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Verbotene Liebe

von

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Nachts, alleine

Sakura lag in ihrem Schlafsack alleine in ihrem Zelt. Draußen donnerte es noch immer und es hatte angefangen zu regnen. Unaufhörlich prasselte der Regen auf das Zelt. Umso länger Sakura in der Dunkelheit lag, umso mehr hatte sie das Gefühl, die Geräusche des Regens würden immer lauter werden. Was natürlich Unsinn war.

Dennoch konnte Sakura nicht schlafen, warf sich unruhig hin und her. Schuld daran waren die Ereignisse des heutigen Tages. Schließlich entging man nicht jeden Tag gerade so einer Vergewaltigung.

Auch wenn es Sakura sich nicht gerne eingestand, sie fühlte sich nicht wohl dabei, alleine zu bleiben. Obwohl sie wusste, jetzt drohte ihr keine Gefahr, wollte Sakura nicht alleine sein. Ihr Unterbewusstsein ließ ihr einfach keine Ruhe.

Langsam stand Sakura auf, verließ ihr Zelt und rannte durch den Regen.
 

Kakashi wurde sofort wach, als er ein leises Rascheln vernahm. In Sekundenschnelle war Kakashi aufgesprungen, hatte sein Kunai gezückt und hielt auf den Zelteingang zu.

Schnell hatte er seinen nächtlichen Besucher geschnappt, drückte ihn zu Boden und hielt ein Kunai an dessen Hals.

“Kakashi!“

Überrascht nahm der Jonin das Kunai weg und stand auf.

“Sakura?“ fragte Kakashi etwas überrumpelt.

“Ja, wer sonst?“

Sakura klang ein wenig unwirsch, was er ihr nicht verübeln konnte.

Auf dem Zeltboden hatte Kakashi eine Taschenlampe hingelegt. Kakashi tastete danach. Als er sie gefunden hatte, richtete er sie auf Sakura und knipste sie an.

“Was machst du hier?“

Wegen des hellen Lichts, hielt sich Sakura schützend eine Hand vor das Gesicht. Sie war nass, wohl aber nicht vollkommen durchnässt. Der Abstand zwischen ihren beiden Zelten betrug nur einen Meter.

Vorhin hatte sich Sakura ein neues Oberteil angezogen und das alte weggeschmissen. Einen neuen Rock hatte sie sich für die Nacht nicht angezogen.

“Ähm.“

Ein wenig unbehaglich trat Sakura von einem Fuß auf den anderen. Ein leichter Rotschimmer zierte ihre Wangen.

“Dürfte ich…hier schlafen? Ich will nicht alleine sein. Nicht nachdem, was heute passiert ist.“

Nur leise drangen die Worte zu Kakashi durch. Als er sie vernahm, musste er innerlich schwer schlucken.

Hatte er sich nicht geschworen, Abstand zu Sakura zu halten? Und dennoch merkte er, wie er mit dem Kopf nickte.

Erleichterung durchströmte Sakura. „Ich geh dann mal schnell meinen Schlafsack holen“, erklärte Sakura und verschwand wieder in der Nacht.

Worauf hatte er sich da nur eingelassen? Vorhin hatte er ihre Gegenwart schon viel zu sehr genossen, vor allem unter diesen Umständen. Sie jetzt bei sich schlafen zu lassen, war eine dumme Idee. Und dennoch hatte sein Körper gegen den Willen seines Geistes gehalten.

Kakashis Körper stand vollkommen unter Strom als Sakura wieder zurückkehrte, mit dem Schlafsack unter dem Arm.

Kakashi hatte seinen Schlafsack bereits zur Seite geschoben, damit auch für Sakura Platz da war. Dort legte sie nun ihren Schlafsack. Kurz darauf legte sie sich selbst hinein.

Zögerlich legte sich Kakashi neben Sakura und schaltete die Taschenlampe aus.
 

Kaum das Sakura neben Kakashi lag, fühlte sie sich geborgener und sicher. Jetzt war sie sich sicher, sie würde die heutige Nacht gut schlafen können.

Während Sakura da lag, begann sie kurz darauf zu zittern. Ihre Kleidung war nass durch den Regen und daher fror sie nun. Natürlich wüsste Sakura, was dagegen helfen würde, doch das auszusprechen traute sich Sakura nicht. Also blieb nichts anderes übrig, als weiter zu frieren.

