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Shinri

von

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Der dunkle Geist

27. Kapitel – Der dunkle Geist
 

Nach dem Festbankett ging es wie geplant auf das Fest. Nur Asami war nicht mit von der Partie, da sie noch einige Dinge mit Varrick zu klären hatte, was ihren Vertrag und die Kooperation betraf. Also gingen Korra, Mako, Bolin und Shinri gemeinsam zu den Buden, kauften sich etwas zu essen und betrachteten das bunte Treiben. Korra und Mako konnten kaum voneinander ablassen und turtelten ohne Unterlass. Shinri verdrehte die Augen. Pärchen. Bolin lies seinen Blick umher schweifen, bis er die Zwillinge aus dem Norden entdeckte. Er stupste seinen Bruder mit dem Ellenbogen an. „Drückt mir die Daumen. Ich checke mal was geht.“ Mit diesen Worten stürmte er davon, auf Eska und Desna zu. „Viel Glück.“, meinte Mako ausdruckslos. „Die Beiden sind irgendwie gruselig.“, sagte Korra, „Sie riechen wie Gran Grans Rumpelkammer.“ Shinri sah Bolin unschlüssig hinterher. Sie wollte Korra und Mako bei ihrem Geturtel nicht stören, ebenso wenig wie Bolin bei seiner Anmache. Sie konnte nicht genau verstehen, was sie redeten, doch zunächst schien der Erdbändigerjunge nicht sonderlich gut bei dem anderen Mädchen vom Wasserstamm anzukommen. Doch nach einer Weile, packte Eska Bolin am Kragen. Sollte sie jetzt eingreifen? Das Liebesgeturtel sah das nun nicht aus. Gerade, als sie erwog ihm zu helfen, streckte Desna den Arm aus und deutete auf sie. „Hey du.“, sagte er. Sein Gesicht blieb dabei ausdruckslos. Das schien bei den Beiden Normalzustand zu sein. Shinri deutete verdattert auf sich selbst? „Ich?“ „Ja, du.“ Er kam näher. „Du kommst mit uns.“ „Eh?“ Eska musterte das andere Mädchen von oben nach unten, ohne, dass sie ihren Griff von Bolins Kragen lockerte. „Warum möchtest du, dass sie mitkommt, Desna?“ „Du hast eine unkultivierte Person, die Preise für dich gewinnt. Also sollte auch ich eine Begleitung wählen. Meinst du nicht auch, Eska?“ Moment mal? Unkultivierte Person? Seine Schwester schien mit den Schultern zu zucken. „Meinetwegen.“ „Also komm.“, forderte Desna erneut. Shinri erwog seine Einladung abzuschlagen. Sie hatte keine besonders große Lust mit Leuten abzuhängen, welche sich so überheblich über andere stellten. „Ja, bitte...“, kam es halb erstickt von Bolin, welcher sie flehend ansah. Shinri seufzte unmerklich auf. „Also schön.“ Sie hob zum Abschied von Mako und Korra die Hand und ging gemeinsam mit Eska, Desna und Bolin davon. Naja immerhin wurde sie nicht beinahe zu Tode gewürgt. Gerade, als Shinri Eska´s Hand von Bolin´s Kragen lösen wollte, kamen die Vier vor eine Schießbude. Eska blieb stehen, lies den Jungen los und deutete auf die unzähligen Plüschtiere. „Gewinn mir eines dieser Tiere aus Stoff.“, befahl sie Bolin. „Eh... Ja... Natürlich gerne...“ Er lachte nervös und griff nach dem Gewehr und versuchte die Zielscheibe zu treffen. Eska behielt ihn ständig im Blick und das machte ihn zusätzlich nervös. Zitternd versuchte er den Ansprüchen des Wasserstamm Mädchens gerecht zu werden. „Soll ich es mal versuchen?“, fragte Shinri, doch Eska hielt sie zurück. „Mische dich nicht ein.“ Sie wandte sich an Bolin. „Los! Nun mach schon und gewinne einen Preis für mich.“ „Jawohl!“ Schließlich gelang es ihm einige Treffer zu landen und der Budenbesitzer händigte ihm eine kleine Schildkröten Ente aus. „Das ist alles?