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Zorn der Götter

von

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In Händen des Feindes

Kapitel 11
 

In Händen des Feindes
 

Slytherin Castle
 

Erschöpft lies sich Salazar auf die Coach neben Godric sinken und zog den anderen seitlich auf seinen Schoß, um ihn zu umarmen. Sie suchten nun schon zwei Tage nach Tom, ohne auch nur die leiseste Spur zu seinem Aufenthaltsort gefunden zu haben.

Severus würde auch jeden Moment hier auftauchen, damit sie die Informationen, die sie gefunden hatten austauschen konnten.

Wenn es denn neue Informationen gab. Salazar und Godric hatten nichts Neues, nicht mal den kleinsten Hinweis und Severus hätte ihnen umgehend eine Eule geschickt, wenn er etwas gefunden hätte.
 

Seufzend ließ sich Godric gegen den Vampir sinken und vergrub sein Gesicht an dessen Halsbeuge. Nun, wo der Blonde nichts mehr tun konnte außer zu warten, kamen all die erdrückenden Gefühle der Angst und der Verzweiflung mit voller Wucht zurück. Er spürte wie seine Augen wieder zu brennen begannen und Tränen sich ihren Weg über sein Gesicht suchten. Seine Nerven lagen blank, ebenso wie Salazars, doch konnte der Vampir seine Emotionen schon immer besser unter Kontrolle halten als Godric.

Salazar ließ sein Handeln nur selten von seinen Gefühlen bestimmen, während Godric sein Herz auf der Zunge trug.

Doch Godric kannte den Schwarzhaarigen nun schon so lange, dass er dessen Gefühle ebenso gut lesen konnte wie andersherum und nun, wo sie alleine waren sah man sie deutlich in seinen Augen.
 

Ein leises Klopfen riss beide aus ihren Gedanken und währen Godric sein Gesicht mit einem Schlenker seiner Hand trocknete, lies Salazar ein lautes 'Herein' vernehmen. Die Tür öffnete sich und gab die Sicht auf einen wirklich übermüdet und gestresst wirkenden Severus Snape frei. Kein Wunder, schließlich war auch er seit Toms Verschwinden ununterbrochen unterwegs.

„Hallo Severus, hast du was Neues?“ fragte Godric und konnte den hoffnungsvollen Ton nicht ganz verbannen. Er war sich durchaus darüber im Klaren, dass Severus sie umgehend Informiert hätte und jetzt nicht so unglaublich fertig und... mutlos aussehen würde, wenn es so wäre, aber wie sagte man so schön? Die Hoffnung starbt zuletzt.
 

Müde schüttelte der schwarzhaarige Tränkemeister den Kopf und seufzte leise.

„Nein, tut mir Leid. Ich weiß nicht wo Tom ist, doch kann ich mit Sicherheit sagen, dass Dumbledore es auch nicht weiß. Er war ziemlich wütend, als ihm gestern bei der Vollversammlung des Ordens erzählt wurde, dass Tom trotz Antiapparier und- port Zone einen Portschlüssel benutzen konnte.“

„Wir haben bis jetzt auch noch nicht die leiseste Ahnung, wo Tom sein könnte.“ '...wenn er denn noch lebt.' Keiner sprach es aus, doch hing dieser halbe Satz schwer im Raum und alle wussten es.

Schweigen legte sich wie ein schweres Tuch über sie und sie hingen wieder ihren eigenen Gedanken nach, die sich doch alle um das selbe Thema drehten. Wo war Tom?
 

Sekunden und Minuten verstrichen, in denen Godric wieder lautlos zu weinen begonnen hatte, sein Gesicht an der Schulter des anderen vergraben.

Kurz räusperte sich der Vampirlord, ehe er zu sprechen begann: „Bist du dir sicher, dass Dumbledore dir noch traut?“ Wenn Dumbles es nicht mehr tat, hatte der alte Sack Severus vielleicht vorenthalten, ob sich Tom bei ihnen befand, doch Severus schüttelte nur den Kopf.