Ohne es zu wollen, schlugen ihre Zähne ab und an aufeinander. Sakura konnte nur hoffen das Kakashi davon nichts mitbekam. Sie wollte ihm nicht noch weiter zur Last fallen.

Leise drang Kakashis Stimme aus der Dunkelheit zu ihr. Er war ihr nahe und das gefiel Sakura.

“Du frierst?“

Auch wenn er es als Frage formuliert hatte, so verriet seine Stimme, das es sich dabei um eine Feststellung handelte.

Zunächst nickte Sakura, dann fiel ihr ein, das Kakashi das aufgrund der Dunkelheit nichts sehen konnte. Leise bejahte sie.

Anschließend herrschte wieder Schweigen. Die Atmosphäre war geladen. Zumindest kam es Sakura so vor. Ihr Herz begann wieder schneller zu schlagen, ihr Puls raste.

Dieser Zustand verschlimmerte sich noch, als Kakashi sich neben ihr bewegte. Sich ihr näherte.

“Es wäre schlecht für die Mission, wenn du krank werden würdest.“

Ganz nah vernahm Sakura Kakashis Stimme. Ein Schauer rann Sakura über den Rücken, dieses Mal jedoch nicht vor Kälte.

Anschließend hörte Sakura, wie ein Reißverschluss vom Schlafsack geöffnet wurde. Kurz darauf, wie Kakashi ihren hinunter zog.

Sakura verspannte sich. Hatte Kakashi jetzt wirklich das vor, was sie sich nicht getraut hatte zu fragen? Ja, hatte er. Gleichzeitig gespannt und erwartungsvoll, wartete Sakura ab, wie Kakashi sich vorsichtig zu ihr legte. Wohl war er darauf bedacht, sie nicht zu bedrängen. Wohl wegen dem heutigen Geschehen. Dennoch schreckte Sakura nicht zurück. Stattdessen machte sie Kakashi ein wenig Platz, damit er sich zu ihr in den Schlafsack legen konnte.

Nach kurzer Zeit lag Kakashi an ihrem Rücken. Sakuras Herz schlug immer schneller. Sie konnte Kakashis Atem in ihrem Nacken spüren.

Sakura stand unter Strom. Sie konnte nicht bezweifeln, dass ihr Kakashis Nähe gefiel, sogar genoss. Das Verlangen, Kakashi zu berühren, keimte wieder in Sakura auf.

Sie wusste das es falsch war. Dennoch nahm Sakura all ihren Mut zusammen zunehmen und drehte sie sich zu Kakashi um, schmiegte sich an ihn.

Behutsam legten sich Kakashis Arme um sie. Mit einem kleinen Lächeln im Gesicht schmiegte Sakura ihr Gesicht an Kakashis Brust.

Sie genoss seine Nähe zu sehr. Das war Sakura klar. Kakashi fand das hier sicherlich nicht so aufregend wie sie selbst. Er hatte sein Handeln eben erklärt. Er wollte nicht das Sakura krank wurde, doch die kühle Nacht und ihre nasse Kleidung würde genau dazu führen.

Gegen Kälte half die Körperwärme eines anderen Menschen sehr. Das wusste auch Kakashi. Nur deswegen tat er das. Trotzdem gefiel es Sakura.
 

Es kostete Kakashi all seine Selbstbeherrschung, um nicht etwas Verbotenes zu tun, beispielsweise über Sakura herzufallen.

Heute war ein stressiger Tag für die junge Frau gewesen. Ihr Verlangen nach Geborgenheit war nachzuvollziehen. Gerade deswegen durfte er die Situation nicht ausnutzen. Was er wollte, musste hinten angestellt werden.

Daher versuchte Kakashi, nicht allzu sehr auf Sakuras Körper zu reagieren. Mit mäßigem Erfolg. Kakashi konnte zwar seine Hände bei sich behalten, doch mit seinem Unterkörper musste er auf Abstand zu Sakura gehen. Ansonsten würde er das Verlangen, das er für Sakura empfand, nicht länger verheimlichen können.

Wie hatte es nur dazu kommen können?

Sicherlich war es seine eigene Schuld. In den letzten Wochen hatte er sich viel um Sakura gekümmert. Er wusste, wie es in ihr aussah.

Schon seit längerem wusste Kakashi, dass er die Gesellschaft von Sakura genoss. Vielleicht war das der Hauptbeweggrund gewesen, warum sein Unterbewusstsein Sakura als seine Partnerin für die Mission entschieden hatte.

Wenn es so war, hatte er einen großen Fehler begangen.

