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Entführte Ananas zum Geburtstag

von

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Der arme Pudding

Heute war es so weit. Heute würde das alte Jahr vorüber ziehen und die Leute mit einem bunten Lichtermeer am Himmel das neue Jahr begrüßen. Wie jedes Jahr werden wieder tausende Vorsätze beschlossen, von denen vielleicht gerademal die Hälfte auch gehalten wird.
 

Hannas Vorsatz sollte sein am Abend vor Silvester früher schlafen zu gehen, um dann wenns richtig los geht auch möglichst lange wach bleiben zu können. Sie könnte zwar am Silvestertag bis Mittag schlafen, das ging aber nicht, da Sara ihre Zimmergenossin war und noch dazu im Moment ihre Feindin in Sachen Streiche.

Außerdem musste die Orangehaarige ihren grandiosen Knallerbsen Plan ja vorbereiten solange ihr Opfer noch dem Schlaf der Unwissenden fröhnte. Leider gab es da ein winzig kleines Problem – sie wusste lediglich, dass sie etwas mit Knallerbsen machen wollte, nicht jedoch was genau. Sie brauchte dringend Hilfe und wusste auch wo sie diese am besten bekommen könnte.
 

„Verschwinde, ich will schlafen. Hast du mal einen Blick auf die Uhr geworfen?“ Ok gut, es war zwar wirklich erst fünf vor sieben, aber das war kein Grund sie einfach abzuweisen. „Bitte Mathleen ich brauch' wirklich deine Hilfe“, flehte sie und die Angesprochene drehte sich endlich in ihrer Betthälfte zu ihr um. Marco schlief auf der anderen Seite noch leise schnarchend.

„Ich meine mich zu erinnern gesagt zu haben, dass wir uns in eure Streiche nicht einmischen“, meinte die Brünette seufzend für diese Uhrzeit erheblich wacher, aber immer noch deutlich verschlafen.

„Biiiiiitte, Sara wird nie etwas davon erfahren. Außerdem brauch' ich doch nur deinen Rat wie ich denn die Knallerbsen jetzt am besten einsetzten kann“, versuchte es die Ältere weiter – mit Erfolg. „Also schön“, murrte Mathleen und strich sich mit ihrer Hand fahrig über ihr blasses Gesicht bevor sie weitersprach. „Du könntest ein paar Knallerbsen unter die Klobrille legen und wenn Sara sich setzt knallt's schön, oder unter die Beine ihres Stuhles. Du könntest sie auch versteckt am Boden unter Teppichen oder so verteilen und sie so in den Wahnsinn treiben, weil den ganzen Tag irgendwo etwas kracht. Oder du steckst sie in ihre Schuhe und Socken.“ „Das ist brilliant! Wie kommst du nur immer auf so etwas? Vielen Dank“, damit wurde Mathleen halb erdrückt und dann endlich wieder dem Schlaf überlassen, da Hanna voller Tatendrang das kleine Zimmer verlassen hatte.
 

Was die Orangehaarige nicht wusste war, dass während sie die ganze Hütte preparierte sich eine gewisse Schwarzhaarige ebenfalls zu Mathleen schlich um sich Tipps geben zu lassen und da Mathleen nett war half sie ihr natürlich auch. Gleiches Recht für alle. Außerdem hatte Mathleen so immer etwas zu lachen, da sie beide gegeneinander ausspielen konnte und die nie etwas davon mitbekommen würden, da sie dafür ja zugeben müssten jemand anderen um Hilfe gebeten zu haben.

„Hm du könntest ganz viele Becher Wasser vor eurer Zimmertür verteilen, sodass Hanna nicht mehr raus kommt ohne eine riesen Sauerei zu veranstalten, oder eine dieser Tröten, du weißt schon die wo man so 'nen Knopf drückt und die dann ganz laut sind, an die Wand kleben und mit einer Schnur an der Tür befestigen. Wenn dann jemand oder besser gesagt Hanna die Tür öffnet geht das Teil ab und es wird unangenehm laut.“ „Ohhh, Mathleen du bist die Beste. Deine Ideen sind immer so, so, so geil. Vielen Dank, ich werde gleich alles vorbereiten“, damit wurde die Brünette abermals an diesem so jungen Morgen geknuddelt und wieder stürmte jemand voller Vorfreude aus ihrem Zimmer.