„Wenn er mir nicht mehr zu hundert Prozent vertrauen würde, wäre ich längst tot. Bester Tränkemeister hin oder her. Ich bin ebenso schwarzmagisch wie Black. Das ich noch lebe, beweist meinen Nutzen für ihn, doch wenn er Zweifel an meiner Loyalität hätte, wäre ich längst tot.“ gab der Tränkemeister ebenso trocken wie traurig von sich.

Wieder fielen die drei in Schweigen, ehe es abermals von Salazar gebrochen wurde.
 

„Wir haben genug Leute, die Tom suchen, doch das wird nie etwas, wenn wir nicht wenigstens ungefähr wissen wo wir suchen müssen. Wir können nicht weiter auf gut Glück suchen, verdammt nochmal!“ die Stimme des sonst immer so beherrschten Vampirlordes wurde zum Ende hin immer lauter und zeigte nun deutlich seine Verzweiflung.

„Es muss doch irgendeine Spur geben! Er kann doch nicht einfach so vom Erdboden verschluckt worden sein!“ bebend stieß Salazar die restliche Luft aus seiner Lunge ehe er wieder normal atmete.

„Was haben denn eigentlich die Untersuchungen auf der Lichtung ergeben?“ mischte sich Severus in Salazars kleinen Monolog ein.

„So gut wie gar nichts! Das Blut stammte von Tom, aber das wussten wir ja schon vorher. Es war verdammt dunkles Blut, also hat es höchstwahrscheinlich seine Organe erwischt.“ kurz machte Salazar eine Pause und schluckte schwer. Auch Godric rang wieder um Fassung, aber vielleicht half es ja, alle ihnen bekannten Fakten noch einmal durch zu gehen.

„Auf der Lichtung gab es weder fürs Auge offensichtliche Kampfspuren, noch konnten wir magische Signaturen finden. Spuren die das Disapparieren oder Apparieren hinterlassen verschwinden zu schnell wieder, als das wir da noch etwas hätten untersuchen können.

Fenrir meinte, dass sich die Person, die neben Tom noch da war, verdammt gut im Wald bewegen kann. Sie hat keinerlei Spuren hinterlassen, außer Fußabdrücke an der Stelle an der sie Apparierte und an dem Blutfleck, wo sie wieder Disapparierte. Obwohl wir die Rute, die die Person genommen haben musste genau kennen, konnten wir keinerlei Abdrücke auf dem Waldboden finden. Sie war nur kurz an der Lichtung, vielleicht eine Minute. Sie ist gekommen, zu Tom gegangen und fast sofort wieder verschwunden, weshalb wir nicht mal den Geruch der Person haben. Sie war zu kurz da, als dass dieser sich hätte festsetzten können. Nichtmal die Werwölfe haben den Geruch der fremden Person definieren oder raus filtern können, zumal Toms Blut ihn auch noch überdeckte.

Wir haben im Grunde genommen nichts, außer die Fußabdrücke an den beiden Stellen. Das einzige, was uns das jedoch sagt ist, dass es sich um ein Wesen mit humanoiden Körperbau handeln muss.“
 

„Das ist wirklich so gut wie nichts!“ flüsterte Severus. „Aber wir wissen, dass weder die Weiße, noch die Schwarze Seite mit Toms verschwinden zu tun hat. Wer bleibt also noch übrig? Und warum sollte die Person, die Tom geholt hat darauf achten ihre Fußspuren zu verwischen? Sie muss sich ziemlich professionell von A nach B bewegt haben, wenn nicht mal Fenrir Fußspuren finden konnte. Deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass sie überhaupt keine hinterlassen hätte, wäre dies ihre Absicht gewesen.“ führte Severus seinen Gedankengang überlegend aus.

„Wenn es keine Absicht war seine Spuren zu verstecken, muss es Gewohnheit gewesen sein. Dazu gehört viel Übung.“ warf Godric ein.

„Stimmt. Das ist etwas, was nur Naturgeister können und selbst die hinterlassen meistens noch genügend Spuren für Werwölfe.“ sprach Severus weiter. „Wenn wir von menschlichem Körper und Gewicht ausgehen, können wir die Anzahl aller Naturgeister, die in Frage kommen könnten auf ein Minimum senken.

