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Shinri

von

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Bürgerkriege (1)

30. Kapitel – Bürgerkriege (1)
 

„Eska? Hallo?“, rief Bolin gedämpft durch die Flure des Palastes. Er schien zu hoffen, dass ihn niemand hörte, sodass die Beiden schnell wieder umkehren konnten. „Hallo, mein kleines Krötenentchen.“ Bolin ging beinahe an die Decke, als die emotionslose Stimme unerwartet hinter ihm ertönte. „Oh... Hallo, Eska.“, begrüßte er sie nervös und er und Shinri drehten sich um. Vor ihnen standen die Zwillinge des Nordens und musterten sie ausdruckslos. Die Stille hielt an, bis Shinri Bolin aufmunternd zunickte. „Okay... Hör zu, Eska....“, druckste Bolin verlegen und rang mit den Händen. „Du hast meine ungeteilte Aufmerksamkeit.“, kam es von Eska und der Erdbändiger schluckte heftig und versuchte die richtigen Worte zu finden. „Also... Es ist so... Ich glaube... Also...“ Eska und Desna blinzelten synchron und Bolin zupfte nervös an dem Kragen seiner Jacke. Shinri erwog sich einzumischen, aber Schluss machen sollte man persönlich. Also lies sie ihn nur wissen, dass er das schon schaffen würde. Der Junge fasste sich ein Herz und öffnete erneut den Mund: „Es ist so.“ Er hob die Hände, die Handflächen deuteten bedauernd nach oben. „Du bist ein klasse Mädchen, wirklich, aber ich glaube... Dass es.... Dass wir... Wir Beide....“ Eska hob leicht den Kopf. „Ich hoffe du versuchst mir nicht mitzuteilen, dass du mich verlassen willst.“, fragte sie drohend, „In diesem Falle kann ich dies nicht erlauben, mein kleines Krötenentchen.“ Sie bändigte etwas Wasser und lies es gefrieren. Bolin winkte hektisch ab. „Nein nein, ich wollte nur...ähm...dich einladen...ja genau. Wollen wir heute Abend zusammen essen gehen?“ Er grinste schief und blinzelte seine Freundin an. Eska lies den Eiszapfen schmelzen und blieb kurz stumm. Dann nickte sie ausdruckslos. „In Ordnung. Genehmigen wir uns ein gemeinsames Abendessen.“ „Ich erwarte natürlich auch deine Anwesenheit.“, verlangte Desna, den Blick auf Shinri gerichtet. Wiederworte waren zwecklos, also gab Shinri ihre Zustimmung. Außerdem war an einem guten Abendessen nie etwas aus zusetzten. Bolin atmete erleichtert aus, als Eska sich um drehte und sich gemeinsam mit ihrem Bruder entfernte. Dann sah der Erdbändiger Shinri an. „Ist doch ganz gut gelaufen...“, meinte das Mädchen aufmunternd, doch in diesem Augenblick brach sich Bolin´s Verzweiflung seine Bahnen. „Gut gelaufen?“, rief er aus und gestikulierte wild mit den Händen, „Sie hätte mich beinahe schock gefrostet.“ Bei diesem Gedanken schüttelte es ihn. „Und getrennt sind wir immer noch nicht.“ Als sei nun sämtliche Kraft aus seinem Oberkörper gewichen, sackte dieser vorne über. „Oh Mann.“, seufzte er entkräftet, „Ich bin so ein Idiot.“ „Unsinn.“, widersprach Shinri und legte ihm eine Hand auf den Rücken, „Du musst nur... auf die richtige Gelegenheit warten.“ „Und die wäre wann?“, fragte Bolin wieder mit einen Hauch Panik in der Stimme, „Wenn wir zusammen gezogen und vermutlich schon verheiratet sind? Ich will das nicht!“, heulte er verzweifelt los. „Vielleicht wenn wir in der Wüste sind und sie kein Wasser zum Bändigen hat.“, scherzte Shinri und legte grüblerisch die Hand an ihr Kinn, „Aber mit etwas Pech ist sie eine Blutbändigerin... Das war´s dann mit meinem Plan.“ „Shinri!“, jaulte der Erdbändiger mit Tränen verschleiertem Blick und krallte sich in ihr Oberteil, „Das ist nicht witzig.“ „Stimmt. Eigentlich nicht. Entschuldige.“ „Vielleicht sollte ich einfach nach Republica zurück. Heimlich, sodass sie es nicht merkt.“, murmelte Bolin und sah sich paranoid um. Shinri grinste. „Ich glaube nicht, dass das hilft. Ich bin ja kein Paradebeispiel, was das angeht, aber den Dingen aus dem Weg zu gehen, hilft nicht. Die Probleme holen einen wieder ein, glaub mir.“ „Aber so wäre es viel einfacher.“, seufzte er. „Das stimmt.“, meinte sie und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln, „Aber das Leben ist nicht immer einfach. Und jetzt komm...“ Sie begann ihn mit sanfter Gewalt, einen Arm um ihn gelegt, Richtung Ausgang zu ziehen, „Du musst dich für dein Date fertig machen.“, frotzelte sie und erntete dafür ein lautes Aufstöhnen.
 

