang versuchte Kushina noch schlechte Witze zu reißen, verfiel aber nach kurzer Zeit dem selben Schweigen, der bei den anderen herrschte.
 


 

Eigentlich dachte ich, dass nach dem äußerst angespannten Essen endlich Ruhe sei, aber Fugaku holte noch den Kaffee raus, sodass die Erwachsenen ihr Kränzchen einen Raum weiter verlegten. So eine Art Stube.
 

Da Naruto auf die Toilette musste, ließ ich ihn kurz alleine und ging auf die Terrasse, die nur eine Ecke weiter angrenzte. Vorsichtig setzte ich mich auf die von der Nachtluft feuchten Stufen und achtete darauf, dass Naruto mich beim Verlassen der Toilette sofort sehen konnte.
 


 

Die kühle Luft erfüllte meine Lunge und spülte für einen Moment alle Sorgen fort. Mein Kopf fühlte sich leichter an und ich genoss den klaren Sternenhimmel.
 


 

„Schön hier draußen,oder?“
 

Ich drehte mich um und sah Itachi auf der Schwelle stehen.
 

Ich brummte zustimmend, aus Angst ich könnte den schönen Moment zerstören.
 

„Was genau ist das zwischen dir und Naruto eigentlich?“
 

Instinktiv zuckte ich zusammen und mein Körper fühlte sich brennend heiß an.
 

Ich fühlte mich ertappt. Als ob ich etwas Falsches gemacht hätte.
 

„Ich habe keine Ahnung wovon du redest.“, leugnete ich und stand auf.
 

„Doch, das hast sehr du wohl.“, widersprach Itachi und strich sich eine wirre Strähne hinters Ohr. „Du solltest Abstand von Naruto nehmen. Das was ihr da macht, kann euch zerstören. Zieh aus, ich besorge dir sogar ein Wohnung, wenn es sein muss. Ich helfe dir, darüber hinweg zukommen.“
 

„Vergiss es. Das geht dich nichts an.“, knurrte ich und kaute auf meiner Lippe um die Wut zu unterdrücken. Wieso mussten sich eigentlich immer alle Uchihas überall einmischen? Was ging ihnen das an?
 

„Menma! Vertrau mir, ihr tut euch schon längst nicht mehr gut.“, ging Itachi energisch vor.
 

„Verpiss dich Uchiha und kümmere dich um deinen eigenen verkorksten Bruder.“
 


 

Ich wusste nicht, was mich mehr anpisste, die Tatsache, das jemand über meine Gefühle Bescheid wusste, oder die Tatsache, dass er sich einmischen wollte. Mir vorschreiben wollte, wie ich zu leben habe.
 

Niemand wird mich von Naruto trennen.
 


 


 

Niemand.
 


 


 


 


 


 

Als wir uns endlich verabschiedeten, wirkte Kushina seltsam resigniert. Irgendwie auch abwesend.
 

Ganz wie eine Bilderbuchfamilie standen alle Uchihas an der Tür und wünschten uns eine schöne Heimreise.
 

Wie mich dieses Pseudogetue ankotzt.
 

Naruto schien auch nicht besonders begeistert zu sein und starrte fast schon sehnsüchtig zu unseren schäbigen Wagen.
 

Irgendwie schaffte Kushina es doch noch sich einigermaßen höflich bei den Uchihas zu verabschieden, drehten sich aber ohne weitere Worte um und lief zum Wagen. Fast schon so, als wollte sie die Flucht ergreifen von der idealen Familie, die sie nie haben wird.
 

Ich wusste, dass es ihr zusetzte, aber es rührte mich herzlich wenig.
 

Und das überraschte mich. Ich dachte, ich hätte trotz allem, was passiert ist immer noch ein paar Gefühle für sie, aber da war nichts.
 

Rein gar nichts.
 

Als auch Naruto und ich ihnen den Rücken kehrten, bemerkte ich aus dem Augenwinkel, wie nicht nur Itachi mich einem undefinierbaren Ausdruck ansah, sondern auch Shisui.
 

Die Beiden würden mir noch Ärger machen.

Kapitel 4: Unfolding Time

Kapitel 4: Unfolding Time
 


 

Ich lag wieder im Bett, hielt mir einen Eisbeutel gegen die Wange und machte gar nichts.
 

Normalerweise würde ich mir jetzt den Kopf darüber zerbrechen, was Itachi von sich gegeben hatte, aber da oben war einfach alles leer gefegt.
 

Ich war wie die Dunkelheit.
 

Einfach nur leer. Ein Nichts.
 

Ein Grinsen huschte mir über die Lippen.
 

Meine Haare waren doch genauso wie die Dunkelheit.
 

Ich drehte mich wieder auf die andere Seite um meine verletzte Hüfte nicht zu belasten.
 

Mit den letzten paar Tagen ist mir klar geworden, dass das Bett mein Lieblingsort geworden war. Denn ein Bett brachte mich nicht zum heulen wie alles andere hier.
 

Es war mein Rückzugsort.
 

An dem mich trotz allem immer noch Gedanken verfolgten, die mir den Schlaf raubten.
 

„Na...ru...to.“
 

Ich ließ seinen Namen langsam auf der Zunge zergehen und betonte es so,als gäbe es nichts schöneres auf der Welt.
 


 


 

Ich wusste, dass ich nicht mehr lange durch halten konnte.
 

Jeden Tag verlor ich ein bisschen von mir selbst. Es machte mich alles fertig und ich war kurz davor in Selbstmitleid zu ertrinken.
 

Es machte mich fertig zu wissen, dass ein kleiner Fehler alles zerstören könnte. Sobald Naruto erfährt, dass ich ihn bezüglich unserer Verwandtschaft gelogen habe, ist es vorbei.
 

Ende.
 

Allein der Gedanke brachte mich fast um den Verstand und trieb Tränen in meine Augen.
 


 

Gegen Mitternacht schlich Naruto sich in mein Zimmer. Ein Eisbeutel und Schmerztabletten in der Hand.
 

„Wie geht es dir, Menma? Tut es noch doll weh?“, fragte er besorgt, aber ich winkte ab.
 

„Es geht schon.“, meinte ich und richtete mich auf, um ihn besser sehen zu können.
 

In seinen Augen spiegelte sich Schuld wieder, und es machte ihn offensichtlich zu schaffen. Langsam fuhr er über meine geschwollene Wange.
 

„Ich hätte doch was merken müssen.“, fing Naruto an. „Das ist meine Aufgabe als großer Bruder.“
 

Ich wich zurück, schlug seine Hand weg und konnte die Tränen nicht mehr länger halten.
 

„I..ch bin nicht dein Bruder...“, meine Stimme brach ab und mein Körper zitterte unaufhörlich.
 

Ich konnte nicht aufhören zu schluchzen und ich schämte mich so sehr dafür. Aber mir wurde alles zu viel. Viel zu viel.
 

„Menma!Es... tut mir leid , okay? Ich werde nicht wieder sagen, dass du mein Bruder bist, ja?“, hilflos suchte Naruto nach einem Taschentuch.Er hatte keine Ahnung wie er reagieren sollte.
 

Ich versuchte tapfer zu sein, die Tränen versiegen zu lassen, aber stattdessen wimmerte ich noch heftiger.
 

„Hey, beruhige dich, ja? Ich bin doch hier.“, versuchte Naruto es sanfter und schloss mich in seine Arme.
 


 

Es dauerte einige Zeit, bis ich mir wieder beruhigt hatte. Ich zitterte zwar noch und mein Hals fühlte sich an wie die Sahara, aber ich kam runter.
 

„Naruto.“,nuschelte ich gegen seine Halsbeuge und genoss die Wärme, die er ausstrahlte.
 

„Hmmm?“
 

Seine Brust vibrierte leicht und unterbrach den stetigen Rhythmus seiner Lungen.
 

„Naruto.“, wiederholte ich leise.
 

Seine Hand fing an mit ein paar von meinen Haarsträhnen zu spielen.
 

„Naruto,ich...“
 

Es blieb mir im Hals stecken.
 

Obwohl ich ganz genau wusste, was ich sagen wollte, brachte ich es nicht über die Lippen. Das Risiko zurück gewiesen zu werden , war einfach zu hoch. Auch wenn er die Lüge schluckte.
 

„Was ist Menma? Was liegt dir auf dem Herzen?“
 

Eine einfache Frage, die mein Blut wie eine Achterbahn durch meinen Körper rauschen ließ.
 

„Was denkst du über mich?“
 

Sein Körper spannte sich an.
 

Ich hatte einen Nerv getroffen.
 

Bevor mir antworten konnte, unterbrach ich ihn.
 

„Ich liebe dich,Naruto.“
 

Drei kleine Worte, waren es, die ich die ganze Zeit nicht über die Lippen bringen konnte.
 


 

Und es waren drei kleine Worte, die Naruto fluchtartig aus meinem Zimmer rennen ließen.
 


 


 


 

Am nächsten Morgen ging Naruto mir so gut wie möglich aus dem Weg. Am Frühstückstisch fand er sein Müsli interessanter als so ziemlich alles in seiner Umgebung, beim Mittagessen tat er so , als würde er hochkonzentriert sein Buch lesen,aber er war manchmal eine halbe Stunde auf einer Seite und am Nachmittag verschanzte er sich in seinem Zimmer.
 

Zusagen, dass es mir egal war, wäre die größte Lüge überhaupt.
 

Immer wieder erwischte ich mich dabei ihn oder seine Sachen völlig gedankenverloren an zu starren.
 

Als ich mich vor dem Fernseher setzte, schnappte ich mir unbewusst eine von Narutos Pullovern, die liegen gelassen worden waren und schmiegte mein Gesicht in den Stoff und zog begierig seinen Geruch ein.
 

Mir war klar, dass es vollkommen krank war, was ich hier machte. Aber ich konnte mich kaum mehr beherrschen. Es fühlte sich so an, dass nur weil ich ihm gesagt habe, was ich für ihn empfinde, ich eine Freikarte bekommen habe seine Sachen für Semi- Mastubationen zu benutzen.
 

Ekelhaft.
 


 

Eigentlich hatte ich mich für diesen Abend noch mit Ino verabredet, aber meine Laune war im Keller und ich hatte keine Lust auf irgendwelche Vorträge über Kräutertränke und dergleichen.
 

Stattdessen tat ich dass, was ich seit Tagen machte.
 

Nichts, außer mich selbst zu bemitleiden.
 

Kushina war bei den Haruno´s und würde so schnell nicht wieder kommen.
 