Mal überlegen, da wären Veela, Elben und Elfen, Nymphen, Salkweiber-“

„Salkweiber?“ unterbrach Godric Severus mit weit aufgerissenen Augen. „Es gibt keine Weißen Frauen mehr in England!“ fügte er nun etwas gefasster hinzu.

„Ich war nur alle menschenähnliche Naturgeister am aufzählen. Sorry, ich wollte dir keinen Schrecken einjagen.“ entschuldigte sich der Tränkemeister müde.

„Hab ich welche vergessen?“ fragte er dann, woraufhin die anderen beiden Überlegten und den Kopf schüttelten.

„Nun, Salkweiber gibt es hier nicht mehr und Lucius wüsste es sicher, wenn eine Veela die Finger im Spiel hätte. Bleiben noch Nymphen und Elben. Wir haben zu keinem der beiden Völker Kontakt, genauso wenig wie die Weiße Seite.“ führte Salazar Severus' Überlegung weiter.

Wieder breitete sich Schweigen aus, doch diesmal überlegten sie, wie sie Kontakt bei den Völkern aufnehmen konnten, um nach Tom zu fragen.
 

Minuten vergingen, ehe Godric das aussprach, was er sich schon die ganze Zeit fragte.

„Woher wusste der oder diejenige denn überhaupt, dass Tom da schwer verletzt lag? Die Person ist ja nicht einfach auf gut Glück aufgetaucht. Sie ist erschienen, direkt zu ihm gelaufen und schnell wieder verschwunden. Wie eben schon gesagt; sie kann nicht länger als ein paar Minuten da gewesen sein, sonst wäre ihr Geruch deutlicher gewesen. Sie muss gewusst haben, dass Tom zu dem Zeitpunkt an genau dem Ort war. Nur woher? Niemand wusste von dem Portschlüssel, selbst ich hatte ihn zuerst vergessen und ich denke Tom muss es genauso gegangen sein!“
 

Ratloses Schweigen erfüllte den Raum.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

*Am nächsten Morgen*
 

Ilaise POV
 

Für den Moment zufrieden mit sich und der Welt, sah sich Ilaise in dem Wintergarten um. Da sich der Wintergarten auf dem Dach des zweiten Stocks befand (die dritte Etage war ja kleiner als die restlichen Stockwerke, sodass genügend Platz für einen Wintergarten auf dem „Vordach“ blieb) hatte er ebenfalls unter dem Stasiszauber gestanden und sah noch aus, als wäre er aus dem Traum eines jeden Elben entsprungen.

Von hier aus konnte er auch runter auf die Parkanlage schauen, welche seit gestern Mittag, als die Gärtner ankamen schon einen enormen Fortschritt gemacht hatte.

Wirklich, er war zufrieden!
 

Gerade wollte er sich wieder auf den Weg in sein Arbeitszimmer machen, da er Hermine und Ron endlich mitteilen wollte, dass er wieder unter den Lebenden wandelte, als sich Magie um ihn herum zu sammeln begann. Sie umhüllte ihn und verlieh im das Gefühl von Dringlichkeit, als plötzlich vor seinen Augen Bilder von Riddle auftauchten. Der Überwachungszauber hatte sich aktiviert! Riddle wachte auf!

Schnell machte er sich auf den Weg zu seinem Zimmer.
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Tom POV
 

Sein Geist driftete irgendwo an der Grenze zwischen Schlafen und Wachen als ihn ein seltsam erdrückendes Gefühl übermannte. Er versuchte seine Augen zu öffnen, doch seine Wimpern schienen ineinander verhakt, sodass es eine unglaubliche Kraft kostet die Lider zu heben.

Er lag in einem großen Bett. Licht fiel sanft durch die Fenster und machte die Staubkörner, die in der Luft tanzten sichtbar.

Wo war er? Er wusste es nicht und er hatte auch nicht die Ruhe jetzt darüber nachzudenken.

Etwas stimmte hier nicht! Er fühlte sich so komisch. So schlecht. So orientierungslos. Sein Kopf fühlte sich zu leicht an und sein restlicher Körper zu schwer. Ein unglaublich schweres Gewicht schien auf seinem Brustkorb zu liegen und ihm das Atmen zu erschweren.