Shinri stand auf einem Gletscher. Unter sich konnte sie die Wasserstammsiedlung erkennen, die Menschen die dort wohnte, die Soldaten des Nordens, die dort eingedrungen waren, das Meer und über sich war nur der wolkenlose Himmel. Das Abendessen hatte noch etwas Zeit, deshalb hatte das Mädchen beschlossen, sich wieder einmal im Bändigen zu üben. Nach den Grundübungen der Elemente Erde, Feuer und Luft, versuchte sie sich wieder an ihrem Problemkind: Das Wasser. Die Lehrbücher, die sie sich gekauft hatte, waren überaus hilfreich, aber das in die Praxis umzusetzen, war etwas anderes. Ungelenk balancierte sie das Wasser vor sich. Flüssigkeit war schon etwas seltsames. So unbeständig und da und doch schien es, als hätte es keine Substanz. Es befand sich im ständigen Wandel, sowohl die Form als auch die Aggregatzustände veränderten sich ständig. Wasser war nicht umsonst das Element der Veränderung und das war wohl einer der Gründe, warum Shinri das Bändigen so schwer fiel. Sie hasste Veränderungen. Sie wusste genau, dass die Welt sich ändern und entwickeln musste und das nicht alle Veränderungen zwangsläufig schlecht waren, aber dennoch... Veränderungen bedeuteten zumeist, das man etwas Altes verlor, egal ob nun materiell, oder nicht. Sie seufzte auf und lies das Wasser in eine Pfütze vor ihren Füßen platschte, wo es fast augenblicklich, dank der Temperaturen, die man Südpol herrschten, zu Eis gefror. Sie hockte sich, ungeachtet des Schnees auf dem Boden, hin und betrachtete den Horizont.
 

„Shinri!“ Eine Stimme lies sie aus ihren Gedanken auftauchen und sie wandte dem Kopf der Person zu, die sie gerufen hatte. Es war Senna, die sie freundlich anlächelte. „Bolin sucht nach dir.“ „Oh.“ Ungelenk erhob sich Shinri vom kalten Schneeboden. Stimmt ja, sie waren ja zum Essen verabredet. Gemeinsam mit Eska und Desna. Sie dankte Korra´s Mutter fürs Bescheid sagen und ging zu Bolin, um mit ihm gemeinsam das Restaurant aufzusuchen, in welchem das Treffen stattfinden würde.
 