“, fragte Eska, als Bolin ihr das Tier entgegen hielt. Er grinste nervös. „Es tut mir Leid. Ich kann es noch einmal versuchen.“ „Schon gut.“, widersprach Eska, „Du hast deine Unfähigkeit bereits ausreichend unter Beweis gestellt. Belassen wir es dabei.“ Mit diesen Worten wandte sie sich ab und schritt davon. Nach kurzem Zögern folgte Bolin ihr. Unentschlossen sah Shinri von der Bude zu den Beiden hin und her. Sie wollte ihr Glück gerne versuchen, aber die anderen schienen ihren Weg fortsetzen zu wollen. Erst jetzt merkte sie, dass der Blick von Eska´s Zwillingsbruder auf ihr lag. „Und amüsierst du dich?“, fragte Desna ausdruckslos. „Also... um ehrlich zu sein...“, begann Shinri und kratze sich am Nacken, „Nicht wirklich.“ „Erheitert dich meine Anwesenheit etwa nicht zur Genüge? Was tut das gemeine Volk gewöhnlich, um Spaß zu haben?“, fragte er. Shinri blickte ihn erstaunt an, ehe sie begann zu überlegen. „Nun... Spaß hat man am besten mit seinen Freunden. Es reicht, wenn man über alles mögliche redet und Unsinn macht...“ Desna unterbrach sie. „Diese unkultivierte Person ist also dein Freund?“ „Ja und hör bitte auf ihn so zu nennen. Er hat einen Namen.“ Desna wirkte unbeeindruckt. „Also gut.“, meinte er dann, „Ich nehme an auch du hast einen Namen, den du dein Eigen nennst?“ „Klar. Ich heiße Shinri.“ Er nickte und nahm es still zur Kenntnis. „Und du bist Desna, ja?“, fragte sie schließlich nach einem kurzen Schweigen in der Hoffnung ein vernünftiges Gespräch mit dem Jungen zu beginnen. „Ja.“, war die mehr als dürftige Antwort. Shinri seufzte. Naja, Schweigen hatte schließlich auch etwas für sich. Ebenso wortlos folgte Desna nun Bolin und Eska und Shinri tat es ihm gleich. „Es wird spät. Wir absentieren uns, um unsere Unterkunft aufzusuchen, in welcher wir nächtigen werden.“, verabschiedete sich Eska und sie und Desna wandten sich ab und gingen im Gleichschritt davon. Bolin sah Shinri an. „Und jetzt?“, fragte er. „Wir sollten auch gehen... Aber wenn du nichts dagegen hast, würde ich gerne auch noch mein Glück versuchen.“ Sie deutete mit einem Nicken auf die nahestehende Bude. Bolin hatte keine Einwände und so gelang es Shinri nach einigen Versuchen ein Plüschtier in der Form eines Polarhundes zu ergattern. Glücklich und zufrieden begaben sich die Beiden zu ihren Unterkünften, die man ihnen zur Verfügung gestellt hatte.
 

Doch der friedliche Schlaf war nicht von langer Dauer. Ein ungutes Gefühl beschlich Shinri und sie wachte auf. In just diesem Augenblick hörte sie von draußen Naga jaulen. Sie stand auf und stürmte aus der Hütte. Auch Korra, Bolin und Mako waren durch den Eisbärhund geweckt worden und taumelten schlaftrunken aus ihren Unterkünften. „Was ist los?“, fragte Bolin und unterdrückte ein Gähnen. Mit zusammen gekniffenen Augen erkundete Shinri die Umgebung. Naga hatte bestimmt nicht ohne Grund Alarm geschlagen. In diesem Augenblick sah sie es. Irgendetwas kletterte die gefrorenen Eiswände zu ihnen herauf, ehe es mit irrwitziger Geschwindigkeit, wie ein schwarzer Blitz, auf Korra zu geschossen kam und diese zu Boden warf. „Korra!