Die Stille in die in dieser Wohnung herrschte, war ungewohnt. Normalerweise hörte man immer den Fernseher laufen oder Naruto´s Lachen, wenn er mal wieder einen seiner Mangas raus kramte.
 


 

Ich schlief wieder früher ein,als sonst. Ich hatte nichts zu tun und auf nichts Lust.
 

Zwischendurch meldete sich mein Körper mal wieder und verlangte nach Aufmerksamkeit, aber ich ignorierte ihn weitgehend.
 

Ich nahm keine Nahrung mehr auf, trank kaum etwas und ging nur aufs Klo, wenn ich es fast nicht mehr aushielt.
 

Kurz gesagt mir ging es Scheiße.
 

Am Telefon meinte Ino, dass sei Liebeskummer.
 

Ich habe sie ausgelacht, aber sobald sie auflegte, traf es mich wie ein Schlag in die Eier.
 

Ich hatte Liebeskummer.
 


 


 


 


 

Es waren mittlerweile fast zehn Tage seit der kleinen Prügelei mit Kushina vergangen.
 

Sie kümmerte sich eigentlich nur noch um Naruto, setzte nicht mal mehr den Esstisch für mich auf. Es war nur eine Kleinigkeit, aber das machte es nur deutlicher, dass sie nichts mehr von mir wissen wollte.
 

Naruto hatte lautstark protestiert und seinen nicht einmal mehr seinen Ramen angefasst.
 

Erst nachdem ich ihm sagte, dass es Okay sei den Ramen zu essen, gab er nach. Von Kushina erntete ich dafür nur einen wütenden Blick ehe sie beschloss, dass ich es nicht wert sei.
 

Naruto konnte es ihr trotzdem nicht verzeihen, dass sie mich aus der Familie ausschloss, weshalb er zwar immer das Essen aß, sich aber zu mir ins Zimmer zurück zog und wütend vor sich hin starrte. Mit mir sprach er trotzdem nicht.
 


 

Ich schwänzte die Schule solange, bis meine Wange auf normale Größe abgeschwollen war und nicht mehr schillerte wie ein Regenbogen.
 

Auf lästige Fragen und auf nach Gerüchten gaffenden Idioten hatte ich keine Lust.
 

Way to troublesome.
 


 

In der Zeit, die ich zuhause blieb, hatte ich eine Menge Schulstoff verpasst, aber es war mir egal. Die Schule war für mich nur Zwang und was am wichtigsten war, ohne Naruto.
 

Sensei Asuma kratzte seinen Bart, als ich durch die Tür unseres Klassenraumes trat. Zum ersten Mal seit fast drei Wochen.
 

„Mhmm, der Direktor will dich später noch treffen. Du hast drei Wochen unentschuldigt gefehlt.“
 

Ich verdrehte die Augen und setzte mich auf einen der hintersten Plätze.
 

Den Termin beim T-Rex würde ich eh nicht wahrnehmen.
 

Ich lehnte mich in den Stuhl zurück und starrte abwesend aus dem Fenster.
 

Meine Gedanken schweiften wieder zu Naruto.
 

Das zwischen uns hat sich über die letzten Tage nicht verbessert.
 

Naruto nahm mich zwar wahr, reagierte aber nicht drauf. Er verließ das Haus auch nicht mehr, da ich der einzige war, mit dem er sich raus traute. Es setzte ihm zu.
 

Kakashi versuchte Kushina dazu zu bewegen, mehr mit Naruto persönlich zu machen und ihn nicht zu behandeln wie ein Haustier.
 

Ja, richtig Haustier.
 

Sie verhielt sich seit dem Gespräch mit den Uchihas schon seltsam.
 

Am Anfang beschränkte sie sich darauf komische Regeln für Naruto aufzustellen.
 

Zum Beispiel, dass er nur ein halbes Buch am Tag lesen durfte.
 

Nach sechs wurde kein Mathe mehr gemacht, und die Zähne durfte er nur links herum putzen.
 

Sinnlos.
 

Als dann schon einige verqueren Regeln in den Alltag übernommen waren, fing sie an ihn zu beobachten. Bestimmte auf die Minute genau, was er machen durfte und was nicht.
 

Ich wusste, dass sie ihre Tabletten abgesetzt hatte.
 

Sonst würde sie nicht so durch drehen.
 


 


 

In der Pause verkroch ich mich mit Ino hinter dem Physikgebäude, wo eine kleine Gartenlaube stand.
 

Wenige wussten davon, weshalb es dort ruhig war und ich mich mit ihr alleine unterhalten konnte.
 

Sie kramte aus ihrer sperrigen Tasche ihr Notfalltee-Set raus und stellte sie vor uns auf den Tisch.
 

„Lavendel-Kirsch.“, meinte sie, bevor sie das heiße Getränk in die Becher goss.
 

„Danke.“, vorsichtig pustete ich, um mir die Lippen nicht zu verbrennen.
 

„Ignoriert Naruto dich immer noch?“, fragte sie direkt heraus.
 

Ihre langen Fingernägel klackerten gegen den Porzellanbecher.
 

Statt ihr zu antworten sah ich weg, tat so als, wären die kleinen Blumen, die die Gartenlaube umkreisten hier wirklich von Bedeutung.
 

„Er braucht nur Zeit,Menma. Nur ein wenig Zeit.“
 

Ich zuckte zusammen, sie hatte ja recht.
 

„Aber drei Wochen...Das muss doch reichen.“, erwiderte ich und trank den Tee in einem Zug leer.
 

„Vielleicht. Vielleicht auch nicht.“
 


 


 


 

Die Wahrheit war, dass ich nicht zuhause geblieben bin, weil ich wollte, dass meine Wange wieder eine halbwegs normale Farbe annimmt.
 

Scheiße, es war mir doch egal was andere von mir dachten. Ist ja nicht meine Schuld, dass die nicht genügend Probleme haben um sich damit zu beschäftigen.
 

Der eigentliche Grund, warum ich drei Wochen nicht zur Schule ging, war, dass ich jedes Mal einen Heulkrampf bekam, sobald ich mich aus dem Bett rollte.
 

Am Anfang dachte ich noch, es sei ganz normal bei Liebeskummer, aber ich merkte was für Konsequenzen es für meinen Körper und Geist hatte.
 

Mitten in der Nacht wachte ich auf, schlug um mich und schrie, nur um dann fest zustellen, dass niemand da war, der mich trösten konnte.
 

Und zum ersten Mal seit Papa Tod, wünschte ich mir er wäre hier. Hier bei mir, würde mir einen Kakao machen und mir solange über den Kopf streicheln bis ich weiter schlafen konnte, ohne Panikattacken zu bekommen.
 

Aber er war nicht da.
 

Am Ende schlief ich erschöpft vom Heulen ein.
 


 


 

Erst fünf Tage später merkte ich, dass ich unter Depressionen litt. Es war nicht die Art, die manche Menschen im Winter hatten, sondern eine dieser Art, die Kushina hatte, als Papa noch lebte und Naruto noch mein Bruder war.
 

Bis ich mich endlich dazu durch gerungen hatte, aufzustehen, war fast der ganze Nachmittag vorbei gewesen.
 

Mit schlurfenden Schritten betrat ich das Badezimmer und starrte in den Spiegel.
 

Ich sah scheiße aus. So richtig scheiße.
 

So wie ein abriss-fertiges Haus, wo dir Abrissbirne schon bei gewesen war.
 

Meine Haare wirkten eher wie ein müdes aschgrau, als schwarz.
 

Hatte ich nicht mal gelesen, dass bei zu viel Stress, die Haare weiß werden?
 

Egal.
 

Mit den Fingern fuhr ich meinen dicken Augenrändern entlang und zog an meinem Gesicht herum.
 

Ich fühlte mich so alt. Als wäre ich um Jahre gealtert, ohne irgendetwas mitbekommen zu haben.
 

Nervös suchte ich den Badschrank ab, in der Hoffnung, irgendetwas zu finden, das meinen Schmerz etwas lindern konnte.
 

Aber das einzige war ich fand war Abführmittel.
 

Brauchte ich nicht.
 


 

Ich versuchte es ein weiteres Mal in Kushinas Zimmer. Mein Herz schlug vor Aufregung. Zum ersten Mal seit einer langen Zeit. Ich wünschte es wären erfreulichere Umstände gewesen.
 

Ich war nicht mehr in ihrem Zimmer, seit Papa gestorben war und ich sie trösten musste.
 

Damals war es etwas unordentlich, aber sie behielt ein gewisses System, aber vor mir erstreckte sich ein Schlachtfeld und inmitten schlief Kushina friedlich.
 

So im Schlaf wirkte sie ganz normal. Nicht wie eine gebrochene Frau, die Hand in Hand mit dem Wahnsinn ging.
 

Die Tabletten standen fein säuberlich auf der kleinen Nachtkommode, die in diesem Chaos fast schon surreal wirkte.Ich wog die runde Plastikdose in meiner Hand. Ich hätte nie gedacht, dass es jemals so weit gehen würde.
 

„Menma! Was willst du hier?!“
 

Ich fuhr zusammen und drehte mich zu ihr um.
 

„Sag mir sofort, was du hier willst!“,kreischte sie und sprang aus dem Bett.
 

Ich ergriff die Flucht und verbarrikadierte mich in meinem Zimmer.
 

Sie machte mir Angst. Sie machte mir so wahnsinnige Angst.
 


 

In dieser Nacht, wurde ich , Menma Uzumaki, ein vierzehn Jahre alter Junge, der in seinen Halbbruder verliebt ist, abhängig von Schmerztabletten und ohne Antidepressiva kaum mehr lebensfähig.
 


 


 

OKAY: Wen mögt ihr lieber: Menma oder Naruto
 

(Nicht auf die FF bezogen)

Kapitel 5: Sight for the Sore Eyes

Kapitel 5: Sight for the Sore Eye
 

Mittlerweile konnte ich kaum mehr ohne die Tabletten aufstehen. Zwar versuchte ich so wenige wie möglich zu mir zu nehmen, aber für jede die ich nahm, brauchte ich noch eine mehr.

Ich wusste, dass ich in einen Teufelskreis gerutscht war. Ich wusste es nur zu gut, aber wenn es mir half alles zu betäuben, dann nahm ich es gerne in Kauf.

Hauptsache die Schmerzen hörten auf.

Selbst Ino konnte ich die Sache nicht anvertrauen.

