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be my princess

Liebe hat keine Regeln (Kid x Nami)
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Und nun das FINALE! :D

Es ist deutlich länger, aber ich wollte mich nicht auf eine Wortanzahl beschränken und habe einfach geschrieben. Ich hoffe euch gefällt das Ende :3

Lg Komplett anzeigen

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in the end… its only you — Teil 2 —

Nami war erschöpft und ihr Kopf hing nach vorn hinab. Ihre Arme und Beine waren mittlerweile taub. Sie wusste nicht, wie lange sie schon an diesen furchtbaren Ketten gekettet war, aber es kam ihr wie eine Ewigkeit vor. Die junge Frau fror, hatte Hunger und wollte einfach nur aus diesem Albtraum aufwachen. In der vergangenen Zeit ist keiner ihrer Entführer erneut erschienen, wodurch sie mit ihren Gedanken allein war. So versuchte die Orangehaarige erneut sich wunderbare Erinnerungen ins Gedächtnis zu holen. Sie dachte an einen Kurzurlaub mit ihrer Schwester nach Venedig und musste lächeln. Nami hatte sich dort eine Maske mit roten - rot wie seine Haare - Federn gekauft gehabt und die sehr gern getragen. Die Maske hing nun in ihrem Flur in ihrer Wohnung und erinnerte sie an die schöne Zeit mit ihrer Nojiko. Über diese Erinnerungen fiel die junge Frau in einen schlafähnlichen Zustand.

Das Geräusch einer Tür, welche aufgeschlossen wurde, lies sie aus ihrer Trance erwachen.

„Es dauert nicht lang, bleib hier.“ Wieder diese schnurrende Sprechweise! Es trat ein hochgewachsener Mann mit schwarzen, zurückgegelten Haaren und einer Brille mit goldenem Gestell in ihre Zelle. Er trug einen Smoking, als würde er gleich auf eine Hochzeit gehen. Der Mann kam auf sie zu und Nami fiel auf, dass er eine katzenhafte Erscheinung besaß, was ihn unheimlich wirken lies. Vor ihr blieb er stehen und hielt ihr wortlos einen Becher mit einem Trinkhalm entgegen. Die junge Frau fühlte in diesem Augenblick, wie trocken ihr Hals war und sie fuhr sich mit der Zunge über den Mund. Schließlich nahm sie nach kurzem Zögern den Trinkhalm und zog das kühle Nass in ihren Körper. Es war so eine Erleichterung und Nami genoss es sehr. Der Mann sah angewidert auf sie hinab, sagte jedoch nichts.

Leider war in dem Becher nur wenig Wasser enthalten, weswegen ihr nur ein paar Schlücke vergönnt waren. Doch diese waren besser als keine.
 

Der schwarzhaarige Mann drehte sich um und wollte wortlos den Raum verlassen um sie erneut allein in der Dunkelheit zurückzulassen. Leichte Panik stieg in Nami auf und obwohl sie wusste, dass es Konsequenzen haben würde, wollte sie einen neuen Versuch wagen. Sie befeuchtete ihre Lippen mit ihrer Zunge und räusperte sich. Mit zittriger und kratziger Stimme sprach sie ihn an.

„Ich müsste auf die … - sie räusperte sich erneut - auf die Toilette.“ Er hielt inne, wandte sich ihr wieder zu und Nami wurde schlecht, als sie eine furchtbare Fratze als sein Gesicht wahrnahm. Der Mann schob seine Brille mit der Handinnenfläche nach oben. „Dann mach.“ Nami´s Augen weiteten sich. Er meinte doch nicht… er konnte doch nicht wirklich verlangen, dass … ?! Als sie nichts tat oder sich anderweitig bewegte, ging der Typ mit einem diabolischen Grinsen auf sie zu.
 

„Dachtest du, ich würde dich losmachen und du könntest mich eventuell überwältigen und fliehen?“ Er schob erneut seine Brille hinauf.

„Du bist nicht die erste Made hier. Wenn du auf die Toilette musst, wirst du das hier und jetzt tun oder lass es einfach bleiben. Mir ist es egal.“ Und damit griff er nach ihrer linken Hand. „Dennoch .. - er schien zu schnurren?! - ich hatte dir versprochen, dass wenn du mich das nächste Mal ansprichst, ich dir einen Knochen brechen würde.“ Nami´s Augen weiteten sich angsterfüllt und die blanke Panik überkam sie in diesem Moment. Der Mann schien dies zu bemerken und sich in ihrer Angst zu suhlen. „Ohh, du glaubst gar nicht wie sehr ich das genieße. Hier war schon länger niemand mehr zu… Gast.“ Er strich ihr fast schon sanft über die Finger ihrer Hand und Nami erschauderte unter seiner Berührung. „Du hast kleine Finger, Also noch kleinere Knochen…“ Er schien zu überlegen und Nami´s Herzschlag fuhr Achterbahn.

Schmerz! Alles zerreißender Schmerz! Sie schrie und der Typ legte ihr die Hand auf dem Mund, drückte ihren Kopf grob gegen die Wand. „Überleg dir das nächste Mal, ob der Gang zur Toilette es wert ist.“ Sein ekelhafter Atem strich über ihr Gesicht und die junge Frau traute sich nicht die Augen zu öffnen oder einen einzigen Muskel zu bewegen.
 

Sie hörte, wie er die Zelle verließ, schaltete erneut das Licht aus und Dunkelheit umfing sie.
 

Nami spürte drei Finger an der linken Hand nicht. Der Mittel-, Ring und kleine Finger waren gebrochen und es waren einfach nur unbeschreibliche Schmerzpunkte, ihre Augen brannten. Sie versuchte erneut den alles einnehmenden Schmerz aus ihrem Körper zu verbannen und dachte sich an einen anderen Ort und an eine andere Person.
 