Seine Magie! Er konnte seine Magie nicht spüren! Sie war weg.

Das Gewicht auf seinem Körper schien noch schwerer zu werden und drohte ihn zu erdrücken. Er bekam keine Luft. Er brauchte Luft. Er fühlte sich so leer, wo war nur seine Magie? Er würde sterben. Ein magisches Wesen brauchte Magie.
 

Tom POV Ende
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Als Ilaise Riddles Zimmer erreichte, erfasste es die Lage auf einen Blick. Er hatte ja schon mit Panik gerechnet, doch schien es schlimmer zu sein, als er gedacht hatte.

„Riddle, beruhige dich. Deine Magie ist nicht vollkommen weg. Sie wird wiederkommen.“ Nichts. Keine Reaktion. Im Gegenteil, jetzt fing der Dunkle Lord auch noch an zu hyperventilieren und zu krampfen. Wenn er jetzt erbrach, würde er tatsächlich noch ersticken!

„Layla!“ rief er und die Hauselfe erschien. „Hol mir einen starken Beruhigungstrank. Beeil' dich.“ gab Ilaise Anweisungen und wendete sich wieder Riddle zu.

„Riddle, beruhige dich! Atme!“ sprach er in wesentlich beherrschterem Ton als er sich fühlte, aber es half nicht. Der Vampirmix hörte ihn überhaupt nicht.

Layla erschien wieder mit dem Trank und Ilaise zwang Riddle mit ein paar geübten Handgriffen, den Trank zu schlucken.
 

Augenblicklich hörte Riddle auf um sich zu schlagen und seine Augenlider senkten sich wieder ein wenig, während seine Augen klarer wurden und Riddels Atmung sich verlangsamte, bis sie fast normal ging.

„Beruhig' dich“ wiederholte Ilaise diesmal mehr zu sich selbst, als an Riddle gewandt. Die Heftigkeit dieser Panikattacke hatte Ilaise mitgenommen, auch wenn er damit hätte rechnen sollen.

Durch die Worte zog er Riddles Aufmerksamkeit auf sich, der ihn fragend und auch ein wenig unsicher musterte. Kein Wunder. Es musste sich grausam anfühlen, fast ohne Magie zu sein, dass würde auch Ilaise verunsichern.

„Was ist mit meiner Magie?“ krächzte der Dunkle Lord, was Ilaise sanft lächeln lies.

„Du hast den 'infirmos magicae' abbekommen.“ Erschrocken japste Riddle auf und seine ängstliche Reaktion wirkte so unglaublich 'normal' in diesem Moment. „Ich habe einen Großteil deiner Magie mithilfe dieses Armbandes aus deinem Körper verbannt, damit sie keinen Schaden in dir anrichtet.“ Erklärte Ilaise und zeigte auf die Kette an Riddles linkem Handgelenk.

"Ich werde es dir wieder abnehmen, sobald deine Magie wieder gesund ist.“
 

Kurz schwiegen beide, während Tom ein paar mal tief einatmete. Der andere roch so unglaublich gut. Wie fast jedes andere magische Wesen auch, erkannten Vampire ihre Gefährten an ihrem Geruch und Tom wusste was dieser Geruch zu bedeuten hatte.

Der junge Mann vor ihm musste sein Seelenpartner sein. Er hatte hüftlanges, schwarzes Haar, durch das zwei spitze Ohren lugten und ihn als Elben auswiesen und smaragdgrüne Augen, die von langen Wimpern umrahmt wurden. Er war etwa 1.85 Meter groß und hatte einen athletischen, schlanken Körper.
 

Ein wenig von der Situation erschlagen, blinzelte Tom ein paar mal und musste dabei ein amüsantes Bild abgegeben haben, denn das Lächeln des anderen wurde noch eine Spur breiter.

„Wer bist du?“ erklang die immer noch kratzige Stimme des Dunklen Lordes, welcher seine Augen ein wenig zusammenkniff, als das Lächeln des anderen auf einmal zu einem diabolischen Grinsen wurde.