Ich meine, wie konnte ich der einzigen Person auf dieser Welt, die noch mit mir redete ins Gesicht sage, dass ich nicht mehr ohne Antidepressiva aus dem Bett komme oder jedes Mal eine Pille schlucken muss, wenn ich mit Naruto länger als fünf Minuten in einem Raum bin.

Ich hatte Angst sie zu enttäuschen.
 

Vor dem Einschlafen eine Schlaftablette, beim Aufstehen eine Antidepressiva. Es wurde zum Alltag. Wie Atmen oder Essen.
 


 

Als ich meinen Klassenraum verließ, wartete der alte T-Rex Sarutobi auf mich.

„Menma, ich fürchte, dass wir uns dringend unterhalten müssen.“,fing er an und bedeutete mir ihm zu folgen.

Ich hatte wirklich keine Lust auf den Alten.

Im Endeffekt würde er mir wahrscheinlich Nachsitzen aufbrummen. Etwas, was mir wahrscheinlich den letzten Nerv rauben würde.

Der alte Sack ging mit zügigen Schritten voran, schien aber von den rum tollenden Drittklässlern abgelenkt zu sein.

„Kein Gerenne auf den Gängen!“, brüllte er und ging wieder etwas schneller.

Als wir an der nächsten Ecke ankamen bog ich in den anderen Gang ab, während der alte Sack immer noch vor sich schnaufend gerade aus zu seinen Büro lief und nicht bemerkte, dass ich bereits die Flucht ergriffen hatte.

Seltsamer Weise entwich mir ein heiseres Lachen. Aus unerfindlichen Gründen fand ich es mehr als nur amüsant den Sack so vorgeführt zu haben. Besser er hängt seinen Job bald an den Nagel. Seine Tage waren gezählt.
 

Beim Laufen, nestelte ich an meiner Tasche rum und suchte nach meiner Wasserflasche.

Mein Mund fühlte sich nach einiger Zeit schon so trocken an, beinahe pelzig.
 

„Oi! Uzumaki! Wir haben noch ein Wort zu wechseln.“

Sasuke stand lässig an der Wand gelehnt, zusammen mit seinen Hackfressengefolge.

„Was willst du Uchiha.“, knurrte ich und schulterte meine Tasche.

„Ein Gespräch. Unter vier Augen.“, befahl er und glitt mit seinen Händen in die Hosentasche.

„Vergiss es. Ich habe solchen Arschlöchern wie dir gar nicht zu gehorchen. Und jetzt geh und lass dich von deinen Speichelleckern den Arsch wund ficken.“, erwiderte ich und wand mich zum gehen ab. Im Hintergrund hörte ich Suigetsu brüllen und um sich schlagen, der nur noch von Juugo abgehalten wurde.

„Nicht so schnell, Uzumaki. Wir haben noch was zu klären.“, Sasuke hatte sichtliche Schwierigkeiten sich zu kontrollieren.

Seine Hand ballte sich zur Faust und öffnete sich gleich wieder.
 


 

Ich war ein Mensch, der sich nur einmal eine Meinung von einem anderen Menschen machte.

Anders gesagt, war mir die andere Person unsympathisch, dann konnte niemand etwas an meiner Meinung ändern.

Wenn ich jemanden hasste, dann erst recht nicht.

Und Sasuke Uchiha, nein die ganze Uchiha-Familie hasste ich am meisten.

Im Hinterkopf hörte ich schon Kushina kreischen, dass ich doch dankbar sein sollte, dass sie Naruto aus seiner Hölle befreit haben.

Die Logik von Kushina brachte mich dazu, seufzend den Kopf zu schütteln.

Dem einzigen Uchiha, den ich auch nur ansatzweise dankbar sein würde, wäre Sasukes älteren Bruder Itachi.

Er war es, der Naruto aus seiner Gefangenschaft befreit hat.

Nicht Sasuke.

Oder sonst ein anderer Uchiha.
 

Aus irgendeinem Grund hatte ich nachgegeben und war Sasuke an einen ruhigen Ort gefolgt. Seine Arschkriecher hatte wir zurück gelassen.

„Also was willst du, Uchiha.“

Meine Stimme klang schärfer als beabsichtigt.

„Du siehst scheiße aus.“, sagte er, ging aber nicht auf meine Frage ein.

Es war nur eine Kleinigkeit, aber sie trieb mich wieder zur Weißglut.

Gott, wie ich diesen arroganten Fatzken verabscheute.

„Wenn du mich beleidigen willst, dann verpiss ich mich jetzt.“, schnaubte ich und scharrte mit meinen Turnschuhen auf dem sandigen Boden rum.

Er verdrehte seine Augen, als ob er sich mit einem kleinen bockigen Kind rum ärgern musste.

„Ich will das du meinen Eltern sagst, dass ich nicht an deiner Gehirnerschütterung schuld bin.Sie glauben mir nicht.Weshalb auch immer. “, rückte er endlich mit seinem wahren Hintergedanken raus.

Ich zog eine Augenbraue hoch. Elternschleimer,huh?

„ Vergiss es. Das ist nicht mein Problem.“, gab ich zurück.

„Habe ich mir schon gedacht, dass du das sagen wirst.“

Er setzte sich langsam auf die Tischtennisplatte.

„Hör zu, ich mache dir ein Angebot, dass du nicht wieder stehen kannst.“

Ich wurde hellhörig. Was für ein Angebot konnte ausgerechnet er mir machen.

Zugegeben ein bisschen neugierig war ich schon.

„Lass hören. Was kann der große Uchiha mir bieten, hm?“

Er grinste.

Es war fast schon abartig.
 

Ich stand in der Küche und schluckte wieder eine Antidepressiva. Die Wirkungen der Tabletten verloren immer mehr an Effekt. Ich musste fast doppelt so viele nehmen, wie am Anfang.

Das Wasser erschien mir auf einmal wie eine Wohltat. Mein Mund trocknete in letzter Zeit so schnell aus, sodass ich ohne Unmengen an Flüssigkeiten kaum mehr überleben konnte.

Ich setzte mich an den Küchentisch und fuhr mir mit der Hand über die müden Augen.

Uchihas Plan war irrwitzig.

So ungern ich es auch zugab,aber gleichzeitig war er auch brillant.
 

Am nächsten Tag sollte Sasukes Plan in die Tat umgesetzt werden.

Ehrlich gesagt machte ich mir schon fast in die Hose deswegen.Allein der Gedanke Sasuke länger als ein paar Minuten um mich zu haben, machte mich rasend vor Wut.
 

„Können wir? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“,herrschte Sasuke mich an und ging vor.

„Wixxer“, nuschelte ich leise, bevor ich ihm folgte.

Die Tür der U-Bahn stöhnte leise auf,als sie zur Seite glitt und ein Menschenstrom nach draußen ließ.

Obwohl gerade noch so viele Leute ausgestiegen waren, war der Zug noch gut besetzt, weshalb nur Sasuke noch einen Sitzplatz ergatterte.

Ich stellte mich gegenüber von ihm und lehnte mich gegen die kühle Eisenstange, die eigentlich dazu gedacht war, dass man sich an ihr festhalten konnte.

Es war mir egal.

Ich schloss die Augen, spürte aber Sasuke bohrenden Blick auf meiner Haut

Ich hasse ihn immer noch.
 

Kushina saß mit Naruto am Küchentisch, wo sie schweigend Donburi zu sich nahmen.

Keiner von beiden schien die Präsenz des jeweils anderen wahr zu nehmen.

Ihr konnte man ansehen, dass sie sich vorhin noch die Kante gegeben hatte.

Ihre Augen wirkten glasig und konnten sich nicht auf einen Punkt konzentrieren. Außerdem stand eine angebrochene Vodkaflasche auf den Tisch, die zum größten Teil schon geleert wurde.

Naruto hingegen sah aus, als wollte er dem Stück Fleisch und dem Reis die Schuld an dieser unangenehmen Atmosphäre geben.

Mit gerunzelter Stirn stocherte er in seinem Reis rum.

Sasuke sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und für einen Moment dachte ich in seinen Augen so etwas wie Mitleid zu sehen.

Ich war kurz davor ihm eine rein zu hauen.

Arschloch.
 

Ich räusperte mich leicht.

Kushina schreckte auf und kippte dabei das Glas mit dem Alkohol um.

Naruto legte die Schüssel beiseite.

„Menma, Schatz, warum hast du nicht gesagt, dass Sasuke heute hier her kommt?“, fragte sie anschuldigend.

Ich war überrascht, dass sie überhaupt noch halbwegs ordentlich reden konnte. Auch wenn sie nur Scheiße von sich gab.

„War überraschend. Hatte keine Ahnung davon, aber wir wurden für ein Projekt eingeteilt.“,log ich. Alles Teil von Sasuke kranken Plan.

„Na dann, möchtest du etwas essen, Sasuke? Ich habe Donburi gemacht, aber wenn du möchtest, kann ich dir auch eben schnell etwas anderes zaubern.“, schlug sie und schwankte langsam auf uns zu. Sie konnte kaum mehr stehen.

Ich hörte Sasuke hinter mir angewidert schnauben.

„Nein danke.Ich ...verzichte.“

„Ich kann dir auch etwas bestellen. Du musst es nur sagen. Ich ...Ich kö-“

„Ist schon gut, Kushina. Sasuke hatte in der Schule was.“, unterbrach ich sie. Kacke, nervte sie.

Ich sah zu Naruto, der Sasuke und mich musterte. Seine Mimik zeigte keine Regung.

Ich versuchte das Gefühl der Enttäuschung nieder zu kämpfen.

Gott, ich brauchte eine Tablette. Ich halte es kaum mehr aus.

„Wir gehen in mein Zimmer.“, drängte ich und schob Sasuke schnell in Richtung meines Zimmers.

Er griff nach meiner Hand. Es war die selbe, die eigentlich nur Naruto gehörte. Es wiederte mich an, ihm so nah zu sein.

Naruto hatte sein Blick immer noch nicht von mir abgewandt.

Ich brauchte meine Tabletten.

Ganz dringend.
 

Sasuke rümpfte angewidert die Nase, als er mein Zimmer betrat und schubste mit seinem Fuß ein paar rum liegende Pizzaschachteln weg.

Da Kushina vor einiger Zeit nicht mehr für mich mit kochte, überlebte durch den Lieferservice.

Naruto hatte mich damals mitleidig angesehen, aber nichts gemacht.

zweifel kamen wieder auf und zum tausendsten Mal, fragte ich mich, ob Sasukes Plan funktionieren konnte.

„Sie kocht nicht für dich mit?“, fragte er mich unvermittelt und ließ sich auf mein Bett fallen.

