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G.A.B.T.

Grand Anime Booze Touring
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es geht also los. Wie schon in der Beschreibung erwähnt, ist diese Geschichte eine ältere, habt also etwas Nachsicht, mit meinem Stil war es damals noch nicht all zu weit.

Nur noch einige Kleinigkeiten zur Vollständigkeit
1. In dieser Geschichte ist die Welt Theyzan den Menschen bereits bekannt (siehe die Passage über die Boten)
2. In dieser Geschichte wissen die Eltern der drei von ihrer Identität als Liebesengel (ihre Kinder hatten es ihnen irgendwann nach Wedding Peach DX erzählt)
3. In dieser Geschichte erinnern sich Yosuke und Takuro an ihre Vergangenheit als Vento und Kiiro und können sich auch noch verwandeln

Nun aber genug des Geschwafels und hinein ins Werk. Komplett anzeigen

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Ein Engel fällt vom Himmel... in die Hölle

Aufgeschreckt vom hellen Läuten der Schulglocken erhoben sich müde Leiber von ihren Plätzen und packten die Taschen.

Ausgezehrte, apathische Mutationen von Menschen; keine Euphorie beim Verlassen des Geländes, keine gute Laune.

Das Wetter und die Luft waren verklebt mit Staub und Hitze prügelte jeden Funken der gehobenen Stimmung nieder. Und es war Sommer...
 

Einer dieser Sommer, öde wie die Wüste, mit Tagen, an denen man den Unterricht eher matt und müde versäumte, als genervt sein Ende abzuwarten; an dem man keine Muße hatte, sich zu verabreden und jeder neue Tag wie der Gestrige erschien.
 

Wilde Vorstellungen und Phantasien machten sich daher in den Köpfen dreier, bestimmter Schülerinnen breit.

Nur um etwas Spannung zurückzuholen dachten sie, Satania sei zurückgekehrt und habe sie wieder in eine Zeitschleife eingeschlossen - wie schon einmal.
 

Es waren kleine Dinge, in denen sich die Tage und Wochen unterschieden. Und die Abende waren erfüllt von Langeweile. Diese wurde (wie im Falle von Momoko) durch stundenlange Gespräche mit dem Angebeteten (Yosuke Fuuma) besiegt; zugunsten der Liebe, sehr zuungunsten der Telefonrechnung und zum Leidwesen der Eltern.
 

Im Falle von Yuri Tanima, indem man der Mutter bei einigen neuen Entwürfen half oder einfach nur zusah, wobei sich zwangsläufig die wirrsten Gedanken in den Kopf schlichen und die obskursten Bilder manifestierten von eben diesen Modekreationen (Kleiner Vorgeschmack? Schon mal an Kazuya in einem Brautkleid oder einem rosa Röckchen gedacht).
 

Lediglich Hinagiku war diejenige, die an diesem Abend vor der Tür stand und den klaren Sternenhimmel bestaunte. Der sommerfrische, warme Nachtwind hatte etwas Erhebendes, dachte sie. Das laute abendliche Plappern der Zikaden übertönte den Lärm der Innenstadt und ließ sie einen Moment lang vergessen, daß sie inmitten einer Stadt lebte und nicht auf dem Land.

Es war 23:15 Uhr. Längst Zeit, das Bett aufzusuchen, doch die Hitze trieb den Schweiß auf die Haut und machte das Schlafen zu einer Qual.

Hätten sie gewusst wie aufreibend der nächste Tag werden würde, hätte ihnen das Schlafen keine Probleme gemacht.
 

Als die Sonne sich am nächsten Morgen über die Häusersilhouetten erhob, ahnte noch niemand, daß 8 Menschen im Begriff waren, diese Welt zu verlassen und in eine andere Welt zu reisen, die sich so sehr von ihrer eigenen unterschied.
 