„Hier kennt man mich unter dem Namen Harry James Potter.“ warf eben jener in den Raum und wartete auf eine Reaktion des anderen. Er sah keinen Grund seinen Namen vorerst vor dem anderen zu verheimlichen. Er würde es so oder so irgendwann herausfinden und Ilaise hatte nicht die Absicht, den Namen, den er in dieser Welt benutzte zu verheimlichen.
 

Nach diesen Worten zeichnete sich zuerst fassungsloser Unglauben auf dem Gesicht Tom Riddles ab, ehe sich dieser in einen Ausdruck puren Entsetzens und Schock wandelte.

Harry Potter? Warum ausgerechnet Harry Potter? Das durfte nicht wahr sein! Oh Merlin, scheiße!

Aber warum hatte Potter ihn dann gerettet? 'Weil wir Seelengefährten sind', beantwortete er sich seine eigene Frage. Oder wusste Potter gar nicht wer er war? Schließlich hatte dieser ihn nie so gesehen. Nie ohne Illusion.

Diese und noch so viel mehr Gedanken schwirrten in Toms Kopf herum, in dem Versuch die Situation richtig einzuschätzen. Seine Gedankengänge wurden jedoch unterbrochen, als Ilaise Layla rief und etwas leichtes zu essen für Tom orderte.
 

Tom wusste nicht was er bezüglich seiner Identität sagen sollte, also sprach er erstmal was anderes an, was ihn interessierte.

„Wo warst du im letzten Jahr? Dumbledore ließ verlauten, dass du heimlich unter Verschluss der Öffentlichkeit trainiert hast, um den Dunklen Orden zu vernichten.“ fragte Tom vorsichtig, was Ilaise leise glucksen lies.

„Ja, dass ist mir auch schon zu Ohren gekommen. Ich habe tatsächlich trainiert, um den Krieg zu beenden, aber ich habe nie behauptet, dass ich für Dumbledore kämpfen werde.

Ich sag es ganz offen: Wenn die Dunkle Seite genauso beschissen ist wie die Helle, werde ich einfach meine Eigene gründen.“ Tom staunte nicht schlecht, als er die Worte vernahm. Wer hätte das gedacht? Harry Potter wandte sich von Dumbledore ab! Das war eine interessante und wirklich positive Entwicklung.

„Du meinst es besteht die Chance, dass du dich der Dunklen Seite anschließt?“ fragte Tom und konnte sich selbst einen kleinen Hoffnungsschimmer nicht verwehren.
 

Lieben würden sich die beiden so oder so. Sie waren Seelengefährte. Quasi für einander geschaffen. Sie würden nicht anders können, als sich zu lieben, doch das hieß nicht zwangsläufig, dass sie das auch akzeptieren mussten.

Tom und auch Ilaise waren sich beide darüber im klaren, dass sie sich das Leben gegenseitig zur Hölle machen würden, sollten sie sich nicht akzeptieren, denn Lieben würden sie sich trotzdem, ob es ihnen nun gefiel oder nicht.

Und doch, sie beide hatten Ziele, die sie über alles andere gestellt hatten und Tom befürchtete, dass sie unterschiedlicher nicht hätten sein können.
 

„Hm... ich weiß nicht. Wenn ich ehrlich seien soll, dann weiß ich über dich und deine Seite nur das, was mir Dumbles erzählt hat, Riddle.“ erwiderte der Elb, was Tom erschrocken die Luft anhalten lies. Potter wusste wer er war! Und trotzdem lag er hier in einem wirklich gemütlichem Bett statt in den Kerkern, also entschied er sich für die Wahrheit.

„Mein Name ist nicht Tom Riddle sondern Tom Slytherin Gryffindor“ korrigierte Tom den anderen, dessen Gesichtszüge kurz erstarrten, ehe er laut loslachte.
 

„Was ist denn jetzt mit dir los, Potter?“ fragte der Nachkomme zweier Gründer verwirrt und leicht verärgert.

„Lord Voldemort, ein Gryffindor?“ prustete Ilaise noch immer vor sich hin und hatte inzwischen ein ganz rotes Gesicht.

„Was dagegen, du Kindskopf?“ erwiderte Tom pikiert und Ilaise schüttelte seinen Kopf.