So eine Frage hatte ich nicht von ihm erwartet, weshalb ich erst mal schwieg.

Sein Gesichtsausdruck war ernst.
 

„Geht dich einen Scheißdreck an.“, murmelte ich und setzte mich auf die Kante meines Schreibtisches.

„Stimmt. Aber normal ist das nicht. Sie hat dich total ignoriert als sie mich gesehen hat.“, erwiderte er und hob das Buch auf, an dem ich schon seit einiger Zeit rum knabberte.

Schneeschütteln in Kamusari.

Naruto mochte es gerne.

Er sagte es machte ihn so melancholisch, aber trotzdem glücklich.

Ich verstand es nicht.

Das Buch war langweilig.
 

„Funktioniert dein seltsamer Plan wirklich.“, wollte ich wissen.

Ich war unsicher.

„Ja doch. Hast nicht sein Gesicht vorhin gesehen? Er hat keine Regung gezeigt, aber glaube mir, innerlich hat er gekocht.“, erklärte der Uchiha und lehnte sich zurück, nur um das Buch über seine Augen zulegen.
 

„Wie hast du es heraus gefunden? Dass ich Naruto liebe.“

Die Frage hing schwer in der Luft. Mein Zimmer schien auf einmal so winzig klein.

„Hältst du mich für blöd?“

Am liebsten hätte ich » Ja « geschrien, aber ich wusste das es nicht stimmte.

„Ich habe dich und Itachi gehört, als ihr auf der Terrasse geredet habt. Den Rest konnte ich mir denken.“, fuhr er fort.

„Und du findest das nicht abartig?“

Er setzte sich auf und legte das Buch zur Seite.

„Was interessiert dich meine Meinung?“, seine Arme hatte er vor der Brust verschränkt.

Ich schwieg, denn ganz ehrlich? Ich hatte auch keine Ahnung warum ich ihn das gefragt habe.

Er verdrehte seine Augen und zischte genervt.

„Ich finde es ekelig. Wenn ich nur auch daran denke, könnte ich kotzen gehen. Solche abartigen Menschen können meinetwegen tot umfallen.“

Irgendwie war ich erleichtert. Ich war also nicht der einzige, der es abartig fand.

Das ironische an der Sache war, dass ich selber jemand war, der etwas absolut verbotenes tat.

„Du unterstützt mich damit deine Eltern dir nicht mehr das Leben schwer machen. Du bist wirklich Abschaum.“, meinte ich und schloss meine Augen.

„Das musst du gerade sagen.“
 

Ungefähr eine halbe Stunde später beschlossen wir in die Küche zu gehen und dort dass vermeintlich Projekt den Tisch auszubreiten.

Tatsächlich sollte Sasuke in fast zwei Wochen ein Referat halten, bei dem ich ihm jetzt unglücklicher Weise helfen durfte.

Naruto saß in der Stube und hatte direkten Blick auf uns, ignorierte uns aber meistens.

Seine blonden Haare hingen ihm im Gesicht, weshalb er sich die verirrten Strähnen hinters Ohr strich.

„Hey, Bastard. Willst du noch was trinken?“

Sasuke sah kurz von seinen Zetteln auf und nickte.

„Tee.“, antwortete er knapp.
 

Ich stand auf und fischte zwei Tassen aus dem Hängeschrank und suchte auf der anderen Seite nach den verschiedenen Teesorten.

„Möchtest du Kamille oder vielleicht Grünen Tee? Wir haben auch noch so einen komischen Tee, den Ino mir aus Naga-“, ich stockte, als ich Sasuke hinter mir spürte. Seine Brust an meinen Rücken gepresst, seine langen weißen Arme um meine Schultern geschlungen.

Es traf mich total unvorbereitet . Zwar hatten wir in der Theorie alles durch gesprochen, aber es war schon zu lange her, dass mich jemand umarmt hatte. Viel zu lange. Auch wenn das hier nichts mit Zuneigung zu tun hatte. Einfach die Tatsache, dass ich wieder die Wärme verspürte, nach der ich mich gesehnt hatte, ließ mein Herz schneller schlagen.

„Soll ich dir helfen?“, flüsterte er verführerisch und biss in mein Ohrläppchen.

Nervös schüttelte ich den Kopf.

Gott, was denkt Naruto nur von mir? Wahrscheinlich wird er nie wieder mit mir sprechen.

Ich wurde panisch und war kurz davor in Tränen auszubrechen.

„Dann helfe ich dir bei etwas anderem.“, hauchte Sasuke, bevor er seine Lippen auf meine presste.

Hinter mir hörte ich wie Narutos Zimmertür zu geschlagen würde.

Ich riss mich los von Sasuke und wollte hinter Naruto her eilen, aber er ließ mich nicht los.

„Lass mich!“, keuchte ich. Meine Lungen schienen nicht mehr so richtig zu funktionieren, denn die Welt drehte sich.

„Nein, wenn du jetzt hinter läufst, dann versaust du alles.“, knurrte er und umfasste mein Handgelenk noch fester.

„Aber ich mich entschuldigen!“, schrie ich, nahe der Verzweiflung.Die Tränen liefen unaufhörlich „Ich muss ihm sagen, dass ich ihn nicht betrogen habe!“

„Warum musst du dich rechtfertigen? Ihr seid nicht mal zusammen.“

Das saß wie ein Schlag in die Fresse.

Scheiße tat das weh.
 


 

Als Sasuke endlich weg war, nahm mich eine ganze handvoll von den Antidepressiva.

Anders konnte ich mit dem Geschehenen nicht umgehen, aber ich ging nicht in Narutos Zimmer. Ich widerstand den Drang.

Kurze Zeit später wurde mir so wahnsinnig übel, dass ich mir einen Eimer vors Bett stellte. Nur für alle Fälle.

Die Kopfschmerzen machten meine Situation auch nicht besser, aber als ich anfing zu Schwitzen, rollte ich mich zusammen und versuchte alle Gedanken, die meinen Kopf heimsuchten zu vertreiben.

Denke an Fakten, Menma.

Du bist vierzehn. Du liegst in deinem Bett. Das Wetter ist schön heute. Es regnet.

Kushina ist wahnsinnig. Papa ist tot.

Ich bin tot.

Eine lebendige Leiche.
 

Kushina kam um acht Uhr abends von den Harunos wieder, war halbwegs ausgenüchtert und klar im Kopf.

Aber stinkwütend.

Als sie mich in der Küche sitzen sah, wie ich vor mir hin vegetierte, nahm sie mich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder wahr.

„Wieso hast du mir nicht erzählt, dass Sasuke heute kommt. Ich habe mich vor ihn total blamiert. Was ist,wenn er dass seinen Eltern erzählt?“, kreischte sie.

Ihre roten Haare verfingen sich in den hektischen Handbewegungen.

„Ist doch egal. Mehr blamieren als du es schon getan hast, kannst du eh nicht.“, keifte ich zurück. Ich war mit den Nerven am Ende. „ Außerdem war es deine Schuld dich um Mittag rum schon zu betrinken. Hast du auch nur eine Minute an Naruto gedacht? Hast du daran gedacht, wie er das findet, mit einer betrunkenen Mutter auf einander hocken zu müssen?“, ich hielt ihrem Blick stand.

„Hast du?“

Ihre Augen weiteten sich.

„Wie kannst du es wagen?“, drohte sie. Ihre Stimme wanderte eine Oktave höher.

„Wie kannst du es wagen?“, wiederholte ich und machte mich innerlich schon gefasst auf dass was kommen würde.

Ich bin es leid.

Kapitel 6: From Lost to Lucid

Kapitel 6: From Lost to Lucid
 

Ich stand vor dem Spiegel im Badezimmer und tastete vorsichtig meinen Hals ab.

Die Abdrücke ihrer Hände waren mittlerweile blau angelaufen und die Kratzspuren, die ihre Nägel hinterlassen hatten, bluteten zumindest nicht mehr.

Ich spülte die Schmerztablette mit Wasser aus der Leitung runter.

Ich frage mich, ob ich heute Nacht endlich wieder ruhig schlafen konnte.

Ich glaube heute war nicht mein Tag.

Als ich zu Bett ging, war es schon eins, aber ich fand keine Ruhe.

Irgendetwas setzte mich in Aufruhr. Dabei war ich doch müde.

Ziemlich müde sogar.

Die Schmerztabletten wirkten kaum noch.

Ich nahm die runde Pillendose mit Antidepressiva auf der Kommode wahr.

Es waren kaum Pillen vorhanden. Ich würde höchstens noch zwei Tage damit aus kommen.

Und wo bekam ich Neue her?
 

In der Nacht, kurz nachdem ich endlich fast Schlaf gefunden hatte, spürte ich, dass jemand im Raum war. Im ersten Moment dachte ich, es wäre Kushina,die das Beenden wollte, was sie vor wenigen Stunden angefangen hatte, aber ich beruhigte mich wieder, als ich Narutos Gesicht sah, dass leicht vom Mondschein angeleuchtet wurde.

„Naruto.“, hörte ich mich sagen. Meine Stimme klang so seltsam schwach.

Schuldgefühle prügelten plötzlich wieder auf mich ein. Einfach wegen allem.

Wegen der Lüge. Weil ich ihn betrogen habe.

Da konnte Sasuke sagen, was er wollte. Ich hatte Naruto betrogen.

„Naruto.“, wiederholte ich. Erst jetzt reagierte er und ging auf mein Bett zu.

Er sah auf mich herunter.

Sah mir direkt in die Augen. Seit Ewigkeiten.

Ich konnte das überwältigende Gefühl einfach nicht beschreiben. Es war einfach zu viel, was ich auf einmal fühlte.

„Es tut mir leid.“, flüsterte er, sein Gesicht war gezeichnet von dem Schmerz.

Ich umarmte ihn.

Ich stieg einfach aus dem Bett und nahm ihn in dem Arm, so wie ich es mir seit Wochen gewünscht habe.

„Na..ru..to.“

Ich drückte ihn noch fester an meinen Körper,der unaufhörlich zitterte.

„Meintest du das Ernst? Was du das letzte Mal gesagt hast?“, fragte er und fuhr mit seiner Hand durch meine Haare. Diese Geste war nur beiläufig, aber sie bedeutete die Welt für mich.

„Ja.“, fing ich an und ließ meine Hand seinen Rücken entlang gleiten.“ „Ich habe noch nie etwas ernster gemeint. Du bist alles was ich brauche.“

Ich kam mir so idiotisch vor, aber es stimmte. Jedes einzelne Wort.

„Du liebst mich.“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.

