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SebastianxCiel, Sad End
von

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His Butler, forsaken

Ciel war sich immer einer Sache absolut bewusst gewesen, eines Tages würde alles was ihn ausmachte, seine Seele und sein Selbst, dem Teufel gehören, er hatte es ihm versprochen, als er ihn aus seiner persönlichen Hölle befreite und sich seiner annahm, ihn immer zu beschützen, zu dienen und sein Überleben zu sichern, bis der Vertrag den sie vor sechs Jahren geschlossen hatten erfüllt sein würde, bis er die Mörder seiner über alles geliebten Familie mit eigenen Händen zum Schafott führen konnte.
 

Und dann gab es da noch etwas, dessen er sich ziemlich sicher war, er würde das nicht mehr schaffen, zu mindestens nicht aus eigener Kraft heraus, musste er doch schon so lange nur das Bett hüten, hatte nicht mehr die Kraft sich auf seinen eigenen Beinen zu halten, geschweige denn und sei es nur eine Tasse seines Lieblingstees alleine zu halten oder sich die Gabel zum Mund zu führen. Er würde sterben und das schon ziemlich bald, vielleicht hatte er noch ein paar Jahren oder vielleicht hatte er auch nur ein paar Wochen. Zu dieser Zeit gab es nun mal nichts was man noch für ihn tun konnte. Seines Asthmas war er sich schon immer bewusst gewesen, nur dass es sich einmal mit seiner Lage so verschlechtern würde, dass er sich nicht mal mehr an den Vertrag halten konnte, damit hatte er beim besten Willen nicht gerechnet.
 

Und auch Sebastian wusste um die Lage in der er sich befand und trotzdem diente er ihm weiter, trotz des Wissens, dass sein Herr nicht mehr in der Lage sein wird sich an ihren Vertrag zu halten, aber der Teufel hatte nun mal seine Prinzipien und die hatten oberstes Gebot, er versprach seinem Herren bis zum Ende an seiner Seite zu bleiben, wie das Ende nun aber aussehen würde, dass hatten sie zu keiner Zeit spezifiziert, sie waren schließlich beide davon ausgegangen, es würde so kommen, wie es sich der Earl vorstellte. Er würde seine Rache bekommen, das war nun einmal der Plan gewesen, aber jetzt mussten sie umdenken, Sebastian hatte nun neue Prinzipien und Ciel schien damit auch Einverstanden zu sein, jetzt galt eben nicht mehr der Vorsatz, das der junge Herr seine Rache bekam, jetzt galt nur es nur noch abzuwarten, ja auf das bittere Ende zu warten.
 

~
 

Einer neuer Tag war angebrochen und der Earl hatte einer weitere Nacht mit quälenden Schmerzen überstanden, manchmal wünschte er sich einfach er würde bereits tot sein oder das Sebastian einfach seine Seele verschlingen würden um seinen Leiden endlich ein Ende zu setzten, aber das ging nun mal einfach nicht und ja er glaubte er hatte sich damit abgefunden, hatte es geschafft mit sich ins Reine zu kommen, schließlich tat Sebastian wirklich alles um ihn seinen Abtritt so angenehm und Würdevoll wie möglich zu gestalten.
 

Der junge Earl öffnete langsam seine Augen, die Sonne stand bereits hoch und hell am Himmel und die warmen Strahlen kitzelten angenehm durch die halb geschlossenen Vorhänge sein blasses Gesicht. Das Atmen fiel ihm wie immer sehr schwer, auch das zur Nacht weit geöffnete Fenster hatte ihn wie so oft keine wirklich Linderung verschafft. Sein gesamter Körper fühlte sich so unglaublich taub und schwer an, er wollte sich umdrehen um dieser hellen und doch angenehmen Sonne zu entkommen, er wollte einfach nur wieder einschlafen und innerlich wünschte er sich danach nicht noch einmal zu erwachen. Erneut schloss er die Augen und wieder einmal fragte er sich, wieso Sebastian noch bei ihm blieb. Was war der Grund, dass er trotz der Umstände immer noch über ihn wachte? Und was würde Sebastian tun, wenn es einmal so weit war und er im Sterben lag, würde er ihm dann seine Seele herausreißen oder würde er ihn einfach sterben lassen ohne etwas davon zu haben.
 