Kid. Sein Lachen erhalte in ihrem Inneren und sie spürte Zuversicht und eine Wärme. Er war kein einfacher Mann und Nami war das ein oder andere Mal fürchterlich von ihm genervt. Und dennoch, sie mochte ihn. Sehr sogar. Sie würde hieraus kommen und ihm das sagen. Und über den Gedanken an Kid schweifte sie erneut in den Trancezustand.
 

~~~~~♥~~~~~
 

Dieser Penner hatte tatsächlich die Eier in der Hose und hält Nami in ihrem damaliges Versteck gefangen. An dem Ort, wo die Tragödie ihren Anfang genommen hatte, wie Law es so schön nannte. Kid trommelte mit den Fingern auf den Türgriff des Geländewagens. Nur mit Mühe konnte er sein Temperament zurückhalten und nicht alles kurz und klein schlagen. Sein schwarzhaariger Kumpel neben ihm seufzte genervt aus.
 

„Wenn du nicht gleich damit aufhörst, schwöre ich dir, dass ich dir eine verpasse.“ Kid schmunzelte und für einen Moment vergass er fast die Situation.
 

Sie befanden sich in einer schwarze Mercedes V-Klasse, welche von einem Mitglied von Marco´s Truppe gesteuert wurde. Es war ein großer stämmiger Typ Namens Jozu und der blonde Freund von Ace hatte ihn als perfekte Ein-Mann-Maschine vorgestellt. Bei ihm und Law saßen noch zwei weitere Männer.

Izou. Der Scharfschütze war ein kleinerer und schmächtiger ebenfalls schwarzhaariger Typ. Neben diesem saß dieser Ecki, der wie die ganze Nacht schon auf seinem Laptop rumhackte, was Kid aufs äußerste ankotzte. Er zwang sich jedoch nichts zu sagen. Der Typ sah aus wie eine Strohpuppe mit seinen kurzen dunkelblonden Haaren und war ein Spezialist in Sachen IT. Er hatte innerhalb weniger Klicks den Lageplan der Gerberei gefunden und besprach mit Marco, welcher auf der Beifahrerseite saß, den bereits festgelegten Plan. Er war es auch, der zusammen mit diesem Basil-Typen das Schwein von Heimleiter orten konnte.
 

Kid knurrte vor sich hin und sah erneut in die dunkle Nacht hinaus. Der rothaarige Mann ballte die Hände zu Fäusten. Der Plan war gut, dass musste er anerkennen und doch waren da gewisse Risiken die ihn einfach nur nervös werden ließen. Er hatte sich auch schon bei dem Gedanken ertappt, dass es vielleicht doch besser gewesen wäre, wenn sie die Polizei eingeschaltet hätten. Aber ob die Versager dieses Mal ihren Job gemacht hätten? Kid bezweifelte es und dennoch… vielleicht hätte er dieses Mal seinen Stolz runterschlucken müssen, immerhin ging es hier nicht mehr nur um ihn, sondern um Nami. Ein Bild von ihr, wie sie beide noch vor kurzem im Meer rumgetollt waren, stieg vor seinem inneren Auge auf und lies seinen Magen schmerzhaft zusammenziehen. Er hatte versagt.
 

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Sie war wieder in den schlafähnlichen Zustand gefallen und lag in diesem an Kid gekuschelt. Er hatte seine Arme um sie gelegt und strich hier sanft über den Rücken. Nami zog genießerisch seinen Duft ein und die Welt war für diesen einen Moment perfekt. Sanft spürte sie seine Lippen an ihrem Ohr und als sie ihren Kopf hob sah er sie so liebevoll an, dass ihr das Herz so leicht wurde. Sie legte ihre eigenen Lippen zart auf seine und spürte wie Kid anfing ihr Bein auf und ab zu streicheln.
 

Und dann drückte er schmerzhaft zu. Unsanft kam sie zurück in die dunkle Realität ihrer Zelle. Ein furchtbarer Krampf in ihrem rechten Bein raubte ihr den Atem und Nami biss erneut die Zähne zusammen um keinen Ton von sich zu geben. Sie zählte langsam vor sich hin und der Krampf löste sich nach einigen Augenblicken. Langsam zu Atem kommend hing sie in ihren Ketten.
 

Sie dachte an ihre Gefühle von gerade eben und musste lächeln. Kid. Er war ein ungehobelter, absolut von sich überzeugter und temperamentvoller Mann. Sein Auftreten, seine Manieren und sein Charakter waren alles andere als ein Gentlemen. Und dennoch war sie ihm verfallen. Langsam, Stück um Stück. Jeden Tag, jedes Treffen, jede Nachricht und jedes Telefonat immer mehr. Die Erinnerung an ihn gab ihr Kraft und eine wollige Wärme breitete sich in ihr aus. Sie vertraute darauf, dass er sie hier befreien würde. Sie glaube an ihn und und versuchte den kompletten Schmerz aus ihrem Körper zu verbannen. Nami musste einfach stark sein, anders würde das hier nie ein gutes Ende nehmen! Und was anderes kam ihr nicht in die Tüte! Sie wollte Kid wiedersehen!
 

~~~~~♥~~~~~
 

„Gut, dann ist alles vorbereitet. In wenigen Minuten sind wir am Treffpunkt.“ Marco hatte sich zu ihnen umgedreht. „Ihr bleibt dann dort und überlasst uns den Zugriff.“ Kid schnaubte. „Sicherlich nicht.“ Marco lächelte ihn nur verständnisvoll an.

„Wir hatten das besprochen. Ihr bleibt zusammen mit Ace und dem Rest meiner Männer bei den Autos und wartet dort. Wir können nicht Nami befreien und gleichzeitig auf euch aufpassen. Zumal Law der einzige Arzt hier ist.“

„Niemand muss auf mich aufpassen.“, knurrte Kid den blonden Mann an.

„Er wird mit mir im Auto bleiben. Zur Not binde ich ihn fest.“ Law sprach wie sooft emotionslos. „Alter, versuch es doch!“

„Kid, ich meine es ernst. Du wirst die ganze Aktion gefährden und damit auch Nami´s Sicherheit. Bleib dort. Ecki wird euch über alles informieren was drinnen los ist.“ Kid schnaubte, doch hielt er seinen Mund. Der blonde Soldat hatte Recht. Das Nami befreit wurde, war wichtiger als alles andere und schließlich sah er erneut resignierend aus dem Fenster.
 

Der Wagen hielt an und sie stiegen aus. Kurz nach ihnen kamen weitere dunkle Kleinbusse an und aus von denen stieg unteranderem Ace, welcher sich sogleich zu Marco stellte. Kid wandte sich ab, solch Gefühlsscheisse konnte er jetzt nicht sehen.
 

Der Plan war der, dass Marco´s Truppe sich in drei Teams aufteilte. Ein Team würde das Gelände beobachten und bei Gefahr die anderen Teams informieren. Die weiteren Teams würden das Gebäude über unterschiedliche Wege betreten. Laut diversen Berichten die Ecki gefunden hatte, war das Gebäude noch in einem guten Zustand. Mit Hilfe des Lageplans und möglichen Überlegungen kamen mehrere Räume in Frage, in welchem sich Nami oder der ehemalige Heimleiter befinden konnten. Leider war es nicht möglich das Gebäude mit Drohnen auszukundschaften, weswegen sie nicht wussten, wie viele Personen sich derzeit in dem Gebäude aufhielten. Daher war ihre einzige Chance die ganze Sache schnell durchzuziehen und möglichst unauffällig rein und wieder rauszukommen.