“ Sofort sprinteten Bolin, Mako und Shinri los, um ihrer Freundin bei zu stehen. Dieses Ding hatte sie gepackt und drückte sie gegen eine der eisigen Wände. Ein gewaltiger Feuerstoß von Mako traf das Wesen und es lies von Avatar ab. Es drehte sich mit seinem gesamten, massigen Körper auf sie zu. Seine Augen glühten unheimlich gelb auf und sein gesamter Körper schimmerte eigentümlich lila. Shinri hielt inne, anstatt wie die Feuerfrettchen Brüder das Wesen anzugreifen. War das etwa... ein Geist? Sie hatte ja schon einige Geister in der Geisterwelt kennen gelernt, aber so einer war ihr bis dahin noch nie begegnet. Seine Energie... Es fühlte sich falsch an. Dunkel. Zorn. Hass. Wut. Dann erinnerte sie sich an die Geschichten über die dunklen Geister. Geister, welche so von ihren negativen Emotionen geleitet wurden, sodass sie ihren Zorn gegen alles und jeden richteten, was ihnen in den Weg kam. Oder kontrollierte jemand diese Wesen, um dem Avatar zu schaden? Auf jeden Fall wusste Shinri, dass kein Geist, der bei klarem Verstand war, einem Menschen absichtlich Schaden zufügen würde. „Hört auf!“, rief sie und trat vor während sie versuchte gegen den Kampflärm anzukommen, doch niemand schien ihren Ruf gehört zu haben. „Ihr dürft diesen Geist nicht verletzen!“ Auch wenn ihre Worte niemanden erreichen, wandte sie sich an den Geist: „Lass uns in Ruhe darüber reden! Wir wollen dir nichts tun.“ Der dunkle Geist gab eine Art Knurren von sich und wischte mit einem einzigen Hieb Shinri beiseite. Ihr Kopf schlug hart gegen einen gefrorenen Felsbrocken und das Bewusstsein drohte ihr zu entgleiten. „Shinri!“ Mühsam hob sie den Kopf und sah noch, wie Bolin und Mako einige Angriffe starteten, ehe der Arm des Geistes auch die Beiden beiseite schlug. Senna war an ihrer Seite und Tonraq und Tenzin kümmerten sich um Mako und Bolin. Besorgt half Korras Mutter Shinri dabei sich aufzusetzen. Das Mädchen sah, wie Korra auf den Geist zu stürmte und ihn erneut angriff. „Korra!“ Tonraq eilte seiner Tochter zur Hilfe, doch sein Kampf dauerte nicht lange. Er wurde von dem dunklen Geist gepackt und fort geschleudert. Er knallte gegen ein Gebäude und blieb regungslos im Schnee liegen. Sofort eilten ihm Senna und Shinri zur Hilfe. Er war bewusstlos und hatte einiges abbekommen, doch er würde wieder auf die Beine kommen. Shinri atmete erleichtert aus, als sie sah, dass auch Bolin und Mako soweit unversehrt waren. Dann wanderte ihr Blick zu der Stelle, an der sie Korra zuletzt gesehen hatte. Der Avatar und der bedrohliche Geist standen sich gegenüber. Der nächste Angriff des Geistes traf Korra und sie fiel den Abhang, zum Festplatz, hinab. Tenzins stellte sich dem Geist in den Weg. „Wieso bist du so wütend auf uns, Geist?“, fragte er diesen, „Was haben wir getan dich zu erzürnen?“ Doch auch er wurde achtlos beiseite gefegt. Korra war inzwischen wieder auf die Beine gekommen und versetzte sich in den Avatar Zustand. Sie schien tatsächlich die Oberhand in dem Kampf zugewinnen und es gelang ihr den dunklen Geist an einer Stelle zu halten. Doch zu früh gefreut, mit einem seiner tentakelähnlichen Extremitäten packte der Geist Korra und warf sie fort, sodass sie in einem Kistenberg landete, welcher unter ihr zerbarst. Doch ehe das Ungetüm sein Werk vollenden konnte, hielt es inne. Wie flüssige Ranken, wand sich das gebändigte Wasser um den dunklen Geist. Als es ihn komplett eingehüllt hatte, färbte es sich goldfarben, ehe sich der Geist gleich einem Sternenschauer in goldene Funken auflöste. „Geh in Frieden.“ Erst jetzt wand Shinri ihren Blick dem Bändiger zu, welcher dieses Werk vollbracht hatte. Korra trat an Unalaq´s Seite und sah erstaunt dabei zu, wie sich die letzte Funken in der dunklen Nacht verflüchtigten. „Korra! Alles in Ordnung?