Das klopfen an der Tür holte den jungen Earl schließlich aus seinen Gedanken, er drehte seinen Kopf zu Tür und beobachtete den in schwarz gekleideten Teufel dabei, wie er anmutig und mit dem Typischen Lächeln auf dem Gesicht, dass Schlafgemach seines Herren betrat.
 

„Es ist Zeit aufzustehen, junger Herr. Ich habe Ihnen ihren Lieblingstee zubereitet einen Earl Grey, so wie ihr ihn mögt. Wie ist euer der zeitiges Befinden?“, wurde der Earl gefragt und beobachtete Sebastian dabei wie er das Tablett mit dem Tee auf dem Nachtisch ablegte und das heiße Wasser in eine Tasse goss. Der junge Earl erwiderte nichts und verfolgte seinen Butler nur stumm mit den Augen, heute war er selbst zum Sprechen einfach zu schwach und eigentlich konnte sich Sebastian diese Fragen, die er ihm jeden Morgen stellte, sparen, es ging ihm jeden Tag schlecht, an einem mehr an dem anderen weniger, heute war wieder einer der Tage, an dem er sich besonders kraftlos und erschöpft fühlte.
 

Er kniff die Augen fest zusammen als sein Butler die Vorhänge ohne Vorwarnung komplett ausriss und die Sonne nun ungehindert eindringen konnte, wie er das doch hasste, aber protestiert hatte er nie und würde sich das jetzt auch nicht mehr vornehmen. Als aber seine Decke zurückgeschlagen wurde, gab er schließlich doch ein leichtes unwilliges Grummeln von sich, woraufhin Sebastian nur amüsiert lächelte.
 

Er half schließlich seinem jungen Herren dabei sich auf die Bettkante zu setzten, musste ihn aber weiterhin halten, da dieser drohte wieder nach hinten über zu kippen, ein Hand hielt er den jungen Earl zwischen den Schulterblättern, mit der anderen legten er ihm leicht den Kopf in den Nacken, nahm dann schließlich die Tasse Tee von dem Tablett um es ihn vorsichtig an den Mund zu führen. Der Tee floss angenehm warm in seine Mundhöhle und seinen Rachen hinab, sodass ihm auf einen Schlag nicht mehr kalt war, auch die leichten Auf und ab Bewegungen auf seinem Rücken spendeten ein bisschen Wärme. Seit wann streichelte Sebastian ihn eigentlich schon, wann hatte er es eingeführt, er konnte sich nicht mehr daran erinnern, es muss schon einige Zeit zurückliegen, sonst hätte er sich sicher daran erinnert, oder hatte er es noch nie bewusst war genommen? Wieso machte er sich eigentlich heute so viel Gedanken um seinen Butler, das tat er doch sonst nicht.
 

Als sie Tasse geleert war, stellte sie Sebastian zurück auf das Tablett, eine Hand hielt er weiterhin stützend im Rücken seines Herren als er langsam begann ihn auszuziehen, damit er ihn ins Badezimmer bringen konnte, das heiße Wasser tat seinem Herren gut und das war das einzige was er sich wünschte, auch wenn das für einen Teufel, der er nun mal war, etwas kitschig klang, so hatte er schon immer nur das Wohlergehen seines Herren im Sinn gehabt. Ja vielleicht zu Anfang, hatte er es nur auf die schmackhafte, verletzte Seele abgesehen, aber mit der Zeit entwickelte er tiefere Gefühle für seinen Herren, ob es Liebe war, konnte er sich selbst nicht beantworten, es war nun einmal so wie es eben war, es weiter zu hinterfragen würde einfach keinen Sinn machen.
 

Er legte den jungen Earl erst einmal wieder zurück ins Bett, damit er das Nachthemd, faltenfrei in den Schrank hängen konnte. Als er sich umdrehte, fixierte ihn ein blaues Augen und er wie schon so oft hingerissen von der tiefe dieser Farbe, sie war so weit und klar wie das Meer aber auch genauso wild und unberechenbar, er hatte diese Farbe lieben gelernt. Er schritt anmutigen Schrittes auf seinen Jungen Herr zu und hob ihn dann mit Leichtigkeit auf seine Arme, er wurde von Tag zu Tag leichter, was daran lag, dass sein junger Herr schon seit einigen Wochen kaum noch feste Nahrung zu sich nahm, ja an manchen Tagen musste er ihn sogar dazu zwingen etwas zu essen. Es gefiel ihm überhaupt nicht zu sehen wie sich sein Earl Tag für Tag immer mehr aufgab. Aber was sollte er auch schon tun, er war einfach nur ein teuflisch guter Butler.
 