Sobald sie Nami befreit hätten, würde Marco mit Ecki die Polizei verständigen und ihnen das Videomaterial von der Ermordung Killer´s zeigen und eine Geschichte drumherum bauen, warum der Heimleiter nun gefesselt und ohne Bewusstsein vor ihnen war.

Die Strohpuppe hatte mit schnellen und wenigen Klicks das damalige Video so aufbereitet, dass alles deutlich zu sehen war. Niemand konnte das mehr anzweifeln. Hatte Kid schon erwähnt, dass Ecki ein Spezialist in Computer-Sachen ist?
 

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Erneut wurde Nami aus ihrer Trance gerissen, doch dieses Mal lag es daran, dass dieser ekelhafte alte Mann, ihr erneut seine Zigarre auf die Haut presste. Dieses Mal wurde ihr linker Oberarm Ort dieser Schandtat. Aus Reflex schrie sie auf und vernahm nur ein furchtbares Lachen, zwang sich aber sogleich zur Ruhe, da sie keine weiteren gebrochenen Knochen riskieren wollte.
 

„Ohh, dass tut so gut!“ Der Mann mit dem Tattoo sah sie mit wahnsinnigem Blick an. „Schrei! Los Schrei!“ Er schlug ihr ohne Vorwarnung in den Magen und Nami hing nur noch durch ihre Ketten aufrecht.
 

„Sie sollten ihr neues Spielzeug noch nicht kaputt machen, Sir.“ Nami hörte diesen abartigen Smoking-Träger hinter dem alten Mann sprechen. Dieser drehte sich nur lachend um.
 

„Denkst du, dass er sich nicht an die Abmachung hält?“ Der Tätowierte griff nach ihrem Kinn und drehte ihr Gesicht hin und her, so als suche er etwas.
 

„Nachdem, was Sie mir erzählt haben, ist er dumm. Aber nicht sein Freund. Irgendetwas werden sie tun um dieses Ding zu befreien.“ Nami wurde schlecht, da sie erkanntem das sie gemeint war.
 

„Mhh, vielleicht.“ Der Alte tätschelte ihr über den Kopf. „Aber wenn er das macht, wird er ein Wunder erleben, richtig Mädchen?“
 

Und ohne ein weiteres Wort oder eine weitere Handlung, verließen die Männer ihre Zelle und Nami konnte dieses Mal nicht ihre Tränen zurückhalten und weinte bitterlich.
 

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„Alles klar, dann teilt euch in die besprochenen Teams und auf gehts.“ Die Männer schulterten ihre Waffen und jeder überprüfte noch einmal sein Funkgerät im Ohr. Nachdem auch der letzte Check durchgeführt wurde und positiv ausfiel, wurde die Aktion gestartet und Kid musste mit ansehen, wie sich neun Männer im Schutz der Dunkelheit und mit Nachtsichtgeräten ausgestattet auf dem Weg zur Gerberei machten.
 

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Ein Geräusch erregte die Aufmerksamkeit der jungen Orangehaarigen. Es schien irgendwo vor ihrer Tür herzukommen. Die junge Frau erschrak, als sie hörte wie etwas schweres zu Boden fiel. Was ging dort nur vor sich? Nami spürte, wie ihr Herzschlag sich beschleunigte. Ganz leise konnte sie federnde Schritte vernehmen welche vor ihrer Zelle anhielten. Ausser den zwei Männern war ihr niemanden weiter begegnet und so dachte sie, dass ein Wächter vor ihrer Zelle wäre.
 

Doch dann hörte sie, wie sich jemand an dem Schloss zu schaffen machte und schon wurde ihre Tür langsam und leise geöffnet. Nami wurde durch ein Licht wie von einer Taschenlampe geblendet und erst nach mehreren Blinzeln erkannte sie, dass es sich um eine Kopflampe handelte und in der Tür zwei Männer standen.
 

„Zielperson gefunden.“ Nami´s Herz machte einen Hüpfer. Zielperson? Heißt das…?
 

Beide Personen waren in komplett Schwarz gekleidet. Eine war schlank und kleiner, wohingegen die andere größer und stämmiger war. Beide trugen eine militärische Brille und Nami erkannte, dass es sich um zwei Männer handelte.
 

Die kleinere Person trat auf sie zu, während die Andere an der Tür Wache hielt. Der Mann vor ihr nahm die Brille ab und Nami erkannte, dass er sie anlächelte.
 

„Hey Nami, mein Name ist Izou und das da hinten ist Jozu. Wir holen dich hieraus.“ Er musterte sie und seine Augen verweilten kurz an ihrer rechten Gesichtshälfte und ihrer linken Hand. Er verzog angewidert das Gesicht.

„Scheint, dass wir etwas zu spät gekommen sind. Es tut mir leid.“ Nami versuchte zu lächeln und räusperte sich, brachte aber kein Ton heraus. Er lächelte sie erneut an und machte sich auch schon an ihren Ketten zu schaffen. Schnell und ohne viel Mühe hatte er die Erste auch schon geöffnet und hielt ihren Arm noch in der Position. Vorsichtig führte er diesen hinab und Nami biss erneut die Zähne zusammen. „Du machst das gut. Gleich sind wir hier draußen.“ Seine Stimme war sanft und Nami traten die Tränen in die Augen. Träumte sie etwa wieder?
 

Schnell öffnete er auch die zweite Kette und ging ebenfalls vorsichtig mit ihrem geschundenen Arm um. „Alles klar, dann die Beine. Kannst du noch stehen oder willst du dich kurz setzen?“ Nami schüttelte den Kopf und lies sich mit der Hilfe von Izou kurz hinsetzen. Er öffnete auch ihre Ketten an den Fußgelenken und Nami liefen nun einzelne Tränen aus den Augen. Sie würde tatsächlich hieraus kommen! Sie war so unendlich erleichtert. Der schlanke Mann hatte sich vor sie gekniet und hielt sich seine rechte Hand ans Ohr und schien mit jemanden zu sprechen, der augenscheinlich nicht anwesend war.
 

„Zielperson ist von den Ketten befreit. Sie hat diverse Blessuren, ist aber ansprechbar und bei Bewusstsein. Der Arzt soll sich bereithalten.“ Er lies seinen Arm wieder sinken und sah sie an. „Meinst du, dass du laufen kannst?“ Nami schüttelte den Kopf und räusperte sich. „Nein, ich denke dafür sind meine Beine zu steif.“ Der Mann nickte. „Dachte ich mir. Dann tragen wir dich.“ Der Ansatz eines Lächeln war in seinen Augen zu erkennen. „Jozu, du trägst und ich mache uns den Weg frei.“
 

Die beiden Männer tauschten den Platz und nun kniete sich Jozu vor ihr hin. Er sah ihr Gesicht und verzog wütend das seine. „Welches Arschloch schlägt eine wehrlose Person?“ Nami sah ihn an und erkannte dort absolute Beherrschung nichts zu zerstören. In diesem Moment erinnerte er sie so sehr an Kid, dass sie lächeln musste.
 