Mittlerweile besuchten unsere Helden die Universität und doch trat an diesem Tag die alte Mannschaft des Santa-Flora-Gymnasiums zu einem Erinnerungsspiel an.

Letztlich lag sie mit 3:0 vorne und konnte das Spiel klar für sich entscheiden. Bester Spieler war der ehemals jedes Titelblatt der Schülerzeitung zierende Frauenschwarm Kazuya Yanagiba dessen Herz aber nur für eine schlug: Yuri Tanima.

Die Gastmannschaft hatte das nachsehen und musste blamiert wieder heimfahren.

Während der von den (überwiegend weiblichen) Zuschauern kommende Applaus immer lauter donnerte, gesellten sich die besten Spieler zu den drei Mädchen am Spielfeldrand. Darunter Kazuya Yanagiba und Yosuke Fuuma.

Yuri fasste einen kühnen Entschluss, als sie sich vornahm, schneller bei Kazuya zu sein als er bei ihr. Immerhin sollte vornehme Zurückhaltung ihr keine überschwängliche Begrüßung untersagen.
 

„Kazuya“, rief sie froh in vollem Lauf, doch ausgerechnet wenige Meter vor dem Ziel kam ihr das böse Schicksal dazwischen (mancher würde sagen zu Hilfe) und ließ sie über einen Stein stolpern.

Angst überkam den bis eben noch fröhlichen Kazuya, er rief ihren Namen und stürmte nach vorn, um sie aufzufangen.

Dabei nicht sonderlich um die Art des „Auffangens“ besorgt, berührte er versehentlich eine rundliche Stelle, die unter der weißen Bluse verborgen war.

Gefangen hatte er sie, doch der Schock für Yuri war im ersten Augenblick noch viel größer, sie stieß sich abrupt los und fiel nach hinten auf den Boden.
 

Mit hochrotem Gesicht hielt sie sich die ihrem Gefühl nach entblößte obere Körperhälfte mit den Armen zu, sah ihren Freund entsetzt an und flüsterte fassungslos: „Kazuya... nein.“

„Yuri, das war nicht so gemeint, es war keine Absicht, verzeih mir bitte“, bat der ebenso verlegene Spieler und beachtete die verwunderten Kollegen hinter ihm nicht, die nicht mitbekommen hatten, was ihm widerfahren war.

Yuri aber, so im Überschwang der Gefühle und ihrer Verzweiflung, rappelte sich auf und lief unter Tränen davon.

Momoko und Hinagiku sahen ihr ebenso entsetzt hinterher, wollten bei Kazuya aber nicht an Vorsatz denken.
 

Erst einmal entschied sich Momoko, Yuri zu folgen und sie zu beruhigen, da ihre gute Freundin aus edlem Hause immer ein wenig überemotional zu reagieren pflegte, wenn es an Intimitäten ging.
 

„Sag mal, Kazuya, das war ja hoffentlich keine Absicht“, wandte sich Hinagiku grinsend an ihn, als sie nahe genug herangekommen war. Sofort röteten sich seine Wangen und heimlich wandte er sich im Gegenzug an sie:
 

„Natürlich nicht, es war ein Unfall. Es ist mir fruchtbar peinlich, daß das passiert ist.“

Er suchte darauf schleunigst den Kontakt zu den anderen Spielern, um dem leidigen Thema entkommen zu können.

Momoko hatte derweil nach langem Suchen eine reichlich verstörte Yuri im Behandlungszimmer gefunden. Sie versuchte beschwichtigend auf sie einzureden.

„Hör mal, Yuri, Kazuya hat es bestimmt nicht so gemeint, es ist ein Versehen gewesen, das musst du mir glauben. Du dürftest Kazuya besser kennen als ich, also müsstest du wissen, daß er so etwas niemals mit Absicht tun würde.“ Yuri wandte sich ihr zu, wischte eine Träne von ihrer Wange und entgegnete leise.