Mathleen selbst lehnte sich wieder in ihr Kissen zurück und beobachtete noch etwas den schlafenden Marco, weil erstens war es einfach noch zu früh um aufzustehen und zweitens, wer könnte bei dem Anblick eines friedlich schlummernden Marcos schon wiederstehen?
 

Irgendwann erwachte jedoch auch der lieblichst Schlummernde aus seinem Schlaf und so schlug Marco die Augen auf und fuhr sich müde durch seine wirr vom Kopf abstehenden blonden Haare. Die andere Seite des Ehebettes war bereits kalt und leer, also musste Mathleen schon vor einer Weile aufgestanden sein.

Ganz in seinen Gedanken rund um Mathleen, Himmel er wachte auf und begann sofort an dieses Mädchen zu denken, versunken erschrak er sich doch etwas als plötzlich ein schrilles Gekreische losbrach. Also stand er auf, zog sich bequeme Klamotten über und suchte den Ursprung des Geräusches, welcher aufgrund der Lautstsärke nicht schwer zu finden war.

Hanna stand in der Tür und hielt sich den Bauch vor Lachen. Saras momentaner Gesichtsausdruck war einfach zu gut. Blass wie eine Leiche aber mit vor Wut glitzernden Augen starrte die Schwarzhaarige sie an und wusste augenscheinlich nicht, ob sie Hanna sofort zusammen schreien oder sich erst von ihrem 'kleinen' Schock erholen sollte. Wer rechnet auch damit, dass wenn man sich auf die Toilette setzt unter einem plötzlich etwas lautstark explodiert? Naja, Sara zumindest nicht.

Endlich wieder mit Farbe im Gesicht, besser gesagt mit einem knallroten Wutkopf setzte Sara nun zu ihrer Schimpftirade an, als ein wenig erfreut aussehender Marco um die Ecke bog und die beiden Mädchen verärgert anblickte.

„Ich hoffe ihr habt einen guten Grund hier so rumzuschreien und die Leute, mal wieder, aus ihren Betten zu scheuchen!“, ja er war unmissverständlich sauer, vielleicht sogar mehr noch als Sara.

Wütend stappfte Sara auf den Piraten zu, tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Brust und hob ihren Kopf um ihm in die Augen sehen zu können. „Beschwer' dich gefälligst bei der da“, sie zeigte mit ihrer anderen Hand anklagend auf Hanna, „Die hat schließlich gemeint es wäre witzig Knallerbsen zu verteilen“ „Es geht hier um eure bescheuerten Streiche?! Oh Mann“, schnaubend wendete sich der Freibeuter ab, da aus der Küche ein zu verlockender Geruch von Frühstück (oder Mittagessen?) drang.

„Ausgleich, drei zu drei“,flüsterte Hanna noch fies grinsend bevor sie Marco folgte, wollte auch sie endlich etwas zwischen die Zähne bekommen.
 

Im Esszimmer erwartete die drei bereits ein gedeckter Tisch, allerdings standen keine Brötchen oder Kaffeetassen am Tisch, sondern Suppenteller und Salatschüsseln, also war es wirklich schon Mittag. In der Küche verlieh Lilli dem Essen noch den letzten Schliff, während Mathleen schon das Brot für die Brötchen am Abend aufschnitt.

Lilli stellte gerade den Suppentopf auf dem Tisch ab, als sie verwundert feststellte, dass bereits alle anwesend waren und auf ihr Essen warteten. „Lasst es euch schmecken“, damit nahm sie die Suppenkelle und füllte die Teller, bevor alle anfingen zu essen.