„Na komm, meine Kleine. Wir kümmern uns um dich. Darf ich dich hochheben?“ Die junge Frau nickte und vorsichtig wurde sie hochgehoben. Jozu drehte sich um und ging zur Tür, wo Izou wartete.
 

„Scheint, dass der Weg frei wäre. Gleicher Weg zurück. Ich gehe vor.“
 

Als Nami mit ihren Rettern vor der Tür war, erkannte sie, dass dort ein ziemlich großer Mann lag. Erschrocken sah sie an. Er wird doch nicht…?
 

„Er schläft. Wir haben ziemlich starke Betäubungsmittel in unseren Patronen. Also keine Angst, er ist nicht tot.“ erklärte ihr Jozu, der ihren Blick gesehen hatte. Nami war erstaunt, dass sie darüber froh war, immerhin hatte auch dieser Mann dort am Boden ihr nicht geholfen, als sie laut geschrieen hatte. Auch er war Teil dieser ganzen Aktion.

So liefen die Zwei mit Nami im Arm durch Gänge und hielten an jeder Ecke an. Izou bildete die Vorhut und gab ihnen immer zu verstehen, wann der Weg frei war oder eine weitere Wache auftauchte.
 

An einer Ecke blieben sie kurz stehen um erneut den Weg auszukundschaften, als vor ihnen Stimmen zu vernehmen waren. Izou machte deutlich, dass sie ein paar Schritte zurückgehen sollten und er legte seinen Zeigefinger an die Lippen, zeigte seine Hand mit allen Fingern gestreckt. Jozu fluchte und da verstand Nami, dass vor ihnen fünf Personen im Gang waren.
 

Sie gingen noch ein paar Schritt zurück und Izou sah Jozu an.

„Fünf gegen zwei ist nichts Neues.“ Jozu brummte nur. „Kein Aufsehen, dass war die Ansage. Wie weit ist es bis zum Ausgang? Wir müssten eigentlich kurz davor sein.“ Der Kleinere der beiden hielt sich erneut die rechte Hand ans Ohr und nickte dann.
 

„Es sind noch knapp 100m zur Tür. Allerdings hat Ecki gerade gemeint, dass es hier auch eine Feuerleiter gibt. Zwei Gänge zurück und dann rechts halten.“ Er schien zu überlegen und sah dann Nami an und anschließend seinen Partner.
 

„Das hier würde in eine Schießerei enden und wir haben nur diese Betäubungsmittel dabei und auch nicht mehr allzu viele. Wir gehen über die Leiter.“
 

Doch bevor ein weiteres Wort gesprochen werden konnte, vernahm Nami das Geräusch mehrer Schüsse.
 

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„Gut, Team 2 hat sie.“ Ecki tippte auf seinen Laptop und kreuzte einen Bereich des Lageplans auf der Karte daneben an. „Da hatten wir wohl Glück.“ Erleichterung durchflutete Kid bei seinen Worten.
 

„Arzt, Izou meinte du sollst dich bereithalten. Sie schein verletzt zu sein.“ Die Augenbraue von Law zuckte. „Ich habe einen Namen.“ Doch der Nasentyp ging nicht weiter drauf ein. Völlig entgeistert sah er zur Gerberei und da hörte Kid es auch. Schüsse, verdammt viele Schüsse wurden im Inneren abgefeuert und ihm sackte das Herz in die Kniekehle. Nami!
 

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Der schlanke Mann verdeckte Nami mit seinen Körper, während er vor sich zielte, aber noch nicht schoss. Die Schüsse kamen aus dem Gang vor ihnen und seitdem war es ruhig geworden. Langsam erhob sich Izou und schlich zur Ecke, lugte mittels einen Spiegels um diese und seufzte erleichtert auf. Er erhob sich und ging um die Ecke.
 

„Warnt uns das nächste Mal vor!“, war seine verärgerte Stimme zu hören und ein Glucksen als Antwort.
 

„Ecki teilte mir euren Erfolg mit und da sind wir euch entgegengekommen.“ Diese Stimme! Das war Marco! Erleichterung durchflutete Nami und als sie ihn sah, konnte sie nicht anders und humpelte auf ihn zu, umarmte ihn fest.
 

„Oh, hey. Alles in Ordnung Nami? Wir sind hier um dich zu retten.“, er lächelte sie an und die junge Frau fing nun wirklich an zu glauben, dass es kein Traum war. Nami erhob den Kopf und nickte. „Danke“ Marco nickte ihr zu und legte den Arm um sie. „Dann mal los.“
 

In dem Körper der jungen Frau bildete sich nun Adrenalin und Nami gewann an Kraft und beschloss nun selbstständig zu gehen. Die Männer um sie herum waren alle in Militärklamotten gekleidet und nahmen sie in die Mitte. Izou war mit zwei weiteren Männern vor ihr. Marco neben ihr und Jozu mit einem weiteren Mann hinter ihnen.
 

„Team 1 und 2 kombiniert. Zielperson ist in der Mitte. Laufen zum Zielort.“ Nami konnte Marco´s Gedämpfte Stimme vernehmen, als dieser Informationen an eine Person am Funk weitergab. Sie gingen zugig und zielorientiert weiter und Nami hoffte, dass dieser Albtraum nun ein schnelles Ende nahm.
 

Nach der letzten Ecke blieb Izou stehen und sah nach links und rechts. Sie waren vor einem langen Gang, welcher eine sehr hohe Decke hatte und sehr viele Fenster aufwies. In diesem standen noch viele der alten Maschinen und gaben dem ganzen eine düstere Aura. Durch die Nachtzeit lag er komplett im Dunklen, womit die Soldaten jedoch dank ihrer Technik keine Probleme hatten. Izou sah sich noch einmal um und machte eine Handbewegung, dass sie weitergehen konnten. Einer seiner Kameraden folgte der Aufforderung und ging auf die Tür zu.
 

Noch 20 Schritte. - Nami hielt vor Spannung die Luft an. Gleich wäre es vorbei. -
 

Noch 15 Schritte. - Komplette Ruhe. Gleich, gleich! -
 

Noch 10 Schritte. - Ein aufblitzen links von ihnen erregte Nami´s Aufmerksamkeit. Was war das? -
 

Noch 5 Schritt. - Einbildung, Nami zwang sich zur Ruhe. Gleich wäre es vorbei. -
 

Der Soldat griff nach der Klinke.
 