„Mako, Korra? Ihr auch hier? So ein Zufall.“, plapperte Bolin und setzte sich gemeinsam mit Shinri an den Tisch, an dem das Pärchen bereits saß. Dem Mädchen fiel sofort auf, dass es den Beiden alles andere als Recht war, bei ihrer Zweisamkeit gestört zu werden und es hätte sich am liebsten woanders hin gesetzt, doch da ergriff Korra plötzlich das Wort. „Shinri...“, begann sie, sah zunächst schuldbewusst zu Boden, ehe sie den Blick hob und sie direkt ansah, „Das wegen gestern Abend... Ich war mir mit selbst nicht zufrieden und hatte es an dir... Euch allen ausgelassen. Dafür möchte ich mich entschuldigen.“ Shinri winkte locker ab. „Kein Ding.“ Ja, Korra war schlecht drauf gewesen, doch im Anbetracht der Lage war das verständlich und... außerdem war es jetzt sowieso egal. Das Geisterportal war offen. Schnell versuchte sie an etwas anderes zu denken, denn sofort war der alte König wieder in ihren Gedanken und es kam ihr beinahe so vor, jedes Mal, wenn sie an ihn dachte, wurde er stärker. „Wir bitten für unsere Verspätung um Verzeihung.“, ertönte eine Stimme hinter ihr. Bolin zuckte wie vom Blitz getroffen zusammen und drehte sich langsam um. „Eh, hallo, Schatz. Desna.“ Die Zwillinge setzten sich nach einem kurzen, begrüßenden Nicken neben Bolin und starrten Mako und Korra an. Nervös sah der Erdbändiger zwischen ihnen hin und her. Er lachte, nervös mit den Händen ringend. „Das ist ein Spaß, was?“ Er lehnte sich etwas vor. „Wir machen viel zu selten was zusammen. Also ich meine... nur wir sechs hier.“ Der Erdbändiger legte den Kopf auf seine rechte Hand. „Echt toll.“ Eska und Desna schauten sich an. „Wie absentieren uns kurz und ordern ausreichend Nahrung.“ Mit diesen Worten standen die Zwillinge auf und gingen im Gleichschritt davon. „Leute, ihr müsst mich retten.“, forderte Bolin, kaum waren sie außer Hörweite. „Du wolltest doch mit ihr Schluss machen.“, sagte Mako, „Du erinnerst dich? Die Sache mit der Zecke?“ „Ich hab´s versucht. Aber jedes Mal, wenn ich davon angefangen, droht sie mich in einen Eisblock einzufrieren und an Delphinpiranhas zu verfüttern.“, ereiferte sich der Erdbändiger. „Du hast also gezogen an der Zecke?“, harkte sein Bruder nach. Bolin nickte eifrig. „Ja. Immer wieder. Immer wieder. Aber ich habe sie nicht raus gekriegt.“ Er sah Korra vorwurfsvoll an. „Wieso hast du mich nicht gewarnt, dass deine Cousine die Macht hat mein Herz mit bloßen Händen zu zerreißen.“ „Äh.“, machte diese, „Ich dachte das wär ziemlich offensichtlich.“ „Nicht für mich. Ich hab das nicht gemerkt. Ich bin gar nicht gut darin, Menschen zu durchschauen. Das weist du doch!“ Er raufte sich das Haar. „Oh Mann! Tu endlich was, Avatar!“ Kraftlos sank Bolin auf dem Tisch zusammen. Mako und Korra warfen sich vielsagende Blicke zu. Shinri tätschelte Bolin´s Rücken. „Das wird schon.“, meinte sie aufmunternd. „Das sagst du so einfach.“, jammerte der Erdbändiger, „Dich hat keine jähzornige Eisprinzessin in ihren Klauen.“ Shinri glaubte kaum, dass gut zureden jetzt noch helfen würde. Sie sah Mako und Korra an und zuckte nur mit den Schultern. Der Feuerbändiger erwiderte das Schulterzucken und in diesem Moment kamen die Zwillinge zurück und ihnen folgte ein Angestellter des Restaurants mit einem Servicewagen voller Essen. Bolin hatte, als er Eskas nahende Schritte vernommen hatte, sich wieder beruhigt und eine betont fröhliche Miene aufgesetzt. Jetzt aß er mit einem Honigkuchenpferd Grinsen alles, was man ihm vor setzte. Shinri schüttelte unmerklich den Kopf und machte sich dann ebenfalls über das köstliche Essen her. Sie wollte ja nichts zukommen lassen. Wäre ja schade drum.
 