„Ja, das weiß ich. Ich bin ihm nicht böse und es tut mir auch leid, daß ich so aus der Haut gefahren bin. Aber, weißt du, Momoko... Ich habe immer sehr behütet gelebt. Zwar nahmen mich meine Eltern oft auf Modenschauen mit, aber dort habe ich nur ältere Herren mit noch älteren Ansichten über das Leben getroffen. Ich fühlte mich zu Hause nie eingeengt, aber seid ich euch kenne, kommen mir Zweifel, ob meine Welt nicht eine andere sein sollte.

Bisher habe ich höchstens einmal einen Fußballer ohne sein Trikot gesehen. Das war aber auch alles. Mit einem freizügigeren Leben kenne ich mich nicht aus.“

Sie senkte den Kopf und blickte zu Boden. Momoko verstand jetzt, worauf Yuri hinaus wollte.

„Ich verstehe. Da kommt mir eine Idee. Es ist noch eine Woche bis wir sechs Wochen Ferien haben. In dieser Zeit werde ich mit Hinagiku etwas austüfteln, was wir machen können, damit du etwas lockerer wirst. Ein wenig Erholung wird dir sicher gut tun. Warte die Woche noch, wir finden schon was.“
 

Da mit diesem Vorschlag für alle Seiten erst einmal wieder Ruhe geschaffen war, konnte man den Tag auf diese Weise beenden und abends waren alle zufrieden.

Wirklich alle? Nein, sicher nicht, denn gegen 21:00, als die Sonne unterging, erkannte eine gewisse pinkhaarige Person in ihrem Zimmer, daß sie sich auf ein sehr waghalsiges Vorhaben eingelassen hatte.

„So ein Mist. Jetzt habe ich mich aber in etwas hineinmanövriert... Was soll ich denn mit Yuri anfangen? Sie wird bestimmt enttäuscht sein, wenn mir nichts einfällt. Das Umfeld, in dem sie gelebt hat, macht ihr zu schaffen. Ich frag einfach mal Mama danach.“

Ihre Mutter Sakura hörte sie unten wie gewohnt in der Küche klimpern. Niemand würde vermuten, dass die sanfte Frau einer der mächtigsten Engel im Rosengarten war und die drei Liebesengel schon einmal aus einer misslichen Lage befreit hatte.
 

Statusvermerk:

G.A.B.T. spielt fünf Jahre nach Wedding Peach DX, zu einer Zeit, da der alte Krieg auch in der Menschenwelt Früchte getrieben hatte und die Menschen sich nicht länger für die einzige hochentwickelte Rasse hielten. Schuld daran waren vor allem die wandernden Boten und Händler gewesen...

„Du Mama... Sag mal, kannst du mir bei einer sehr wichtigen Sache helfen? Ich möchte gern Yuri helfen. Sie ist... wie soll ich sagen... etwas mit ihren Gefühlen überfordert und wünscht sich weniger gehemmt zu sein. Ich hab ihr schon versprochen, sie auf andere Gedanken zu bringen, aber mir will nichts einfallen?“

Sakura knabberte an ihrem Zeigefinger wie sie es immer tat, wenn sie nachdachte.

„Hmm... ihr habt doch bald Sommerferien. Wie wäre es denn, wenn ihr mit Yuri einen Ausflug macht. Ich habe noch ein altes Flugblatt von einem dieser Händler, der einmal hier vorbeigekommen war. Die findet man heute ja fast überall (fast?).

Er sagte etwas von der teddsanischen Welt, die nichts an Wünschen offen lasse (weeeeiiiit übertrieben, wie es die Boten zu tun pflegen). Es ist vielleicht etwas weit, aber sicher eine Abwechslung. Warte, ich gebe es dir.“

Von Momoko gefolgt huschte ihre Mutter ins Wohnzimmer und wühlte eine Weile zwischen alten Fotos, die ihr Mann gemacht hatte, ehe sie das Flugblatt gefunden hatte.