„Nein, tut mir leid. Ich wollte damit nicht sagen, dass das schlecht ist. Es ist nur so, dass man den Namen Gryffindor immer automatisch mit den Wörtern 'gut', 'Licht' und 'Weißmagisch' in Verbindung bringt, während der Name 'Slytherin' oder 'Voldemort' immer mit dem genauen Gegenteil verbunden wird.“ erklärte Ilaise, als er sich wieder beruhigt hatte.

„Hm... ich verstehe was du meinst, aber das ist dennoch kompletter Blödsinn. Godric Gryffindor ist ein Dämon und genauso schwarzmagisch wie Salazar Slytherin.“

„Du sprichst in der Gegenwartsform von den beiden?!“ sprach Ilaise halb fragend und halb feststellend aus.

„Meine Eltern sind magische Wesen. Natürlich leben sie noch!“ erklärte Tom, während er sich fragte, warum er genau das eigentlich tat. Was gingen Potter seine Eltern an? Zumal er offen gesagt hatte, dass er gegen die dunkle Seite kämpfen würde, wenn ihm deren Ziele nicht gefielen.
 

Auf Toms Beinen erschien ein Tablett mit einer dicken und gut riechenden Suppe, Brot, Wasser und einem Tee, und unterbrach ihn so kurz in seinen Gedanken. Er hatte wirklich Hunger und vor allem Durst, weshalb ohne lang zu fackeln zu essen begann. Der Pottererbe würde ihn sicher nicht vergiften, wo er sich doch gerade erst so viel Mühe gemacht hatte, ihm das Leben zu retten.
 

„Was ist eigentlich mit dir passiert? Hatten deine Verletzungen etwas mit dem schwarzmagischen Dorf zu tun, welches am selben Abend überfallen worden war?“ stellte der Pottererbe die Frage, die ihn schon länger interessierte, während er sich mit einem Wink seiner Hand einen Sessel beschwor. Kurz hob Tom seine Augenbraue, als er sah, dass Ilaise ohne Zauberstab zauberte, doch er ging nicht drauf ein.

„Ja. Ich war da gewesen, um mit den Dorfbewohnern zu verhandeln und Waffen abzuholen, die ich dort in Auftrag gegeben hatte. Auf einmal wurden wir angegriffen. Nicht nur meine Todesser und ich sondern auch alle anderen im Dorf. Egal ob Krieger oder Kind.“ erzählte Tom und Ilaise nickte. Er hatte so etwas in der Art erwartet, hatte Remus ihm doch den Vorfall aus seiner Sicht beschrieben.

Wieder schwiegen die beiden und Tom beendete sein Mahl. Das hatte gut getan! Doch jetzt war er schon wieder müde. Körperlich fühlte er sich eigentlich ziemlich gesund, doch der Mangel an Magie machte ihm zu schaffen und so lehnte er sich leise seufzend zurück in die Kissen und schloss einen Moment die Augen, bis der andere wieder zu sprechen begann.

„Ich werde wieder gehen. Wenn du was brauchst, dann ruf nach Layla. Ich werde deinen Eltern einen Brief schreiben, die machen sich sicher Sorgen. Ich habe sie bis jetzt nicht benachrichtigt, weil Dumbles immer meinte, du seist ein Waise.“

„Wie lange war ich denn bewusstlos?“

„Drei Tage!“

„Oh“ seufzte Tom und schloss wieder seine Augen. Er war auf einmal wieder so unendlich müde, weshalb er das Nachdenken auf später verschob.

Er war hier bei Harry Potter zuhause. Demjenigen, den er so oft versucht hatte aus dem Weg zu räumen. Er sollte beunruhigter sein, stellte Tom teilnahmslos fest, doch das war er nicht. Potters Geruch lullte ihn ein und seine Präsenz ließ ihn sich entspannen, sodass er fast augenblicklich wieder einschlief.
 

Ilaise unterdessen machte sich wieder auf den in sein Arbeitszimmer. Himmel, er hätte aber auch früher daran denken sollen, jemand von Riddles … nein Slytherins... ne auch nicht. Da dachte er an Salazar Slytherin, also besser... Voldemort?... verflucht, wie sollte er ihn denn nun nennen? Hm... Tom... er würde ihn ab jetzt Tom nennen!