Obwohl Kakashi angestrengt nachdachte, interessierte es seinen Körper nicht sonderlich. Viel zu sehr genoss sein Körper Sakura und ihre Nähe. Für seinen Körper war es nichts Verbotenes, sondern etwas, was er wollte.

Es war anstrengend, aber letztendlich schaffte Kakashi es, seinen Körper wieder einigermaßen unter Kontrolle zu bekommen, ebenso wie seine Gedanken.

Sakura schlief schon eine Weile. Er hatte es an ihrer langsameren, tieferen Atmung bemerkt.

Jetzt, wo er sich wieder unter Kontrolle hatte, konnte auch Kakashi in das Reich der Träume gleiten.
 

Fast zeitgleich erwachten Sakura und Kakashi. Nur ein, zwei Minuten war Kakashi früher wach und löste sich von der noch schlafenden Kunoichi. Als er aus dem Schlafsack stieg, schlug auch Sakura die Augen auf.

Dieses Mal war für Kakashi die Situation nicht ganz so unangenehm wie gestern.

Sollte es auch nicht, schließlich hatte er sich dazu entschlossen gehabt, sich zu Sakura zu legen. Natürlich sagte sich Kakashi immer wieder, er hatte es nur für ihr Wohl getan, damit sie nicht krank wurde und sich geborgen fühlte.

Doch warum kam er auf die Idee, Sakura würde sich bei ihm geborgen fühlen? Es war ja schließlich nicht so, das Sakura eine Wahl hätte, wenn sie aus Angst nicht alleine bleiben wollte.

Sicherlich interpretierte er zu viel in Sakuras Verhalten hinein. Das sollte er tunlichst unterlassen.

Sakura blickte noch ein wenig schlaftrunken vor sich her. Ihre Haare waren ziemlich verwurschtelt. Genüsslich streckte sie sich und gähnte herzhaft.

Schnell wandte Kakashi den Blick ab und verließ das Zelt. Er hatte gehen müssen, ansonsten wäre Sakura sicherlich bald die Ausbeulung in seiner Hose aufgefallen.

Sobald sie in ein Dorf kamen oder auf eine Stadt reffen sollten, würde sich Kakashi eine Frau suchen müssen. Sein Verlangen nahm inzwischen zu große Ausmaße an. Er hatte so etwas noch nie erlebt. Aber normalerweise konnte er sein Verlangen auch immer gleich stillen. Er musste nie groß etwas tun, damit die Frauen zu ihm kamen. Das Sakura das nicht tat, war reinstes Glück für ihn. Was vermutlich aber auch nur daran lag, das sie erst siebzehn Jahre alt war und noch keine Erfahrung gesammelt hatte.

In Gedanken versunken, suchte Kakashi nach dem nahe gelegenen Bachlauf. Der Zufall wollte es so, dass sie den gestrigen Tag immer in der Nähe des Baches ihren Weg fortgesetzt hatten.

Kurz darauf konnte er bereits das Plätschern des Wassers hören. Während Kakashi sich zu dem Nass hinunter kniete um zu trinken und sich zu waschen, dachte er an sein Team.

Hoffentlich nahmen Naruto, Sasuke und Sai seine Worte ernst. Er würde sie tatsächlich für die Jonin-und Chuninprüfung nicht anmelden, wenn sie ihr Teamfähigkeit nicht unter Beweis gestellt hatten. Aber Yamato würde schon mit ihnen fertig werden. Schließlich hatte er Sakura, Sai und Naruto selbst eine Weile lang betreut.

Ein Knacken im Unterholz ließ Kakashi herumfahren. Griffbereit hielt er ein Kunai in Händen.

Angespannt blickte er in die Richtung, von wo das Geräusch zu ihm gedrungen war.

Erleichtert atmete Kakashi aus, als ein kleiner, brauner Hase aus dem Unterholz kam. Ohne Scheu knabberte es an einem Stückchen Blatt herum. Kakashi selbst schien es nicht sonderlich zu interessieren.

Obwohl keine Gefahr zu sehen war, legte Kakashi sein Kunai nicht weg. Viel zu oft tauschte beim Jutsu des Tausches der Gegner seinen Körper gegen einen Baumstamm oder einen Hasen. Daher blieb Kakashi auf der Hut.

Einen Moment lang sah er sich um, konnte aber niemanden entdecken oder ein Geräusch wahrnehmen, das nicht zum Wald passte.