Das Badezimmer war wohl temperiert und feine Dampfschwaden hingen in der Luft. Der Earl atmete einmal tief ein und er konnte den Geruch von Eukalyptus wahrnehmen und als er in das warme Nass hinein glitt gab er ein wohliges Seufzen von sich und er war froh wenigstens noch etwas zu haben, bei dem er sich voll und ganz Entspannen konnte. Er ließ seinen Kopf nach hinten auf den Wannenrand abrollen und schloss ein weiteres Mal seine Augen. Unbehandschuhte Finger strichen sanft so als könnte er zerbrechen über sein Gesicht, über die Kieferpartie hinunter bis zu seinem schmalen Hals. Und zum ersten Mal an diesem Tag erhob der junge Earl seine schwache Stimme.
 

„Sebastian… wenn ich dich darum bitten würde, würdest du mir ein schnelles Ende bereiten?“
 

Der Teufel hielt in seiner Bewegung inne und seine Augen weiteten sich etwas. War das sein Ernst? Wollte sein Herr wirklich so dringend sterben, dass er sich sogar dazu herabließ seinen Butler darum bitten zu müssen. Er verstand seinen Herren wirklich nicht mehr. Wo waren der Stolz und die Arroganz geblieben? Wenn er jetzt auf seinen Earl hinab schaute, sah er nur noch die leere Hülle seiner selbst. Als der Teufel seine Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte, seufzte er lautlos und trotzdem musste er sich eingestehen, dass er nicht wollte das sein junger Herr starb, nein auch seine Seele wollte er nicht mehr, dass wollte er schon so lange nicht mehr, das ihn die Erkenntnis ein weiteres Mal seine Gesichtszüge entgleiten ließ.
 

„Ich könnte es, aber ich würde es nicht wollen.“, kam es dem Teufel wahrheitsgemäß über die Lippen, er umrandete mit seinen Hände das Gesicht des jungen Herren und sah ihn mit ernster Miene an, als auch Ciel seine Augen wieder öffnete, in seinem Gesicht zeichnete sich Verwirrung und leichter Unglaube ab. Hatte er gerade richtig gehört?
 

„Das einzige was ich möchte ist für immer an eurer Seite verweilen, bis zum Ende und darüber hinaus.“
 

„Wa…-„, wollte der Earl erwidern aber kam nicht mehr dazu seine Verwirrung auszusprechen, denn im selben Atemzug legten sich die Lippen seines Butlers auf die seinen, ein warmer Schauder riss sich durch seinen Körper und der junge Earl konnte nichts weiter tun als still zu halten, so sehr erschreckte ihn die Tat seines Butlers. Tausende Gefühle die er nicht zuordnen konnte, zogen sich durch seinen Verstand, dieser Kuss vernebelte seine sonst so scharfen Sinne. Was er genau fühlte konnte er nicht beschreiben, konnte es nicht einordnen, konnte es mit nichts was er bereits erlebt hatte vergleichen. Es war neu, aufregend, erregend auf eine Gewisse Art und Weise und mit absolut nichts zu vergleichen und es fühlte sich nicht schlecht an, nein das überhaupt nicht, es war prickelnd und erfrischend zugleich und er konnte sein Herz unter seiner Brust schlagen hören, schnell und aufregt, als wollte es heraushüpfen. Wohlig seufzend schloss er die Augen und genoss zum ersten Mal das Gefühl gebraucht zu werden.
 

~
 

Wochen und Monate zogen ins Land und seitdem hatten sie nicht ein Wort über das geschehene verloren und auch jetzt wo der junge Earl in seinem Bett lag und sein Leben langsam aushauchte, konnte er das nicht vergessen, hatten die ganzen Monate damit zugebracht darüber nachzudenken, was es für eine Bedeutung hatte, was Sebastian ihm jetzt bedeutete. Er liebte und hasste diesen Teufel gleichermaßen. Er liebte und hasste alles an ihm. Liebte ihn dafür, dass er auch jetzt hier an seinem Bett war und seine kalte Hand hielt. Das Atmen fiel ihm immer schwerer und er wusste, dass es bald ein Ende haben würde, dass er bald an einen anderen Ort gehen konnte, an dem er nicht mehr leiden musste. Wer einmal einen Vertrag mit einen Teufel schloss würde nicht mehr in den Himmel kommen, dass hatte Sebastian ihm einmal gesagt, aber das war okay. Solange Sebastian hier neben ihm war, konnte er es aushalten.
 

