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Die Rache einer Hexe

oder: Das Loch im Raum-Zeit-Kontinuum
von

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Kein dahergelaufener Meister

Auf dem Weg zum Gasthof begegneten sie Bewohnern der Stadt. Sie merkten deutlich, dass über die getuschelt wurde. Plötzlich lief ein kleines Mädchen zu den beiden Frauen und blickte sie mit großen Augen an. „Sind die Monster jetzt weg? Kann ich jetzt wieder heim?“, fragte sie ängstlich. Anuhea täschelte ihr den Kopf und lächelte. „Ja. Alle weg. Du kannst wieder beruhigt nach Hause gehen. So schnell werden die nicht wiederkommen.“ Die Leute brachen in Jubel aus. „Werdet ihr immer so bejubelt?“, fragte die Braunhaarige. Lenalee schüttelte mit dem Kopf. „Wir werden oft auch komisch angeschaut und als Monster betituliert. Oder die Leute haben Angst vor uns.“ „Dann ist ja gut. Ich dachte schon, euch schätzt man hier mehr, als uns zu Hause.“, sie lachte und die Exorzistin stimmte mit ein.
 

Als sie endlich im Gasthaus angekommen waren, stellte der Wirt ihnen erst einmal Getränke auf den Tisch. „Bleibt hier unten, ich rufe nach einem Arzt, der sich deinen Fuß anschaut.“ „Nein! Das ist nicht nötig!“, rief sie Verletzte ihm nach. Doch er war bereits wieder im hinteren Raum verschwunden. „Da wird man schon fast misstrauisch.“, stellte sie fest. Die andere nickte. „Aber einen Akuma kannst du nicht sehen, oder?“, flüsterte die Grünhaarige. „Nein, alles gut. Der Wirt hat eine ganz normale Seele. Auch keine Bösartige.“, beruhigte sie ihr Gegenüber. „Du kannst auch sehen, ob sie Gut oder Böse ist?“, fragte diese erstaunt. „Zumindest in einem gewissen Maßstab, ja.“, erwiderte sie. Aber eine Frage bedrückte sie noch. „Sag mal, Lenalee. Kandas Schwert ist ja zerstört worden. Wie geht es jetzt damit weiter?“, wollte sie wissen. „Ach, das ist kein Problem. Mein Bruder wird es reparieren. Er wird dann nur ein bis zwei Wochen darauf verzichten müssen.“, erklärte sie. Anuhea atmete erleichtert auf. Sie wusste, wie schlimm es sich anfühlte, seine Waffe zu verlieren. Auch wenn, im Falle von Mugen, kein Mensch dahinter steckte.
 

„Sagen sie,“, begann Lenalee an den Wirt gerichtet. „Haben sie noch ein Zimmer für unsere Freunde übrig? Es sind noch zwei zu uns gestoßen.“ „Aber natürlich. Für die Retter unserer Stadt habe ich immer ein Zimmer frei!“, erwiderte der Wirt. Die Braunhaarige verdrehte die Augen, als er wieder gegangen war. „Also da ist mir Angst schon fast lieber“, stellte sie belustigt fest.
 

Die Tür ging auf und ein älterer Mann trat ein. „Wo ist den der Patient?“, fragte dieser und Anuhea hob den Arm. „Hier.“, antwortete sie und nutze zugleich ihren Seelenblick. 'Sicher ist sicher', dachte sie und nickte ihrer Begleitung zu. „Alles in Ordnung.“, flüsterte sie zusätzlich. Der Arzt zog ihr den Schuh und die Socke aus, um ihren Fuß zu begutachten. Der Knöchel hatte sich leicht bläulich verfärbt, aber war kaum geschwollen. 'Wenigstens etwas.', dachte sie bei sich. „Es ist nur eine Verstauchung. Ich werde eine Salbe auftragen und ihren Knöchel bandagieren. Am besten legen sie ihn erst einmal hoch und schonen ihn.“, stellte der Doktor fest. „Alles klar, werde ich so machen.“, nickte sie.
 