“ Tenzin und Tonraq stürmten auf Korra zu und ihr Vater legte ihr eine Hand auf die Schulter. Korra riss sich los. „Wie könntet Ihr diesen Geist nur so schnell besänftigen?“, fragte sie ihren Onkel. „Wie dein Vater weiss, habe ich mein Leben lang das Verhalten der Geister studiert und viel über sie gelernt.“, antwortete ihr dieser, „Dieses Wissen ist im Süden verloren gegangen. Aber ich könnte dir alles beibringen was ich weiss.“ „Unalaq!“, schaltete sich Tenzin ein, „Euer Wissen ist zweifellos umfassend, aber Korra muss zunächst das Luftbändigen meistern. Und ich hoffe der Augenhalt in den Lufttempeln wird ihr helfen mit ihren Vorgänger in Verbindung zu treten.“ Korra stöhnte genervt auf. „In den Lufttempeln wird sie nichts lernen. Nur ich kann ihr vermitteln, was sie noch braucht um ein richtiger Avatar zu werden.“ Drohend deutete Tonraq auf seinen Bruder. „Ich sag dir bereits, dass das nicht in Frage kommt.“ Korra stieß ihren Vater zur Seite. „Hallo! Ich bin auch noch da! Fragt mich vielleicht mal jemand, was ich will?“ „Korra, bitte so hör doch...“, versuchte Tenzin seine Schülerin zu beruhigen. „Ich habe es satt auf euch zu hören!“, entgegnete Korra, „Auf euch Beide!“ Anklagend zeigte sie auf Tenzin und ihren Vater. „Ihr haltet mich hier fest, weil es angeblich das Beste für mich sein soll. Aber ihr ward beide machtlos gegen diesen Geisterangriff! Ich brauche einen neuen Lehrmeister.“ Ihr Vater versuchte einzugreifen: „Korra...“ Seine Tochter unterbrach ihn augenblicklich: „Unalaq beherrscht als Einziger die Dinge, die ich noch lernen muss. Das hat er bewiesen.“ „Bitte. Ich weiss du bist wütend...“, begann Tenzin, „Aber wir haben schon so viel zusammen erreicht.“ „Es tut mir Leid, Tenzin.“ Korra wandte den Blick von ihrem alten Lehrmeister, ehe sie die Arme vor der Brust verschränkte, „Hier trennen sich unsere Wege.“ Ergeben schloss Tenzin die Augen. „Dir zu dienen war mir eine Ehre, Avatar Korra.“ Er verbeugte sich und ging traurigen Schrittes zu seiner Familie, Naga, Mako, Bolin, Shinri und Pema, die das Treiben seit einer geraumen Zeit beobachtet hatten. Es hatte keinen Sinn mehr mit Korra zu diskutieren. Sie würde nicht auf ihr hören. Traurig beobachtete Shinri die Szene. Tenzin war niedergeschlagen. Das konnte sie genau sehen. Tonraq hoffte wohl insgeheim, Korra möge ihre Entscheidung überdenken, doch ihr Entschluss stand fest. Was bedeutete dies dann für Team Avatar? Oder viel mehr, was davon noch übrig war. Jeder hatte begonnen seinen eigenen Weg eingeschlagen und auch das Schicksal schien sie voneinander fern zu halten. Korra war der Avatar und hatte somit ihre Verpflichtungen. Mako war Polizist und Asami machte ihr Geschäftsding. Und sie selbst? Niedergeschlagen folgte Shinri den anderen in die Unterkünfte. Dort hatten Tenzin und seine Familie bereits begonnen zu packen. Die geplante Reise zu den Lufttempeln würde wohl ohne Korra stattfinden. Zu gern wäre Shinri mit ihnen gekommen, doch sie hatte das Gefühl am Südpol bleiben zu müssen. Sie hatte das kein gutes Gefühl bei der ganzen Sache. Und was auch immer im Begriff dazu war, zu beginnen: Es würde an diesem Ort geschehen, da war sie sich ganz sicher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-11-08T21:59:59+00:00 08.11.2015 22:59
Hammer Kapitel
Freue mich schon aufs nächste.^^
Antwort von:  Yumiko_Youku
09.11.2015 09:06
Vielen Dank. :) Und wie immer gilt: Bei Ideen und Verbesserungsvorschläge nur her damit. :)


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