Zum Inhalt der Seite

Broken Soul

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Verzweiflung


 

Kapitel 2 - Verzweiflung

 

 

Als Loki die Augen aufschlug, sah er an eine schneeweiße Zimmerdecke. Wo war er? Und warum fühlte sich sein Herz so leer an? Ach ja...
 

Mit einem Mal strömten die Erinnerungen an die Ereignisse seiner Bestrafung wieder auf ihn ein und er schrie vor Wut und Verzweiflung laut auf. Schließlich begann Loki, sich in dem Zimmer umzusehen, in dem er sich befand. Dann kam ein weiterer Schock: Er war nicht mehr in Asgard. Die Möblierung des Raumes sprach dafür und die Erkenntnis, dass man ihn bewusstlos und gegen seinen Willen weggebracht hatte, machte ihn wütender. Er schlug schwungvoll die Decke des Bettes zurück, in dem er lag und begann, wie ein Tiger im Käfig, gehetzt in dem Zimmer auf und ab zu gehen.

"Guten Morgen, Loki!"

THOR!!!

"Verschwinde, du Bastard!!!",  rief er und schleuderte ihm etwas entgegen, was wohl eine Vase war. Doch sein großer Bruder fing das Porzellanstück kurz vor dem Gesicht ab und sah in seinem typischen "Ich will dir doch nur helfen"-Blick an.

"Loki, ich..."

"Sei still!", unterbrach der Jüngere die Versuche Thors, ihn zu beruhigen.

"Was du mir angetan hast, ist schlimmer als  zu sterben. Um Längen! Du hast mir die Magie genommen, mir mein innerstes Selbst entrissen und DIE EINZIGE VERBINDUNG GEKAPPT DIE ICH NOCH ZU MUTTER HATTE! Hätte ich gewusst, was du planst, wäre mir der Tod lieber gewesen." Während er gesprochen hatte, war er langsam auf seinen "Bruder" zugegangen, stand nun direkt vor ihm und Thor konnte es in seinen Augen sehen: Loki hatte aufgegeben. Schon wieder. Doch das würde er nicht zulassen.

"Beruhige dich, Loki. Ich wollte doch nur, dass..."

"Was wolltest du? Dass ich eine Lektion lerne über Liebe, Freundschaft und Herzensgüte? Mach dich nicht lächerlich Thor! Gib es zu, du wolltest nur sehen, wie ich leide und..."

Das nächste was Loki wahrnahm, war Thors flache Hand, die seine Wange mit solcher Wucht traf, dass er taumelte und rückwärts gegen den Tisch stieß, der im Zimmer stand.

Loki hielt sich die Wange und sah seinen Bruder entsetzt an. Sie hatten viele Auseinandersetzungen in der Vergangenheit gehabt und gekämpft bis aufs Blut. Doch eine Ohrfeige hatte Thor ihm noch nie verpasst. Es war nicht der härteste Schlag gewesen, den er von seinem Bruder bekommen hatte, aber eine Ohrfeige war viel emotionaler. Loki sah ihn Thors Augen, dass ihm dieser Schlag ebenso weh getan hatte, nicht jedoch an der Hand sondern im Herzen.

"Das ist deine letzte Chance, verstehst du Loki? Entweder du versuchst dich zusammenzuraffen oder die Axt des Scharfrichters erwartet dich! Und ich weigere mich schlichtweg zu akzeptieren, dass mein Bruder zum dritten Mal stirbt. Weißt du wie schrecklich es für mich war, dich in Svartalfheim tot in den Armen zu halten, wissend dich für immer verloren zu haben? Schon wieder?" Loki hatte sich nun wieder aufgerichtet und sah Thor mit seltsam trüben Augen an.