Am nächsten Tag suchte Shinri gemeinsam mit Mako, Bolin und Asami Varrick´s Gemächer auf, um mit diesem den Deal zwischen Varrick Global Industries und Future Industries zu besiegeln. Am Abend zuvor, wie Korra ihnen erzählt hatte, hatten Rebellen des Südlichen Wasserstammes versucht Unalaq zu entführen und hätten damit Erfolg gehabt, hätte der Avatar sie nicht aufgehalten und Unalaq aus deren Fängen befreit. Das Team sah sich in dem großen Zimmer um. Bis auf einige Möbel und ein ausgestopfter Schnabeltierbär schien es leer zu sein. „Wo bleib Varrick?“, fragte Asami ungeduldig, die Arme vor der Brust verschränkt und sah die andere drei an, die sich aufs Sofa hatten fallen lassen, „Wir wollten das Geschäft mit ihm vor einer Stunde abschließen.“ Bolin lümmelte auf dem Sofa und hätte die Hände hinter dem Kopf und Pabu auf dem Bauch. „Komm mal runter.“, meinte der Erdbändiger gelassen, „Ist doch super hier.“ Shinri lehnte sich zurück und kraulte Raku, welcher sich auf ihrem Schoss zusammen gerollt hatte. „Und das Beste daran ist: Eska hat keine Ahnung, dass ich hier bin.“ Kaum hatte er das gesagt, wurde die Tür laut aufgestoßen und Eska, Desna gefolgt von drei Wachen kamen ins Zimmer. Bolin sprang augenblicklich auf. „Ich habe mich nicht versteckt.“, verteidigte er sich, „Hallo. Na?“ „Du bist nicht der, den ich suche.“, meinte Eska wie üblich ausdruckslos, „Jetzt nicht.“ Die Wachen hatten inzwischen begonnen das Zimmer zu durchsuchen, die Schränke zu öffnen und in alle Ecken zu schauen. „Wir suchen nach Varrick.“, erklärte Desna, „Unser Vater wünscht ihn vor Gericht zu stellen.“ Die Gruppe war inzwischen aufgestanden und Asami fragte: „Was hat er verbrochen?“ „Er hat den Wasserstamm verraten.“, antwortete Eska, „Zusammen mit unserer Tante und unserem Onkel.“ Die Augenpaare des Team Avatar weiteten sich. „Was?“, rief Asami aus. „Korra´s Eltern wurden verhaftet?“, fragte Mako beinahe ungläubig. „Ja.“, antwortete Desna, „Deine Kombinationsgabe ist höchst beeindruckend.“ „Ja. Er ist Polizist.“, sagte Bolin, während er mit dem Daumen auf seinen großen Bruder deutete. Shinri´s Gedanken sausten durch ihren Kopf. Unalaq hatte Tonraq, Senna und Varrick wohl für den Überfall auf ihn verantwortlich gemacht. Irgendwie musste er von der Versammlung erfahren haben und hatte daraus, zum Teil, falsche Schlüsse gezogen. „Varrick ist nicht hier.“, sagte einer der Wachen, nachdem sie die Suche abgeschlossen hatten. „Na schön. Desna, wir suchen wo anders weiter.“, sagte Eska und wandte sich ab, doch im Türrahmen blieb sie stehen und befahl Bolin: „Liebster! Verneige dich, wenn ich gehe.“ Dieser gehorchte augenblicklich und warf sich zu Boden, wo er sich untertänigst verbeugte. „Ja, mein geliebtes Koalaotterchen.“ Auf dem Gesicht der Wasserstammprinzessin erschien etwas, was beinahe einem Lächeln glich. „Du bist echt süß, wenn du so winselst.“ Damit verlies sie den Raum und die Tür wurde geschlossen.
 