„Versprich mir aber, daß du gut auf dich aufpasst“, mahnte Sakura.

„Danke Mama, du bist die Beste“, antwortete Momoko glücklich und schloss ihre Mutter in die Arme.
 

Sie hatte noch keine Ahnung, daß dieses Flugblatt der Anfang einer Reise sein würde, die sie und alle anderen in eine Welt führen wird, in der man vor Augen geführt bekommt, wie viele Möglichkeiten eines vorzeitigen Todes es geben kann, aber auch wie viel Spaß eine gebeutelte Rasse haben kann...

Theyzan, der Anfang vom Ende

Freiheitsbekenntnis oder Sittenverfall? Auslegungssache!
 

Zu Beginn der Geschichte hatten alle Beteiligten jeweils zu Hause beim Essen gesessen und dem lahmen Ticken der Uhr gelauscht. Die Sommerzeit war so dick und zäh dahingeflossen.

Die letzte Woche raste für die drei jedoch davon wie ein Sturzbach...
 

Schließlich hielt Momoko den beiden anderen freudig grinsend das Flugblatt unter die Nase, als sie sich am Freitag auf dem Gelände ihrer alten Schule - des Santa Flora Gymnasiums - trafen, um zu besprechen, wie man es nun angehen sollte.

„Ihr werdet es nicht glauben, aber ich habe etwas für uns alle gefunden.“

Sie schwenkte den Zettel. Hinagiku und auch Yuri sahen gebannt darauf und keine bemerkte die Silhouette einer Gestalt, die eben hinter einer Gebäudefassade verschwand.

Die Nachmittagssonne vertrieb die Wolken und färbte den Asphalt des Schulhofes rot. Der Stein brannte genau wie das Feuer der Neugier in den Augen aller, die den Zettel lasen: Ein Flugblatt, das zum Besuch auf einen Planeten einlädt...

Theyzan.
 

Besuchen Sie uns und bewundern Sie die Schönheit unserer Welt, in der Sie Freiheit an jedem Winkel und in jedem Einheimischen finden werden, denn Freiheit ist das Gesetz dieses Planeten (Anarchie wäre das bessere Wort gewesen)

Kommen Sie noch heute und genießen Sie berühmte Orte wie

Mute City

Tedds City

White Land

Port Town

Die gobanische Wüste

Zimhagan

Lighttown

und viele andere mehr... Nun? Hat Sie die Lust nach Freiheit gepackt? Dann zögern Sie nicht länger und brechen Sie auf!

So lauteten die Zeilen des Flugblattes und klein gedruckt fanden sie am unteren Rand einen weiteren Schriftzug:

„Nebenbei ist der Alkohol spottbillig“

„Wie wäre das? Sollen wir nach Theyzan aufbrechen? Wäre doch eine interessante Abwechslung und Ferien haben wir nun sowieso. Was haltet ihr davon, wenn wir für morgen ein Treffen mit allen ausmachen, die wir mitnehmen wollen?“

Momokos Euphorie war spürbar, aber weder Yuri noch Hinagiku waren richtig überzeugt.

„Gut und schön, das hört sich ganz nett an und es wird einfach werden, meine Eltern zu überzeugen, aber haltet ihr einen Planeten wie Theyzan wirklich für den richtigen Ort“, zweifelte Hinagiku, „Wir wären auf uns allein gestellt. Soweit ich gehört habe, hassen die Teddsaner Menschen. Und hat einer von uns zufällig Teddsanisch gelernt? Ich wüsste es nicht. Ohne die Sprache werden wir da nicht sehr weit kommen.“
 

Yuri trat plötzlich nervös und verlegen auf der Stelle herum. Momoko fiel das als erstes auf.