" Ich bin nicht dein...", setzte er an, doch Thor unterbrach ihn:

"Halt den Mund, oder du fängst dir noch eine! Ich habe viel gelernt, hier in Midgard. Unter anderem, dass Blutsverwandtschaft nicht der tragende Pfeiler von einem Gefühl der Verbundenheit ist. Familien trennen sich und werden neu zusammengewürfelt. Kinder mit komplett verschiedenen Eltern lieben sich wie Geschwister, weil sie sich blind verstehen würden. Loki, wir wuchsen zusammen auf, wir haben zusammen gespielt und du bist sogar nachts zu mir gekommen, wenn du nicht schlafen konntest! Du wusstest, was ich denke indem du mich nur ansahst und ahntest sofort wenn ich Ärger mache. Kaum einer kennt mich so gut wie du..."

"...und umgekehrt", warf Loki mit einem leicht abwesenden Lächeln ein. Während Thor gesprochen hatte, war er in Gedanken bei all dem Blödsinn gewesen, die beide zusammen angestellt hatten...

"Genau! Und eben deswegen, weil du für mich immer mein kleiner Bruder sein wirst kann und werde ich nicht akzeptieren, dass du dein Leben wegwirfst. Vergiss bitte was ich damals in Asgards Kerkern sagte. Ich biete dir deshalb diese letzte Chance, wieder der Loki zu werden, den ich kenne!" Sein Bruder blickte mit undefinierbarem Ausdruck zum Boden.

"Die Vergangenheit lässt sich nicht ungeschehen machen. Ich werde nie wieder der selbe sein...", dann blickte Thor direkt in die Augen. Blau traf auf Grün und Thor war geschockt über die tiefe Verzweiflung, die er in Lokis Blick zu erkennen glaubte. Wann war er so zerbrochen?

"Aber du kannst allen zeigen, dass du mehr bist als ein verrückter Kerl, der die Welt unterwerfen und alles zertrümmern will!"

"Kannst du mich bitte eine Weile allein lassen?", bat der ehemalige Gott des Unheils und seine Stimme klang ungewohnt brüchig. Thor kannte Loki gut genug, um zu wissen, dass dieser nicht gern offen Gefühle zeigte und nickte. Er wandte sich zum gehen, jedoch nicht ohne Loki noch einmal verspielt die Haare zu verwuscheln, wie er es früher getan hatte. Loki verstand diese Geste und lächelte leicht. Als Thor an der Tür stand, wandte er sich noch einmal um und meinte:

"Soll ich dich holen, wenn es Abendessen gibt?"

Loki nickte nur und wenige Sekunden später war er allein. 
 

Kaum hatte Thor die Tür hinter sich geschlossen, lief eine einzelne Träne über Lokis Wange.

Thor glaubte noch an ihn. Er hatte ihn nicht aufgegeben, wie jeder andere. Er liebte seinen Bruder noch!

Die Gefühle, ausgelöst durch diese Erkenntnis überforderten Loki. Doch die sengende Wut, ob des Verlustes der Magie und seiner Niederlagen brannten ebenso in ihm. Loki war, als würde er in zwei verschiedene Richtungen gezerrt. Er presste Daumen und Zeigefinger an seine Nasenwurzel und kniff die Augen zu.

>Ich weiß nicht, was ich machen soll!<
 

Thor ging inzwischen in die Küche, wo Jane schon auf ihn wartete. Erik war nicht da, denn er war nie gut auf Loki zu sprechen gewesen.

"Wie geht es ihm?", Jane klang besorgter als eigentlich geplant. Sie wusste ohnehin nicht, wieso sie sich dazu hatte überreden lassen. In einem der gefühlten hundert Schlafzimmer dieses Hauses befand sich also… ein Mörder aus Asgard der beinahe New York zerstört und die Menschheit unterjocht hätte. Ist doch kein Ding! Völlig normal sowas!

Von wegen!!!