Als ob er es wiederholen musste, damit es glaubhafter wird.

„Mehr als alles andere.“

Er zog seine Stirn kraus. Die Realität hatte ihn wohl noch nicht eingeholt.

Ich nutzte die Chance um Naruto näher zu kommen, schloss ihn fester in meine Arme und nahm seinen sonnigen Geruch in mich auf.

„Es tut mir leid, Menma. Ich habe dir wehgetan oder?“, fragte er und legte seine Stirn auf meine.

Ich schüttelte dem Kopf und schloss meine Augen. Ich wollte dem Moment genießen, der so fragil erschien, dass ich das Gefühl hatte, dass hier wäre nur eine kranke Illusion meiner Fantasie.

Ich wollte nicht darüber nachdenken, was passiert war.

Erst jetzt spürte ich, wie sehr ich ihn wirklich vermisst hatte. Seine Wärme, sein Lächeln und seine Hand, die sich in fast jeder Minute um meine schloss.

„Kannst du heute Nacht bei mir bleiben?“
 


 

Ich wachte am nächsten Morgen auf und fühlte mich großartig. Naruto lag neben mir, immer noch am schlafen. Seine Haare schmiegten sich auf seiner braunen Haut und schafften einen Kontrast, der nur Naruto stand. Seine feine Nase harmonierten mit seinen Wangenknochen.

Er war perfekt. Atemberaubend schön.

Ein Blick auf den Wecker sagte mir, dass es gerade mal fünf Uhr morgens war.

Da ich heute sowieso nicht zur Schule gehen würde, hauptsächlich wegen Naruto, teilweise aber auch wegen den Würgemalen an meinem Hals, hatte ich noch eine ganze Menge Zeit.

Ich beschloss Frühstück zumachen.Ein Neuanfang für mich und Naruto. Ich wusste, dass Naruto sich darüber freuen würde.

Im Kühlschrank erstreckte sich gähnende Leere. Nichts womit ich Naruto überraschen konnte.

Kushina hatte vergessen einzukaufen. Oder sie wollte einfach nicht.
 

Ich schnappte mir die Schlüssel, griff nach der Pillendose und verließ so leise wie möglich das Haus. Unterwegs würde ich noch an einer Apotheke vorbei kommen, die schon in den frühen Morgenstunden offen hatten. Mal sehen, ob sie mir die Tabletten verkauften.

Eigentlich bräuchte ich die Pillen nicht mehr. Naruto war ja da.

Aber aus irgendeinem Grund fühlte ich mich unwohl, wenn ich keine zu mir nahm.

Sie gehörte mit zum Alltag.

Ich starrte die kleine Plastikdose an.

Vor nicht mal einem Jahr, hätte ich demjenigen einen Stinkefinger gezeigt oder eine reingehauen, wenn er vermuten würde, dass ich Pillen schlucke bis ich ohne sie nicht mehr leben kann.

Ein Jahr scheint so eine schrecklich lange Zeit zu sein, aber verglichen mit dem Leben ist es nur ein kleiner Hauch gegen einen Tornado.
 

Ich fühlte mich so schrecklich schlecht. Mein schlechtes Gewissen überrollte mich mit all den Lügen und Taten die ich erzählt und getan habe.

Ich hatte Naruto in den Glauben gelassen, dass wir keine Brüder sind.

Es wog schwer in meinem Magen.

Ich nahm mehr Tabletten als es für jeden Menschen möglich sein sollte.

Mir wurde schlecht.
 

Ich hörte das Laute Hupen von einem LKW, was mich von der Dose aufblicken lässt.

Natürlich nahm ich den LKW wahr, aber ich starrte ihn einfach weiter an.

Ich konnte mich nicht bewegen.

Nicht weil ich Angst hatte.

Nein, Angst war es nicht.

Es war der Gedanke daran, was ich Naruto antat, damit ich meine Selbstsüchtigkeit ausleben konnte, der mich an Ort und stelle behielt.

Wenn ich jetzt hier und jetzt sterben würde, dann würde ich Narutos Leben nicht zerstören.

Meine Liebe würde ihn nicht zu einem wandelnden Wrack machen.

So wie ich es bin.

Der Fahrer des Wagen trat kräftig in die Bremse, aber der LKW schlitterte weiter. Ausweichen, konnte er nicht, da er sonst in eine Häuserreihe rein fahren würde.

Mehr Verletzte.

Ich schloss die Augen.

Ich war bereit.
 

Es ging alles ganz schnell.

Ich würde umgerissen und schürfte den Asphalt entlang. Meine Haut wurde von den Ellbogen und Rücken gerissen. Es war nass und feucht. Ich wusste das ich blutete, aber... es war zu wenig.

Ich hatte das Bewusstsein nicht verloren, der Schmerz war aushaltbar und ich spürte Wärme, die sich an meinen Körper presste.

Zwei Arme waren um mich geschlungen,hielten mich fest, als ob sie mich beschützen wollten.

Langsam öffnete ich die Augen. Wer hatte mich gerettet?
 

„Du verdammter Idiot!“, brüllte mein Retter und gab mir eine Ohrfeige.

Sie tat weh, fühlte sich aber nicht so an, wie die die mir Kushina gab, sondern wie die eines Vaters, der sich um seinen Sohn sorgte.

„Bist du völlig wahnsinnig? Du kannst doch nicht einfach auf der Straßen stehen bleiben!“

Shisui sah mich wütend an, völlig außer sich.

Er setzte sich langsam auf und zog mich mit ihm.

„Hast du überhaupt eine Ahnung, was du da getan hast, du dummer Bengel?“, fuhr er fort. Er klang nicht mehr halb so wütend wie vorher. Eher besorgt.

Ehrlich besorgt.

Ich sah auf seine Knie, die sich durch den Stoff rot färbten.

Auch seine Hände und Unterarme waren aufgescheuert und tropften den Bürgersteig voll.

„Wir fahren jetzt zu mir nach Hau-“, er stockte. „Was ist das?“

Er griff nach meiner Hand, die immer noch die Antidepressiva enthielten.

Shisui war Arzt. Er wusste natürlich ganz genau, was das war.

„Weißt du überhaupt, was die Dinger hier anrichten?“, fragte er. Seine Stimmer klang bedrohlich. Mein Herz raste.

„Weißt du warum keine Antidepressiva bei Kindern und Jugendlichen verschrieben werden?“

Ich schüttelte den Kopf. Woher sollte ich das wissen?

„Sie bringen sie dazu Selbstmord zu begehen.“
 

Als ich wieder nach Hause kam, wusste ich über alle Nebenwirkungen von Antidepressiva Bescheid.

Mundtrockenheit, Verdauungsbeschwerden,Kopfschmerzen, übermäßiges Schwitzen, Übelkeit und Erbrechen, Schwindel, innere Unruhe, Herzrasen, niedriger Blutdruck, Sehstörungen und Grüner Star.

Und nicht zu vergessen, ruft es bei Kindern und Jugendlichen ein erhöhtes Selbstmordrisiko vor.
 

Shisui hatte mich erst nach endlosen Betteleien nach Hause gehen lassen. Vorher hatte er mich zum Krankenhaus, statt seinem zu Hause gebracht und meine Wunden verbunden, die bei jedem Schritt schmerzten.

Dann wollte er wissen, wie lange ich die Pillen schon zu mir nahm.

Natürlich log ich und sagte, dass es nur ein oder zwei mal gewesen sei, weil der Stress in der Schule mich fertig machte.

Er kaufte es mir nicht ab. Kein Stück. Er hatte mich schon von Anfang an durch schaut.

„Wenn du aufhörst die Tabletten zu nehmen, dann muss ich meinen Vorgesetzten nichts sagen. Die würden dich in eine Entzugsklinik stecken.“, meinte er und drehte die Dose zwischen seinen Fingern.

„Du hast schon genug durch gemacht. Ich denke die Entzugsklinik würde dir den Rest geben.“

Ich hörte nicht mehr richtig. Ich wollte nach Hause. Naruto wartete bestimmt schon auf mich.

Im Unterbewusstsein nagten die Schuldgefühle wieder an mir. Zerfleischten mich innerlich.

„Ich weiß wie schwer das ist, geliebte Menschen zu verlieren. Meine Eltern starben auch als ich in deinem Alter war. Ich dachte die Welt geht unter.“

Er sah mich ernst an.

„Aber ich hatte die Uchiha Familie. Ohne sie würde ich jetzt wahrscheinlich in einer geschlossenen Anstalt sitzen. Sie gaben mir Halt.“

Er legte seine Hand auf meine Schulter. Er sah so unendlich traurig aus.

„Wirf dein Leben bitte nicht einfach so weg. Du bist noch so jung.“
 

In der Küche wartete Naruto auf mich und raufte sich die blonden Haare. Er schien besorgt.

Um mich?

Als er mich bemerkte, sprang er auf, schmiss den Stuhl aus Versehen um, kümmerte sich aber nicht weiter drum um rannte mich beinahe um, als er mich in seine Arme schloss.

„Menma.“, hauchte er atemlos.

Ich zuckte zusammen, als er meine Wunden berührte, unterdrückte ein Stöhnen und genoss es stattdessen ihn in meine Armen zu halten.

Ich weiß nicht was ich mir gedacht habe, mich von dem LKW umfahren zu lassen.

Dann hätte ich nicht Narutos Wärme gespürt.

Dann hätte ich gar kein Naruto mehr.

„Tut mir leid. Ich wollte nur eben etwas einkaufen und...bin ganz unglücklich hingefallen. Aber zum Glück war ein Passant so nett mich zum Krankenhaus zu bringen.“, log ich ihn an.

Er musste nicht die Wahrheit wissen.
 

Kakashi hatte sich für heute krank gemeldet, sodass Naruto und ich die Wohnung für uns allein hatten. Kushina war heute morgen auch schon sofort zu den Harunos verschwunden.

Wir saßen vor dem Fernseher und sahen uns wieder eine von Narutos seltsamen Serien an. Er hatte, was das anging echt einen Weibergeschmack.

Vorsichtig, ohne dass mein verletzter Rücken in Kontakt mit dem Polster des Sofas kam, schlang ich meine Arme um Naruto.

Ich wollte ihn berühren. Näher sein.

Viel näher.

Narutos Hand umfasste meine und drückte sie zärtlich.

„Tut dein Rücken noch weh?“, fragte er und strich mit dem Daumen meine Hand.

„Natürlich nicht. Du bist ja da.“, ich versuchte tapfer zu klingen, was mir schwer fiel. Es tat höllisch weh. Ich hatte schon mehrere Schmerztabletten von der harten Sorte zu mir genommen, aber der Schmerz wurde kaum gelindert.