Jedenfalls hätte er schon vorher jemanden von Toms Überleben berichten sollen, aber er hatte nicht gewusst wem er dass hätte sagen sollen. Slytherin und Gryffindor dachten sicher, dass Tom tot sei, schließlich waren schon drei Tage seit der Schlacht vergangen! Er sollte sich besser beeilen und den beiden schreiben.

Auf der anderen Seite hatte er die beiden dann sicher hier auf der Matte stehen und Ilaise wusste noch nicht, ob ihm dass gefiel.

'Was sollt's?' dachte er schließlich und begann den Brief.
 

~*~*~*~*~*~
 

Als er den Brief schließlich mit Hedwig weggeschickt hatte, machte er sich auf den Weg in den Salon. Er würde schon ein bisschen zu spät zum Mittagessen kommen, doch Remus und Kira waren sicher beide noch dort.

Schnell überlegte der Elb sich nochmal wie er jetzt vorgehen sollte und betrat den Salon, in dem tatsächlich noch Remus und Kira saßen.

„Du bist spät dran, Harry. Wir haben schon angefangen.“ meinte Remus und winkte den anderen zu sich an den Tisch.

„Remus, Kira“ grüßte Ilaise, während er sich setzte und sich etwas von dem Essen auf den Teller schaufelte. Er hatte Hunger!

„Wir bekommen um genau 16.00 Uhr, also in etwa zwei Stunden Besuch und ich kann noch nicht hundert prozentig sagen, dass sie uns freundlich gesinnt seien werden.“ begann der Elb auch gleich ohne Zeit zu verlieren zu erklären, während Remus nur fragend eine Augenbraue anhob.

„Tom ist aufgewacht und wir haben ein bisschen miteinander geredet. Er hat noch Eltern und denen habe ich gerade geschrieben. Der Brief, den ich seinen Eltern geschickt habe, verwandelt sich um 16.00 Uhr in einen Portschlüssel, der genau zwei Personen hier hinbringen wird.“ erklärte Ilaise weiter, ehe Remus ihn unterbrach.

„Trotz der anti-port und anti-apparier-Schilder?“ fragte der Werwolf dazwischen und der Elb nickte.

„Ja, ich habe den Portschlüssel den Schilden angepasst.“

„Wer sind denn Riddles Eltern?“ fragte Remus neugierig und Ilaise grinste wieder ein bisschen verunglückt.

„Salazar Slytherin und Godric Gryffindor“ verkündete Ilaise woraufhin sich Remus prompt verschluckte.

„Was?“

„Magische Wesen“ war Ilaise' einziger Kommentar und Remus nickte verstehend und dennoch vollkommen ungläubig.

„Und du lädst zwei der größten Zauberer des letzten Jahrtausend ein, nachdem du und deren Sohn euch die letzten Jahre versucht habt umzubringen? Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ regte Remus sich besorgt auf.

„Hm“ kaute Ilaise ehe er schluckte. „Ich bin nun aber in erster Linie der Seelengefährte und momentan sogar der Lebensretter ihres Sohnes. Ich denke nicht, dass dieses Treffen in einem Kampf oder so endet. Ich möchte dennoch, dass ihr beide aufpasst und beisammen bleibt.“ meinte der Elb und deutete auf Kira und Remus.

Remus war nicht ganz wohl bei der Sache, doch Ilaise schien sich sicher zu sein und Remus wusste, dass er sich verteidigen konnte. Außerdem hatte Ilaise recht, er war Toms Seelengefährte und da würden sich die Gründer zweimal überlegen, ob sie ihn angriffen.

Der Tag heute würde zeigen was passiert...
 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~
 

Slytherin Castle
 

Lustlos stocherten Godric und Salazar in ihrem Mittagessen herum. Hunger hatte keiner von beiden, doch es würde nichts bringen wenn sie in den Hungerstreik treten würden. Beide waren so in Gedanken vertieft, dass sie das inzwischen genervte Geklopfe der weißen Schneeeule gar nicht wahrnahmen. Wütend erhob sich Hedwig wieder in die Luft und flog mit den Krallen voran gegen das Fenster, sodass es gefährlich klirrte und sogar die beiden Gründer aus ihren Gedanken holte.