„Was hast du Yuri? Sag bloß, du kannst...“ Yuri brach das Schweigen. „Nun... ja, ein wenig. Es ist nicht gerade viel, aber es dürfte reichen. Ich habe es bei einem Teddsaner selbst gelernt (gut, akzeptiert, die sind zuverlässig). Aber... ich schämte mich bisher immer ein wenig dafür, weil sich die Sprache so unanständig anhört (aber eine tolle Leistung, daß sie sich dazu durchgerungen hat, denn die wenigsten können heute Teddsanisch außer den Teddsanern). Allerdings... dürfte ich Mühe haben, meine Eltern zu überzeugen. Sie werden sicher nicht einverstanden sein, wenn ich einfach so fortgehe und dann auch noch auf einen anderen Planeten.“

„Und wenn Kazuya dabei ist“, wandte Momoko hämisch grinsend ein.

Yuri errötete noch wegen des „Unfalls“, der sich neulich ereignet hatte, nickte aber nur stumm und wandte den Kopf ab.

Hinagiku äußerte einen weiteren Punkt, der ihnen (keine) Schwierigkeiten bereiten sollte.

„Wie kommen wir überhaupt dorthin? Habe noch nie einen Liebesengel durchs Weltall fliegen sehen.“
 

Da aber meldete sich eine Stimme aus dem Hintergrund, die rasch lauter wurde.

„Ha, das sind mir die Richtigen. Machen eine ziemlich kopflose Reiseplanung und vergessen den Chauffeur, aber dafür bin ich ja da.“

Sie wandten sich um und erkannten einen hochgewachsenen Mann in einem violetten Gewand mit auffallend weiter Kapuze.

„Wer sind Sie überhaupt und was wollen Sie von uns“, fragte Hinagiku skeptisch.

Yuri brachte es auf den Punkt.

„Sagen Sie, sind Sie etwa ein wandernder Bote?“

„Ganz genau, der bin ich und ich kann euch ein unschlagbares Angebot machen, mit dem ihr problemlos nach Theyzan kommen könnt. Wie wäre es?“ „Lass hören“, forderte die burschikose Grünhaarige.
 

Revelation Act und die Folgen:

Im Jahre 2000 wurde die Weltöffentlichkeit von einem beunruhigenden Ereignis angezogen.

In allen Teilen der Welt tauchten plötzlich Männer in weiten Kutten auf, die ihre Gesichter hinter Kapuzen verbargen.

Von ihnen erzählte man sich, daß sie beliebig auftauchen und verschwinden könnten.

Die Liebesengel glaubten zunächst an eine Rückkehr der Dämonen, bis sie erkannten, daß diese Männer Menschen waren, die über so etwas wie eine interplanetarische Transportlizenz verfügten. Seitdem waren diese wandernden Boten in aller Welt bekannt und hatten bereits viele Menschen in andere Welten mitgenommen. Ihr Erscheinen auf der Erde wurde von den wichtigsten Nationen einheitlich als “Revelation Act“ bezeichnet.

„Ich bringe euch ins Teddsland für genau 3,70 TD (das sind nach dem offiziellen Umrechnungskurs 2,39982 8,88 €, also ca. 1256 Yen).

Was sagt ihr? Kommt schon, es lohnt sich.“

„Hört sich nach einem fairen Preis an. Werden Sie uns auch morgen dorthin bringen? Wir haben hier noch nicht alles erledigt“, sagte Momoko und setzte das lieblichste Lächeln auf, das sie ziehen konnte, um einen potentiellen Chauffeur zufrieden zu stimmen.

„Mach ich doch glatt. Ich bin sowieso noch bis morgen in der Stadt. Ach, übrigens, wäre es euch 2000 Yen wert, mehr über teddsanische Seidenstrümpfe zu erfahren?“

Im Chor antworteten sie mit Schweißperlen auf der Stirn.

„Nein, danke!“
 

„Wir müssen eh nach Hause“, fügte Hinagiku hinzu, „wir treffen uns morgen. Ich hoffe, Sie nehmen auch andere Währungen.“

Und schon waren sie auf dem Weg nach Haus, einem erholsamen Abend und einem viel aufregenderen Tag entgegen. Wie sollten sie auch wissen, wo all dies enden würde...
 