Sebastian wachte über ihn und er wusste dass es jetzt nicht mehr lange dauern würde, bald würde sein Herr für immer die Augen schließen und sie nie wieder öffnen, nie wieder würde er das tiefe Blau sehen können und es tat ihm im Herzen weh, auch wenn er keines besaß, tat es weh, ihm dabei zuzusehen, wie langsam das Leben aus seinem Herren schwand. Er spürte den Griff um seine Hand immer lockerer werden, hörte die schweren Atemzüge, die sich über den ganzen Raum zogen, hin und wieder strich er den Schweiß von der Stirn des jungen Earl.
 

Und schließlich hörte er nichts mehr, es war absolut still in dem Raum, der nur durch einige Kerzen erhellt wurde, der Griff um Sebastians Hand löste sich und er wusste nun das es vorbei war. Er beugte sich zu dem Gesicht seines jungen Herren hinab, nahm ein letztes Mal seine Lippen zwischen seine, schmeckte noch einmal den unvergleichliches Geschmack, streichelte noch einmal seine Wange, das Zeichen auf seiner Hand löste sich langsam auf und verschwand schließlich ganz. Zurück blieb nichts nur dieser leere Körper. Sebastian berührte die Stirn seines Herren mit seiner, atmete den Geruch der wunderschönen Haut und schloss die Augen.
 

„Wir waren immer zusammen, Seite an Seite. Wenn es möglich ist, möchte ich irgendwann dahin wo du jetzt bist.“
 

~
 

Der Teufel blickte nicht mehr zurück als er dem Grabstein den Rücken kehrte, er war nun frei, ob er dabei glücklich war. Nein. Ein Teufel liebt nur einmal und er würde von jetzt an alles dafür tun, seinen Herren in die tiefen Abgründe der Hölle zu folgen. Für immer.
 

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So das war mal ein kleiner OS zu Kuroshitsuji, der mit im Kopf herum gegeistert ist und ich schwöre meine Finger haben sich von alleine über die Tastatur bewegt. xD
 

Ich hoffe es hat Spaß gemacht auch wenn der OS etwas traurig endet. Happy Ends finde ich irgendwie langweilig^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kayeinfachkay
2014-12-15T13:37:24+00:00 15.12.2014 14:37
ich mir diese ff bereits mehrmals durch gelesen und musste jedes mal weinen die ff ist wunder schön, abwechslungsreich und traurig für mich persönlich von allem die perfekte Dosis ein ganz ganz großes Lob von meiner wenichkeit hast du gut gemacht !

Von:  Mickimaus8
2014-10-13T09:33:15+00:00 13.10.2014 11:33
*schnief* *schnief* Ja ... Du hast recht happy Ends sind langweilig aaaaaaaaber ... Irgendwie auch zu frieden stellender. Aber es gibt ja vielleicht noch ein ,,Happy End" wenn man das denn so nennen mag ... Sie sehen sich ja vielleicht wieder. Naja ... Ich fand echt gut, man war gleich von Anfang an im geschehen drin und du hast es abwechslungsreich geschrieben also ein dickes Lob meiner Seits
Von:  MeinuKaromieno
2014-08-10T20:16:03+00:00 10.08.2014 22:16
Alta ich binn grade so am flennen >~<
Ich will aujfhören aber ich kann nicht T°T
Naja es wird schon wieder xD

Deine Fanfic war wunderschön sie hatte eine sehr fastzinierende Story und ein zum weinen Schönes Ende....
Es war etwas ganz anderes als sonnstr aber sehr schön ^^

Ich freue mich das jemand auch mal so ein ende macht und kein Happy End.

So und nun sage ich weinend T.T Tschüss und freue mich schon auf die nächsten fanfics die ich von dir lesen werde :3

Deine, Meinu-chan


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