Gerade drehte sich Kakashi wieder zu dem Bach um, als er das typische Sausen eines Kunais vernahm. Aus Erfahrung wusste er, wohin das Kunai auf ihn zielte ohne es sehen zu müssen. Gekonnt duckte sich Kakashi und wich so dem Angriff aus. Anschließend drehte er sich schnell in die entsprechende Richtung um.

Überrascht riss Kakashi die Augen auf. Was sollte das? Das waren die Männer von gestern Abend. Wut kam in ihm auf, die Kakashi versuchte zu verdrängen. Bei einem Kampf hatten Gefühle nichts zu suchen, erst recht nicht Wut.

Kakashi hatte geglaubt, die Männer wären weiter gezogen. Seine Doppelgänger hatten die Männer noch eine Weile verfolgt, bis sie aus seiner Reichweite waren und sich von selbst auflösten.

Er war zu vorsichtig. Er hätte vorsichtshalber ein paar Fallen aufstellen sollen. Jetzt war es zu spät dafür.

Der Narbige und der Typ mit Augenklappe kamen grinsend hinter einem Gebüsch hervor, die Katana gezückt.

Wo waren die anderen zwei Männer? Sicherlich versteckten sie sich. Er musste auf seinen Rücken acht geben.

Mit lautem Gebrüll rannte der Narbige auf Kakashi zu. Gekonnt schlug er mit dem Katana auf Kakashi ein, der mit seinem Kunai sämtliche Schläge parierte. Der Typ war gut, aber Kakashi war besser. Sobald sich der Mann eine Blöße gab, nutzte Kakashi diese. Effizient holte Kakashi aus und schlug den Mann in die Nieren. Mit einem Stöhnen sackte er zusammen.

Gerade als Kakashi den Mann bewusstlos schlagen wollte, griffen die drei anderen Männer an. Einer von vorne, zwei von den Seiten.

Die Schläge mit den Katanas prasselten auf ihn ein. Den meisten konnte Kakashi ausweichen oder abwehren. Nur einer landete einen Treffer, doch die Verletzung auf seiner Schulter war nicht mehr als ein Kratzer.

Da Kakashi von den Männern umzingelt war und sich permanent gegen die Angriffe verteidigen musste, hatte Kakashi keine Chance Gen oder Ninjutsu anzuwenden. Er musste sich ein wenig Platz schaffen. Der Kampf war keineswegs aussichtslos. Diese Männer konnte vielleicht mit dem Schwert kämpfen, aber das war auch schon alles. Ihre Ausdauer ließ bereits nach.

Da! Seine Chance! Einer der Angreifer riss sein Katana nach oben. Sein Oberkörper war ungeschützt. Während Kakashi die anderen zwei Angreifer weiter abwehrte, zog er das linke Bein an und rammte es dem einen Mann in den Magen. In hohen Bogen flog der Mann davon und landete unsanft mit dem Kopf voran gegen einen Baum.

Jetzt waren es nur noch zwei. Das reichte ihm, um ein wenig Abstand zwischen sich zu bringen, um Ninjutsu anzuwenden.

Ein Feuerjutsu kam nicht in Frage. Diese Männer waren zwar Arschlöcher, aber dennoch konnte er sie nicht einfach töten. Er würde sie gefangen nehmen und für eine Anbu-Einheit oder andere Ninjas als Geschenk da lassen.

Schnell formte Kakashi Fingerzeichen. Er würde ein Erdjutsu verwenden.

Kakashi bündelte das Chakra und ließ es frei. Seine letzten beiden Angreifer rannten gerade auf ihn zu, als sie überrascht inne hielten. Der Boden unter ihren Füßen wurde weich. In Sekunden versanken sie darin, bis nur noch ihre Köpfe aus dem Boden ragten. Dann löste Kakashi das Jutsu auf. Der Boden wurde wieder fest. Für die Männer gab es keine Chance, daraus zu entkommen.

Kurz blickte Kakashi zu den anderen zwei Banditen. Sie waren noch bewusstlos. Gut. Dann erst ging Kakashi zu den anderen zwei Männern. Lässig kniete er sich vor sie ihn.

“Hatte ich euch nicht gesagt, dass ich euch nicht mehr sehen will?“

Das Lächeln, das Kakashi aufgesetzt hatte, ließ die Männer vor ihm vor Angst erzittern.

“Was also macht ihr hier?“

Augenblicklich fingen die Männer an sich um Kopf und Kragen zu reden. Was sie sagten, interessierte Kakashi nicht. Sie agierten nicht auf Befehl eines anderen. Da war sich Kakashi sicher. Sie waren eine kleine Gruppe von Verbrechern. Mehr nicht.