Die Heimkehr hatte etwas von einem alten Enthüllungsdrama, denn nun würden sie ihren Eltern etwas gestehen müssen, was schlicht unglaublich klang: Sie würden auf einen anderen Planeten gehen (Und jetzt, liebe Schülerinnen und Schüler, stellt euch vor, ihr würdet das euren Eltern sagen... Die würden sich prompt fragen, was ihr in der 45-minütigen Mittagspause in der Schule noch alles „einwerft“) und dann noch der Planet, mit dem größten Alkoholkonsum (ach, wenn’s nur das ist... bei einem anderen Planeten spielen dann nicht mal mehr gelbe Wildschweine mit grüngepunktetem Hautausschlag, die rücklings auf Turbogleitern durch die Luft düsen und „Du musst ein Schwein sein“ singen eine Rolle).
 

Alles in allem würde es aber bei diesen Eltern wesentlich leichter werden, da sie wussten, daß ihre Töchter Liebesengel waren.

Die Gespräche glichen Gerichtsverhandlungen, denn die Eltern lamentierten über alles negative, was man schon mal über die Teddsaner gehört hatte (interessant ist, daß diese Klischees auf etwa 60 % der teddsanischen Bevölkerung zutreffen).
 

Momoko hatte ihren Vater schnell mit dem Ass überzeugt, daß ihre Mutter auch ein Liebesengel war und sie nun ebenfalls auf sich selbst aufpassen konnte. Andere aber hatten da nicht so viel Glück und brauchten weit mehr Verhandlungsgeschick, um sich herauszuwinden.

Wie im Falle von Yuri, die nur mit all ihrer Überredungskunst ihre Eltern dazu bewegen konnte, sie gehen zu lassen. Ihr Vorteil dabei war, daß Ryuzo und Elena nur sehr wenig von den Teddsanern wussten (wehe, wenn sie es je heraus fänden).

Hinagiku dagegen musste nur einmal einen Tobsuchtsanfall bekommen und ihren kleinen Bruder als Geisel nehmen und schon hatte sie die Erlaubnis.

Das letzte Treffen fand am folgenden Tag auf dem Schulgelände statt. Momoko hatte bereits alle benachrichtigt, die auch mitkommen wollten (oder sollten):

Das waren Yosuke (der von Anfang an involviert gewesen war), Kazuya (dem dabei auch nicht ganz wohl war), Takuro (der glaubte, daß man ihn nicht dabei haben wollte, womit er zumindest bei Hinagiku goldrichtig lag) und zuletzt Scarlet (die sich erst nach halbstündigem Gebettel Momokos und viel gutem Zureden erweichen ließ).
 

Auf dem Schulhof blies ein mäßig angenehmer Wind, der die völlige Unbelebtheit dieses Ortes betonte.

„Also, wir alle haben unsere Eltern jetzt überzeugen können, daß wir einige Zeit weg sein werden, sehe ich das richtig“, fragte Momoko, die anderen beiden anblickend, um ihre Position als Anführerin geltend zu machen. Die zwei nickten.

„Gut. Wir brechen heute also nach Theyzan auf. Ich hoffe nur, daß dieser Bote rechtzeitig erscheint. Diese ganze Aktion könnte doch teurer werden, als wir dachten.“ (oh ja und wie viel teurer – da sich die Kurse zu dieser Zeit auf Theyzan um den Gefrierpunkt bewegten, waren nicht mehr viele Boten dorthin unterwegs und die Reisekosten stiegen)

In jenem Augenblick aber wurden sie alle abrupt durch eine andere Stimme aufgeschreckt, die auf dem Platz ertönte und sie fast ein wenig enttäuscht klingend fragte:

„Hey, wolltet ihr los, ohne auf uns zu warten?“

Yosuke hatte das gefragt. Momoko eilte zu ihm und warf sich ihm in die Arme.