Ein Schuss.
 

Nami schrie entsetzt auf, Marco warf sie unsanft gegen die Wand und schirmte nun sie mit seinem Körper ab, bellte Befehle und seine Männer reagierten schnell.
 

Dem einem Schuss folgten mehrere und zu ihrem Unglück aus mehreren Richtungen. Sie standen jedoch leicht geschützt unter den alten Maschinen. „Shit. Ecki! Wir sind unter Beschuss!“ Marco gab einen Befehl durch das Funkgerät und Nami hielt sich die Ohren. Die Schüsse prallten gegen das alte Metall und hinterließen ein unangenehmes hohes Geräusch.
 

Die Schiesserei endete so abrupt, wie sie angefangen hatte.
 

„Tapfer, aber dumm.“ Nami fröstelte. Er war da! Sie schlug die Arme um ihren Körper und zuckte zusammen, als sie ihre kaputten Finger berührte.
 

„Dachtet ihr wirklich, dass ihr unbemerkt hier rein und wieder raus spazieren könntet und mir mein Spielzeug klaut?“
 

Marco gab mit Hilfe von Fingerzeichen Anweisungen und seine Männer verteilten sich entsprechend, soweit es ging. Jeder hatte seine Waffe auf ein anderes Ziel gerichtet.
 

„Ach wie niedlich.“ Und erneut wurden Schüsse auf sie abgefeuert. Sie drückte sich enger an das Metall und hoffte, dass dieser Albtraum schnell ein Ende nahm.
 

„Akainu, du Penner, halt!“ Nami´s Herz stolperte. Kid?!
 

~~~~~♥~~~~~
 

Wie erwartet drehte sich dieses Arschloch grinsend um und Kid musste schlucken. Dieser Typ hatte sich kaum verändert. Ja, er war älter geworden und hatte einige Falten dazubekommen, doch sah er noch genauso aus wie damals.
 

Damals als er Kid wegen dämlichen Kinderstreichen verprügelt hatte. Damals, als er seinen besten Freund umgebracht hatte.
 

Kid bekam das Kotzen. Nami würde er nicht bekommen. N-I-E-M-A-L-S-!
 

„Ahh, der Ehrengast ist endlich erschienen.“ Er spürte, wie mehrere geladene Waffen auf ihn gerichtet wurden und er musste schlucken. Als er Ecki eine runtergehauen hatte, sich seine Waffe geschnappt und in die Gerberei gerannt war, kam ihm das überaus schlau vor. Doch nun, hier allein und seinem alten Peiniger gegenüber stehend, lies das Ganze doch in einem anderen Licht erscheinen.

Es ist für Nami, erinnerte er sich und sah wieder in die Augen von diesem Monster.
 

„Du hast dich in mein Versteck verpisst, du Penner. Du hast mein Mädchen entführt.“ Kid zog scharf die Luft ein. „Meinst du nicht, dass ich 1 und 1 zusammennehmen kann? Meinst du wirklich, dass ich sie nicht befreien wollen würde?“ Er ballte die eine Hand zur Faust, während die andere die Waffe langsam erhob, bis das Zielrohr schließlich auf seinen persönlichen Albtraum gerichtet war. Kid war bewusst, dass auf ihn Waffen gerichtet waren, doch war es ihm egal. Er musste das hier machen. Er musste dafür sorgen, dass Nami hieraus kam.
 

„Nicht du kommst auf so etwas. Das war Law, er ist der Kopf, du bist der Muskel.“ Kids Mundwinkel zuckte, als er seine eigenen Worte erkannte.
 

„Mag sein, aber ich bin jetzt hier. Du brauchst Nami nicht mehr.“ Akainu hatte sich nun komplett zu ihm umgedreht und grinste ihn an.
 

„Ich habe gefallen an ihr gefunden. Ihre Knochen lassen sich leicht brechen und du weißt, wie sehr ich anderen gern Schmerzen zufüge.“ Kid knurrte, versuchte aber ruhig zu bleiben.
 

„Aber weißt du Kid, es ist nicht gerade gut durchdacht. Du hier und diese Bengel sind noch in meinem Unterschlupf. Dachtest du ich hätte keine Sicherheitsvorkehrungen getroffen? Ich weiß, dass deine stümperhafte Rettungsaktion gerade stattfindet. Doch meinst du, sie ist erfolgreich? Meinst du wirklich, dass diese Burschen sie befreien werden? Ich denke nicht.“ Kid wusste, dass er log, weswegen er ihn angrinste.
 

„Du warst schon immer zu sehr von dir eingenommen. Nami wird frei sein, wenn das hier vorbei ist und du wirst den Rest deines Lebens hinter Gittern verbringen.“
 

Der alte Mann lachte fast schon hysterisch. „Du armer, dummer Bengel. Meinst du wirklich, du könntest mich hier gefangen nehmen? Mich erschiessen? Noch bevor du dich rührst, hat dir Beauregard eine Kugel in den Körper gejagt.“ Er zeigte schräg über sich und der Rothaarige erkannte ein längliches Gewehr auf sich gerichtet.
 

„Das denke ich nicht.“ Kid hörte Marco und das undenkbarste passierte! Akainu wurde von zwei Kugeln getroffen. Mit einem fast schon überraschten Ausdruck auf dem Gesicht sah er auf die Einschusslöcher in seinem Arm und Bein und fiel schlussendlich vornüber.
 

Doch, sie hatten die anderen und vor allem den Schützen neben dem Heimleiter vergessen.
 

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Der alte Mann fiel hin und Nami wollte zu Kid rennen. Wollte endlich hier weg, da ertönten weitere Schüsse und sie fing an zu schreien.
 

Kid! Er war ein zu leichtes Ziel! Sie sah mit Entsetzen seinen roten Schopf zu Boden gehen und ihre Schritte gerieten ins stolpern. Marco zog sie unsanft zurück und schirmte die mit seinem Körper ab, nahm ihr die Sicht.
 

Doch so schnell wie der ganze Albtraum auch angefangen hatte, war er zu Ende. Es gab keine weiteren Schüsse, es war erneut ruhig.
 

„Team 3 & 4 anwesend und alles gesichert. Alle pennen.“ Nami sah absolut fassungslos auf sechs Männer die sich nun entspannt auf Marco´s Trupp zu bewegten. Diese schienen wie aus dem Nichts gekommen zu sein und hatten die anderen Männer unschädlich gemacht.
 

Nami richtete sich auf und ihre Augen trafen auf Kid´s und sie fing an schneller auf ihn zu zulaufen.
 

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Kid hörte seinen Atem und sein Adrenalin pumpte noch immer durch seinen Körper, weswegen er anfing zu zittern. Es war vorbei.
 

Nachdem der Heimleiter-Arsch zu Boden gegangen war, wurde Kid von hinten ebenfalls zu Boden gerissen und ein Körper saß nun auf ihm. Um ihn herum wurde gezielte Schüsse abgegeben, bis es schließlich ruhig war.
 

Kid drehte den Kopf und erkannte das wütende Gesicht von Ecki. Dieser funkelte ihn an und schien sich wirklich zusammen zu reißen Kid nicht eine zu verpassen. „Wenn du dich das nächste Mal umbringen lassen willst, dann gern woanders.“
 

Er erhob sich von Kid´s Rücken. „Achja, du schlägst wie eine Pussy.“ Er ging in den Gang und blieb vor Marco stehen, welcher ihm anerkennend zu nickte. Der Blonde gab anscheinend Befehle, da sich die Männer auffächerten und die bewusstlosen Körper zusammentrugen.
 

Doch darauf achtete Kid nicht. Es war ihm sowas von scheiß egal! Er sah hinter Marco einen orangenen Schopf und schon war er aufgestanden, bewegte sich auf diesen zu. Sein Herz setzte fast aus und als er schließlich ihr Gesicht sah, gab ihm das den Rest. Mit schnellen Schritten war er bei ihr. Zog sie fest an seine Brust, legte die Arme schützend um sie und vergrub sein Gesicht an ihre Halsbeuge. Sie war am leben! Sie war in Sicherheit! Es war vorbei.
 

„Kid…!“ Ihre Stimme war schwach und rau, aber sie war am Leben. Das allein machte Kid so unendlich froh, dass auch ihm die Tränen in die Augen stiegen.
 