Nach einer guten hausgemachten Rindssuppe mit Fritatten gab es Cordon Bleu zum Hauptgang und als Nachtisch einen kleinen Schokopudding. „Das ist ja wie im Gasthaus“, meinte Hanna als ihre Cousine mit der Nachspeise wieder im Raum erschien. „Es ist ja auch nur einmal im Jahr Silvester“, lachte diese und verteilte die braune Köstlichkeit unter ihren Gästen. Für Sara darauf achtend, dass Hanna auch ja die hellblaue Schale bekam. Auch wenn sie sich ja eigentlich gar nicht in den Streichekrieg einmischen wollte, hatte sie Sara versprochen ihr bei diesem einen Streich zu helfen.

Das erwählte Opfer schob sich nur wenige Augenblicke später einen vollen Löffel des unheilbringenden Desserts in den Mund. Genießerisch hatte sie die Augen geschlossen und mhhmte vor sich hin bis sie plötzlich stockte. Zögernd öffnete Hanna ihre Augen wieder und blickte überlegend ihren Pudding an bis sie auf einmal die Augen weit aufriss. „SCHARF!“, und schon hechtete sie in die Küche, um sich unter die Spüle zu klemmen und den Wasserhahn leer zu trinken, dabei vollkommen vergessend, dass Wasser nicht half sondern es nur schlimmer machte.
 

Nach einer Weile in der sehr kuriose Geräusche aus der Küche kamen kehrte Hanna ins Esszimmer zurück. „Wie konntest du nur Sara?! Der ganze Pudding ist ungenießbar und dass nur weil du Chilipulver 'reinstreuen musstest“ „Wie kommst du auf die Idee, dass ich das war Hanna? Achja, vier zu drei für mich“, grinste die Angesprochene nur unschuldig und beobachtete amüsiert wie Hanna angefressen von statten zog.

„Musste es wirklich der Pudding sein? Du weißt doch wie sehr Hanna alles süße und insbesondere Schokopudding und Marshmallows vergöttert“, sagte Mathleen zwischen zwei Löffeln und richtete ihren gespielt straffenden Blick auf Sara, welche nur überrascht blinzelte. „Aber ich hab doch gar nichts gemacht. Ich meinte nur zu Lilli, dass es doch sicher komisch wäre Chilipulver in Hannas Pudding zu mischen, mehr aber auch nicht. Mich trifft also keine Schuld“, verteidigte sich die Schwarzhaarige gelassen und verzehrte den letzten Löffel ihrer Nachspeise.

Nun vollkommen verblüfft, was man der Brünette auch ohne großer Schwierigkeiten vom Gesicht ablesen konnte, starrte Mathleen nun Lilli gegenüber von ihr an. „Du warst das? Ich dachte wir wollten uns nicht einmischen und uns dezent zurück halten“, kam es leicht neckend von der Jüngeren. „Als ob du besser wärst, außerdem war das ein kleiner Cousinenstreich für den Sara einen Punkt bekommen hat. Da war doch nichts dabei“ erwiederte die Dunkelblonde. „Und dafür bin ich dir echt dankbar“, mischte sich jetzt auch Sara wieder in die kleine Konversation der drei Mädchen ein.
 

Lilli schüttelte lachend den Kopf, bevor sie selber aufaß und das Geschirr wegräumte. Sie bat Marco und Mathleen draußen in dem Steinkreis vor der Tür schon einmal das Holz für heute Abend zu stapeln und ging selber zurück in die Küche, um die Brötchen und das andere Essen vorzubereiten.

Hanna und Sara hatten genug damit zutun, Streiche und kleine Gemeinheiten für die jeweils andere vorzubereiten und zu genießen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Myon-Wolf
2015-02-12T17:47:28+00:00 12.02.2015 18:47
Ich glaube Marco kann bald wirklich nicht mehr xD
Ob er auch noch Opfer eines Streichs wird? :P


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