„Drei Liebesengel werden wohl entschieden zu wenig für die teddsanische Welt sein.“

Scarlet marschierte stolz erhobenen Hauptes durch das Tor zum Schulhof, gefolgt von noch vier Leuten und einer schwebenden Gestalt.

Neben Scarlet und Yosuke waren auch Kazuya und Takuro gekommen.

Dabei war aber auch noch eine verrückte, junge Frau mit violetten, Spirallocken und einem übermäßig fröhlichen Lächeln (ja, leider kennen wir diese Vogelscheuche des Chaos auch noch – ehemals Wasserdämonin Potamos, berühmt und gleichzeitig berüchtigt durch Sprüche wie „so etwa“ oder Yosukes unglaublich poetisch-genialer Spitzname „Yo-Yo-Maus“ x.x).

Nun aber nannte sie sich Hiromi Kawanami und war von Satanias Einfluss befreit.
 

„Ihr könnt doch nicht einfach abhauen, so etwa“, flötete sie und spazierte mit den anderen nach vorn.

„Wer bei Satania hat die Schnepfe eingeladen“, empörte sich Momoko mit zornesrotem Gesicht.

„Also, ich hab mich ganz allein eingeladen, Momoko, ja, so etwa. Ich war zufällig wieder in der Gegend, da hab ich Yosuke und die anderen getroffen und Yo-Yo-Maus hat mir erzählt, was ihr vorhabt.“

Momoko stieß sich sofort von Yosuke weg.

„Das glaube ich nicht, du hast es ihr erzählt?!“

Yosuke hob entschuldigend die Hände.

„Was hätte ich denn machen sollen, sie wäre uns ja doch überallhin nachgelaufen.“

„Hmpf, meinetwegen. Du kannst mitkommen, Hiromi. Aber wenn du uns wieder solchen Ärger machst wie schon einmal, lassen wir dich zurück.

Ihr solltet euch sowieso alle noch einmal überlegen, ob ihr wirklich mitkommen wollt. Ich habe euch vielleicht etwas überstürzt gebeten, uns zu begleiten. Wir kennen diese Welt nicht. Es kann gefährlich werden.“
 

Yosuke lachte und legte Momoko sanft eine Hand auf die Schulter.

„Hey, Pfirsichtörtchen, du hast wohl vergessen, was wir schon alles durchgemacht haben. Immerhin haben wir gegen die Dämonen und gegen Satania gesiegt. Da werden wir doch wohl noch einen Ferienausflug auf einen anderen Planeten überleben.“
 

Großspurig wie immer...

1. Wisst ihr wirklich, worauf ihr euch einlasst? Ihr solltet besser teddsanisch sprechen, denn obwohl die meisten Teddsaner durchaus Japanischkenntnisse haben, machen sie sich oft einen Scherz daraus mit Fremden und Touristen nur teddsanisch zu sprechen und sie verzweifeln zu sehen, wenn diese vergeblich versuchen, mit einem Wörterbuch in der Hand ihre Verhandlungsposition zu verbessern.

2. Freut euch ja nicht zu früh: Im Reich der Dämonen konnte man wenigstens noch demolieren, was man wollte, aber auf Theyzan wird man mal eben erschossen, wenn man eine Orange klaut und all das ist legal – hier ist es vielleicht ein Fehler, der politischen Autorität zu gehorchen.
 

Sie waren alle bereit aufzubrechen, als ein wütend fluchender Bote hinter einem Gebäude hervorkam und auf sie zu stampfte, mit den Händen in der Luft gestikulierend und schrecklichste Teufelsfratzen für sie entwerfend.

„Was soll denn das? Davon wusste ich ja gar nichts! Jetzt muss ich doch wieder mehr Leute mitnehmen, als ich ursprünglich vor hatte. So läuft das aber nicht, ihr zahlt einzeln!“

Momoko griff schnell ein.