„Idiot. Es tut immer noch weh, oder?“, er setzte sich auf und fuhr mit dem Zeigefinger durch die Luft.

„Zeig mir mal deinen Rücken.“

Langsam, ohne meinen Rücken zu belasten drehte ich mich um und streifte das weite T-shirt ab.

Ich hörte Naruto hinter mir die Luft scharf einziehen.

„Scheiße.“, murmelte er, als er die Bandagen vorsichtig ab machte.

Ich konnte mir vorstellen, wie es da hinten aussah.

Seine kühlen Finger berührten die unverletzten Stellen, fühlten sich so federleicht und doch so sinnlich an.

So intim.

Mein Herz klopfte vor Aufregung, als ich mich langsam zu ihm runter beugte und in diese wunderschönen blauen Augen blickte.

Ich küsste ihn und er erwiderte den Kuss.
 

Ich stupste seine Zunge an, ließ ihn wissen, dass ich mehr wollte.

Mehr Naruto.

Seine Hände fuhren meiner Brust entlang, während ich ihn, immer noch küssend zu meinem Zimmer trug. Ich registrierte noch gerade eben so, dass ich das Zimmer abschloss.

Mein Verstand war schon von der Sehnsucht nach Naruto. Nicht mal meinen Rücken oder meine Ellbogen spürte ich mehr.

Er schmeckte wie eine verbotene Frucht, erweckte ein Monster , das nach ihm gierte.

Ich löste den Kuss für einen Moment und leckte mit der Zunge seine Kieferknochen entlang.

Sein Körper erzitterte und im selben Augenblick spürte ich seine Lippen wieder auf meine.

„Menma.“, stöhnte er und rieb sich gegen mich.

Die Spannung die zwischen uns herrschte, elektrisierte meinen Körper, und Blut schoss in die unteren Regionen.

Ich konnte seine Erregung, die gegen meinen Bauch drückte, nur all zu deutlich spüren.

Wir stolperten auf mein Bett zu, immer noch am küssen.

Ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Nein, eigentlich viel besser.

Ich konnte nicht genug von Narutos Stöhnen bekommen, wenn ich seine Männlichkeit berührte.

Ich stellte mich ungeschickt an. Es war mein erstes Mal. Unser erstes Mal.
 


 

„Menma, was ist mit dir und Sasuke?“, fragte Naruto leise und kuschelte sich noch enger an mich.

Als ob er Angst hätte mich zu verlieren.

„Nichts. Nichts ist zwischen uns. Er ist nur ein bisschen krank im Kopf.“, beruhigte ich Naruto wieder.

„Achso.“, gab er nur zurück und driftete langsam in die Traumwelt ab.

Where Butterflies never die

Ich kann kaum glauben, dass das hier schon das letzte Kapitel ist. Ich stehe kurz vorm heulen.
 

Ich hoffe ihr seid genauso gerührt von dem Kapitel wie ich es auch war. Zum Schluss kann ich euch nur noch sagen, dass ich mich bei allen bedanken möchte, die diese Geschichte favorisiert haben,, ein Kommentar hinterlassen haben sowie diejenigen, die diese Geschichte einfach nur genossen haben und mit Menma gelitten haben.

Nach diesem Kapitel folgt noch der Epilog, also vergesst ihn nicht. XD
 


 


 

Kapitel 7: Where Butterflies never Die
 

Ich nahm wieder eine Antidepressiva als ich am nächsten Morgen aufstand.

Die Pillen hatte ich in Kushinas Zimmer gefunden, die sie in ihrem Schreibtisch aufbewahrte. Die Dose war schon abgelaufen, aber besser als gar nichts.

Nachdem Naruto und ich gestern Sex hatten und Naruto lange vor mir einschlief, sind all die Schuldgefühl auf mich eingeprasselt wie ein besonders schlimmer Hagel.

Das Atmen fiel mir schwer und am liebsten wäre ich zusammen gebrochen und hätte ihm alles gestanden.

Ich hatte Narutos Gutgläubigkeit ausgenutzt.

„Alles in Ordnung, Menma?“, fragte Naruto besorgt,als er in die Küche kam.

„Ja Ja, alles in Ordnung.“, sagte ich eher zu mir selbst bevor ich auf sah und Naruto sanft anlächelt.

Er legte Kopf schief, entschied dann aber die Sache auf sich beruhen zu lassen.

„Na dann. Guten Morgen, Menma.“, Naruto beugte sich vor und drückte mir einen kurzen Kuss auf die Lippen, der mein Herz aber so rasend schnell werden ließ, dass ich Angst hatte, es würde gleich aus meiner Brust springen.

„Morgen, Süßer.“

Naruto lachte laut auf.

„Süßer? Du mich auch.“, meinte er sichtlich amüsiert und schüttelte immer noch leicht lachend den Kopf.

„Hey Naruto, wollen wir heute nach draußen gehen? So als Date?“

Er starrte mich mit offenen Mund an und lief wenige Augenblicke später knallrot an.

„Da-da-da-date? Meinst du so ein Date wie in diesen Filmen?“, rief er und fächerte sich mit der Hand Luft zu , wohl in der Hoffnung, dass diese peinliche Röte aus seinem Gesicht verschwinde.

Dieses Mal war ich derjenige, der lachte.

Gott, Naruto war so süß.

„Natürlich. Was denn sonst.“, grinste ich ihn an.

„Ähm.“, er schwieg.

„Was ist Naruto?“

Sein Schweigen machte mir Sorgen.

Er sah zur Seite, versuchte meinen Blicken aus zu weichen.

„Naruto?“, wiederholte ich.

„Es tut mir leid, Menma, aber ich glaube ich kann das noch nicht.“, fing er an.

Als er meinen irritierten Blick sah, fuhr er fort.

Ganz ehrlich, ich verstand sein Problem nicht.

„Ich kann noch nicht nach draußen gehen. Normalerweise sind Dates doch in Kinos oder Parks oder so. Also da wo viele Menschen sind.“ Er fuhr sich traurig durch die Haare.

„Wenn es nur eine kurze Zeit ist, dann kann ich damit leben, aber nach einer halben Stunde oder weniger drehe ich durch. Ich kann es einfach nicht. Ich erwarte fast schon,dass er aus der Menschenmasse springt und mich wieder in seinen Keller einsperrt.“, stieß Naruto hervor.

Er wirkte auf einmal so verloren und die anfängliche gute Laune schien wie weggeblasen.
 

„Na wenn das so ist, habe ich den perfekten Ort für uns.“, rief ich und griff nach seiner Hand. „Es wird die gefallen.“

Ich stürmte mit Naruto an der Hand aus der Wohnung, ohne irgendetwas mit zunehmen.

Frei von jeglichen Sorgen und mit dem schönsten Gefühl, dass man haben konnte.
 


 

„Dürfen wir das überhaupt, Menma?“, wollte Naruto wissen. Er wirkte ein wenig angespannt und nervös. „Ist das nicht Hausfriedensbruch ?“

„Jop. Ist es. Aber es lohnt sich, glaub mir. Außerdem erwischen die uns hier eh nicht.“, gab ich zurück und schob die sperrige Metallplatte von der Öffnung weg.

Vorsichtig schlüpfte ich hindurch, darauf bedacht nirgendwo an zu ecken. Meine Wunden taten schon so genug weh.

„Kommst du Naruto?“

„Bin direkt hinter dir.“

Er folgte mir und richtete sich langsam auf.

„Und? Was sagst du?“, fragte ich ihn. Eine Frage die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge lag.

Naruto starrte aber immer noch auf das was sich vor ihm erstreckte und schien völlig weggetreten zu sein.

„Naruto?“, ich fuchtelte mit meiner Hand vor seinem Gesicht rum, aber er regte sich immer noch nicht.

Ich küsste ihn sanft und bekam endlich meine gewünschte Reaktion.

Leise stöhnte Naruto in den Kuss und ließ seine Hände meinen Nacken hoch wandern, was mir eine Gänsehaut verursachte. Es war einfach wunderschön.

„Endlich aufgewacht, Prinzesschen?“, fragte ich ihn neckisch, als wir von einander abließen.

„Ach Klappe.“, schmollte er und boxte mir in die Seite. „Ich kann ja auch nichts dafür, dass du mir so etwas zeigst. Darauf war ich nicht vorbereitet.“
 

Ich lachte leise. Er hatte ja recht. Etwas vergleichbares hatte er wohl noch nie gesehen.Wir befanden uns in einem gigantischen Gewächshaus in den äußeren Distrikten Konohas, dass sich auf Blumen spezialisiert hatte.

„Unglaublich.“,murmelte Naruto, als er eine der schillernden Blumen berührte, als wäre es für ihn alles nur ein Traum.

„Und wie.“, stimmte ich ihm zu.

„Ist das nicht eigentlich eher was für Mädchen? Ich meine die stehen ja auf so etwas, oder?“

Ich zuckte mit den Schultern.

„Ich finde es schön und wie du feststellen konntest, bin ich nicht weiblich, oder?“, erwiderte ich und setzte mich hin, um die Blumen genauer beobachten zu können.

„Nein, bist du nicht. Aber du musst schon zu geben, dass das hier echt kitschig ist.“

Ich konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Recht hatte er ja.

„Aber du magst es.“,stellte ich fest.

Naruto lächelte mich an und ließ jede Blume wie Unkraut wirken.

„Klar.“
 


 

Kushina war nicht zu Hause, sondern vermutlich bei den Harunos. Nicht das es mich interessieren würde.

Naruto und ich setzten und vor dem Fernseher. Wir waren ein wenig erschöpft von unserem kleinen Ausflug.

Später, als wir in den Blumen saßen und ein bisschen zur Sache gekommen waren, kam der Besitzer in die Anlage gestürmt und hatte irgendetwas von unverschämten Füchsen geschrien, die ihm doch die Blumen raus reißen würden.

Lachend verzogen wir und ich glaube ich war noch nie in meinem Leben so glücklich wie in diesem Moment. Echt nicht.

Klatschnass sind wir nach Hause gefahren, da der Blumenbauer die Sprenkleranlage angeschaltet hatte.

Um Füchse zu verscheuchen.
 

Und jetzt saßen wir hier, teilten uns eine Decke, gaben uns Wärme und waren nur für uns da.

„Also ich muss sagen, dass wir zwei echt fuchsig schnell abgehauen sind.“, knallte Naruto jetzt schon den dritten schlechten Witz raus, aber ich lachte trotzdem.