„So darfst du dich nicht behandeln lassen.“, klärte Asami Bolin auf, welcher sich wieder erhob, „Da gibt es Grenzen.“ „Ich habe ja versucht mich zu trennen!“, ereiferte sich der Erdbändiger, „Aber Mako hat mich sehr schlecht beraten.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich von seinem Bruder weg. „Vielen Dank auch.“ „Seit wann bin ich Schuld an deinen Problemen mit Mädchen?“, fragte Mako. „Du musst ihr wirklich die Wahrheit sagen, Bolin.“, sagte Asami, „Sag ihr ehrlich, was du fühlst.“ „Die Wahrheit sagen nur Idioten, mein Junge.“, erklang da plötzlich Varricks Stimme im Zimmer. „Varrick?“, fragte Bolin und alle sahen sich fragend um. „Wenn du die loswerden willst, musst du dich dünn machen. Wie ich es getan habe.“ Inzwischen hatte Shinri die Stimme des Erfinders geortet. Sie kam aus dem ausgestopften Schnabeltierbär. „Wo stecken Sie?“, fragte Asami noch etwas verwirrt. „Wo Unalaq mich niemals finden wird.“, antwortete Varrick und lugte aus dem Schnabel des Tieres, „In Ping-Ping. Na wie geht’s so?“, fragte er die Gruppe, die sich um ihn versammelte. „Die Luft ist rein. Sie können raus kommen.“, lies Mako den versteckten Mann wissen. „Auf keinen Fall.“, antwortete dieser wie aus der Pistole geschossen, „Nicht bevor ich weiss, dass es zu 157 prozentig sicher ist.“ Eine weitere Hand schob sich ins Blickfeld der Vier und reichte Varrick eine Tasse dampfenden Tees. „Ah. Danke Zhu Li.“ „Ihre Assistentin ist auch da drin?“, fragte Asami, den Kopf leicht schief gelegt und die Hand an die Hüfte gelegt. „Zhu Li weicht nie von meiner Seite.“, sagte Varrick und nippte an seinem Tee, ehe er ausspuckte. „Du hast den Honig vergessen!“, fuhr er angeekelt seine Assistentin an. „Tut mir Leid, Chef. Hier drin ist keiner.“, war die gedämpfte Antwort aus der Bauchregion des Schnalbeltierbären. „Kein Honig? Wir sind doch in einem Bären! Und dann kein Honig?!“, rief er ungläubig aus. Mako war das Affentheater scheinbar leid, denn er wandte sich ab und meinte: „Ich glaube, ich sehe mal nach Korra.“ Shinri hatte beinahe ein schlechtes Gewissen ihre Freundin für einen Moment vergessen zu haben. Ihr Heimatstamm war besetzt worden und die Stämme standen kurz vor einem Bürgerkrieg. Und um noch eins drauf zu setzten, waren ihre Eltern verhaftet worden. Korra musste sich schrecklich fühlen. Das Mädchen sah Mako hinterher. Wenn jemand Korra trösten konnte, dann er, ihr Freund. Sie wandte sich wieder Varrick zu, welcher sagte: „Bolin, ich habe hier hinten eine kleine Überraschung für dich.“ Nach Bolin´s Blick zu urteilen fiel auch ihm die eindeutige Zweideutigkeit in diesen Worten auf, doch als aus dem After des ausgestopften Tieres ein Geldbündel fiel, hob der Erdbändiger diesen auf. „Heeeey.“, machte er beeindruckt. „Jetzt hör gut zu.“, mahnte Varrick, „Unalaq hat diesen Prozess manipuliert. Kein Zweifel. Du musst dafür sorgen, dass meine treuen Rebellen nicht in den Knast wandern.“ „Und wofür ist das Geld?“, fragte Bolin ahnungslos. Shinri fand dies mehr als offensichtlich. Es war eben eine korrupte Welt, in der sie lebten, wo nicht selten Geld die Hand für kleine, sogenannte Gefallen wechselte. So kontrollierte das Geld im Untergrund nicht nur die Vereinten Nationen, sondern auch die ganze Welt „Zum Bestechen natürlich.“, rief der reiche Mann aus, „Für ein paar Yuan tut dir schnell man jemand einen Gefallen.“ „Ah, verstehe,“, meinte der Erdbändiger und Shinri warf ihm einen Seitenblick zu. Es klangt nicht völlig überzeugend. „Du kannst dich auf mich verlassen.“, lies er Varrick wissen, „Varrick-Bär.“ Die beiden tauschten verschwörerische, blinzelnde Blicke aus, ehe sich der Industrielle wieder in den ausgestopften Schnabeltierbären zurück zog und die dreier Gruppe den Raum verlies. „Ich hoffe das funktioniert.“, meinte Asami, eine Hand nachdenklich an´s Kinn gelegt, während sie Bolin dabei zu sah, wie dieser das Geld in die Luft warf und wieder auffing. Die drei waren auf den Weg zum Gerichtssaal, um ihren Plan in die Tat umzusetzen und der Gerichtsverhandlung beizuwohnen. „Aber selbstverständlich. Varrick ist ein Genie. Das wird schon. Ich gebe das Geld hier einfach den richtige Leuten und boom, alles läuft wie am Schnürchen.“ Ehe Asami oder Shinri ihn aufhalten konnten, ging er schon, verschwörerisch grinsend, voraus und lies die beiden Mädchen zurück. Diese warfen sich vielsagende Blicke zu und zuckten synchron mit den Schultern. Dann betraten sie ruhig und gesittet den Saal und suchten sich einen Sitzplatz. Der Saal war zum Platzen voll und alle warteten gespannt auf den Richter und den Beginn der Verhandlung. Shinri sah sich um. Wo war Bolin? Am und zu meinte sie ihn zwischen den noch stehenden Menschenmassen, die wild untereinander diskutierten, ausmachen zu können, doch vor lauter Wasserstammmitglieder in diesem Raum, konnte sie ohnehin kaum etwas erkennen. Sie begann nervös zu werden. Von dem Ausgang der Verhandlung hing so viel ab. Nicht nur das Leben von Korra´s Familie und ihrem Stamm, nein er entschied auch mehr oder minder direkt über den weiteren Verlauf der Krise und der Revolution gegen den Norden. Irgendwann wurden die Gefangenen, bewacht von Truppen des Nordens, in den Saal und zur Anklagebank in der ersten Reihe geführt. Korra kam mit Mako hinterher und ihr Freund hatte alle Mühe damit das Mädchen davon abzuhalten einen Feuerstoß auf die Wachen loszulassen. Die beiden bemerkten den Rest der Truppe nicht und stellten sich unweit von der Anklagebank nebeneinander, Mako sanft eine Hand auf die Schulter seiner Freundin gelegt.
 