~~~~~♥~~~~~
 

Er war hier! Nami spürte, wie die Last von ihren Schultern verschwand und hielt sich Halt suchend an Kids Körper fest.
 

„Sag mir, dass ich nicht träume.“ hauchte sie mit belegter Stimme gegen seine breite Brust und spürte daraufhin wie er lachte.
 

„Ich hoffe du träumst andere Sachen, Prinzessin.“ Auch seine Stimme war kehlig und sie lachten beide. Schließlich hob Nami ihren Kopf und sah in Kid´s Gesicht. Soviel Emotionen konnte sie dort sehen, dass es ihr fast die Sprache verschlag. Die junge Frau sah die Erleichterung in seinem Blick und ihr wurde das Herz schwer. Es war vorbei. Dieser Albtraum war vorbei. Kid war hier und sie konnten nun nach Hause gehen.
 

„Gut ihr Zwei. Lasst und fahren. In ein paar Minuten ist die Polizei hier und ihr hoffentlich nicht mehr.“ Marco trat zu ihnen und so verließen sie das Gebäude und Nami hoffte es nie wieder betreten zu müssen.
 

An den Autos angekommen erkannte sie neben drei ihr unbekannten Personen Ace und Law und sie lächelte beide an.
 

„Nami!“ Ace verwickelte sie in eine stürmische Umarmung und wurde daraufhin von Kid angeknurrt, doch das störte den Mann mit den Sommersprossigen wenig. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht!“ Er strahlte sie an und Nami musste dieses Lächeln einfach erwidern.
 

„Gut geht? Ich glaube du hast etwas mit den Augen.“ Law stand hinter ihm und besah bereits Nami´s Gesicht, ihre Hand, ihren Oberarm. Die junge Frau umarmte auch den Arzt. „Es tut schon gar nicht mehr weh.“ Sie hörte ihn nur brummen und er löste die Umarmung. „Das sehen wir nach einer Untersuchung.“
 

„Macht das während der Rückfahrt. Die Polizei ist gleich hier!“ Marco trat zu ihnen und scheuchte sie mit einer Handbewegung in die großen Autos. Ace drehte sich noch kurz zu seinem Freund um und stahl sich einen Kuss. Nami hörte deutlich die Erleichterung in der Stimme des Schwarzhaarigen, als dieser Marco sagte, dass er ihn liebte.
 

Im Auto zog Kid sie sanft auf seinen Schoss und hielt sie fest, lehnte seinen Kopf gegen ihre Schulter und zog hörbar ihren Duft ein. Sie lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Haare.
 

Nun waren Ace und Law bei ihnen mit im Auto. Letzterer hatte neben sich einiges an Verbandmitteln ausgebreitet und besah die Szene vor sich. Leicht genervt seufzte er aus.
 

„Kid, ich sollte Nami untersuchen und sie sollte auch was trinken, noch dazu ist das nicht sicher, was du da machst. Lass sie auf einen Platz sitzen.“ Nami spürte, wie der rothaarige Mann den Kopf schüttelte und Law seufzte genervt aus.
 

„Du bist wieder da. Es ist dein Job ihn zur Vernunft zu bringen.“, wandte er sich schließlich an Nami und sie musste daraufhin lachen. Zunächst verwundert sahen die Männer sie an und stimmten dann doch mit ein. Es war ein befreites Lachen und es tat ihnen allen einfach nur gut.
 

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Kid hatte Nami schließlich auf den Platz neben sich hinsetzen lassen und Law konnte sie notdürftig versorgen. Bei jeder einzelnen Blessur wurde der Rothaarige wütender und das zum größten Teil auf sich selber. Er hatte sie in diese beschissene Gefahr gebracht. Es war seine fucking Schuld! Das alles hier! Nami zuckte bei zwei Wunden besonders zusammen und Kid musste hart mit sich kämpfen nicht sofort einen Wutanfall zu bekommen. Ihre linke Hand wies drei gebrochene Finger auf, welche in einem unnatürlichen Winkel herunterhingen. Mit geschickten Händen hatte Law die Hand schnell geschient und war optimistisch, dass nach einiger Zeit wieder alle Finger vollfunktionsfähig wären. Die zweite große Wunde, waren mehrere geprellte Rippen. Laut der Aussage von seinem besten Freund, hatte die Orangehaarige Glück gehabt, dass keine gebrochen war.
 

Kid knirschte mit den Zähnen, da streckte Nami ihre gesunde Hand nach ihm aus und gab ihm einen leichten Kuss. Sie lächelte ihn an und bettete ihren Kopf an seine Schulter. So überrumpelt verflog die Wut und er legte seine Jacke über sie und sah sie einfach nur an. Es war eine lange furchtbare Nacht gewesen und er war nun ebenfalls erschöpft. Kid lehnte sich in seinen Sitz zurück und schloss nun seinerseits die Augen, den Arm um die schöne Frau neben ihn gelegt.
 