Überrascht drehte sich Kakashi um. Er hörte wie ein Kunai durch die Luft flog. Sofort sprang Kakashi nach oben. Zu spät. Das Kunai streifte sein Bein. Es war nur eine oberflächliche Verletzung, nichts schlimmes. Dennoch wurde er langsam wütend. Diese Typen nervten ihn!

Der Narbige, von dem Kakashi ausgegangen war, dass er noch bewusstlos war, kniete schwankend auf dem Boden, ein selbstgefälliges Grinsen im Gesicht.

Der Kerl konnte gar nicht so schnell gucken, da war Kakashi auch schon hinter ihm. Mit einer einzigen Bewegung schlug er den Mann k.o.

Anschließend packte Kakashi sich ihn und den anderen Kerl und brachte sie zu den zwei, in der Erde steckenden, Männern. Er legte die Bewusstlosen auf den Boden, formte wieder Fingerzeichen. Kurz darauf waren alle vier Männer gefesselt.

Dann holte Kakashi ein Stück Papier hervor, beschrieb die Koordinaten wo die Männer zu finden waren und rief mit einem Jutsu eine Brieftaube herbei. Das Papier befestigte er am Bein der Taube und schickte sie dann los.

Ohne weiter auf die Männer zu achten, ging Kakashi wieder zurück zum Zeltlager.

Er empfand Genugtuung. Die Männer hatten zwar nicht bekommen, was sie verdient hatten, aber wenigstens konnte sie jetzt keine hilflosen Frauen mehr belästigen.

Gerade kamen die zwei Zelte in Kakashis Sichtbereich, als er merkte, wie ihm schwindlig wurde. Irritiert legte Kakashi die Stirn in Falten. Der Schwindel wurde immer schlimmer. Es ging ganz schnell. Von jetzt auf gleich war ihm heiß und kalt gleichzeitig. Dann wurde es schwarz um ihn herum.

Bevor Kakashi auf den Waldboden aufkam, war er bereits bewusstlos.
 

Irritiert hob Sakura den Kopf. Hatte sie gerade eben einen dumpfen Schlag gehört?

Sie war sich nicht sicher. Schnell räumte sie die Bürste zurück in ihren Rucksack. In der Zwischenzeit befand sie sich wieder in ihrem eigenen Zelt, hatte sich umgezogen, den Schlafsack zusammengerollt und hatte sich gerade die Haare gekämmt.

Jetzt stand die Kunoichi auf. Vielleicht war Kakashi zurückgekehrt und hatte Holz oder etwas anderes auf den Boden gelegt.

Als Sakura aus dem Zelt trat, blieb sie überrascht stehen. Nur wenige Meter vor dem Zelt lag Kakashi, mit dem Gesicht voran auf dem Boden.

Schnell rannte Sakura auf ihn zu, drehte ihn behutsam um. Er war bewusstlos, das konnte sie auf den ersten Blick sehen. Nur warum?

Augenblicklich begann Sakura ihn zu untersuchen. Sie fand einen kleinen Kratzer auf der Schulter. Sah nicht schlimm aus. Nach einer Weile fand sie dann auch noch einen ebenso kleinen Kratzer an Kakashis rechtem Bein. Der Schnitt war nur oberflächlich, dennoch war er rot und geschwollen.

Eindeutig, Kakashi war in einen Kampf verwickelt worden. Warum er bewusstlos war, lag wohl an eben diesem kleinen Kratzer. Irgendein Gift, wenn Sakura richtig lag, sorgte für Kakashis momentanen Zustand.

Das Gift musste sofort aus seinem Körper. Da Sakura nicht wusste, um welches Gift es sich handelte, konnte es lediglich eine lähmende Wirkung haben, aber auch ebenso zum Tod führen.

Angst kam in Sakura auf. Kakashi durfte nicht sterben!

Schnell zog Sakura Kakashi in das Zelt. Es gab nicht viel Licht, aber so waren sie etwas geschützter vor unerwünschten Blicken. Immerhin konnte sie nicht wissen, ob Kakashis Gegner noch in der Nähe waren. Sie vermutete, eher nicht. Ansonsten wäre Kakashi wohl kaum zu ihrem kleinen Lager zurückgekehrt und hätte sie einer Gefahr ausgesetzt. Kakashi war durch und durch ein Sensei. So würde er nicht handeln.