Nicht weil ich Naruto nicht sagen wollte, dass er im Witze reißen eine echte Flasche ist, sondern weil diese ganz lockere, fast schon normale Stimmung mir ein so warmes Gefühl in der Magengegend verursachte, dass ich fast heulen könnte.

Mir gefiel dieses Gefühl gebraucht zu werden.

Geliebt zu werden und zu Lieben.
 

Das Telefon klingelte und störte unsere Zweisamkeit.

Innerlich verfluchte ich mich selbst. Warum hatte ich nicht einfach alles aus gestöpselt? Sodass wir, Naruto und ich die ganze Welt für uns alleine hatten.

„Sorry, ich komme gleich wieder.“, stöhnte ich und wickelte mich aus der Decke, gab Naruto noch schnell einen Kuss auf die Stirn.

Das Telefon schrillte immer noch und schien in nächster Zeit auch nicht verstimmen zu wollen.

Ich nahm ab und wurde sofort von Sasukes muffiger Stimme begrüßt.

„Was willst du?“, herrschte ich ihn an, immer noch sauer, dass dieses Arsch unsere Zweisamkeit unterbrochen hatte.

„Schon vergessen, Vogelhirn? Deinen Teil der Abmachung, den du einhalten solltest?“, erinnerte Sasuke mich an den Deal.

„Ich komme morgen.“, knurrte ich und wollte schon auflegen, als Sasuke mich davon abhielt.

„Hat es geklappt?“, fragte er nach. Ich wusste genau was er meinte.

„Ja. Tschüss.“

Ich legte einfach auf, kappte das Gespräch und zog den Anschluss raus.

Niemand wird uns jetzt noch stören.

Nicht einmal mein schlechtes Gewissen, dass wieder die Überhand zu nehmen drohte.
 

„Alles in Ordnung? Du siehst irgendwie angepisst aus.“, Naruto musterte mich besorgt, als mich wieder zu ihm setzte.

„Ja, alles super.“, gab ich nur geistesabwesend zurück.

Naruto ließ es darauf beruhen und lehnte sich wieder gegen meine Brust.

„Menma?“

„Ja?“

„Ich glaube ich liebe dich.“

Mein Herz setzte für einen kurzen Moment aus.

Das war doch nicht wahr.

Das konnte unmöglich wahr sein und doch war Naruto hier bei mir und sah mich erwartungsvoll an.

„M-Meinst du das ernst?“, stotterte ich, die Kontrolle über meinen Körper entglitt mir langsam.

„So ernst wie du.“

Ich bemerkte erst, dass ich weinte als Naruto mir die Tränen sanft aus dem Gesicht wischte.

„Ich habe dich wohl ein bisschen überfordert, huh?“, kicherte Naruto leise.

„Ein bisschen? Gott, Naruto, du bist der einzige der mich zum Heulen bringen kann.“, erwiderte ich und küsste seine Nasenspitze.

„Wie ein kleines Mädchen.“

„Idiot.“,flüsterte ich leise und küsste dieses Mal seine Lippen.

Er war nicht wie die anderen. Es fehlte die Aggressivität, die wir vorher hatten, dafür waren viele Gefühle im Spiel.

Gefühle die sich so unbekannt anfühlten, da ich sie seit Jahren nicht mehr gefühlt hatte.

„Ich liebe dich auch, Nar-“

Ein Schrei, den man bestimmt im ganzen Gebäude hören, unterbrach mich.

Ich wusste wer hinter uns stand.

Es war alles vorbei.

Einfach alles.
 

„Du Hurensohn! Missgeburt!“, kreischte sie wie von Sinnen und riss mich von Naruto fort.

Riss mein Herz ins Zwei.

Ich hatte alles zerstört.

Und das innerhalb weniger Minuten.

„Wie konntest du nur?“, schrie Kushina sich die Lunge aus dem Hals und stürmte mit hoch erhobener Hand auf mich zu.

„MAMA!“, Naruto riss an ihren Kleidern. „Es ist alles in Ordnung.“

Sie stockte und sah Naruto ungläubig an.

Dann starrte sie mich wieder an.

„W-w-was hast du getan?“,stotterte sie ungläubig. „Du hast meinen Sohn dazu gezwungen,oder? Du hast seine Naivität ausgenutzt, genauso wie deine Mutter, diese Schlampe es auch bei Minato gemacht hat.“

Ich erwiderte nichts.

Mir fiel keine Ausrede ein, um diese verkappte Situation noch zu retten.

Naruto zeigte keine Reaktionen. Ich glaube ihm dämmerte es schon.

Kushina nutzte die Gelegenheit und stürzte sich auf mich.

Sie war nicht stark, aber ausdauernd.

Immer wieder schlugen ihre kleinen Fäuste zu, ihre Fingernägel krallten sich in meinem Gesicht fest, sie würgte mich. Und doch war alles nicht genug, damit ich für das was ich getan habe, zu bezahlen.

„Du hast dein Halbbruder angefasst, du Monster. Du Abschaum hast dich an meinen Sohn vergriffen.“, schluchzte sie, ihre Haare standen unordentlich von ihrem Kopf ab, ihre Wangen waren eingefallen, in ihren Augen funkelte der blanke Hass und ließen sie wie ein Shinigami aussehen.

Aber all das interessierte mich nicht im geringsten.

Sie konnte mich so oft schlagen, wie sie wollte, nichts könnte so sehr weh tun wie dieser Blick, den Naruto mir zu warf, bevor er sich in seinem Zimmer einschloss.

Er war leer.

Komplett leer.

Als ob er nie etwas für mich empfunden hatte.

Dieser Gedanke, so klein er auch war, brachte mich zum Schreien.

Ich schrie bis ich ohnmächtig wurde.
 


 

Am Rande bemerkte ich, dass Kushina aufgestanden war und nicht mehr auf mich einschlug.

Mein Körper fühlte sich nicht mehr an, als wäre er meiner.

Der Schmerz den er aussandte, nahm ich kaum wahr, denn er wurde von der Leere in mir Verschlungen.

Ich hatte keine Ahnung wo Kushina war.

Es war eh nicht von Bedeutung.

Wichtig war es nur zu wissen wo Naruto war

Ich stand langsam auf. Quälend langsam. Mehr ließ mein Körper nicht zu.

„Naruto.“, schrie ich leise. Zu mehr war ich nicht im Stande.
 

Ich brauchte meine Tabletten! Die wurden mir helfen. Ich brauchte sie

SOFORT!

Tränen liefen mir unaufhörlich über die Wangen und befleckten mein blutiges T-shirt.

Der Schmerz machte mich fast wahnsinnig.

Das Badezimmer schien auf einmal so unendlich weit entfernt. Trotzdem kroch ich weiter, in den Glauben,dass mich die Tabletten retten würden.

„Naruto.“, brachte unter den vielen Schluchzern noch hervor, bevor ich das Badezimmer erreichte.

Die Pillen standen leicht erreichbar auf dem Waschbecken.

Ich sah in den Spiegel und sah nicht mehr mich selbst.

Nicht mehr Menma Uzumaki.

Sondern ein Monster.

Ein widerliches abartiges Monster.
 

Meine Hände zitterten unkontrollierbar, als ich den Deckel der Dose abdrehen wollte.

Warum musste das nur so schwer sein? Ich ließ noch mehr Tränen fallen.

Wenn nicht einmal mehr die Tabletten auf meiner Seite sind, wer dann?

Verzweifelt und wütend schmiss ich das Plastikgehäuse gegen die Wand. Die Pillen prasselten wie wunderschöne Perlen auf den Boden.

Fuck.

FUCK.

Ich sammelte die Antidepressiva auf, wie ein Ertrinkender. Sie waren alles was ich brachte, damit Naruto zu mir kommt. Vorher hat es ja auch geklappt.

Ich schob mir die alle Tabletten auf einmal in den Mund, ich brauchte so viele wie möglich.

ICH BRAUCHTE SIE.
 

Ich konnte sie nicht runter schlucken.

Es waren zu viele. Mein Mund war zu trocken.

Es waren verdammte scheiße nochmal zu viele.

Ich brauchte Wasser!

Wasser.

Wasser, einfach nur Wasser.

Dann würde es mir besser gehen.

Genau, Wasser und Tablette.
 

Ich würgte die Tabletten wieder hoch, bevor ich an Wasser kam.

Rechtzeitig schaffte ich es noch zur Toilette und spuckte sie da rein.

Ich beobachtete wie die kleinen gepressten Pülverchen sich im Wasser auflösten.

Aber ich brauchte sie doch.

Sie waren meine einzige Hoffnung, dass Naruto wieder zu mir kommt.

Damit wir glücklich sind.

Ich fischte nach den Pillen, hielt aber dann inne.

Wollte ich denn noch den letzten Rest Würde verlieren?

Ich wusste es nicht.

War Würde hier überhaupt noch von Bedeutung?

Ich schüttelte den Kopf und wischte mir mit meinem Ärmel die Tränen aus den Augen.

Alles was ich tun musste, war mit Naruto zu reden.

Wenn ich es ihm erkläre, dann wird er es verstehen.

Er liebt mich schließlich.
 

Ich hämmerte mit meinen Fäusten auf das Holz von Narutos Zimmertür, aber er öffnete mir nicht.

„Naruto!“, schrie ich. Mein Hals tat weh. Keine Ahnung ob es an den Tabletten lag oder dass ich verzweifelt nach Naruto rief.

„Bitte mach auf. Bitte.Ich kann alles erklären!“, keuchte ich, aber das meiste ging in meinem Schluchzen unter.

Ich war kurz vorm Zusammenbruch.

Ich konnte nicht mehr.

Ich brauchte Naruto.

Nur Naruto.

„Mach auf. ...Bitte.“, stieß ich zwischen den Zähnen hervor. Ich konnte meinen Mund kaum mehr offen halten. Auch meine Stimme versagte immer mehr.

Ich sackte zu Boden und lehnte mich an die gegenüberliegende Wand.

Ich war am Ende meiner Kräfte.

Damals als Kushina noch meine Mama war, sagte sie mir einmal, dass am Ende sowieso alle schlechten Geheimnisse rauskommen.

Ich habe sie nie ernst genommen.
 

Das leise Klicken des Schlosses ließ mich aus meinem Delirium aufschrecken.

Naruto stand mit geröteten Augen vor mir und sah mich an, als wäre ich nichts weiter als der Dreck, der sich im Laufe der Zeit unter seinen Schuhen angesammelt hatte.