Kid war, als ob nur Sekunden vergangen sind, als ihn Law weckte und ihm mitteilte, dass sie an seiner Wohnung angekommen waren. Der Rothaarige nickte nur und betrachtete Nami, die noch immer schlief. Er entschied sie nicht zu wecken und so trug er sie in seine Wohnung hoch. Zuvor verabschiedete der Rothaarige noch seine Freunde und dankte den Freunden von Marco.
 

Leise ging er in sein Schlafzimmer und legte die junge Frau ab. So behutsam wie möglich zog er sie aus und streifte ihr eines seiner größten T-Shirts über, deckte sie zu. Er blieb noch eine ganze Weile auf der Bettkante sitzen und betrachtete die schlafende Schönheit vor sich. Mr. Kuma hatte es sich auf dem Kissen neben Nami gemütlich gemacht und schnurrte vor sich hin. Mit einem Seufzer erhob sich der Rothaarige schließlich und ging in das Wohnzimmer, wo er sich sein Handy schnappte.
 

Dort sah er die erwartete Nachricht von Marco, dass es geklappt hatte. Die Polizei hatte Akainu nun festgenommen und der blonde Mann hatte ihnen die ausgedachte Story aufgetischt, sowie das Filmmaterial übergeben. Sie glaubten ihm und nun würde der ehemalige Heimleiter nie wieder einen Fuß ins Freie setzen. Es war vorbei.
 

Kid sah auch diverse Nachrichten seiner Freunde, doch er ignorierte sie. Law wollte sich darum kümmern. Erschöpft nahm er ein Wasserglas und leerte es in einem Zug. Was war nur in den vergangenen Stunden passiert? Es war wie ein Film, ein äußerst schlechter Film… auch wenn es ein Happy End gab. Kid ging ins Bad und zog sich bis auf die Unterwäsche aus, machte sich fertig fürs Bett.
 

Als er im Türrahmen des Schlafzimmers stand, wurde ihm das Herz schwer. Gefühlvoll beobachtete er die junge Frau in seinem Bett und er musste schlucken. Er hätte sie heute fast verloren und bei diesem Gedanken breitete sich eine Kälte in ihm aus. Schnell schlüpfte er unter die Bettdecke und zog Nami behutsam in seine Arme. Er musste sie spüren, ihren Atem auf seiner Haut. Musste wissen, dass es ihr gut geht. Und so schlief er schließlich auch ein.
 

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Nami hörte Vogelgezwitscher und öffnete langsam die Augen. Das Zimmer war abgedunkelt und lies nur erahnen, dass ein neuer Tag angebrochen war. Sie streckte sich und ein Schmerz durchzuckte sie. Ihre Rippen würden wohl noch eine Weile Probleme bereiten, aber damit würde die junge Frau klarkommen.
 

Sie sah an die Decke und dachte an den vergangenen Tag. Was alles geschehen war und das es schließlich gut verlaufen ist. Die junge Frau hoffte, dass sie mit solch einer Erfahrung umgehen konnte.
 

Ein Geruch von gebratenen Speck stieg ihr in die Nase und sie spürte fast augenblicklich einen riesigen Hunger. Auf leisen Sohlen tapste sie in die Küche und sah dort den wohl schönsten Rücken am Herd stehen. Sie betrachtete das Spiel der Muskeln einige Augenblicke und musste lächeln. So in etwa verlief vor einiger Zeit ihr erster Morgen: Kid mit einem Handtuch bekleidet am Herd und die junge Frau in seinem Shirt gekleidet ihn beobachtend.
 

Nami stellte sich hinter Kid und legte ihre Arme um seine Mitte, küsste seinen Rücken und sie spürte deutlich, wie er eine Gänsehaut bekam.
 

„Guten Morg´n“, nuschelte sie an ihn gedrückt.
 

„Wohl eher guten Nachmittag, Prinzessin.“ Kid drehte sich vorsichtig um, nahm ihr Gesicht sanft in beide Hände und küsste sie gefühlvoll. Nami hätte am liebsten in diesen Kuss versinken mögen.
 

„Du solltest etwas essen.“ Er übergab ihr einen Teller mit dem Speck, etwas Brot und einigen Spiegeleiern und sie setzten sich an den Küchentisch.
 

Nach einigen Momenten, in denen sie stillschweigend gefrühstückt hatten, musste Nami einfach fragen, weswegen sie die Kaffeetasse vor sich abstellte.
 

„Ich weiß, du willst es mir vielleicht nicht sagen, aber… was … naja .. was passiert mit diesen Typen von gestern?“

Kid hielt in seiner Bewegung, das Brot zu seinem Mund zu führen, inne und sie konnte sehen, wie er mit sich kämpfte.
 

„Ruh dich erst aus, dann reden wir.“, war nur die Antwort.
 

„Kid, bitte, sag es mir.“ Doch der Angesprochene biss energisch auf seinem Essen rum und Nami verlor langsam die Geduld. Sie drückte den Griff ihrer Tasse doller und erwischte hierbei auch ihre gebrochenen Finger. Sofort zuckte sie schmerzhaft zusammen. Kid sah sie überrascht an, stand auf, kniete sich vor ihr hin und griff nach ihren Händen. Er legte sie sanft in seine großen Hände und Nami´s Magen fing angenehm an zu kribbeln.
 

„Ich sage dir alles, versprochen. Aber bitte, iss und erhol dich noch etwas. Du … diese Nacht … .“, er atmete frustriert aus. „Es war furchtbar. Ich möchte sichergehen, dass es dir gut geht.“ Kid hob seinen Blick und Nami sah so unendlich viele Gefühle in diesem Moment in seinen Augen, dass es ihr fast zu viel wurde.
 

„Tue mir bitte den Gefallen.“ Sie nickte und der Rothaarige erhob sich wieder, blieb jedoch seitlich vor seinem Platz stehen und sah auf sein Frühstück hinab.
 

„Weißt du, ich hatte wirklich Angst, dass … dass Marco es nicht schafft. Ich dachte, dass meine verschissene Vergangenheit dich … zerstören wird.“ Er hatte sich nicht umgedreht, doch sah Nami seine Hand leicht zittern und sie hatte einen Kloß im Hals. Nun stand die Orangehaarige auf, griff nach der Hand des Mannes vor ihr.
 

„Ich bin hier. Bei dir. Mir gehts gut.“ Sie lächelte seinen Rücken an, lehnte die Stirn dagegen. Kid brummte nur, drehte sich aber nicht um.
 

„Prinzessin, es war meine Schuld. Nur wegen mir wurdest du … verletzt.“ Ihr Magen wurde kalt, da sie förmlich spürte, wie Kid eine mentale Mauer hochzog.
 