Kaum das Sakura Kakashi ins Zelt gebracht hatte, begann sie ihm die Weste, das Oberteil und die Hose auszuziehen. Nur noch in Boxershorts und mit seiner Maske bekleidet, lag Kakashi vor ihr.

Nur am Rande bemerkte Sakura, wie gutaussehend Kakashi war. Viel wichtiger war, dass sie ihn wieder wach bekam. Ihre Sorge musste Sakura beiseite schieben, wenn sie professionell arbeiten wollte.

Die rechte Hand legte sie auf Kakashis Brust. Sein Herz schlug, aber nur schwach und unregelmäßig. Das bereitete Sakura Sorgen. Auch seine Atmung war flach. Dieses Gift war nicht lähmend, es tötete!

Eine kleine Menge Chakra sammelte Sakura in ihren Händen. Anschließend untersuchte sie so jeden Zentimeter von Kakashi, indem sie ihre Hände nur wenige Millimeter über Kakashis Haut hin und her bewegte.

Das Gift hatte sich bereits in Kakashis gesamten Körper ausgebreitet. Es war sehr aggressiv und gelangte durch die Blutbahn überall in seinen Körper hin. Es griff seine Organe an.

Verdammt! Sie musste sofort ein Heilmittel finden, ansonsten wäre Kakashi heute noch tot.

Angst umklammerte ihr Herz. Panisch blickte sich Sakura um.

Sie mussten weg von hier. Falls die Angreifer noch in der Nähe waren, konnte es zu einem Überfall kommen oder sie konnten anderen Räubern und Nuke-nins über den Weg laufen.

Sobald sie ein Versteck gefunden hatte, würde Sakura auf die Suche nach Kräutern gehen. Sie wusste nicht woraus das Gift bestand, lediglich die Auswirkung auf den Körper war ihr bewusst.
 

Es war später Nachmittag. Sakura hatte eine kleine Höhle gefunden wo sie Kakashi hingebracht hatte. Ein kleines Feuer brannte knisternd vor sich hin.

Auch wenn Kakashi sehr blass war und schwitzte, benötigte er Wärme, denn seine Körpertemperatur sank rapide. Hätte Kakashi Fieber, wäre alles etwas leichter für Sakura. So jedoch stand sie vor einem Problem.

Kakashi lag in einem Schlafsack, mehrere Decken hatte sie über seinen frierenden Körper ausgebreitet. So nahe wie sich Sakura getraut hatte, hatte sie Kakashi an das Feuer gelegt. Der orangefarbene Schimmer, der auf Kakashis Gesicht fiel, ließ ihn nur noch blasser aussehen.

Sakura war bereits draußen im Wald gewesen und hatte sich einige Kräuter gesucht. Tollkirsche und Eisenhut waren an sich giftige Pflanzen, doch richtig dosiert halfen sie. Atropin, ein Stoff der Tollkirsche, ließ das Herz kräftig schlagen, vorausgesetzt man hatte die richtige Dosis. Das Gift des Eisenhutes, bei richtiger Dosierung, sollte das schädliche Gift neutralisieren oder zumindest bei der Verbreitung aufhalten.

Zusätzlich hatte Sakura noch andere Kräuter gesammelt. Manche davon verursachten Fieber, aber sie musste ja auch Kakashis Körpertemperatur anheben. Andere linderten Schmerzen.

Die Organe waren bereits angegriffen. Darum konnte sich Sakura noch immer später kümmern. Sie konnte ganze Organe wieder heilen. Erst einmal musste aber die Wirkung des Giftes nachlassen.

Mit einem Mörser zerstampfte Sakura die Pflanzen und Kräuter und vermischte sie miteinander. Auf dem Feuer ließ Sakura im Moment Wasser kochen. Das Pulver, das sie eben hergestellt hatte, gab sie nun in das kochende Wasser. Sie würde einen Aufguss machen.

Es dauerte nicht lange, da war Sakura soweit damit zufrieden, dass sie den Topf vom Feuer nahm. Zunächst ließ sie den Aufguss etwas abkühlen, füllte ihn dann in eine Trinkflasche und ging zu Kakashi.

Bei ihm angekommen kniete sich Sakura neben ihn, hob seinen Kopf leicht an, zog die Maske weg und setzte die Flasche an seinen Mund.

Er wachte nicht auf und trank auch nicht. Mit zittriger Hand öffnete Sakura seinen Mund und ließ nun behutsam und langsam die noch warme Flüssigkeit in Kakashis Kehle laufen.