„Eine Schneeeule?“ fragte der blonde Dämon zuerst etwas konfus, ehe er sich erhob und das böse guckende Tier herein lies.

„Kennst du sie, Salazar?“

„Nein. Keine Ahnung von wem sie ist. An wen ist der Brief?“ fragte angesprochener und erhob sich ebenfalls von seinem Platz.

„Moment...“ murmelte Godric und löste den Brief von der Eule, die daraufhin wieder verschwand. „Der ist an uns beide adressiert!“ meinte er dann, öffnete den Brief und begann ihn vorzulesen.
 

„Sehr geehrter Mr. Slytherin,

Sehr geehrter Mr. Gryffindor,
 

sollte mir bei Ihren Namen ein Fehler unterlaufen sein, bitte ich hiermit um Nachsicht.

Ich schreibe Ihnen, weil ich am Abend vor drei Tagen Tom Gryffindor Slytherin schwer verletzt auf einer Lichtung im Wald vorgefunden habe. Ich nahm ihn mit und behandelte ihn.

Er ist außer Lebensgefahr und heute vor einer Stunde sogar das erste Mal wieder bei Bewusstsein gewesen.

Ich hatte nicht gewusst, dass Tom noch Eltern hat, sonst hätte ich mich sicher schon früher bei Ihnen gemeldet.

Ich habe bis jetzt weder mit Tom, noch mit sonst jemanden von der Dunklen Seite besonders gute Erfahrungen gemacht, weshalb ich meinen Aufenthaltsort nicht nennen werde, doch habe ich aus diesem Brief einen Portschlüssel gemacht, der sich um Punkt 16.00 Uhr von selbst aktivieren wird. Er wird genau zwei Leute hier hin bringen.
 

Mit freundlichen Grüßen
 

Harry James Potter“
 

Gleichermaßen geschockt wie erleichtert schwiegen beide Gründer erst einmal, ehe Godric zu sprechen anhob.

„Glaubst du, dass das eine Falle ist?“ Kurz schwieg Salazar, bevor er antwortete.

„Ich weiß nicht. Harry Potter ist vor einem Jahr praktisch von der Bildfläche verschwunden. Außerdem haben sich Tom und Potter die ganze Zeit bekriegt. Wenn ich ehrlich seien soll, glaube ich nicht, dass Potter Tom helfen würde. Warum auch? Tom hat Potters Eltern getötet und ihm das leben, ob er es nun wollte oder nicht, zur Hölle gemacht.“

„Hm..“ grübelte Godric. Salazar hatte recht. Potter hatte keinen Grund Tom zu helfen, eher im Gegenteil.

„Aber wir können diesen Brief doch nicht ignorieren! Er ist der einzige Hinweis, den wir seit Tagen von Tom gefunden haben.“

„Schon. Aber der Inhalt ist mehr als fraglich. Der Brief kommt anscheinend von Potter, einer von Toms größten Feinden, wir können nur zu zweit reisen und wir kennen den Ort an dem wir ankommen nicht. Es kann ebenso gut sein, dass wir in einer von Dumbledores Kerkerzelle ankommen.“ hielt der Vampir dagegen.

„Ja, aber du hast es doch selbst gesagt. Potter ist einer von Toms größten Feinden. Wenn man uns eine Falle stellen möchte, dann doch nicht im Namen eines Feindes oder?“ redete Godric auf seinen Partner ein, doch der sah mehr als nur unwillig drein. Das Ganze roch einfach nur nach Falle, aber der Blonde war ein Dämon und für Dämonen stand die Familie, insbesondere der Nachwuchs nun mal an erster Stelle.

Brummend stimmte Salazar zu, den Portschlüssel zu nehmen. Wenn er sich querstellte, würde Godric alleine gehen und das war das letzte was der Vampir wollte.

„Aber wir sagen Severus und Lucius Bescheid“ bestimmte er noch.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sweet_tod
2015-04-17T21:00:20+00:00 17.04.2015 23:00
Das ist ja toll das er aufgewacht ist. Bin mal gespannt wie sal und got sich verhalten werden :)


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