„Wenn wir uns nicht kennen gelernt hätten oder ich dir permanent auf den Sack gegangen wäre. Du dich nicht auf mich eingelassen hättest. Dann … dann wärst du nie in die Situation gekommen.“ Nami´s gesunde Hand ballte sich zu einer Faust.
 

„Ich… ich weiß nicht wie, aber … . Ich hatte viel Zeit zum nachdenken und.. .“ Er räusperte sich. „Ich denke wenn wir uns tre… .“
 

Nami stoppte ihn, sie wollte das nicht hören. Nicht heute, nicht jetzt, nie!
 

„Wenn du dich jetzt nach so einer Situation von mir trennen willst, mache ich dir den Höhle heiß.“ Kid drehte sich um und sah auf sie herab und dieser Blick zerriss ihr fast das Herz.
 

„Ich meine es ernst! Es ist schon passiert. Ich wurde entführt, ja. Aber ich bin wieder hier! Es geht mir gut!“
 

Der Blick von dem Rothaarigen verfinsterte sich. „Du wärst fast gestorben! Es war Glück!“ Er knurrte. Nami verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn herausfordernd an. „Eben: fast.“
 

Kid fuhr sich aufgebracht durch die Haare und hatte die Augen geschlossen als er weitersprach. „Ich bin nicht gut für dich. Du verdienst jemanden, der nicht son Depp ist. Der dir das bieten kann, was du verdienst. Das bin ich nicht.“ Er sah sie wieder an und Nami stiegen nun die Tränen in die Augen.
 

„Das meinst du nicht so.“ Er seufzte resignierend.
 

„Doch, ich schätze es wäre das Beste.“
 

Klatsch
 

Nami hatte Kid eine Ohrfeige gegeben. Der Rothaarige sah sie an und hielt sich die Wange. Die Tränen kullerten nun über die Wangen der jungen Frau, aber das war ihr sowas von egal. Was bildete er sich ein?!
 

„Ja, du bist ein Depp, ein Vollhonk. Aber Überraschung: Das war mir von Anfang an klar!“ Sie ballte beide Hände zu Fäusten und ignorierte den Schmerz ihrer linken Hand gekonnt. „Weißt du Kid, als ich dort war, in dieser furchtbaren Zelle, habe ich an die Menschen gedacht, die mir alles bedeuten: Meine Mutter, meine Schwester, meine Neffen und, Überraschung, an DICH! Die Erinnerung an dir gab mir die verdammte Kraft das durchzustehen! Du Idiot und niemand anderes. Ich konnte nicht aufgeben, weil ich wusste, dass du es auch nicht tun würdest! Und ich wusste, dass du mich da rausholen würdest, egal was kommt!“ Sie holte kurz Luft und Kid sah sie nur geschockt an.
 

„In diesem Raum ist mir ziemlich viel klar geworden und ob du das glaubst oder nicht, aber ich will die Frau an deiner Seite sein. Will die sein, die sich über den nicht gemachten Abwasch aufregt. Will mich über dein Temperament aufregen, wenn mich ein anderer Typ anmacht. Will mit dir neue Orte entdecken. Will mit dir jeden Morgen aufwachen oder eine Nachricht erhalten, wenn wir doch mal getrennt sein sollten. Ich will bei DIR sein… weil … ich dich liebe, verdammter Tölpel!“ Sie hatte sich so in Rasche geredet, dass sie nun nach Luft schnappend vor ihm stand.
 

~~~~~♥~~~~~
 

Kid riss die Augen weit auf und sah Nami vor sich an. Ihre Worte sickerten nur langsam in sein Gehirn und als sie es taten entstand ein fabelhafter Error. Der Rothaarige war absolut überfordert. Noch nie hatte ihm jemand diese Worte genannt und noch nie wollte er diese Worte auch wirklich hören.
 

Die junge Frau vor ihm funkelte ihn mit solch einer Leidenschaft an, dass er schließlich lächeln musste. „Was?“, fauchte sie ihn an. Kid wusste keine Antwort, stattdessen nahm er ihr Gesicht vorsichtig in beide Hände und küsste sie, wie er sie noch nie geküsst hatte. Er legte so viele Gefühle hinein, wie es nur ging. Augenblicklich spürte er, wie sich Nami entspannte und sich in den Kuss fallen lies.
 

Schließlich legte er seine Stirn an ihr. „Du willst dich über mein Temperament aufregen? Jeden Morgen gemeinsam aufwachen?“ Er öffnete die Augen und sah auf ihre ineinander verschlungenen Hände. „Ich war wirklich überzeugt, dass es dir besser ohne mich gehen würde. Du könntest jemanden kennenlernen, der dich auf Händen trägt… .“ Er strich ihr sanft über die linke Wange und sie hob ihren Blick und sah ihn direkt an.
 

„Ich bin deine Prinzessin. Du trägst mich schon auf Händen.“ Und Kid musste schmunzeln und nickte. „Das warst du schon immer.“
 

Er zog sie in eine Umarmung und roch ihren typischen Nami-Duft ein. Und er merkte in diesem Augenblick, dass er sie gar nicht allein lassen konnte. Auch er wollte sie bei sich haben und all das von ihr gesagte erleben. In diesem Moment wurde Kid klar, dass er genauso fühlte wie sie und ihm wurde fast schwindelig bei dieser Erkenntnis.
 

Er, Kid Eustass, der ewige Junggeselle, Womanizer und Playboy, hatte sich … ja… er hatte sich verliebt.
 

„Nami… .“ Sie hob ihren Kopf und sah ihn lächelnd an.
 

„Ich liebe dich.“
 

Nach diesem Geständnis küssten sie sich erneut und die Leidenschaft nahm immer mehr zu. Sie hatten endlich über ihre Gefühle gesprochen und waren absolut ehrlich zueinander gewesen. Keiner der beiden wusste in diesem Augenblick, was die Zukunft für sie bereithielt. Aber sie wussten, dass sie diese gemeinsam bestreiten wollten. Ihnen war klar, dass es auch schwierige und auch anstrengende, kämpferische, lüsterne oder atemberaubende Momente geben würde. Doch der andere wäre da und keiner müsste es allein durchstehen. Sie wollten eine gemeinsame Zukunft, mit allen Höhen und Tiefen wagen und das war alles was zählte. Sie hatten sich gefunden.
 

~~~~~ The End ~~~~~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Uuunnddd...? Was sagt ihr? :3


PS: In der vergangenen Zeit habe ich an einigen Sachen geschrieben und nach und nach werde ich das hier auf Mexx und Fanfiction.de hochladen. Also seid gespannt :D

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