„Er scheint sehr darunter zu leiden, seine Kräfte verloren zu haben. Ich kann das gut nachvollziehen. Als Mjöllnir damals nicht auf mich reagierte, du weißt schon… ich war bei  dem S.H.I.E.L.D. Lager eingebrochen um ihn wieder zu holen… dachte ich meine komplette Welt bricht zusammen! Außerdem glaube ich, dass er schon fest mit seinem Tod gerechnet hat und dass ich ihm  nun helfe überrascht ihn. Loki glaubte wohl Mutter war die einzige die noch an ihn geglaubt hatte, doch das war nicht so….“ Thor holte tief Luft und schenkte sich eine große Tasse Kaffee ein. Verdammt, er liebte dieses Getränk wirklich. Jane seufzte und holte sich ebenfalls eine Tasse. Sie war gerührt, wie tief die Verbindung der Brüder war, auch wenn einer von beiden gerade derbe auf Abwegen war.

„Schatz, ehrlich ich finde es wunderbar, dass du dich so um Loki kümmerst. Wenn ich derartige Probleme hätte, würde es meine Geschwister einen Scheiß interessieren. Aber, … wie drücke ich das jetzt am feinfühligsten aus… ich habe immer noch ein wenig Angst, dass das alles furchtbar schief geht. Ich meine, nichts gegen Loki, er hat sich mir gegenüber eigentlich tadellos benommen und mir sogar das Leben gerettet. Trotzdem … was wenn er wieder ausklinkt und sich in den Kopf setzt uns alle töten zu wollen?“ Thor lachte in seinen Kaffee. Janes Art zu Reden war einfach nur erheiternd.  Er stellte die Tasse auf der Theke ab und nahm sie sanft in die Arme.

„Keine Sorge, Jane. Ich werde dafür sorgen, dass dir nichts geschieht, falls mein Bruder… ausklinkt!“ Die junge Wissenschaftlerin kicherte, sie fand es lustig wie Thor ab und zu versuchte etwas moderne Worte einzubauen.

„Ich liebe dich!“, sagte sie leise und gab Thor einen liebevollen Kuss, wofür sie sich auf die Zehenspitzen stellen musste.

„WHOA Leute, nicht jetzt!“, rief Darcy, die gerade zur Tür hereinkam, bepackt mit zwei großen Einkaufstüten. Jane und Thor schreckten zusammen und wichen voneinander zurück. Dann sahen sie die junge Frau, wie sie sich mit den Einkäufen abmühte und lachten.

„Ja ja, wirklich witzig ihr Schnuckis! Könnte mir bitte mal jemand helfen?“, meinte sie ungehalten und stolperte fast über ihre eigenen Füße. Sie wäre tatsächlich mitsamt den eben gekauften Lebensmitteln auf dem Boden gelandet, hätte sie nicht rechtzeitig eine Hand am Oberarm gehalten.

„Danke,…“, stammelte Darcy und sah hoch nur damit ihre Augen vor Überraschung die doppelte Größe annehmen konnten. Sie hatte gedacht, es sei Thor gewesen doch in Wahrheit war es Loki gewesen, der gerade die Küche betreten hatte. Zwar wissend wen sie da vor sich hatte, jedoch ohne jede Art von Furcht oder Zorn sah sie zu ihm hoch.

„Hi!“ dabei grinste sie darcy-mäßig frech und Loki wollte gerade antworten, als sein Blick auf die Kette fiel, die sie um den Hals trug.

Ein grüner Stein an einem einfachen schwarzen Lederband…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  RitsukaLaufeyson
2014-11-17T21:56:18+00:00 17.11.2014 22:56
Oh lass das bitte keine Darcy x Loki FF sein xD ich wusste nicht das es dieses Pair gibt xD *erläuchtung*
Jaa, ich hab bisher nur Thor x Loki gelesen ^^´ Schande über mich o.o
Was ich noch sagen wollte, eigentlich find ich die Idee mit dem Stein und so echt super, ich wär ehr auf sowas gekommen wie, wenn er seine wahre Liebe findet dann kriegt er seine Magie zurück oder sowas xD (Unter anderem der Gründe das ich keine FFs mehr schreibe, meine kack-ideen xD)
Morgen lese ich das nächste Kapitel und vllt auch mehr :3 Bis morgen oder so xD
LG :3


Zurück