Der Arzt war bereits eine Weile weg, als die anderen Exorzisten zu ihnen stießen. „Habt ihr das Katana?“, fragte Anuhea besorgt. Lavi deutete auf einen Beutel an Kandas Gürtel. „Wir hätten Mugen schneller gefunden, hätten uns diese Bewohner nicht ständig aufgehalten!“, murrte dieser. „Ach Yu, sei doch froh, dass man mal unsere Arbeit würdigt!“, tadelte der Bookman. „Der Wirt hat bereits ein Zimmer für euch fertig gemacht.“, wandte sich Lenalee an Allen und Krory, um das Thema zu wechseln. „Sehr gut, dann würde ich jetzt gerne duschen gehen!“, antwortete Krory. „Beeil dich, ich will auch!“, meinte Allen zu ihm und dieser nickte. Der Schwertkämpfer war zwischenzeitlich ohne ein weiteres Wort die Treppe hoch gegangen.
 

„Jetzt guck nicht so betrübt. Der ist gerade nur sauer, weil sein geliebtes Schwert kaputt ist und er es an Komui abgeben muss. Das ist alles.“, redete Lavi auf die Braunhaarige ein, die mit gerunzelter Stirn da saß. „Du solltest uns eher mal erklären, was genau da eben passierte.“, forderte er sie auf. „Ich habe die vollständige Waffengestalt angenommen.“, sie zuckte mit den Schultern. „Du weißt schon, was wir wissen wollen!“, der Rotschopf schaute sie durchdringend an. „Die Vermutung kam mir bei unserem ersten Kampf. Ich habe versucht, ihn mit einer meiner Seelenwellen lahm zu legen und er bezeichnete es als ein 'Kribbeln'.“, das letzte Wort betonte sie etwas spöttisch. „Was genau sind Seelenwellen?“, fragte Lavi nach.
 

Anuhea hob einen Finger und berührte ihn leicht am Arm. Gebannt schaute er auf den Finger, als ihm eine Art Elektroschock durchfuhr. Er schrie kurz auf und hielt sich den Arm. „Das war auch der Grund, warum ich ihn ein zweites Mal zum Kampf aufgefordert habe. Meine Seelenwellen machen ihm nichts aus. Ursprünglich fand ich das nur faszinierend. Aber in der Lage heute, war ich mir sicher, dass er mich auch als Waffe nutzen könnte. Und es hat geklappt, obwohl er kein Meister ist. Warum, das braucht ihr mich nicht fragen. Das ist so eine Sache, die ich später in meiner Schule in Erfahrung bringen muss.“, erklärte sie.
 

Plötzlich hörten sie Schritte auf der Treppe und Kanda steuerte auf ihren Tisch zu. Während er mit seinem Blick die Sensenmeisterin fixierte, stützte er sich auf dem Tisch ab, sodass das Geschirr klirrte. „Du sagtest mir eben noch, dass du dich niemals irgendwem unterwerfen würdest. Daher seist du keine Waffe. Und warum dann plötzlich doch?“, wollte dieser wissen. „Ich sagte, dass ich mich nicht irgendeinem dahergelaufenen Meister unterwerfen würde. Außerdem bist du nicht 'irgendjemand'.“, sie schaute ihm dabei in den Augen, in der Hoffnung, er würde verstehen, dass sie das ernst meinte. Mühevoll stand sie auf. „Ich glaube, ich schulde dir noch einige Erklärungen. Lass uns doch einfach dorthin setzen.“, dabei deutete sie auf den Tisch in der hintersten Ecke. Es war der Platz, von dem aus Kanda sie beim Klavierspielen beobachtet hatte. „Wenn ihr uns für eine Weile entschuldigen würdet“, lächelte sie in die Runde und humpelte dann dem Blauhaarigen langsam hinterher.



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