In diesem Moment lies sich Bolin neben Asami plumsen. „Alles geregelt.“, lies er die Mädchen wissen, „Ich habe den Typen da drüben das ganze Geld gegeben, hab gesagt, sie sollen sich drum kümmern und dabei so gezwinkert.“ Er führte den beiden dieses kurz vor, ehe er selbstzufrieden fort fuhr: „Ich bin sicher, die haben das geschnallt.“ Die Blicke der drei wanderten zu den gegenüberliegenden Bänken, wo die beiden besagten Männer das Geld zählten, grinsten und Bolin erwiderte ihre nach oben gedeuteten Daumen. Oh nein. Shinri´s Schultern sanken ein ganzes Stück hinab und Asami schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. „Ruhe im Gerichtssaal!“, forderte eine Stimme, „Der ehrenwerte Richter Hota.“ Ein alter, ernst drein blickender Mann mit langem weißen Haar und Bart, setzte sich auf den Richterstuhl. Bolin wurde ganz blass. „Oh nein.“, begann er im plötzlichen Begreifen, „Ihn hätte ich bestechen müssen.“ „Ach ja?“, fragte Asami ironisch, „Tolle Idee.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2016-06-11T23:34:23+00:00 12.06.2016 01:34
Ein Tolles Kapitel

Ach ja. Bolin wurde ja von Eska in beschlag genommen.^^
(Armer Kerl)

Ich bin sehr gespannt wie es weiter gehen wird.
Antwort von:  Yumiko_Youku
12.06.2016 12:32
Danke. ^.^

Ja, ja. Bolin und Eska. Ich mag die Zwillinge ja sehr gerne und wünschte sie würden öfter auftreten. xD


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