Zu Sakuras Erleichterung schluckte Kakashi von alleine.

Nachdem er die Flasche fast leer getrunken hatte, legte Sakura Kakashis Kopf wieder zurück.

Sie war müde und erschöpft, dennoch legte Sakura nun Kakashis Oberkörper wieder frei.

Sakura musste sich um seine Organe kümmern. Falls sie zu stark angegriffen wurden, dann würde Kakashi sterben.

Herz und Niere waren am schwersten betroffen. Schnell machte sich Sakura an ihre Arbeit.
 

Gut zwanzig Minuten später ließ sich Sakura erschöpft zu Boden sinken. Schweiß stand ihr auf der Stirn. Es war anstrengend gewesen. Das Gift hatte ihre Arbeit immer wieder behindert. Dennoch war Kakashi im Moment organisch betrachtet aus dem Gröbsten raus. Vorübergehend.

Das Gift wütete noch immer in seinem Körper. Bald würde Sakura wieder Kakashis Organe in Ordnung bringen müssen. Vorausgesetzt ihr Gegenmittel würde helfen. Ansonsten würde Kakashi die Nacht nicht überleben.

Bei dem Gedanken daran, verkrampfte etwas in Sakura. Sie wollte nicht das er starb. Kakashi war ein ausgezeichneter Sensei, einer der besten Shinobi, die sie kannte. Und er war ein guter Mensch, war immer für sie da gewesen. Er traute ihr so viel zu. Dank seiner Unterstützung und seinem Glauben an sie, war Sakura jetzt die Kunoichi, die sie war.

Langsam sammelten sich Tränen in Sakuras Augen, rannen still über ihr Gesicht.

Sie musste Kakashi retten. So einen Tod hatte er nicht verdient. Niemals.

Entschlossen stand Sakura auf, taumelte einen Moment vor Schwäche, ehe sie sich fing. Entschieden wischte sie die Tränen beiseite. Sie würde um Kakashi nicht trauern. Niemals. Sie würde erst wieder weinen, wenn Kakashi gesund war und dann wären es Freudentränen.
 

Sakura verließ die Höhle. Inzwischen war es Abend. Der Großteil der Waldbewohner schlief.

Sie musste noch einige weitere Kräuter sammeln. Viel mehr, bis sie herausgefunden hatte, was gegen das Gift half.

Und Sakura hatte inzwischen eine Idee. Als sie die Organschäden beseitigt hatte, konnte sich Sakura ein genaueres Bild des Giftes machen.

Es griff nicht nur die Organe an, es führte dazu, dass sich die Organe langsam zersetzten. Das Gehirn schien glücklicherweise ohne Schaden zu bleiben. Die Nervenbahnen griff das Gift nicht an, ansonsten aber alles andere.

Die Durchblutung des Gewebes wurde gestört, sodass es langsam abstarb. Auch darum hatte sich Sakura bereits gekümmert, doch sie musste es in regelmäßigen Abständen immer wieder überprüfen und in Ordnung bringen.

Was Kakashi für Schmerzen ausstand, konnte sie sich nicht vorstellen. Wenn Organe und Gewebe abstarben, waren es unglaublich große Schmerzen. Die Nervenbahnen wurden angegriffen, was die Schmerzen nur noch verstärkte. Während sein Körper dadurch abkühlte, musste sich das Gift, das durch Kakashis Adern floss, wie heißes, brennendes Feuer anfühlen.

Sakura merkte, wie ihr wieder die Tränen in die Augen schossen.

Tief atmete sie ein und aus. Sie hatte soweit alles beisammen, was sie momentan brauchte. Mit etwas zittrigen Beinen, kehrte Sakura zurück zur Höhle.

Kakashi lag noch immer ruhig da. Er war blass, schwitzte und sein Körper kühlte aus.

Angst erfasste Sakura. Sein Zustand hatte sich nicht sichtlich verbessert.