„Jetzt stellen Sie sich nicht so an, ich hatte Ihnen gesagt, dass wir wahrscheinlich noch nicht vollzählig waren. Was halten Sie davon, wenn Sie für alle anderen, die jetzt noch mitkommen wollen noch einmal den Preis verlangen, den sie uns empfahlen und dann nehmen sie uns alle mit?“

„Vergesst mich aber auch nicht, jama!“ (Ja, der kleine Jamapi möchte auch mit)
 

„Du willst auch mit? Na ja, so ein kleiner Kerl wird ja wohl nicht so viel Umstände machen.“

Der Mann unter der Kapuze wandte ihnen den Rücken zu und wiegte sich hin und her, als denke er angestrengt über dieses Geschäft nach.

„Geizige Schweinepriester“, murmelte er in seine Kapuze, dann drehte er sich um.

„Eigentlich ist das geschäftsschädigend, aber ohne Rabatt gibt’s Kundenflucht. Also, ihr bekommt den Preis. Aber da gibt es noch einen kleinen Haken.“
 

Das hab ich doch irgendwie geahnt, dachte Hinagiku.

„Was denn für ein Haken, wir dachten, wir können jetzt los“, beschwerte sich Momoko.

„Schon, aber ich vergaß euch mitzuteilen, daß ich euch zu diesem Preis nur in eine teddsanische Großstadt bringen kann. Sucht euch deshalb lieber eine Großstadt aus, sonst kann ich das Angebot schlecht aufrecht halten.“ (Der nachvollziehbare Grund für die Beschränkung solcher Angebote auf teddsanische Großstädte ist der, dass die Boten in großen Städten leichter Neukunden auftreiben können).
 

„Einverstanden. Aber... welches sind denn nun teddsanische Großstädte“, erkundigte sich Momoko.

„Nun, die größte Stadt des Planeten ist Zimhagan, sie liegt auf dem südlichen Kontinent und nimmt etwa 59% des Kontinentes ein, das sind mehr als 1800 km Ost-West-Breite. An die 120 Millionen Bewohner tummeln sich in dieser Stadt und dort ist der Sitz der Regierung“, erklärte der Bote.

„Auch wenn eigentlich Tedds City die Hauptstadt des Planeten ist“, kommentierte Yuri.

„Politisch gesehen ist sie es noch immer, aber dem Vizepräsidenten waren alle Relikte des Imperialismus verhasst, deshalb wurde Zimhagan zum Sitz der Regierung erklärt. Wollt ihr vielleicht dorthin?“

„Ist uns völlig egal, wir wollen nur endlich los und raus bekommen, was es mit diesem Flugblatt auf sich hat.“ Hinagiku hatte den Aufschub satt und der Bote trat einen Schritt zurück.

„Schon gut, schon gut, ich werde keine Predigten mehr halten. Stellt euch um mich auf und wir können los.“
 

Sie sammelten sich um ihn und ein weißes Licht umhüllte sie. Die Reise fühlte sich an als würden sie in einen riesigen Staubsauger gezogen (was ihnen ebenfalls schon vertraut war), dann wie ein langer, unglaublich schneller Tunnel, der sie wiederum in weißes Licht hinein spuckte, als sie das Ziel erreichten...


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, erster Streich getan. Ich werde versuchen in schicklicher Regelmäßigkeit neue Kapitel hochzuladen, sich wenn das Formatieren ohne PC eine ziemliche Maloche ist UND ich parallel zu dieser Geschichte noch eine andere schreibe.

Wenn ihr einige Kapitel gelesen habt und die Geschichte gefällt euch, dann könnt ihr mir ja Vorschläge machen, welche Helden ihr noch gern auf Tourismus-Tour in der teddsanischen Welt sehen wollt.

Bis dahin viel Freude am Weiterlesen und fleißig kommentieren! Komplett anzeigen

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