„Warum hast du das gemacht?“, fragte er, seine Stimme zitterte vor Wut.

„Weil ich dich liebe.“, beteuerte ich.

Unter allen Umständen musste ich ihm klar machen, das alles was ich getan habe, nur aus Liebe war.

„Ich bin dein Bruder.“

Es zerriss mir das Herz. Der Schmerz war so überwältigend, dass mir kurz schwarz vor den Augen wurde.

„Halbbruder.“, erwiderte ich.

„Und dennoch verwandt.“, seine Stimme klang eisig. So abweisend.

Ich streckte meine Hand nach ihm aus. Ich wollte ihn berühren, so wie ich es vor nicht mal all zu langer Zeit getan habe.

Ich dachte, wenn ich ihn berühre, dass ich ihn damit zeigen konnte wie aufrichtig meine Gefühle für ihn waren.

Obwohl sie verboten war.

Er schlug sie weg.

Einfach so. Er hatte mit mir abgeschlossen. Nein, er hat mich aus seinen Leben verbannt.

„Menma, du bist auch nicht viel besser als die die mich entführt haben. Kein Stück.“, zischte er und ballte seine Hände zu Fäusten, als er an seine Peiniger dachte.„Du bist abartig.“

Angewidert schüttelte er den Kopf.

„Ich kann nicht glauben,dass ich Sex mit dir hatte. Mit meinen eigenen Bruder. Scheiße, ich schäme mich selbst. ICH ekel mich vor mir selbst, weil ich nicht verstehen kann, warum ich es schön fand in deinen Armen zu liegen.“

In seinen Augen glitzerten Tränen, doch bevor eine fallen konnte, schloss er die Tür hinter sich.

Ich hatte verloren.

Ich hatte ihn verloren und sein Leben zerstört.
 

Ich hätte nie gedacht, dass Hände so viel ausmachen können.

Ich konzentrierte mich auf die Hand, mit der ich Narutos hielt, wenn wir Zärtlichkeiten ausgetauscht haben und mit der ich ganz einfach zeigen konnte, dass ich ihn liebe.

Aber es ist auch die Hand die sein Leben zerstört hatte und die er angewidert von sich stieß.
 


 

Für immer.

Epilog

Epilog
 

Fugaku hatte einen schrecklichen Tag gehabt und wollte nur noch nach Hause und seine geliebten Söhne in die Arme schließen.

An Tagen wie diesen würde er am liebsten nicht mehr aus dem Bett kommen wollen.

Oder seine schrecklichen Erlebnisse in Alkohol ertränken.

Aber es war wichtig, dass er sich von seiner Arbeit nicht beeinflussen lässt, nur manchmal fiel ihm das trotz seiner jahrelangen Erfahrungen schwer.

Er schüttelte traurig den Kopf, als er durch die Eingangshalle seines Hauses schritt.

Die Schuld lastete auf seiner Brust wie zehn Tonne Stahl, obwohl ihn keine Schuld traf.

Er fühlte sich trotzdem verantwortlich.

Shisui wartete vor seinem Arbeitszimmer auf ihn sah ihn ernst an.

„Ich möchte jemanden adoptieren.“, eröffnete Shisui das Gespräch.

Sein Neffe atmete tief durch, bevor er weiter sprach.

„Eigentlich wollte ich es schon vor ein paar Tagen ansprechen, aber ich wusste nicht, ob ich bereit dazu bin ein Kind groß zu ziehen.“

Fugaku nickte. Er freute sich für ihn. Ein Kind würde ihm gut tun.

„Shisui, mein Sohn...“, er hatte ihn vorher nie so genannt, aber es fühlte sich richtig an.

„Bitte rufe doch die anderen zusammen. Ich habe sehr unerfreuliche Neuigkeiten. Danach können wir über deine Adoption reden.“

„Sofort...Vater.“, Shisui lächelte. Auch für ihn war fühlte es sich so richtig an. So warm.
 

„Wen willst du denn adoptieren, Shisui?“, rief Fugaku seinem Neffen hinterher,

als dieser davon eilen wollte,um den anderen Mitgliedern der Familie Bescheid zu sagen.

„Die Uzumaki Brüder!“

Fugaku erstarrte und fuhr sich mit der Hand übers Gesicht.

Manchmal war das Leben echt grausam.
 

Fugaku setzte sich an die Spitze des großen Tisches und sah den Rest seiner Familie mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck an.

Das hier war wahrscheinlich die unangenehmste Situation in seinem Leben.

Eine gewisse Spannung lag in der Luft, bei der sich die Nackenhaare der Uchihas aufstellten.

Irgendetwas stimmte hier nicht.

„Heute...bin ich in eine kleine Wohnung gefahren, die im Westen Konohas liegt.“, er zögerte und versuchte sich zu sammeln.

Sein Hals war aus irgendeinem Grund so trocken.

„Der ältere Bruder hat uns angerufen, weil sein kleiner Bruder sich zu Tode stranguliert hat.“

Itachi entwich ein Geräusch, dass sich anhörte wie ein Wimmern, aber Uchihas Wimmern nicht.

Nie.

Shisuis Gesicht wurde kreideweiß, seine Hände zitterten.

„Als wir dort ankamen, ist der ältere Bruder durchgedreht, weil er das Seil nicht von seinem kleinen Bruder lösen konnte.“

Itachi hatte genug gehört um zu wissen, was passiert war und stand auf und ging aus dem Raum ohne noch einen Blick auf seine Familie zu werfen.
 


 


 

„Menma Uzumaki hat Selbstmord begangen.“
 


 


 


 

ENDE


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hey hoo. XD Hier ist ein neues update. YAY.
Es kommt diese mal eher, weil ich dieses wochende nichts hochladen kann, denn ich werde auf der connichi sein. Vielleicht sieht man sich ja. Vielleicht auh nicht. Aber ich werde als lacus clyane aus gundam seed da sein. Sagt vermutlich kaum jemanden was. Guckt einfach mal nach ner pinken perücke mit zwei zöpfen und einem blauen kleid. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (13)
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Von:  Minzou_Sshi
2017-08-08T23:32:34+00:00 09.08.2017 01:32
oh mein gott... Ich... ich weiß echt nicht... was ich sagen soll... irgendwie war mir klar das menma das versuchen würde, aber ich dachte eher das er daran gehindert werden würde. Naruto hat ihn doch geliebt...
Als ich dann auch noch gelesen habe, das shisui sie adoptieren wollte war ich überglücklich, das menma nicht mehr in diesem irrenhaus leben muss. Aber... wieso... es musste doch nicht so weit kommen... Ich weine ja immer noch und kann mich nicht mehr einkriegen... Der ARME... Mir tut der voll leid. er wird von so gut wie nimanden verstanden...
Letzten endes waren es die uchihas die bestimmt bei seiner beerdigung am meisten weinen werden...
Von:  Momo26
2015-09-30T21:26:24+00:00 30.09.2015 23:26
Oh...mein...Gott!!
Was?? Aber...? Was?? D:
Oh man... Ehrlich, krass. Echt krass!
Was passiert jetzt mit naruto?

Aber Klasse wie du die Geschichte zu Ende gebracht hast!!

Lg Momo
Antwort von:  TheGroooah
01.10.2015 07:07
Ja ich weiß, ich fand das ende selber ziemlich krass und das war der grund warum ich es genommen habe. Ich hoffe es hat dir gefallen.

Was mit Naruto passiert werde ich vielleicht mal irgendwann in einem oneshot erzählen.
Vielen dank fürs lesen.
Von:  NaruSasu90
2015-09-24T13:05:11+00:00 24.09.2015 15:05
Wtf ?
Also ich kp bin irgendwie erschlagen von dem Kapitel.
Deine Übergänge sind ehrlich gesagt alles andere als weich
Und ich verstehe auch nicht wie sich Menma zu Naruto runterbeugt um ihn zu küssen wenn Naruto sich gerade Menmas Rücken an guckt ...
An der Umsetzung Hakts noch etwas.
Ansonsten sehr schön. Du lässt Menmas Verzweiflung sehr gut rüberkommen und spürbar machen . Das ist sehr gut.
Antwort von:  TheGroooah
24.09.2015 18:46
Die übergänge habe ich mit absicht so gestaltet, damit dieses harte, was die geschichte an sich hat, auch weiter unterstützt wird.
Die sache mit dem kuss habe ich ehrlich gesagt nicht bemerkt. Ich gucke aber noch mal danach.

Und ich bin froh dass menmas verzweiflung so rüber kommt wie ich es mir gewünscht habe. XD
Von:  Momo26
2015-09-20T13:40:48+00:00 20.09.2015 15:40
Super ff, ist so schön düster xD
Bin gespannt wie es weiter geht!
Lg Momo
Von:  Scorbion1984
2015-09-18T07:30:08+00:00 18.09.2015 09:30
Gut geschrieben ,obwohl die ganze Sache sehr negativ ist
Von:  Scorbion1984
2015-09-05T04:39:57+00:00 05.09.2015 06:39
Sehr finsteres und zerstörendes Kapitel !!! Hoffe mal es bleibt nicht so !!!!!
Von:  NaruSasu90
2015-08-02T19:49:47+00:00 02.08.2015 21:49
Huhu:-)
Schön das du schreibst.
Ohmann das ist natürlich eine echt heftige Lüge von menmA... 0.0
Hmm und das seine Mama so schrecklich ist tut mir auch sehr leid :/
Sag mal warum hast du eigentlich ein Titel Bild von Naruto& Sasuke wenn es ein Naruto&Menma ist.
Interessantes Kapitel ;/)
Antwort von:  TheGroooah
03.08.2015 00:31
Hey ho. Ich bin froh, dass es dir gefallen hat.
Menma ist sehr verzweifelt wie du sicherlich gemerkt hast. Und dann tun Menschen oft dumme dinge. Und so auch menma.
Und ich habe mich im ersten Moment erschrocken und habe mir das titelbild noch mal angeguckt, aber es sind definitiv Menma und Naruro. XD
Von:  Yuki1992
2014-07-07T08:25:10+00:00 07.07.2014 10:25
Tolles Kapitel!
Bitte schreib schnell weiter, deine FF ist echt spannend.

LG Yuki1992
Von:  hanuta
2014-07-02T19:21:32+00:00 02.07.2014 21:21
sry das wollte ich jetzt nicht bin wohl etwas zu übereifrig
Von:  hanuta
2014-07-02T19:20:11+00:00 02.07.2014 21:20
hört sich auf jeden fall schon mal gut an freu mich wenns weitergeht
lg hanuta


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