Er würde sterben.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Es fängt so schön an und jetzt liegt Kakashi im Sterben! *schock*
Ich hoffe die Gefühle und vor allem Kakashis Kampf habe ich gut beschrieben. *Daumen drück*
Ich versuche Kämpfe immer möglichst realistisch und verständlich zu schreiben. Ist es mir gelungen? Diesbezüglich würde ich wirklich sehr, sehr gerne eure Meinung wissen. Das wäre mir sehr wichtig.
Ansonsten möchte ich mich für die bisherigen Kommentare bedanken :)
Wer dieses Pairing mag, ich habe einen OS zu Sakura und Kakashi herausgebracht. Wäre schön, wenn ihr da mal vorbei schauen würdet. Hier der Link ;)
http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/292753/336490/ Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2014-08-18T22:56:36+00:00 19.08.2014 00:56
Hammer Kapi^^
Antwort von:  Yuri91
19.08.2014 16:53
danke ^.^
Von:  Aiyumii
2014-08-18T07:55:08+00:00 18.08.2014 09:55
als erstes Tja Kakashi du bist halt auch nur ein Mann :P
und dann
NEIIIIN Sakura schafft das
Sakura du kannst das
Lass Kakashi nicht sterben
nicht mal daran denken darfst du ;(
und ich stimme Studio zu das mit den Pflanzen und ihren Auswirkungen hast du echt klasse beschrieben *_*
und und maaaan wie geht es weiiiiter??
mach schnell weiter ja? =)
ich freu mich immer ^^
und zu deiner Antwort zu Kleines-Engelschen Tote schaden zwar nicht
aber doch nicht Kakashi >.<
nein das ist ABGELEHNT gibts nicht püüüh >_<

naja mach shnell weiter ja? =)

Lg Aiyumii =^.^=
Antwort von:  Yuri91
18.08.2014 14:43
Oh, es ist schön zu sehen wie sehr du dich dafür begeistern kannst ^.^
Also mal wegen Toten....Sakura ist ja wirklich in jeder FF meine Hauptfigur, aber gestorben ist sie trotzdem schon. Sasuke ist schon gestorben...Babys...und Bösewichte. Von daher würde ich das bringen ;) Und das sage ich jetzt hauptsächlich nur, um dir die Spannung aufrecht zu erhalten ;)
Danke für deine Kommis. Macht immer wieder Spaß sie zu lesen ^.^
Antwort von:  Aiyumii
18.08.2014 15:25
hihi^^
und ja ich weiß aber aber aber >.<
naja du machst das schon^^
sonst muss er halt auch als Geist da bleiben :P
Antwort von:  Yuri91
18.08.2014 17:54
*lach*
Ein Geist reicht mir ^^
Von:  Kleines-Engelschen
2014-08-17T20:54:12+00:00 17.08.2014 22:54
nein! lass kakashi nicht sterben. das kannst du nicht machen! o.0
ich hoffe du schreibst schnell weiter!!

greetz
Antwort von:  Yuri91
17.08.2014 23:16
Es muss doch spannend sein. Und ein paar Tote schaden nie...xD
Danke für den Kommi :)
Von:  Studio
2014-08-17T17:16:17+00:00 17.08.2014 19:16
ahhh wie kannst du an der stelle aufhören!?!?!?!
die mission ist ja bisher nur miserabel gelaufen, hoffe dass sich das bald besser!!!
das mit den bestimmten planzen/giften gegen das eigentliche gift war echt toll beschrieben!!!

freu mich schon aufs nächste kapi!!!
lg

ps: kakashi kommt eben nicht so einfach davon, wenn er sich vornimmt sich von sakura fernzuhalten xD
Antwort von:  Yuri91
17.08.2014 22:28
*lach* Jaaaaaaaa, funktioniert nie so, wie man es sich vornimmt ^.^ Udn ich muss da aufhören, damit es spannend bleibt. ist ja klar *g*
Ja, das mit den Pflanzen und dem Gift und so...das hatte ich da gerade passenderweise im Studium gehabt und dachte mir: "Das bauste mal ganz schnell ein." xD Für irgendwas muss dieses ganze Wissen ja gut sein ;)
Und danke für den Kommi ^.^
Von:  Cosplay-Girl91
2014-08-17T16:16:17+00:00 17.08.2014 18:16
Ein richtig gutes Kapitel.
Der arme Kakashi, aber auch die arme Sakura. Als erstes die "fast" Vergewaltigung und jetzt geht es auch Kakashi nicht sehr gut. Du hast die Kampfszene sehr gut beschrieben :)

LG
Antwort von:  Yuri91
17.08.2014 22:24
Danke. Da bin ich aber froh ^.^
Von:  jessu
2014-08-17T14:34:43+00:00 17.08.2014 16:34
Aww der arme :(
War eine schönes und aufregendes Kapitel
Mach schnell weiter ^_^
Antwort von:  Yuri91
17.08.2014 18:00
Danke. Freut mich sehr ^^
Nächste Woche gibt es das nächste kapi :)


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